Cegedim (WKN:895036)
Gab im März 600k Telekonsultationen. Auf der Maiia Plattform waren es 100k, also ein Marktanteil von 17%. Aber da man über Monatsabos der Ärzte Geld verdient ist die Konsultatinosanzahl. begrenzt aussagekräftig
17% Marktanteil bei den Praxen/Krankenhäusern, die Videokonsultationen anbieten.
Die Frage ist, wieviele Praxen/Krankenhäusern in Frankreich nutzen überhaupt schon Telekonsultationen, wie groß ist der Gesamtmarkt und inwieweit ist der Markt in Frankreich schon verteilt?
An der Euronext kann man sich aktuell auf eine Schlag für 27,10€ 1070 Aktien sichern. Ist zwar auch nicht die Welt, aber immerhin für einen interessierten Käufer attraktiver als sich 1000 Aktien in 333 Transactions zusammenzusammeln
Ich habe ein Video gefunden, in dem Maiia schon vor einiger Zeit beworben wurde.
Hier ist es:
https://www.youtube.com/watch?v=doA4dkxP_vI
https://youtu.be/XNWferBsNCw
aber gut, mit Fremdsprachen kommts besser rüber.
Bin schon gespannt, was wir nächsten Dienstag von Chaecka zu lesen bekommen. :)
Den Bienensong kann ich ums Verrecken nicht hören.
Aber gut, die Franzosen checken es halt nicht. Vielleicht gibt es da keine Analysten und Blogger. ;)
Schönes Wochenende in die Runde.
Aber was er die letzten Monate erzählt … oh Mann, da frag ich mich, ob er langsam zu alt für die Börse wird. Soll nicht abwertend gemeint sein, aber ich mache mir eher Sorgen. Das klingt ziemlich abgedreht in den Videos, was er da von sich gibt.
Wann schätzt ihr kann Cegedim ähnliche Margen wie die Peergroup aufweisen? Sind 15-16% operating Margin im Geschäftsjahr 2023 realistisch für Cegedim durchzuziehen? Aufgrund der aktuellen Situation werden ja auch wieder gute Aufwendungen notwendig sein, um das Geschäft entsprechend auszubauen.
Gab es im guten alten HGB als klassische Abschreibung einen echten Werteverzehr von Aktiva des Unternehmens, so vermengt IAS unterschiedliche Arten von Abschreibungen:
1. Die klassischen (eine Maschine verliert über die Laufzeit an Wert)
2. Die nach IAS 16 (Gegenstände, die vorher aufgrund von Leasinggestaltungen nicht in der Bilanz erschienen, müssen nun aktiviert und abgeshrieben werden)
3."Sonderabschreibungen" auf Forschung und Entwicklungsausgaben (die nicht planmässig abgeschrieben werden)
Bei der Bewertung des EBIT kann man damit trefflich diskutieren, welche Abschreibungen nun tatsächlich das Unternehmen ärmer gemacht haben.
Nachdem F+E (R&D) nur abgeschrieben werden kann, wenn sich die dafür aufgewendeten Ausgaben als "nutzlos" erwiesen haben, kann m.E. schlecht damit argumentiert werden, dass andere Unternehmen (z.B. Compugroup) keine Abschreibungen auf diesen Posten vornimmt.
Anders sieht es für mich in Sachen Goodwillabschreibung aus, denn Goodwill hat für mich per se keinen Wert. Aber auch darüber lässt sich diskutieren.
Was ich bei der Beurteilung von Cegedim für nicht angezeigt halte, ist, Abschreibungen nicht als als Teil des Unternehmenserfolgs zu werten. Soweit ich es bei Cegedim sehe, schmälern alle angegebenen Abschreibungen den Unternehmenswert. Auch wenn diese nicht cashwirksam sind. In der FCF-Betrachtung stimme ich Scansoft ausdrücklich zu.
Wenn ein Unternehmen in der richtigen Branche agiert, die wächst, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Zahlen zukünftig stetig besser werden. Die Pendants sind die Automobilbranche, die Reisebranche. Da wird es auf absehbare Zeit nicht besser werden.
Cegedim wird einen positiven Newsflow haben.
Geschäftsmodell:
Sehr wichtig. Da könnte auch bei Cegedim etwas gehen. Das Unternehmen wird auch kaum beschadet durch die Coronakrise kommen. Ich denke, da gibt es keine zwei Meinungen.
Markt:
Hier sehe ich einen limitierenden Faktor, weil in den Stammmärkten bereits ein hoher Marktanteil erreicht wurde und die Produkte nicht so einfach auf andere Kundengruppen umgestaltet werden können. Zuletzt hieß es, man wolle das Outsourcing Modell in Rumänien etablieren, was ich skeptisch sehe. Das Wachstum war zuletzt aber befriedigend, das Unternehmen hat also einiges gut gemacht die letzte Zeit.
Liquidität:
Kritisch. Ende 2019 überstiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten die kurzfristigen Forderungen. Die meisten CFOs werden bei so einer Bilanzstruktur ausgetauscht.
Cash sehr schwach. Das engt Spielräume für künftige Entscheidungen ein.
Stabile Bilanz:
Eher nicht. Neben dem o. g. Problem der negativen (kurzfristigen) Liquidität besteht ein (immaterieller) Goodwill nahezu in Höhe des Eigenkapitals. In 2018 wurde dieser gar nicht abgeschrieben und in 2019 in Höhe von ca. 1%.
Banken geben offenbar keinen Kredit, die Finanzierung erfolgt über den Hauptaktionär Labrune.
Professionalität/Management:
Der für mich kritische Punkt. Auf mich wirkt es so, dass das Unternehmen in erster Linie der Selbstverwirklichung des Hauptaktionärs dient. In diesem Klima werden häufig die Gehorsamen und nicht die Besten rekrutiert und gefördert. Damit entsteht dann z. B. Chaos in den Bilanzen, was teilweise nur mit Mühe von Fälschung getrennt werden kann. Die Anleger können gottfroh sein, dass die Bilanzpraktiken nicht ähnlich im Fokus stehen wie bei Wirecard, ansonsten könnte der Kurs hier auch einstellig sein (erhaltene Anzahlungen wurden z. B. dem Cash Flow zugerechnet).
In 2019 stiegen die Revenues um 7,7%, die Personalkosten um fast 9%. Trotz gestiegener Revenues verschlechterte sich das Ergebnis.
Mit dem zusätzlichen Umsatz wurde zuletzt ein völlig unbefriedigendes Ergebnis erzielt.
Risiken:
Prima durch Corona gekommen, da mache ich mir auch die nächsten Monate keine Sorgen. Aber was ist der Benchmark? TUI? Eher nicht. Und wenn ich mir gut geführte Unternehmen der Branche ansehe (Bechtle, Salesforce, Microsoft) kann auch aus der Kursentwicklung abgelesen werden, dass hier etwas fehlt.
Das Risiko bei Cegedim steckt in der Goodwill-Abschreibung. Da dürfte es in 2020 harte Kämpfe mit den Wirtschaftsprüfern geben, denn nicht jede der vielen Akquisitionen wird den Erlös beisteuern, der beabsichtigt war.
Fazit für Dienstag:
Die Revenues sind bei Cegedim eine, aber nicht die entscheidende Größe. Wichtiger ist, dass Cash hängen bleibt und die finanziellen Spielräume nicht weiter eingeengt werden.
Und diese Info wird es (noch) nicht geben.
Aktionäre sollten hoffen, dass der alte Labrune die Führung abgibt. Dann gäbe es hier ein ordentliches Kurspotenzial. Bis dahin gehe ich weiterhin von einer müden Seitwärtsbewegung aus.
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