Euro-Zone ist Katastrophen-Zone
Seite 62 von 69 Neuester Beitrag: 25.01.22 15:07 | ||||
Eröffnet am: | 10.07.11 19:04 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 2.701 |
Neuester Beitrag: | 25.01.22 15:07 | von: DarkKnight | Leser gesamt: | 117.555 |
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Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard hat angesichts der lockeren Geldpolitik der Notenbanken vor einer neuen Finanzkrise gewarnt. "Aus unserer Sicht verlieren die Waffen der Geldpolitik an Wirksamkeit", sagte der Vorstandschef des weltgrößten Rückversicherers am Mittwochabend in München. "Es kommt der Punkt, an dem sie schlimmere Nebenwirkungen bekommen, als sie an Hauptwirkung überhaupt noch erzielen können." Am Ende werde es wie in den Jahren 2007 und 2008 um Vertrauen in die Märkte und ihre Akteure gehen. Eine Krise hält er bei der Kreditvergabe für denkbar: "Wer eine Kreditverlängerung braucht, kriegt dann kein Geld mehr." Als Folge wäre dann eine Deflation zu befürchten.http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...-finanzkrise/10244820.html
"Die Bankenunion hat keine Rechtsgrundlage in den europäischen Verträgen und stellt somit einen Grundrechtsverstoß dar", sagt der Berliner Anwalt Markus Kerber, Professor für öffentliche Finanzwirtschaft und Wirtschaftspolitik und Initiator der Verfassungsbeschwerde, der Zeitung.http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/...editors_picks=true
[...]
Der Bundesregierung werfen die Kläger eine bewusste Verschleierung der Risiken vor. Laut "Welt am Sonntag" hat die Bankenunion Sicht der Kläger vor allem das Ziel, den zunächst nur für Staaten gedachten Euro-Rettungsfonds ESM zur Sanierung maroder Banken zu nutzen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble "täuscht die Öffentlichkeit über die Risiken der Bankenunion, und der Bundestag schläft tief und fest", kritisierte Kerber.
Manche wagen sich sogar an (völlig unsinnige) Vorhersagen für 50 oder 100 Jahre.
Und ich darf keine Vermutung äußern, was in 6 Jahren sein wird?
Bis jetzt lag ich jedenfalls ganz gut, mit meiner damaligen Prognose, dass die Merkel mindestens so lange Kanzlerin bleibt wie Kohl.
Müsste hier irgendwo noch im Archiv schlummern das Posting.
Merkel soll ihn raushauen: Der französische Präsident verlangt von Deutschland mehr Wachstumsmaßnahmen und einen weichen Euro. Die EZB solle ihre Geldpolitik lockern und die Notenpresse anwerfen.http://www.welt.de/politik/ausland/...iterten-Reformankuendigers.html
Tut sie doch schon. - Angesichts dieser Nachricht sei mir Häme in Richtung obgicou erlaubt, der den Reformankündigungen allzu fromm lauscht. Ich hätte es lieber gesehen er hätte Recht gehabt mit seiner Richtung Süden genordeten Reformgläubigkeit, aber leider tritt zu unser aller Unheil eben doch das Naheliegende ein.
Hollandes Interview ist ein erstaunliches Dokument. Denn letztlich ist es das Eingeständnis des französischen Präsidenten, dass er mit seiner Wirtschaftspolitik gescheitert ist. Die letzte Hoffnung, die Hollande noch hegt, ist, dass Angela Merkel ihn raushaut.
"Für das schwache Wachstum sind in erster Linie kaum die geopolitischen Risiken verantwortlich, die derzeit für alles Mögliche als Begründung herhalten müssen", sagte Marco Wagner von der Commerzbank mit Blick auf die Ukraine-Krise. Neben dem starken Euro und der etwas schwächeren Weltwirtschaft seien vielmehr immense Strukturprobleme entscheidend - "der starre Arbeitsmarkt, die zu schnell steigenden Löhne, die hohen Steuern für Unternehmen und die ineffiziente Verwaltung".http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEKBN0G61E220140806
Im ersten TV-Duell gut sechs Wochen vor dem Referendum über eine Unabhängigkeit Schottlands haben sich Regierungschef Alex Salmond und der frühere britische Finanzminister Alistair Darling einen leidenschaftlichen Schlagabtausch geliefert. "Niemand kann Schottland besser führen als die Menschen, die in dem Land leben und arbeiten", warb Salmond am Dienstagabend für ein Ja zur Unabhängigkeit von Großbritannien bei dem Referendum am 18. September. Darling, selbst Schotte, warnte seine Landsleute eindringlich: "Wenn wir uns entscheiden zu gehen, gibt es kein Zurück, keine zweite Chance."http://www.spiegel.de/politik/ausland/...en-in-tv-duell-a-984672.html
Es liegt nicht nur am Konflikt mit Russland: Der aktuelle Wachstumseinbruch zeigt, wie groß die Unsicherheit unter deutschen Firmen ist. Schuld daran ist die Politik.http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-08/...eutsche-wirtschaft-schrumpft
[...]
Die deutsche Investitionsquote gehört schon seit Langem zu der niedrigsten aller Industrieländer.
Dafür wird deutsches Geld in anderen Ländern der Eurozone investiert - wo die Rendite scheinbar höher ist -, wo aber letztlich der Ausfall droht - und dann werden vom deutschen Staat die Gläubiger gerettet, sodass sie sich nicht die Finger verbrennen und weitermachen. Ein irres Rezept, mit dem der Investitionsmangel in Deutschland vom deutschen Staat angekurbelt wird.
Je weniger wettbewerbsfähig Deutschland ist, desto weniger kann dieser Weg ("Euro-Rettung") durchgehalten werden. So entzieht Merkel durch ihre Wirtschaftspolitik ihrer eigenen Finanzpolitik die Grundlage. Selbst wenn man die Rettung dieser Währung um jeden Preis befürwortet, muss einen diese Inkonsequenz konsternieren.
Die europäische Erwartung, dass wenn in Deutschland die Löhne steigen, in Frankreich die Arbeitslosigkeit entsprechend sinkt, ist nicht fundiert, da es immernoch z.B. die Chinesen gibt. Genausowenig wie mein Auto (Wettbewerbsfähigkeit) dadurch besser wird, dass mein Nachbar von Porsche auf Golf umsteigt. Höchstens tut es der eigenen Eitelkeit gut, wenn der Nachbar sich verschlechtert. Aber das sollte kein wirtschaftspolitisches Leitprinzip sein.
Kurios auch, dass man vor den Folgen eines Euro-Austritts Deutschlands wegen der dann mutmaßlich entstehenden Hartwährung warnt, während man die entsprechend als negativ gebrandmarkten Effekte unter Beibehaltung des Euros herbeiführt: steigende Löhne und Renten. Nur die sinkenden Importpreise, die bei einem Euro-Austritt zustande kämen, die gibt es in der merkelschen Wirtschaftspolitik natürlich nicht: Energiepreise werden mutwillig erhöht.
Vor allem die Bauwirtschaft in Großbritannien läuft derzeit rund. Das beflügelt die Konjunktur der Briten, die sich damit beim Wachstum vor die meisten Länder der Euro-Zone platzieren.http://www.welt.de/wirtschaft/article131263825/...uro-Staaten-ab.html
binnenwirtschaft mit aussenhandel in einen topf zu schmeissen um argumente aus nem trockenen käse zu pressen iss getzt nur bedingt nobelpreisverdächtig
Stiglitz plädiert jedoch nicht für eine Auflösung der Euro-Zone. Das sei viel zu teuer. Er sieht eine tiefere Integration und mehr Solidarität als Mittel, um eine Depression abzuwenden. Die Bankenunion müsse schneller und stärker vorangebracht werden.http://www.welt.de/wirtschaft/article131420413/...e-Euro-Politik.html
Auch müsse Deutschland seine Scheu vor einer Fiskalunion endlich ablegen. "Die Euro-Zone braucht Euro-Bonds, um sich gemeinsam günstiger finanzieren zu können", sagte Stiglitz. Mit der harten deutschen Euro-Politik würden Billionen an Wohlstand vernichtet.
Zusammengefasst: Der Süden Europas macht alles richtig, schuld an allen Problem ist Deutschland. Aber anders als Soros meint Stiglitz nicht, dass Deutschland die Eurozone verlassen sollte, sondern er will dass Deutschland eine "Geldpolitik" à la Italien annimmt. Vor allem will er Banken auf Kosten von deutschen Sparern retten, was ja alles schon geschieht, aber wohl noch nicht genug.
Was Stiglitz natürlich nicht sagt, ist dass zum Beispiel die von ihm als Vorbild gepriesenen USA in Teilen gar keine so starke Integration haben wie die heutige Eurozone. Der US-Staatenbund steht einzelnen Staaten ausdrücklich nicht bei, wenn sie überschuldet sind. Auch hat der US-Staatenbund einen eigenen Haushalt, getrennt von den einzelnen US-Staaten. Zum Beispiel kann Kalifornien nicht zu Lasten der gesamten USA Schulden aufnehmen. Was Stiglitz demgegenüber vorschlägt, dass die Eurozone als ganzes Geld aufnimmt und es dann irgendwie an die Mitgliedsländer der Eurozone verteilt (womöglich jedes Land in Eigenregie auf Kosten aller Schulden machen darf), geht weit über das hinaus, was in den USA geschieht und gewollt wird.
Im Grunde deutet Stieglitz das, was von deutscher Seite als notwendig erachtet wird, als abträglich. Zum Beispiel Preisanpassungen:
Auch die Preisdaten deuten auf eine gefährliche Abwärtsspirale hin. Die Inflation in der Euro-Zone ist im Juli auf 0,4 Prozent gefallen, das war nicht nur der schwächste Preisauftrieb in fünf Jahren, sondern die Teuerung liegt auch deutlich unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von rund zwei Prozent.Dazu z.B. Hans-Werner Sinn:
"Wir brauchen in Südeuropa eine reale Abwertungen durch die Senkung der relativen Güterpreise in der Grössenordnung von 20 bis 30 Prozent." Das könne durch eine Inflation im Norden oder eine Deflation im Süden bewirkt werden. Zu sagen, dass eine solche Deflation problematisch sei, sei nicht richtig. Problematisch werde es nur, wenn die durchschnittliche Inflation - insbesondere für die selbsterzeugten Waren - negativ werde. "Dafür gibt es keine Anhaltspunkte."http://www.cash.ch/news/alle-news/...schreitet_ihr_mandat-3221209-448
www.ariva.de/forum/...SA-Baeren-Thread-283343?page=4517#jumppos112926
Seit Monaten registrieren Wirtschaftsforscher [...], dass deutsche Unternehmen ihre Gewinne verstärkt im Ausland investieren und zu Hause kaum mehr neue Arbeitsplätze schaffen. Im Gegenteil: Von Siemens bis VW kündigen selbst erfolgsverwöhnte Konzerne Sparrunden an. Mittelständler bauen Arbeitsplätze ab. Es kann also schnell vorbei sein mit dem deutschen Sommermärchen und dem wohligen Gefühl, dass Wachstum und Wohlstand für Deutschland naturgegeben sind.http://www.cicero.de/kapital/...tum-kann-deutschland-auch-krise/58083
Doch sind wir auf das Weniger vorbereitet? Wenn die Wirtschaft schrumpft, müssen auch die Ausgaben schrumpfen. Wer das "Immer mehr" als kapitalistischen Exzess verdammt, darf nicht zugleich mehr Geld für Pflege, Kitas, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Theater etc. verlangen. Wer sich als demutsvoller Jünger des Club of Rome versteht und die "Grenzen des Wachstums" predigt, sollte sich selbst davon nicht ausnehmen.
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Man kann also weiter träumen, gewiss. Man kann die aktuellen Entwicklungen allerdings auch als Weckruf begreifen und Fragen stellen: Wie viel Sorglosigkeit darf sich eine Nation leisten? Ab wann schlägt naiver Idealismus um in grobe Fahrlässigkeit?
Die Wirtschaft wächst schwächer als gedacht, dafür das Defizit umso stärker: Frankreich kommt nicht aus der Krise. Statt Reformen gab es von der Regierung Angriffe gegen Deutschland. Ihr überraschender Rücktritt bietet die Chance, das zu ändern.http://www.focus.de/finanzen/news/...statt-anzupacken_id_4083583.html
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Statt aber Frankreich zu reformieren suchte die Regierung lieber die Schuld bei anderen. Der nun entmachtet Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg forderte am Sonntag einen raschen Kurswechsel der europäischen Regierungen, weg vom Sparen hin zu höheren Ausgaben. "Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone, die fünftgrößte Macht der Welt, und es hat nicht die Absicht sich nach den maßlosen Obsessionen von Deutschlands Konservativen zu richten."
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Geld ausgeben ist auch bislang das einzige, was Hollande gegen die Krise einfällt.
Das Opfer dieser Politik ist der Euro. Die niedrigen Zinsen und die Geldflut machen ihn unattraktiv für Anleger. Er verliert an Wert. Die Schwächung des Euro hilft zwar der Industrie, da ihre Waren außerhalb der Eurozone günstiger werden. Für die Verbraucher allerdings verteuern sich Produkte aus dem Ausland – zum Beispiel Benzin. Und es sieht danach aus, als wolle Draghi sogar noch weiter gehen.http://www.focus.de/finanzen/boerse/devisen/...iniert_id_4086014.html
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Für den Euro stehen damit die Zeichen auf Schwächung – zumal Draghi auch Druck auf die Politik macht. "Mich hat noch ein anderer Satz von Draghi aufgeschreckt, der für den Euro wenig Gutes bedeutet", kommentierte Commerzbank-Devisenspezialist Lutz Karpowitz Draghis Rede in Jackson Hole. "Aus seiner Sicht wäre es hilfreich, wenn Staaten mit entsprechendem Spielraum ihre Fiskalpolitik lockern würden.
Spricht so ein Notenbanker? Eigentlich sollte eine Notenbank daran interessiert sein, dass die Finanzminister ihre Haushalte ordentlich führen. Oftmals reagieren sie mit einer restriktiveren Geldpolitik auf Ausschweifungen der Finanzminister. Draghi macht das Gegenteil."
Das ist ungeheuerlich. Der Chef jener Zentralbank, deren einzige Aufgabe es ist, für stabile Preise zu sorgen, will aktiv den Wert des Geldes verringern. Noch stärker als ohnehin schon. Denn bereits vor zwei Jahren kündigte derselbe Draghi an, "alles Notwendige zu tun", um den Euro zu retten.http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/...-retten_id_4087517.html
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Um bei diesem Unfug zu helfen, wird die EZB wohl zum ersten Mal in ihrer Geschichte direkt Wertpapiere kaufen – u.a. auch marode Staatsanleihen der Südeuropäer. Damit würde die Zentralbank jedoch direkt Staaten finanzieren, was sie laut ihrer Satzung nicht darf.
Man kann nur hoffen, dass die Bundesbank samt Präsident Jens Weidmann diesen Rechtsbruch verhindert. Und sollte das nicht gelingen: Niemand kann Deutschland zwingen, sich bis zum bitteren Ende an diesen Schwindel-Euro zu ketten. Was Geldexperten wissen, aber nur selten offen sagen: Es dauert nicht einmal sechs Monate, eine neue Währung einzuführen.
Das hat auch einer der mächtigsten deutschen Gewerkschafter erkannt – schneller als die meisten Vertreter der Wirtschaft: Michael Vassiliadis, Chef der Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE), will uns wachrütteln. "Deutschland steht vor großen Herausforderungen, aber es fühlt und spürt es nicht", warnte er auf einer Veranstaltung in Berlin.http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/...and-hat_id_4005984.html
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Vassiliadis warnt zu Recht vor "politischer Dekadenz" und "postökonomischem Verhalten": "Die Akzeptanz für Unternehmertum und Technik geht zurück. Wir brauchen mehr Bewusstsein dafür, welchen Wert die Industrie für den Standort Deutschland hat."
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Alfons Schneider, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, hat längst beobachtet, dass "eine Menge Unternehmen ihre Produktionserweiterungen nicht mehr in Deutschland, sondern jenseits unserer Grenzen planen".
Finden Sie New York teuer? Ich war gerade wieder in Europa. Immer wenn ich nach Deutschland fahre, finde ich es hier in New York eigentlich billiger als dort.http://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2014-08/...w-york-5-gerda-hoehm
Die Mieten auch? Mit Mieten und Immobilien kenne ich mich nicht so aus. Aber das Essen, die Toprestaurants sind in Europa sehr viel teurer als hier. Ansonsten finde ich das normale Leben hier billiger als in Europa.
In dieser Krise gerät Deutschland in den Abwärtssog
Wie konnte es so schnell so weit kommen? Acht Gründe, warum Europas Wirtschaft erneut abzustürzen droht, Deutschland mitgerissen wird – und Politiker wie Notenbanker kaum ein Gegenmittel haben.
Der Zins lässt sich kaum noch weiter herabsetzen. Kommt jetzt der massive Aufkauf
von Staatsanleihen durch die EZB? Nun schlägt Draghi auch noch Konjunkturprogramme
vor. Das ist wirklich ein Warnzeichen! Denn Konjunkturprogramme entfachen nur ein
Strohfeuer und erhöhen die Staatsschulden ganz massiv. Zudem will Draghi notlei-
dende Bankschulden der Südländer in strukturierte Finanzprodukte verwandeln. Das
ist kriminell, denn diese strukturierten Produkte haben wesentlich die Finanzkrise
ausgelöst. Was bleibt als letzter Schritt? Genau! Die Auslösung eines Krieges! Damit
kann man verdecken, dass man jahrzehntelang eine falsche Politik gefahren hat.
Die Besetzung der neuen EU-Kommission steht nach Informationen der "Welt" fest. Der neue Kommissions-Präsident Jean-Claude Juncker hat bei der Verteilung der wichtigsten Ämter Deutschland allerdings nicht berücksichtigt.http://www.focus.de/politik/ausland/...sar-degradiert_id_4110702.html
Der bisherige Vize-Präsident Günther Oettinger (CDU) wird nicht zu den sieben Vizepräsidenten der neuen EU-Kommission gehören [...].
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Neuer EU-Währungskommissar wird stattdessen der Franzose Pierre Moscovici [Sozialistische Partei]. Als Finanzminister Frankreichs machte er allerdings keine besonders gute Figur.
Was die USA in der Bernanke-Ära gemacht haben, war im Grunde nichts anderes als versteckt vor der Öffentlichkeit die Reallöhne zu senken. Dies wurde einerseits durch eine "Wir-kurbeln-die-Wirtschaft-an"/Deflationsangst-Progpaganda und andererseits durch das Ausweisen einer zu niedrigen Inflationsrate kaschiert (die zu sehr Grundstückspreis-lastig berechnet wird, was die Bedeutung der Immobiliendeflation für die Verbraucher überbewertet). Inzwischen sind die US-Löhne einigermaßen zurechtgestutzt und die US-Wirtschaft kann sich leicht erholen. Die USA gelten wieder als Billiglohnland.
Das gleiche Rezept kann aber nicht in der Eurozone funktionieren, da z.B. die Franzosen schon in Krisenzeiten ihre Löhne erhöhen (die französischen Löhne stiegen auch 2013 schneller als die Verbraucherpreise). Wenn schon im Angesicht der Krise keine Wirtschaftsreformen durchgeführt werden, wie viel weniger wenn Draghi Geld über die Franzosen ausschüttet? Natürlich werden die Franzosen sagen, dass sie sich jetzt nach der langen Krise endlich wieder etwas gönnen dürfen und die mageren Jahre vorbei sind. Es wird also in solchen Ländern keine Reallohnsenkung geben. Im Endeffekt wird Draghi nur teure Konjunkturstrohfeuer herbeiführen, das neue Geld wird schnell in die Hände einiger Reicher finden, auf dem Rücken der Kleinsparer, deren Ersparnisse der Inflation weitgehend schutzlos ausgeliefert sind.
Die französischen Reallöhne auf ihrem Weg nach oben.
http://www.flassbeck-economics.de/...fuer-eine-wirtschaftliche-wende/
Nach Einschätzung des Londoner Europarechtlers Gunnar Beck überschreitet die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren jüngsten geldpolitischen Entscheidungen ihre Befugnisse.http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/...andat/10658148.html
Die EZB setze sich mit ihrer Politik "willkürlich über EU- und Verfassungsrecht hinweg", sagte der Professor für EU-Recht an der Universität London Handelsblatt Online.
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Das sei kein guter Tag für Sparer in Europa, wetterte Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon. Die Zinskosmetik verdeutliche, dass die Zentralbank immer näher an das Ende ihrer geldpolitischen Möglichkeiten stoße.
Andreas Martin, Vorstand des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), nannte das von der erneuten Zinssenkung ausgehende negative Signal auf die Sparanreize der Bundesbürger "sehr bedenklich", insbesondere mit Blick auf eine ausreichende private Altersvorsorge.
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Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, Alexander Erdland, klagt daher über ein falsches Signal: "Dass Zinssenkungen nahe dem Nullpunkt keine positiven Wirtschaftsimpulse bringen, haben bereits die letzten Zinsschritte der EZB gezeigt."
Italienische Spitzenpolitiker sind sich einig in einer Anklage der deutschen Haushalts- und Wirtschaftspolitik. Die ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi und Mario Monti machten bei einem Seminar von Politikern und Ökonomen in der Nähe von Mailand Deutschland und die deutsche Verweigerung von mehr kreditfinanzierten Investitionen für die schwache Wirtschaftsentwicklung in Europa verantwortlich.http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...um-suendenbock-13140482.html
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Nach der Darstellung von Prodi hat Italien bei der deutschen Wiedervereinigung "geholfen und damit seine Pflicht getan und wegen des innerdeutschen Wechselkurses eins zu eins jahrelang unter hohen Zinssätzen leiden müssen". Prodi gehört mit solchen Aussagen zu den Meinungsführern antideutscher Polemik, die von der Lega Nord bis zu Berlusconis Partei "Forza Italia" reicht und oft auch noch behauptet, dass Italien die europäischen Strukturhilfen für Ostdeutschland mitfinanziert habe. Ausgespart wird von Prodi dabei unter anderem, dass Italien wegen der deutschen Wiedervereinigung von hohen Ausfuhren nach Deutschland profitierte, zudem der deutschen Einigung eigentlich ablehnend gegenüberstand.
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Indem Deutschland die Schuld an der italienischen Wirtschaftslage zugeschoben wird, findet auch die gegenwärtige italienische Regierung mit Ministerpräsident Matteo Renzi und Finanzminister Pier Carlo Padoan Entlastung in der bevorstehenden Haushalts- und Reformdebatte für Italien.
Das wird eine Interessante Zukunft in der EU, wenn man den Leuten in Italien einredet, Deutschland sei an ihren Problemen Schuld. Vergleiche auch die kürzlich gemachte Aussage des französischen Wirtschaftsministers (der daraufhin gegangen wurde): "Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone, die fünftgrößte Macht der Welt, und es hat nicht die Absicht sich nach den maßlosen Obsessionen von Deutschlands Konservativen zu richten." (#1540)