Porsche: verblichener Ruhm ?
Vorstellen kann ich mir das aber nicht. FP läßt solch ein Statement öffentlich nicht so unfundiert fallen ohne damit etwas zu beteecken. Da dürfte er vorher schon genau drüber nachgedacht haben. Und die Machtverhältnisse im Aufsichtsrat dürfte er ebenso genau analysiert haben. Und einen "beschädigten" VV noch ein oder zwei Jahre im Amt zu lassen kann auch nicht sein Ziel gewesen sein.
Trotzdem es zur Zeit so aussieht, als hätte Winterkorn eine deutlich Mehrheit im Aufsichtsrat hinter sich, tippe ich fest darauf, dass er nicht bis 2016/2017 mehr weiter machen wird. Und wenn er "freiwillig" seinen Rücktritt erklären sollte, könnten seine Befürworter auch nichts daran ändern.
#11299 fuzzi, die Sammelwut könnte sicher ein Begleitmotiv bei Bugatti und Bentley gewesen sein. Aber um "genügend Masse" zusammen zu bekommen, sind gerade die beiden absolut ungeeignet. Da bleibe ich dabei, dass es hauptsächlich um das Konzernimage (Markenimage war natürlich Quatsch) von Volkswagen ging. Zusätzlich kam es in England gut an, dass Bentley gerettet wurde und offensichtlich in eine hoffnungsvolle Zukunft geführt wird und auch in Frankreich kam die Wiederbelebung von Bugatti durchaus gut an.
Zusätzlich war/ist es Ziel, dass alle Marke , auch Bugatti langfristig gewinnbringend bzw. zumindest kostendeckend laufen. Bei Bentley ist das ja Sch ganz gut gelungen.
FP muß es durchdacht haben und so denke ich werden wird bald neue Nachrichten erhalten.
Das einzige was mich noch stutzig macht ist MWs Entscheidung zu kämpfen. Wen dem, was wir annehmen, wirklich so ist, muß es der Insider MW auch so erkennen. Wieso dann sein deklariertes "kämpfen". Um nur vorübergehend den Schein zu wahren?
Die öffentlich klarste Meinung in diesem Sinne kommt i.ü. von Dudenhöffer :
http://www.ariva.de/news/...W-Piëch-gewinnt-diesen-Machtkampf-5334206
Positive Nachrichten vor der HV:
Wie alle war ich heute früh äußerst gespannt auf den Kursverlauf. Ein Durchsacken nach unten erfolgte nicht im großen Stil. Eher ein Abwarten.
Falls alles so ist, wie insbesondere Dudenhöffer zusammenfasst (Nordamerika, schlechte VW Rendite) verkennen wir vielleicht etwas FP und es ist von Vorteil "neu anzufangen". Die Börse merkt so was am schnellsten (Die Börse hat immer recht. Wieso? Weil hinter jeder Aktie ein Interesse steht zu gewinnen und somit steht eine "geballte Intelligenz" hinter jedem Handeln dort).
Also, alles kann schnell ins Positive sich verändern und dann haben wir die gute Nachrichtenlage vor der HV.
Und was werden die Porsches machen? Im letzten Moment einen Schlenker in die Gegenrichtung?
Die Frage, wer den Machtkampf gewinnt, stelle ich mir nicht: FP hat schon oft gewankt. Jeder, der dachte, jetzt fällt er um, hat sich noch immer getäuscht.
Dass sie sich damit öffentlich gegen FP gestellt haben, braucht sich nicht unbedingt positiv für MW auszuwirken ("lame duck"), aber es zeigt doch, dass FP nicht der unumschränkte Herrscher der gesamten großen Eigentümerfamilie ist, sondern dass auch hier Widerstand aufgebaut wird.
Vielleicht soll damit aber auch schon mal ein Zeichen gesetzt werden, dass Frau Piech nicht so ohne weiteres in die Fußstapfen ihres Ehemannes treten kann!
sogar der BR-Vorsitzende Osterloh öffentlich gegen die Auffassung von FP ausgespochen hat. Das ist, soweit ich mich erinnere, das erste Mal. Und den Einfluss des BR halte ich bei VW für deutlich schwergewichtiger als den der Porsche-Familie oder des Niedersachsen MP Weil. Deshalb bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, das Winterkorn freiwillig zurück tritt oder seinen Vertrag nach 2016 nicht verlängert. Im letzteren Fall würde das zur FP-Äußerung passen, dass erst kurz vor seinem eigen Weggang 2017 die Nachfolger bestimmt werden sollen. Bei einem vorzeitigen Rücktritt von Winterkorn müßte dann zunächst jemand kommissarisch das Amt des VV führen, was ich bei einem solch großen Konzern wie Volkswagen für bedenklich halte.
Gekürzt: "...Ein Machtkampf zwischen Piëch und Winterkorn würde den Autobauer lähmen und viel Geld verbrennen. würde der Konflikt nicht vor der HV am 5.Mai gelöst, könnte es dort zu einer Schlammschlacht kommen, was ebenfalls VW schädigen würde. Beides kann nicht im Sinne der VW-Eigner und der Arbeitnehmervertreter sein.
... Jüngste Aussagen von Ministerpräsident Weil klingen nicht jedoch nicht mehr nach uneingeschränkter Rückendeckung "... Es gibt Bereiche, da ist VW sehr gut aufgestellt, und es gibt Bereiche, da kann man noch besser werden. ... Alle im Unternehmen sind sich einig: VW soll rentabler werden." "
Insgesamt halte der Abwärtstrend schon 6 Monate an. Zuletzt sanken die Umsätze im März um 0,9% ggü. dem Vj.
Weiteres hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...uartal-a-1028486.html
In diesem Kontext scheint es logisch, dass ein Mann wie FP nicht mehr stillhält. Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als dass seine Attacke dem seiner Meinung nach "Schuldigen" galt und dass er nicht ruhen wird, bis das Problem Winterkorn aus der Welt ist; sonst wäre er nicht FP. Letztlich sollte das aber den Umsätzen und damit der Aktie gut tun.
Falls er aber an Winterkorn festhält, obwohl er ihm nicht zutraut, Marke VW kurzfristig wieder auf Vordermann zu bringen, einraubt er sich dieser Möglichkeit. Falls Winterkorn dann auch noch AV wird, wird er seinen dieser VV-Nachfolger sicher hindern, kurzfristig seine eigenen Fehler aufzudecken und zu korrigieren.
Aus dieser Sicht ist das Verhalten von FP zwar brutal, aber konsequent und verständlich.
Andererseits - auch FP macht Fehler! Wer korrigiert ihn?
Die aus Braunau am Inn stammende ehemalige Gouvernante (1982 von ihrer
"Vorgängerin" Marlene Porsche engagiert), dürfte zumindest über das nötige Maß Resolutheit verfügen, um das Werk ihres Gatten weiterzuführen. Wenngleich es unvorstellbar scheint, dass FP je von einem irdischen Wesen gleichwertig ersetzt werden kann...
Das kann heißen, dass jetzt (falls Winterkorn zurück tritt) jemand erstmal kommissarisch die Funktion übernimmt und bis 2017 "getestet" wird.
Das ist klassische Sündenbocksucherei.
FP kann auch schlecht den Pförtner rausschmeißen, oder den Buchhalter. Er muss sich an den halten, der für alles gerade zu stehen hat, wenn es auch eine ganze Mannschaft war, die Mist gebaut hat. Wer das nicht ertragen kann, darf sich einen solchen Job nicht aussuchen.
1. regiert FP keineswegs "nach Gutsherrenart". Er regiert eben, zeigt Stärke - und genau das wird von ihm erwartet. Er hat öffentlich erklärt, dass er die Positionen Winterkorns nicht teilt. Hätte er das vor dem Hintergrund der Umsatzeinbußen nicht getan, hätte man ihm -zurecht- Führungsschwäche vorgehalten.
2. Autor Schäfer sieht in erster Linie einen Machtkampf, der um der Machtpositionen und des Ansehens der Kombattanten willen ausgefochten wird. Das sehe ich nicht. Hier geht es um etwas ganz pragmatisches: die Erkenntnis, dass Dinge schief gelaufen sind und dass deshalb Konsequenzen zu ziehen sind. Jeder, der das nicht so sieht, ist sein Geld nicht wert.
Besonders wir, die Aktionäre, müssen uns fragen, was wir erwarten. Und da muss ich nicht lange überlegen: es hat Versäumnisse gegeben, die haben sich in den Zahlen niedergeschlagen und jetzt muss reagiert werden. Wenn nicht FP, wer sonst sollte sich den Verantwortlichen zur Brust nehmen? Ich pfeife auf Harmonie. Ich verlange, dass Vorkehrungen getroffen werden und sich zu allererst der CEO seiner Verantwortung zu stellen hat.
Ich gehe davon aus, dass er ihn ebenso für seine Fehler kritisiert haben dürfte (bisher nicht öffentlich). Im Gegensatz zu manch anderen Managern, die hintenherum intrigieren und am Stuhl sägen bis er kippt, ist FP mit seiner Kritik ziemlich direkt. Wenn die Kritik nicht zum Erfolg führt, muss der Betreffende seinen Stuhl wechseln. Viele höhere Manger bei VW dürften das wissen, bzw. selbst miterlebt haben.
Das was jetzt überrascht ist, dass jetzt sogar Winterkorn davon betroffen ist, dessen Verhältnis zu FP nach außen schon freundschaftlich wirkte. Andererseits spricht es für die Managementqualität von FP, wenn er alle gleich behandelt und keine Klüngelwirtschaft macht, auch wenn's menschlich vielleicht schwer zu verstehen ist.
Geht es allzu harmonisch zu, werde ich misstrauisch und argwöhne, dass da mögli-cherweise Dinge vertuscht oder zugekleistert werden. In der Politik mag das Usus sein. Aber Politiker müssen ja auch niemand Rechenschaft ablegen oder gar haften.
FPs Vorpreschen sagt mir: der Mann redet Tacheles, ohne Umschweife. Geht völlig in Ordnung.
Dabei sollen die Weichen für die HV am 5. Mai gestellt werden. Näheres hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...t-sich-a-1028857.html