Novo-Nordisk - Insulinpräparate
Nachzulesen auf der Novo Nordisk IR-Seite: http://www.novonordisk.com/investors/financial-calendar.html
und hier: http://www.medizinischekongresse.net/easd-2016-muenchen
http://www.novonordisk.com/investors/novo-nordisk-news-archive.html
gab es seit 13. September 2016 FÜNF (!!!) Meldungen zu Wirkstoffen von NN, die für mich allesamt positiv klingen.
Kann hier jemand mit pharmazeutischem Hintergrund und Wissen zu NN beurteilen, in wie weit NN diese guten Nachrichten auch in bare Münze umwandeln kann; ob dies also zu signifikanten Umsatz- und Gewinnanstiegen führen könnte?
Danke für Meinungen!
Hier eine News bezüglich München.
http://www.novonordisk.com/media/news-details.2042547.html
Munich, Germany, 16 September 2016 - Novo Nordisk today announced that semaglutide, an investigational glucagon-like peptide-1 (GLP-1) analogue administered once-weekly, significantly reduced the risk of the primary composite endpoint of time to first occurrence of either cardiovascular (CV) death, non-fatal myocardial infarction (heart attack) or non-fatal stroke by 26% vs placebo, when added to standard of care in 3,297 adults with type 2 diabetes at high CV risk.1 These results were based on an accumulation of first major adverse CV events (MACE) in 254 people.
The main results from SUSTAIN 6 were presented today at the 52nd Annual Meeting of the European Association for the Study of Diabetes (EASD) 20162 and also published in the New England Journal of Medicine.
http://www.novonordisk.com/media/news-details.2042757.html
Und entsprechend der Nachricht bisher konkurrenzlos, da es bisher nach meinem Verständnis kein weiteres Medikament für Kinder ab 1 Jahr für die Behandlung von Diabetes 1 mit einer derartigen positiven Opinion gibt laut der Nachricht:
"Up to now there has not been an approved fast-acting mealtime insulin for children with diabetes as young as one year old," says Professor Thomas Danne..."
Victoza konnte für den gleichen Endpunkt "nur" -13% (entspricht Hazard Ratio 0,87) zeigen.
Sanofi´s Lixisenatid zeigte keinen positiven Effekt!
Wen das interessiert, die Studie zu Lixisenatid nennt sich ELIXIA und ist im Internet zu finden.
Die sogenannte Hazard Ratio lag bei 1,02!
Was den Einsatz von NovoRapid ab 1 Jahr angeht, ist das natürlich positiv, aber für die Verkaufszahlen nicht wirklich relevant.
Auch die Markteinführung von Faster Aspart im nächsten Jahr, ist sicher keine Weltbewegende News.
Man muss natürlich auch beachten, dass durch den Wegfall einiger Patente (z.B. Langusten) die Situation bezüglich potentieller Mitbewerber nicht unbedingt besser wird.
Ein wirklich richtigen Schub könnte ich mir vorstellen, wenn es orales GLP-1 zur Zulassung schaffen würde. Auch die orale Gäbe von Insulin wäre solch eine News.
Bis dahin sehe ich nur kleinere Schritte.
Es werden künftig einige Daten zur kardiovaskulären Sicherheit verschiedener Produkte erwartet. Hier muss man einfach mal abwarten, was die Mitbewerber so präsentieren können.
Aber auch dieses Thema wird, nach der 4 oder 5 Studie mit guten Ergebnissen, künftig nicht mehr solch einen Impact haben.
Ich sehe NN gut aufgestellt und bin der Meinung, dass wir hier für die nächsten Jahre ein stetiges, langsames Wachstum sehen werden.
Wenn dann die orale Gäbe von Peptiden wirklich eine realistische Form annehmen sollte, dann werden die Karten neubgemischt.
Aber auch hierbei wird es darauf ankommen, wie gut es wirkt und wie steuerbar diese Therapie sein wird. Natürlich kommt es auch auf den Preis an, da der Kostendruck weltweit steigt.
Danke für deine Erklärungen.
Zeigt mir auch, dass ich bei NN richtig investiert bin.
Ist ja nur meine persönliche Einschätzung. Hängt halt auch immer viel von den politischen Einflüssen ab, welche Preise letztlich realisiert werden können.
In den letzten Jahren hat NN voll auf USA und Asien (spez.China) gesetzt.
An Deutschland wurde stets herumgemäkelt, dass die Zuwächse nicht entsprechend wären.
Inzwischen hat man sich besonnen und erinnert sich daran, dass Deutschland die Nummer 4 ist, nach Marktgröße.
So ändern sich Perspektiven und Strategien ständig und es ist immer alles im Fluß.
Übrigens habe ich bei meinen vorangegangenen Überlegungen völlig vergessen, den Bereich Obesity zu erwähnen.
Da gibt es ja nun mit Saxenda einen ersten Einstieg, aber es werden hier einige interessante Präparate folgen.
Saxenda ist ja schließlich nicht mehr, als höher dosiertes Victoza.
Aber es gibt da interessante neue Substanzen.
Auch hier ist natürlich die Frage, wie sich Sache entwickeln wird.
Momentan müssen die Patienten weltweit die Medikation noch häufig selbst bezahlen, weil Fettleibigkeit in vielen Ländern nicht als "echte Krankheit" gilt.
Sollte sich dass ändern und die Behandlung wird als Behandlung einer echten Krankheit anerkannt, sind da natürlich deutlich mehr Gewinne zu realisieren.
Die von mir erwähnte orale Applikation von GLP-1 und Insulin muss, wenn sie denn kommt, auch nicht unbedingt ein Selbstläufer sein.
Viele denken, dass alleine schon der Wegfall der täglichen oder wöchentlichen Injektion ein Argument dafür sein muss, eine andere Darreichungsform zu bevorzugen.
Interessant ist, dass dies in der Realität aber eines der schwächsten Argumente für die Patienten ist. Hierzu gibt es Untersuchungen, die ganz deutlich zeigen, dass die Insulininjektion kein Problem für die Patienten darstellt.
Es gibt bei der Spritze nur einen Knackpunkt, die erste Injektion. Hat sich der Patient einmal überwunden, sinkt die Zahl der Patienten, die daran überhaupt noch denken, gegen Null.
Viel wichtiger ist die gute Steuerbarkeit der Therapie und das Vermeiden von Unterzuckerungen, wovor viel mehr Patienten Angst haben.
Ein gutes Beispiel für das Versagen am Markt ist Afrezza.
Es gab viele Stimmen, die eine Revolution der Therapie erwartet haben, da es ein inhalatives Insulin ist, welches einen wirklich guten Applikator hat.
Aber weit gefehlt, es floppte.
Warum? Weil es nicht den wirklichen Bedarf abdeckt.
Der kleine nette Inhaler ist gut. Aber nur gut für Menschen, die ihn auch richtig handhaben können. Somit wird es für viele ältere Typ-2-Diabetiker schon schwierig.
Bleiben also noch die jungen dynamischen Typ-1-er. Ja, für die wäre es natürlich cool, mal eben so nebenbei die nötige Dosis Insulin zu inhalieren und fertig.
Aber hier spielt dann die Dosierung eine wichtige Rolle.
Wenn man bedenkt, dass Typ-1-er teilweise auf 1/2 Einheiten Insulin reagieren, wird das Problem schnell klar.
Die Dosierung von Afrezza ist nämlich nur in Schritten von 4 Einheiten (4er,8er,12er Kartuschen) möglich.
Zusätzlich schwankt die Wirkung von 4 Einheiten Afrezza, im Vergleich zu injiziertem Insulin, erheblich.
4 Einheiten Afrezza können eine Wirkung von 1-3 Einheiten gespritztem Insulin entsprechen.
Das ist natürlich für einen Typ-1-Diabetiker völlig inakzeptabel, zumal mit steigender Dosis dieses Problem zunimmt.
Was ist damit verdeutlichen will, ist die Tatsache, dass auch bei der von Novo angestrebten oralen Applikation, der Teufel im Detail sitzen wird und man nicht sicher davon ausgehen kann, dass dies ein Selbstläufer wird.
Auch wenn es auf den Markt kommt, muss man schauen, wie praktikabel die neue Therapie ist.
So....jetzt aber genug. Ist schon wieder viel Text.
Euch allen ein gutes Händchen bei der Auswahl Eurer Aktien.
Für mich ist nur wichtig, das Novo bei den aktuellen Trends aus R&D Gesichtspunkten in der ersten Reihe mitspielt, egal ob sich schließlich die orale Gabe durchsetzt oder nicht. Denn wie die Insulineinnahme in 10 Jahren aussieht bzw. wie es sich am besten und genaustens dosieren lässt, ist nunmal äußerst schwer vorherzusagen.
Fundamental habe ich an Novo überhaupt nichts auszusetzen. Interessant finde ich deine Wortwahl in einem deiner letzten Beiträge, du erwähnst in etwa "langsames Wachstum".
Und genau dies ist der Punkt, wieso ich momentan bei Novo ein wenig skeptisch eingestellt bin. Die letzten Jahre konnte man enorme Umsatzanstiege bringen, nun liegt man bei schwachen 5 % mit der Tendenz zu mehr Wettbewerb und sinkenden Preisen.
Ausblick ungewiss, gerade in Amerika, wo beide Präsidentschaftsanwärter Pharmafirmen an den Pranger stellen wollen. Bei einem KGV von 20, verbunden mit niedrigerem Wachstum, sehe ich die Kurschancen in den nächsten 2 Jahren eher begrenzt. Da muss Novo schon einen wirklichen Hammer aus der Pipeline holen, um Fantasie zu wecken.
Aber da ich NN als Langfristinvestment sehe, werde ich kein Stück verkaufen, eher stocke ich bei Schwäche weiter auf.
Politisch ist die Angelegenheit sicher nicht so einfach zu prognostizieren. Momentan wird ja politisch stark auf die Kostenbremse getreten, weltweit.
Dennoch wird NN und andere Pharmaunternehmen weiterhin gut Geld verdienen, da mache ich mir wenig Sorgen.
Die angestrebten und teilweise schon realisierten Kostenreduktionen sind sicher ein Ärgernis. Dagegen steht aber die Alterung der Gesellschaft in vielen Staaten, besonders in denen, die Geld und ein ausgeprägteres Sozialsystem haben.
Zusätzlich ist der Diabetes-Markt noch immer sehr überschaubar, es gibt nicht wirklich viele Anbieter und für die Patienten wenig Alternativen.
Ja, die Zahl der Nachahmerprodukte wird wachsen. Aber ich bin überzeugt, dass es nicht zu einem solchen Preisdumping kommen wird wie im klassischen Generika-Markt.
Das Herstellen von Biosimilars ist deutlich aufwändiger und somit teurer. Zusätzlich ist es viel schwieriger, die Standards für Sicherheit und Reinheit einzuhalten.
Ich glaube nicht, dass es zu solch einem Massenmarkt wird, wie wir es von vielen "normalen" Medikamenten kennen.
Ist, wie immer, nur meine persönliche Meinung.
Vielleicht liege ich damit auch voll daneben.
Ist so eine Bloomberg News vielleicht nur für zahlende Kunden zu sehen?
Auf der anderen Seite jedoch will doch NN das Insulin in armen Ländern günstiger verkaufen und dort somit zusätzliche Kunden gewinnen, was doch sehr positiv zu sehen ist..!?
Man muss die Entwicklungen im Pharmamarkt immer im Kontext sehen. Was sind die großen Entwicklungen im Diabetes?
Was haben die Mitbewerber zu bieten?
Wenn ich mir die Pipeline ansehe, dann mach ich mir um NN keine Sorgen.
Natürlich sind die Zeiten vorbei, in denen man Wunschpreise nahezu uneingeschränkt realisieren konnte.
Aber die Zahl der Diabetiker wird weltweit wachsen und das sehr rasant.
All diese Menschen müssen behandelt werden und da wird NN ganz sicher ein Wörtchen mitreden.
Weiss jemand ob hier schon Leerverkäufer tätig sind; ich habe keine Veröffentlichungen dazu gefunden.