Westwing -- Neuer Thread
Bereits hohe Cashflows
Nicht von Chip-Mangel betroffen
Höhere Kosten kann man weitergeben
Ich finde zudem diese grundsätzliche Auffassung etwas komisch, wonach alle Wachstumsunternehmen bei steigenden Zinsen einen Risikoabschlag verdient. Heibel sagt doch klar dazu, vor dem Hintergrund der Cashflows, die erst später kommen. Wo besteht da jetzt der Zusammenhang zu den vielen Wachstumsunternehmen im Online-Bereich, die ja gerade wegen der hohen Margen und Cashflows so gefragt sind?
Dann soll man doch explizit dazu sagen, welche Tec-Unternehmen gemeint sind. Klar gibt es gerade in den USA hochbewertete Tecs, deren hohe Wachstunsraten in sehr hohen KUVs von 5-10 vorweggenommen wurden und die aktuell extrem investieren und daher kaum oder gar keine FreeCashflows erwirtschaften. Nur was hat das mit extrem günstigen Unternehmen mit hohen Cashflows wie Westwing sehr günstiger Marketingidee und wenig Capex zu tun?
Dieser Fondsmanager bringt es auf den Punkt, Stichwort Qualtiy Growth
https://www.brn-ag.de/39366-Irmak-Digital-Leaders-Fund-DAX
Und er spricht auch über eigene Fehler im Hinblick auf die Einschätzung zu Zalando und dem damit verbundenen Thema e Commerce
Guten Tag Herr ×××××××××,
"Gute Frage :-) Sie vergessen einen kleinen, aber wichtigen Punkt: 200 Euro im Jahr 2021 sind mehr wert, als 200 Euro im Jahr 2022. Wenn ich die Wahl habe, ein Abo heute für 200 Euro zu verkaufen, dann ist mir das lieber, als wenn ich die 200 Euro erst in einem Jahr erhalte.
Denn die 200 Euro, die ich heute erhalte, kann ich schon anlegen und erhalte bspw. Zinsen darauf. In den vergangenen Jahren des Nullzinsumfeldes war das nicht ganz so dramatisch, wenn man das Geld erst später erhalten hat. Doch wenn das Zinsniveau nun steigt, dann sind die 200 Euro von heute immer mehr wert. Oder anders herum: Bei 4% wären meine 200 Euro, die ich heute erhalte, in einem Jahr schon 208 Euro. Bei 6% sogar schon 212 Euro.
Wenn wir Unternehmen bewerten, dann rechnen wir rückwärts. Ein Unternehmen, das uns verspricht, im Jahr 2030 100 Mio. Euro Umsatz zu machen, heute aber noch nichts verdient, müssen wir mit einem Zeitwertabschlag versehen. Man nennt das, künftige Cashflows werden „abdiskontiert“. Und je höher das Zinsniveau, desto heftiger fällt dieser Abschlag aus.
Ein guter Ansatz, einen fairen Wert für ein Unternehmen auszurechnen, ist, die in der Zukunft erwarteten Cashflows auf den heutigen Tag abzudiskontieren. Je stärker ein Unternehmen wächst, desto größer wird der Anteil der in der Zukunft liegenden Cashflows. Und diese künftigen Cashflows spielen bei Wachstumsunternehmen eine anteilig wichtigere Rolle in der Bewertungsberechnung, als bei Unternehmen, die heute schon hohe Cashflows hat, die nicht abdiskontiert werden müssen.
Im laufenden Jahr verfügt Hellofresh bspw. über einen erwarteten Cashflow von 2,59 Euro je Aktie. Bei einem Aktienkurs von aktuell 80 Euro beträgt das Verhältnis Kurs/Cashflow 80/2,59 = 31. Schon im nächsten Jahr soll der Cashflow auf 3 Euro steigen, das Verhältnis sinkt dann auf 27. Nehmen wir also an, Analysten empfinden derzeit ein Kurs/Cashflow-Verhältnis von 27 als fair.
Wenn nun die 3 Euro der Zukunft mit einem Zins von 4% abdiskontiert werden müssen, sind die 3 Euro plötzlich nur noch 2,88 Euro wert. Das Verhältnis würde auf 28 steigen, wäre also höher als die für fair empfundenen 27.
Bei der Wertberechnung für ein Unternehmen werden die abdiskontiert Cashflows der einzelnen Jahre zusammen gerechnet und je höher der Anteil der Cashflows in der Zukunft, desto größer der Effekt der Abdiskontierung.
Freundliche Grüsse"
Link zum Video:
https://thedlf.de/...ch-der-jahrhundert-rally-von-digitalunternehmen/
Als Beispiel aus Home & Living wird wayfair herangezogen.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/...rticle22841423.html
Westwing hat für 2023 ein EV/FreeCashflow von 8-9. Da ist es relativ wurscht, ob der Zins bei 1% oder 2% steht.
Mal davon abgesehen… selbst bei 4% wäre Westwing dramatisch unterbewertet. Es sei denn Westwings Umsatz sinkt in den nächsten 2-3 Jahren.
Der 10j Zins wird schrittweise steigen, aber real auf absehbare Zeit negativ bleiben. Aktien entwickeln sich im übrigen bei steigenden Zinsen sehr gut, spricht ja auch für eine florierende Wirtschaft
Also entspannt euch. Es werden wieder bessere Tage kommen :) (und das sagt einer, der wirklich herbe Verluste aktuell hat)