Alstom
Vieleicht hätte ich etwas präziser sein sollen. Ich wollte u.a. eigentlich
nur bemerken, dass man an der Börse reltiv schnell wieder zum
"business as usual" zurückkehrt und Anschläge solcher Größenordnung
keine allzugroßen Auswirkungen mehr auf den Markt haben dürften.
Aber jetzt Schluss damit, es gehört nicht in diesen Thread.
mfg
bb
Deshalb darf auch jeder Kritik üben.
Ich bin ein Freund sprachlicher Präzision und unmißverständlicher
Ausdrucksweise, soweit ich nicht absichtlich zweideutig sein will.
In diesem Zusammenhang stört mich, daß Du bully dafür rüffelst,
den Islam als solchen angegriffen zu haben:
""und nicht wegen paar extremisten den islam dafür verantwortlich
machen.""
Würdest Du bitte präzisieren, wo bully das getan haben soll?
Ich lese in seinem Beitrag nur von "Islamisten" und von "Attentätern".
Das ist etwas völlig anderes als "der Islam". Das sollte sich langsam
rumgesprochen haben.
Solltest Du das übersehen haben, lies es bitte nächstes Mal genauer,
bevor Du jemand angreifst.
999. Allah ist groß bullybaer 08.07.05 01:02
aber der Dow Jones scheint noch größer zu sein.
ich denke jetzt widmen wir uns wider unseren alstom .
ich hoffe das nächster woche uns den ein euro anbeilen und am dienstag gute nachrichten von den HV kommen
Thema:
Was nützen uns Perma-Bullen und Perma-Bären als Marktkommentatoren?
Darin finden sich auch einige Sticheleien gegen Bernie Bechermann.
Ich war so freundlich, dieses Thema auszulagern, da es nur am Rande
mit Alstom zu tun hat. Interessierte sind herzlich eingeladen, dort
ein wenig Hirnschmalz abzulassen.
Friday, July 08, 2005 11:36:53 AM ET
Dow Jones Newswires
1509 GMT [Dow Jones]--Alstom (12019.FR) seen posting revenue of EUR3.37 billion for its April-June first quarter, +2% from EUR3.31 billion a year earlier, according to Exane BNP Paribas analysts forecast. Company has not posted guidance, and analysts expect no significant changes in market conditions during the quarter. Company reports pre-market Tuesday. Shares +3.7% at EUR0.85.(GLK)
Contact us in London.
+44-20-7842-9464
Markettalk.eu@dowjones.com
und hier die typische google Übersetzung:
Ç$q Umdr. gesehenes EUR3.37B - Exane Freitag, Juli 08, 2005 11:36:53 morgens UND GMT 1509 Dow Jones Newswires, Alstom [ Dow Jones] -- Alstom (12019.FR) gesehen, Einkommen von EUR3.37 Milliarde für sein Viertel April-Junis erster, +2% von EUR3.31 Milliarde ein Jahr früher, entsprechend Analytikerprognose BNP Paribas Exane bekanntgebend. Firma hat nicht Anleitung bekanntgegeben, und Analytiker erwarten keine bedeutenden Änderungen in den Marktlagen während des Viertels. Firma berichtet über Vorbörse Dienstag. Anteile +3,7% bei EUR0.85.(GLK) treten mit uns in London in Verbindung. +44-20-7842-9464 Markettalk.eu@dowjones.com
;-))
Mein Vergleich aus Posting #999 zielte auf die Zusammenhänge von Anlageverhalten und Anschlägen ab, war eigentlich als Metapher gedacht und vieleicht nicht unbedingt glücklich gewählt. Diese Verflechtungnen bestätigen Positionierungen, die vor dem 09/11 eingegangen wurden. Somit sind die Attentäter bzw. Organisation wie El Kaida wohl nicht die einzig Eingeweihten gewesen. Dass diese Positionierungen vorwiegend aus dem arabisch orientierten Raum kamen ist wohl ebenfalls unstrittig. Aus diesem Grund mache ich keinen Hehl daraus, dass es mir eine Genugtuung ist, wenn die Strategie dieser Anlegergruppe vieleicht nicht aufgegangen ist.
Das sollte es jetzt aber zu diesem Thema gewesen sein und wir widmen uns jetzt wieder der Überschrift des Threads. Solltest du noch Fragen oder eine Meinung bzgl. dieser Thematik an mich haben, dann schreib mir einfach eine Boardmail und ich werde dazu Stellung nehmen. Ansonsten möchte ich diese Thematik eigentlich nicht mehr weiter vertiefen.
mfg
bb
Stellenabbau bei Alstom LHB
Der Schienenfahrzeughersteller Alstom LHB in Salzgitter will Stellen streichen. Wegen gesunkener Auftragseingänge würden rund 400 befristete Arbeitsverträge nicht verlängert, sagte Alstom-LHB-Chef Andreas Knitter der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.
Derzeit beschäftigt das Unternehmen 2700 Mitarbeiter. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant.
Alstom LHB mit Werken in Salzgitter und Stendal lebt derzeit von einem guten Auftragsbestand aus der Vergangenheit, der nun abgearbeitet wird. Im Geschäftsjahr 2002/03 (31.3.) habe das Unternehmen einen „extrem hohen Auftragseingang“ von mehr als einer Milliarde Euro erzielt, erklärte Knitter. Das sei unter anderem zwei Großaufträgen aus Schweden zu verdanken gewesen. Die Belegschaft wurde mit Zeitverträgen aufgestockt.
In den vergangenen beiden Jahren gingen jedoch weniger Bestellungen ein – was sich nach einiger Zeit in der Produktion auswirkt. 2003/04 lag der Auftragseingang bei nur noch 329 Mio. Euro, im vorigen Geschäftsjahr bei 340 Mio. Euro. Besonders zu schaffen macht Alstom LHB der schwache Inlandsmarkt.
Anderen Anbietern geht es ähnlich: Über einen „dramatischen Einbruch“ der Bestellungen aus Deutschland klagte vor einigen Monaten der Verband der Bahnindustrie. Die Schienenfahrzeugbauer hätten im vorigen Jahr auf dem heimischen Markt einen Rückgang der Aufträge um 40 Prozent hinnehmen müssen – vor allem, weil die Deutsche Bahn als Hauptkunde weniger geordert habe. Die Auftragseingänge der gesamten deutschen Bahnindustrie gingen 2004 um 26 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro zurück. Die Branche hat im vergangenen Jahr fast 2000 Stellen abgebaut – 5 Prozent der Arbeitsplätze.
„Wir brauchen in jedem Fall mehr Inlandsaufträge“, sagte Knitter, der am 15. Juni Hans-Jürgen Jabs an der Spitze von Alstom LHB abgelöst hat. „Nur vom Export können wir nicht leben.“ In den vergangenen Jahren ist der Anteil des Auslandsgeschäfts bei dem zum französischen Alstom-Konzern gehörenden Unternehmen, das früher Linke-Hofmann-Busch hieß, erheblich gestiegen. 2004/05 entfiel etwa die Hälfte des Umsatzes auf den Export. Beim Auftragsbestand betrug der Exportanteil an Ende des Geschäftsjahrs rund 70 Prozent.
Nach Knitters Einschätzung hat der Inlandsmarkt mittlerweile die Talsohle erreicht. „Sie können nicht ewig sparen“, meint der 40-Jährige. Irgendwann müssten Bahn und Verkehrsbetriebe wieder investieren. Der Manager hat sich vorgenommen, die Auftragseingänge in diesem Geschäftsjahr auf 700 Millionen Euro zu erhöhen. Für den Fall, dass die Aufträge nicht wieder zulegen, schließt er allerdings einen weiteren Stellenabbau nicht aus.
Alstom-Kron interessiert sich für italienische Ansaldo
Zusammenarbeit Der Chef des Kraftwerk-, Bahn- und Schiffbaukonzerns ist offen für Allianzen mit dem italienischen Konkurrenten
Wir sind interessiert, die Beziehungen und Allianzen mit Ansaldo zu stärken», sagt Als-tom-Chef Patrick Kron. Der französische Kraftwerk-, Bahn- und Schiffbaukonzern interessiere sich stark für den italienischen Markt, wo Alstom heute mit 3500 Beschäftigten rund eine Milliarde Euro umsetzt. Im Vordergrund, so Kron im Interview mit der führenden italienischen Wirtschaftszeitung «Il Sole 24 Ore», stehe das Bahngeschäft.
Und was läuft bezüglich Zusammenarbeit von Alstom mit Ansaldo im Kraftwerkbusiness? Kron erinnert daran, dass Ansaldo im Gasturbinengeschäft derzeit mit Seimens-Lizenzen arbeitet. Der Alstom-Chef will aber die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit dem italienischen Turbinenbau-Konkurrenten nicht ausschliessen, beispielsweise im Bereich Dampfturbinen.
Alstom hat bekanntlich die Aufträge für die Ausrüstung der Italienprojekte der EG Laufenburg an Ansaldo verloren. Die teils hitzige Auseinandersetzung um diese für die Beschäftigung bei Alstom Schweiz wichtigen Aufträge lief zwar zwischen Alstom und der EGL. Bei der italienischen Ansaldo und deren Muttergesellschaft, dem halbstaatlichen Industriekonglomerat Finmeccanica, dürfte man die Auseinandersetzung sehr genau verfolgt haben. Zumindest auf der Ebene der juristischen Auseinandersetzung zwischen Alstom und der EGL um das Submissionsprozedere der EGL-Italienaufträge zeichnet sich eine Entspannung ab. Alstom (MZ vom 17. 6.) hat die Beschwerde gegen die EGL vor dem Bundesgericht zurückgezogen. Und eine Submissionsbeschwerde vor italienischen Gerichten ist offenbar kein Thema mehr. Das dürfte auch die engere Zusammenarbeit mit Ansaldo erleichtern.
Könnte sich Alstom auch für eine kapitalmässige Beteiligung an Ansaldo interessieren? Erst wolle er die industriellen Möglichkeiten definieren und dafür eine stabile Basis suchen, so Kron. Das Interesse am italienischen Markt sei stark. Kron sieht in Italien grosse Perspektiven, sowohl im Bahn- wie im Kraftwerkgeschäft. (pkz)
Umsatz 3.561 Mrd Euros gegenüber 3.226 Mrd im Vorjahr. Aufträge für 3.981 gegenüber 3.935 Mrd.
Book-to-Bill immer noch über 1. Gut!
Hingegen sank der Auftragseingang in Europa um 45% auf 1,19 (2,18) Mrd EUR. In der Region Asien/Pazifik kletterte er um 80% auf 1,49 (0,83) Mrd EUR.
DJG/12/bam/mim
12.07.2005, 09:11 VWD
Mit dem Kurseinbruch hätte ich eigentlich mitte Juni gerechnet, deshalb bin ich auch bei 0,76 ausgestiegen. Aber dann hat mir die DB mit dem unglaublich erhöhten Kursziel (ca. +400%) einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich bin nicht mehr rein gekommen.
Aber trotzdem hat mir Alstom mehr gegeben (Geld) als genommen (Nerven). Was Alstom nun brauchen würde ist ein starker Partner wie Siemens oder GE. Eine Partnerschaft mit der ohnehin angeschlagenen Ansaldo wäre zwar gut für das französische Ego aber wohl weniger für den Aktienkurs.
DJG/DJN/exl/mim
12.07.2005, 10:06
Diese sind vom Spitzenkurs 5,15 EUR bis auf 4,25 EUR zurückgekommen,
also minus 17,5%!. - Aktuell bei 4,54 EUR, also noch minus 12%.
Das wäre so, als ob ALSTOM bis 72 Ct. zurückfiele! - Dabei ist HAVAS
zuvor "nur" um 56% (von 3,30 auf 5,15) gestiegen. ALSTOM ist bereits
um 163% (von 33 auf 87 Ct.) gestiegen!
Andererseits wäre es möglich, daß HAVAS im Moment nur die Korrekturen
vollzieht, die ALSTOM schon hinter sich hat. (Man erinnernt sich:
am "Carter-Tag" Korrektur von 63 auf 45 Ct. = minus 28,6%!)
Insgesamt sehe ich keinerlei Warnsignale bisher. Auch keinen Grund zum
(temporären) Ausstieg. Der Kurs kam - wie schon so oft- von einem Aus-
flug in luftige Höhen zurück. Erfahrungsgemäß wird dieses erste "Antes-
ten" schon bald wieder ein Thema. Dann wird es ernsthaft auf die 90er
zugehen.
Ich wage es hier nicht zu traden, wie ich es ansonsten versuchen würde,
da mir der Spread einfach zu groß ist. Im Geld bekäme ich aktuell nach
Abzug der Spesen allenfalls 82 Ct. Bis ich die wieder im Brief habe,
müßte der Kurs schon mindestens auf 80 Ct. fallen. Und wenn ich was
dabei verdienen will, mindestens bis auf 75 Ct.
Wer würde darauf wetten?
Der Kursgewinn von Alstom in den letzten Wochen ist IMHO darauf zurückzuführen, dass jetzt auch dem letzten Fondmanager klar geworden ist, dass Alstom überleben wird. Hinzu kam eine - jetzt abklingende - Small-Cap-Rallye in Europa (und USA), bei dem sich Fonds auf Nachzügler stürzten. Der Pleiteabschlag ist durch den Anstieg nun gänzlich aus dem Kurs rausgenommen. Nun muss sich Alstom wieder an der wirtschaftlichen Realität messen lassen: Wenn wenig organisches Wachstum da ist (siehe stagnierende Auftragseingänge) und die höheren Erträge auf Entlassungen, Downscaling und Verkäufen basieren, ist Alstom keine sehr zukunftsträchtige Aktie, zumal kaum Geld für Forschung & Entwicklung da ist, was das Produktportfolio zusehens veralten lässt. Eine weitere KE könnte diese dringend benötigten Gelder einbringen, führt aber womöglich zu weiterer Kursverwässerung.
Die Zahlen sind zwar nicht "sooo toll" aber eben auch nicht mies.
Fazit also: "In Line"
Zudem soll die Schiffbausparte meines Wissens ohnehin veräussert werden.
Vergleichen könnte man hier wohl Siemens mit seiner Handysparte. Was auf
Dauer keine Gewinn bringt wird verkauft oder eingestellt. Diese Maßnahmen
gehören absolut zu einer Restrukturierung/Sanierunug bzw. Konsolidierung eines
Industriekonserns. Weil es eben ganz einfach Kosten spart. Diesen Weg hat
Herr Kron bis jetzt konsequent verfolgt.
Weiter kommt hinzu, dass die von der EU verlangte Partnerschaft/Kooperation bzw.
Übernahme noch gar nicht stattgefunden hat. Hier sehe ich noch erhebliches Potential. Vergleichbar im DAX wäre hier das Affentheater um die Hypervereinsbank.
Zu guter letzt wird sich auch deine Doppeltop-Therorie nicht bestätigen.
Als letzten charttechnischen Strohhalm, der deine Einschätzungen/Empfehlungen unterstützen würde, müsstest du dich kurzfristig mit einer umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation begnügen. ;-)
Recht gebe ich dier allerdings damit, dass sich Alstom selbstverständloich wie
jeder andere Konzern an der wirtschaftlichen Realität messen muss. Das geschieht
heute ja auch. Die wird aber von den Börsen leider nur sehr selten gespielt, denn
ansonsten würden vermutlich 4/5 aller Börsennotierten Unternehmen nahe ihrem faieren Wert notieren. Alles andere sind mehr oder weniger starke Über- oder Untertreibungen. Und hier kommt es eben auf den Standpunkt bzw. die Sicht der zukünftigen Dingen an. Die Alstom Zahlen von heute sind übrigens bereits wieder Vergangenheit. Was zählt ist der Ausblick.
mfg
bb
Alstom-Aktie: Besser, aber noch nicht wieder da
12. Juli 2005 Gut ins neue Geschäftsjahr ist der französische Mischkonzern Alstom gestartet. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2005/06 wurden mit rund 3,56 Milliarden Euro zehn Prozent mehr umgesetzt als im Jahr zuvor. Leicht verbessert zeigte sich auch der Auftragseingang, der in den drei Monaten per Ende Juni um ein Prozent auf 3,98 Milliarden Euro zulegte.
Damit hat der Konzern, der vor zwei Jahren beinahe in Konkurs gegangen wäre, besser abgeschnitten als von Anlaysten erwartet. Diese hatten mit einem Umsatz von 3,47 Milliarden gerechnet. Alstom-Chef Patrick Kron beurteilte den Auftragseingang als „gesund”, er liege im Rahmen der Erwartungen für das laufende Jahr.
Der Auftragsbestand liegt bei 28 Milliarden Euro und entspricht damit etwa dem Umsatz von zwei Geschäftsjahren. Damit zeigt der Trend nach dem Einbruch der Aufträge in den Jahren 2003 und 2004 um jeweils 15 Prozent wieder nach oben.
Prognose bestätigt
Besonders stark zeigte sich das Unternehmen in Lateinamerika, wo man einen Zuwachs von 78 Prozent auf 187 Millionen Euro verbuchen konnte. In der Region Asien/Pazifik, in der Alstom etwa 40 Prozent der Umsätze macht, kletterte er um 80 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro. Im europäischen Markt, wo Alstom rund die Hälfte des Umsatzes generiert, legten die Umsätze dagegen lediglich ein Prozent auf 1,71 Milliarden Euro zu.
Für das laufende Geschäftsjahr bestätigte Alstom die Prognose, in diesem Jahr wieder einen Betriebsgewinn mit einer Marge von sechs Prozent zu erwirtschaften. 2004 hatte die Marge nach dem Verlustjahr 2003 1,8 Prozent betragen. Das Konzernergebnis blieb aber mit einem Verlust von 1,8 Milliarden nach Verlusten von 1,4 Milliarden im Jahr davor und 139 Millionen im Jahr 2002 tiefrot.
Lange Altlasten-Geschichte
Trotz dieser Verbesserung muß man beachten, daß die Bäume bei Alstom nicht in den Himmel wachsen. Schon vor dem Beinahe-Konkurs im Jahr 2003 hatte sich das Unternehmen negativ entwickelt.
Bereits im Geschäftsjahr 2001/2002 hatten die Umsätze knapp viereinhalb Prozent nachgegeben und war das Ergebnis ins Minus gerutscht. Dabei belasteten bereits die technischen Probleme mit den Groß-Turbinen, die den Konzern durch Kosten in Höhe von vier Milliarden Euro für Reparaturen und Gewährleistungen fast in die Tiefge gerissen hätten.
Aber auch das Management unter dem damaligen Unternehmenschef Pierre Bilger räumte Fehler ein: Auf das veränderte regulatorische Umfeld im britischen Eisenbahnwesen sei zu spät reagiert worden. Zum dritten riß der Konkurs des Kreuzfahrt-Unternehmens Renaissance Cruises, das acht Schiffe erhalten hatte, ein Loch in die Bilanz.
Noch nicht ausgestanden
Seitdem hat sich bei Alstom viel getan. Mehrere Unternehmensbereiche wurden verkauft, über 11.000 Beschäftigte entlassen, umgeschuldet und das Kapital erhöht - nicht zuletzt im Zuge der viel kritisierten Rettungsaktion des französischen Staates, der dadurch mit 21,14 Prozent größter Aktionär wurde - nachdem das Unternehmen erst wenige Jahre zuvor privatisiert worden war.
Altlasten gibt es indes noch genug. Der größte Teil der Turbinenprobleme ist ausgestanden, die Klagen größtenteils beigelegt. Indes werden Nachbesserungsarbeiten auch in den kommenden drei Jahren den Cash-Flow noch mit rund 380 Millionen Euro belasten, davon 200 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr. Einige Unternehmensbereiche sollen noch verkauft werden, um den Bestand an liquiden Mitteln zu verbessern und Auflagen der EU-Kommission gerecht zu werden.
Insofern ist Alstom auch noch nicht völlig aus dem Schneider. Noch im vergangenen Geschäftsjahr ging der Verzehr an liquiden Mitteln weiter, wenn auch in deutlich verringertem Umfang. Einem Umlaufvermögen von 7,87 Milliarden Euro standen zum Stichtag 31. März 9,39 Milliarden an kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber, davon über drei Milliarden an Risikorückstellungen und 2,9 Milliarden an Finanzschulden. Damit steht die Bilanz allerdings um einiges besser da als in den Jahren zuvor.
Optimistisch bewertet
Vorsichtig sind auch die Analysten. So wird Alstomchef Kron zwar gute Arbeit bescheinigt, doch die Schätzungen sind mit Gewinnen pro Aktie von drei bis 8,5 Cents recht zurückhaltend. Auch der Markt gibt sich eher unentschieden. Nachdem die Aktie am Morgen noch mit einem Aufschlag von zwei Prozent startete, rutschte sie acht Prozent ins Minus um aktuell mit einem Abschlag von 3,4 Prozent bei 85 Cents zu notieren. Die Tage als Pennystock sollen übrigens bald gezählt sein. Auf der Hauptversammlung soll eine Verschmelzung der Aktien im Verhältnis 40:1 beschlossen werden.
Auf Basis der Schätzungen ist Alstom derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 19 bewertet. Rolls-Royce, die gleichfalls Turbinen bauen, sind mit weniger als 16 um einiges günstiger, auch Siemens notiert mit einem KGV von über 17 immer noch etwas preiswerter. Beide Unternehmen haben aber eine solidere Unternehmensgeschichte, so daß Alstom eher einen Ab- als einen Aufschlag verdient hätte.
Denn die Richtung bei Alstom ist zwar richtig, allein es fehlt das zündende Element, das bewiese, daß der Konzern vom Wundenlecken wieder zum Angriff übergehen kann. Die Tatsache, daß die Reaktion auf die Quartalsergebnisse sogar eher negativ ausfällt, wohingegen die französische Börse an sich im Plus liegt, spricht eher dafür, daß der Aufwärtsbewegung, die die Aktie während der vergangenen zwölf Monate von 32 auf ein Jahreshoch von 89 Cents im Vorfeld der heutigen Unternehmenszahlen führte, die Luft ausgeht. Zumal nahezu alle Analysten-Kursziele erreicht worden sind. Insofern hat es durchaus wohl ein wenig Zeit, sich mit der Alstom-Aktie näher zu befassen.
""Mit Schiffbau ist in Europa schwer Geld zu verdienen, man denke
nur an die Bremer Vulkanwerft (Friede ihrer Asche).""
Das ist alles Schnee von gestern. Auf dem neuesten Stand bist Du
damit nicht.
Folgendes ist Fakt: die Nachfrage nach modernen Tankern ist explo-
diert und kann von den Billiglohnländern in Osteuropa und Ostasien
nicht mehr hinreichend gedeckt werden. Weder quantitativ noch quali-
tativ. Schiffe, bei denen absolute Höchstqualität gefragt ist, werden
wieder in Europa gebaut. (Mayer/Papenburg, HDW, ASLTOM).
Dazu kommen die Projekte mit dem derzeit weltweit höchsten Prestige-
und Schwierigkeitsgrad: die neuen Super-U-Boote 315 (mit Brennstoff-
zellenantrieb und nicht ortbarem Spezialstahl) und die neue Super-
Fregatte der Bundesmarine. Beide sind absoluten Top-Schlager im welt-
weiten Export.
Beide werden bei HDW in Kiel, sowie in Lizenz in einer Art "Light-Format"
in Italien und Griechenland hergestellt. Alles, klassische Schiffsbaulän-
der. Gierig darauf (möglichst eine komplette Übernahme samt Technolo-
gietransfer) sind die USA und Frankreich, jeweils als Kontrapunkt zu ihren
(unterlegenen) Atom-U-Booten.
Fazit:
Der Schiffsbau weltweit diversifiziert sich und nimmt damit eine ähnliche
Entwicklung wie andere Industriegüter: der Massen- und Billigsektor wird
von den Aufsteiger-Ländern beackert. Der High-Tech-Sektor aber (wieder)
von den klassischen Industrie- und Schiffsbauländern.