Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Flowers schliesst sein Büro in Hamburg. Seine Vertreterin Fr. Dr. Krümmer scheidet aus dem Unternehmen aus und legt Ihr Aufsichtsratsmandat bei der HRE nieder. Hier die Originalmeldung
amburg/München - Nach den problematischen Engagements Engagements bei der HSH Nordbank und dem Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate zieht sich der US-Investor J.C. Flowers aus Deutschland zurück. Das Hamburger Büro von Flowers werde geschlossen und die Aktivitäten würden nach London und New York verlagert, teilte Flowers am Montag in München mit.
Flowers Deutschland-Chefin Renate Krümmer beende Ende März auf eigenen Wunsch ihre Tätigkeit und lege zugleich ihr Aufsichtsratsmandat bei der HRE nieder.
Das Investitionsklima habe sich durch die Finanzkrise signifikant verändert, so dass die Deutschlandaktivitäten auf absehbare Zeit auf das Management bestehender Beteiligungen gerichtet seien, hieß es. "Neuinvestitionen stehen zur Zeit nicht im Fokus."
manager-magazin.de mit Material von dpa und reuters
Was haltet Ihr davon?
Wahr ist aber, das wir spätestens Ende März mehr wissen werden, so oder so ;).
Bereits vor Wochen habe ich hier angedeutet, daß sich die Klein-Akt nicht auf Flowers verlassen sollten.
Denn, entweder er macht seinen eigenen deal, oder flüchtet.
ER saß NIE im gleichen Boot der kl.Aktionäre!
Doch!! So große Finanzexperten konnten Er und seine Krümmer nicht gewesen sein, wie jetzt getönt wird.
Wer sowohl in NY wie in London zu hause ist, hätte mehr wissen müssen, wohin der Hase läuft.
Und in der Aufsicht von HRE hat Sie doch auch versagt.
Einerseits tröstend, daß es die Milliardäre mit erwischt hat, beim Absturz ihrer Ballone; was uns aber wenig hilfreich ist.
Vor allem, weil damit für uns - Kleine - jede Richtlinie fehlt.
Des Einen Schaden muß nicht immer einen anderen freuen!
Mit Überraschungen darf gerechnet werden.
Die Gerichte dürfen sich auf Arbeit freuen.
Der US-Finanzinvestor J.C. Flowers gibt sein Büro in Deutschland auf. Das Unternehmen ist glückloser Miteigentümer bei den Krisenbanken Hypo Real Estate und HSH Nordbank. Deutschlandchefin Krümmer legt ihr Aufsichtsratsmandat bei der HRE nieder.
München - Die US-Beteiligungsgesellschaft J.C. Flowers zieht Konsequenzen aus ihren glücklosen Investments in Deutschland. Nach der Beinahe-Pleite bei der Hypo Real Estate (HRE) und dem Desaster bei der HSH Nordbank gibt Flowers sein Büro in Deutschland auf. Das Unternehmen ist bei beiden Krisenbanken wichtiger Aktionär.
Flowers' Deutschlandchefin Renate Krümmer verlässt das Unternehmen ganz. Außerdem legt sie ihr Aufsichtsratsmandat bei der angeschlagenen HRE nieder, wie Flowers am Montag mitteilte. Ein Nachfolger für sie im Kontrollgremium der HRE sei noch nicht bestimmt worden. Flowers kontrolliert zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Grove rund 24 Prozent an dem Immobilienfinanzierer und verfügt bisher über insgesamt drei Aufsichtsratssitze.
Die Beteiligung von Flowers an der HRE soll künftig von London und New York aus geführt werden. Beim zweiten Investment des US-Unternehmens in Deutschland, der HSH Nordbank, ist dies schon länger der Fall. Neuinvestitionen stünden in Deutschland derzeit nicht im Fokus, erklärte Flowers.
Die beiden deutschen Engagements wurden für Firmenchef Christopher Flowers zu Milliardengräbern: Für die HRE hatte er 1,1 Milliarden Euro oder 22,50 Euro je Aktie auf den Tisch gelegt. Am Montag lag der Kurs bei nur noch einem Euro. Nun droht Flowers im Zuge der vom Bund angestrebten Verstaatlichung der Bank auch noch die Enteignung.
Bei der HSH Nordbank war Flowers vor drei Jahren eingestiegen. Er war der erste Privatinvestor, der sich in großem Stil bei einer Landesbank engagierte. Als Ziel hatte er den Börsengang der HSH Nordbank ausgegeben. In Folge der Finanzkrise traten bei der HSH Nordbank aber immer tiefere Löcher auf. Nach einem Verlust von 2,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr braucht das Institut nun drei Milliarden Euro frisches Kapital zum Überleben. Die Rettungsaktion wird von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gestemmt.
Die promovierte Volkswirtin Krümmer gilt als Finanz- und Strategie-Expertin. Unter anderem war sie Finanzchefin der Bertelsmann Buch Gruppe, Strategiechefin im Bertelsmann-Konzern sowie bis Ende 2006 verantwortlich für Konzerncontrolling und -strategie bei der Commerzbank . J.C. Flowers hatte Krümmer Anfang 2007 als Leiterin des Deutschland-Büros nach Hamburg geholt. Im August 2008 wurde sie für Flowers in den Aufsichtsrat der Hypo Real Estate berufen. Am 1. Oktober 2008 war sie vom Bundeswirtschaftsministerium auch zum Mitglied der Abschlussprüferaufsichtskommission (APAK) ernannt worden.
wal/Reuters/dpa
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,610853,00.html
Dienstag, 3. März 2009, 13:14 Uhr
Die zur schwer angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) gehörende Depfa Bank setzt die Zinszahlungen für eine Anleihe aus.
Dabei handelt es sich um eine nachrangige Anleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro, wie die irische HRE-Tochter Depfa Bank am Dienstag mitteilte. Die für den 21. März avisierte Zinszahlung falle nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Depfa aus. Eine Entscheidung zu ähnlichen Papieren der Depfa stehe noch aus.
Die Kupons von nachrangigen Anleihen werden häufig nicht mehr bedient, wenn das Unternehmen rote Zahlen schreibt. Die HRE wies im dritten Quartal 2008 einen Verlust von drei Milliarden Euro aus. Das Münchener Institut wird mit Hilfen über 100 Milliarden Euro vom Staat und anderen Banken am Leben gehalten.
Nachrangige Anleihen werden im Falle einer Insolvenz einer Bank erst bedient, wenn alle anderen Gläubiger ihr Geld bekommen haben. Anleger bekommen daher in der Regel einen höheren Risikoaufschlag. Auch die Commerzbank-Tochter Dresdner Bank setzt die Zinszahlung für ein paar solcher Anleihen wegen eines Verlust von über sechs Milliarden Euro im Jahr 2008 aus.
© Thomson Reuters 2009 Alle Rechte vorbehalten.
http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE52208Q20090303
Werde morgen mal meinen Banker sagen, daß ich mich verzockt habe
und meinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.
"In Frankfurter Bankenkreisen kann die Argumentation der Regierung, dass die Zinslast der HRE erst mit einem Staatsanteil von über 90 Prozent signifikant sinke, nur schwer nachvollzogen werden."
Interessant finde ich auch den Rest aus dem Auszug der folgenden Quelle:
http://www.finanzen.net/eurams/nachricht/..._der_letzte_Ausweg_852968
Ganz besonders der letzte Absatz ;) und die Tatsache, das nach Flowers die Bundesregierung den Kontakt zu ihm seit dem 12 Februar abgebrochen hat.
Die Aussage "unserer" Politiker war doch die, das man vor einer Enteignung alles Versucht. Darunter fallen bei mir auch intensive Gespräche, welche anscheinend wohl nicht gewünscht sind, da 3 Wochen Funkstille in solcheiner Situation schon der Hammer sind ;).
"Doch ob Verstaatlichung oder reguläre Übernahme: Es geht nicht nur ums Geld. Flowers verlangt für seinen Anteil knappe 159 Millionen Euro, das Bundesfinanzministerium will deutlich weniger zahlen. Zum Vergleich: Die staatlichen Garantien liegen bei 87 Milliarden Euro. „Das ist keine Frage des Preises, sondern ob sich die Bundesregierung von einem Investor die Bedingungen diktieren läßt“, glaubt Bankenexperte Konrad Becker von der Privatbank Merck Finck. Auch dem Finanzministerium nahestehende Kreise berichten, dass es keinerlei Bereitschaft gebe, mehr für die HRE zu zahlen als den aktuellen Kurs. Dieser Preis ist nur möglich, wenn das Enteignungsgesetz zur Anwendung kommt und damit je Aktie der Durchschnittspreis der letzen zwei Wochen vor Enteignung gezahlt werden darf. In Frankfurter Bankenkreisen kann die Argumentation der Regierung, dass die Zinslast der HRE erst mit einem Staatsanteil von über 90 Prozent signifikant sinke, nur schwer nachvollzogen werden.
Dafür müssen vorher alle anderen regulären Maßnahmen zur Übernahme gescheitert sein. Dazu zählt auch der Versuch einer gütlichen Einigung mit Flowers. Auf Anfrage teilte dieser jedoch mit, dass die Bundesregierung seit dem 12. Februar den Kontakt einseitig beendet habe.
Zudem müsste theoretisch ein reguläres Übernahmeangebot gemacht werden. In diesem Fall wäre aber nach geltendem Aktienrecht der Durchschnittspreis der letzten drei Monate vor dem Angebot zu zahlen und damit mehr als der aktuelle Kurs. Und bei einer Kapitalerhöhung ist es dem Bund per Gesetz nur möglich, ein Drittel der Anteile zu bekommen, denn mehr neue Aktien dürfen auf das Grundkapital ohne Einberufung der Hauptversammlung nicht herausgegeben werden. Eine Novellierung dieses Gesetzespassus ist aber schon in Arbeit."
Der Beruf Banker wurde mal als ehrbarer Beruf bezeichet.
Jede Schwiegermutter kam bei einem Banker sofort in schwärmen.
http://de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDEL365101620090303
HRE-Großaktionär Flowers will notfalls gegen Bund klagen
Dienstag, 3. März 2009, 19:30 Uhr Diesen Artikel drucken[-] Text [+] Frankfurt, 03. Mär (Reuters) - Im Streit um eine Enteignung der Altaktionäre des angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate(HRXG.DE: Kurs) will der Finanzinvestor Christopher Flowers notfalls gegen die Bundesregierung klagen. Um den Interessen der eigenen Investoren gerecht zu werden, könnten "natürlich" auch rechtliche Schritte erforderlich werden, sagte Flowers dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht vom Dienstag. Zugleich betonte er aber: "Unsere erste und mit Abstand bevorzugte Wahl ist es, das Ziel der Bundesregierung, eine Kontrollmehrheit zu erlangen, zu unterstützen."
Flowers, der zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Grove rund 24 Prozent an HRE kontrolliert, hatte kürzlich Bereitschaft signalisiert, dem Bund HRE-Aktien zu verkaufen und damit eine Mehrheit von 75 Prozent plus einer Aktie zu ermöglichen. Das Bundesfinanzministerium dagegen strebt eine Mehrheit von über 90 Prozent an, um das Unternehmen nach seinen Vorstellungen umbauen zu können und eine günstigere Refinanzierung zu erreichen. Ab einem Anteil von 90 Prozent könnte die Regierung die restlichen Aktionäre hinausdrängen. Als letztes Mittel schließt der Bund auch eine Enteignung der Altaktionäre nicht aus. Ein passendes Gesetz wurde bereits auf den Weg gebracht.
Flowers machte der Zeitung zufolge nun deutlich, dass er gegen eine solch hohe Beteiligung des Staates ist. "Selbst Staatsbeteiligungen in der Größenordnung von 90 Prozent führen nicht automatisch zu geringeren Refinanzierungskosten", argumentierte er. Die Gespräche mit der Bundesregierung gerieten aber offenbar ins stocken. Für weitere Gespräche mit Flowers über eine gütliche Einigung gebe es derzeit keine Grundlage, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums der Nachrichtenagentur Reuters.
(Reporter: Georg Merziger; redigiert von Christian Götz)