IVU - sachlich und konstruktiv
Aber deshalb haben Sie zunächst einmal - bis auf einen evtl. sich daraus ergebenden Steuereffekt - keinen Cent weniger in der Kasse.
Deshalb verstehe ich das Argument der Umstellung in Bezug auf die Dividendenzahlung nicht.
Wir hatten letztes Jahr schon ne ähnliche Diskussion mit der Divi. Es wurde aufgrund der hohen Cashbestände eine höhere Dividende von einigen Forenmitgliedern erwartet (so 10-12 Cent meine ich) . Aber der Einzelabschluss ließ dann nur 5 Cent Divi zu.
Lt IR war es wohl normaler Umsatz, das wär klasse. Es Bedarf auf jedenfall noch einiges an Infos. Da hätte man sich wirkich mehr Mühe geben müssen, das ganze einzuordnen. IR hat auf Hr. Volk verwiesen, da das ganze zu komplex ist um kurz zu erläutern...Die Reaktion des Marktes, hat man auch nicht verstanden..
Zudem war das EBT in der Mutter (der AG) bei 1,33 Mio. € (im Konzern bei 4,13 Mio. €) und war damit deutlich geringer.
Da nun nach HGB Abschluss ein Verlust entstanden ist, wurde wohl der verbleibende Bilanzgewinn von rund 0,4 Mio. € aufgebraucht, sodass eine Dividendenausschüttung nicht mehr möglich ist.
Grund hierfür werden wohl unterschiedliche Bilanzierungsvorschriften sein.
Dies kann wie bereits hier gesagt wurde durch langfristige Aufträge geschehen, die nach HGB erst im Realisationszeitpunkt angesetzt werden dürfen, nach IFRS jedoch nach dem Grad der Fertigstellung.
Warum die Aktie fällt ist neben der gestrichenen Dividende m.E. das verhältnismäßig niedrige EBIT, das "nur" bei 5 Mio. € liegt und damit unterproportional zum Umsatz stieg. Nachdem im vergangen Jahr 0,6 Mio. € Abfindung für Hr. Kochanski sowie Abschreibungen auf Forderungen i.H.v. 1,143 Mio. € angefallen waren, lag das EBIT bereits bereinigt um diese Aufwendungen deutlich über 5 Mio. €. Vermutlich fielen daher erneut Abschreibungen auf Forderungen an, die das Ergebnis gedrückt haben. Betrachtet man Rohertrag zu EBIT, ist das EBIT jedoch als positiv zu sehen, da das Umsatzwachstum zum Großteil durch Hardwareumsätze gesteigert wurde,, weßhalb auch die Rohertragsmarge unter Vorjahr liegt. Da das EBIT um 15% verbessert werden konnte, das Rohergebnis um knapp 8% anstieg, ist dies daher durchaus als positiv einzustufen. Ich persönlich hatte mit 55,6 Mio. € Umsatz, 40,3 Mio. € Rohergebnis und 5,2 Mio. € EBIT gerechnet - bin daher als recht zufrieden.
Bezüglich der Dividende sehe ich das weniger schlimm, da das nicht viel ausmacht. Allerdings muss der Vorstand nun klar machen, was mit dem Geld passieren soll, da der Großteil nahezu ungenutzt im Unternehmen liegt. Ein ARP oder ein Unternehmenskauf würden damit die Effizienz des eingesetzten Kapitals erhöhen.
Wie der Kurs sich gerade entwickelt, hat wohl der ein oder andere mit dem Finanzchef mal telefoniert und ein positives Fazit gezogen.
Also eines mal vorneweg. In Sachen Finanzmarktkommunikation hat IVU noch einiges nachzuholen. Das hab ich ja schon öfter mal geschrieben. Wenn de IR sich wirklich wundert wieso der Kurs nachgibt, nachdem man so eine News raushaut, zeigt das schon, dass man bei IVU den Finanzmarkt schlecht einschätzen kann, denn Anleger reagieren nunmal auf wegfallende Dividenden und vor allem darauf, wenn der Grund dafür nur am Rande gestreift wird. So "dumm" das im Einzelfall auch sein mag.
@allavista, ich hätte zwar wirklich zugekauft, aber der Kauf bei 3,7 € war ein altes Limit, dass ich vor 1-2 Wochen gesetzt hatte. Heute nachmittag war ich gar nicht online. Leider wurden meine beiden Limits bei 3,58 und 3,55 heute nicht ausgeführt.
Inhaltlich seh ich das Ganze relativ unproblematisch. Es sieht schon mit hoher Wahrscheinlichkeit danach aus, dass einzelne Projekte noch nicht zum Abschluss kamen. Wie das genau gebucht werden muss, kann ich euch auch nicht sagen, aber die HGB Problematik ist ja aus dem letzten Jahr schon bekannt. 2013 lag der HG Gewinn beispielsweise mit 5,9 Mio € fast doppelt so hoch wie der Konzerngewinn. Da konnte IVU aber aus anderen Gründen noch keine Dividende ausschütten. 2014 hatte man dann die Voraussetzungen erfüllt, aber die Dividende fiel aufgrund des kleineren AG Gewinns entsprechend klein aus.
Das Thema ist bei IVU ja nichts Neues. Die Diskussion hatten wir ausführlich schon letztes Jahr und auch auf der HV. Entgegen einem anderen User hier hab ich es nicht so in Erinnerung, dass der Vorstand auf der HV sozusagen eine Dividende schon bestätigte. Es ging nur darum, dass man jetzt eine stetige Dividendenauschüttung anstrebt, aber abhängig ist sie halt im einzelnen Jahr immer vom AG Abschluss. Das hat man auch betont. Das ist für mich ohnehin eher das geringste Problem. Klargestellt werden muss für den Finanzmarkt eher das grundsätzliche Thema HGB vs IFRS und die besondere Beziehung bei IVU zum 4.Quartal und zur Steuergröße Rohertrag.
Insgesamt sind die Zahlen aber klasse, zumindest was Umsatz und Rohergebnis angeht, wobei die etwas geringere Rohertragsmarge dafür spricht, dass wie schon nach 9 Monaten insgesamt 2015 mehr teilweise fremde Hardware verkauft wurde. Trotzdem sind 40 Mio Rohertrag klar über den Prognosen. Wieso das Ebit nur bei 5 Mio € liegt, muss man mal abwarten. Ich hatte zwar mit 5,2 Mio gerechnet, aber auf Grundlage von 39,2 Mio Rohertrag. Das heißt, da muss irgendwo 1 Mio bei den Abschreibungen oder Sonstigen betrieblichen Aufwendungen verschütt gegangen sein. Dass das an in Q4 plötzlich auftretenen, höheren Personalkosten lag, glaub ich weniger, ist aber zumindest teilweise auch nicht auszuschließen. Aber genau das ist halt auch ein Ansatz für Kritik an IVU, denn man kann durchaus auch in einer News zu vorläufigen Zahlen mal etwas genauer auf die Gründe eingehen. Da muss man gar nicht ins Detail gehen. Nur hätten 1-2 kurze Sätze als Erklärung schon gereicht. Man hat ja fast den Eindruck, denen ist ein bißchen Verunsicherung rund um Zahlen immer ganz recht. Schüttelt sozusagen die Investoren ab, die nicht langfristg denken bzw. nicht als "feste Hände" gelten.
Ich hatte übrigens heute früh die IR angeschrieben, und witzigerweise war dabei eine Frage, ob es Vorabzahlen geben wird, und die anderen zwei Fragen drehten sich um die Problematik Rohertragsmarge und Stellenangebote. Und dann kommt knapp 5-6 Stunden später so eine Meldung. Bin mal gespannt, ob man meine Mail morgen noch beantwortet. Werd wohl morgen früh gleich nochmal unter dem Gesichtspunkt der veröffentlichten Zahlen die Fragen ergänzen. Vielleicht ruft man mich ja dann zurück. Dann kann ich möglicherweise schon was genaueres sagen.
Fazit: Fundamental seh ich keinen Grund zur Panik. IVU ist sehr deutlich gewachsen und das auch sehr profitabel. 1-2 Fragen zum Ebit und zur Finanzmarktkommunikation müssen aber noch geklärt werden. Sollte der Kurs die nächsten Tage schwächeln, so hoffe ich doch, dass meine Kauflimits da knapp über 3,5 € noch bedient werden, insbesondere falls das verhältnismäßig geringe Ebit nur an nicht cashwirksamen Abschreibungen lag.
Ob es für die Dividende reicht oder nicht, ist ja bei IVU ohnehin egal, da das Ergebnis der AG (das hierfür entscheidend ist) in keiner Relation zum Konzernergebnis steht. Jeden Anleger interessiert doch das Konzernergebnis.
(@katjuscha: bei w:o hast Du ja heute ein etwas hintertüriges Posting verfasst - ohne zu sagen, welche Infos gegeben wurden ...)
Wir müssen auf den Geschäftsbericht warten. Es wäre ja auch komisch, wenn die IR einzelnen Mailkontakten etwas preisgeben würde, was an alle Anleger gerichtet sein muss.
Beim Thema Ebit muss man sich also gedulden. Es muss irgendeinen Sondereffekt gegeben haben. Anders gehts ja nicht. Bei 40 Mio Rohertrag kann es sich nicht nur 5 Mio Ebit gegeben haben. Das die Personalkosten sich allein in Q4 um mehr als 1 Mio erhöht haben, ist schlichtweg nicht denkbar. So viel Weihnachtsgeld kann es kaum gegeben haben. :)
2011 hatten wir bei 30,4 Mio Rohergebnis und 19,6 Mio Personalaufwand ein EBIT von 2,9 Mio.
2015 haben wir geschätzt bei 40 Mio Rohergebnis und ca. 25 Mio Personalaufwand "nur" ein EBIT von 5,0 Mio - im Vergleich zu 2011 könnten da aber schon >7 Mio stehen (bei gleicher sonstiger Kostenstruktur)
Natürlich fallen bei der Expansion innerhalb und außerhalb Europas immer mehr extra Aufwendungen an...
Ich bleibe hier jedenfalls auch investiert, da ich davon ausgehe, dass die 5,0 Mio EBIT ab sofort "immer" erreicht werden sollten und sich das mit HGB ab diesem Jahr wieder gibt (2010 und 2011 waren die HGB Ergebnisse auch deutlich schwächer als die IFRS, ab 2012 dann wieder deutlich höher).
Warum werden da Steuern gespart? Die Ausschüttung erfolgt wenn ich das richtig in Erinnerung haben steuerfrei aus dem EK.
Also, wenn die Kohle im Unternehmen bleibt und für 0,1% (oder sogar bald mit negativem Zins) auf dem Festgeldkonto liegt, dann kann ich persönlich damit mehr anfangen. Und wenns nur eine Sondertilgung auf mein Hausdarlehen ist.
Entweder IVU kann das Geld für Investitionen verwenden oder sie sollen es rausrücken. Eine reine "Sparbüchse" ist in der heutigen Zeit völlig sinnlos.
Meiner Meinung nach lohnt es sich ein Auge auf die Behandlung der Pensionsrückstellungen per 31.12.2015 zu werfen.
Wenn man freiwillig rückwirkend die neue Regelung per 31.12.2015 anwendet, den Abzinsungszeitraum auf 10 Jahre verlängert und den Mehrertrag dauerhaft ausschüttungsgesperrt im Anhang/in der Bilanz ausweist, dann weist das meiner Ansicht nach auf die "Spardosenmentalität" hin.
Wobei generell die Entwicklung der Pensionsrückstellung bei der Höhe in Relation zur Bilanzsumme eh ein sehr interessanter Posten ist.
Am 18.März gibts den 2015er-GB ... da dürfte man insbesondere den unerwarteten Aufwand in Q4/15 sehen (der das Jahr ergebnisseitig irgendwie verhagelt hat), weiter den Cash-Berg, vielleicht was zum Auftragsbestand und wohl den 2015-Ausblick.
Am 25. Mai kommen die Q1-Zahlen ... das ist traditionell eher eine da_muss_man_wissen_wie_bei_Ivu_das_Q1-EPS_zu_verstehen_ist - Sache :-)!
Frage: Seht ihr bzw. gibts innerhalb dieser beiden Termine so etwas wie einen Trigger für den Kurs ... das aktuelle Niveau so um 3,7x ist nun genau 13 Monate alt. Mir selbst fällt da gerade noch die Vermeldung eines Großauftrags ein.
Da gabs ja im Grunde von März bis Dezember nie einen Trigger. :)
News bei IVU sind Mangelware. Aufträge vermeldet man auch eher nicht, es sei denn es sind Großaufträge. Insofern kannst du hier mit Triggern nicht rechnen. Der Trigger an sich ist die günstige Bewertung und Perspektive.
Vielleicht könnte der Trigger sein, dass einige Anleger derzeit aus Verunsicherung und wegfallender Dividende verkaufen, oder weil es ihnen die Charttechnik sagt. Wenn dann im Geschäftsbericht (hoffentlich) die Unklarheiten beseitigt werden, steigen diese Anleger vielleicht wieder ein. Zu Zeit wird denk ich auch verkauft, weil man kurzfristig anderswo bessere Chancen gesehen hat. Vielleicht ändert sich das ja mit dem Geschäftsberich, den Q1-Zahlen oder der Hauptversammlung. Dafür müsste man hinsichtlich HGB Abschluss uns somit Dvidende für 2016 den Anlegern Hoffnung machen, die darauf wertlegen. Und man müsste den Sondereffekt, der zum Ebit führte ebenso erklären und da Hoffnung machen, dass der 2016 nicht mehr anfällt. Ich glaub das können zwei wesentliche Trigger für die kommenden 2-3 Monate sein. Aber ist mir letztlich auch egal.Ich bin hier weiter lagfristig orientiert und würde spätestens im Bereich 3,40-3,55 € wieder sukzessive nachkaufen.
Meine Vermutung: Der Sonderfaktor wird in den Pensionsrückstellungen zu finden sein.
Per 31.12.2014 betrug der Abzinsungsfaktor 3,78% auf eine Laufzeit von 15 Jahren (Vereinfachungsregel).
Per 31.12.2015 beträgt der Abzinsungsfaktor nur noch 3,09% auf 15 Jahre.
Die Differenz aus der Neubewertung der Rückstellung wird in der Handelsbilanz als Aufwand oder Ertrag gebucht. Bei 5 Mio. Rückstellungssumme kommen so recht schnell ein paar hunderttausend Euro Bewertungsveränderung zusammen.
Evtl. schaue ich mal in den Geschäftsbericht, ob zur Berechnung der Pensionsrückstellungen was geschrieben wird.
Punkt 8 im Geschäftsbericht. Da sind sogar die genauen Zahlen und die Berechnungsmethode genannt.
Erträge aus Planvermögen dürfte deutlich unter 1,8% liegen (die Zinsen bekommt man nicht mehr). Der Barwert der Pensionsverpflichtung dürfte demnach ebenfalls deutlich steigen.
Ich würde wetten, die Zinsentwicklung wird sich im 2015er Abschluss mit 500.000 bis 1.000.000 Euro Mehraufwand niederschlagen.