Bayer AG
Naja, man wird sehen, wie sichs entwickelt. Einen Chemiekonzern kann man jedenfalls nicht so leicht wegdigitalisieren und die Leute werden in Zukunft ihren Hunger auch nicht mit Biobergbauernmilch stillen können. Langfristig immer noch safe würde ich sagen, obwohl ich nicht mit sehr nachhaltigen Kursanstiegen in näherer Zukunft rechne. Werde vielleicht trotzdem bald mal nachlegen. Kanonen und so.
Besser als die Autobuden, da sehe ich eher die Gefahr, dass die durch die planwirtschaftlichen Anwandlungen der EU ruiniert werden, wird noch spannend zu sehen, wie man aus dem Schlamassel rauskommt, wenn die Leute einfach keine E-Autos kaufen wollen.
Rechnet man aus den Bilanzen den Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) und die sonstigen immateriellen Vermögenswerte als wertlos heraus, ergibt sich ein tief negatives Eigenkapital:
(Werte in Milliarden Euro) Q1 2018 Q1 2019
Eigenkapital (laut Bilanz) 38,3 47,9
Goodwill 14,5 38,8
Immatereille Vermögenswerte 11,2 36,7
-> Echtes Eigenkapital +12,6 -27,6
Kommen jetzt noch zweistellige Milliarden Strafen in Amerika dazu und womöglich in einigen wichtigen Agrarländern ein Verbot von Glyphosat, befindet sich Bayer auf einmal im Überlebenskampf.
Finanzielle Reserven hat Bayer keine mehr.
https://forum.finanzen.net/forum/...d_es_richten-t493372#pst_25762167
betrifft auch diesen Thread.
Der Chartlord
Hr. Baumann hat jetzt sein Gesicht verloren. In Japan bedeutet so etwas einen massiven Ehrenverlust und früher begangen diese Leute Harakiri. Hr. Baumann wird vermutlich (besser früher wie später!) nur den Hut nehmen müssen und wird in dem nächsten Konzern, den ihm seine Seilschaft zuwinkt, wieder weiter tun und die nächste große Übernahme planen, denn da ist er doch jetzt der einzige Spezialist in Deutschland.
Das Image des deutschen Finanzmarktes wurde weiter beschädigt. Mit der Deutschen Bank hatte es begonnen, wo wird das enden?
Der dachte er wird noch belohnt für den Kurssturz. LOL
Der Aufsichtsrat ist dieses Jahr noch mit einem blauen Auge davongekommen.
Der Aktionär hat ein Machtwort besprochen, wie es eigentlich immer sein sollte, nein sein MUSS!
So lange die Zinsen annähernd bei null bleiben sind die Schulden fast egal, aber WEHE, wenn der Teufel aus der anderen Ecke kommt (einmal nicht aus den USA), also wenn die Inflation ansteigt und damit unvermeidbar die Zinsen... das sollte spätestens in (oder nach) der nächsten Krise an den Finanzmärkten passieren.
Bei Bayer sehe ich das Problem, dass die Rendite für die Aktionäre der nächsten Jahre vom Vorstand ruiniert wurde. So viel kann Monsanto gar nicht an Gewinnen erwirtschaften, was da an Verfahrens-Zahlungen auf sie zukommt!
Dann sollte man sich als Aktionär besser die Frage stellen. Gibt es Unternehmen, die das besser können und die bessere Rendite-Aussichten haben? Das Schlimmste liegt nicht hinter Bayer, das kommt noch. Die Aktie hat da einiges bereits eingepreist, aber wie viel?
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...bis-ende-oktober-7425556
Das Einzige was Bayer machen kann ist in der Zwischenzeit das Unternehmen besser aufzustellen, gute wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen.
Bei Kursen um 5x,xx würde ich ebenfalls nochmal nachkaufen.
Man darf nicht vergessen Bayer bestimmt neben DuPont und Syngenta den Saatgutmarkt. Von der Idee her war der Zukauf gut, Ausführung und Timing sehr schlecht.
Das Ergebnis findet ihr hier:
https://langfristanleger.net/...ratives-turnaround-investment/aktien/
Disclaimer: die Analyse stellt keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar (§ 85 WpHG und oder §34 WPHG). Sie dient lediglich der allgemeinen und unverbindlichen Information.
Aus diesem Gesichtspunkt waren die Übernahmen - abgesehen vom Kaufpreis - strategisch nicht unklug um über Umwegen (Monsanto) am Glyphosat zu verdienen. Es ist halt die verkürzte Dauer der EU Zulassung dazwischen gekommen... das - wenn auch kalkulierte Risiko - bleibt bestehen, die Chancen haben sich auf ein Drittel reduziert.
What the hell
Wenn man jetzt auch noch ein paar positive Meldungen mitbekommt: https://www.finanznachrichten.de/...olutamid-bis-ende-oktober-015.htm
Ich könnte mir auch vorstellen, dass Bayer mit knapp 60,- Euro im Moment ein Schnapper ist.
"Gleiches gelte für die Wahrscheinlichkeit, dass Bayer zum Ziel für aktivistische Investoren oder aber strategische Anleger wird."
Die weit über 13 000 Amis klagen nicht wegen Schnupfen, Errektionsstörungen oder Rückenschmerzen. Hier geht es überwiegend um Leukemie; also über Krebs usw.
Ansonsten wären die Klagen gar nicht erst zugelassen worden.
Bayer kann da froh und zufrieden sein, wenn ein Kläger nur die Schmerzensgelder sowie die Behandlungskosten für eine erfolgreiche Chemotherapie einklagt. Von erfolglosen Behandlungen und erst recht vom Berufsverlust wollen wir erst gar nicht sprechen. Die Verhandlungen finden in den USA statt, in der eine Absicherung wie in Deutschland über Sozialsysteme nicht existiert. Aber selbst das würde schon locker reichen um nicht mehr vom Vermögen der Firma gedeckt zu werden. Und Insolvenz muss schon eingereicht werden, wenn bei einer Aktiengesellschaft das vorhandene Kapitalvermögen (nicht Stammvermögen) nicht mehr zur Deckung aller bestehenden Forderungen ausreicht. Eventuelle Kapitalerweiterungen sind da bereits eingeschlossen.
Selbst wenn man von Forderungen von "nur" 13 Milliarden ausgeht, so ist das weder durch Haftpflichtversicherungen noch durch Umlaufvermögen zu decken. Und wie in solchen Fällen vor den meisten Gerichten üblich, werden fast immer pauschal alle nicht bezifferten und/oder nicht bekannten Spätfolgen natürlich nicht darin enthalten sein. Nein, für mich bedarf es schon eines mittelschweren Wunders (oder der Klageabweisung durch das Berufungsgericht) um aus der Lage mit einem blauen Auge davon zu kommen.
Nebenbei gesagt haben Klagen in den USA die Eigenschaft um so begründeter zu sein, je mehr Leute klagen. Das hängt mit den Freizeitjuristen zusammen, die mit Lehrlingsabschlüssen wie Bachelor o.ä. ein Richteramt bekleiden.
Der Chartlord
Wie kommt es denn dann, dass seit dem 26.4. kein Kursziel unter 70,- Euro liegt? Bzw. nur ein einziges dieses Jahr unter 60,- Euro liegt?
Liegen die alle falsch?
Nicht falsch verstehen, ich möchte nur Bayer von allen Seiten sehen. Daher interessiert mich deine Meinung.
Sonst bin ich voll bei Dir. Der Cash-Flow gefiel mir auch, der Zuwachs des Eigenkapitals, der Zuwachs von Umsatz und Bruttogewinn, dies lässt hoffen. Auch denke ich, dass die gröbsten Bedenken im Kurs eingepreist sind. Zudem ist Bayer ein HighTech Unternehmen, dass entsprechend hoch bewertet ist. Was aber ausgeblendet ist, ist die Konkurrenz aus China. Klar können die auch nichts aus dem Nichts schaffen, aber die Chinesen klauen Technologie. Hier habe ich große Bedenken, denn von der EU oder der Bundesregierung würde Bayer keinerlei Unterstützung bekommen, die würden Bayer eher noch in den Rücken fallen.
Aber was geschieht nun mit dem Vorstand? Die Entlastung verweigert, also liegt für den Aufsichtsrat ein gewichtiger Grund nach AktG §84, Abs. 3 vor. Es gibt ja Leute, auch Aktionärsschützer, die nun raten an Baumann festzuhalten, da eine Personalrotation Zeitverlust bedeutet und sich der neue Vorstand in die Rechtsfälle einarbeiten müsse, es evtl. falsch machen könne. Ich finde Baumann sollte weg, da ein neuer Vorstandsvorsitzender unblasteter in die Beurteilung der Lage gehen würde. Es wäre auch kein Nichtfachmann.
---
Anm: Ein kleiner Rechtschreibfehler, passiert jedem Blogger. "Wie gestern bekannt wurde sind die Ergebnisse für das Q1/2019 sind dabei äußerst positiv ausgefallen."
Klar den Verkauf der Animal Health Sparte kann man aus mehreren Gesichtspunkten betrachten.
Ich denke ein Verkauf und eine anschließende Investition in die wohl dringend investitionsbedürftige Pharmaceuticals Sparte könnte durchaus sinnvoll sein. Ebenso die Konzentration auf den Status Life Science Unternehmen für Nahrung und Medizin.
Da brauch nur irgend einer irgendwann im leben an eine Zigarette gezogen haben, oder mit anderen stoffen gearbeitet haben oder Menschen in der Familie haben die auch in irgend eine art Krebs haben...das geht so schnell und klage kommt nicht durch. Hier ist es nicht so wie im fall VW, wo jeder der ein Auto hat bedient wird.
Es ist mehr als schwierig zu beweisen das man von irgend ein mittel Krebs gekriegt hat. Im Oktober startet das neue Medikament und soll jede menge Geld einspielen, jetzt über Insolvenz zu spekulieren ist mehr als fragwürdig. In 4 MOnaten ist das ganze vergessen, die klagen ziehen sich mindestens 5 Jahre hin ohne das Bayer irgendwas zahlen muss.
Die Infrastruktur ist da, diverse erfolgreiche Geschäftsfelder sind da, Zukunfteurentierte sparten wurden bereits gesichert. Langfristig kann es nur nach oben gehen.
Zu Deiner Kritik am Ergebnis zur Frage der Entlastung des Aufsichtsrates: Bin weitgehend bei Dir, also ein Aufsichtsrat hat den Vorstand zu kontrollieren, wenn dieser Falsches macht, dann hat der Aufsichtsrat einzuschreiten, was er nicht tat. Also hat er seine Arbeit verweigert. Da ist aber noch hinzuzufügen, wie es zu dem Ergebnis für Baumann bei der letzten HV kommen konnte. Haben diese Aktionäre dann etwa auch geschlafen, ich meine Ja. Daher ist die Verweigerung der Entlastung des Vorstandes teils Frust, der aber verständlich ist.
Wenn ein Aufsichtsrat nicht entlastet wird, dann geschieht auch nichts, man braucht 75% um den Aufsichtsrat abzuwählen, de facto würde die Nichtentlastung also lediglich einen konfusen Aufsichtsrat und Vorstand hinterlassen, was grenzwertig ist. Also war die Art ganz gut.
Die Frage mit dem Imker war der Highlight. Sie bringt alles auf den Punkt. Rettet die Biene. Nur nicht mehr nach den Ursachen fragen. Die Insekten werden weniger, das reicht. Warum interessiert die Gesellschaft von heute nicht mehr. Das die Grünen mit ihren riesigen Monokulturen, von Raps/Mais, den sie dann in Kraftwerken verfeuern, selbst Teil der Ursache sind, darf nicht hinterfragt werden. Die primären Quellen sind unwichtig, wichtig sind vorgefertigte Meinungen, möglichst die Pankikmache der Grünen und Linken.