Bayer AG
Und genau an diesen Punkt ist Monsanto angekommen. Man kann nämlich keinen Beweis über etwas führen, das nicht passiert ist. Wer Krebs bekommen hat, führt diesen einfach auf den Umgang mit Glyphosat zurück und hat damit bereits die Umkehr der Beweislast erreicht. Das geht in den USA bei uns nicht. Aber selbst das ist vorliegend nicht einmal ewrforderlich, weil hier die fehlende Warnung schon für eine Haftung ausreicht, selbst wenn die Erkrankung nicht darauf zurückgeführt werden kann. Und das reicht schon für eine Verurteilung zur Zahlung.
Die Analysten stellen sich da aber genau agnz quer, weil zumindest die Deutschen nicht den Unterschied in der Rechtsordnung bei dieser Prozeßart beachten. Rein rechtlich sind ja auch die 13 000 anderen Klagen nicht entschieden und werden bestritten, so dass rein rechtlich der Vorstand auch noch keine Verpflichtung zur Rücklage hat. Nur hat das amerikanische Rechtssystem auch eine andere Rechtsgrundlage, die in der ganz anderen Form der Zulassung (der Wirkstoffe) besteht. Und genau darin besteht die Gefahr, dass trotz bestehender Zulassung die Beweislast umgekehrt wird, und die "Gefahrlosigkeit" vom Herstseller beweisen werden muss. Aber dafür gibt es keine Gutachten. Die Folge wird sein, dass die Berufung (zumindest für mich und jetzt) als aussichtslos einzuschätzen ist.
Solange Analysten Geld mit ihren komischen Bewertungen verdienen, besteht immer die Hoffnung, Aussicht, Befürchtung oder Vertuschung, dass Bayer zumindest bislang nicht in die vollständige Beeinträchtigung der Klageverfahren fällt oder gefallen ist, weil eben bisher nur zwei oder drei Verfahren entschieden sind und die anderen nicht unter den Automatismus der Gleichbewertung fallen dürfen.
Daher steht es jedem natürlich frei die Bayeraktien zu behalten und es darauf ankommen zu lassen.
Der Chartlord
Das "amerikanische Rechtsystem" ist sehr "komplex"(=undurchsichtig mit leichtem Ausschlag zu "willkürlich"). Sie erfinden sich ständig neu. Amerikanner sind viel pragmatischer als wir Deutche/ und auch manche Europäer. "Common sense" , "educated guess" sind keine Flosskeln bei denen.
Der Kläger/sein Juristenteam hat es gerade darauf abgezielt "die Umkehr der Beweislast". Emotionalität (Kinderausflugstag vor dem Gerichtssaal) und Grimmasenschneiden im Gerichtssaal.
MMn wird es sich noch als Boomerang erweisen. Denn die "Umkehr" (zB der G Kraft) kann man wenn schon dann nur kurzzeitig erreichen. Ein (Pyrrhus)sieg um schnellsmöglich in die nächste Stufe (Level up) zu kommen.
Und ja die verpläpern ihre Zeit. Ob mit den "Untersuchungen" des Flaschendesigns, statt bei diesen sagenhaften Talenten nun endlich mal Krebs als Krankheit auszurotten oder den Nostalgitäten an sich. Sie bauen gerade die Zulassungsbehörden um. Fasst schon wie bei uns die Kfz-Zulassungsstellen, gelle.
Aber Monsanto's Rundup ist Monsanto's Rundup. Und (sorry aber das muss sein): Glyphosat ist sicher. Zumindest für Menschen mit "common sense". Anderes Zeug (zB Vanillienersatzstoffe) ist im Vergleich zu G'sat schon eine ganz andere Marke.
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Unter dem Strich stimme ich Dir 99% zu. Nur in der Einschätzung der Folgen kann ich nicht mitgehen. Ich denke/glaube, dass ihre eigenen Juristen/Richter die Schnauze voll haben. Es muss geliefert werden. So oder so.
Im Bereich von unter 55 auf jeden fall für mich ein Kauf.
Warum sollte das passieren?
Höchstens, wenn Klagen durch die zweite Instanz durchkommen.
Ich gehe eher von leicht steigenden Kursen aus.
"Denn drittens laufen die Geschäfte bei Bayer nicht gut, sie laufen glänzend, insbesondere auch wegen Monsanto. Alleine im ersten Quartal 2019 stieg der Konzernumsatz nominal um 42,4 Prozent (!) auf rund 13 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 44,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro, und dass, obwohl negative Währungseffekte das Bayer-Geschäft sogar belasteten. Das heißt: Bayer verdient derzeit alle drei Wochen eine Milliarde Euro."
https://www.n-tv.de/politik/...-Milliarde-Gewinn-article20995976.html
ImA müsste Bayer eigentlich viel höher liegen. Aber Du weiss es ja auch: Nen Schnapper machen will jeder.
Einschätzungen sind "schwierig" denn das ganze Umfeld ist "schwierig". Und ich fange hier nicht mal von Algogenerierten Kursen an.
Ich oute mich hiermit: Bayer ist die einzge Aktie/Depoleiche. Aus Überzeugung.
Alle anderen Aktien halte ich nur kurzzeitig/sesonbedingt.
Zum Zocken. Als Ersatz für nen Lottoschein.
Wenn ich es bei dem letzten Prozess so mitverfolgte, so war doch die Sprüher kaputt und der Mann beim Aussprühen von Roundup völlig durchnässt. Also kann doch diese Sache nicht für alle anderen Fälle herangezogen werden? Sondern es müsste je Fall nachgewiesen werden, dass die Benutzung von Roundup ohne Warnung geschah geschah.
Zudem lassen sich doch die "begründeten Zweifel" auch in der Berufung ausräumen, wie ich es herauslas. Natürlich ist es ein heikel, dass dieser Prozess über Abermilliarden entscheidet, aber noch ist nicht alles verloren.
Dagegen steht ein sehr konkretes Risiko, dass ein Prozess nach dem anderen verloren wird und sich ein Klage an die nächste reiht. Das haben wir doch noch gut von der Deutschen Bank in Erinnerung, nachdem diese einmal in den Fokus der Ermittler rückte. Milliardenstrafe über Milliardenstrafe war die Folge. Mal für eine Manipulation der Interbankensätze, mal für irgendwelche andere Vergehen (auf die niemand gekommen wäre, hätte es nicht die Subprime-Krise gegeben).
Der Kurs hat somit etwas Potenzial nach oben und verdammt viel nach unten. Warum dann nicht lieber eine Option auf eine andere Aktie mit ordentlichem Hebel kaufen, wenn ich Gefahrensucher bin?
Bekomme ich die Divi regelmässig überwiesen ? Wie schauts in 5 Jahren aus ? Wird sie steigen oder eher fallen ?
Und klar, Bayer KANN zur "Deutche Bayer" werden. Gilt aber für jedes Wert im DAX. Topaktuell.
Mit nem Schein kanns Du alles nur beschleunigen. Brauchst ne robuste Psyche und viel Gesundheit. Und immer Glück.
Ich meine: todsicheres Geschäft für die Kläger, oder ? Ist USA eigentlich kein Land mit abermillionen von potenziellen "Kunden" ? Oder es dreht sich nicht _alles_ nur um USA ?
...ich finde: Mehr Arroganz geht nicht. Bin sowieso kein Fan von Bayer und erst Recht nicht von Monsanto. Hier werden wieder Tausende Jobs durch die Arroganz weniger auf`s Spiel gesetzt. Sowas gehört echt verboten!!
Das sei ursächlich für den laxen Umgang mit den giftigen Stoffen gewesen.
Sie seien ja "unschädlcih" für Menschen. Tja, wer´s glaubt, der ißt bestimmt auch Fische aus dem Meer - von Plastiktüten !
Wenn ich eine frische Plastiktüte essen will, dann kaufe ich keine frischen oder gefrorenen Fische sonden gehe zu ALDI an die Kasse.
Der Chartlord
Einer der Jurymitglieder wollte nicht mal die Flasche anfassen. Er wusste ja: "G'pat aha obwohl Herbizid so kann dieses "Gift" ihn auf der Stelle töten (=Kontaktgift). Und oha, noch dazu in ner Plastikflasche. Wo man früher "Medizin" nur im Glasfläschchen dargereicht bekommen hatte..."
Klar, so durchtrieben kann nur Mon... ich meine Bayer sein."
Wenn einen Lust auf "frische Plastiktüten" überkommt, empfehle ich die alten von REWE. Die zereissen nicht so schnell und haben denoch mächtig tritt (mehr "echte" weichmacher drinne) :)
"fehlede Warnung":
Da die Jury beschlossen hat, dass G'pat für die Krebserkrankung des Klägers ursächlich verantwortlich sei, so war es nur konsequent von _Bayer_ den fehlenden Hinweis auf der Verpackung zu fordern. "Kann bei X.Y KREBS verursachen. ES IST EIN HERBIZID, nicht als Müslliauffüller zu verwenden. Atemwege Gefahr." Usw usf. Mir fällt die (Vorstellungs)kraft um das alles aufzuschreiben. Gott sei dank muss ich auch keinen Beipackzettel von zB Ass Akut designen.
Später haben sie es "abgeschfächt" auf Rundup; als sie mitbekommen haben dass das ja nicht gleich ist, Rundup und G'sat. Nicht dass es irgendwelche grössere Rolle gespielt hätte.
Die neue Flasche (diesmal von Bayer) wird dann hoffentlich nicht nur nen Texthinweis auf die potenziellen Gefahren (zB. Erstickungsgefahr nicht als ganzes essen, Tod beim Schlag gegen den Kopf usw. ) haben, sondern einfach mal: "Nicht von xxx zu verwenden. " Und, ganz wichtig, zumindest paar Totenköpfe. Denn wir wissen ja alle: Der Tod lauert ja überall.
1. Bayer - auch inmitten der Monsanto-Krise - einer der erfolgreichsten Life-Science-Konzerne der Welt.
2. die Klagewelle gegen das Monsanto-Glyphosat zwar ein großes Risiko. Bislang aber gibt es keinen Nachweis, dass Glyphosat tatsächlich krebserregend ist. Die Massenklagen dürften daher bei höheren Gerichtsinstanzen (und also bei Berufsrichtern) der USA kritisch geprüft und kein Selbstläufer werden.
3. Die Geschäfte bei Bayer laufen glänzend, insbesondere auch wegen Monsanto. Alleine im ersten Quartal 2019 stieg der Konzernumsatz nominal um 42,4 Prozent (!) auf rund 13 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Sondereinflüssen erhöhte sich um 44,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro, und das, obwohl negative Währungseffekte das Bayer-Geschäft sogar belasteten. Das heißt: Bayer verdient derzeit alle drei Wochen eine Milliarde Euro.
https://www.n-tv.de/politik/...-Milliarde-Gewinn-article20995976.html
Kläger sollten sich warm anziehen... morgen plus 10%?
Dabei solle es darum gehen, wie Bayer der Führungs- und Vertrauenskrise Herr werden könne. "Ein Weiterso kann es nicht geben", erklärte ein Kontrolleur gegenüber der "Wirtschaftswoche". Bayer hatte bereits kurz nach der Hauptversammlung erklärt, der Aufsichtsrat werde sich in den kommenden Wochen "weiter intensiv mit den Ergebnissen und Diskussionen während der Hauptversammlung beschäftigen"."
https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/...Ein-Weiterso-kann?from=rss
Den glücklosen Baumann absetzen, einen soliden Mann an die Spitze wählen, damit Bayer wieder in ruhiges Wasser kommt.
Ich hoffe, dass man nun bei Bayer dann jeden Stein umdreht, sparen wo es geht um wieder eine bessere Krediteinstufung zu bekommen und eine Rücklage für die zu erwartenden Ausgaben zu bilden, man muss sie ja nicht so nennen, sondern kann simple Eigenkapital aufbauen über den massiven Abbau kurzfristiger Verbindlichkeiten, Wege zu einem Vergleich suchen, damit Bayer auch entsprechende Stützen hat. Plus einen Verkauf der Animal Sparte erst einmal aussetzen bzw. diese Sparte ausbauen, teils überschneiden sich die Forschungen bei Medikamente für Menschen und Tieren, d. h. massiv forschen.
Die Ergebnisse stimmen ja, eine solide HighTech Aktie mit derartigem Umsatz und Gewinn je Aktie, könnte mehr wert sein.
Kosten einsparen wird doch bereits gemacht. Weiter einsparen und massiv forschen widerspricht sich.
Verbindlichkeiten kurzfristig massiv zurückfahren und Animal Health nicht verkaufen Widerspruch.
Die synergien der Forschung von Animal Health und human Forschung sind nicht groß... außer einpaar Jour fixes im Jahr in denen man sich austauscht ob irgendwo synergies sind würde ich mir das nicht all zu sophisticated vorstellen.
Dafür ist die Arbeit von pharmaKONZERNEN viel zu kommerziell und zielgerichtet. Da wird nicht einfach mal drauf los geforscht und mal schauen was rauskommt. Sowas existiert nur in Serien und Filmen.
In den Prozessen geht es einzig und allein darum, ob Roundup (Glyphosat + paar harmlose Zusätze) hinreichend ursächlich für die Krebserkrankungen der Kläger ist. Zwei Jurys haben das nun bejaht.
Glyphosat zerstört den Boden? Was für ein Unfug. Scheinbar reicht es einen Totenkopf mit dem Bayerlogo und Monsanto auf einem
Plakat zu malen um die Kreativität und Phantasie der aufgescheuchten, uninformierten Masse auf Hochtouren zu bringen.
Dass Glyphosat den Boden zerstört das würden nichtmal die größten Hater mehr behaupten. Es ist völlig unstrittig, dass alle anderen Methoden den Boden viel stärker beanspruchen.
DAS
Die chemischen (egal ob Gpat oder andere (übrigens wasserlöslichen Mittel mit viel längerer Halbwertzeit)) wurden entwickelt, um der Verdichtung und späteren Verwüstung des Bodens entgegenzusteuern.
_Komerzielle_ "natürliche"(bologische) Landwirtschaft benötig massiv LANDFLÄCHE. Gute Böden werden zu Wüsten gemacht und dann wird versucht _unkontrolliert_ _wild_drauflos aufzupantschen.
Nur eins leider nicht:
Roundup ist nicht "(Glyphosat + paar harmlose Zusätze)" uU sind die Zusätze nicht so harmlos, GPat muss _direkt_ auf die unerwünschte Pflanze, was wiederrum die Pflanzen mit ihrer Wachsschutzschicht zu verhindern versuchen.
Das Wirtschaftsmodell von Bayer ist ua Pflanzen zu züchten, die mit der modernen Lebensführung/Landbestellung Schritt halten können. Sonst gehts der Pflanzen bald wie den Bienen: Jahrhundertlang (biologisch) _ausgebeutet_ ohne die Möglichkeit ihren Schutz in die "eigene" Hand zu nehmen und sich weiterzuentwickeln/an die Änderungen der Umwelt anzupassen.
Das hat doch Bayer immer ausgemacht, ein ertragreicher und innovativer Konzern der kaum konjunkturanfällig ist. Dann kommt auch eine entsprechende Bewertung wieder. Deswegen habe ich auch Aktien von Bayer gekauft.
Ein windiger Vorstandschef, wie Baumann, dem es vor allem um sein Image geht, passt nicht in dieses Schema.
Mein Kenntnisstand war, das Glyphosat zwar höheren Tieren wenig schadet, aber neben dem Pflanzenwuchs eine Wirkung auf Mikroben, Pilze und Würmer im Boden hat. Und dass es in Frankreich zB verboten ist oder verboten werden soll.
Ich habe auf deine Einwände hin Wikipedia/Glyphosat nachgelesen und eine ausgewogene Beurteilung vorgefunden, wonach die meisten anderen Pestizide noch schädlicher seien. Das ist nun allerdings genau der Grund, warum ich persönlich mich aus der Bayer-Aktie auch bisher rausgehalten habe. Allerdings wird sie irgendwann ganz von selber auf mich zukommen ;)
Es mag sein, dass ich Vorurteile habe oder übermäßig alarmiert bin, aber nachhaltig ist das alles nun mal nicht. Und mein Entsetzen über die Monsanto-Übernahme bleibt bestehen, denn es ist nun mal eine Firma mit einem ganz besonders umstrittenen Leumund, damit handelt man sich selbstverständlich Probeme ein. Ich möcht auch erst mal sehen, ob die ganze Unbedenklichkeit aus Monsanto-eigenen Studien stammt, oder auch aus neutralen.
sehr gut gefallen hat
und ich euch nicht vorenthalten will.
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Der Bayer-Konzern wird von allen Seiten attackiert. Glyphosat-Kunden klagen, Aktionäre wettern, Öko-Aktivisten geifern: Die Übernahme von Monsanto droht zum Debakel zu werden. Vielleicht aber auch nicht. Diese positiven Dinge werden derzeit übersehen.
Werner Baumann ist so etwas wie der Martin Schulz der deutschen Wirtschaft - ein grotesk Abstürzender. Der Bayer-Vorstandsvorsitzende hat eine rechnerische Kapitalvernichtung von 60 Milliarden Euro an Börsenwert in nur zwei Jahren zu verantworten. Noch nie wurde einem Dax-Vorstandschef auf der Hauptversammlung das Vertrauen entzogen und die Entlastung verweigert. Seine Monsanto-Übernahme droht zum Spektakel-Debakel der deutschen Industriegeschichte zu werden - 13.400 Klagen gegen Glyphosat stehen an, milliardenschwere Entschädigungen drohen, die schiere Existenz des Traditionskonzern mit seinen 117.000 Beschäftigten steht scheinbar auf dem Spiel.
Die Medien überschlagen sich mit Kritik, Aktionäre wüten, Öko-Aktivisten baden in Häme. Dabei wird Bayer in die seltene Zange aus enttäuschten Kapitalisten, US-amerikanischer Justiz und rächenden Umwelthütern genommen. Der Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter fordert gleich den Rücktritt des gesamten Vorstands. Doch am Ende könnte den rasenden Kritikern der Schaum vor dem Mund noch trocknen.
Denn im lauten Bayer-Bashing werden drei wichtige Dinge übersehen:
Erstens ist Bayer - auch inmitten der Monsanto-Krise - einer der erfolgreichsten Life-Science-Konzerne der Welt. Hochinnovativ, außergewöhnlich erfolgreich auf den Weltmärkten und auch moralisch durchaus achtbar unterwegs. Wenn der Hunger der Welt immer erfolgreicher bekämpft wird, hat Bayer zentralen Anteil daran; genauso wenn neue Medikamente Millionen Patienten helfen, ja retten. Bis 2022 will Bayer 35 Milliarden Euro investieren - davon mehr als zwei Drittel in Forschung und Entwicklung. Der Konzern ist das größte Agro-Techunternehmen der Welt, ein Erfinderleuchtturm, stabil und solide verankert in vielen Geschäften, ein in aller Welt respektiertes Paradeunternehmen des deutschen Modells einer sozialen Marktwirtschaft.
Zweitens ist die Klagewelle gegen das Monsanto-Glyphosat zwar ein großes Risiko. Bislang aber gibt es keinen Nachweis, dass Glyphosat tatsächlich krebserregend ist. Die Massenklagen dürften daher bei höheren Gerichtsinstanzen (und also bei Berufsrichtern) der USA kritisch geprüft und kein Selbstläufer werden. Aber selbst wenn Bayer am Ende allen 15.000 Klägern eine ähnlich hohe Entschädigung wie im jüngsten Fall Xarelto zahlen würde, etwa um sich zu vergleichen, es wären 500 Millionen Euro. Und auch wenn sich die Summen noch verzehnfachen würde, wären es 5 Milliarden. Selbst das würde die Bilanz des Unternehmens leicht verkraften.
Denn drittens laufen die Geschäfte bei Bayer nicht gut, sie laufen glänzend, insbesondere auch wegen Monsanto. Alleine im ersten Quartal 2019 stieg der Konzernumsatz nominal um 42,4 Prozent (!) auf rund 13 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Sondereinflüssen erhöhte sich um 44,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro, und das, obwohl negative Währungseffekte das Bayer-Geschäft sogar belasteten. Das heißt: Bayer verdient derzeit alle drei Wochen eine Milliarde Euro.
Die Klagen und die ersten Urteile zu Glyphosat lasten zwar schwer auf Bayer und ihrem Vorstandsvorsitzenden.
Das öffentliche Meinungsklima ist desaströs, zumal grüne Politiker die missliche Lage auch noch negativ befeuern. Doch der wahre Wert des Unternehmens spiegelt sich weder in den Börsenkursen noch im aktuellen Ansehen wider. Wenn es Bayer gelingt, sich in den Berufungsverfahren erfolgreich zu verteidigen und den Schaden zu begrenzen, würden die Börsenwertmilliarden schnell zurückkommen und Baumann könnte sein Comeback erleben. Wenn nicht, dann wird er wohl tatsächlich wie weiland Martin Schulz binnen Jahresfrist zurücktreten müssen.
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Quelle: n-tv.de
Von Wolfram Weimer