Mal angenommen, die Goldmänner landen wunschgemäss im Kittchen oder, wenn es nach der 'Demokratie von unten' geht, am Galgen - was dann ? Wohin mit den vielen Billionen an Überschüssen auf der Kapitalseite, die im (dereguliertem) Kapitalismus nur dann in der Produktion landen, wenn sich halbwegs berechtigte Hoffnung auf halbwegs sichere Rendite einstellt - also meistens nicht. Wohin damit, wenn es keine Subprimeangebote oder Derivate mehr gäbe, welche das Fassungsvermögen des jeweiligen Basismarktes um das x-fache hebeln ? Die Antwort ist einfach: Auch ohne Goldman werden Geldkapitalisten irgendwo eine Blase finden, aufpumpen und mit derem absehbarem Platzen sich selbst um ihr unproduktiv angelegtes und daher überschüssiges Kapital entschädigungslos enteignen...
ps Weil Goldman grundsätzlich an allem schuld sei, wird ihm natürlich auch QE angehängt. Dies ist insofern lustig, als QE dem Motiv nach sekundäre Investitionslenkung ist - die Rendite für Bonds wird per Fed-Aufkauf künstlich nach unten gedrückt, um diese Anlageform relativ zu einer Investition in den produktiven Sektor unattraktiver zu machen. Die Aktienblase ist dazu kein Widerspruch, sondern sowohl Bedingung (Hebung des Makrosentiments) als auch Konsequenz (das quasi kostenlose Geld fliesst erst und solange in die Märkte, wie sich dort vergleichsweise sichere Renditen erzielen lassen)...
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