Westwing -- Neuer Thread
Ich will mich zum Ex-User Szew nicht in persönlicher Weise äußern. Er machte anfangs im Frühjahr gute Arbeit auch bei GFG und Westwing mit seinen Ergänzungen meinen Fundamentalanalysen. Das hat er mit seinen Traffic-Daten damals im April/Mai 2020 gut ergänzt. Er hat dann diese Aktien wie GFG und Westwing stark übergewichtet und konnte so hohe Renditen erzielen. Alles auch okay.
Dann ist er fast unlimitiert bei 6 € ausgestiegen und hat das hauptsächlich mit den Traffic-Daten begründet. Ich und andere User haben ihm diesbezüglich widersprochen, weil Traffic-Daten aus meiner Sicht kein sinnvolles Gesamtbild einer Entwicklung ergeben, zumal seine Daten immer nur einen zeitlichen Ausschnitt wiedergeben und logischerweise nicht einen Vorjahresvergleich (im Gegensatz zum Umsatz) abbilden. Die tatsächlichen Q3-Zahlen haben dann auch gezeigt, dass seine Traffic-Daten ein komplett falsches Bild abgebildet haben. Deshalb halte ich einen Zusammenhang zwischen Traffic-Daten und Umsatzentwicklung für gelinde gesagt halbherzig. Man kann diese Daten sicherlich nutzen, um nachlassende Trends zu analysieren, aber sie sind nur ein kleiner Ausschnitt, gerade wenn man einzelne Quartale, wo oft viele Effekte reinspielen (gerade jetzt mit/nach Corona), aber sie ergeben keinerlei Bild über die tatsächliche Entwicklung des operativen Geschäfts. Und das wir nachlassendes Wachstum sehen, ist ja keine neue Erkenntnis. Darüber sprechen wir jetzt seit Jahresanfang, dass das im 2.Halbjahr so kommen wird. Logischerweise hat man dann bei den Traffic-Daten mal auf kurzfristigen Zeitebenen auch mal Stagnation. Das ist einfach eine Frage des Basiseffekts. Er verwendet ja Traffic-Daten wie GoogleTrends, die nur in einer gewissen Amplitude schwanken, aber keine generelles Bild der Höhe im Verhältnis zu Kundenzahl und Umsatz wiederspiegeln. Das kann daher nur zu falschen Interpretationen führen, wenn man GoogleTrends und Ähnliches nutzt. Es gibt ja sogar Leute, die nutzen Amazon-Rankings bei manchen Unternehmen, um Umsatzprognosen zu machen. Ich habe das anfangs vor einigen Jahren auch mal probiert. Das bringt garnichts, weil das viel zu ungenau ist. GoogleTrends halte ich für komplett unbrauchbar.
Und ich weiß, halbgott mag das nicht, wenn ich (angeblich) die Erwartungen möglichst niedrig ansetze, aber ich orientiere mich schlicht an Vorstandsaussagen und Analystenaussagen. Die Vorstandsaussagen sagen ganz klar, dass man im Mittel 530 Mio € Umsatz bei 9% AEbitda-Marge im Gesamtjahr erwartet. Um das zu erreichen, müsste man im 2.Halbjahr knapp 2% wachsen und das AEbitda mehr als halbieren. Ich habe das mal unten in der Tabelle für die Quartale 3+4 dargelegt.
Insofern wäre es doch eh keine Überraschung, wenn die Traffic-Zahlen sogar so negativ interpretiert werden und so sich im Umsatz 1zu1 abbilden würden. Daher frage ich mich, was die ständigen Hinweise von Leuten wie halbgott und Szew uns Neues sagen sollen. Das sind Dinge, die wir seit über einem halben Jahr diskutieren und in den Vorstandsprognose längst enthalten sind.
Ich stimme hyy und Katjuscha bezüglich Szew zu, habe ich damals ebenfalls alles wie beschrieben wahrgenommen. Erst war Szew bullish und hat getrommelt, dann stieg er fast über Nacht aus und war plötzlich wieder super skeptisch. Jetzt findet er Westwing halt wieder sch....Scheint mir so, als ob Szew bald in Westwing investiert ist. Sicherlich wird er das nicht vorher ankündigen, klar.
Szew Update vom 1.10. 2021 " Der ursprüngliche Plan war, dass ASOS seinen Bewertungsabschlag zu anderen E-Commerce Werten wie Zalando, GFG und Westwing aufholt. Seit dem Kauf konnte ASOS knapp 5% zulegen und ist damit einen Schritt auf die anderen Werte zugegangen. Doch diese anderen Werte sind in den letzten zwei Wochen mit großen Schritten auf die ASOS Bewertung zurückgekommen in dem die Kurse deutlich nachgaben. Durch den Kursrückgang der anderen E-Commerce Werte ist die relative Bewertung von ASOS nun nicht mehr so attraktiv wie zu der Aufnahme und daher habe ich mich entschieden die schnellen Gewinne mitzunehmen.
Generell werden aktuell viele Aktien am Markt bedingungslos abverkauft vor allem was Corona Gewinner angeht. Dies kann wieder neue Chancen bieten und ich werde weiterhin genau nach Chancen und Übertreibungen suchen, die sich hier ergeben um dann ggf zuzuschlagen. Bei vielen dieser Werte war eine Korrektur aber durchaus angebracht".
Denn Q4/21 und Q1/22 sind ja noch stark vom Vorjahresquartal beeinflusst. Erst ab Q2/22 würde ich halbwegs eine Normalisierung des Vorjahresvergleichs vornehmen, da vermutlich schon Q2/21 nicht mehr so stark von Corona beeinflusst wurde.
Wenn du dir jetzt Q4/21 anguckst, welche Zahlen guckst du dir dann an, wenn du nicht mit Q4/20 vergleichst? Und wie würdest du die Zahlen je nachdem interpretieren?
Als mal angenommen, die Q4-Zahlen oben in meiner Tabelle kommen genau so hin. Was würdest du daraus dann schließen?
Wollte mit Obigem sagen, dass es mir egal wäre ob es nun 0%, 2% oder 4% Wachstum sind. Das ist für mich keine wesentliche Verhaltensänderung. Da sind die Befürchtungen andere z.B. Umsatzrückgang > 5% in Q1. Letzten Endes, dass ein Teil des Coronabooms nicht nachhaltig ist, weil ein wesentlicher Teil der Verbraucher aus der Not online geshoppt haben und dies eigentlich nicht besser als offline finden.
"Die Deutschen waren schon immer ein Volk der Hobby-Handwerker und Dekorateure. Während der Pandemie sorgte die viele Zeit in den eigenen vier Wänden, für einen Boom bei der Heim- Verschönerung. Die AdAlliance-Studie zeigt, dass die Begeisterung auch nach den Lockerungen anhalten wird".
7.10.2021
https://www.gabot.de/ansicht/manomano-neue-kampagne-412708.html
"Bis 2024 wollen Sie allein Deutschland 500 Mio. Euro Umsatz machen. Wie soll die Umsatzsteigerung im deutschen Markt konkret realisiert werden?
Philippe de Chanville: In Europa hat der Markt für Home Improvement für B2B und B2C eine Größe von 400 Mrd. Euro. Der deutsche Markt hat für uns aus vielen Gründen oberste Priorität. Mit einem geschätzten Wert von 82 Mrd. Euro hat Deutschland den größten B2C DIY-Markt in ganz Europa. Er hat gleichzeitig ein riesiges Wachstumspotenzial aufgrund der sehr geringen digitalen Durchdringungsrate. Wir sprechen hier von etwa 7% im Jahr 2019 und von 10% in 2020 - ein enorme Verspätung im Vergleich zu anderen Branchen. Darüber hinaus stiegen von 2019 zu 2020 in allen Branchen grundsätzlich die Online-Umsätze um 23%, im DIY-Bereich sogar um 30%. Das gibt uns gute Hoffnung für die Zukunft. Außerdem gehören die Themen DIY und Garten fast schon zum deutschen Kulturgut, wo sowohl der Hobbygärtner als auch der Profi bereit ist für seine Leidenschaft mit dem Kauf von Top-Marken zu investieren - und das auch mehrmals im Jahr.
Wir haben mit ManoMano.de innerhalb von fünf Jahren ein Handelsvolumen von 113 Mio. Euro erreicht und hatten allein im letzten Jahr ein Wachstum von 165%. Um dieses Tempo beizubehalten, setzen wir auf verschiedene Säulen.
"Mit 725 Mio. Dollar, die innerhalb von acht Jahren seit der Gründung durch Philippe de Chanville und Christian Raisson aufgebracht wurden, wird ManoMano nun mit 2,6 Mrd. Dollar bewertet und hat den Einhorn-Status erreicht.
„Die Pandemie hat einen internationalen Hype in der Heimwerkerbranche ausgelöst und wir glauben, dass dieser Trend auch in Zukunft anhalten wird".
7.2021
https://www.gabot.de/ansicht/...z-erreicht-einhorn-status-411056.html
Sehe das bei einer Bekannten, die hat gar keinen Bock mehr auf Menschenmassen im Möbelgeschäft, wenn sie Schränke etc. auch online ohne Probleme bekommt.
Oder kennt man bestimmt analog von Amazon, das ist dort viel bequemer direkt von der Couch mit 3 Klicks zu bestellen, anstatt in den Laden zu fahren und da dann Dinge die nicht vorrätig sind extra erst liefern lassen zu müssen; und dann noch 10-20% mehr vor Ort zahlen.
Ich persönlich kaufe alles nur online, bis auf Lebensmittel und täglichen Bedarf.
Sicher wird es einen bestimmten Prozentsatz an Kunden geben, die dann wieder stärker auch ins Möbelhaus geht. Aber es ist ja nicht so als würde es keine Neukunden mehr geben, die das kompensieren. Zudem ist das ja kein Effekt, der sich über Nacht einstellt. Wir hatten sicher auch schon in diesem Sommer wieder Leute, die sich in die Möbelhäuser gewagt haben. Das war ja nun kein Hit, da mal mit Maske zu Ikea oder Porta zu fahren.
Grundsätzlich gibt es mehrere Arten von Kunden, aber ich würde mal behaupten, wer im Shopping Club von Westwing ist, ist kein typischer Möbelhauskunde, der komplett zukünftig auf Westwing verzichten wird. Und die Verbreitung der Marke Westwing über die Sozialen Medien endet ja nicht mit dem Ende von Corona. Mal davon abgesehen dass Corona sowieso nicht komplett endet, selbst wenn die Maskenpflicht im nächsten Frühjahr fällt. Zudem sitzen bei Westwing sicherlich auch keine Idioten in der Marktforschung. Die werden sich schon Gedanken darüber gemacht haben, wieso sie das Wachstum bis 2024/25 prognostiziert haben.
Aktuell ist eine Stelle für einen Senior Corporate Developer M&A (m/f/d) ausgeschrieben. Die Stelle liest sich so, dass er diese Abteilung innerhalb von Westwing aufbauen soll. Es wird wohl um Targets im europäischen Kernmarkt gehen. Smalla hat im OMR Podcast ja angedeutet, dass es auch um ein mehr integriertes Geschäftsmodell gehen soll, z.B. weiterer Ausbau des eigenen Lieferdienstes oder mehr eigene Produkte.
Weiterhin über 160 Stellen ausgeschrieben, davon 31 im Techology und 25 im Marketing. Das macht man wohl nicht wenn der Laden nicht brummt. Wenngleich ich auch deutliche Abstriche in der Profitabilität erwarte. Smalla hatte es angedeutet, dass durch die Broken Supply Chains kein Working-Capital schonendes Inventory Management möglich war.
Weil schaut man sich im weekly bis zum Anstieg Jun/20 den Verlauf an, dann sieht es speziell beim MACD so aus, als ob der noch ein wenig weiter im Verkaufssignal steckt und erst drehen muss, bevor wir hier aus dem übergeordneten Seitwärtstrend ausbrechen, oder?
Vielen Dank,
IH
Aber ja, rein charttechnisch betrachtet, spricht derzeit noch garnichts für steigende Kurse, also außer dem Doppelboden. ;)
Da überlagern sich ja einige Effekte.
Einerseits werden die neuen Personalkosten die Marge belasten.
Andererseits rolliert das ja über die Jahre, weil wir diesen Aufbau der Kapazitäten und beim Marketing schon dieses Jahr ab Q2 schon gesehen haben. Was also 2022 noch an neuen Kosten hinzu kommt
, könnte durch Umsatzwachstum insbesondere durch höheren Anteil der Eigenmarke kompensiert werden. Allerdings muss man den Q1 Effekt natürlich bedenken.
Zusammengefasst erwarte ich 2022 etwa 8-9% AEbitda-Marge, die dann sukzessive die Folgejahre auf 12-15% steigt, wie vom Vorstand ja auch so angekündigt.
Klar, alles etwas Grau, aber Smalle hat es selbst angedeutet. Dazu wohl eher kurzfristige Einmaleffekte für Q3 und Teile von Q4.
In den letzten 4 Wochen hat man allein bei Instagram ein Wachstum der Abonnenten von 1,5% erfahren. Das sind 113.000 neue Personen, die Interesse am Content und zum großten Teil auch an den Produkten. Zum Vergleich: im Juni/Juli lag dieses Wachstum über 6 Wochen gerade mal bei knapp 50.000.
Klar sind solche Schwankungen in der Lierferkette immer Herausforderungen für ein junges Unternehmen, was man in den Schwankungen um Wirkung Capital sehen wird, aber wenn man extra die Lager ausgeweitet hat und man da zuletzt auf mehr Ware saß, dann sind das ja eher Luxusprobleme gegenüber den ganzen Unternehmen, die derzeit hauptsächlich unter Chipmangel leiden. Von größeren Lieferproblemen habe ich jedenfalls bei Westwing und Co noch nichts gehört. Das sah im Q2/20 schon anders aus, vor welchen Herausforderungen man da stand und sie ganz gut bewältigt hatte. Aber warten wir mal ab, wie sich die Vorstände spätestens mit den Q3 Zahlen äußern werden. Dass die Marge fällt, dürfte klar sein, aber wohl eher an Kapazitätsaufbau und Marketing liegen.
Da wir uns seit längerem im Ausland befinden und erst kurz vor knapp wieder in Deutschland, sind wir daran gebunden, diverse Möbel und Einrichtungsgegenstände online zu bestellen.
Entsprechend waren wir die letzten Tage und Wochen intensiver in unterschiedlichen Onlineshops unterwegs.
Unabhängig der Beteiligung an Westwing hat sich klar gezeigt:
Westwing setzt die Preislatte höher. Dennoch werden wir vieles - auch aus der hauseigenen Kollektion - über die Plattform bestellen. Bei kaum einem anderen Onlineshop bekommt man ein derart gutes Gefühl für das Interieur vermittelt, wie hier. Und das, obwohl wir wohlgemerkt waschechte Schwaben sind - sowohl gebürtig als auch im Umgang mit Geld.
Ich bin und bleib Optimist hinsichtlich des mittel- und langfristigen Erfolg des Unternehmens und damit auch der Aktie. :-)
Mancherorts waren UI und UX schon fast erschreckend. >.<