Fannie Mae - Chance auf Verdreifachung bis Juli
GB ist allerdings für serielle Fehlprognosen bekannt ;-)
Ungeachtet dessen bin auch ich mir ziemlich sicher, dass das finale Kursziel bei 25 $ liegen wird - egal welche und wieviele charttechnische Widerstände zwischen dem aktuellen Kurs und 25 $ liegen mögen. Dieses Kursziel (für die JPS) dürfte kurz nach Ankündigung der Freilassung/KE erreicht werden.
*Sofortiger Verkauf
*Abwarten, ob noch ein Nachschlag eventuell wegen der Dividenden erfolgt?
*Weder noch, weil die Papiere vor einer eventuellen Kapitalerhöhung nicht handelbar sind und vom Staat in neue Stammaktien umgewandelt werden.
*Sollte man diese neuen Stammaktien dann am besten sofort verkaufen oder haben sie eine Chance auf Kurssteigerung und einer gescheiten Dividende?
Vielen Dank für Deine Anmerkungen.
https://www.economist.com/the-economist-explains/...e-to-lead-the-fed
Die Demokraten sind für ihre Nominierung, weil Brainard erstens den Demokraten nahestehende (lockere) Geldpolitik macht und zweitens die Banken wieder an engere Leine führen will. Powell ist Republikaner und wurde von Trump nominiert. Er hat die Bankenkontrollen stark gelockert. Die Banken über auch starken Druck aus, um FnF klein zu halten.
Biden ist noch unsicher, ob er Kontinuität walten lassen soll (Powell bekommt zweite Amtszeit) oder ob er einen den Demokraten genehmen Wechsel veranlassen soll.
Brainard war von 2001 bis 2009 Senior Fellow an der Brookings Institution. Auch das Papier des potenziellen neuen FHFA-Chefs Mike Calhoun war Ende Februar als Studie der Brookings Institution erschienen. Darin plädiert Calhoun (als Co-Autor) für die Löschung der SPS und Ausübung der Regierungs-Warrants, um mit den Erlösen Housing-Förderprogramme zu finanzieren. Wenn Brainard, die diese Prämissen teilen dürfte, Finanzministerin Yellen in Sachen FnF "auf Spur bringen" würde, sähe es mit einer baldigen Freilassung gut aus. Dafür sind ja nur zwei Unterschriften erforderllich (die des FHFA-Direktors und Yellen), zugegeben aber auch 175 Mrd. $ Fremdkapital.
Wenn drei Demokraten (Brainard, Yellen und Calhoun) den Marsch blasen, könnte mehr Bewegung in die Angelegenheit kommen.
Anmerkung: Die Thesen, die ich hier verbreite, sind etwas weit hergeholt, haben aber einen plausiblen Kern. ;-)
Infos zu Brainard (Bild unten)
https://en.wikipedia.org/wiki/Lael_Brainard
Lael Brainard (born January 1, 1962) is an American economist who has served on the Federal Reserve Board of Governors since 2014. She previously served as the United States Under Secretary of the Treasury for International Affairs from 2010 to 2013.
The daughter of an American diplomat, Brainard was born in Hamburg and spent her childhood in West Germany and Poland.[1] She graduated from Wesleyan University in 1983 and received a PhD from Harvard University in 1989 as a National Science Foundation Fellow. She was a professor at the Massachusetts Institute of Technology for six years before joining the Clinton administration as an economic advisor in 1997. She then worked as a senior fellow at the Brookings Institution from 2001 to 2009.
1. Auszahlung in neuen Aktien. Auch wenn im Marktwert schon viel eingepreist wäre, würde sicherlich der größte Börsengang der Geschichte viele Spekulanten auf den Plan rufen und möglicherweise den Kurs am ersten Handelstag in die Höhe treiben (10-30%), bevor wir eine fairer Bewertung haben.
2. Wenn wir annährend die Dividende der JPS bekommen, könnte sich der Kurs den marktüblichen Anleihen angleichen. AL hatte mal als Beispiel eine Anleihe gezeigt, die über ihren Emissionwert lag. War das von BMW- weiß nicht mehr genau?!
3. Teilauszahlung der Dividende der letzten verlorenen Jahren. Könnte auch noch einige extra $ bringen pro JPS.
Hindes hat diesen Artikel jedoch inzwischen zurückgezogen, so dass er auf seiner Delware-Bay-Webseite nicht mehr einsehbar ist.
Die Idee war, dass im Zuge eines Vergleichs mit den Collins-Klägern ab 2012 rückwirkend Dividenden auf die JPS ausgezahlt werden. Mit der Scotus-Niederlage der Collins-Kläger, die auch Hindes überrascht hatte, ist das jedoch unrealistisch(er) geworden.
Im Lamberth-Prozess geht es allerdings in eine ähnliche Richtung. Die Kläger wollen rückwirkend Schadensersatz für die JPS-Aktionäre, diesmal wegen Vertragsbruch und Verstoß gegen die guten Sitten (NWS). Die Chancen sind gar nicht mal schlecht, aber es wird wohl keine rückwirkende Reinstallation der Dividenden geben (müssten ja von FnF bezahlt werden, und die sind klamm); Lamberth könnte stattdessen eine einmalige staatliche Entschädigungszahlung an die JPS-Aktionäre rausholen. Lamberth wird im Sommer 2022 verhandelt. Es geht in diesem Prozess nur um JPS, nicht um Stammaktien.
Ist die Freilassung/KE dann "durch", werden die alten Stämme und die JPS vermutlich gar nicht mehr an den Börsen gelistet sein, nicht einmal mehr OTC. Stattdessen werden die Halter beider Werte die neuen FNM- bzw. FMC-Aktien im Depot haben.
Wieviele Stücke es sein werden, hängt von den Verhandlungen ab, die im Umfeld der Freilassung/KE geführt werden. Die vier Streitparteien sind die US-Regierung, JPS-Halter, Stammaktien-Halter und die KE-Zeichner. Jeder Gruppe dürfte versuchen, möglichst viel vom Kuchen für sich abzusahnen. Die Zeichner z. B. würde am liebsten 70 % der Marktkaptialisierung (oder mehr) übernehmen. Ihr Gewinn ist dabei der Verlust der Altaktionäre.
Die schwächste Gruppe (mit den wenigsten Rechten) in dieser Runde sind die Stammaktionäre, die in der Zwangsverwaltung nahezu rechtlos dastehen. Sie werden daher vermutlich am stärksten Federn lassen (Verwässerung), aber nicht komplett leer ausgehen.
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Das die neuen Aktien am Anfang erst mal steigen - wie so oft nach IPOs bzw. secondary offerings - wäre normal, auch +30 % oder mehr in den ersten Handelstagen sind drin.
Tatsache ist, dass neue Investoren die jungen Aktien ja nur dann massenhaft zeichnen werden, wenn sie ein "Deal" sind, also tendenziell eher unterbewertet. Die jungen Aktien werden in der Erstnotiz umso billiger, je mehr die Altaktionäre "abgeledert" werden. Man kann also sagen: Je stärker die Altaktinäre (Stämme) verarscht werden, desto höher ist das Anstiegspotenzial der jungen Aktien nach der KE in den ersten Handelstagen. Das wissen die Zeichner, und deshalb werden sie in obigen Verhandlungen entsprechende Forderungen stellen.
Im letzten Absatz von # 759 muss es heißen:
Die jungen Aktien werden in der Erstnotiz im Emissionspreis umso billiger, je mehr die Altaktionäre (speziell Stämme) "abgeledert" werden.
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Weitere Ergänzung:
Bei einem niedrigen Emissionspreis wird die Emission (wegen Unterbewertung der jungen Aktien) tendenziell überzeichnet sein. Dies ist für das Gelingen eines solchen Mammut-Börsengangs - vermutlich um die 120 Mrd. $ an jungen Aktien werden angeboten, also die bilang größte Emission der Welt - wichtig, damit "alles weggeht". Fannie und Freddie sind für die US-Wirtschaft zu wichtig, als dass die US-Regierung es sich leisten könnte, bei der Erstemission einen Patzer zu erleben. Würden die jungen Aktien nicht komplett gezeichnet, könnte es in einer Art Panikreaktion Kursverluste bei den MBS (Hypoverbriefungen) von FnF geben, wodurch Hauskredite deutlich teurer würden, was wiederum die US-Wirtschaft dämpft, die stark vom US-Immobilienmarkt abhängt.
<B>Eine Art Sonderangebot beim Emissionspreis ist somit der beste Garant für eine gelungene Emission.</B>
Gehen alle jungen Aktien (wegen Unterbewertung) problemlos weg, könnte es auch einen Kurssprung nach oben bei der <B>Erstnotiz</B> (hier ist der Begriff richtig) geben, weil Investoren, die bei der KE nicht (voll) zum Zuge kamen, ggfs. an den ersten Handelstagen (nach)kaufen.
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So leid es mir für die Stammaktienhalter tut: Ein niedriger Emissionspreis der jungen Aktien ist nur machbar, wenn irgendeine von den vier Streitparteien (# 759) kurz gehalten wird. Das werden die Stämme sein, weil sich die rechtlich schwächste Position in der Kapitalstruktur haben - und mithin die wenigsten Machtmittel, ihre Interessen durchzusetzen.
Der zu verteilende Kuchen (Marktkapitalisierung nach Freilassung und KE) ist endlich groß. Die MK dürfte bei 250 Mrd. liegen. Davon gehen vermutlich 150 Mrd. $ an die Zeichner der jungen Aktien. Über die Verteilung der verbleibenen 100 Mrd. streiten die US-Regierung, die JPS-Halter und die Stammaktionäre.
Da die Gewinne der US-Regierung aus ihrem finalen "FnF-Freilassungs-Deal" in Altaktien anfallen, ist es praktisch sicher, dass die Altaktien nicht wertlos werden können/dürfen. Denn selbst zig Billionen Aktien der Regierung zum Kurs Null wären eben nur null $ wert.
Das Werkzeug der US-Regierung, möglichst viel von besagtem 100 Mrd. $ Kuchen zu ergattern, ist die berühmt-berüchtige Verwässerung. Bei einer Warrantsausübung erhielte die US-Regierung 80 Mrd. und die alten Stammaktienhalter 20 Mrd. $ (entsprechend einem Fannie-Kurs nach der KE von 7 $). Bei einer Umwandlung der SPS in Altaktien erhielte die Regierung ca. 99 Mrd. $ und die alten Stammaktionäre 1 Mrd (entsprechend einem Fannie-Kurs nach der KE von 50 Cents).
Die alten JPS könnten in neue JPS mit kleinerer Dividende geswappt werden (das ist bilanzneutral), oder sie könnten ebenfalls in Stammaktien umgewandelt werden, was eine noch weitere Verwässerung der Stämme zur Folge hätte.
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Nicht berücksichtigt habe ich noch kompliziertere, aber durchaus mögliche Szenarien, in denen z. B. nur ein Teil der SPS (z. B: 50 % ) in Altaktien geswappt werden und die anderen 50 % gelöscht. Kthomp19 rechnet damit, dass ca. 99,5 % der SPS gelöscht oder geswappt werden (also CET-1-mäßig aus der Bilanz verschwinden), die Regierung aber 1 Mrd. $ an SPS behält. Dieser Restposten soll dazu dienen, die Zeichner der neuen Aktien rückzuversichern, dass die US-Regierung hinsichtlich ihrer Sicherheitsgarantien immer noch "Gewehr bei Fuß" steht.
Hätte es den NWS nicht gegeben, würden 120 Mrd. $ mehr in der FnF-Kasse sein. Dann könnten die SPS gelöscht werden und Fannie und Freddie gut kapitalisiert freigelassen werden. Die Fannie/Freddie-Aktien könnten OHNE weitere KE sofort wieder regulär gelistet werden und auf über 100 $ steigen.
Man kann daher mit guten Gründen feststellen, dass die FnF-Altaktionäre von der US-Regierung nach Strich und Faden betrogen worden sind. Bei einem SPS-Swap würden sie quasi enteignet.
Und all dies nur, weil Goldman-Finanzminister Hank Paulson 2008 die US-Großbanken auf Kosten von FnF ausbailen wollte und dafür die "Fannie-und-Freddie sind pleite und brauchen 190 Mrd. $ Staatshilfe"-Lüge in die Welt gesetzt hatte.
Die US-Regierung hat in der Folgezeit nur weiter durchgezogen, was Paulson mittels dieser Lüge und der unsäglichen HERA-Gesetzgebung, die keinerlei rechtliche Gegenwehr zulässt (darauf basiert ja auch das Scotus-Urteil) in die Wege geleitet hatte - und mit dem NWS noch frech "eins draufgesetzt".
"Nüchtern betrachtet" bedeutet, dass all die versponnenen juristischen Rechtfertigungskonstruktionen, mit denen das Vorgehen (auch rückwirkend) legitimiert worden ist, die höchst zweifelhafte HERA-Gesetzesgrundlage sowie das Scotus-Unrechtsurteil außer acht gelassen werden.
"Besoffen betrachtet" (3 Promillle) hat die US-Regierung alles richtig gemacht, mit dem 190 Mrd-$-Bailout und der FHFA-Konstruktion Fannie und Freddie "vor dem sonst sicheren Untergang" gerettet - und ist als selbstloser weißer Ritter aufgetreten, der den US-Immobilienmarkt "sicher aus der 2008-Krise gesteuert" hat.
Ich muss nicht betonen, dass sich die US-Regierung für die "besoffene" Interpretation des Geschehens entschieden hat.
Ich glaube, der Punkt "Hype" wird deutlich den Börsengang in unserem Sinne nach oben ziehen.
Aber klar, Euphorie und Hype lassen sich schlecht vorhersagen oder berechnen. Wenn ich mir aber die Exzesse mit den Luftschlössern-Buden anschaue, dann habe ich gute Gründe zu glauben, dass Anleger auch bei einem solchen Börsengang irrationale Kurse sehen könnten.
Sicher ist aber auch, dass die 50 bis 100 Mrd. $ aus der Regierungsbeteiligung nur bei bzw. nach einem Börsengang flüssig werden. Biden könnte damit (dringend erforderliche) Housing-Stützprogramme finanzieren und bei seinen Stammwählern punkten.
Biden kann sich auch ausrechnen, dass eine ihm folgende Rep-Regierung die 50 bis 100 Mrd. $ höchstwahrscheinlich nicht für soziale Zwecke einsetzen würde. Die Begehrlichkeit nach diesem Geld, das ohne Kongressabstimmung für beliebige Zwecke verwendet werden kann (sozusagen "Sterntaler"), ist da, und wer zuerst kommt, malt zuerst.
Bleibt zu hoffen, dass Bidens Berater und Strategen ihm das noch rechtzeitig flüstern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Yukos
Rechtliche Aufarbeitung
Klage vor dem EGMR
Ehemalige Yukos-Eigner klagten am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen mutmaßlicher Diskriminierung des Konzerns durch die Steuerverfahren des russischen Staates. Sie forderten Schadensersatz in Höhe von 98 Milliarden US-Dollar. Die Klage wurde im September 2011 mit Möglichkeit auf Berufung teilweise abgewiesen. Ein Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot sei nicht festzustellen. Es gebe keine Hinweise, dass Russland die Steuerverfahren gegen Yukos dazu missbraucht hätte, um das Unternehmen zu zerstören und alle Aktiva des Konzerns unter seine Kontrolle zu bringen. Der Gerichtshof sah aber die Art und Weise der Eintreibung der Steuerschulden der Jahre 2000 bis 2003 als „unverhältnismäßig“ und als Verstoß gegen den Schutz des Eigentums an, auch wenn die Behörden alle auf legaler Grundlage gehandelt hätten. Auf eine Festsetzung von Schadensersatz verzichtete der Gerichtshof zunächst, um den Parteien die Möglichkeit einer gütlichen Einigung zu geben.[2] Nachdem keine solche Einigung zustande kam, wurde der von Russland zu zahlende Schadensersatz im Juli 2014 auf 1,9 Milliarden Euro festgesetzt, die höchste Summe, die jemals für eine Menschenrechtsverletzung zugestanden wurde.[3] Das Urteil kann jedoch nach einer Entscheidung des russischen Verfassungsgerichts (A.L.: Scotus lässt grüßen....) vom 14. Juli 2015 in Russland nicht vollstreckt werden.
So hätte es bis heute bleiben können, wenn Goldman-Finanzminister Hank Paulson am Hoch der US-Bankenkrise 2008 nicht auf die Idee gekommen wäre, mit einem betrügerischen Fannie- und Freddie-Konkurs (unnötige Zwangsverwaltung) die US-Großbanken vor Finanzschäden zu bewahren (Details im Eingangsposting).
Die Gerichte haben in der Folgezeit weiterhin im Sinne des Paulson-Coups geurteilt, z. B. indem sie sich - wie zuletzt SCOTUS - auf HERA beriefen. HERA beinhaltet, dass es praktisch keine gerichtliche Handhabe gegen das Vorgehen der Zwangsverwalter gibt, sie können tun und (unter-)lassen was sie wollen. Klagen bleiben damit sinnlos - außer sie würden sich, was längst überfällig ist, gegen HERA selbst richten!
Es gibt den Satz: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht." Damit meine ich im FnF-Kontext, dass die US-Regierung 2008 eine Menge Porzellan zerschlagen und nachhaltig Vertrauen vernichtet hat. Anleger müssen befürchten, dass in vielleicht 20 Jahren erneut eine große Banken/Finanz-Krise kommt - und dass FnF dann erneut als Bauernopfer für die Großbanken geschlachtet bzw. kaltgestellt werden.
Auf Sicht der nächsten paar Jahren (solange das Gelddrucken in aller Welt weiterläuft) dürften die Finanzmärkte jedoch (scheinbar) stabil bleiben. Die Zentralbanker liefern den Put.
Wenn FnF wohlkapitalisiert frei gelassen werden, hätten die beiden Firmen sogar das Zeug, einige Jahre lang erneut zu den alten Witwen- und Waisen-Aktien werden, speziell im "Utility Model".
Kurzatmiges Handeln und Chartbetrachtungen im 5-Minuten-Takt sind dann vermutlich NICHT nötig, ebensowenig "blitzschnelle Entscheidungen". Außer man hat kein Vertrauen in die eigene Analyse.
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In der Zwangsverwaltung ist die Kurs-Volatität relativ hoch, weil niemand weiß, wann und wie die ZV endet, weil es bis dahin keine Dividende gibt und weil die alten Stammaktionäre einer großen Kursverwässerungsgefahr ausgesetzt sind. Diese Unsicherheit sorgt für die hohe Vola. Nach der Freilassung hingegen dürfte es deutlich ruhiger zugehen. Man darf nicht den Fehler machen zu glauben, die hohe Volatilität seit 2008 sei nun ein Dauerzustand.
Großbanken kaufen gern die MBS, die FnF herausgeben, weil diese MBS in der Nullzins-Ära eine Art Lizenz zum Gelddrucken sind. Denn die MBS sind implizit vom Staat gegen Ausfall geschützt, werfen aber trotzdem gute Zinsen ab. Wo sonst gibt es fast risikofrei hohe Zinsen?
Die Großbanken haben jede Menge Kundengelder auf ihren Konten liegen, für die sie keinen Cent Zinsen zahlen müssen. Was liegt da näher, als diese Kundengelder profitabel in den MBS zu "parken"?
Die Zwangsverwaltung hilft den Großbanken bei diesen Geschäften, weil die SPS ja eine vom Staat vorgestreckte Sicherheitsleistung in Höhe von 187 Mrd. $ sind. Dieser Finanzpuffer ist hilfreich für den Fall, dass die MBS wegen Turbulenzen im US-Immobilienmarkt im Kurs fallen sollten. Dann müssten zunächst die SPS-Gelder (als "first loss capital") dazu verwendet werden, die MBS-Halter schadlos zu halten. Die SPS bringen den Großbanken, die Fannies und Freddies MBS als Geldanlage kaufen, also eine zusätzliche "Geld-zurück-Garantie".
Wall Street hat schon aus diesen Gründen ein gesteigertes Interesse daran, dass die Zwangsverwaltung samt SPS fortbestehen.
(Ein eher schwaches Gegenargument: Wenn Freilassung + KE erfolgen, kommen ja ca. 120 frische Milliarden $ von den Investoren rein, die die neuen Aktien kaufen. Nach der KE würde es dann ca. 175 Mrd. $ als CET-1-Sicherheitspuffer geben. Die SPS haben mit 190 Mrd. $ allerdings einen noch höheren Wert, und eine Staatsgarantie ist grundsätzlich bequemer als ein privater Sicherheitspuffer von potenziell klagenden oder sonstwie "anstrengenden" Aktionären.)
Howard verweist auch auf die hohen Kosten, die Fannie und Freddie für das "Schnüren" der MBS-Pakete aufwenden müssen. Diese Arbeit/Kosten überlassen die Großbanken gern den zwangsverwalteten GSEs. Es reicht Wall Street, wenn sie am Ende kostengünstig (sie zahlen nur 0,45 % "Schnür"-Gebühren) das fertige Produkt, die MBS, erstehen kann. Das bringt dann viel risikolose Zinsen "mit FDIC-Staatsgarantie" bei wenig Arbeit.
Dass die Großbanken auch viel Geld an den CRT verdienen, mit denen sich FnF sinnarm und teuer gegen Kreditausfälle absichern, hab ich bereits vor einigen Wochen gepostet. Das Geld, das über die CRT-Kosten von FnF abfließt und den Großbanken zufließt, verlangsamt den Aufbau des Eigenkapitals, der für eine Freilassung erforderlich ist. Was den Großbanken aus den o. g. Gründen zusätzlich entgegenkommt.
Trotzdem ist die jetzige FHFA-Direktorin Sandra Thompson ("dauerhafte" Interim-Direktorin, da Biden nach dem Calhoun-Patzer schweigt) ein großer "Fan" dieser CRT und will sogar noch mehr davon erstehen. Dass Thompson die GSE auf baldige Entlassung aus der Zwangsverwaltung hinarbeitet, darf daher mit guten Gründen bezweifelt werden. Sie bleibt ein Pferd aus Calabrias Stall.
https://howardonmortgagefinance.com/2021/10/19/...ge-1/#comment-25356
timothyhoward
November 19, 2021 at 5:08 pm
From the standpoint of the creditworthiness of Fannie and Freddie’s MBS, banks are perfectly happy with them remaining in conservatorship, since they have the SPSA line from Treasury backing them. Banks aren’t the ones pushing for “recap and release” of Fannie and Freddie; they’re either opposed to it or keeping mum about it.
On your “originate and hold” question, there are a couple of things going on. First of all, banks do not seem too concerned about their recent loss of mortgage origination share to nonbanks. Since the conservatorships, two-thirds of the near-doubling in bank holdings of 1-4 family first mortgages and MBS–from $2.23 trillion at December 31, 2007 to $4.42 trillion at June 30, 2021 (I haven’t updated my data for September yet)–have come in the form of Fannie or Freddie-guaranteed MBS and REMICs. Banks don’t care who originates the mortgages that end up in those securities; they just buy them on issuance, or in the secondary market.
And, yes, banks are buying the MBS for the spread income, since their cost of consumer deposits is essentially zero (at the moment; if we see an upswing in inflation that will change). But many banks still do obtain their residential mortgages via the “originate and hold” process. And for those banks, higher guaranty fees for Fannie and Freddie are a benefit to them. All originators, including smaller banks, base their primary mortgage market quotes on the cost of selling into the secondary market. So when that cost rises because of higher guaranty fees, banks who don’t sell into the secondary market still charge the higher primary market rates, and keep the additional spread for themselves.
Banks who buy Fannie and Freddie MBS don’t get that additional funding spread (it’s absorbed by the higher guaranty fees), but they benefit through a lower capital cost. And that benefit is substantial. It’s hard to know what banks’ net funding spread on mortgages is, because we don’t know how they allocate their administrative expenses. But let’s just say it’s 80 basis points. Unsecuritized mortgages held in bank portfolios have a 50 percent Basel risk weight. On 4 percent capital, 80 basis points of net spread income results in an after-tax return on equity of 15.8 percent. Fannie and Freddie MBS, in contrast, have only a 20 percent Basel risk weight. And on top of that, the administrative costs of buying an MBS in the market are trivial compared to the “brick and mortar” cost of originating them. Banks save far more than the average 45 basis-point cost of a Fannie or Freddie guaranty fee in admin expense, but even if that were all they saved, their ROE on 80 basis points of MBS net spread income at 1.6 percent capital would be almost 40 percent.
Banks, therefore, are VERY happy with what Treasury and FHFA have done with Fannie and Freddie since the conservatorships. They’re getting higher spread income on the mortgages they originate and hold because the companies’ guaranty fees have been pushed up by 20-plus basis points (and if the Calabria capital rule is not changed will be heading materially higher), and their own capital rules allow them to save on both administrative expenses and capital costs by letting nonbanks do the origination, leaving them with very attractive amounts of (FDIC insurance-subsidized) spread income.
Ansonsten findet Wall Street die Zwangsverwaltung prima (letztes Posting), und auch die Demokraten verwenden FnF weiterhin gern als Melkkuh für "Ausgaben aller Art".
Kürzlich hat die FHFA auf Drängen der Regierung eine neue Gebühr kreiert, die FnF-Hypothekennehmer zahlen müssen. Diese Gebühren kommen aber nicht bei FnF oder der FHFA an, sondern werden vom Staat abgezogen und für Infrastruktur-Verbesserungen in USA verwendet. Dies verlangsamt zum einen den EK-Aufbau, zum anderen ist es letztlich eine Art Sondersteuer, die von den eher finanzschwachen FnF-Hauskäufern reingeholt wird.
Der Abkassier-"Ungeist" des NWS geht somit noch immer in Washington um. Auf eine solche Melkkuh verzichten die Politiker nur höchst ungern, außer die Gier nach obigen - schnellen - 50 bis 100 Mrd. $ wird NOCH größer. Ein weiterer Anreiz besteht darin, dass dieser Geldsegen den Reps zufließt, wenn die Dems nicht bald handeln. Dems neigen ja eher zur Verschleppung, aber hier könnte sich aus dem Grunde doch noch zu Bidens Amtszeit etwas bewegen.
Wir ihr seht, bin ich in Sachen FnF nicht gerade zum Optimisten geworden, ich wette eher auf grassierende Gier, Untugenden und politische Rivalitäten.
"Die Zentralbank schwenkte unter Powells Führung ab März 2020 wegen der Corona-Krise auf eine extrem lockere Geldpolitik um. Die Fed senkte ihren Leitzins auf nahe Null und startete weitere Programme, um Konjunktur und Arbeitsmarkt zu stützen. Inzwischen fährt die Fed ihre Unterstützung angesichts der wirtschaftlichen Erholung behutsam etwas zurück.
Einige eher linke Parteimitglieder, darunter die einflussreiche Senatorin Elizabeth Warren, hatten den Demokraten Biden zuletzt unter Druck gesetzt, Powell keine zweite Amtszeit zu gewähren. Warren hatte die von Powell, einem Juristen und früheren Investmentbanker, vorangetriebenen Lockerungen der Bankenregulierung kritisiert und ihn zuletzt als "gefährlichen Mann" bezeichnet. Viele Linke warben daher für die promovierte Ökonomin Lael Brainard, die bereits seit 2014 dem siebenköpfigen Zentralbankrat angehört.
Brainard soll nun das Amt der Vize-Fed-Chefin übernehmen, wie das Weiße Haus weiter mitteilte."
WIEDER EIN RÜCKSCHLAG FÜR UNS??