Westwing -- Neuer Thread
Ist das tatsächlich so? Zumindest bei mir verhält sich das andersrum. Wenn ich von einer Aktie überzeugt bin und keinen fundamentalen Grund für einen Ausstieg sehe, dann verkaufe ich doch nicht auf einmal, weil der Kurs entsprechend nachgegeben hat. Je höher der Kursverlust, desto weniger bin ich dann geneigt zu verkaufen. So kann man doch quasi nur als “Trendfolger” agieren.
Aber vermutlich hab ich einfach nur ein schlechtes Risk Management ;-)
Andreas Beck beschreibt das ja häufiger, wieso Instis so handeln (müssen) und wie er das als aktiver Fondsmanager ausnutzt.
Die Home24 IR meinte ja vorhin auch zu mir, dass man die Kursverluste sowohl bei Mobly aber auch bei Home24 selbst (man hat auch Westwing und Co erwähnt) auf die Abverkäufe Institutioneller (vor allem aus den USA) zurückführt, die ihre Risiken (die sie durch China, Inflation, Lieferengpässe etc) dadurch begrenzen, dass sie Nebenwerte abbauen und in BlueChips oder Staatsanleihen gehen. Davon sind dann oft aus US-Sicht ausländische Nebenwerte besonders hart betroffen. Und wenn dann noch Shorties dazu kommen und Leute wie Baerenstark ihre spekulativen KO-Zerti-Verluste begrenzen müssen, und dazu noch die Banken diese Hedges auflösen müssen, dann hat man eine Melanche, die die Kurse halt trendverstärkend unter Druck bringt, ohne dass es dafür auch nur den geringsten fundamentalen Grund gäbe.
Sorry, ich will Baerenstark hier nicht ständig ins Spiel bringen. Er hilft aktuell nur als Beispiel, um zu erklären, wieso sich solche Trends verstärken, wenn egal ob Instis oder Privatanleger noch spekulative Positionen offen haben, wo dann einfach zwangsläufig Verluste begrenzt werden müssen und im Zweifel der Emittent (siehe Diskussion gestern Abend!) auch noch zusätzlich Druck ausübt. Das wirkt dann halt noch trendverstärkend.
Aktien geben leider immer ein wenig nach, wenn ich wo kaufe.
Will noch jemand günstig weiter unten rein? ;-)
Die Instis handeln natürlich anders (siehe auch Windowdressing), aber das ist unter anderem auch der Grund warum ich mich persönlich von Fonds und Co verabschiedet habe. Da sieht man dann auch gut, dass genau dieses Verhalten zu einer entsprechenden Verzerrung am Markt führt (zumindest wenn man eher die Fundamentaldaten für die Bewertung heranzieht). Andererseits ergeben sich dann natürlich auch wieder neue Investitionschancen.
Ist zumindest gut, wenn man noch mit einem Teil des Kapitals an der Seitenlinie steht und eh investieren will, auch wenn die täglichen Kursverluste doch entsprechende Spuren im aktuellen Depot hinterlassen. Gut wenn man das alles schon ein paar Mal erlebt hat, dann schlägt das nicht mehr ganz so aufs Gemüt.
Wenn natürlich die Lieferengpässe länger andauern als bis März/April 2022, dann würden alle Unternehmen sicherlich in Probleme kommen oder könnte die Kaufkraft der Kunden beeinträchtigt werden. Trotzdem sehe ich selbst diese Problem als untergeordnet zum potenziellen Wachstum der nächsten Jahre an. Ist ja nicht so, dass Online deswegen weniger geordert wird als Offline.
Was ich zudem generell nicht unterschätzen würde, ist die Tatsache, dass solche temporären Kostenanstiege, wie wir sie in der Wirtschaft derzeit durch den Nachfrageüberhang sehen, ja oft auch zu Anpassungen der Unternehmen auf der Kostenseite führen. Man schärft so sogar noch den Blick auf Kostenkontrolle. Das führt sehr oft dazu, dass nach Beendigung der makroökonomischen Probleme dann die Unternehmen sogar höhere Margen haben als vorher gedacht, weil man die Kosten angepasst hat, vielleicht auch die Preise, aber diese Preise dann nicht wieder 100% zum Niveau zuvor gesenkt werden.
Das ist erst das zweite Tagesplus in den letzten 10 Tagen.
Mal schauen. Morgen dann bestimmt wieder 1% Minus drauf. Man will ja schließlich nicht zu schnell euphorisch werden.