Die Klimaritter, eine antikapitalistische Revolte


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Neuester Beitrag: 27.12.22 12:49
Eröffnet am:01.05.16 00:56von: lumpensamm.Anzahl Beiträge:4.948
Neuester Beitrag:27.12.22 12:49von: hello_againLeser gesamt:920.312
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71550 Postings, 6018 Tage Fillorkillohne dass man die Nachteile dessen gegenrechnet

 
  
    #2451
27.03.20 09:43
Sicher werden die gegengerechnet, allerdings enthält die eine Reihe unbekannter Variablen, die wie beim Pandemiegeschehen selbst erst retro sichtbar werden können. Der überall mit der vorläufigen Ausnahme Schwedens angewandte Pandemieplan sieht für Stadium 3 - die Pandemie lässt sich nicht mehr durch die Isolierung lokaler Infektionsketten einhegen - vor, die exponentiell wachsende Verbreitung des Erregers durch drastische Reduzierung der Sozialkontakte in der Gesamtpopulation soweit abzubremsen,  dass das Gesundheitssystem mit der Behandlung der Fälle auch nachkommen kann. Natürlich kann man sagen, die haben alle keine Ahnung, was in gewisser Weise für ein noch nicht ausgeforschtes Virus ja auch zutrifft, allerdings stützt man sich auf die Erfahrungen früherer Pandemien sowie auf Wachstumsmodelle aus der Mathematik.

Das von dir bevorzugte Gegenmodell - exponentiell ansteigende Durchseuchung der Gesamtbevölkerung  zur raschen Ausbildung der Herdenimmunität bei gleichzeitig rigoroser Isolierung der Risikogruppen - ist allerdings auch nur eine Theorie ohne empirische Evidenz. Die Risikogruppen müssten klar definierbar sein, ihre strikte Isolierung über mglw Jahre müsste durchführbar und durchsetzbar sein (in Covid 19 Fall reden wir da immerhin von 30% der Bevölkerung) und die Durchseuchung der Restbevölkerung müsste so wenig schwere Fälle erzeugen, dass die Gesundheitssysteme nicht überfordert werden. Darauf kann man hoffen, sicher in der Hand hat man davon nichts. Geht es schief, dürfte die Katastrophe allerdings um Faktoren grösser sein als im Standardmodell.

Was wir praktisch sehen werden ist sicher ein Mix aus beiden Modellen, also jeweils in abgeschwächter Form. Dann, wenn die exponentielle Steigerung der Infektionsraten durch die bereits ergriffenen Massnahmen oder durch das Schicksal in Gestalt der ja weiter mutierenden Viruseigenschaften ausgebremst werden konnte.  

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerIsolation auf Jahre

 
  
    #2452
28.03.20 16:13
Zum Pandemieplan gehört auch die Akzeptanz des Ergebnisses, dass der Plan nichts wert ist. Denn die Isolation ist praktisch weder in Tiefe noch in der zeitlichen Länge durchsetzbar. Der dadurch ansätzlich potenziell vermiedene Peak wird nur bis zum Auslaufen der Maßnahmen verschoben. Man kauft sich auf gut Deutsch nur sehr teuer Zeit und verliert wegen der fehlenden Herdenimmunität am Ende noch mehr Menschen, wenn nicht schnell genug ein Impfstoff vorhanden ist, was im Normalfall so ist. Außer Spesen also nichts gewesen.

Die Alternative der partiellen Isolation und Immunisierung ist schwerer zu vermitteln, aber durchaus leichter zu praktizieren, kostet weniger, und erfordert stärkere Nerven. Sie ist dem jetzigen Plan logisch weit überlegen aber emotional stark negativ belastet.

Aber wenn ich mich so umschaue, kippt das Ding grade sowieso. Nach Ostern ist vermutlich nicht mehr viel übrig. Die ersten Autofabriken werden da nach derz. Plan wieder anlaufen. Im privaten Umfeld haben immer mehr die Nase voll von den Maßnahmen. Auf Facebook zweifelt die Masse teils zu Unrecht teils zurecht an der Gefahr und den Maßnahmen..  

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerWas man generell zu wenig beachtet

 
  
    #2453
28.03.20 19:33
die eierlegende Wollmilchsau mit Maßnahmen ohne Opfer und ohne Leid wird es nicht geben. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass es immer noch Bedrohungen gibt, die Opfer erfordern und dass es für diese Opfer ein Preisschild gibt. Das hört sich befremdlich an, ist aber defacto so, ob wir wollen oder nicht. Es frage sich jeder, wieviel er pro eingespartem Opfer und am Ende insgesamt bereit wäre zu bezahlen. Ich weiß, das tut keiner, aber der Regierung Vorhaltungen machen, nicht alles unternommen zu haben, ist leicht gesagt. Das „Alles“ auch zu bezahlen und an anderer Stelle ein anderes „Alles“ zu verlieren, ist eine Frage, der niemand nachgeht, und zwar nicht nur, weil es schwer zu beziffern ist.

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerIsolation

 
  
    #2454
30.03.20 00:47
Diesmal geht es nicht um die Isolation von Menschen oder Risikogruppen, sondern um die deutsche Isolation, an der unsere segensreichen aber geistesarmen Leitmedien seit geraumer Zeit zimmern. Es fing schon vor ca. 5-6 Jahren mit den demokratisch gewählten „Rechtspopulisten“ in den osteuropäischen Staaten an, die unseren radikalen Sesselfurzern in den deutschen Schreibstuben nicht sozialistisch genug waren. Da gab es zwar durchaus Anhaltspunkte für eine Kritik, aber die fehlende Differenzierung war schon damals zu erkennen. Seit die Phalanx der Salonsozialisten auch im Westen zunehmend durchlöchert wird, führen unsere Moralapostel einen Verleumdungskrieg an immer mehr Fronten. Von der Realität ist eigentlich nichts mehr zu spüren. Über Trump, Johnson, Netanyahu, Orban & Co. werden zunehmend offene Lügen verbreitet. War es bis vor kurzem eher eine Lückenpresse, kann man das „ck“ heute mit Fug und Recht durch ein  „g“ tauschen.

Zu glauben, das hinterließe in den so verleumdeten Ländern keine Spuren, ist äußerst naiv. Auch in Griechenland und Italien wird man unsere Eurorettung bzw. unsere arrogante Drohung mit der Rettung nicht vergessen. Man sehe sich mal etwas um in der Welt. Wo sind denn die Staaten, denen unsere Schwachmaten samt Politdeppen noch wohl gesonnen sind? Frankreich, Skandinavien und Benelux vielleicht. Ob dort die Gegenliebe genauso groß ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Der offene Hass, der hier gepredigt wird und der die Leser entsprechend aufhetzt, entspringt m.E. der Panik, dass der eigenen Ideologie international die Felle davonschwimmen. Die Panik um Corona, die Lügen über USA, GB, Polen und Israel sowie die größtenteils unberechtigte Kritik an ausländischen Maßnahmen bei gleichzeitiger Kritikabstinenz im Inland lassen einen Dunkeldeutschen zu Tage treten, der so nicht auf dem Radar war, aber der immer mehr Kontur gewinnt.

9678 Postings, 1808 Tage qiwwiDieses Selbstbepinkelung ist typisch Deutsch.

 
  
    #2455
30.03.20 01:40
Gibt es so in keinem anderen Land.    Und btw.: So wichtig sind wir bei weitem nicht....  

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerKommt auf die

 
  
    #2456
30.03.20 10:38
Sichtweise und die zugrundegelegte Informationsbreite an. Unkritische Propagandaaufnahme unserer Systemmedien verleitet zum Fehlschluss der Selbstbepinkelung. Das ist der best case. Begeisterte Zustimmung zu Zwangsnahmen und Verleumdungen von Kritikern ist Mittäterschaft. Beim Verleumden wird es jedoch nicht bleiben, wenn man die Geschwindigkeit der bisherigen Entwicklung berücksichtigt. Suchs dir aus, wo du bist und sein willst.

9678 Postings, 1808 Tage qiwwiblahblubb

 
  
    #2457
30.03.20 10:57
Fehlschluß ?   Bei Dir riecht es unangenehm...  

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerLöschung

 
  
    #2458
30.03.20 11:26

Moderation
Zeitpunkt: 31.03.20 21:39
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Bleiben Sie bitte sachlich.

 

 

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerExcess mortality Europe - Age Groups

 
  
    #2459
31.03.20 01:16
Der Winter war bis Corona der beste seit langem, aber die letzten Wochen sind noch nicht in den Daten abgebildet
https://www.euromomo.eu/
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10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerExcess mortality Europe - Countries

 
  
    #2460
31.03.20 01:22
Italien schon sichtbar
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71550 Postings, 6018 Tage Fillorkilldie letzten Wochen sind noch nicht in den Daten ab

 
  
    #2461
31.03.20 17:16
Die kommenden auch nicht, um die geht's aber.  

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerUm die gehts

 
  
    #2462
31.03.20 19:53
Klar. Aber derzeit sinds max 20.000 in EU, die dazukommen. Damit wäre man an der Spitze des 2017er Zyklus. Danach kommt halt noch mal bisschen was nach. Be it.  Wenn das einen weltweiten shutdown erfordert, dann hätte ich den bitteschön jedes Jahr. Aber wir können es auch einfacher haben. Keiner muss mehr arbeiten. Nie mehr. Der Staat zahlt so oder so. Der kann nach MMT schließlich nicht Pleite gehen, oder? Wieso also überhaupt den ganzen Virussums abziehen? Deswegen: Bezahlt zuhause eingebuchtet, ARD vor die Nase geschnallt, bei Widerrede in den Knast. Der einzige Vorteil dabei ist, dass man die Co2 Schauermärchen nicht mehr braucht. Corona sei Dank!

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerUntertreibung

 
  
    #2463
01.04.20 01:01
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10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerKurz und dappig

 
  
    #2464
01.04.20 01:33
In der Disziplin  „Maximaler Schwachsinn in minimaler Zeit“ geht der diesjährige Preis an die MDR Wetterfee, äh Namen habe ich vergessen. Der Clip zeigt, was passiert, wenn miserable Bildung auf viralen Missionseifer trifft.

https://www.ardmediathek.de/mdr/player/...OWMtOTI3NS05M2ZhM2U4M2Y5ZGI

Den und andere doofe Vergleiche analysiert A. Wendt in seinem Publico Magazin.

https://www.publicomag.com/2020/03/...o2-jetzt-kommen-die-engfuehrer/

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerCorona - Teil 1 - Eine Anekdote

 
  
    #2465
2
03.04.20 03:05
Das hat auf den ersten Blick wenig zu tun mit Corona, aber es ist für das Verständnis, was wie zu interpretieren ist, trotzdem wichtig. Außerdem ist der Anfang einer trockenen Analyse allemal interessanter, wenn es um eine Geschichte geht. Also beamen wir uns mal um ca. 20 Jahre zurück.

Klein Lumpi sitzt da in seinem neuen Büro und soll ein System entwickeln, das u.a. auch in japanischen Autos funktionieren soll. Wie es das Leben so will, tut es aber genau das nicht. Keiner weiß genau, wieso nicht. Zuerst haben es die gutgläubigen Amerikaner gemerkt, nachdem sich Kunden massiv über augenscheinlich lebensbedrohliche Ausfälle beschwert hatten. Die Tests laufen Tag und Nacht, die Versuchsingenieure sind in Tag- und Nachtschichten eingeteilt. Der Fehler will sich aber ums Verrecken nicht outen. Jetzt steht die Tokyo Motor Show an. Damit verbunden ist ein 1-wöchiger Besuch beim japanischen Entwicklungspartner. Der steht kurz vor der Serieneinführung des Systems und hat die Fehler in seinen Tests natürlich längst festgestellt. Er ist nervös und hatte die versprochenen Verbesserungen mit neuen Prozessoren sehnsüchtig erwartet. Wir haben sie ihm einige Wochen zuvor geliefert, obwohl er von Anfang an berechtigte Zweifel an dieser Lösung angemeldet hatte. Kurz vor dem Abflug werden unsere Testreihen fertig und die Katastrophe ist perfekt, die Abstellmaßnahme ist ein Schuss ins Rohr. Die Dinger fallen im Temperaturwechsel aus wie die Fliegen.

Cut - Rewind 2 months

Es ist 11 Uhr abends, Lumpi im Büro, das Krisenmeeting bei Ford vorbereitend. Immerhin leitet das der Entwicklungsvorstand und Lumpis Unterhose ist etwas feucht, wenn er daran denkt. Scheiß drauf, es gibt ja immerhin einen Bierautomaten im ersten Stock (sic!). Da klingelt das Telefon, der Entwicklungsleiter aus Japan ist dran. Wieso der um 11 Uhr abends anruft, habe ich erst viel später verstanden, damals war das ein Spacko für mich. Wir machen small talk, er entschuldigt sich und fragt scheinheilig, wie es sein kann, dass in D um diese Uhrzeit noch jemand arbeitet. Ich versichere ihm, dass ich der Einzige und nur zu doof bin, meinen Job in der Regelarbeitszeit zu machen. Er gibt sich damit zufrieden und fragt nach den Testergebnissen. Ich sage ihm, dass alles planmäßig verlaufe, obwohl die ersten Ausfälle schon da waren, was ich ihm aber verschweige. Er schlägt den workshop um die Tokyo Motor Show herum in Japan vor. Ich willige ein.

Cut - fast forward 3 months

Die TMS ist vollkommen irre. Nach heutigen Maßstäben sowieso. Die Mädels haben einen Gürtel als Rock. Die Böcke sind nicht an den Autos interessiert, sie wollen eigentlich nur die Mädels fotografieren, am besten von unten. Aber wer will es ihnen verdenken? Hammer! Irgendwie gefällt mir Japan besser, als es der Kontakt mit den radebrechenden Ingenieuren vermuten ließ. Die Show geht vorüber und ich fahre per U-Bahn und Zug zu unserem Entwicklungspartner. Ich lerne zum ersten Mal, was rücksichtsvolles Gedränge und vor allem Pünktlichkeit bedeutet.

Wir kommen an und haben mit dem Verlassen des Zuges einen ständigen Begleiter. Er ist Ingenieur, verheiratet, 2 Kinder, super nett und er ist der Sklave des Entwicklungsleiters. Er schleppt unsere Koffer, holt uns vom Hotel ab, d.h.er wartet in der Lobby 30 min. vor dem vereinbarten Zeitpunkt und er bringt uns spät abends nach dem Restaurant wieder zurück. Er wird die nächsten Tage nicht nur unsere Taschen, sondern auch die seines Chefs tragen. Er wird den Stuhl seines Chefs zurechtrücken, bevor der sich setzt, er wird alles machen, was notwendig und geziemend ist.

Diese Woche war die größte Demütigung meines Lebens. Tagsüber - von 8 bis 8 - wurden wir fachlich regelrecht demontiert. Es war eine 1 Mann show, in der uns der Entwicklungsleiter jede Sekunde spüren ließ, welch erbärmliche Kreaturen wir sind. Anfangs konnten wir ihm noch halbwegs etwas entgegensetzen, aber er hat unsere Wissensgrenzen geschickt ausgetestet. Das ging über Weibull und statistische Versuchsplanung bis zum Integrieren und Differenzieren, wo er absichtlich Deppenfehler eingebaut hatte, um uns zu testen. Abends dann das Entspannprogramm mit Essen im Séparé und 2 stummen Bedienungen in den Ecken. Da ersetzte der Entwicklungsleiter das Fachliche gegen das Philosophische und wollte plötzlich über Kant, Heidegger, Nietzsche & Co. diskutieren. Anschließend das Schnelltrinken in der Bierbar. Als wir grade warm waren, haben die Japaner uns zu verstehen gegeben, dass der Spaß gerade ein Loch bekommt und man das volle Bier stehen lässt, wenn es Zeit ist.

Am letzten Tag haben wir die Versuchseinrichtungen besucht und man hat uns die ganzen Ausfälle gezeigt. D.h. all das Palaver die Tage zuvor war nur Mittel zum Zweck. Und der war, uns unsere Erbärmlichkeit zu zeigen und für die Zukunft ein Exempel zu statuieren. In diesem Testlabor trat mir der Entwicklungsleiter gegenüber und sagte mir ins Gesicht: „You are not fair!“ Das ist für japanische Verhältnisse in etwa so schlimm wie eine Ohrfeige im Westen. Bumm! Ich war noch jung und es hat Jahre gedauert, bis ich wirklich alles kapiert habe, was da vor sich ging.

Cut -  fast forward 4 months

Finnland, Polarkreis, Februar. Den Fehler hatten wir schließlich zusammen mit einem amerikanischen Griechen von Ford während Testfahrten in Schweden und Diskussionen über Atomenergie und Frauenfiguren gefunden. Jetzt galt es, das verbesserte System mit den Japanern in der Kälte des Polarkreises zu erproben. Die hatten neben ihrer Stammmannschaft aus Japan ihre europäischen Kollegen aus Belgien mitgeschickt. Alles lief hervorragend und jeder war zufrieden. Am Ende hat uns der Finne, der uns seinen Schuppen in der Prärie als Werkstatt vermietet hatte, zu einer snow mobile tour eingeladen. Der Guide fragte, wer schon mal gefahren sei bzw. wer in die Anfängergruppe wolle und wer in die Fortgeschrittenengruppe, weil es ja nachts durch den Wald ginge und durchaus gefährlich werden könne. Alle Belgier (ein witziges Völkchen) und alle Deutschen hoben die Hände für die Fortgeschrittenengruppe.  Bei den Japanern starrten alle auf den betagten Chef. Der ließ über seinen Dolmetscher nachfragen, was denn der Unterschied sei. Es folgte eine Kanonade von Witzen, die der japanische Chef nur damit beantworten konnte, dass er sich und damit die ganze Gruppe für dieFortgeschrittenen anmeldete. Es kam, wie es kommen musste. Die Europäer kamen im Lappendorf an, die Japaner warteten ehrfürchtig hinter dem snow mobile, das der Chef im Wald gegen einen Baum gesetzt hatte.

Warum erzähle ich das? Wenn man Strategien und Daten aus unterschiedlichen Ländern vergleicht, muss man allergrößteVorsicht walten lassen. Wir neigen dazu, alles aus unserem Blickwinkel zu betrachten, aber der ist kulturell so auf uns geeicht, dass wir alles andere vergessen. Darunter kann sich mitunter die Wahrheit verbergen. Wer also Japan kritisiert, weil man dort eine Laissez faire Politik mit eingeschränkten Tests betreibt und nur im Mittelfeld der unterbelichteten Sterblichkeit liegt, der sollte einmal einen Blick auf die Todesopfer pro Million Einwohner werfen. Meiner Erfahrung nach ist in Japan der Zufall ein einsamer Geselle.
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10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerCorona - Teil 2 - Daten

 
  
    #2466
1
03.04.20 23:00
Was am Ende der Pandemie zählt, ist die relative Anzahl der Menschen, die ihr Leben verloren haben, idealerweise in Lebensjahren ausgedrückt. Denn der 80-jährige hat sein Leben, so dramatisch und bedauerlich das Ende auch ist, gelebt. Der 20-jährige aber nicht. In diesen Einheiten zählten 61 80-jährige Opfer soviel wie ein 20-jähriges. Auch das sollte in den Maßnahmen berücksichtigt werden, was aber wahrscheinlich größtenteils unterbleibt.

Aber zurück zur Tabelle oben. Sie ist nach Deaths/Cases sortiert. Das sagt nichts über die tatsächliche Sterberate aus, ist aber die einzige Größe, um für alle Länder bei Worldometer eine Vergleichszahl zu haben. Die wirkliche Sterberate erhält man erst, wenn man die abgeschlossenen Fälle betrachtet. Dazu Setzt man die Todesfälle in Relation zu den abgeschlossenen Fällen. Das kann man jedoch nur sinnvoll machen, wenn erstens die Fälle innerhalb und außerhalb der Kliniken getrackt werden und zweitens eine ausreichende Zahl an Patienten durch die Krankheit durch sind, also genesen oder gestorben sind. Selbst dann ist Vorsicht geboten, weil das Ergebnis ja maßgeblich von der Teststrategie (Dunkelziffer) und der Einordnung der Todesfälle (Obduktion?) abhängt. Japan mit der Bestnote bei der tatsächlichen Sterblichkeit in der Gesamtbevölkerung würde aufgrund des rigoros eingeschränkten Testumfangs auch hier schlechter als viele abschneiden.

In der Tabelle sind nur die Länder aufgeführt, die eine Recovery Rate (Genesungsrate) von >10% haben. Diese Länder kann man dann ansatzweise über die relative Sterblichkeit (bez. auf abgeschlossene Fälle und ges. Bevölkerung vergleichen. Außerdem gibt das Maß Cases per Million einen Fingerzeig in Richtung Testintensität und Ausbreitungsgeschwindigkeit bzw. Maßnahmen dagegen. Interessant ist hierzu Island, das die höchste Durchdringung hat, weil dort ein Screening ohne Verdachtsfälle stattfand. Gleichzeitig ist Island aber dünn besiedelt und kulturell eher auf Kontaktarmut getrimmt. D.h. in anderen dichter besiedelten und kontaktfreudigeren Kulturen dürfte der Wert deutlich höher liegen. Für Deutschland wären demnach die oft genannte Dunkelziffer von 10 mal sovielen Fällen durchaus realistisch.

Außerdem sieht man, dass die Sterblichkeit ziemlich unabhängig von der Anzahl der Fälle ist. Das ist eine entscheidende Erkenntnis und bei genauerem Hinsehen lassen sich diesbezüglich 2 Gruppen identifizieren. Die mit extrem hoher Sterblichkeit (die ersten 5 plus Schweiz) und dann der Rest. Es muss also Faktoren geben, die die Menschen in Italien ca. 10 mal so oft sterben lassen wie in Deutschland. Drastisch zeigt das die Sterblichkeitskurven für Deutschland und Italien. Die erläufe sind idealtypisch. Nach einem Anfahrüberschwinger durch die geringe statistische Signifikanz pegelt sich der Level auf das systemisch beschriebene Quote ein. In Deutschland sterben demnach knapp 5% der positiv getesteten Menschen. In Italien sind das unfassbare 50%. Der Unterschied ist so frappierend, dass hier tatsächlich etwas massiv schief laufen muss. Die anfänglichen ultraniedrigen Todeszahlen haben sich mittlerweile auf ein für viele Länder zutreffendes Niveau eingependelt, so dass nicht unbedingt mehr Deutschland am Erfassungspranger steht, sondern hinter das Gesundheitssystem Italiens ein ernstes Fragezeichen gesetzt werden muss. Tatsächlich gibt es auch Anhaltspunkte für systematische Fehlbehandlungen. Natürlich gibt es darüber hinaus alternative Ursachen wie die Altersstrukturder Bevölkerung und der getesteten Personen. Das wird aber das Thema eines eigenen Posts werden.

Die deutschen 5% sind auch aus anderen Gründen  plausibel. Sie sind nahe bei den chinesischen 4%, die bereits durch sind. Außerdem passten sie zur Recovery Rate und den jetzigen Todeszahlen. Das Problem scheint also in den Ländern, Italien, Spanien, Frankreich und ansatzweise der Schweiz zu liegen.


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71550 Postings, 6018 Tage Fillorkilldie tatsächliche Sterberate aus

 
  
    #2467
1
04.04.20 02:37
Die tatsächliche Sterberate kennt niemand. So wie ja auch niemand den Anteil dieses Virus an der Mortaliät relativ zur Komorbidität quantifizieren kann. Man stirbt ja normalerweise an Organversagen, wobei regelmässig mehrere Faktoren Einfluss genommen haben. Wenn heute einer stirbt und er wurde als Covid 19 positiv getestet, wird er aber der Covid 19 Letalität zugeordnet, was auch immer er sonst für Gebrechen bereits mitgebracht haben mag.

Am Ende orientiert man sich aber an einem statistischen Mass, an der sog Übersterblichkeit, die als Standardabweichung von der durchschnittlichen Sterblichkeit berechnet wird. Ein ungenaues Mass, weil eine Übersterblichkeit natürlich auch andere Ursachen haben kann als einen Virus. Diese Übersterblichkeit betrug in den italienischen Clustern dramatische 200 - 300 % in Feb und März diesen Jahres und hat damit die letzten Grippespikes deutlich übertroffen.  

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerUnwissenheit

 
  
    #2468
04.04.20 13:33
ist umso mehr ein Grund, Wissen zu schaffen. Dass es keine Corona Sterblichkeit gibt, ist eine Binse. Die gibt es auch fürdie Grippe nicht. Trotzdem gibt es Zahlen für deren Tote. Trotz dieses Datenvakuums  wird das Land heruntergefahren. D.h. es gibt anscheinend etwas, das wir angeblich nicht quantifizieren können und das potenziell bzw.  gefühlt ganz gefährlich ist. Jetzt ist  es aber so, dass datenmäßig weder eine Grundlage für diese Maßnahme da ist, noch belastbare Kriterien für das Wiederanfahren ex ante definiert werden wollen. Das Resultat ist ein weitestgehend willkürlicher Lockdown, solange es die Politik will. Genau das haben die - wenn auch unbewusst - im Hinterkopf.

Diesem Treiben ist sofort ein Ende zu bereiten. Indem man halbwegs tragfähige Kriterien einführt, an denen sich auch die Maßnahmen messen lassen müssen.. M.E. sind jetzt schon genügend Anzeichen da, dass die bisherigen Maßnahmen ein Kanonenschuss auf eine Wespe war, der zudem daneben ging. Das einzig Positive daran  ist, dass man erkannt hat, wie schlecht viele Länder auf eine Pandemie vorbereitet sind und wie das eigene Unvermögen durch Verleumden anderer, die kein Stück besser oder schlechter sind, kaschiert werden soll.

1447 Postings, 1716 Tage SturmfederIch berufe mich mal hier auf einen der s.g.

 
  
    #2469
1
04.04.20 13:49
"Leugner", nämlich Dr. Wodarg. Der hat viel Wahres gesprochen, sich jedoch in Gefährlichkeit des Virus gehörig verschätzt. Nach den Aussagen in seinem letzten Interview sei es nichts Ungewöhnliches, wenn Italien während der Grippesaison zusätzliche 600 Tote pro Tag meldet. Italien liegt zur Zeit 50% darüber. Viel gewichtiger ist jedoch seine Aussage, hätte man in den vorherigen Jahren alle Grippetoten auf Corona-Viren getestet, so hätte man auch dann zwischen 5 und 15% gefunden. Nun weisen aber alle gemeldeten Toten eben genau so ein Virus auf. Ich halte es daher zumindest für grob fahrlässig, hier weiterhin Ungefährlichkeit zu unterstellen.  

71550 Postings, 6018 Tage Fillorkilldass datenmäßig weder eine Grundlage für

 
  
    #2470
3
04.04.20 13:55
Wenn belastbare Daten mit hinreichender Aussagekraft vorliegen liegen die Seuche und ihre tödliche Ernte bereits hinter uns. Dieses Risiko will aber keiner der noch bei Trost ist eingehen. Also setzt man auf ein in sich durchaus widersprüchliches Bündel an Massnahmen, in der Hoffnung, dabei auch jene zu erwischen, die senkrecht wirken können. Etwas anderes steht bis zur Vorlage anwendbarer Impfstoffe und antiviraler Medikamente nicht zur Verfügung.  

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerGrob fahrlässig

 
  
    #2471
04.04.20 17:39
ist es, ein Land komplett ohne Datenanalyse in den shutdown zu schicken und danach zu behaupten, es gibt keine Daten und es wird sie auf absehbare Zeit nicht geben, also bleibt alles wie gehabt. Das ist nicht nur saudumm, es ist absehbarer Harakiri, wo die Maßnahme mehr Schaden anrichtet als das Problem. Dass man dadurch gerade die Dümmsten mit grenzenloser Macht ausstattet, sei nur am Rande erwähnt. Was ist schon eine 50% höhere Rate als Influenza gegen den wirtschaftlichen Zusammenbruch? Ein Fliegenschiss!

Also raus mit der Sprache: Ab wann soll zukünftig der Pandemienotstand ausgerufen werden? Einmal Husten mehr als Grippe? Wenn der Grökaz ein Gehirnfurz quer liegt? Wie lange solls denn so dauern?  Reichen uns dauerhaft 80% des BIP? Wiesobekommen es andere hin? Warum gibt es keine Alternativen? Wenn dieses Beispiel Schule macht, bekommen die Klimadebilen ihre Permanotstandsregierung. Ist es das, was sie wirklich wollen? Scheint fast so. Letzte Woche wurden wieder ein paar grüne PippiLangstrumpfgesetze verabschiedet, ohne auf die wissenschaftliche Analyse zu warten. Es eilt ja bekanntlich. Corona könnte ja das Gesetzespapier befallen oder den Amtsschimmel, ...

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerKeiner noch bei Trost

 
  
    #2472
04.04.20 17:40
Woraus leitest du denn dieses untragbare Risiko ab? Wo war es damals bei der Schweinegrippe?

71550 Postings, 6018 Tage Fillorkilleine 50% höhere Rate als Influenza

 
  
    #2473
2
04.04.20 18:44
Dies ist eine Behauptung ohne jede empirische Evidenz. Dahinter steckt der Wunsch, es möge so etwas wie eine vorab definierbare maximale Ausdehnung (der Mortalität) geben. Auch dieser Wunsch ist ohne Evidenz.

In den Clustern sind die Gesundheitssysteme - as predicted - von Schwerkranken so sehr überfordert, dass die Tirage äquivalent zu Kriegszeiten angewandt werden muss. Der Schluss nahezu aller politischen Entscheidungsträger - nicht nur der linksgrünen, sondern auch der deiner Helden - daraus ist weltweit der, mittels rigoroser Kontaktbeschränkung das Entstehen weiterer Cluster zu verhindern oder wenigstens zu verlangsamen.

In italienischen Clustern betrug die Übersterblichkeit von Feb - März nicht 50%, sondern 200- 300 % relativ zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre inklusive Grippewellen. Die hochgerechnete Mortalität würde damit alles an Epidemie in den Schatten stellen, was man in den letzten 100 Jahren gesehen hat. Eben deshalb gibt auch ein Land nach dem anderen das zuvor bevorzugte Modell 'Herdenimmunität mittels flächendeckender Durchseuchung bei gleichzeitiger Isolierung angeblicher Hochrisikogruppen' zugunsten der 'what ever it takes' Drosselung der Infektionsraten auf.  

Wie sagte einer der grössten Staatenlenker aller Zeiten, den man weder zu den Klimamaoisten zählen noch sonst irgendwie als linksgrün markieren kann: “A lot of people have said, ‘Ride it out. Don’t do anything, just ride it out. And think of it as the flu.’ But it’s not the flu. It’s vicious.” Hier seine aktuellen Szenarien:  
Angehängte Grafik:
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trumpsc.jpg

10665 Postings, 7488 Tage lumpensammlerSchwachsinn Fill

 
  
    #2474
04.04.20 19:58
und wenn du von deinem Grökaz Trip runterkommen würdest, würdest du es auch eingestehen. Es gibt keine Evidenz, die einen shutdown mit all seinen shortfalls signalisieren würde. Trump ist auch nicht mein Führer. Jedem Politiker, der da nicht dem Druck der Doofen erliegen würde, wäre sein persönliches Fortkommen vollkommen egal. Der shutdown ist das, was am besten verkäuflich ist. Aber er ist weder smart, noch bringt er am Ende mehr als die Isolation der ziemlich gut definierbaren Risikogruppen. Jeder stellt diejenigen mit Alternativlösungen immer als Gefährder oder Leugner hin. Zeig mir doch die Evidenz, dass du mit dem shutdown mehr Leben rettest als mit der spezifischen Isolation. Zeig mir die Zahlen, die den shutdown anzeigen! Zeig mir die Vorbehandlung der Patienten in Italien und Spanien, um die Intensivstationen zu meiden. Zeig sie mir in den anderen Ländern.

Gerade Italien zeigt, dass hier etwas grottenfalsch läuft. Es kann nicht sein, dass viele Länder mit 5% durchkommen und Italien mit 50%. Diese Quote ändert auch kein shutdown, sondern eine Analyse, dass z.B. viel zu viel invasiv beatmet wird, wie in Zhou et al aus China nachlesbar und von Lungenärzten seit langem anerkannt, ist das ein guter Indikator und nachweisliche Ursache für den Tod der Patienten. Das alleine wird es wahrscheinlich nicht sein. Aber bei so frappierenden Unterschieden von einem weltweiten shutdown, der übrigens auch in Italien, Spanien und Frankreich existiert und dort ebenso nichts bringt, zu schwadronieren ist Realitätsverlust in Reinstform. Das ist die einfachste und politische Lösung eines klaren Sachproblems, das man lieber nicht angehen möchte, weil man Angst hat, sich die Finger zu verbrennen. Es ist die für die Zeit und v.a. die Grökaz-typische Feiglingspolitik.

42940 Postings, 8625 Tage Dr.UdoBroemmeWie willst du ein Drittel der Bevölkerung

 
  
    #2475
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04.04.20 20:11
isolieren? Und wie willst du deren Versorgung, medizinische und pflegerische Betreuung organisieren, ohne dass immer wieder Infizierte in Kontakt mit der "Risikogruppe" kommen?
Völlig unmöglich sowas zu organisieren.

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