Euro-Zone ist Katastrophen-Zone
Seite 5 von 69 Neuester Beitrag: 25.01.22 15:07 | ||||
Eröffnet am: | 10.07.11 19:04 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 2.701 |
Neuester Beitrag: | 25.01.22 15:07 | von: DarkKnight | Leser gesamt: | 117.549 |
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Die Steuerreformen die bisher umgesetzt wurden wirken nicht, weil die formale Höhe von Steuersätzen im griechischen Alltag kaum Bedeutung hat. Daher ist es auch kein Kunststück für das Parlament solche Änderungen zu beschließen.
Die Euro-Finanzminister vereinbarten deshalb, Griechenland Finanzhilfen zu günstigeren Konditionen bereitzustellen. Die Laufzeiten der Hilfskredite sollen erneut verlängert, und die Zinsen dafür weiter gesenkt werden. Auch soll der Euro-Rettungsfonds EFSF künftig womöglich griechische Staatspapiere am Sekundärmarkt aufkaufen. Diese Art Schuldenschnitt hatten die Euro-Länder vor Kurzem auf Druck Deutschlands noch ausgeschlossen. Jetzt nannte Schäuble auch den Vorschlag von Commerzbank-Chef Martin Blessing zu einem radikalen Schuldenschnitt eine nicht uninteressante Idee, die so wie alle anderen Vorschläge geprüft werde. Auch das Nein des deutschen Finanzministers zu Eurobonds fiel nicht mehr so hart aus wie bisher.
Bei dem von Deutschland vorgeschlagenen Umtausch griechischer Anleihen in neue Papiere mit längerer Laufzeit würden die Ratingagenturen den gefürchteten "teilweisen Zahlungsausfall" erklären. Das deutsche Modell setze sich dennoch jetzt durch, sagte ein EU-Diplomat. (Reuters)
Bktl. sind die Invest-banker kaum älter als 45 !
Auch Dein Hass auf die Reichen bringt Europa nicht weiter.
Ansonsten hast Du vielfach recht.
Was fehlt, ist die weg-gemobbte Ökonomie.
Die ges. EURO-Politik dreht sich nur im Kreis.
Leichter-Verschuldete kaufen Schwer-Verschuldeten die Schulden ab.
Ob 3% oder 7% ist dabei völlig egal. Tatsache ist, daß der gesamte €URO-Raum Schulden hat. Und zwar: Jeder für sich und alle zusammen!
Alle segeln mit angebohrten Kähnen vor dem Wind - versuchen sich mit der Schöpfkelle gegenseitig zu retten. Doch es ist keine Küste in Sicht.
Wir sollten bereits überlegen, "WAS kommt danach?"
Zum Trost hat unsere noch funktionierende Wirtschaft damit fast nichts zu tun.
Die Finanzkrise ist ein Luftballon-Markt mit Problemen, die wir ohne unsere Chaos-Politker nicht hätten.
Die Ursache sind mit Geld aufgeblähte Staats-Apparate, die vom Volk nicht mehr getragen werden können; und ansich völlig nutzlos sind.
auf daß die ithaker pleite gehn !!!!
Die Rating-Agentur Moody's hat jetzt nach Portugal auch Irland auf „Ramschniveau“ herabgestuft. Irische Staatsanleihen gelten damit nun als „nicht geeignet für ein Investment“.
EU plant einen Sondergipfel zur Schuldenkrise
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Die Bewertung sei um eine Note von Baa3 auf Ba1 gesenkt worden, hieß es in einer Mitteilung der Agentur. Der Ausblick bleibe „negativ“, dass heißt es sind weitere Abstufungen möglich.
Man muss dazu sagen, dass die EZB nicht an den ESFS verkaufen muss, sondern es nur zu tun braucht, wenn sie will. Sie muss aber hinnehmen, dass ihre Anleihenbestände weiter abgestuft werden.
Das Problem bei Eurobonds ist grundsätzlich, dass die volle Wucht der Belastungen an dem Land hängen bleibt, was sich zuletzt als pleite erklärt. Je mehr Eurobonds im Umlauf sind, desto mehr ist jedes Land der Eurozone latent pleite und hängt nur noch daran, dass andere Länder noch bereit sind zu zahlen. Dadurch sinkt die Souveränität und die Euro-Ideologie wird betoniert.
Besser wäre da ein Eurofonds, wo die Mitgliedsländer entsprechend ihrer Bonität und Wirtschaftskraft mehr oder weniger einzahlen müssen. Dann wäre der Verlust mit dem Einzahlungsbetrag gedeckelt und ein Land kann dann damit kalkulieren was schlimmstenfalls passiert. So was versucht man beim ESM zu machen.
Die Eurobonds-Idee ist eine der gefährlichsten Ideen der Nachkriegswirtschaft. Hier kommt sie (wie schon weiter oben erwähnt) natürlich ohne wirksame Haushaltskontrolle daher, was aus meiner Sicht absolut unverantwortlich ist.
Drei Interpretationen dieser Unbeirrbarkeit sind denkbar. Die erste: Die Regierenden glauben, was sie sagen; sie glauben, dass einerseits die Insolvenz des griechischen Staates die Währung Euro, die Währungsunion, gar die Europäische Union zerstören würde und dass andererseits Griechenland durch Überbrückungskredite, die mit Auflagen verbunden sind, in kurzer Zeit innerhalb der Währungsunion wieder auf die eigenen Füße gestellt werden kann. Die zweite: Sie glauben nicht wirklich, was sie sagen. Aber sie sind ratlos und wollen um keinen Preis zugeben, dass sie bei der Konstruktion der Währungsunion einen Fehler gemacht haben, der die europäischen Steuerzahler Hunderte Milliarden kosten wird. So spielen sie in ihrer Ratlosigkeit erst einmal einfach nur auf Zeit. Die dritte: Sie glauben nicht wirklich, was sie sagen. Aber sie haben eine Strategie, in deren Dienst sie die Krise stellen.
http://www.faz.net/artikel/C31315/...noch-die-rede-sein-30458518.html
Ändert sich an der Argumentationslage etwas, wenn man, der dritten unserer Deutungen des „March of Folly“ folgend, unterstellt, hinter den untauglichen Bemühungen, Griechenland mit immer neuen Krediten zu stabilisieren, verberge sich eine Strategie, die die Krise als Instrument zur Erreichung unausgesprochener Ziele zu nutzen versucht? Welcher Ziele? Die Krise, dies könnte das Kalkül sein, ließe sich nutzen, um einen Integrationssprung zu erzwingen; den Sprung hin zu einem europäischen Wirtschaftsregiment, in eine europäische Sozialunion oder auch politische Union - was immer das heißen mag; einen Sprung, der einfach deshalb getan wird, weil es am Ende, wenn man sich tief genug in die Krise hat hineinziehen lassen, keinen anderen Weg aus der Krise heraus mehr zu geben scheint.
In dieser Strategie ist der Gedanke, dass Europa ein Elitenprojekt sei und nur als Elitenprojekt vollendet werden könne, zu Ende gedacht; zu einem gefährlichen Ende. So richtig es ist, dass die politischen Eliten im europäischen Einigungsprozess immer wieder eine Schlüsselrolle gespielt haben, so verhängnisvoll wäre es, wenn sie sich selbstherrlich die historische Mission zuschrieben, den europäischen Bundesstaat den Völkern Europas in einer Art Coup zu oktroyieren. Im Fall der Währungsunion sind inzwischen fast alle Zusagen gebrochen worden, mit denen seinerzeit die Zustimmung begründet wurde. Eliten, die nicht begreifen, wie viel Vertrauen sie bereits verspielt haben, Eliten, die meinen, sie könnten so weitermachen, weil sie im Kartell unangreifbar seien, können dem europäischen Projekt einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zufügen. (obiger Artikel)
"Dann würde der Kapitalmarkt Griechenland keine Kredite mehr zur Verfügung stellen". Natürlich würde er das, und zwar zu wesentlich niedrigeren Zinsen als vorher. Denn ein entschuldetes Griechenland ist nunmal zahlungsfähiger als ein verschuldetes. Und das ohne Inseln zu verkaufen und Lehrer zu entlassen. Wer's nicht glaubt, kann sich ja mal Argentinien ansehen, die haben überhaupt keine Probleme mit dem Kapitalmarkt.
Die "Beteiligung der privaten Gläubiger" Phrase suggeriert, dass es die Defaultoption wäre, diese Gläubiger auf Kosten des Steuerzahlers voll auszuzahlen. Derweil ist die Defaultoption, genau nach den Kapitalmarktregeln auf die die Markteiferer immer so pochen, dass diese Gläubiger eben 2/3 oder 3/4 oder auch 100% abschreiben müssen.
Die wirkliche Frage ist also "Beteiligung der öffentlichen Hand"? Oder anders ausgedrückt, Transfer von deutschen öffentlichen Steuermilliarden (jetzt wohl eher Billionen) über den Umweg Griechenland, Italien etc. in die Taschen der deutschen Banken. Und diese Frage beantworten Merkel & co. eindeutig mit JA. Das wäre nach der Subprime-Geschichte schon der zweite Billionen-Coup von Ackermann & co. innerhalb weniger Jahre.
Jetzt mal im Ernst. Alle diese gigantischen von den Banken und Versicherungen gehaltenen Aktien- und Anleihenpakete gehören letzten Endes über mehr oder weniger komplizierte Beteiligungskonstrukte physischen Personen. Und genau denen fliessen auch die Erlöse der Zinskupons sowie die Dividenden zu.
Wer jetzt an seine 10,50 Eur BASF-Dividende im Depotauszug denkt, ist auf dem falschen Dampfer: die Bevorteilten heissen in der Regel Susanne Klatten oder Maria-Elizabeth Schäffler.
"Im Laufe des letzten Jahres wurde die Bilanz der EZB mit toxischen Anleihen belastet"
Das bedeutet also, im Laufe des letzten Jahres hat die EZB mit unseren Steuergeldern den Alteignern Anleihen abgekauft die kurz darauf notleidend werden. Oder neu emittierte Anleihen gezeichnet, von deren Erlös alte ausgezahlt wurden, was auf das gleiche herauskommt. Der Alteigner, der 10-15 Jahre lang die Zinsen eingestrichen hat, bekommt seinen Einsatz zurück, die EZB streicht die Zinsen 1 Jahr lang ein und bekommt den Einsatz nicht zurück. Der von mir in #112 genannte Transfer ist also schon in vollem Gange.
das bei dem ganzen spiel ein gerüttelt mass blödheit im spiel ist, zeigt sich an 2 tatsachen:
a) usa - die ratingtaktiker spielen auf das auseinanderbröckeln der eu ... was sie aber wirklich erreichen ist, unsere exporte zu stärken. im moment wird die amerikanische konkurrenz von den deutschen "gehäckselt" - ob da bankrotte staaten wie minnesota ein vorteil von haben?
b) eu - chapeau, die brüssler dissonanz-tunten haben es in 10 jahren nicht hinbekommen, eine eigene ratingagentur zu initiieren ... vielleicht wollten sie es ja einfach besser machen als die amis und haben erkannt, dass es gar keine fundierte zahlen- und wissensbasis für eine "gute" ratingagentur gibt ... und es besser bleiben gelassen - das rating ein witz ist weiss seit lehman zwar fast jeder, hätte aber von offizieller stelle verkündet werden müssen, bevor moodys + co. sich zu portugal äussern.
Wichtiger aber finde ich, dass jetzt schon wieder ein neuer "Rettungsversuch" unternommen wird, mit noch bombastischeren Zahlen und noch radikaleren Mitteln. Andauernd sagen Wirtschaftsexperten dass das Unsinn ist und die Bevölkerung ist mehrheitlich gegen diese Vorgehensweise, aber für die Regierung ist das zur fixen Idee geworden.
Wie der Philosoph und Psychotherapeut Paul Watzlawick in seinem berühmten Buch "Anleitung zum Unglücklichsein" erwähnt, ist das was man Neurose nennt ein doppelter Zustand der Blindheit:
Erstens dafür, dass die betreffende Anpassung eben nicht mehr die bestmögliche ist, und zweitens dafür, dass es neben ihr schon immer eine Reihe anderer Lösungen gegeben hat, zumindest nun gibt. Diese doppelte Blindheit hat zwei Folgen: Erstens macht sie die Patentlösung immer erfolgloser und die Lage immer schwieriger, und zweitens führt der damit steigende Leidensdruck zur scheinbar einzig logischen Schlussfolgerung, noch nicht genug zur Lösung getan zu haben. Man wendet also mehr derselben "Lösung" an und erreicht damit genau mehr desselben Elends.
Welt Online: Was sollte die Regierung machen?
Prodi: Die Regierung muss sofort ein Treffen mit der Opposition einberufen, um Ergänzungen zum Sparpaket zu beschließen, die das Paket gewichtiger machen. Das Ganze sollte das Gütesiegel der Banca D'Italia erhalten, womit die internationale Glaubwürdigkeit gesichert wird. Und dann sollte das Finanzgesetz schnell verabschiedet werden. (WELT)
Heißt doch, dass die Bemühungen Italiens nicht ausreichend sind.
Prodi gehört auch zu denen, die jetzt einen großen Schritt nach vorne machen wollen (#110 Integrationssprung erzwingen). Er sieht eine gemeinsame europäische Steuerpolitik als Lösung.
«Es ist nicht ratsam, überall gleichzeitig zu kürzen», sonst müsse man mit einem weiteren Abfall des BIP um bis zu zwei Prozentpunkten rechnen, kritisiert heute der zukünftige EZB-Chef und Noch-Präsident der italienischen Nationalbank, Mario Draghi, der sich mit Tremonti [ital. Finanzminister] noch nie gut verstanden hat. (dpa)