Die Klimaritter, eine antikapitalistische Revolte


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Neuester Beitrag: 27.12.22 12:49
Eröffnet am:01.05.16 00:56von: lumpensamm.Anzahl Beiträge:4.948
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71544 Postings, 6017 Tage Fillorkillkann es keinen emotionsbefreiten diskus geben

 
  
    #2026
1
03.06.19 09:03
Ein emotionsbefreiter Diskurs widerspricht nicht nur menschlicher Psychologie, sondern wäre auch sehr langweilig. Interessant machen einen Diskurs Elemente von Ideologiekritik, was regelmässig einen freien Geist voraussetzt. Beides nehm ich sowohl für Lumpi wie für mich in Anspruch. Problem ist hier im Gegensatz zu früheren Diskussionen, dass ich seiner fundierten Klimakritik sachlich nichts beifügen kann und mich deshalb nur gelegentlich mal mit deren kultureller Einbettung beschäftige. Und da seh ich in Lumpis neuer, vom 'inellectual dark web' inspirierten Rolle am ehesten einen antikapitalistischen Maschinenstürmer am Werk, der sich mit Verschwörungstheorien gegen den grünen und von hausaus diversen Postfordismus stemmt und der gleichzeitig die zur Ablösung markierte 'männliche' Welt von Carbon und Diesel romantisiert. Also ungefähr jene Figur, die er so gerne auf die 'Klimamaoisten' projiziert.  

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerKulturmarxismus

 
  
    #2027
4
03.06.19 20:12
Das Thema Verschwörungstheorie hatten wir schon einmal, Fill. Den Vorwurf muss sich leider jede Minderheit gefallen lassen, sofern es sich um keinen offenen Diskurs handelt. Und das tut es bekanntlich selten. Denn mit der Mehrheit halten zwangsläufig das Gruppendenken samt der dazugehörigen Emotionen Einzug in den Diskurs. Dadurch wird aus einer fundamental abweichenden Meinung, die man zwar vorgibt zu akzeptieren, eine Verschwörungstheorie. Der Unterschied zwischen tatsächlicher Verschwörungstheorie und fundierter Meinung ist das Fundament. Im ersten Fall ruht es auf einer emotionalen Basis, d.h. man argumentiert da nicht selten selbst ideologisch - das ist die Falle, die du korrekt anmahnst und in die jeder, dich und mich eingeschlossen, immer wieder tappt. Im zweiten Fall ruht es es auf rationaler Basis. Der Vernunft und Logik entziehen sich jedoch die Postmodernisten systematisch, indem sie zwar ständig die Empirie bemühen, damit jedoch nur den mehrheitlich gefühlten Konsens meinen. Dem Vorwurf der Verschwörungstheorie setzt sich also jeder Kritiker zu jeder Zeit, aber in der Postmoderne noch viel mehr, aus. So auch ich. Die Masse der tatsächlichen Verschwörungstheorien, z.B. dass da dunkle Seilschaften alle Geschicke der Welt steuerten, werden erst begraben, wenn die aktuelle Ideologie für jeden sichtbar an der Realität zerbricht. Das tut sie vornehmlich selbst durch ihr ideologisch und damit wenig logisches, aber immer überlegenes Gedankengebäude. Sie trägt damit ihr Scheitern in den Genen. Dass sie scheitert, weil ein "Ideologiekritiker" sie dekonstruiert, dürfte die empirische Ausnahme sein. Denn dessen Argumente überführte die Mehrheit eines Irrglaubens. Da alle nach und nicht wenige von diesem Irrglauben leben, wird selbst die Akzeptanz einer wertfreien Tatsache mindestens ein zähes Ringen der Mehrheit mit sich selbst, wenn nicht ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch ist die Dekonstruktion nicht sinnlos, denn sie befördert die Ideologie durch den Zwang zur Verschärfung des Taktes an ihr utopisches Ende.

Nun zum Kulturmarxismus. Ähnlich wie du mit den 'Konservativen' übertreibe ich mit den Maoisten, Ausdifferenzieren kann ich nur insofern, dass ich die Maoisten auf ARD und SZ beschränke. Aber das sind eher Marginalien und sie haben nicht wirklich eine entscheidende Bedeutung für die kulturelle Entwicklung. Tatsächlich läuft diese in ganz anderen Dimensionen ab als in der schnöden Tagespolitik und deren Kommunikationsorganen, die nur eine der Konsequenzen der gesellschaftlichen Entwicklung sind. Der ab und zu anzutreffende Kommunismus ist eher Ausdruck der Kultur als deren Antreiber.

Antreiber ist am Anfang jeder neuen Kulturbewegung das Scheitern der vorangehenden Ideologie. Die Barbarei der Dark Ages erzeugte die Renaissance und am Ende Humanismus und Aufklärung. Die Moderne war nur eine Konsequenz der Entdeckung der Wissenschaften durch die Aufklärung. Ihr unrühmliches Ende markierten eine Reihe verheerender Kriege und die zahllosen Opfer der faschistischen und kommunistischen Ideologien. Die Postmoderne, mit der Dekonstruktion der Ideologien angetreten, hatte leichtes Spiel, populär zu werden. Sie ist jedoch nicht Ursache unserer Misere, sondern befördert den Umbruch nur.

Ursächlich sind immer und alleine Überlebens- und Erhaltungstriebe des Menschen. In schlechten Zeiten wird er unentwegt angetrieben, brachiale und neue Wege zu gehen, um sein Überleben zu sichern. Das sind bezüglich Erkenntnis die produktiven und bezüglich Genuss in allen Ebenen die dürftigsten Zeiten. Sind die Grundlagen aber gelegt, erfolgt im nächsten Kapitel ihre Ausbeutung. Das Überleben ist gesichert, jetzt wird Wohlstand generiert, der Wettbewerb entsteht, er entfacht Innovation und Fortschritt. Die Phase ist kritisch, denn der Erfolg wird nur partiell innergesellschaftlich gefeiert und auch von außerhalb neidisch beäugt. Die Konflikte um den Wohlstand und seine Mittel werden mitunter physisch ausgetragen, bis man erschöpft erkennt, dass es wohl auch smartere Wege zum Erfolg gegeben hätte. Wieso soviel erschaffen, um danach die Hälfte wieder zu zerstören? Gib ein Viertel freiwillig her und alle kommen am Ende besser davon.

Das Empathische und Partizipative regt jetzt das erste Mal sein Köpfchen. Mit den ersten Erfolgen gewinnt die partizipative Seite Anerkennung. Sie erhöht sogar den Output des Systems, indem sie integriert statt mechanistisch aussortiert und damit das Potenzial der Gesellschaft auslotet. Die Blüte des Zyklus steht an. Besser kann es fast nicht mehr werden, also schiebt sich die Konservation langsam in den Vordergrund. Merkels schwäbische Hausfrau steht hier evolutorisch Pate und greift regulierend ein, wo Verschwendung von Ressourcen angezeigt ist. Das ist die Spitze der Effizienz und zugleich der Anfang vom Ende. Man kann das dann auch den postfordischen grünen Kapitalismus nennen, obwohl es prinzipiell immer die gleiche Leier ist. Denn Innovationen und Wettbewerb bleiben nun zusehends außen vor. Man gerät in Rückstand. Die ersten Wettbewerbsverluste lastet man vielleicht noch fiktiven Rabauken und zufällig erhaschten Quertreibern an. Man müsse eben noch mehr regulieren, um den Wohlstand für alle zu sichern. Das funktioniert eine Zeit lang, bis man feststellt, dass man in  eine Sackgasse läuft. Man ist zwar noch mehr als satt, aber das Ende sieht man kommen.

Statt den Hebel wieder umzulegen, versucht man mit denselben Mitteln gegenzusteuern, die man bisher für den Erhalt angewendet hatte. Nur versucht man jetzt die falschen Maßnahmen auch dem Wettbewerber überzustülpen. Wenn nur alle so konservierend unterwegs wären wie man selbst, hätte man das ewig währende Schlaraffenland. Vollkommen außer Acht lassend, dass andere in einem anderen Entwicklungsstadium wenig Incentives daran finden, auf ihrem unterprivilegierten Level stehen zu bleiben. Das nächste Scheitern und die nächsten großen Konflikte sind damit fest eingeloggt. Um den trostlosen Aussichten und den ersten Kritikern zu entgehen, flüchtet man sich in der Hoffnung auf ausreichend Gefolgschaft in virtuelle Welten und stülpt Partizipation wie Konservation allem und jedem über, was einem so über den Weg läuft. Die neue Ideologie bricht sich Bahn und ihr Scheitern ist nicht mehr fern.

Wie unschwer zu erkennen, wird die Schaffens- und Destruktionsphase von männlichen Eigenschaften wie Wettbewerb, Kampf und Innovation getragen. Die Blüte- und Abstiegsphasen werden von den weiblichen Eigenschaften Empathie, Integration und Konservation dominiert. Das ist jedoch nur die ökonomische Seite. Auf der gesellschaftlichen verhält es sich mit den Erfolgen genau umgekehrt. Die männlichen Erfolge in Sachen Innovation und Wettbewerb gehen mit Egoismus, Ausbeutung und oft Gewalt einher. Sie enden deshalb nicht selten in Revolution und Zerstörung. Seine Rettung ist die rechtzeitige Übergabe des Kommandos an das andere Geschlecht, das für Ausgleich, Integration und über den spirituellen Ansatz für eine Bewusstseinserweiterung sorgt. In dem Moment, wo aber die ganze Gesellschaft die Vorteile dieses Ansatzes erkennt, startet dessen sinnlose Übertreibung und führt zur krampfhaften Anwendung auf alles Mögliche und Sinnlose, d.h. sie wird zur Ideologie, die die notwendigen Antriebe der Gegenseite ausblendet und mit der der nächste Zyklus wieder aufräumt.

Die kulturellen Vorzeichen ändern sich ebenso mit den Zyklusabschnitten. Den mutigen Einzelkämpfern des einen Abschnitts stehen die aufopferungsvollen HeldInnen im Dienst der Gesellschaft des zweiten gegenüber, quasi Rambo vs. Klimagretel, um plakativ ins kurzfristige Zeitfenster zu zoomen. Recht heterogene, miteinander konkurrierende, aber teils in den Untergrund verbannte Kulturtrends beherrschen den einen Abschnitt, quasi Schlager vs Jazz. Ein Mischmasch von sich gegenseitig befruchtenden, am Ende eher homogenen Trends dominieren den Zweiten, quasi von allem etwas, aber nichts bahnbrechend Neues. Rebellion kommt nicht mehr vor, denn die Befreiung des vorhergehenden Undergrounds war Rebellion genug. Underground ist Mainstream. Jetzt ist Harmonie angesagt.

Am Ende eines jeden Zyklus steht zwar wirtschaftliche und gesellschaftliche Zerstörung. Trotzdem geht die menschliche Evolution gesellschaftlich und wohlstandsmäßig meist gestärkt in den nächsten.

Aktuell befinden wir uns im Konservationsabschnitt. Der Nachhaltigkeitsslogan ist nichts anderes als ein regulierendes Religionsnarrativ, das den Zustand zu erhalten trachtet. Es ist auch keineswegs das erste Mal, dass es der Menschheit erzählt wurde. Die von der Antike bis in die Moderne reichenden Zyklen der Verklärung Arkadiens als Schlaraffenland der Natur und der Musen gehen auf die schwülstige Propaganda Vergils zurück. Der hatte die karge Berglandschaft zurückgebliebener Hirten faktenfrei zum ersehnten Utopia der Natur und der Musen verklärt. Die romantisierende Geschichte vom edlen Wilden in den Wäldern Südamerikas, der im Einklang mit der Natur und unvorstellbaren Ressourcen lebt, war fast 2.000 Jahre später nichts anderes als die Fortsetzung des Arkadienmythos nach der Renaissance.

Umwelthysterie und Klimareligion der Postmoderne sind der tappsige und vollkommen unrealistische Versuch, die Welt in dieses ideologische Korsett zu schnüren, um damit den eigenen Status Quo zu erhalten. Der prinzipielle Widerspruch, Partizipation/Gerechtigkeit mit Konservation/Einschränkung zu verbinden, ist neu und m.E. überaus gefährlich. Diese Kombination richtet sich zwangsläufig gegen den Menschen selbst und wird wie ihr Counterpart, die faschistische Ideologie, mit Gewalt enden müssen. Wie der Faschismus spaltet auch die grün-linke Ideologie die Gesellschaft über die üblichen Schablonen Gut/Böse, Über-/Unterlegen und diskriminiert die Kritik. Nicht nur deshalb lehne ich die unheilvolle Kombination aus Kommunismus und Konservation vehement ab. Vor allem tue ich das, weil eine Ideologie, die die Regression menschlicher Entwicklung implizit aber über die grotesken Einzelnarrative vollkommen transparent dekonstruierbar propagiert, genau das ernten wird, nur eben nicht in Utopia sondern vollkommen absehbar in Dystopia. Die Linke ist dabei freiwilliges Opfer, sie begibt sich ohne große Not in die Fänge dieser tendenziell faschistischen Endzeitideologie und lässt alle realistischen Anliegen fahren. Die Anhänger erkennen das zunehmend und machen sich vom Acker.

Gender und die extremen Formen des Feminismus sind nur Beilagensalate moderner linker Kost und punktuelle Exzesse des notwendigen gesellschaftlichen Fortschritts, die sich widersprüchlich ineinander verhaken. Hier geht es den Promotern nur ums Prinzip, den Akteuren hingegen um ihren eigenen Vorteil, der darin besteht, dass kleine Gruppen die empathische Demokratie für ihre Partikulärinteressen in Geiselhaft nehmen können. Das sind Übertreibungen und Nebenkriegsschauplätze, die nur den Reifegrad des Zyklus anzeigen und von der bevorstehenden Zeitenwende ablenken. Diese zeigt nichts anderes als die grün-linke Implosion oder eben deren Radikalisierung samt eines faschistischen new dark age an. Was im nächsten Zyklus das kulturell bestimmende Element wird, ist noch nicht ausgemacht. Das hängt stark davon ab, wer um das Scheitern herum das eingängigste Motiv zur Gefolgschaft liefert. Ob das die heutige Rechte mit alten Rezepten vermag, ist mehr als fraglich. Sie kann maximal bei den Babyboomern und älter punkten. Die werden irgendwann einmal als Säulen entfallen. Was dann die Millenials und drunter zurechtzimmern werden, ist vollkommen offen.

Summa summarum: Einen Kulturmarxismus sehe ich nicht, es gibt aber kommunistische Strömungen, die - obwohl Marx sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen würde - mit der vollkommen überhypten Konservation gemeinsame Sache machen, um dem Fortschritt und am Ende dem Menschen den Garaus zu machen. Das Ganze passiert natürlich nicht absichtlich oder von Seilschaften gesteuert aber durchaus automatisch, indem sich viele einzelne Strömungen mit der Zeit über ihre Andockstellen zusammenschließen. Diese Ideologie wird natürlich über kurz oder lang scheitern. Die Frage ist nur: wie lang ist kurz oder wie kurz ist lang und was bleibt dabei alles auf der Strecke?

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerAntikapitalistischer Maschinenstürmer

 
  
    #2028
2
03.06.19 21:07
Eine nette Kreation, aber sie verfehlt doch deutlich das Ziel. Ob wir elektrisch oder mit Diesel fahren, ist mir ziemlich schnuppe. Wenn mir aber jemand einen physikalischen Bären aufbinden will, um mir seine unterbelichtete Endzeitvision als alternativlose Utopie verkaufen zu wollen, setze ich ihm auf der Bärenebene etwas dagegen. Aus deiner Ideologie heraus mag das maschinistisch und gegen den virtuellen Postfordismus gerichtet klingen. Nur den gibt es ebnso wenig wie das dark net der alt right Antikapitalisten. Letzteres ist nichts als eine identitäre Herabwürdigung des Gegenüber, ersteres ein konstruiertes Märchen, das man einem banalen menschlichen Trieb andichtet. Ich weiß, zu deterministisch, wir sind alles unbeschriebene Blätter, die der social engineer so formt, wie es die Postmoderne befiehlt. Kann man glauben, kann man aber auch für eine riesige Illusion halten. Das tue ich z.B.

71544 Postings, 6017 Tage Fillorkillist mir ziemlich schnuppe

 
  
    #2029
03.06.19 21:18
Ob ich dir das glauben soll, Lumpi ? Investiert dein Arbeitgeber so wie alle Autofabrikanten auf dem Globus nicht auch Milliarden in neue Elektroautos und bringt dafür ziemlich genau jene Argumentationslinie ein, die du gerne als 'klimamaoistisch' bezeichnest  ? Wurmt dich das nicht doch ein bisschen, wenn der lange Arm der Maoisten bis in die Vorstandsetage deines Unternehmens reicht ?

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerNatürlich wurmt mich das

 
  
    #2030
3
03.06.19 21:34
weil sich die Ideologen über die unterbelichtete EU durchgesetzt haben.  Aber ich kann dich beruhigen. Die Branche sieht die E-mobility immer noch skeptisch.  VW und Krüger sind auch nicht die Industrie. Krüger ist zum Erfolg mit Batterien verdammt. Wenn nicht, ist er schneller weg, als das Elektron das Atom wechselt. Großen Rückhalt hat er weder im Konzern noch in der Branche. Der Rest ist bei weitem nicht so forsch und China ist  noch nicht der Nabel der automobilen Welt. Die Branche ist ggü. Batterieautos nach wie vor zurückhaltend, aber man produziert den Schwachsinn, weil es die Politik über die CO2 Vorgaben befiehlt und nicht, weil man voll überzeugt wäre. All das hält mich nicht davon ab, die Umtriebe der Ecofaschisten zu benennen. Denn die E-mobiliy ist nur eine kleine Etappe auf ihrem Kreuzzug.

71544 Postings, 6017 Tage Fillorkill'Kulturmarxismus'

 
  
    #2031
1
04.06.19 09:25
Schrecklich starker Essay, Lumpi. Auf dein 'spenglersches' Zyklusmodell werd ich noch gesondert eingehen. Der entscheidenden Marker für Verschwörungstheorien ist natürlich nicht die zum Mainstream queere Position, sondern eine völlig unrealistische Vorstellung über Macht und wie diese Gesellschaft organisiert.

Zudem: Die intellektuellen Feinde der Postmoderne bedienen sich fleissig ihrer Errungenschaften, genau das macht ihre Schwäche aus trotz ihrer impliziten Dominanz im Dark Web. Die Utopien, die sie transportieren sind negativ. Ihre Dekonstruktionskünste sind nicht nur ein Reflex ihrer Schwäche, sondern sie enthüllen erst die reale Dominanz der aus einstigem Underground stammenden Postmodernen, die ja immer noch gerne aus der Position des vermeintlich Queeren heraus argumentieren. Auch bei denen muss sich da noch was setzen.

Und sie werden zur Antifragilität des postmodernen Überbaus beitragen, der ja auf diesen Widerstand nicht nur mit impliziten Denkverboten (aus denen sich die konservative Revolte massgeblich ernährt) reagieren kann sondern Antworten finden muss. Eine Antifragilität, die zudem durch einen Wechsel der technologischen Drivers ins postfordische unterfüttert wird.  

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerUm es kurz zu machen

 
  
    #2032
2
04.06.19 13:13
Da haben wir eine fundamental andere Wahrnehmung. Und ich befürchte, ohne sich mit den Details der einzelnen Narrative einer Bewegung zu beschäftigen, kann man auch gar nicht abschätzen, wie sehr sie Ideologie und naturwissenschaftlich fundierte Konsequenz ist. Mich interessiert z.B. überhaupt nicht, ob es ein dark net gibt, oder was xy zu wz sagt. Ich nehme das, was Klimaritter und Konsorten tun und zerlege es. Danach schaue ich mir an, was sie planen und was das Fundament dazu ist und überlege, was tatsächlich die Konsequenz dieses Plans wäre. Am Ende komme ich zu einem Schluss, wie es um die Bewegung bestellt ist. Und dieses Urteil ist vernichtend. Wenn Spacko X dasselbe behauptet, schön für ihn, ich werde meine Meinung deshalb nicht ändern.

Ich erlaube weder der Postmoderne noch sonst irgendjeandem Denkverbote. Die einzige Antifragilität, die ich sehe, ist das konsequente Abgleiten in den Totalitarismus. Es gibt keinen anderen Ausweg, wenn man sich aus der Realität verabschiedet und Reflektieren verbietet.

7320 Postings, 4239 Tage gnomonum es kurz zu machen

 
  
    #2033
1
04.06.19 19:25
dein dominanter pragmatismus, dein grenzenloses selbstvertrauen in ehren,  aber meinst du ernsthaft alles relevante wisssen, inponderabilien inclusive, in deiner person versammelt und rational verarbeitet zu haben, intellektuell befähigt zu sein  deine erkenntnis als die richtige behaupten zu  können?  wie geht das, kann man das mit gutem gwissen tatsächlich tun, ohne den rest der welt - deine kimaritter - zu idioten zu  stempeln? (bitte uns die astronomischen zahlen der klimaleugner zu ersparen)

also ich würde mich dabei einigermaßen komisch fühlen. aber du bist ja nicht ich.  ich bemühe mich  mit hilfe von selbstzweifel,  gelegentlichen anfällen von intellektueller überheblichkeit  einhalt zu gebieten. ein minimum an bescheidenheit und gelassenheit kann helfen, sich nicht allzuschnell in eine sache zu verrennen, sich am ende an einem standpunkt ohne wenn und aber festzukrallen.  
schluß-ende-punkt-aus-basta, wo lernt man  sowas?

naja, ist zu akzeptieren, eine diskussion allerdings wasted time. es reicht sich den monolog  angehört zu haben, zumal einspruch oder widerpruch  kenesfalls  zugelassen ist.  kopfschüttelnd und voller verwunderung ziehe ich von dannen.
 

7320 Postings, 4239 Tage gnomon@fill

 
  
    #2034
04.06.19 19:29
laus im pelz?  

71544 Postings, 6017 Tage Fillorkillund Reflektieren verbietet

 
  
    #2035
2
04.06.19 22:15
Es ist selbstverständlich politisch korrekt darauf zu drängen, sich mit einem Argument selbst zu befassen anstatt dessen (vermeintliche) Herkunft zu skandalisieren.  Anderseits ist es auch so, dass je weniger ein Argument für sich selbst sprechen kann, desto eher Variablen wie Herkunft, Kontext und Subtext zum Einsatz kommen können. Zudem sind wir in der empirischen Realität regelmässig keine komplett autonomen Denker, sondern ideologisch eingebettet und geprägt. Es entspricht einfach menschlicher Psychologie, dies mitzudenken, ohne dass da immer eine explizite Diskriminierungsabsicht  mitspielen muss.

Dass es die Philosophen der 'konservativen' Gegenrevolution an den Institutionen schwerer haben Fuss zu fassen ist sicher richtig, dafür beherrschen sie aber die primären sozialen Medien. Auf Youtube, das ich etwas verfolge, dominiert die Kritik an Gender, Klima, Antirassismus usw, egal ob aus dem Altright-Milieu oder sonst woher, mit geschätzt 9:1 über bürgerliche und linksgrüne Positionen. Von Verbieten kann also keine Rede sein.  

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerArgument und Herkunft

 
  
    #2036
3
04.06.19 23:45
Ich glaube, dass das Argument alles und seine Herkunft nichts ist. Gleichzeitig weiß ich, dass in der Realität die Mehrheit so tickt wie du es beschreibst. Das ist auch logisch. Wir können nicht immer alles wissen, vieles interessiert und nicht einmal, obwohl es das manchmal sollte. Also verlassen wir uns auf die Argumente, Wahrnehmungen und Interpretationen aus der Gruppe, der wir vertrauen. Sie bestimmen irgendwann unser Koordinatensystem und aus diesem herauszudenken, ist extrem schwer. Hat ne Zeit gedauert, bis ich das SZ- und Spiegelkoordinatensystem an den Nagel gehängt habe.

Stimme auch zu, dass die Diskrimierungsabsicht nicht immer vorliegt. Wenn gnomon teils zurecht seinen Unmut kundtut, will er sicher nicht diskriminieren, er fällt einfach eine Wahscheinlichkeitsentscheidung nach seinem Koordinatensystem und den dortigen Mehrheiten. Dieser Scatterplot liefert immer dieselbe Orientierung und verleitet zur Annahme, dass außerhalb dessen keine Wahrheit existieren könne. Wenn jedoch eine SZ einen Artikel darüber bringt, wie schamlos die Autoindustrie die Gesundheit der Menschen aufs Spiel setze, wie sie die Politik gekauft hätte, um ihrer gerechten Strafe zu entgehen und wie rückständig dieses korrupte Pack wäre, dann vermute ich da schon ein ganz klein bisschen Hauch von Diskriminierungsabsicht dahinter.

Das ist übrigens ein gutes Beispiel. Ich habe, nachdem ich mir die epidemiologischen Studien reihenweise reingezogen hatte, hier oft genug gepostet, dass hinter der NO2 Gefahr nichts, aber auch gar nichts steckt. Ebenso, dass Köhlers Argumente trotz Rechenfehler gelten würden. Das war aber in den Augen der Beobachter Verschwörungstheorie, weil ich mit wenigen anderen Exoten allein im Universum war, die gesamte Wissenschaft gegen mich. Dann  hatte die Akademie der Wissenschaften Leopoldina aber diese Verschwörungstheorie bestätigt. Nur aus der Ecke bin ich trotzdem nicht raus.

Es reicht auch nicht, den wissenschaftlichen Bericht des IPCC zu zitieren, um das Märchen von Katastrophenwetterzunahmen oder die Eisbären-, Korallen-, Inselsink-, Bienen- und weiß der Geier was Propaganda zu widerlegen. Die Verschwörungstheorie bleibt daran kleben, solange die Mehrheit ihr Koordinatensystem nicht verlässt. Das wissen die Ideologen und deshalb können sie auch behaupten, Wasser flösse immer aufwärts, es würde genauso geglaubt, solange die Herkunft das Argument adelt.

Summa summarum: Herkunft ist alles, wenn du Gefolgschaft willst. Argumente sind alles, wenn du an des Pudels Kern willst.

Youtube ist ein gutes Beispiel. Ich treibe mich da bewusst nicht oft herum. Das Medium lenkt durch die visuellen Botschaften zu sehr ab und gefühlte 99% sind Schrott. Laut unserem ‚gemeinsamen‘ Freund Peterson ist youtube ein extrem männlich dominiertes Medium. Ich habe das nicht überprüft, aber kann mir vorstellen, dass es stimmt. Und ich sehe da auch eine deutlich rechtslastige Quote, ob nun 9:1, weiß ich nicht. Aber bzgl. Meinungsmache ist es noch nicht bestimmend. Was es von youtube in die ‚Qualitätsmedien‘ schafft, sind am Ende doch nur Rezo und Gretel. Aber die Gefahr besteht prizipiell, dass sich hier ein Ventil für das Extreme öffnet, das die Protagonisten, weil in der ‚normalen’ Kommunikation diskriminiert, noch leichter Anhänger finden lässt.

933 Postings, 5423 Tage iBroker@#2024, #26, Diskurs, Filterblasen, Denkverbote

 
  
    #2037
1
05.06.19 01:32

..Fill, zwar fehlt mir gerade die Zeit (wobei ich eigentlich meine Diskussionsteilnahme hier auf Ariva meistens sogar mehr als 70% der Fälle zeitbedingt quasi "erzwingen" muss. Außerdem 4k Auflösung ist nicht wirklich sehr geeignet für Chit-Chat, zwar optimal als Arbeitsfläche, da es z.B. 4 Monitore pro Bildschirm ermöglicht, aber nicht optimal fürs Posten), dennoch hier schnell noch ein paar Gedanken dazu, da du offenbar immer wieder vom Kernpunkt der Krititk dir gegenüber abzulenken versuchst sowie wohl bemerkt - wie so oft von dir verursacht - die Substanz der Diskussion sich wieder im Kreise zu drehen beginnt.

#2026, Fillorkill: Interessant machen einen Diskurs Elemente von Ideologiekritik, was regelmässig einen freien Geist voraussetzt. Beides nehm ich sowohl für Lumpi wie für mich in Anspruch.

..netter Ansatz, jedoch bezweifle deine Wahrnhemung hinsichtlich des Anspruchs mit dem "freien Geist" deinerseits. Wie schon mal erwähnt, mit deiner "rosarote-linken Pop"-Brille wirst du das nicht schaffen können, dafür musst du dich vorher von der auffälligen "Pop-Links"-Camouflage um Wasser für die "LINKE Vision und Visionäre" zu tragen erstmal befreien.

#2024, Fillorkill: Du projizierst einfach deine eigene Blase auf die äussere Welt, wobei Ähnlichkeiten in der Form dir als 'Beweis' dienen. Das ist ja irgendwie auch ganz normal, der Unterschied besteht mE eher darin, ob man das reflektiert macht oder nicht.

..selbstverständlich gibt es "Filterblasen", darüber muss man doch gar nicht diskutieren. Die Frage ist eher eine der Interpretation und des Umgangs. Persönlich kann behaupten, dass ich durchaus differenzieren und erkennen kann, zumal da es mir meine persönliche Lage/Verhältnisse vielseitig erlaubt, völlig unterschiedliche kulturellen Lebensarten und politischen Überzeugungen örtlich sowie zeitnahe abwechselnd zu beobachten.

Hingegen was du regelmäßig als "Beweis" scheinbar nicht erkennen/akzeptieren kannst, sind wohl nachvollziehbare Details/Anhaltspunkte, welche durchaus als entsprechende "Gegenevidenzen" deine "Popkulturelle Konfuzius Theorien" punktuell widerlegen. Wobei deine projektive Verwirrtheit ist nicht schwer zu widerlegen, besonders wenn es um deine "USA Fernanalyse" geht. Insofern deine argumentative Stellung mit "Filterblasen" ggü. mir oder "Verschwörungstheorien" ggü. lumpensamml reflektieren bloß schwache und fiktive Rechtfertigungen deinerseits.

Auf der anderen Seite, wenn man bedenkt, dass du in der Vergangeheit die "Realität" immer wieder mit Polls stur zu beweisen sowie die Welt mit "Feindbildtrump" zu erklären versucht hast, deine Befangenheit hat sich mittlerweile doch etwas verbessert. Hoffentlich beginnst nun auch zu realisieren/akzeptieren, dass die Stimme der aktuellen Konterkultur lediglich die Fehler und Unlogik eines gescheiterten Systems der links-zugehörigen "Utopia-Vision" aufzeigt. Somit die Versuche deinerseits, Konfliktlogik und Diskrepanzen als "Blumen" zu verkaufen, ziehen auch nicht, trotz deiner (schlechten) Camouflage als angeblich "Neutraler Ideologiekritiker".

Betreffend aktuellen "Kriegsschauplätze" an sich wiederum, denke lumpensamml bringt erstklassig und sehr umfassend die empathischen und partizipativen Aspekte zum Ausdruck (#2027). Gerade wegen sehe ich auch besonders kritisch folgenden Aspekt (auch von mir das eine oder andere Mal angesprochen): "Wie der Faschismus spaltet auch die grün-linke Ideologie die Gesellschaft über die üblichen Schablonen Gut/Böse, Über-/Unterlegen und diskriminiert die Kritik."

Und da "Denkverbote" auch zur Diskussion steht: die bereits fortgeschrittenen Entwicklungen systematischer Zensur stimmen mich besonders nachdenklich, ob wie bereits legislativ in der EU umgesetzt, oder die direkte Zensur der links-ideologischen "Unternehmen-Aktivisten" in USA (Google, YouTube, Twitter, Facebook, usw.). Gegenwärtig in USA sogar bedenklich intensiviert (vermutlich Vorbereitungen auf die US-Wahlen 2020). Es nicht zu übersehen, dass es um "Ideologiekrieg" geht, und weniger um z.B. "Diskriminierung", usw.

Was du unter #2035 beschreibst, ist wohl das entfaltene Phänomen, wo die "dominierende Kritik" vielmehr einer "dominierenden Logik" unterliegt, daher beinahe schwer zu "verbieten", heißt aber nicht, dass ein "Verbieten" nicht erwünscht/angestrebt ist.

Die Manifestation der Repression an sich ist nicht zu bestreiten, geradeso für jene unmittelbare Existenz braucht man sich nicht auf die große Suche begeben, Ariva macht es vorbildlich vor: "Unerwünschte Verlinkung" oder "Der Link ist unzulässig".

All das sorgt implizit für eine ideologisch systematische  Abkapselung, eben ohne Umweg "Ideologie abweichende Quellen" als "unerwünscht oder unzulässig" erklären.

Die Linke scheint keine Hemmungen zu haben, jegliche Einschüchterungstaktiken gegen jeden anzuwenden, den sie für schuldig an dem "Gedankenverbrechen" hält, ob ein "Revoluzzer" oder eine andere Vielzahl von Sünden gegen ihre radikale Weltanschauung zu sein.

Man kann und darf sich natürlich das Gegenteil nach dem "Free Will"-Motto durchaus einreden, jedoch Selbsttäuschung bleibt dennoch die folgenschwerste aller Lügen und Selbstverarschung.

 

933 Postings, 5423 Tage iBrokerNeue Themen als Abwechslung?

 
  
    #2038
05.06.19 01:50

..an und für sich kam ich heute mit anderen Absichten hierher, dachte mal zwei Themen in den Raum zu werfen (da "politisch" einiges hier durchgekaut wurde). Hier aber die Themen:

Thema 1: Erdmagnetfeld
Offenbar der Nordmagnetpol hat sich von Kanada nach Sibirien unüblich "schnell" bewegt, angetrieben von flüssigem Kerneisen. Gibt es da Meinungen? (lumpensamml, "klimatechnisch"?)

Earth's Magnetic Field has Moved Unexpectedly, and Scientists Aren't Sure Why -> Link 1, Link 2

Thema 2: UFO-Sichtungen
Die New York Post hat kürzlich berichtet, dass U.S. Navy Piloten 2014 und 2015 "UFOs" fast täglich gesehen haben. In zahlreichen Interviews Navy Piloten haben gezeigt (dazu gibt es Videos), dass sie "UFOs" gesehen haben, die sich mit Hyperschallgeschwindigkeit bewegen: "Handlungen jenseits der physischen Grenzen einer menschlichen Besatzung ausführen und keine sichtbaren Motor- oder Infrarot-Abgase emittieren".

Ebenso interessant, dass die U.S. Navy aktuell neue Richtlinien für die Meldung von UFO-Sichtungen eingeführt haben (u.a., da davor die Betroffenen sich nicht getraut haben).

Auf History Channel gibt es eine Doku dazu (noch nicht angesehen, wg. Zugang), habe aber dazu nur das gefunden (gleiche Personen involviert):

New details on America's frequent UFO encounters -> Video Link

 

7320 Postings, 4239 Tage gnomonArgument und Herkunft

 
  
    #2039
1
05.06.19 11:04
sind meiner bescheidenen meinung nach untrennbar miteinander verbunden, so wie gegenwart ohne vergangenheit  so nicht sein würde, wie sie ist.  ich verorte herkunft in diesem fall als sammelbegriff
für wissen, bildung, weisheit und erfahrung,  errungenschaften die erst in ihrer gemeinsamkeit
mit verstand  das argument entstehen lassen.  

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammler@gnomon

 
  
    #2040
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05.06.19 12:51
Du sprichst über die Defintion von Wahrheit, Realität und Empirie. Da stimmt das alles. Wir sprechen über die Diskreditierung von Argumenten wegen ihrer Herkunft. Ein Beispiel:

Aussage 1: Der Klimawandel ist weder für den Menschen noch für den Planeten ein Problem, denn die bisherigen klimatologischen Daten zeigen bei weitem keine so große Gefahr an, als dass man dafür viele persönliche Freiheiten und Errungenschaften opfern müsste. Sie ist zudem unrealistisch, weil sie global über Zwang ausgerollt werden müsste.

Aussage 2: Der Klimawandel ist das beherrschende Problem unserer Zeit. Er bedroht durch sein zerstörerisches Potenzial sowohl unsere Lebensgrundlage als auch die vieler anderer Spezies auf diesem Planeten. Es ist unzweifelhaft sofort und global zu handeln, um diese existenzbedrohende Katastrophe zu verhindern.

Beide Aussagen behandeln diametral dasselbe Thema. Es sind Schlussfolgerungen auf der Basis individueller Spezifika wie Bildung, Wissen, Erfahrung, Lebenseinstellung etc.. Das ist das, was du meinst. Da stimme ich zu. Auf diesem Level wirst du nie zu einem Konsens oder einer fruchtbaren Diskussion kommen.

Ein oder mehrere Ebenen drunter liegt die Empirie, um die heftigst gekämpft wird. Da ist ein Meer aus Daten und Projektionen. Lässt man letztere einmal außen vor, sind die Positionen plötzlich nicht mehr so weit auseinander. Die Katastrophe kann alleine aus den Projektionen abgeleitet werden, nicht aus den Daten. Nehmen wir das schöne Beispiel der Eisbären.

Da gibt es eine Forchungsgruppe, die sich PBSG nennt. Die ermittelt seit Jahrzehnten die Population. Deren Schätzungen beruhen auf vielen lokalen Zählungen und deren Hochrechnungen mit einem Computermodell. In dieses Modell floss bis ca. 2015 die Eisfläche der Arktis, weil man annahm, dass die Population mit der Eisfläche korreliert. Dummerweise tat sie es nicht. Die Zählungen wurden von Jahr zu Jahr höher, die Prognosen der Forscher gingen in die andere Richtung. Offen gelegt hat das dann eine einzelne Zoologien, Dr. Susan Crockford. Sie hat erbittert mit der PBSG gerungen und sie kritisiert, bis das IUCN, das ist die Organisation, die die bedrohten und aussterbenden Tierarten listet, einsprang und die PBSG zur Anpassung ihres Modells zwang. Steigende Zählungen und sinkende Populationen wollte man nicht mehr mitmachen. Plötzlich war der Trend der Eisbärenpopulation nicht mehr "rückläufig", sondern "unbekannt". Zwar ein Hohn bei einer Verdoppelung seit den 80er Jahren. Aber immerhin ein Fortschritt.

Jetzt ist interessant, was mit dieser Frau passiert ist. Sie hat geflissentlich Buch über die Zählungen, die Hochrechnungen und PBSG Veröffentlichungen geführt und ihre Daten veröffentlicht. Die konnte man nicht widerlegen. Also hat man tatsächlich eine wissenschaftliche Studie veröffentlicht, die genauso pedantisch registrierte, wie oft sich S. Crockford auf "Klimaleugnerseiten" zitiert wurde und aktiv dort gepostet hatte. Mit anderen Worten, die realen Zählungen der Eisbären konnte man nur noch unter den Teppich kehren, indem man den Botschafter killt. Das hat aber nicht funktioniert. Die Daten waren nun mal da und die Eisbärenpropaganda in den Medien ging seitdem deutlich zurück. Nur manche NGOs und Aktivisten in den Schreibstuben ziehen den alten Hasen immer noch aus dem Hut.

Das meine ich mit Argument und Herkunft. Das Argument wäre hier gewesen: "Die Eisbären sind aufgrund steigender Zählungen nicht durch den aktuellen Rückgang des arktischen Eises bedroht." Dessen Diskreditierung durch die Herkunft wäre gewesen: "Typisches Klimaleugnerargument, seht doch bei der PBSG nach, die müssen es schließlich wissen." Das hat lange genug funktioniert.

Es hilft nichts, man muss runter bis ans Bit. Eine nervige Angelegenheit, gerade bei so einem komplexen Thema wie Klima.  

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammler@gnomon

 
  
    #2041
4
06.06.19 23:21
Zur Wanderung des Nordpols. Die könnte in der Tat Auswirkungen auf unser Klima haben. Da gibt es zunächst die Theorie von Svensmark, dass die in unsere Atmosphäre eindringende, kosmische Strahlung über die Ionisierung der dortigen Aerosole die Wolkenbildung und damit Abkühlung fördert. In Zeiten einer aktiven Sonne lenken die Sonnenwinde die kosmische Strahlung von der Erde ab und es wird wärmer. In Zeiten schwacher Sonnenaktivität (wie mom.) trifft uns mehr kosmische Strahlung. Die Änderung des ErdMagnetfelds dürfte ebenso den Anteil der in die Atmosphäre dringenden kosmischen Strahlung ändern und sollte somit ebenso einen Einfluss aufs Klima haben. Das Problem damit ist: Die Sonnenaktivitätsdaten zeigen keine großartige Korrelation mit den Temperaturen, obwohl es Svensmark gelungen ist, das Prinzip in einem Versuch zu belegen. Könnte sein, dass das Erdmagnetfeld dabei eine größere Rolle spielt, als man bisher weiß. Denn eine kleine Avantgarde ist gerade dabei, Gravitation und Elektromagnetismus zu verheiraten. Die Behauptung steht im Raum, beide wären eins. Das wäre natürlich revolutionär.

Zu Ufos kann ich leider nix sagen. Habe noch keines gesehen und glaube die Berichte erst, wenn das erste Alien Gleichberechtigung fordert. Vorher kann es postlogisch betrachtet nicht existieren.

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerfalsch. das sollte @iBroker heißen

 
  
    #2042
1
06.06.19 23:23

7320 Postings, 4239 Tage gnomonZur Wanderung des Nordpols.

 
  
    #2043
3
07.06.19 10:47
der guten ordnung halber, lumpi spricht vom magnetischen und natürlich nicht vom geographischen nordpol.  was geschehen würde wenn der geographische zu wandern beginnt, wollen wir nicht wissen.

auf jedem beliebigen punkt auf der erde unterscheiden sich die peilungen "magnetic north"  und " thrue north" um mehrere bogengrade im außmaß von 0-180 grad. diesen unterschied nennt man  variation. die variation selbst variiert wiederum von ort zu ort.  allfällige verbindungsinien von punkten gleicher variation (seekarten) sind als isogene bekannt.

die variation hat sich, zumidest im laufe der letzten hundert jahre kontinuierlich verändert, wobei sich der prozess in jüngster vergangenheit signifikant beschleunigt hat. diese beschleunigug des wegdriftens des magnetischen vom geographischen norpols bemüht sich die wissenschaft derzeit causal zu hinterfragen. es  könnte sein, daß in weiteren hundert jahren der magnetische nordpol irgendwo in sibiren zu liegen käme.
 

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerDa gibts noch viel zu tun

 
  
    #2044
3
07.06.19 13:17
Alle paar Hunderttausend Jahre wechseln Nord- und Südpol die Positionen. Das ist Business as usual. Man kann in bestimmten Zeitfenstern auch Korrelationen mit dem Klima festmachen, denn z.B. Temperaturen und v.a. Meeresspiegel korrelieren im Gegensatz zu CO2 nahezu perfekt mit der SAA. Aber: correlation is no causation! Ansonsten kann's natürlich auch umgekehrt sein und wir sind wieder mal Schuld. Dieses Narrativ hat sicherlich die größten Chancen, Anhänger zu finden, auch wenn wir mit den Polwechseln Millionen Jahre zuvor wenig zu schaffen hatten. Vielleicht warens damals die Termiten, die bekanntlich soviel CO2 emittieren wie wir.

Ich denke, wir müssen weiter auf die Hochzeit von Gravitation und Elektromagnetismus warten, oder die Verlobten schmeißen vorher wieder hin.

https://www.nasa.gov/topics/earth/features/2012-poleReversal.html
https://en.wikipedia.org/wiki/South_Atlantic_Anomaly
https://journals.plos.org/plosone/...?id=10.1371/journal.pone.0207270
https://www.pbs.org/newshour/science/...ping-thanks-to-climate-change
https://news.nationalgeographic.com/2018/01/...h-south-poles-science/
Angehängte Grafik:
saa-gsl.jpg (verkleinert auf 44%) vergrößern
saa-gsl.jpg

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerWenn

 
  
    #2045
08.06.19 00:40
alles rational gelaufen wäre, würden wir über das Klimaproblem gar nicht diskutieren. Hätten nicht die Soylent Greens und die ersten grünen Katastrophenjünger in den Siebziger Jahren so ein Tamtam um die Kernenergie und anschließend jedwede Technologie gemacht, gäbe es keine Energiewende. Die Kerntechnik hätte sich stillschweigend weiterentwickelt. Tschernobyl wäre zwar genauso hochgegangen wie ohne die Panikmache, aber die Opferzahlen waren angesichts der Katastrophe aufgrund lausiger Sowjettechnologie  und himmelschreiender menschlicher Fehler ein Witz. Fukushima war sogar noch mehr Bestätigung der Kerntechnik als Tschernobyl. Exakt Null Todesopfer trotz mehrfacher Kernschmelze. Besser hätte es nicht laufen können. Um den finalen Knopf dran zu machen, entdeckte man vor ca. 15 Jahren, dass kleine Strahlendosen sogar eine krebsimmunisierende Wirkung (Hormesis) haben kann. In Taiwan wurde in den 80ern versehentlich radioaktiv verseuchter Stahl in einem riesigen Appartmentkomplex verbaut. Nach 20 Jahren bemerkte man das und die Bewohner wurden intensiv untersucht. Es stellte sich heraus, dass sie nur einen Bruchteil der normalen Krebsrate zeigten. Das Gegenteil der Befürchtung war eingetreten.

Stattdessen etablierte sich eine Antiatomkrafthysterie. Aufgrund bereits widerlegter LNT-Hypothesen wurden statistische Tote berechnet, die es real nicht gab. Dieser Unfug wurde mit der grünen Propaganda ins öffentliche Kleinhirn gebrannt. So wurden aus den 30 tatsächlichen Todesopfern in Tschernobyl schnell Tausende bis Hunderttausende.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/...hernobyl-unglueck-1.2965967

Dieser Unfug spukt noch heute in unseren Hirnen und Medien. Nicht nur das! Die Atomchimäre wurde sogar erfolgreich geklont. Das LNT Hirngespinst wurde mittlerweile höchst effizient auf die Luftschadstoffe übertragen. Plötzlich starben wir in Scharen an Kleinstkonzentrationen von Ozon, Partikeln und sogar Stickstoffdioxid. Hanebüchene Methodik und ein intellektuell unterirdischer Zirkelschluss erlaubten die Proliferation entsprechender „wissenschaftlicher“ Studien. Damit war auch diese Gefahr amtlich besiegelt, obwohl es kein einziges reales Opfer gab. Reine Fiktion. Die Wissenschaft, die schon bei den atomaren Opfern mit denselben lausigen Statistiktricks den Teufel an die Wand malte, hatte ein Geschäftsmodell entwickelt. In Symbiose mit den NGOs konstruierte man gefährliche Schattenseiten des lasterhaften Konsums und verkaufte fiktive Gefahren wie geschnitten Brot.

Wennn also all dies nicht passiert wäre, hätten wir in den 90ern bereits 40%-60% Atomkraftanteil gehabt und hätten heute vermutlich bereits den ersten Gen IV Reaktor in Deutschland stehen. Die Mitteilung, dass CO2 eventuell ein Problem werden könnte, hätte uns gar nicht interessiert. Es wäre max. eine Randnotiz in der Rubrik Vermischtes gewesen. Denn jedem wäre klar gewesen, dass man bald nahezu 100% atomar versorgt sein würde. Aufgrund der Millionenfach höheren Energiedichte atomaren Brennstoffs hätte man auch gar nicht mehr über Ressourcenengpässe gesprochen. Ebensowenig wäre der auf einem Fußballfeld gesammelte Atommüll von 50Jahren Kernenergie in Deutschland ein Thema gewesen, denn die neuen Reaktoren nutzten ihn als Brennstoff.

Aber leider lief es nicht so. Heute glauben wir nicht nur den Unfug über NO2, Partikel oder Strahlung, wir schicken sogar Kinder und blauhaarige Quacksalber vor, um unsere Politiker auf die Linie der Unterbelichteten zu bringen. Das Beste ist, das funktioniert auch noch. Merkel hat mal wieder Klima-Gutachten in Auftrag gegeben. Nach der Sommerpause soll es zur Verkündung der überraschenden Erkenntnis kommen. Also in Deckung gehen. Es hagelt wieder Gefahren, Regulierungen und Abgaben. Die glorreiche Wissenschaft hats gesagt. Der Tod ist sicher, echt jetzt!

Wer mal auf die andere Seite der Realität blicken möchte:
https://www.salonkolumnisten.com/oekodiktatur-und-oekomoderne/
https://www.novo-argumente.com/artikel/...n_asteroid_sondern_diabetes

71544 Postings, 6017 Tage FillorkillSo wurden aus den 30 tatsächlichen Todesopfern in

 
  
    #2046
2
08.06.19 06:00
Diese These kann man getrost unter Gegenpropaganda einsortieren. Mit welchem Anteil das aus dem Reaktor entwichene Gift zu ernsten gesundheitlichen Belastungen bis hin zu solchen mit unmittelbarer und mittelbarer Todesfolge unter den Kontaminierten bis zum heutigen Tag beigetragen hat lässt sich logischerweise nur schätzen. Das man diesen Anteil nur schätzen kann bedeutet jedoch nicht, dass es diesen empirisch nicht gibt.  

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammler... lässt sich logischerweise nur schätzen

 
  
    #2047
09.06.19 00:42

Das sagt die UN (UNSCEAR) dazu:


The interpretation and communication of radiation risk projections is fraught with difficulties, because it is not easy to communicate their intrinsic limitations adequately.

As discussed previously in the section on the attribution of effects to radiation exposure, because presently there are no biomarkers specific to radiation, it is not possible to state scientifically that radiation caused a particular cancer in an individual. This means that in terms of specific individuals, it is impossible to determine whether their cancers are due to the effects of radiation or to other causes or, moreover, whether they are due to the accident or background radiation. The situation with the ARS survivors of the accident is fundamentally different since each of them is known by name and ARS was diagnosed and attribution to radiation exposure was based on conclusive medical findings. However, projected numbers of stochastic effects in anonymous individuals could be misunderstood to be of a similar nature to actual identified cases.

An additional misunderstanding occurs regarding the nature of the evidence for stochastic effects from studies of exposed populations. For example, there is reasonable evi- dence that acute radiation exposure of a large population with doses above 0.1 Sv increases cancer incidence and mortality. So far, neither the most informative study of the survivors of the atomic bombings nor any other studies of adults have provided conclusive evidence for increased incidence of carcinogenic effects at much smaller doses [U3, annex A of U1].

Because of the absence of proper experimental evidence, the dependence of the frequency of adverse radiation effects on dose can be assessed only by means of biophysical models, among which, the LNT model has been used widely for radiation protection purposes [B48, U3]. However, others have been suggested, including superlinear and threshold ones, and even models assuming hormesis. It is important to understand the considerable statistical uncertainty associated with any projection based on modelling, which lends itself rather to estimations that are within an order of magnitude or even more.

The currently available epidemiological data do not provide any basis for assuming radiogenic morbidity and mortality with reasonable certainty in cohorts of the resi- dents of the areas of the three republics and other countries in Europe who received total average doses of below 30 mSv over 20 years [A11, C1, C11, R4, T4]. Any increases would be below the limit of detection. At the same time, it cannot be ruled out that adequate data on the effects of low-dose human exposure will be obtained as further progress is made in understanding the radiobiology of man and other mammals, and using this knowledge to analyse the epidemiological data. This may provide in the future the scientific basis for evaluating the radiation health consequences of the Chernobyl accident among residents of areas with low radiation levels.

3. UNSCEAR statement

The Committee has decided not to use models to project absolute numbers of effects in populations exposed to low radiation doses from the Chernobyl accident, because of unacceptable uncertainties in the predictions. It should be stressed that the approach outlined in no way contradicts the application of the LNT model for the purposes of radiation protection, where a cautious approach is conventionally and consciously applied [F11, I37].

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerWas UNSCEAR damit sagen will

 
  
    #2048
09.06.19 01:15
Im Bereich Strahlung und Krebs sind die Kommunikation und das gesellschaftliche Gedächtnis weit mehr verseucht als die tatsächlichen Opfer. Unglücklicherweise lässt sich die Nichtexistenz von etwas schlecht beweisen. Alle bisherigen Versuche, Kleinstdosen von Strahlung einen Effekt zuzuschreiben wurden widerlegt und damit auch die LNT Hypothese. Das ist aber der Heiligenschrein der Epidemiologen. Nur damit lassen sich Gefahren aus allen Nonevents des Universums zimmern. Um deren shitstorm zu entgehen, beruhigt UNSCEAR am Ende die Gemüter mit dem Hinweis, dass die LNT Hypothese für die Vorsorge natürlich weiterhin angeraten wäre.

Jede Schätzung ist damit aufgrund fehlender Dosis-Wirkungsbeziehung falsch. In nicht wenigen Fällen bewirkt Strahlung sogar das Gegenteil, also eine Immunisierung. Es ist damit am besten und wahrscheinlichsten, bei kleinen Dosen von keinem Effekt auszugehen. Alles andere ist tatsächlich „Propaganda“.

10665 Postings, 7487 Tage lumpensammlerStatistik

 
  
    #2049
09.06.19 01:28
Die ist nur im Prinzip richtig, weil die Zahlen falsch aber die Reihenfolge in etwa richtig sind.  Durch Kohle sterben zwar die meisten Menschen (Bergbau), aber die gelisteten Todesopfer sind statistische Partikelleichen, die tatsächlich aus ganz anderen Gründen gestorben sind.

Kernenergie ist die mit riesigem Abstand sicherste Technologie.
Angehängte Grafik:
img_5013.png (verkleinert auf 25%) vergrößern
img_5013.png

71544 Postings, 6017 Tage Fillorkillbewirkt Strahlung...eine Immunisierung

 
  
    #2050
2
09.06.19 09:29
Ach ja ? Tatsächlich bewirkt radioaktive Strahlung grundsätzlich einen zytotoxischen Effekt, der je nach mitgebrachten persönlichen Voraussetzungen, Höhe der Dosis, Dauer der Strahlenbelastung und ihrem Zielort entweder überkompensiert werden kann oder mittelbar resp unmittelbar zu Untergang von Gewebe oder seiner Mutation führen kann. In der Nuklearmedizin wird versucht, diese zytotoxische Eigenschaft gezielt zum Killen von Tumorzellen zu nutzen, die aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften sensitiver auf Strahlung reagieren können als die natürliche Zellumgebung.  In der Antigen-Therapie wird (ua) versucht, Tumorzellen radioaktiv so zu markieren, dass sie für die Immunabwehr (wieder) erkennbar zu werden. Quasi also ein Dual Use Effekt radioaktiver Strahlung, der jedoch nichts für die Behauptung hergibt, sie sei per se eine prima Sache für Gesundheit und immunsystem.

...die Steigerung des Krebsrisikos ist ein statistischer Effekt. Bevor eine Zelle zu einer Krebszelle entartet, muss sie eine Reihe von Mutationen durchmachen, bei der die zelleigenen Abwehr- und Selbstzerstörungsmechanismen ausgeschaltet werden. Solche Mutationen, bei denen der genetische Code der DNA geändert wird, treten auch – und üblicherweise in sehr viel höherer Zahl – durch chemische und andere Einwirkungen auf. Radioaktive Strahlung erhöht diese Mutationsrate aber und damit auch die Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung...

https://scilogs.spektrum.de/atommuell-debatte/...ve-strahlung-hervor/

...in Industriestaaten sterben durchschnittlich ungefähr 20 % der Bevölkerung an Krebs. Wenn bei einer größeren Nuklearkatastrophe rund 10.000 Menschen einer Strahlenbelastung von 100 Milli-Sievert ausgesetzt sind, so steigt das absolute Krebsrisiko für diese Menschen um 1 % auf 21 %. Von diesen 10.000 Menschen werden im Lauf der nächsten Jahrzehnte also nicht, wie natürlicherweise zu erwarten, 2000, sondern 2100 an Krebs sterben. Aus dieser Statistik lässt sich also herauslesen, dass der Krebstod von 100 Menschen durch Radioaktivität verursacht wurde. Es ist aber nicht möglich festzustellen, welche 100 von den 2100 gestorbenen Personen an den Auswirkungen der Radioaktivität gestorben sind. Einem Krebs sieht man seine Ursachen nicht an...

https://scilogs.spektrum.de/atommuell-debatte/...ve-strahlung-hervor/

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