Israel -Es wird gebaut,schnell und in aller Stille


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Neuester Beitrag: 25.11.06 15:31
Eröffnet am:29.10.05 20:03von: Pate100Anzahl Beiträge:282
Neuester Beitrag:25.11.06 15:31von: Pate100Leser gesamt:19.469
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15130 Postings, 8460 Tage Pate100Islam Experte?

 
  
    #176
1
14.05.06 19:21
Was ein Dummschwätzer !!!
Erst die Palästinenser komplett wirtschaftlich zerschlagen und abhängig machen
und dann verhungern lassen?! Jedenfals dann wenn sie nicht bedingslos jede
Forderung nachgeben.  

Was würde denn passieren wenn jetzt gar keine Gelder mehr fliessen?
Die Konsequenz wäre Chaos und Tod. Und das will weder Israel, Europa und die USA!

Der westen arbeitete und arbeitet mit den schlimmsten Kriegsverbrechern,
Massenmördern und Militär Diktaturen zusammen.(Jedenfalls wenn sie nach unserer
Pfeife tanzen) Da sollte es doch kein Problem sein auch mit der HAMAS
zusammenzuarbeiten!
Alles verlogene Heuchler....
 

457 Postings, 7612 Tage betabetaZwei-Staaten-Lösung? Hamas ist zurückhaltend

 
  
    #177
1
14.05.06 19:28
Sonntag, 14. Mai 2006

Zwei-Staaten-Lösung?
Hamas ist zurückhaltend



Die Führung der radikal-islamischen Hamas-Organisation hat zurückhaltend auf einen Vorschlag eigener Mitglieder zur Schaffung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 reagiert. Hochrangige Vertreter der Hamas und der Fatah-Bewegung, die in israelischen Gefängnissen inhaftiert sind, hatten eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Muschir el-Masri, ein führendes Hamas-Mitglied, betonte am Sonntag, seine Bewegung sei nicht Teil der Vereinbarung. Sie sei nur Ausdruck der persönlichen Ansichten der Unterzeichner. Ahmed Helles, ein führendes Fatah-Mitglied, begrüßte die Vereinbarung als "Basis für eine nationale Einheit" der Palästinenser.

Das Abkommen war am Mittwoch von dem bekannten Fatah-Führer Marwan Barguti und dem Hamas-Scheich Abdel Chalek al-Natsche sowie Mitgliedern der radikalen Gruppe Islamischer Dschihad, der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und der Demokratischen Volksfront (DFLP) unterzeichnet worden. Es sieht vor, die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO und den palästinensischen Präsidenten mit Friedensverhandlungen mit Israel zu beauftragen.

Es schlägt zudem die Einigung aller Palästinensergruppen unter der Schirmherrschaft der PLO sowie die Einrichtung eines Staates im Westjordanland und Gazastreifen Seite an Seite mit Israel vor. Hamas weigert sich bislang, das Existenzrecht Israels anzuerkennen und strebt in seiner Charta die Einrichtung eines islamischen Staates auf dem gesamten historischen Palästina an.

Der palästinensische Ministerpräsident Ismail Hanija äußerte sich am Freitagabend nicht eindeutig zu dem Dokument. Er betonte, es repräsentiere "nicht alle palästinensischen Häftlinge in allen Gefängnissen der Besatzungsmacht (Israel)". Seine Regierung werde die Vereinbarung jedoch eingehend prüfen.

http://www.n-tv.de/667324.html

+++

Bassam Tibi stammt aus einer Damaszener Familie, ist sunnitischer Moslem und deutscher Staatsbürger. Er ist Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen und an der amerikanischen Cornell University. (APA)

Bassam Tibi = Ein EXPERTE !!
Was IST Pate100?




 

129861 Postings, 7677 Tage kiiwiiKeinen Cent für die Bomber der Hamas...

 
  
    #178
1
14.05.06 19:32

MfG
kiiwii  

15130 Postings, 8460 Tage Pate100betabeta

 
  
    #179
14.05.06 19:37
yep hab auch grad in wikipedia nachgeschaut...
Na dann meine Hochachtung Herr Professor. Der gleichen Meinung muss
ich deswegen noch lange nicht sein.

Was ist Tibi? Wenn ich Araber wäre, würde ich ein Verräter sagen!



 

457 Postings, 7612 Tage betabetaDie Hamas erntet, was sie gesät hat

 
  
    #180
1
14.05.06 19:37

Die Hamas erntet, was sie gesät hat


Die Palästinenser sollen humanitäre Hilfe erhalten. Die Freude der Hamas ist jedoch begrenzt. Statt endlich dem Terrorismus abzuschwören, sieht sie sich erpresst.

Von unserem Redakteur Uwe Jauß

Längst schon haben UN-Organisationen Alarm geschlagen: Den Palästinensern drohe eine Hungersnot. Nun ist diese Entwicklung wenig überraschend. Ohne einen Geldzufluss aus den USA, der EU und Israel kann die palästinensische Autonomie-Regierung keine Gehälter auszahlen. Direkt davon betroffen sind eine Million Menschen - die Beamten und Angestellten sowie ihre Familien. Indirekt trifft es noch viel mehr Menschen. Aber die Folgen der finanziellen Blockade sollen schließlich spürbar sein. Es geht darum, auf die Autonomie-Regierung Druck auszuüben, seit sie von Hamas übernommen wurde. Kürzlich haben die USA selbst das letzte Schlupfloch geschlossen. Banken, die mit der Hamas kooperieren, wurde der Boykott angedroht. Geld, dass den Palästinensern von islamischen Ländern versprochen wurde, hat es deshalb schwer, ans Ziel zu kommen.

Das Problem heißt Hamas. Die Organisation weigert sich trotz Regierungsverantwortung, das Existenzrecht Israels anzuerkennen und dem Terrorismus abzuschwören. Damit war die Reaktion der westlichen Geldgeber ausrechenbar: Niemand kann eine Organisation unterstützen, die einen befreundeten Staat, zumal einen jüdischen, zerstören will. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass die Hamas in demokratischen Wahlen an die Macht kam. Nichts zwingt den Westen dazu, mit militanten Islamisten zu kooperieren. Letztlich müssen die Palästinenser ihre Entscheidung selber verantworten - wie jedes Volk, nachdem es gewählt hat.

Andererseits ist klar, dass die Welt einer Hungersnot nicht tatenlos zusehen kann. Weshalb das aus den UN, der EU, den USA und Russland bestehende Nahost-Quartett gut daran getan hat, humanitäre Hilfe für die leidende Bevölkerung zu beschließen. Hamas solle aber nicht davon profitieren, heißt es. Ganz wird sich dies jedoch kaum verhindern lassen. Eine Minderung der Not dürfte die Autonomie-Regierung stabilisieren. Wie es aussieht, ist Hamas aber dabei, sich einmal mehr selber ein Bein zu stellen. Sie reagiert zurückhaltend auf die geplante Hilfe und beklagt eine Erpressung durch den Westen. Bleibt zu hoffen, dass die Palästinenser endlich erkennen, was ursächlich für die gegenwärtige Malaise verantwortlich ist - nämlich ihre fatale Entscheidung für Hamas.

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(Stand: 11.05.2006 00:16)

http://www.szon.de/news/leitartikel/200605110499.html  

457 Postings, 7612 Tage betabetaPate100

 
  
    #181
14.05.06 19:40
Was IST Avnery etc?
Wenn ich ISRAELI wäre,
würde ich ein VERRÄTER sagen!

BINGO!
 

15130 Postings, 8460 Tage Pate100das könntest Du natürlich o. T.

 
  
    #182
14.05.06 19:43

15130 Postings, 8460 Tage Pate100Herzl starb zweimal

 
  
    #183
26.05.06 12:01


Herzl starb zweimal

von Yossi Sarid

 

Der Herzl-Tag liegt hinter uns; die staatlichen Feierlichkeiten und die gelehrten Symposien sind vorbei und hoch über dem Berg, der nach ihm benannt wurde, fragt der „Staatsvisionär“ nach dem Schicksal seiner Vision. Es wäre interessant, zu wissen, ob Binyamin Ze’ev (Theodor) Herzl damit einverstanden wäre oder ob er sich in seinem Grab umdrehen würde.

Als er schon krank war, schrieb er an David Wolfson, „ich mache gerade wegen meines Herzens eine Behandlung durch. Meine Mutter weiß nichts davon. Sie denkt, ich ruhe mich hier nur aus. Macht nichts Törichtes, wenn ich gegangen sein werde.“ Es gibt keinen Zweifel, dass wir törichte Dinge getan haben, und Herzl ist seit langem tot.

Zwei Tage vor seinem Tod, sagte er zu seinem letzten Besucher, „grüße das Land Israel. Ich gab mein Herz für mein Volk“ . Er wusste, wie man gibt. Wissen wir, wie man empfängt? Hundertzwei Jahre nach seinem Tod hat das jüdische Volk ihm eine Antwort gegeben und diese Antwort ist anscheinend so, dass wir vor 1967 ihn besser - nach 1967 viel weniger verstanden haben. Bis zum Sechs-Tage-Krieg sind wir mit Herzls Vision viel umsichtiger umgegangen. Seitdem haben wir uns von dieser getrennt.

Das zionistische Unternehmen war eine der Meisterleistungen des 20. Jahrhunderts. Seine Ursprünge waren spektakulär, dass viele im Land und außerhalb – einschließlich Ben Gurion - versucht waren, zu glauben, dass die einheimische Bevölkerung unserem leuchtenden Vorbild nachfolgen würde. Zu seiner Zeit dachte Herzl auch so.

Die komplette Vision ist immer perfekter als die Summe ihrer täglichen Teile. Aber 1967 ist sie zerstört worden, und heute wissen wir, wie schwierig es ist, diese Teile wieder zusammen zu setzen. Ist es überhaupt noch möglich? 1967 waren wir keine Helden, wir gewannen nicht unsere Ziele, und so eroberten wir Gebiete mit ihren Bewohnern – Israel wurde daraufhin der Welt nicht mehr als Vorbild empfohlen. In seinem Buch Altneuland schrieb Herzl: „Wir werden ein Experiment für die ganze Menschheit durchführen. Wir wollen also die ersten in der Sache sein, die mit Liebe gegenüber der Menschheit zu tun hat, und als neues Land als Experiment und Vorbild dienen. Wir haben als Vorbild versagt und so bei Herzl zweifellos ein zweites Mal ein gebrochenes Herz verursacht. Herzl starb ein 2. Mal.

Herzl pflegte seiner Zeit weit voraus zu sein, als er seine Ansichten über das Problem einer Besatzung äußerte, die er auch voraussah. Er schrieb: es ist nicht der Grund und Boden, die das Land ausmachen, sondern die Menschen, die durch die Herrschaft mit eingeschlossen werden. Das jüdische Volk ist das persönlich-menschliche Fundament, das Land die physische Basis für den Staat und von diesen beiden Elementen ist das persönlich-menschliche das Wichtigere.“ Mögen diese Worte eine Erinnerung für all jene sein, die sie vergessen oder die sie nie gekannt haben.

In den vergangenen 40 Jahren haben wir unsere materiellen und geistigen Ressourcen in die „physische Basis“ des Landes gesteckt und nicht in sein „persönlich-menschliches Fundament“. Wir verschlangen Land, das wir nicht wieder ausspeien konnten. Das Israel von 2006 schrumpft geistig, während es sich äußerlich aufbläht; wir erweitern unsere Grenzen und verengen unsern ( geistigen) Horizont.

Herzl warnte auch davor, dass aus einer „Republik von Aristokraten“ eine Theokratie werden könnte: „dem theokratischen Druck unserer Geistlichkeit/ Rabbiner sollte nicht erlaubt werden, die Häupter zu erheben.“ Im Gegensatz zu dieser Empfehlung, sind wir nicht weise genug gewesen, die Rabbiner in den Synagogen zu halten und auch nicht weise genug gewesen, die Armee in den Kasernen fest zu halten.

Und wir hielten auch die Armee nicht fern von den Staatsgeschäften. „Ihnen sollte nicht erlaubt werden, sich einzumischen“ – eine andere Warnung von Herzl – damit sie weder zu hause noch im Ausland Schwierigkeiten machen .“ Es ist nicht schwer zu erraten, was Herzl in seiner Berg-Rede wohl gesagt haben würde über eine Regierung mit zu vielen Generälen und einem Generalstab, der seit Generationen zu viele Politiker produziert hat.

Herzls Vision war nicht verkannt worden. Von Anfang an glaubte Herzl nicht an unsere „Reinheit“; denn wir sind nicht anders als der Rest der modernen Menschheit, und weil wir in Freiheit einen Grad von Hybris entwickeln werden.“ Wie Herzl sagte. Er war kein Utopier wie Thomas Moore. Trotzdem war er davon überzeugt, dass unser Volk einen enormen Schritt vorwärts auf Großartiges tun würde.“ Es geschah nicht. Die Hänge von den Schweizer Alpen in die judäische Ebene haben sich als zu schlüpfrig erwiesen – voller Sünden, die überall auf dem Wege lauerten. Der Prophet Hesekiel, ein anderer Visionär, verzweifelte nicht, als er im Tal all die ausgetrockneten Gebeine sah. Er glaubte daran, dass sich ein Wind erheben und sie alle wieder lebendig machen werden . Schade, dass es unter uns keinen Hesekiel gibt, der eine Prophezeiung für die Gebeine seines visionären Kollegen hat.  

15130 Postings, 8460 Tage Pate100Game Theorie

 
  
    #184
26.05.06 12:09
sehr guter Artikel!


Game Theorie

von Gideon Levy

Ha'aretz / ZNet Deutschland 14.05.2006

 Dies war ein besonders kurzer Maskenball: zwei oder drei Monate und die „Boycott“-Partei gegen die Palästinensische Behörde endete. Es war also ein besonders dummer Maskenball: Hamas kann jetzt mit einer wirklichen Errungenschaft schwenken. Israel und die Welt haben bedingungslos aufgegeben, und das Geld fließt wieder in die Gebiete. ( noch langsam !!ER)

Das Problem ist, dass einige Masken geblieben sind und die Torheit weitergeht: Israel und die Welt will kein Geld „direkt“ an die Hamas-Regierung transferieren, sondern über einen speziellen „Hamas-Umgehungs“-Mechanismus. Diese unnötige Maske wird auch bald fallen.

Was hat Israel von diesem Spiel gewonnen? Nichts. Es hat nur verloren. Die Bilder der Knappheit und des Elends sind Israel angekreidet worden – und das ist richtig so.Und wie sieht die Welt aus, wenn sie automatisch nach Israels Pfeife tanzt ? Abgesehen von weiteren Tausenden von Familien, die sich in den besetzten Gebieten dem Kreis der Armen angeschlossen haben, ist nichts bei dem unter Israels Anweisung von der Welt gespielten Katz und Mausspiel mit der gewählten Palästinensischen Regierung herausgekommen. Ein Nobelpreis, den ein Israeli kürzlich für die Game-Theory erhalten hat, wäre sicher nicht für Spiele wie diese gedacht gewesen.

Jetzt benötigt die Welt für einen Augenblick eine Pause, um sich selbst zu fragen, wie kann so ein kleines Land sich selbst auf diese Weise so zum Gespött machen und Großmächte veranlassen, sich so dumm zu verhalten. Jeder, der die Entscheidung des Quartetts, die Hamas zu boykottieren, prüft, kann sich nur noch wundern, woher Israel die Macht bekommt, immer mehr Entscheidungen zu erpressen, die im Gegensatz zum internationalen Interesse liegen und im Grunde auch gegen seine eigenen. Die Welt, die nicht an einer humanitären Katastrophe in Rafah interessiert ist, hätte sofort die israelische Forderung, die Hilfsgelder nicht in die besetzten Gebiete zu transferieren, zurückweisen müssen, stattdessen wurde sie in diese Farce gezerrt, die noch nicht beendet ist. Wird Israels eingebildete diplomatische Stärke ihm langfristig helfen? Gewiss nicht. Der Tag wird kommen, dass die Welt der unnötigen Spiele überdrüssig wird, die Israel und die US-Macht mit ihr spielen. Erinnern wir uns an zwei unabänderliche Wahrheiten: Zunächst einmal hat das palästinensische Volk die Hamas in demokratischen Wahlen gewählt., die auf die Initiative der US und in Übereinstimmung mit Israel zustande kamen. Zweitens trägt der Staat Israel die Verantwortung für das Schicksal der besetzten Gebiete. Ihr wolltet Wahlen? Hamas wurde gewählt. Ihr wolltet die palästinensische Behörde unter der Führung der PLO kippen. Hier ist das Ergebnis. Ihr wollt Besatzung? Dann müsst ihr auch den Preis dafür zahlen. Es gibt keinen anderen Weg.

Die 165 000 Familien, deren schmales Einkommen von der Pal. Behörde kommt, musste in den letzten beiden Monaten ohne Gehalt auskommen. In einer so armen und unsicheren Wirtschaft ist dies von enormer Bedeutung. Der größte Teil der 3,5 Millionen Palästinenser lebt in akuter wirtschaftlicher Not, zu der nun noch das Defizit, das mit dem Einfrieren der Hilfsgelder zusammenhängt, dazu kommt. In den besetzten Gebieten lebt ein Volk , das keine Möglichkeit hat, sich selbst zu unterstützen, da ihm alle Möglichkeiten verschlossen sind. Es hat keine Möglichkeit auf den Arbeitsmarkt Israels zu kommen, es hat keinen Seehafen, keinen Flughafen und Mengen von Absperrungen hindern es, sich zu bewegen. Es gibt keinen Ausweg.

Die Welt hat entschieden, indirekte Verantwortung für das zu nehmen, was geschieht: Statt für ein Ende der Besatzung zu sorgen, gewährt sie lieber Hilfsgelder. Für die Fans der Besatzung in Israel ist dies eine sehr günstige und bequeme Lösung; darum ist es unmöglich zu verstehen, warum Israel versuchte, auch dies zu sabotieren. Warum ist das Transferieren des Geldes an die nicht korrupte Hamas nicht annehmbar – aber das Transferieren des Geldes an die korrupte Fatah annehmbar? Die Annahme, dass wirtschaftlicher Druck auf die PA zum Fall der gewählten Regierung führen soll, war eine verrückte Idee. Ein Druck dieser Art stärkt nur die Hamas und die Feindschaft gegenüber Israel. Es gibt keine „Hamas-Umgehungs-straße“ . Das muss Israel anerkennen. Jeder diplomatische und wirtschaftliche Fortschritt wird forthin über das Hauptquartier der Bewegung gehen, die gewählt wurde, um zu regieren. Genau wie der wirtschaftliche Boykott nur ein paar Wochen gehalten wurde, wird auch der diplomatische nicht lange dauern. Schweden hat bereits zwei Vertreter von Hamas in seinem Land begrüßt, die andern europäischen Staaten werden folgen, die UN werden sich anschließen und Israels Zeit wird auch kommen, wenn auch schrecklich spät – und es wird die Hamas-Regierung anerkennen. Deshalb sollte man fragen: Warum damit warten? Die Lektion aus dem kurzlebigen wirtschaftlichen Boykott muss jetzt gelernt werden. Israel hat schon den Abu-Mazen-Zug versäumt. Er ist nun der palästinensische Shimon Peres: es ist zwar ganz nett mit ihm zu plaudern, aber was er sagt, hat keine Bedeutung mehr. Doch trotz allem, nachdem Israel ein halbes Jahr für diplomatische Verhandlungen bestimmt hat, muss es nun sofort ein Treffen mit dem Vorsitzenden der Palästinensischen Behörde Mahmoud Abbas ( Abu Mazen) initiieren, wenn er wirklich verhandeln will. Statt nach Washington und Kairo zu reisen, sollte Ministerpräsident Ehud Olmert zuerst nach Ramallah gehen.  

4428 Postings, 7996 Tage Major Tom@Pate, auch an Dich die Frage:

 
  
    #185
26.05.06 12:24

http://www.ariva.de/board/257295?pnr=2576858#jump2576858" target="_new">Finanzkrise der Palästinenser
Wo sind die Milliarden?


.



 

15130 Postings, 8460 Tage Pate100@Major

 
  
    #186
26.05.06 12:39

Gute Frage! Frag doch mal Abbas und die korrupte Fatah Bewegung.
Es steht wohl ausser FRage das sehr viel Geld durch Korrption und private
Bereicherung verloren gegangen ist. Dies war ja auch ein Grund warum die
Palästinenser nicht mehr die Fatah sondern die Hamas gewählt haben.

Verpasste Gelegenheiten (Unvollkommene Liste)

von Uri Avnery

uri-avnery.de / ZNet Deutschland 17.05.2006


ZNet > Naher Osten > Friedenspläne

„DIE PALÄSTINENSER versäumten nie eine Gelegenheit, um eine Gelegenheit zu verpassen.!“ Diese von Abba Eban geprägte Phrase ist zu einem Schlagwort geworden. Es illustriert auch ein weises Sprichwort aus dem Talmud: „Derjenige, der die Fehler bei anderen findet, findet in Wirklichkeit seine eigenen Fehler.“ Zweifellos haben Palästinenser von Anfang des Konfliktes an Gelegenheiten verpasst. Aber die kann man vergessen, verglichen mit den verpassten Gelegenheiten des Staates Israel in den 58 Jahren seiner Existenz.

Die hier folgende Aufzählung ist keineswegs komplett.

AM TAG nach dem Krieg von 1948, in dem Israel gegründet wurde, hätten wir den Frieden gewinnen können.

Während des Krieges wurde das ganze Land, in dem - gemäß der UN-Resolution vom November 1947 - der arabisch-palästinensische Staat errichtet werden sollte, von Israel, Jordanien und Ägypten besetzt. Israel eroberte und annektierte etwa die Hälfte davon, der Rest wurde zwischen Jordanien (das die Westbank annektierte) und Ägypten ( das den Gazastreifen besetzte) geteilt. Mehr als die Hälfte der Palästinenser wurde aus ihren Häusern vertrieben – teils durch die Kriegsereignisse, teils durch bewusste israelische Politik. Der Name Palästina verschwand von der Landkarte.

In Lausanne (Schweiz) war ein dreiteiliges Komitee zusammengekommen, das die USA, Frankreich und die Türkei vertrat, um zwischen den Parteien zu vermitteln. Die Palästinenser wurden nicht eingeladen, da man sie nicht länger als politische Entität anerkannte. Aber eine Delegation von drei prominenten Palästinensern erschien, angeblich um für die Flüchtlinge zu sprechen – in Wirklichkeit vertraten sie das palästinensische Volk. Sie nahmen Kontakt mit dem israelischen Vertreter Eliyahu Sassoon auf und boten ihm an, mit direkten Friedensverhandlungen zu beginnen. Da Sassoon nach Instruktionen aus Jerusalem handelte, lehnte er ab.

David Ben Gurion wünschte keine Verhandlungen, die ihn zwingen würden, wenigstens einige der Flüchtlinge wieder aufzunehmen und womöglich gar einen Teil des eben besetzten Gebietes zurückzugeben. Im Widerspruch zur UN-Resolution hatte er entschieden, um jeden Preis die Errichtung eines palästinensischen Staates zu verhindern. Er glaubte, dass die Palästinafrage gelöst worden, dass der Name Palästina ein für alle Mal verschwunden sei, dass das palästinensische Volk zu existieren aufgehört habe. Wegen diesem riesigen Irrtums ist seitdem viel Blut vergossen worden.

IM JULI 1952 fand die Revolution der Freien Offiziere in Ägypten statt. Eine einzige Stimme in Israel hieß diese offen willkommen – die Wochenzeitung Haolam Hazeh, die von mir herausgegeben wurde. Ben-Gurion äußerte sich zwar mit einem rhetorischen Appell an den offiziellen Führer der Revolution, den alten General Muhammed Naguib, aber in dem Augenblick, als klar wurde, dass der wirkliche Führer Gamal Abd-al-Nassar war, erklärte Ben-Gurion ihm den Krieg. Die Erscheinung Abd-al-Nassers erschreckte Ben-Gurion, weil er ein neuer Typ eines Arabers war: ein junger Offizier, energisch, charismatisch, der für die Einheit der arabischen Welt kämpfte.

Von seinem Aufstieg zur Macht bis zu seinem Tod - 18 Jahre später - streckte der ägyptische Führer immer wieder Fühler aus, um herauszufinden, ob nicht doch ein Abkommen mit Israel möglich wäre. Ben Gurion wies alle diese Bemühungen zurück und bereitete systematisch den Krieg von 1956 vor, in dem Israel versuchte, in geheimem Einverständnis mit Frankreich und Großbritannien – damals zwei räuberische Kolonialmächte – Abd-al-Nasser zu stürzen. Auf diese Weise festigte er für Generationen das Image Israels als fremdes Implantat in der Region, ein Brückenkopf des feindlichen Westens.

Ben Gurion war ein geschworener Feind der panarabischen Idee und tat alles Mögliche, um seine Verwirklichung zu blockieren – eine Bemühung, die von seinem Nachfolger Levy Eshkol im Krieg von 1967 mit Erfolg gekrönt wurde. Wie viele Entscheidungen der israelischen Regierungen enthielt auch diese einen logischen Widerspruch. Fast alle Palästinenser feierten Abd-al-Nasser als Helden. Sie waren bereit, die palästinensische Identität von der panarabischen schlucken zu lassen. Erst nach der Niederlage des Panarabismus, nicht zuletzt durch Israel, kehrte die besondere palästinensische Identität wieder ins Zentrum der politisch-nahöstlichen Bühne zurück.

Es ist schwierig, die Ernsthaftigkeit der vielen Friedensfühler Abd-al-Nassers während der Jahre abzuschätzen. Sie sind niemals getestet worden.

DIE HISTORISCHE Gelegenheit, die Mutter aller günstigen Gelegenheiten, kam mit dem Sechs-Tage-Krieg 1967.

Die israelische Armee erlangte über vier arabische Armeen einen unglaublichen Sieg. Nach nur sechs Tagen war Israel im Besitz des ganzen historischen Palästina sowie der Sinai-Insel und der Golanhöhen. Die ganze arabische Welt war gedemütigt worden, machtlos und reagierte mit leeren, kriegerischen Phrasen ( den berühmten „Neins“ von Khartum). Das palästinensische Volk stand unter Schock. Es war einer der seltenen historischen Momente, in denen ein ganzes Volk ( nämlich Israel) in der Lage gewesen wäre, seine Grundeinstellung zu ändern.

In diesem folgenschweren Augenblick hätten wir mit dem palästinensischen Volk Frieden schließen und ihm ein Leben in einem eigenen freien Staat innerhalb der Vorkriegsgrenzen anbieten können - und Frieden mit Israel. Während der Krieg noch im Gange war, schlug ich dies dem Ministerpräsidenten Levy Eshkol vor. Er wies diesen Gedanken kurzerhand ab. Die Versuchung, die neuen Gebiete zu erwerben und dort zu siedeln, war einfach zu stark.

(Ich möchte noch erklären, warum ich mich in diesem Artikel erwähne: Ich war ein Augenzeuge vieler dieser Geschehnisse, und für einige bin ich der einzige noch lebende Zeuge.)

Ich brachte diese Idee immer wieder in der Knesset vor, deren Mitglied ich damals war. Um meine Argumente zu bekräftigen, führte ich viele Gespräche mit lokalen Führern der Palästinenser und brachte in Erfahrung, dass sie bereit seien, einen eigenen palästinensischen Staat zu errichten, statt unter jordanische Herrschaft zurückzukehren. Ich besitze ein Dokument, das vom Berater des Ministerpräsidenten für die besetzten Gebiete Moshe Sassoon ( dem Sohn des Sassoon der Lausanne-Affäre) unterzeichnet war. In ihm bestätigt er meine Erkenntnisse.

Wir verpassten die Gelegenheit, mit einer konservativen, moderaten Führung der palästinensischen Bevölkerung Frieden zu schließen – und bekamen stattdessen die PLO.

IM OKTOBER 1973 brach der Yom-Kippur-( oder Ramadan-) Krieg aus. Die größte Schuld für diesen Krieg muss der Ministerpräsidentin Golda Meir angelastet werden, die arrogant und plump die Friedensvorschläge des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat zurückgewiesen hatte.

Trotz einer anfänglichen israelischen Schlappe endete der Krieg mit einem israelischen militärischen Sieg. Yasser Arafat, ab jetzt der unangefochtene Führer des palästinensischen Volkes, zog den Schluss, dass es unmöglich sei, Israel zu besiegen. Als nüchterner und pragmatischer Führer entschied Arafat, dass das palästinensische nationale Ziel durch ein Abkommen mit Israel verwirklicht werde.

Er veranlasste seine Leute, geheime Kontakte mit Israelis zu schaffen, die Verbindungen zum Zentrum des israelischen Establishments haben. Ich selbst übermittelte Botschaften von ihm zum neuen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin. Wie Eschkol vor ihm war Rabin bereit, geduldig zuzuhören, aber er wies die palästinensischen Annäherungsversuche zurück. „Ich werde keinen ersten Schritt zu einer palästinensischen Lösung unternehmen,“ sagte er mir 1976, „weil der erste Schritt unvermeidlich zu einem palästinensischen Staat führen wird, den ich nicht wünsche.“

(Intermezzo: wie die ganze israelische Führung zur damaligen Zeit befürwortete er die „Jordanische Option“. Das hieß, einen Teil der besetzten Gebiete König Hussein zurückzugeben und den Rest zu annektieren. Einmal informierte der Außenminister Yigal Allon Rabin, Henry Kissinger habe vorgeschlagen, Jericho sofort an König Hussein zu geben, um ihm eine Ausgangsbasis für die Westbank zu geben. So könne er vielleicht verhindern, dass die PLO dort ein dominanter Faktor werde. Rabin, der sich daran erinnerte, dass Golda Meir versprochen hatte, vor der Rückgabe von Gebieten eine Wahl abzuhalten, antwortete Allon: „Ich bin wegen Jericho nicht bereit, Wahlen abzuhalten.“)

Schon 1974 veranlasste Arafat den Palästinensischen Nationalrat ( das PLO-Parlament im Exil) eine Resolution zu verabschieden, die den Weg für eine Zwei-Staatenlösung vorbereitete. Er brauchte dazu 14 weitere Jahre, um den Rat davon zu überzeugen, eine Resolution anzunehmen, die offiziell den Staat Palästina in einem Teil des Landes gründen – und damit Israels Herrschaft über 78 % des historischen Palästinas anerkennen würde. Das war eine revolutionäre Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen. Israel nahm sie nicht zur Kenntnis. Es ignorierte diese einfach.

IM NOVEBER 1977 tat Anwar Sadat etwas in der Geschichte Einmaliges: obwohl sich Israel und Ägypten noch im Kriegszustand befanden, kam er nach Jerusalem, in die Hauptstadt des Feindes. Er bot Frieden an – nicht nur einen Frieden zwischen zwei Staaten, sondern zwischen Israel und der ganzen arabischen Welt, mit Palästina im Mittelpunkt.

Als die Verhandlungen im Mina-Haus am Fuße der Pyramiden in Kairo begannen, hissten die Ägypter mit den Flaggen der andern eingeladenen arabischen Länder auch die palästinensische Flagge. Die israelische Delegation schlug einen Mordskrach und die Ägypter waren gezwungen, die Flaggen wieder herunterzuholen.

Bei der Camp David Konferenz 1978, bei der der Friedensvertrag im Wortlaut ausgearbeitet wurde, kämpfte Sadat mutig um eine Regelung für das palästinensische Problem. Die Grundlagen für einen israelisch-palästinensischen Frieden hätten dort gelegt werden können. Aber Menachem Begin weigerte sich unerbittlich. Am Ende gab es ein unbedeutendes Dokument. In diesem erkannte Begin „die gerechten Forderungen des palästinensischen Volkes“ an, aber fügte einen Brief an, indem er behauptete, er habe damit die „Araber im Lande Israel“ gemeint.

Arafat war bei der Sitzung im ägyptischen Parlament anwesend, als Sadat seinen geplanten Besuch in Jerusalem ankündigte. Er applaudierte. Er schlug auch vor, eine palästinensische Delegation zum Mina-Haus zu senden. Unter seinen Mitarbeitern brach eine Revolte aus. Es war das einzige Mal während seiner langen Karriere, dass seine Position ernsthaft bedroht war. Die Situation wäre vielleicht anders gewesen, wenn Sadat Begins Zustimmung zur Errichtung eines palästinensischen Staates in den besetzten Gebieten erlangt hätte, so wie er es gefordert hatte. Vielleicht kostete genau dieser Fehlschlag Sadat das Leben.

IM SEPTEMBER 1993, ein Jahr nach Rabins Rückkehr zur Macht, wurde ein historischer Durchbruch erreicht. Der Staat Israel und im Namen des palästinensischen Volkes die PLO, erkannten einander endlich an und unterzeichneten die Prinzipienerklärung von Oslo. Sie stellte in Aussicht, dass innerhalb von 5 Jahren der Endstatus verwirklicht werden sollte.

Im letzten Augenblick brachten Rabins Botschafter – meistens Militärs – am Text, der zuvor so abgesprochen war, noch viele Veränderungen an. So wurden Israels Verpflichtungen sehr ungenau. Arafat kümmerte sich nicht darum. Er glaubte Rabin und war überzeugt, dass das Abkommen notwendigerweise zur Errichtung eines palästinensischen Staates führen würde.

Aber fast vom ersten Augenblick an begann Israel, das Abkommen zu verletzen. Die Daten für die Ausführung waren festgelegt worden – aber Rabin machte den mit einander abgestimmten Zeitplan zunichte und erklärte, dass es „für ihn keine heiligen Daten gebe.“ Die Passage zwischen der Westbank und dem Gazastreifen – ein wesentlicher Punkt des Abkommens – wurde bis auf den heutigen Tag nicht eröffnet. Der dritte und bedeutendste „Rückzug“ der israelischen Armee fand überhaupt nicht statt. Die Verhandlungen für den Endstatus, die bis 1999 abgeschlossen sein sollten, hatten gar nicht erst angefangen.

2000 zwang Ehud Barak, Arafat ohne Vorbereitungen und ohne vorherige Abmachungen zu einer Konferenz nach Camp David zu kommen. Das wäre die letzte Gelegenheit gewesen, mit Arafat, der damals auf der Höhe seines Ansehens war, ein Abkommen zu erreichen.

Stattdessen behandelte Barak Arafat mit offener Verachtung und unterbreitete ihm ein Ultimatum – eine Liste von Vorschlägen, die vom israelischen Standpunkt „großzügig“ schienen, aber für Arafat nicht einmal das Minimum darstellte. Als Barak nach Hause kam, erklärte er, Arafat wolle „uns ins Meer werfen“. Auf diese Weise bereitete Barak für Ariel Sharon den Weg zur Macht und die Belagerung von Arafat, die mit seiner Ermordung endete.

Arafat war ein hartnäckiger nationaler Führer, der keine Mittel verschmähte, um für sein Volk die Freiheit zu erlangen – Diplomatie, Gewalt, Doppelzüngigkeit. Aber er hatte eine große persönliche Autorität und war fähig und willens, nicht nur ein Friedensabkommen zu unterzeichnen, sondern sein Volk davon zu überzeugen, dass es dies akzeptiert.

Diejenigen, die den starken und charismatischen Arafat nicht wollten, erhielten Mahmoud Abbas, dem es viel schwerer fällt, seine Autorität durchzusetzen.

IM NOVEMBER 2004 starb Arafat. In freien und demokratischen Wahlen wählte die Mehrheit Mahmoud Abbas als seinen Nachfolger. „Abu Mazen“, wie er allgemein genannt wird, ist lange mit der Idee des Friedens mit Israel identifiziert worden, mehr als jeder andere wichtige palästinensische Führer.

Die israelische Regierung, die Arafat seit vielen Jahren dämonisierte, hätte seinen Nachfolger mit Freude begrüßen können. Es hätte noch eine günstige Gelegenheit sein können, um einen vernünftigen Kompromiss zu erlangen. Abbas hat zwar nicht die Autorität Arafats, doch wenn er für alle spürbare politische Gewinne erlangt hätte, wäre seine Position gestärkt worden. Aber Ministerpräsident Ariel Sharon boykottierte ihn, machte ihn in der Öffentlichkeit lächerlich – er sei ein „gerupftes Huhn“ – und weigerte sich, ihn zu treffen.

Diejenigen, die Abbas nicht wollten, bekamen Hamas.

IM JANUAR 2006 wählten die Palästinenser in einer beispiellos demokratischen Wahl die Hamas. Da gibt es mehrere Gründe für diese Wahl. Ein Teil der PLO-Führung war korrupt geworden. Wichtiger aber war, dass seit den Oslo-Abkommen die Lebensbedingungen der Palästinenser unter der Besatzung unvergleichlich schlechter geworden waren. Und am wichtigsten: Seit den Oslo-Abkommen war das palästinensische Volk nicht einen einzigen Schritt näher an die Errichtung eines Staates Palästina gekommen, während die Siedlungen sich vergrößerten und die Besatzung sich unaufhörlich verschärfte. Die „Trennung“ vom Gazastreifen, die ohne Dialog mit den Palästinensern durchgeführt wurde, diente Israel nur als Vorwand, eine Blockade des Gazastreifens durchzuführen und das Leben dort in eine Hölle zu verwandeln.

Als die Hamas zur Macht kam, holte die israelische Regierung alle alten Slogans, die einmal gegen die PLO benützt worden waren, vom Dachboden: sie sei eine Terrororganisation, sie anerkenne Israels Existenzrecht nicht an, in ihrer Charta werde zur Zerstörung Israels aufgerufen. Aber Hamas hat sich gewissenhaft seit über einem Jahr von gewalttätigen Angriffen fern gehalten. Als sie zur Macht kam, konnte sie nicht übernacht ihre Ideologie aufgeben, aber mehr als einmal fand sie Wege, um deutlich zu machen, dass sie damit einverstanden sei, mit Israel zu verhandeln und dieses innerhalb der Grünen Linie anerkennen werde.

Eine Regierung, die an Frieden interessiert ist, würde die Gelegenheit beim Schopfe packen und Hamas mit Verhandlungen auf die Probe stellen. Stattdessen entscheidet sich Ministerpräsident Ehud Olmert, allen Kontakt mit ihr abzubrechen und die US und Europa zu drängen, die Palästinenser buchstäblich auszuhungern, bis sie sich schließlich unterwerfen.

Wahrscheinlich würde sich dasselbe noch einmal abspielen: denn diejenigen, die Hamas nicht wollen, werden den Islamischen Jihad bekommen.

IN DER GANZEN nahöstlichen Region gewinnen die extremen islamischen Elemente an Stärke. Einer der Gründe ist die eiternde Wunde des palästinensischen Problems mitten in der arabischen Welt.

58 Jahre lang haben unsere Regierungen jede Gelegenheit verpasst, diese Wunde zu heilen. Wir hätten Frieden zwischen Israel und den säkular-nationalen Führern erreichen können. Wenn der Konflikt sich – Gott bewahre – in einen Zusammenstoß zwischen Religionen verwandelt, dann wird es keine Gelegenheit mehr geben, eine Gelegenheit zu verpassen – es wird dann keine Gelegenheiten mehr geben.

Die Anzahl der zurückgewiesenen Gelegenheiten und die konsequente Art und Weise, wie von allen israelischen Regierungen auf ihnen herumgetrampelt wurde, kann zu der Schlussfolgerung führen, dass sie gar keinen Frieden wünschen. Es hat in Israel eher die Tendenz zur Ausdehnung und Besiedlung gegeben als zu Kompromissen und Frieden. Nach dieser Einstellung wird es „keinen Gesprächspartner“ und „keine Lösung“ geben und „wir werden auf immer mit dem Schwert leben müssen“. „Einseitige“ Schritte, deren wirkliches Ziel es ist, noch mehr Land zu annektieren, stimmen mit dieser Tendenz überein.

Falls diese Tendenz schließlich den Sieg erringt, wird es für den Staat, der gerade 58 Jahre alt wurde, eine Katastrophe sein.

Es sollte jedoch daran erinnert werden, dass es in Israel auch Tendenzen gibt, die in eine andere Richtung weisen. Langsam aber stetig verflüchtigt sich die Illusion, dass es eine militärische Lösung für den Konflikt gibt oder geben könne. Gleichzeitig nimmt die Unterstützung für Groß-Israel und für die Siedlungen ab. Die Implosion des Likud und die wachsende Unterstützung für den „Konvergenz“-Plan sind Phasen auf dem Weg zu einer realistischeren Haltung.

Wenn dieser Prozess sich fortsetzt, wird klar werden, dass es keinen Mangel an günstigen Gelegenheiten gibt. Dann müssen wir sie sofort mit beiden Händen am Schopfe packen.

 

4428 Postings, 7996 Tage Major Tom@Pate, eine kleine Erweiterung:

 
  
    #187
26.05.06 13:07
Die Anzahl der zurückgewiesenen Gelegenheiten (beider Seiten als auch der jeweiligen Großmächte) und die konsequente Art und Weise, wie von allen israelischen (und palästinensischen) Regierungen auf ihnen herumgetrampelt wurde, kann zu der Schlussfolgerung führen, dass sie (alle) gar keinen Frieden wünschen. Es hat in Israel eher die Tendenz zur Ausdehnung und Besiedlung gegeben als zu Kompromissen und Frieden. (Dagegen auf Seiten der Palästinenser und der arabischen Welt, das immer wieder propagierte Ziel der Vernichtung und Auslöschung des jüdischen Staates). Nach dieser Einstellung wird es "keinen Gesprächspartner" und "keine Lösung" geben und "wir werden auf immer mit dem Schwert leben müssen". (Die einen wie die anderen). "Einseitige" Schritte, deren wirkliches Ziel es ist, noch mehr Land zu annektieren, stimmen mit dieser Tendenz überein. (Ein umfassender Frieden im Nahen Osten ist letzten Endes weder von israelischer, palästinensischer und generell arabischer Seite noch von Seiten der Amerikaner, der Europäer, der Russen und sonstiger/diverser "Interessenwahrer" gewünscht.)

Weshalb? Ist doch eigentlich logisch.

Ciao!

.


 

15130 Postings, 8460 Tage Pate100@Major

 
  
    #188
26.05.06 13:37

Natürlich steht es außer Frage das auch die Palästinenser einige Gelegenheiten
zum Frieden dummerweise vergeben haben.
Aber momentan hat Israel alle Möglichkeiten Frieden zu schließen wenn sie es denn wollten.
Aber sie machen ja noch nicht mal einen Grossen Hehl draus, das sie es gar nicht wollen.
Warum auch? Aus Israelischer Sicht läuft doch alles perfekt.
Sie können tun und lassen was sie wollen, da sie momentan vollkommene freie Hand haben.
Die Grenzen sind Gezogen, die Mauer errichtet, das Land zerstückelt, Palästina vollkommen
abhängig und lebensunfähig gemacht und die Palästinenser größtenteils unter Kontrolle.

Was will man mehr? Die Amis lassen Israel machen was sie wollen und Europa ist  wie überall
nur eine billige Marionette, die uneinig, langsam und manipulierbar ist.


"(Dagegen auf Seiten der Palästinenser und der arabischen Welt, das immer wieder propagierte Ziel der Vernichtung und Auslöschung des jüdischen Staates). "

Diese Phrasen sollte man nicht so ernst nehmen. 
ALLE Seiten wissen das es nur eine 2 Staaten Lösung geben kann!
Und der Überwiegende Teil der Palästinenser  haben dies auch akzeptiert!
Nur kann die Hamas das von heute auf morgen nicht so einfach sagen.

"(Ein umfassender Frieden im Nahen Osten ist letzten Endes weder von israelischer, palästinensischer und generell arabischer Seite noch von Seiten der Amerikaner, der Europäer, der Russen und sonstiger/diverser "Interessenwahrer" gewünscht.)

Weshalb? Ist doch eigentlich logisch."


Wie ist Deine Antwort auf die Frage?








 

 

15130 Postings, 8460 Tage Pate100Major

 
  
    #189
1
28.05.06 19:34
was sagst Du denn dazu?
------------------------------
immer diese "gewalttätigen palästinensischen Terrroristen"...
zum Glück gibt es so viele unabhängige Medien die hinter die Propaganda
der jeweiligen Seiten schauen.

Wer ist schuld? Natürlich das Opfer
von Uri Avnery
uri-avnery.de / ZNet Deutschland 20.05.2006


DIEJENIGEN, DIE in Israel Radionachrichten hörten, erfuhren Verblüffendes: Muhammad Abu-Ter und Uri Avnery haben sich zusammen in einem Privathaus in A-Ram verschanzt.

Allein die Tatsache, dass die beiden - Nummer 2 der Hamas und der berüchtigte israelische Linke ? zusammen waren, war schon erschreckend genug. Aber die angebliche Tatsache, dass die zwei in das Haus einer unschuldigen palästinensischen Familie eingebrochen seien und sich dort wie Kriminelle verbarrikadiert hätten, um vor der Polizei zu fliehen, war einfach umwerfend.

Diese Falschmeldung würde vielleicht keine besondere Erwähnung verdienen, wäre sie nicht typisch für die ganze Berichterstattung der Medien ? nicht nur über diese spezielle Demonstration, sondern über alle gemeinsamen Demonstrationen von israelischen Friedensaktivisten und Palästinensern ( z.B. auch die in Bilin). Ja, es wirft ein Licht auf die enge Verbindung zwischen den israelischen Medien und dem Besatzungsregime. Ohne diese Verbindung ist es zweifelhaft, ob sich die Besatzung bis heute, also 39 Jahre lang, hätte halten können.

Deshalb ist es der Mühe wert, diese Ereignisse im Einzelnen zu analysieren.

ZUNÄCHST DER Hintergrund: A-Ram ( so wird der Name ausgesprochen, geschrieben wird er al-Ram) war ein kleines palästinensisches Dorf im Norden Jerusalems an der Straße nach Ramallah. Seit der ?Vereinigung? von Jerusalem 1967 wurde das Dorf viel größer. Der Grund: während sich die palästinensische Bevölkerung etwa alle 18 Jahre verdoppelt, ist es so gut wie unmöglich, eine Baugenehmigung im arabischen Ost-Jerusalem zu erhalten. Aus Mangel an einer Alternative haben viele Ost-Jerusalemer für ihre größer werdende Familie in den umliegenden Dörfern gebaut. A-Ram ist so tatsächlich zu einer Stadt geworden, aber die meisten seiner 50 000 Einwohner haben einen Jerusalemer ( d.h. israelischen) Personalausweis, und ihr Lebenszentrum liegt in und um Jerusalem. Ihr Arbeitsplatz, die Gesundheitsdienste und die Universitäten sind dort. Aber offiziell gehört die Stadt zu den besetzten Gebieten.

Als entschieden wurde, rund um die Stadt die Trennungsmauer zu bauen, plante man, A-Ram von der Stadt abzutrennen. Es kam noch schlimmer, die Route der Mauer verläuft genau in der Mitte der Hauptstraße, so dass sie nicht Palästinenser von Israelis trennt, sondern meistens Palästinenser von Palästinensern.

Um eine klare Vorstellung davon zu bekommen: es ist so, als würde in New York eine Mauer mitten auf dem Broadway zwischen der 42. Straße und Harlem verlaufen. Oder in Paris mitten auf den Champs-Elisées vom Place de la Concorde zum Arc de Triomphe. Oder in Berlin mitten auf dem Kurfürstendamm von der Gedächtniskirche bis zum Messegelände. Die beiden Teile der Stadt mit ihren Vororten würden von einer 9m hohen Mauer getrennt werden.

Als diese Route noch in der Planungsphase war, führten die Einwohner A-Rams schon eine Reihe gewaltfreier Demonstrationen durch. Zu all diesen waren israelische Friedensaktivisten eingeladen, und sie kamen auch. Inzwischen ist diese monströse Mauer Realität geworden. Sie trennt alle Besitzer israelischer Identitätskarten von der Stadt ab, in der ihre Geschäfte und Arbeitsplätze liegen. Die Mauer trennt die Schüler von ihren Schulen, die nur 100 m weit entfernt auf der andern Seite der Mauer liegen - ganz zu schweigen von den Studenten, die von ihren Universitäten, den Kranken, die von ihren Krankenhäusern, und sogar den Toten, die von den Friedhöfen getrennt werden.

Jetzt ist die Mauer fast fertig. Noch wird im Obersten Gerichtshof über sie diskutiert, aber die Erfahrung lehrt, dass es ziemlich hoffnungslos ist. Man kann die Stadt noch durch einen Militärkontrollpunkt erreichen, aber selbst diese Lücke ist dabei, geschlossen zu werden: die Mauer wird auch diesen Ort abschließen. Vorläufig ist an manchen Stellen statt einer Betonmauer noch ein hoher Zaun - doch nur bis das Verfahren vor Gericht abgeschlossen ist.

Um dagegen zu protestieren, wurde eine große palästinensisch-israelische Demonstration geplant. Es sollte ein Marsch auf der Hauptstraße entlang der Mauer - natürlich auf palästinensischer Seite - sein, vom Stadtzentrum zur improvisierten Bühne, auf der ein paar Reden gehalten werden sollten.

Die Details waren in drei Vorbereitungssitzungen ausgearbeitet worden. Um den gewaltfreien Charakter dieses Geschehens zu unterstreichen, entschied man, dass die Schulkinder, deren Schulen abgeschnitten waren, in ihren Schuluniformen an der Spitze des Demonstrationszuges gehen sollten - mit dem Schulranzen auf dem Rücken und begleitet von ihren Lehrern. Es wurde auch eine alternative Route für sie geplant, im Falle, dass Gefahr bestünde, mit der Armee zusammenzustoßen.

ALS WIR ? etwa 300 israelische Aktivisten von verschiedenen Friedensgruppen ? uns A-Ram näherten, wurden wir informiert, dass starke Militärkräfte warteten, um den Durchgang am Checkpoint zu blockieren. Wir umgingen sie und erreichten die Mauer von der israelischen Seite. An dieser Stelle steht statt einer Mauer ein hoher Zaun. Wir durchbrachen ihn, und vielen Demonstranten gelang es, auf die palästinensische Seite nach A-Ram zu kommen, bevor es der Armee, die von dieser Maßnahme überrascht war, gelang, mit Verstärkungen herbeizueilen.

Mittlerweile war die palästinensische Demo, genau wie geplant, schon auf ihrem Weg: An der Spitze eine Gruppe trommelnder Pfadfinder mit ihren Fahnen, hinter ihnen die kleinen Kinder der ersten Klasse, danach die andern Schulkinder, von den jüngsten bis zu den älteren. Danach die Hauptdemo mit Postern und Flaggen, angeführt von den Führern aller palästinensischen Parteien. Die israelischen Aktivisten mischten sich zwischen die Palästinenser, um Solidarität zu demonstrieren. Und ich wurde eingeladen, mich in die erste Reihe mit einzugliedern.

Auf diese Weise fand ich mich zwischen Abu-Ter, dem Hamasführer, der in Israel zumindest wegen seines leuchtend rot gefärbten Bartes berühmt wurde, und dem palästinensischen Minister für Jerusalem-Angelegenheiten Abu Arafeh, auch einem Hamas- Mitglied. Neben ihnen gingen die Führer der Fatah, der Volksfront, der demokratischen Front und der ( früher kommunistischen) Volkspartei. Wir gingen Arm in Arm, und es schien, als würde die Demonstration friedlich verlaufen. Auf einmal sahen wir, dass die Straße vor uns von einem großen Kontingent Soldaten und Polizisten blockiert war, die nur auf uns warteten: mehrere Reihen Soldaten - von Kopf bis Fuß schwer bewaffnet - Polizisten auf Pferden und hinter ihnen Armeegeländewagen.

Das erste war, die Kinder wegzubringen. Ihre Lehrer führten sie in eine Seitenstraße. Wir marschierten langsam weiter auf die Tribüne zu . Es kann kaum etwas weniger bedrohlich ausgesehen haben, als die Reihe angesehener Leute, die da Arm in Arm gingen.

WAS DANN geschah, kann ich als Zeuge bestätigen, und ich bin sogar bereit, dafür durch einen Lügendetektor zu gehen.

Als wir auf A-Rams Hauptstraße etwa 50 Meter von den Soldaten und Pferden entfernt waren, kam über Megaphon eine Stimme, die verkündete, dass das Gebiet eine ?geschlossene militärische Zone? und dass unsere Demonstration illegal sei. Während wir den Soldaten gegenüber standen, regnete plötzlich eine große Salve Tränengasgranaten auf uns. Es war keine Provokation vorausgegangen.

Tränengaswolken breiteten sich zwischen, vor und hinter uns aus. Salven von Lärmgranaten machten einen Mordskrach. Wir flohen in die nächsten Häuser. Ich betrat das allernächste Haus und fand mich in Gesellschaft von Abu Ter wieder, der mich sehr freundlich empfing. Unsere Augen brannten und waren voller Tränen, viel reden konnten wir auch nicht. Aber wir entschieden uns, bald ein inhaltsreicheres Gespräch zu führen.

Als das Gas sich verteilt hatte, tauchten wir wieder auf und setzten die Demo fort. Die Aktivisten formierten sich immer wieder auf der Straße, die Polizisten und Soldaten griffen uns immer wieder mit Tränengas und Lärmgranaten an, stürmten in Wellen vor ? bewaffnete und gut geschützte Soldaten, Geländewagen und berittene Polizisten, die Sporen trugen, (obwohl das nach israelischem Tierschutzgesetz verboten ist.)

Erst in diesem Stadium ? und das ist hier die Hauptsache - fingen ein paar Kinder und Jugendliche an, gegen die Polizisten Steine zu werfen - Steine, die keinen Schaden anrichteten, weil sie die Polizisten gar nicht erreichten. Die Gasgranatenwerfer haben eine viel größere Schussweite. Die Demo-Organisatoren taten ihr Bestes, sie zurückzuhalten; aber der Zorn der Jugendlichen gegen die Soldaten, die in ihre Stadt eingefallen waren, war zu groß. Nach zwei Stunden und einem Gespräch mit einem ranghohen Offizier wurde der Kontakt abgebrochen, und die israelischen Aktivisten kehrten heim.

Im Laufe des Geschehens wurden 12 Leute verhaftet ? sieben Palästinenser und fünf Israelis. Die Israelis wurden nach wenigen Stunden wieder entlassen, die Palästinenser blieben in Haft, und unsere Anwälte befassen sich mit ihnen.

DAS WAR es, was geschah. Das andere war eine Geschichte der Medien.

Über die Demonstration wurde vor allem aus zwei Gründen ausführlich berichtet: wegen der angewandten Gewalt und des Treffens zwischen mir und Abu-Ter, das einen pikanten Aspekt lieferte, da es bis jetzt noch keinen Dialog zwischen Hamasleuten und Israelis gab. Die Nachrichten aller drei TV-Kanäle berichteten ausführlich über dieses Ereignis. Das ist an sich ungewöhnlich ? im allgemeinen ignorieren die meisten TV-Stationen unsere Demonstrationen oder widmen ihnen höchstens wenige Sekunden, (abgesehen von ein paar Berichten von tapferen Reportern.)

Auch diesmal hatte kein israelisches Medium ? weder TV, Radio noch die Printmedien - sich die Mühe gemacht, Reporter oder Photographen zu dem Ereignis zu schicken. Es gab also keinen israelischen Augenzeugenbericht vom Geschehen vor Ort. Die TV-Stationen zeigten Mitschnitte von ausländischen Sendern. Die Reporter berichteten nur, was sie von der Polizei und von uns hörten.

Und siehe da, die Medien berichteten alle dasselbe: die Demonstranten hatten durch das Steine-werfen mit der Gewalt begonnen, zwei Polizisten ?seien verwundet und an Ort und Stelle behandelt worden? ( Diese Lüge wiederholt sich bei allen unsern Demonstrationen. Es könnte der Verdacht aufkommen, es gebe zwei Polizisten, deren einzige Pflicht es ist, bei jeder unserer Demonstrationen ?verwundet und an Ort und Stelle behandelt zu werden?).

Die Statements der Polizei und der Armee sind glatte Lügen. Sie wussten im voraus, dass unsere Demo gewaltfrei sein würde. Ich wette, dass sie ihre eigenen Agenten bei all unsern Treffen haben; wir sprechen offen am Telefon oder in unseren E-mails über unsere Vorbereitungen . Zwei Inserate wurden vor den Veranstaltungen in Haaretz veröffentlicht. Es ist absolut klar, dass die Armee und Polizei im voraus geplant hat, die Demonstration mit Gewalt zu unterdrücken. Sonst hätten sie nicht Pferde und Geländewagen mitgebracht.

Seit vielen Jahren sind wir Zeugen der Verlogenheit von offiziellen Sprechern; und ich habe keine Zweifel daran, dass die Reporter, die über die besetzten Gebiete berichten, sich dessen bewusst sind. In manchen Medien wurde der Satz hinzugefügt, dass ?die Demonstranten behaupten, die Polizei habe mit der Gewalt begonnen? , aber in allen Medien wurde betont, dass die Gewalt von uns aus gegangen sei, darum habe die Polizei keine andere Alternative als auf sie zu reagieren.

Das ist israelische Tradition, die leider von den internationalen Medien übernommen worden ist: die israelischen Sicherheitskräfte ?reagieren? immer nur auf die Gewalt der anderen Seite. Es ist nur seltsam, dass die Getöteten und Verwundeten sich meistens auf der andern Seite befinden.

Das kleine Beispiel von A-Ram macht deutlich, was in großem Umfang im ganzen Land geschieht: was die Armee und Polizei betrifft, sind alle Medien ? ohne Ausnahme ? von Maariv bis Haaretz, von Kanal 1 ? Kanal 10 nicht von Regierungspropaganda zu unterscheiden. ( mit rühmlichen Ausnahmen von Kommentaren und einzelnen Artikeln)

Die Chancen der Opfer, einen fairen Bericht über das, was ihnen widerfahren ist, zu erhalten, ist gleich Null. Schließlich sind die Opfer immer selber schuld.  

12175 Postings, 8606 Tage Karlchen_IIGibts eigentlich noch ne Steigerung von Dummheit?

 
  
    #190
28.05.06 19:48
Pate schreibt:

"Natürlich steht es außer Frage das auch die Palästinenser einige Gelegenheiten
zum Frieden dummerweise vergeben haben.
Aber momentan hat Israel alle Möglichkeiten Frieden zu schließen wenn sie es denn wollten."


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Auf so etwas muss man erst einmal kommen.  

4428 Postings, 7996 Tage Major Tom@Pate, einige Antworten und ein PPPS zu Avnery.

 
  
    #191
4
28.05.06 19:50
Noch einmal etwas zu der grundsätzlichen Problematik. Beim Nahostkonflikt handelt es sich um 3 Konfliktzonen, die z.T. ineinander übergehen und sich vermischen:

  1. Vor 1948: Der Konflikt zwischen Juden und Araber um Palästina.
  2. Nach 1948: Der Konflikt zwischen dem Staat Israel und seinen arabischen Nachbarn.
  3. Innerhalb Israels zwischen Juden und den Palästinensern.

Richtig kompliziert wurde die israelisch-palästinensische Auseinandersetzung durch die Verknüpfung mit anderen Konflikten:

  • Ost-West-Konflikt,
  • innerarabische Auseinandersetzungen um die Vormachtstellung in der Region, und
  • dem Prozeß der Entkolonialisierung

Im Grundsatz geht es um den (etwas unterschiedlich formulierten) Anspruch zweier Völker auf ein und dasselbe Land. Diese Ansprüche wurden (und werden) von beiden Seiten historisch begründet und mit solcher Ausschließlichkeit formuliert, dass beide das Gefühl bekamen (und immer noch haben), hier ginge es um das eigene Überleben.

Symptomatisch für diese "Ausschließlichkeit" als auch für das Unvermögen, eine wie auch immer geartete Versöhnung herbeizuführen, sind die Aussagen zweier Protagonisten, der eine mehr, der andere weniger bekannt:

    Ein führender Vertreter der PLO, Zuheir Mohsen, gab 1977 (veröffentlicht am 31.3.1977 in der niederländischen Zeitung "Trouw") mit seltener Offenheit den genau kalkulierten Missbrauch, der mit den in Palästina wohnenden Araber getrieben wird, zu:

    "Ein palästinensisches Volk gibt es nicht. Die Schaffung eines palästinensischen Staates ist ein Mittel zur Fortsetzung unseres Kampfes gegen Israel und für die arabische Einheit. ... Doch in Wirklichkeit gibt es keinen Unterschied zwischen Jordaniern und Palästinensern, Syrern und Libanesen. Wir alle gehören zum arabischen Volk. Nur aus politischen und taktischen Gründen sprechen wir von der Existenz einer palästinensischen Identität, da es im nationalen Interesse der Araber liegt, eine separate Existenz der Palästinenser dem Zionismus gegenüberzustellen. Aus taktischen Gründen kann Jordanien, das ein Staat mit festen Grenzen ist, keinen Anspruch auf Haifa und Jaffa erheben. Dagegen kann ich als Palästinenser Haifa, Jaffa, Beersheba und Jerusalem fordern. Doch sobald unsere Rechte auf das gesamte Palästina wiederhergestellt sind, dürfen wir die Vereinigung Jordaniens mit Palästina keinen Augenblick mehr verzögern."

Fazit: Das palästinensische Volk wird belogen, missbraucht und als Speerspitze gegen Israel verwendet. So wird auch das von arabischer Seite heraufbeschworene Flüchtlingsproblem bewusst nicht gelöst.

    Ariel Scharon, General im 4. Nahostkrieg und später Verteidigungsminister, 1976: "Kriegsverhinderung und Frieden sind wichtige, aber nicht national vorrangige Ziele. Ich will frei leben, den Staat Israel entwickeln und mit Millionen neuer Juden bevölkern, ohne Einmischung von außen, ohne arabische Maschinengewehre und Kanonen, die unsere Flugzeuge und Städte beschießen können … Dafür bin ich bereit, weitere zehn Kriege zu führen – um zu gewinnen."

Diese beiden Aussagen verdeutlichen m. E. die verfahrene Situation, die wegen dieser und natürlich auch aktueller gravierender Probleme - besetzte Gebiete, Siedlungen, Grenzziehung, dem schrecklichen Ping-Pong von Selbstmordanschlägen und Liquidierungen, Hamas und Hamas/Fatah-Konflikt, Hardliner auf beiden Seiten etc., kaum noch in beiderseitigem Interesse lösbar scheint.

Du hast geschrieben: "Aus Israelischer Sicht läuft doch alles perfekt." - das jedoch nur dem äußeren Anschein nach. Es gibt auch Verbündete in der israelischen Gesellschaft, die den "Kampf" der Palästinenser (nicht der Hamas) unterstützen, dabei nicht nur die von Dir gerne zitierte "israelische Linke", sondern auch innerhalb der israelischen Streitkräfte und natürlich der Bevölkerung.

Israelis als auch Palästinenser werden seit dem UN-Teilungsplan von 1947 (auch schon davor) instrumentalisiert und missbraucht, dahinter standen von Anfang an - und stehen noch immer - rivalisierende Großmachtinteressen, wobei ich unter westlichen Großmachtinteressen nicht nur die Amerikaner meine, sondern auch die Europäer und mit Sicherheit ziehen das heutige Russland und China ihre Fäden im Hintergrund sowie die arabischen Staaten. Dazu ein andermal mehr und ausführlicher, für heute soll das erst einmal genügen.

Ciao!

PS Dazu im negativen Sinne passend, dass die Hamas aktuell die von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas gesetzte Frist für die Annahme eines Plans zur Anerkennung Israels zurückgewiesen hat. (Reuters)

PPS Egal wie man die Sache betrachtet, ohne eine Überwindung des Kreislaufs von Angst, Gewalt und Rache, kann es für die Israelis und die Palästinenser definitv keinen Frieden geben.

PPPS Gerade "Deinen" aktuellen Avnery gelesen - na ja, man kann auch Selbstmord begehen, um den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern zu lösen und vielleicht wäre der gute Uri - ähnlich den Zeloten in der Wüstenfestung Masada - kollektiv dazu bereit; sorry, aber irgendwo hat auch mein Verständnis Grenzen.

.


 

16600 Postings, 8169 Tage MadChartKuffnukken o. T.

 
  
    #192
28.05.06 19:56

15130 Postings, 8460 Tage Pate100ach Karlchen

 
  
    #193
1
28.05.06 20:29
ich frage mich, wie jemand wie Du, der anscheinend nicht der dümmste ist,
durch seinen Hass auf die Araber jegliche Objektivität verloren hat.

Bei diese Thema, polemisierst du aber nur und "argumentiertst" nur mit
ziemlich plumben und inhaltslosen Sprüchen.
Ja ich weiss, alles Kuffnuken. Respekt Bravo!

Und natürlich haben beide Seiten Fehler gemacht! Was soll man da schön reden?

Von daher geb ich das mal zurück, und kann mich bei Deinen vor Dummheit strotzenden Postings nur wundern! (jedenfalls bei diesen Thema)



 

12175 Postings, 8606 Tage Karlchen_II@Pate...

 
  
    #194
28.05.06 21:45
Welche Möglichkeiten hat denn, wie Du behaoptest, Israel gerade aktuell für einen Friedensabschluss?  

478 Postings, 6834 Tage bobbycarWenn der Major Tom Teile seines Postings

 
  
    #195
2
28.05.06 21:51
aus den geistigen Arbeiten anderer bastelt, dann sollte er auch die Quellen benennen. Ich reiche sie daher mal nach, weil diese Quelle an sich sehr ergiebig und keinesfalls so einseitig ist was diesen Konflikt angeht.

http://www.michaelmaxwolf.de/neuzeit/nahost/nahostkonflikt.html

Zu dem führenden! Vertreter der PLO und seines Zitates bleibt eigentlich auch nicht viel zu sagen. Denn diese scheinbar so wichtigen Worten dieses so wichtigen PLO-Vertreters finden außer auf pro-israelischen Seiten und als Zitat in einigen Politik-Foren im deutschsprachigen Raum kaum Beachtung. Soll heißen, man findet wenig über diesen Mann und seine ach so wichtigen Worte. Auf der englischsprachigen Seite von wikepedia findet sich immerhin ein kurzer Abriss dieses Mannes und auch ein erklärender Kommentar zu dem von ihm geäußertes Zitat.

Mehr muss man darüber glaub ich nicht an Worten verlieren.  

4428 Postings, 7996 Tage Major Tom@bobby, Du bist halt doch nur ein Wadenbeißer.

 
  
    #196
28.05.06 22:19
Damit hatte ich Dich in dem anderen Posting (vor kurzem) schon sehr zutreffend charakterisiert. Ich habe nichts "gebastelt", sondern die Zitate gekennzeichnet und die Einleitung entspricht ja den Tatsachen, weshalb eine Quellenangabe in diesem Abschnitt entbehrlich war.

Die Aussage von Zuheir Mohsen sind nachweisbar belegt, wobei verständlich erscheint, dass diese nicht in Deine einseitige "Berichterstattung" über Israel oder besser gesagt, Deine fast schon manische und zum Teil unterschwellig hasserfüllte Propaganda gegen Israel, hineinpassen.

Aber bitte, kein Diskussionsbedarf meinerseits, wobei Du natürlich weiter keifen kannst wie ein altes Waschweib und Deine destruktive und wahrscheinlich von Frustrationen geprägte Lebenseinstellung hier im Talkforum ausleben solltest - erinnere Dich an meine Worte, dass das Ariva-Talkforum ja auch so etwas wie ein Therapiezentrum ist. :-)

Ciao!

.  

478 Postings, 6834 Tage bobbycarEin Wadenbeißer zu sein ist doch in einem

 
  
    #197
28.05.06 22:25
Forum nicht das Schlechteste. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es dir lieber wäre all die anderen User heben den Arm und marschieren in eine, nämlich deine Richtung, aber da kann ich aus Gewissensgründen leider nicht mitmachen.  

15130 Postings, 8460 Tage Pate100Karlchen

 
  
    #198
1
28.05.06 22:32
zum Beispiel wäre es ein Anfang überhaupt mal mit einer palästinensichen
Führung zu sprechen.
Man hat nicht mit Arafat verhandelt, man hat lange Zeit nicht mit Abbas gesprochen
und mit der Hamas schon mal gar nicht.

Dann muss der Siedlungsausbau gestoppt werden und die Annektierung
palästinensicher Gebiete aufhören.

die Lockerung der auferlegten Zwangsmaßnahmen z. B. die Ausgangssperren usw.
gegen die palästinensische Bevölkerung

Wenn Israel den Willen zeigen würde und den ersten Schritt macht, gäbe es vielleicht eine Chance für den Frieden.

Aber wie gesagt, warum sollte Israel das tun? Die haben doch schon den "Jackpot"
und die totale Konntrolle.

Ohne Druck von aussen passiert da gar nichts. Und davon ist momentan nicht
auszugehen! eher das Gegenteil...

Und ja die  Palästinenser müssen natürlich das Existenzrecht für Israel
anerkennen! Und ich denke die Hamas würde das auch tun, nur nicht von heute
auf morgen und in einer demütigenden Weise.

Und deshalb sage ich, Israel muss aus einer Position der Stärke herraus, den
ersten (kleinen) Schritt machen und den willen zu einer friedlichen Lösung zeigen.





 

4428 Postings, 7996 Tage Major TomHamas lehnt Abbas' Frist für Friedensplan mit Isra

 
  
    #199
2
28.05.06 22:48

Hamas lehnt Abbas' Frist für Friedensplan mit Israel ab


Sa Mai 27, 2006 3:09 MESZ

Gaza (Reuters) - Die Hamas hat die von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas gesetzte Frist für die Annahme eines Plans zur Anerkennung Israels zurückgewiesen.

Die Zehn-Tages-Frist sei nicht nötig, sagte am Samstag der Hamas-Sprecher Sami Abu-Suhri. Die für diesen Tag geplanten Gespräche der radikal-islamischen Regierungspartei und Abbas' gemäßigterer Fatah-Bewegung über den Plan würden verschoben. Im Gazastreifen befahl die Hamas ihrer mit den Abbas-treuen Sicherheitskräften konkurrierenden Miliz, wieder auf den Straßen Präsenz zu zeigen.

Abbas hatte der Hamas am Donnerstag ein Ultimatum gestellt: Entweder sie einige sich mit den anderen Parteien auf den Friedensplan oder er werde über den Vorschlag bei einem Referendum abstimmen lassen. Der Entwurf wurde von palästinensischen Kämpfern aller Fraktionen ausgearbeitet, die in israelischer Haft sitzen. Es fordert einen palästinensischen Staat im Westjordanland und Gaza-Streifen und spricht sich für Friedensverhandlungen aus, wenn Israel sich aus den 1967 besetzten Gebieten zurückzieht. Zudem ist eine Regierung unter Beteiligung auch der Fatah vorgesehen.
Darüber wollten die Gruppen am Samstag beraten. Doch Abu-Suhri erklärte, die Verhandlungsparteien hätten noch nicht einmal ihre Delegierten und den Ort der Gespräche bestimmt. "Es gibt keinen Bedarf für die Zehn-Tages-Idee. Wenn wir von einem Dialog sprechen, dann sollten keine Daten festgelegt werden." Dennoch kündigte ein Mitarbeiter von Abbas an, dieser werde Ministerpräsident Ismail Hanija von der Hamas zu einem Gespräch über den Plan am Sonntag einladen. Abbas könne notfalls auch die Regierung entlassen.

Die Hamas hingegen bekräftigte ihre Ablehnung des Plans. Die internationale Gemeinschaft biete der Gruppe nichts für eine Annahme des Vorschlags, erläuterte der Abgeordnete Mahmud Ramahi. Die Hamas verlangt Garantien, dass ihre Mitglieder nicht länger als Extremisten verhaftet werden. Abbas verspricht sich von dem Plan unter anderem ein Ende der internationalen Isolierung der Palästinenser nach der Wahl der Hamas im vergangenen Januar. Die Partei wird zum Beispiel von den USA als Terrorgruppe eingestuft.

Auch auf den Straßen im Gazastreifen nahmen die Spannungen zwischen der Hamas und der Fatah zu. Die Auseinandersetzungen hatten in den vergangenen Wochen die Angst vor einem Bürgerkrieg in den Gebieten geschürt. Mehrere Menschen waren bei Zusammenstößen ums Leben gekommen.

Dutzende Mitglieder einer neuen 3000 Mann starken Hamas-Miliz marschierten Augenzeugen zufolge nun wieder auf mehreren Straßen von Gaza-Stadt auf. Zuvor hatte die Hamas Entgegenkommen signalisiert und die Milizionäre von den Straßen zurückgezogen. Abbas fordert die Auflösung der Truppe.

Rund 400 Fatah-Kämpfer reagierten auf den erneuten Aufmarsch der Hamas-Leute, indem sie in die Luft schossen. Sie forderten eine Annahme des von Abbas favorisierten Friedensplans, sagte ein Sprecher der Fatah-Anhänger, Abu Haron.

© Reuters 2006. Alle Rechte vorbehalten.
http://de.today.reuters.com/news/...OC_0_NAHOST-PALAESTINENSER-ZF.xml

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PS Zitat: "Und ja die  Palästinenser müssen natürlich das Existenzrecht für Israel
anerkennen! Und ich denke die Hamas würde das auch tun, nur nicht von heute
auf morgen und in einer demütigenden Weise."

Das glaubst Du doch selbst nicht, Pate, da solltest du einfach noch einmal die Hamas-Charta lesen (ich poste sie gleich), die spricht eine völlig andere Sprache und mit "Diese Phrasen sollte man nicht so ernst nehmen", kannst Du in diesem Fall kaum argumentieren.

PPS @bobby, armer Tropf! :-)

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4428 Postings, 7996 Tage Major TomHamas: Ideologie und Auszüge aus der Charta

 
  
    #200
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28.05.06 23:05
Die Ideologie

Die Gründungscharta der Hamas von 1988 erklärt "die Fahne Allahs über jedem Zoll von Palästina aufzuziehen" zum ideologischem Ziel der Organisation. Das hätte eine Auflösung des Staates Israel sowie jeder weltlich orientierten palästinensischen Institution zur Folge.

Friedensinitiativen werden von der Hamas als "reine Zeitverschwendung" und "sinnlose Bemühung" abgelehnt. Sie seien "nichts anderes als ein Mittel, um Ungläubige als Schlichter in den islamischen Ländern zu bestimmen", doch für Palästina gäbe es keine andere Lösung als den Dschihad. (Artikel 13 der Charta)

Die Hamas bezeichnet die gesamte Region Palästina – damit auch Israel, das als "zionistisches Gebilde" bezeichnet wird – als "islamisches Heimatland", das niemals Nicht-Muslimen überlassen werden dürfe, und erklärt es zur Pflicht eines jeden Moslems für die Eroberung Israels zu kämpfen (in ähnlichem Sinne äußerte sich zuletzt der palästinensische Außenminister Zahar (im Amt seit März 2006) in einem Xinhua-Interview; vgl. "Für Israel kein Platz - Ultimatives Ziel der Hamas ist Zerstörung Israels und Gründung eines islamischen Staates", DER STANDARD, Wien, 3. März 2006, http://derstandard.at/?id=2400293 ). Diese Position ist radikaler als die der säkularen PLO, die 1988 zumindest Israels Souveränität anerkannt hat.

Die Charta basiert auf einer Anzahl von antisemitischen Verschwörungstheorien. Sie besteht auf der Echtheit der Protokolle der Weisen von Zion und behauptet, dass die Freimaurer, der Lions-Club und der Rotary-Club insgeheim "im Interesse der Zionisten" arbeiteten. Die Hamasmitglieder sehen in den Juden die Verantwortlichen für die Französische Revolution, den "westlichen Kolonialismus", den Kommunismus und die Weltkriege.

Hamasführer leugnen den Holocaust. Der von Israel inzwischen getötete Abd al-Aziz ar-Rantisi – Hamas-Führer nach der Ermordung Ahmad Yasins – behauptete, dass der Holocaust nie stattgefunden habe und dass hinter den Nazis Zionisten stünden und sie finanzierten.

Auszüge aus der Charta
(nach der englischen Übersetzung von MEMRI)

  • Unter den Fittichen des Islam können alle Anhänger anderer Religionen sicher und unter dem Schutz von Lebensart, Eigentum und Rechten leben, während ohne den Islam Uneinigkeit aufkommt, sich Ungerechtigkeit ausbreitet und Korruption gedeiht; dort sind Konflikte und Kriege (Art. 6)

  • Die Stunde des Gerichtes wird nicht kommen, bevor Muslime nicht die Juden bekämpfen und töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken und jeder Baum und Stein wird sagen: 'Oh Muslim, oh Diener Allahs, ein Jude ist hinter mir, komm und töte ihn! (Art. 7)

  • Es gibt keine andere Lösung der palästinensischen Frage als durch den Dschihad. Initiativen, Vorschläge und internationale Konferenzen sind sämtlich Zeitverschwendung und nutzlos (Art. 13)

  • Unter den Fittichen des Islam können die Anhänger der drei Religionen Islam, Christentum und Judentum geschützt und sicher zusammen leben. Nur unter den Fittichen des Islam bekommen Recht und Ordnung die Oberhand (Art. 31)

  • Ihr Plan [(der der Zionisten)] ist dargelegt in den Protokollen der Weisen von Zion, und ihr gegenwärtiges [Verhalten] ist der beste Beweis für was wir sagen. [...] Den Kreis des Konflikts mit dem Zionismus zu verlassen ist Hochverrat. Alle die das tun, sollen verflucht sein. 'Wer immer [im Kampf mit den Ungläubigen] ihnen den Rücken zukehrt [...] zieht sich den Zorn Allahs zu, und seine Wohnung soll die Hölle sein...' (Koran, 8:16) (Art.32).


Quelle: Wikipedia (und viele andere Quellen im Internet)

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