Alstom


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Neuester Beitrag: 03.12.15 11:52
Eröffnet am:16.02.05 15:03von: MeikoAnzahl Beiträge:4.788
Neuester Beitrag:03.12.15 11:52von: SilverMachin.Leser gesamt:521.477
Forum:Börse Leser heute:125
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8209 Postings, 8430 Tage bullybaerFeierabendzock

 
  
    #1126
09.09.05 12:00
darf man dem Bechermann Glauben schenken, so liegt das Kurziel für
Alstom bei rund 65,00 EUR (splittbereinigt).

Wenn ich nach zeitweise exorbitanten Kursanstiegen erwäge etwas mit dem Papier herumzuspielen, so mach ich das stets nur mit der Hälfte der Papiere.

Meist mache ich aber auch einfach nur nichts.

Zunächst gilt: The Trend is your Friend

mfg
bb  

11820 Postings, 7613 Tage fuzzi08Traden oder nicht Traden...

 
  
    #1127
09.09.05 14:33
nach meiner Erfahrung hat sich die ALSTOM-Aktie -wenigstens bisher-
wunderbar zum Traden geeignet. Immer wieder legt sie Pausen ein und
bietet Nachzüglern die Gelegenheit zum Einstieg: genau die richtige
Voraussetzung für einen nachhaltigen Anstieg.

Die letzten Male war folgendes zu beobachten: jeweils nach Erreichen
eines neuen Tops korrigierte die Aktie um etwa 20%, um anschließend
nach Überschreitung des letzten Tops etwa 16,-...24,-% weiterzustei-
gen. Das sieht man auch noch ausschnittsweise in meiner Grafik von
gestern (Beitrag #1123).
Bezogen auf das aktuelle Hoch (36,-EUR) würde die Aktie zunächst wei-
terlaufen bis rund 42,-...44,- EUR. Spätestens ab 42,-EUR werde ich
auf dem Panthersprung rückwärts sein, d.h. bereit für den temporären
Zwischenausstieg. Nach dem Wiedereinstieg rund 20% tiefer geht es dann
weiter bis wieder ein neues Top markiert wird usw.
Diese Taktik hat mir bei ALSTOM bisher hervorragende Ergebnisse gebracht.

Übrigens, lieber bully: mit einer Hälfte zocken, die andere drinlassen
ist nichts für mein Gemüt. Entweder ich bin überzeugt davon, daß die
Aktie ohne Stop weiterläuft, dann bleibe ich voll investiert. Bin ich aber
überzeugt, daß sie korrigiert, mache ich das Gegenteil - ebenfalls voll.  

Optionen

8209 Postings, 8430 Tage bullybaerfuzzi

 
  
    #1128
09.09.05 15:38
ich gebe zu, dass das mit der einen und anderen Hälfte nicht
gerade optimal ist, aber ich bezeichne es mal als die Taktik
der Unentschlossenheit.

Es ist mir einfach schon zuhauf passiert, das ich zwar mit Gewinn verkauft habe
aber gerade noch rechtzeitig, um die Panthersprünge in luftigere Höhen zu verpassen.

Bzw. auf der andere Seite die Landung des Panthers gründlich vermasselt habe,
weil die Gier das Hirn weggefressen hat.

Eine weitere Taktik, die ich früher einmal verfolgt habe war beispielsweise,
nach einem "Verdoppler" das eingesetze Kapital wieder abzuziehen und die
Gewinne weiterlaufen zu lassen. So kann man wunderbar sein Kapital schützen.
Dies Taktik stammt aus den Anfängen des Hypes am Neuen Markt und lies sich  
anfänglich wunderbar verwirklichen.
Leider konnte ich damals mein anfänglich eingesetztes Kapital auch nicht einfach so
auf Girokonto liegen lassen, wodurch mir letztendlich zu Zeiten des Salamichrashs
auch der eine oder andere schmerzhafte Verlust entstanden ist.

mfg
bb  

80400 Postings, 7500 Tage Anti Lemming@bully, fuzzi

 
  
    #1129
09.09.05 16:21
Ich finde Bullys Strategie, Positionen sukzessive auf- und abzubauen, goldrichtig und hochprofessionell. So arbeiten auch Hedgefonds. Das sind Profis, die wissen, dass man den Markt nicht perfekt "time-n" kann.

"Alles oder nichts" ist eine Strategie für Rechthaber und Dickköpfe, praktisch erfordert der Markt mehr Flexiblität. Nichts ist ärgerlicher, als bereits gemachte Buchgewinne wieder flöten gehen zu sehen, nur weil man "felsenfest überzeugt" war, dass es noch weiter aufwärts gehen "muss". Mit Logik kann man solche Bewegungen meist nicht vorhersagen. Es spricht daher IMHO überhaupt nichts dagegen, bei guten Gewinnen und prekärer Gesamtlage Einiges (bzw. einen Teil von Allem) abzuräumen und so die Gewinne zu sichern.

Ich würde zurzeit mindestens die Hälfte verkaufen. Wir sehen am Markt offenbar gerade ein "Blow-Off-Top": Der Markt widersetzt sich, von Gier und Kaufhysterie hochgetrieben, tapfer allen Stürmen, Olpreiserhöhungen, Terroranschlägen und sonstigen schlechten Nachrichten, was Bullen dazu ermutigt, von "Widerstandsfähigkeit" zu sprechen. Allzu oft in der Vergangenheit folgte auf solches Urvertrauen allerdings ein kleiner Urknall, bei dem die Widerstandsfähigkeit plötzlich (und of schlagartig) knieweich wurde, so geschehen etwa 1987, 1997, 1998, 2000, 2002...

Denn wäre die Börse, was euphorische Bullen und Börsenbriefschreiber in Hoch-Zeiten gern herausposaunen, wirklich KEINE Einbahnstraße, säßen wir alle auf unseren Yachten in der Karibik und tränken Caipirina aus goldenen Bechern. Tatsächlich sitzen die meisten hier noch auf Verlusten aus dem letzten Bärenmarkt und trinken Hustentee aus der Schnabeltasse ;-))  

80400 Postings, 7500 Tage Anti LemmingKonkrete Zahlen

 
  
    #1130
09.09.05 16:32
Ich rechne damit, dass das jetzige Aufwärts-Momentum beim "SP-500"-Stand von 1250 bis 1260 versiegen und dann der Downtrend einsetzen wird. Heute steht der SP-500 bei 1237. Interessanterweise machen Bank-Aktien die Hausse nicht mit, sie sind auf Mehrmonats-Tiefs. Der SP-500 hält  sich nur wegen der darin enthaltenen Öl-Aktien so gut. Die Finanzwerte aber sind die für den SP-500 das, was für die Nasdaq die Halbleiter (Intel & Co.) sind. Weiter steigende US-Zinsen und die Furcht vor einer Invertierung der Zinsstrukturkurve (kurzfristige Zinsen höher als langfristige) führen dazu, dass Finanzwerte bereits jetzt gemieden werden. Die jüngste Pharma-Rallye zeigt, dass Fondmanager bereits in "defensive" Werte umschichten. Das lass ich den Bernie getrost sabbern...  

11820 Postings, 7613 Tage fuzzi08Anti

 
  
    #1131
09.09.05 17:13
Damit wir uns recht verstehen: ich habe mich mit keiner Silbe gegen die
Mitnahme von Gewinnen ausgesprochen. Im Gegenteil: meine Trading-Strategie
bei ALSTOM geht ja in diese Richtung. Ich stehe lediglich der Halbierungs-
Strategie ablehnend gegenüber, weil sie in meinen Augen Unsicherheit ausdrückt.
Mit Rechthaberei und Dickköpfigkeit hat das absolut nichts zu tun. Es ist
vielmehr eine Investitionsentscheidung wie jede andere auch. Ob man die je-
desmal als Rechthaberei schimpfen will, bleibt der persönliche Rabulistik
vorbehalten.

Ob man derzeit die Hälfte seiner Aktien verkaufen sollte - ich meine es nicht.
Jedenfalls nicht prinzipiell. Erstens hängt es davon ab, was man im Depot so
alles führt. Zweitens davon, WARUM man reduzieren möchte. Geht es z.B. darum,
im "Ernstfall" trockenes Pulver zu haben (für Kaufgelegenheiten), so kommt es
im Einzelfall darauf an, wieviele Barmittel jemand sonst noch besitzt.

Der hohe Ölpreis und die Rallye an der Börse ist übrigens nur eine Schein-Wider-
spruch. Eben WEIL der Ölpreis so hoch ist, investieren viele ungeniert. Denn
-ähnlich wie bei Aktien- ist die Wahrscheinlichkeit eines Preisrutsches im
Moment höher, als ein weiterer Anstieg. Gestern habe ich ein Interview des
Chefs einer Mineralölgesellschaft gelesen: interessanterweise sagt er, in Deutsch-
land werde mehr Benzin produziert, als nachgefragt werde; man verkaufe im
Moment viel nach USA. Dort seien die Schäden an den Raffinerieanlagen nach dem
Hurricane weit weniger dramatisch, als behauptet. In wenigen Wochen werde
wieder voll produziert. Auch von andere Seite hört man, derzeit gebe es ein
Überangebot an Öl weltweit. Der vorgenannte Interviewte wies darauf hin, daß
solche Preispeaks nachweisbar etwa 1 Jahr später zu deutlichen Preisrückgängen
führen.

Alles das, und noch viel mehr, spricht für eine vorübergehende Blase am Ölmarkt.
Wir werden mittelfrisdtig wieder bei 40-45 USD/brl. landen. Das ist zwar mehr
als früher, aber eben so, daß es der Wirtschaft nicht weiter weh tut.
Darauf setzt die Börse.

Zu Deinem Beitrag #1130:
Deine ständigen Grabreden langweilen. - Weiterer Kommentar überflüssig.  

Optionen

11820 Postings, 7613 Tage fuzzi08Aufträge für ALSTOM?

 
  
    #1132
12.09.05 13:54
PARIS (dpa-AFX) - Indien kauft sechs französische 'Scorpene'-U-Boote und
hat den Kauf von 43 Airbus-Flugzeugen bestätigt. Dies sagte der französische
Präsident...
Der U-Boot- Auftrag an den französischen Werftenkonzern Direction des
Constructions Navales (DCN) bedeutet das Aus für die Howaldtswerke- Deutsche
Werft GmbH (HDW) in Kiel, die sich Hoffnung gemacht hatte. Die Bestellungen
seien ein 'Zeichen des Vertrauens und der Zusammenarbeit, was wir zu schätzen
wissen', sagte Chirac. Nach früheren indischen Presseberichten liegt der Wert
der Airbus-Bestellung der staatlichen indischen Fluggesellschaft Indian Airlines
bei 2,2 Milliarden Dollar (1,76 Mrd Euro) und der Preis für die U-Boote bei
umgerechnet 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro./

Soweit die heutige DPA-Meldung.
Weiß jemand, ob ALSTOM am Bau der U-Boote beteiligt ist? Wäre ein nettes Zubrot...
Abgesehen davon, ist der Deal ein Beweis dafür, daß Indien zwar Atommacht ist,
aber deswegen keine Macht, die sich das Beste vom Besten leistet/leisten kann.
Soweit ich die Preise im Kopf habe, kosten die französischen U-Boote nur einen
Bruchteil dessen, was die die neuen Superboote von HDW kosten.
(Gottseidank, möcht ich sagen. Mir ist wohler, wenn nicht geade jeder die Dinger
in die Finger kriegt...)

 

Optionen

4195 Postings, 7557 Tage MannemerNichts mit U-Booten

 
  
    #1133
12.09.05 20:03
Da muss ich enttäuschen. Alstom baut in Saint Nazaire nur Kreuzfahr- und Fährschiffe. Im Rüstungsbereich sind andere tätig. Aus diesem Grund ist das Interesse an der Alstom-Werft bei der Diskussion über eine europäische Werftenfusion nicht sonderlich. Die Werft wird eher als Verlustbringer betrachtet die der französische Staat gerne unterbringen würde. Das sollte man sich auch von Renomierprojekten wie die "Queen Mary II" nicht täuschen lassen. Der Alstom-Aktie würde es eher einen Schub verpassen, würde die Werft verkauft.  

4195 Postings, 7557 Tage MannemerAlstom verkauft Motorensparte

 
  
    #1134
13.09.05 09:06
Alstom verkauft Motorensparte

Von Heimo Fischer, Paris

FTD 13.09.2005

Industriekonzern verhandelt

mit Barclays exklusiv über APC

Der französische Industrieausrüster Alstom steht vor dem Verkauf seiner Sparte Power Conversion (APC). Der Konzern führt exklusive Gespräche mit der Investmentgesellschaft Barclays Private Equity, bestätigten Unternehmenskreise. Ohne unerwartete Hindernisse könnte das Geschäft in den nächsten Wochen über die Bühne gehen.

Mit dem Verkauf erfüllt Alstom eine Auflage der EU. Die Kommission hatte 2004 verlangt, dass der Konzern Aktivitäten für 1,5 Mrd. Euro abgibt. Im Gegenzug durfte sich der französische Staat an einem milliardenschweren Rettungsplan beteiligen. APC stellt Motoren, Generatoren und Überwachungsgerät für die Industrie sowie die Schifffahrt her und macht 500 Mio. Euro Umsatz im Jahr. Der Kaufpreis wird auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt.

Der Konzern wollte keinen Namen eines potenziellen Käufers nennen. „Die Gespräche sind in einem sehr fortgeschrittenen Stadium“, sagte eine Alstom-Sprecherin. Im Juli war neben Barclays noch der Fonds LBO France an dem Angebotsverfahren beteiligt. Alstom erfüllt die EU-Auflagen mit dem Verkauf von insgesamt sechs Sparten.
 

4195 Postings, 7557 Tage MannemerSie steigt und steigt

 
  
    #1135
15.09.05 11:39
...mittlerweile liegt der Kurs bei über 37 € in Paris.

Im dortigen Yahoo-Forum wird die Prognose aufgestellt, wenn jetzt noch Turbinenaufträge für die GT24/26 dazukämen, dass 50 € durchaus realistisch sind. Das halte ich nicht für zu hoch gegriffen. Neuaufträge für die GT24/26 sind wahrscheinlich nur eine Frage von Wochen bzw. Monaten da die Turbinen nun technisch Ok sind und sogar gegenüber Siemens oder GE die Nase vorn haben sollen. Der Spaß hat aber auch bekanntlich 4 Milliarden Euro gekostet und den Konzern fast gekillt.

In Deutschland wird nach der Wahl so oder so der Kraftwerksmarkt anspringen. Selbst wenn die AKW´s weiterlaufen, ist erheblicher Erneuerungsbedarf. Alstom wird davon deutlich profitieren können.  

4195 Postings, 7557 Tage MannemerBoom im Kraftwerksbau

 
  
    #1136
15.09.05 11:44
Boom im Kraftwerksbau
Boston-Consulting-Studie: Kleine Anbieter nehmen den Platzhirschen immer mehr Marktanteile ab
von Daniel Wetzel

Berlin - Die Energieerzeugung in Deutschland ist bislang zu rund 80 Prozent von vier großen Konzernen kontrolliert worden. Doch jetzt jagen kleine, unabhängige Wettbewerber dem bislang marktbeherrschenden Oligopol von E.on, RWE, Vattenfall und EnBW immer mehr Marktanteile ab. Das belegt eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group, die der WELT exklusiv vorliegt. Die Untersuchung zeigt auch, daß ein preistreibender Kapazitätsengpaß im veralteten deutschen Kraftwerkspark vorerst nicht zu befürchten ist: Denn insgesamt plant die Branche heute bereits den Bau von 23 Großkraftwerken mit einer Gesamtleistung von knapp 20 000 Megawatt.

Wie die Boston-Consulting-Studie belegt, drängen außergewöhnlich viele unabhängige Stromproduzenten auf den deutschen Markt: Insgesamt planen und bauen die neuen Marktteilnehmer in Deutschland zur Zeit elf Großkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 7740 Megawatt. Gemessen an der elektrischen Leistung entspricht dieses projektierte Neubauvolumen nahezu dem der beiden Marktführer RWE und E.on.

"Das bedeutet für die etablierten Produzenten schwer kalkulierbares Wettbewerbsverhalten und sogar die Gefahr von temporären Überkapazitäten", sagt Mathias Krahl, Energieexperte der Boston Consulting Group. "Die massiven Bauaktivitäten könnten für die Großerzeuger zu Marktanteilsverlusten führen und stellen für die kleinen Anbieter wegen der ausschließlichen Fokussierung auf Gaskraftwerke ein wirtschaftliches Risiko dar."

In den vergangenen Jahren haben sich fast alle Energiekonzerne mit Investitionen in neue Kraftwerke stark zurückgehalten. Die großen Versorger waren durch die schwankenden Preise von Gas, Kohle und Kohlendioxid-Zertifikate und durch die unklare Gesetzeslage verunsichert. Sie setzten daher auf die Laufzeitverlängerung bestehender Kraftwerke, statt ihren Aktionären das Risiko neuer Milliarden-Investitionen zuzumuten.

Mit der Folge, daß der deutsche Anlagenpark inzwischen als veraltet gilt. Experten sind sich einig, daß Kraftwerke mit einer Leistungskraft von 40 000 Megawatt - das entspricht etwa 40 Atomkraftwerken - bis zum Jahr 2020 aus Altergründen ersetzt werden müssen.

Während sich die Parteien im Wahlkampf noch über den möglichen Anteil erneuerbarer Energien und über Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken streiten, hat die Energiewirtschaft nun damit begonnen, Tatsachen zu schaffen: Das Kraftwerkserneuerungsprogramm läuft an. So sind laut Studie aktuell 23 Großkraftwerke (Leistung über 300 Megawatt) mit einer Kapazität von insgesamt 19 bis 20 Gigawatt geplant und angekündigt. Ausgelöst wurden die dringend benötigten Investitionen durch die Verabschiedung des Energiewirtschaftsgesetzes im Sommer dieses Jahres, das den Konzernen langfristige Planungssicherheit beschert. Zudem sind die Großhandelspreise für elektrische Energie wieder so hoch, daß sich Investitionen in neue Kraftwerke rechnen.

Eine Analyse der ersten Planungsstufe bringt einige überraschende Erkenntnisse über die zukünftige Struktur des deutschen Strommarktes zutage:

- So erweisen sich kleine Versorger und neue, zum Teil ausländische Marktteilnehmer als die aktivsten Wettbewerber im Bereich Stromproduktion. Statkraft etwa, ein norwegischer Stromkonzern, plant gemeinsam mit Partnern den Bau von zwei Kraftwerken im Wert von rund 700 Mio. Euro im Gebiet des Marktführers RWE. Die belgische Electrabel will ebenfalls zwei Kraftwerke bei Hamburg und Saarbrücken hochziehen. Bei Lubmin, wo die geplante Ostsee-Pipeline ab 2010 Gas aus Rußland anlanden soll, ist es ebenfalls ein neuer Marktteilnehmer, der sich die strategisch beste Position gesichert hat: Die Firma Concord will hier eines der größten Gaskraftwerke Europas mit einer installierten Leistung von 1200 Megawatt bauen.

- Die Zahl kleiner, unabhängiger Stromproduzenten steigt rapide: Die Marktübersicht von Boston Consulting (siehe Grafik) beschränkt sich auf geplante Großkraftwerke über 300 Megawatt. Nicht enthalten ist eine außergewöhnliche Vielzahl kleinerer Bauprojekte von Stadtwerken. So bringen etwa die Stadtwerke Duisburg in Kürze das Gaskraftwerk Wanheim III mit 240 Megawatt ans Netz. Die Stadtwerke Münster und Wuppertal sowie die Mainova aus Frankfurt planen jeweils 75 bis 80-Megawattanlagen.

- Auch Industrie-Unternehmen bauen immer öfter eigene Kraftwerke, um sich von der etablierten Stromwirtschaft unabhängig zu machen. So hat der Chemiekonzern BASF erst vor wenigen Wochen in Ludwigshafen-Mitte ein Großkraftwerk mit 440 Megawatt in Betrieb genommen. Die Norddeutsche Affinerie in Hamburg plant den Bau eines 100 Megawatt-Gaskraftwerks.

- Der Anteil umweltfreundlicher Gaskraftwerke am deutschen Energiemix nimmt deutlich zu. Das kann zwar helfen, die Klimaschutzziele des Kyoto-Protokolls zu erfüllen. Allerdings steigt damit auch die Abhängigkeit von Erdgas-Importen. Werden die Bauprojekte wie geplant umgesetzt, erhöht sich der Gas-Einsatz in der Stromproduktion von zuletzt knapp 15 auf rund 23,5 Prozent.

- Während die kleinen Stromproduzenten und neuen Marktteilnehmer ausschließlich auf Gas als Brennstoff setzen, streben die Großen einen Energiemix an, der Kohle als mindestens gleichberechtigt sieht. "Steigende Gaspreise oder sinkende Erzeugermargen stellen so ein wirtschaftliches Risiko für die kleinen Anbieter dar", warnt Mathias Krahl von der Boston Consulting Group.

- Die deutsche Energiewirtschaft läuft gleichzeitig Gefahr, temporär Überkapazitäten von bis zu zehn Prozent aufzubauen: Zumindest bis zum Jahr 2015 kommen mehr Kraftwerke ans Netz, als die Nachfrage eigentlich erfordern würde. Erst danach sorgen altersbedingte Kraftwerks-Schließungen und der Atomausstieg für weiteren Ersatzbedarf.

- Eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken, wie sie die Union vorgeschlagen hat, bleibt trotz der Neubau-Projekte sinnvoll: Denn ohne weitere Aktivitäten würde sich ab 2015 eine Kapazitätslücke auftun, die bis 2025 rund 40 Prozent der Nachfrage ausmachen könnte.


Artikel erschienen am Do, 15. September 2005 in "Die Welt"
 

4195 Postings, 7557 Tage MannemerDas paßt direkt dazu...

 
  
    #1137
15.09.05 12:32
"In Deutschland und Europa läuft gerade eine große Erneuerungswelle
der Kraftwerke an. Allein in Deutschland sind bis 2020 bis zu 80.000
Megawatt (MW) Leistung zu installieren, um dem steigenden Bedarf zu
entsprechen, veraltete, unwirtschaftliche Blöcke zu ersetzen sowie
neue Anlagen für die auslaufende Kernenergie zu schaffen. In Europa
ist die Situation ähnlich, hier müssen 200.000 MW bis 2020, sogar
320.000 MW bis 2030 neu gebaut werden. Hierfür sind  Investitionen in
der Größenordnung von 250 Milliarden Euro nötig."

Quelle:
Steigende Kosten für CO2-Emissionen als Treiber der technischen Entwicklung
VDE-Energiegipfel in Dresden

Pressemitteilung des VDE v.13.9.05 ( Auszug) ,  ausführlich siehe

http://www.presseportal.de/story.htx?nr=724668&firmaid=9158
 

11820 Postings, 7613 Tage fuzzi08Mannemer

 
  
    #1138
15.09.05 14:44
Heute hast Du Dich aber reingehängt...
Danke für die drei interessanten Beiträge!
(Grüne kann ich leider nicht geben...)  

Optionen

4195 Postings, 7557 Tage MannemerFAZ : Alstom-Floater interessant

 
  
    #1139
15.09.05 22:10
aus der FAZ:

Unternehmensanleihen
Alstom-Floater macht sich durch hohen Aufschlag interessant

15. September 2005 Die Zinsen sind auf einem Allzeittief und die Rentenkurse nahe einem Allzeithoch. Wer jetzt in festverzinsliche Anleihen investiert, läuft Gefahr, im Fall steigender Zinsen Anleihen zwangsläufig bis zur Endfälligkeit halten zu müssen.

Flexibler sind da natürlich Floater, also Anleihen mit variablem Zins. Die haben natürlich wieder die unangenehme Eigenschaft, daß im Falle sinkender Zinsen auch der Kupon abwärts treibt. Eine brauchbare Alternative stellen Floater mit hohem Aufschlag auf den zugrundeliegenden Geldmarktsatz dar.

Kupon deutlich über vier Prozent

So wie die jüngst begebene Anleihe des französischen Mischkonzerns Alstom (ISIN: FR0010231456). In einem Volumen von 600 Millionen Euro bietet sie bei dreieinhalb Jahren Laufzeit einen Aufschlag von 220 Basispunkten auf den Drei-Monats-Euribor. Aktuell bedeutet das einen Kupon von 4,336 Prozent.

Glaubt man den aktuellen Voraussagen, könnte der Kupon im zweiten Quartal des kommenden Jahres bei 4,6 Prozent liegen. Allerdings soll der Zinssatz dann wieder um 20 Basispunkte zurückkommen, bevor für 2007 ein erneuter Anstieg erwartet wird. Augenblicklich notiert die Anleihe bei 100,84 zu 101,22, das heißt sie rentierte bei angenommenen konstanten Zinsen mit 3,95 Prozent. Schon das ist nicht schlecht. Doch da weitere Zinssenkungen eher unwahrscheinlich sind, ist demnach bis zur Endfälligkeit mehr zu erwarten.

Das gibt es natürlich nicht umsonst. Denn Alstom hat eine lange Altlasten-Geschichte. 2003 wurde das Unternehmen vom französischen Staat vor dem Konkurs gerettet, nachdem es im Geschäftsjahr 2001/2002 in die roten Zahlen gerutscht war. Dies waren die ersten Vorzeichen der technischen Probleme mit Groß-Turbinen, die den Konzern später durch Kosten in Höhe von vier Milliarden Euro für Reparaturen und Gewährleistungen fast in die Tiefe gerissen hätten.

Probleme großteils ausgestanden, aber noch viel Arbeit

Seitdem hat Alstom Unternehmensbereiche verkauft, über 11.000 Beschäftigte entlassen, umgeschuldet, das Kapital erhöht und Aktien verschmolzen. Immer noch ist der französische Staat infolge der Rettungsaktion größter Aktionär mit einer Beteiligung von 21,14 Prozent - nachdem das Unternehmen erst wenige Jahre zuvor privatisiert worden war.

Auch der größte Teil der Turbinenprobleme ist ausgestanden. Doch werden Nachbesserungsarbeiten auch in den kommenden drei Jahren den Cashflow noch mit rund 380 Millionen Euro belasten. Noch im vergangenen Geschäftsjahr ging der Verzehr an liquiden Mitteln weiter, wenn auch in deutlich verringertem Umfang. Einem Umlaufvermögen von 7,87 Milliarden Euro standen zum Stichtag 31. März 9,39 Milliarden an kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber, davon über drei Milliarden an Risikorückstellungen und 2,9 Milliarden an Finanzschulden.

Damit steht die Bilanz allerdings um einiges besser da als in den Jahren zuvor. Eine Maßnahme war die Anleihenemission, deren Maximalvolumen von 600 Millionen Euro vollständig plaziert werden konnte und die dazu beitragen wird, die Kreditkosten zu senken. Derzeit bemüht man sich nach einem Bericht der Zeitung „La Tribune” zudem, seine Kreditlinie auf zehn Milliarden Euro zu erweitern. Darüber hinaus sollen weitere Unternehmensbereiche verkauft werden.

Die Analysten gaben sich in jüngster Zeit gleichfalls optimistisch. Gleich drei Investmentbanken stuften die Aktie vor wenigen Tagen herauf. Vor allem der Ausblick auf das Asiengeschäft hat es den Analysten angetan. Nichtsdestoweniger darf man nicht übersehen, daß Unternehmen und Anleihe derzeit von den Rating-Agenturen nicht beurteilt werden. Zwar sind die Aussichten für das Unternehmen derzeit positiv - doch in dreieinhalb Jahren kann viel geschehen.


 

8209 Postings, 8430 Tage bullybaerMannemer

 
  
    #1140
16.09.05 00:15
ein stets kritischer Betrachter der Dinge und mittlerweile Alstom-Veteran lässt langsam Honig in den Becher fliessen.

Glück Auf
bb  

4195 Postings, 7557 Tage MannemerKeine Lösung bei Alstom in Sicht

 
  
    #1141
16.09.05 08:21
Mannheimer Morgen - 16.09.2005
Noch immer keine Lösung bei Alstom in Sicht
Verhandlungen um Stellenabbau erneut ohne Ergebnis / Standpunkte liegen weit auseinander
Mannheim. Im Streit um die Zukunft des Mannheimer Alstom-Standortes und den Abbau von 900 Stellen wird eine Lösung immer ungewisser. "Unsere Positionen liegen noch immer kilometerweit auseinander", sagte Betriebsratschef Udo Belz gestern nach dem abschließenden Verhandlungstermin. "Eine Einigung ist nicht in Sicht". Trotzdem habe man vereinbart, sich am 10. Oktober nochmals zusammen zu setzen und bis dahin die eigenen Positionen zu überdenken. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", will der Arbeitnehmervertreter die Verhandlungen noch nicht für gescheitert erklären.
Auch die Geschäftsführung sieht noch Chancen: "Wir glauben weiterhin, dass wir eine Lösung finden, die den Standort Mannheim erhält, aber auch die Produktivität erhöht", sagte Unternehmenssprecher Immo von Fallois. Dem Vernehmen nach sind die Manager bereit, "den Stellenabbau leicht zu reduzieren". Auch verschiedene Bereiche, die eigentlich geschlossen werden sollten, könnten wohl doch erhalten bleiben, heißt es. Allerdings hält die Geschäftsführung die Streichung von Arbeitsplätzen für unumgänglich. Die schwache Auslastung des Werkes mache ein Abweichen von der ursprünglichen Betriebsvereinbarung möglich.
Die Verhandlungen um das krisengeschüttelte Alstom-Werk dauern nun schon seit Juni an. Eigentlich wollten die beteiligten Vertreter des Managements und der Belegschaft dem Aufsichtsrat der deutschen Alstom Power Holding bereits Anfang September Ergebnisse präsentieren. Weil aber bis dahin keine Lösung gefunden wurde, vereinbarten beide Seiten weitere Verhandlungstermine, die nun ebenfalls ergebnislos verstrichen.
Entscheidender Knackpunkt in den Verhandlungen sind die Forderungen nach einem Abbau von über 900 Stellen. Dagegen war schon in der Vergangenheit heftig protestiert worden. Bereiche wie der Generatorenbau und die Hochtemperaturbeschichtung von Gasturbinen sollen komplett dicht gemacht werden.
"Darauf werden wir uns ganz sicher nicht einlassen", gibt sich Belz kompromisslos und verweist auf die Betriebsvereinbarung, die noch bis zum Jahr 2007 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. "Die muss eingehalten werden", so der Betriebsratschef. Denn mit dem Aufgeben einzelner Bereiche werde der Standort derart geschwächt, dass er über kurz oder lang ganz geschlossen werden müsste.  

312 Postings, 7254 Tage feierabendzocker90-Mio-Auftrag in Caracas

 
  
    #1142
16.09.05 11:30
Alstom said its FRAMECA consortium won a 204 mln eur contract to supply equipment for the Los Teques subway line in Caracas, of which Alstom's own share is about 90 mln eur. Alstom will supply six trainsets, traction electrification and signaling equipment and will be co-lead the project with SGTE.  

312 Postings, 7254 Tage feierabendzockerwas ist denn heute passiert??

 
  
    #1143
16.09.05 18:27
Extrem hohes Volumen, und einen Sprung von über 40 Cents kurz vor Handelsschluss... hat jemand news?  

4195 Postings, 7557 Tage MannemerWas könnte sein ?

 
  
    #1144
16.09.05 20:34
Vielleicht stehen in den nächsten Wochen einige strategisch wichtige Aufträge vor dem Abschluß, z.B. GT 24/26 Turbinen ?  

4195 Postings, 7557 Tage MannemerF.A.Z. 19.09.2005

 
  
    #1145
18.09.05 23:46
Keine Einigung bei deutscher Alstom
Streit um weiteren Stellenabbau / Nachfrageanstieg absehbar

mir. MANNHEIM, 18. September. Bei der deutschen Landesgesellschaft des französischen Alstom-Konzerns haben die Verhandlungen zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat über einen weiteren Stellenabbau in der Kraftwerkssparte am Standort Mannheim zu keinem Ergebnis geführt. "Alstom steht zu Mannheim und will den Standort erhalten", sagte ein Unternehmenssprecher nach dem vorläufig letzten Verhandlungstermin. Gleichzeitig solle aber auch die Produktivität steigen. Wenn dies gelinge, dann habe der Standort auch eine Perspektive. Der Sprecher verwies auf eine anstehende Nachfrage für Neubauten von Kraftwerken in Deutschland und Europa. "Alstom muß gut positioniert sein für diesen Boom", sagte er.

Vor zwei Jahren hatten Unternehmensleitung und Betriebsrat in einer Betriebsvereinbarung den Abbau von damals rund 2100 Arbeitsplätzen auf 1579 Stellen bis zum Jahr 2007 sowie Kurzarbeit beschlossen. So sollte die Nachfrageflaute im Kraftwerksbau überwunden werden. In den aktuellen Gesprächen geht es jetzt um den weiteren Abbau von etwa 450 Arbeitsplätzen nach 2007. Dann läge die Beschäftigtenzahl bei um die 1130, sagte der Unternehmenssprecher. Alstom-Betriebsratschef Udo Belz kommt auf ähnliche Zahlen. "Mit dann rund 1250 Mitarbeitern ist der Standort nicht mehr zu betreiben, die Fixkosten erschlagen uns", sagte er dieser Zeitung. Der Standort, einst von ABB an Alstom verkauft, sei auf 5000 Beschäftigte ausgelegt. Für den Oktober ist nun ein zusätzlicher Gesprächstermin vereinbart.

Dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) zufolge müssen allein in Deutschland bis 2020 bis zu 80 000 Megawatt Leistung installiert werden. Damit müßten der steigende Bedarf gedeckt, veraltete Blöcke ersetzt und neue Anlagen für die auslaufende Kernenergie geschaffen werden. 80 000 Megawatt, das wären rund 100 neue Kraftwerke, rechnet Belz vor. In Europa sei die Situation ähnlich, hier müssen nach Angaben des VDE 200 000 Megawatt Kraftwerkskapazität neu gebaut werden. Nach Angaben von Branchenkennern attackiert der deutsche Kraftwerkbauer Siemens den angeschlagenen Konkurrenten Alstom derzeit mit Preisnachlässen.



 

4195 Postings, 7557 Tage MannemerPositive Entwicklung bei Alstom?

 
  
    #1146
24.09.05 07:54
"Wir wollen den Standort Mannheim und die Kompetenzen erhalten"

Eine Lösung im Streit mit dem Betriebsrat über einen Stellenabbau ist möglich / Interview mit Gerard Brunel, Chef der Alstom Power Generation AG

Von unseren Redaktionsmitgliedern Jens Koenen und Matthias Kros

Mannheim. Seit über drei Monaten verhandeln Geschäftsführung und Betriebsrat nun schon um den drohenden Stellenabbau im Mannheimer Alstom-Werk. Die Gräben zwischen den Kontrahenten scheinen unüberbrückbar. Gerard Brunel, Vorstandschef der deutschen Alstom Power Generation AG glaubt dennoch, am vorerst letzten Verhandlungstag, dem 10. Oktober, einen Kompromiss präsentieren zu können. Das sagte er in seinem ersten Interview seit Bekanntgabe der Pläne.

Herr Brunel, man hat das Gefühl, bei den Verhandlungen um das Mannheimer Alstom-Werk geht es kaum voran. Wo hapert es?

GERARD BRUNEL: Die Gespräche sind tatsächlich sehr schwierig, manchmal schwieriger als ein Kraftwerk zu verkaufen. Aber wir haben Fortschritte gemacht. Wir bewegen uns aufeinander zu.

Was für Fortschritte sind das?

BRUNEL: Wir sind uns alle einig darüber, dass wir hier ein strukturelles Problem haben und den Standort fit machen müssen, um wieder zu verkaufen.

Sie wollen also grundsätzlich am Standort Mannheim festhalten?

BRUNEL: Wir wollen den Standort Mannheim erhalten. Wir wollen die Kernkompetenzen hier am Standort erhalten, das ist unser Ziel. Aber die notwendigen Anpassungen müssen dafür erfolgen. Wir müssen konkurrenzfähig bleiben. Der Markt ist hart umkämpft: Auch aus Asien drängen Wettbewerber nach Deutschland.

Was bedeutet das konkret für die Belegschaft in Mannheim? Werden Sie wie befürchtet 900 Stellen streichen?

BRUNEL: Diese Zahl ist nicht ganz korrekt. Wir haben schon 2003 vereinbart, bis 2007 etwa 520 Stellen abzubauen. Wir wollen nun Maßnahmen treffen, die möglicherweise bis zu weitere 450 Arbeitsplätze ab Mitte 2007 betreffen könnten.

Sie sagen "könnten". Die Zahl ist also verhandelbar?

BRUNEL: Die 450 Stellen stehen seit März im Raum. Was genau passiert, hängt von den laufenden Gesprächen ab.

Werden Sie denn die Betriebsvereinbarung einhalten, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2007 ausschließt?

BRUNEL: Ja. Wir wollen die Betriebsvereinbarung uneingeschränkt einhalten.

Sie wollen aber ganze Bereiche in Mannheim schließen, wie zum Beispiel den Generatorenbau. Können dann hier überhaupt noch komplette Kraftwerke gebaut werden?

BRUNEL: Wenn Bereiche langfristig unwirtschaftlich sind, dann werden wir sie nicht halten können. Wir können nicht alleine aus Mannheim heraus komplette Kraftwerke bauen. Wir sind auf die Zuarbeit von anderen Alstom-Standorten angewiesen. Wichtig ist, dass wir die notwendigen Kernkompetenz in Mannheim behalten, um für die Kunden auch in Zukunft ein kompetenter Ansprechpartner zu sein.

Also werden in Mannheim bald nur noch Turbinen gebaut?

BRUNEL: Mannheim wird auch in Zukunft eine Schlüsselstellung im Power-Sektor einnehmen. Nach unseren Gesprächen mit den Arbeitnehmern wird es strukturelle Änderungen geben. Wir reden in aller Offenheit über verschiedene Lösungsansätze.

Gehen Sie davon aus, am 10. Oktober einen Kompromiss zu präsentieren?

BRUNEL: Mit Vernunft und Augenmaß sollten wir zu einer vernünftigen Lösung kommen.

Der Kraftwerksmarkt in Deutschland erholt sich etwas. Hilft das bei der Kompromissfindung?

BRUNEL: Ja. Es gibt eine positive Entwicklung. Unsere Kunden wollen wieder investieren. Wir werden in Kürze mit einer sehr guten Nachricht, sprich einem großen Auftrag, auf Sie zukommen.

Ist es angesichts dessen denn dann sinnvoll, Mannheim zu verkleinern?

BRUNEL: Energie wird ein großes deutsches Zukunftsthema. Es gibt aber sicher nicht den Riesenboom wie in den USA Anfang des Jahrtausends. Wir erwarten ein gesundes Wachstum, einen gesunden Investitionsschub. Darauf muss sich Mannheim vorbereiten.

Könnten die schwierigen Koalitionsverhandlungen in Berlin diesen Schub wieder bremsen?

BRUNEL: Wir setzen auf eine stabile deutsche Regierung und eine berechenbare Energiepolitik. Unsicherheit in einem Land ist nie förderlich für die Wirtschaft. Aber egal, ob die Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängert werden oder nicht: Wir als Kraftwerksbauer sehen auf jeden Fall einen großen Ersatz-Bedarf für die alten Anlagen.

Alstom ist im vergangenen Jahr nur durch ein Rettungspaket des französischen Staates an der Pleite vorbeigeschrammt. Wie geht es Ihnen heute?

BRUNEL: Der Konzern hat sich erholt. Wir sind wieder voll da. Die Banken sehen uns wieder positiv.

© Mannheimer Morgen - 24.09.2005
 

4195 Postings, 7557 Tage MannemerDemnächst Großauftrag für Alstom ?

 
  
    #1147
24.09.05 08:00
Aus dem MM-Interview:

"BRUNEL: Ja. Es gibt eine positive Entwicklung. Unsere Kunden wollen wieder investieren. Wir werden in Kürze mit einer sehr guten Nachricht, sprich einem großen Auftrag, auf Sie zukommen."

HABT IHR DAS GELESEN ? DAS FINDE ICH, IST EINE SEHR INTERESSANTE AUSSAGE !  

4195 Postings, 7557 Tage MannemerGute Aussichten für die Branche

 
  
    #1148
24.09.05 13:27
Gute Aussichten für die Branche
 
Mannheim. In den vergangenen Jahren haben sich die Energiekonzerne in Deutschland mit Investitionen in neue Kraftwerke sehr zurück gehalten. Neben den schwankenden Preisen für die Brennstoffe wie Kohle und Gas war dafür vor allem die Unsicherheit der Versorger über die künftige Gesetzeslage verantwortlich. Die Folge: Die deutschen Anlagen gelten als veraltet. Experten sind sich einig, dass alleine in Deutschland Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 40 Gigawatt bis zum Jahr 2025 ersetzt werden müssen.

Spätestens seit der Verabschiedung des Energiewirtschaftsgesetzes im Juli dieses Jahres haben die Versorger aber wieder Planungssicherheit. Nicht zuletzt deshalb haben sich einige Konzerne offenbar zu den überfälligen Investitionen durchringen können: Laut einer Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting plant die Branche heute den Bau von 23 Großkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 20 Gigawatt. Für einen Kraftwerksbauer wie Alstom sind das erfreuliche Aussichten. Zumal neben den Platzhirschen E.on, RWE, EnBW und Vattenfall auch noch viele neue Kunden hinzukommen werden. Elf der geplanten Kraftwerke werden der Studie zufolge von unabhängigen Stromproduzenten gebaut, einige von Industrieunternehmen wie etwa aktuell bei der BASF geschehen. mk

© Mannheimer Morgen - 24.09.2005

 

4195 Postings, 7557 Tage MannemerZüge mit Partikelfilter

 
  
    #1149
26.09.05 19:58
Bahn
Züge mit Partikelfilter
Von Walter Wille

26. September 2005 Auf dem Netz der Taunusbahn im Raum Frankfurt sollen von Ende 2006 an die ersten Dieseltriebzüge mit Rußpartikelfilter fahren.

Der Bahntechnikhersteller Alstom wird in Salzgitter für knapp 27 Millionen Euro zehn zweiteilige Regionalzüge des Typs Coradia Lint 41 fertigen, die mit Partikelfiltern und abgasoptimierten Motoren ausgestattet werden. Auftraggeber ist eine Tochtergesellschaft des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, welche die Fahrzeuge dem Betreiber Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn AG zur Verfügung stellt. Sie sollen auf den Strecken Frankfurt-Friedrichsdorf-Brandoberndorf und Frankfurt-Königstein eingesetzt werden.

In Kombination mit den Rußpartikelfiltern erfüllen die Motoren Alstom zufolge die neueste EU-Abgasnorm 3a und greifen darüber hinaus künftigen strengeren Richtlinien bereits vor. Bei einer Antriebsleistung von zweimal 335 kW (456 PS) erreichen die Züge eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, auf einer Länge von 41,8 Meter werden 130 Sitzplätze geboten. Außer auf Umweltfreundlichkeit wird nach Angaben von Alstom auf eine behindertenfreundliche Konstruktion geachtet. Dazu zählen Rollstuhlrampen, zusätzliche Bedienelemente wie separate Anforderungs- und Notsprechtaster, zusätzliche Fahrzielanzeigen, spezielle Führungsleisten an den Außentüren sowie behindertenfreundliche Toiletten. Der Niederfluranteil beträgt rund 60 Prozent, eine Spaltüberbrückung soll einen bequemen Einstieg ermöglichen. In einem sogenannten Mehrzweckbereich können bis zu zwölf Fahrräder mitgenommen werden, die Fahrgasträume sind klimatisiert.

Seit der Auslieferung der ersten Coradia-Lint-Züge im Jahr 2000 hat Alstom in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark 307 Exemplare aus dieser Baureihe verkauft. Als weitere Neuheit der Variante für die Taunusbahn wird ein Video-Überwachungssystem für den Innenraum angekündigt, das nicht nur Aufzeichnungen erlaubt, sondern dem Triebwagenführer auch Bilder direkt auf ein Display am Fahrerstand überträgt.


Text: F.A.Z., 20.09.2005, Nr. 219 / Seite T2
Bildmaterial:
 

4195 Postings, 7557 Tage MannemerNeues Geld in der Kasse

 
  
    #1150
27.09.05 16:52
Alstom: EU genehmigt Verkauf Turbinensparte

Dienstag, 27. September 2005 13:25

Die EU-Kommission hat den Erwerb einer Sparte des französischen Elektrotechnikkonzerns Alstom durch die britische Investmentgesellschaft Barclays Private Equity genehmigt.

Dies teilten die Wettbewerbshüter am Dienstag in Brüssel mit. Die Übernahme der Turbinensparte (Power Conversion) sei im vereinfachten Verfahren geprüft worden. (awp/mc/as)

 

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