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Seite 510 von 2530 Neuester Beitrag: 19.08.25 09:24 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 64.23 |
Neuester Beitrag: | 19.08.25 09:24 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 7.807.775 |
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Indem sie glauben machen wollen, die Überschüsse der Deutschen könnten anders verwendet werden als in den Defiziten ihrer Exportadressaten versenkt zu werden oder alle Sektoren einer Volkwirtschaft könnten 'sparen' wie von den Südeuropäern verlangt sind sie Vulgärökonomen und bedienen sicher nicht zufällig so den völkischen Antikapitalismus. Und das nach mittlerweile 7 Jahren krassen Scheiterns aller neoklassischen Theorien, aus denen sich übrigens auch der von ihnen sachlich falsch als 'Keynes' denunzierte QE-Nonsense der Notenbanken ernährt.
Witzige Randnotiz zum HWS ist, dass er sich laut Flassbeck, der offenbar mit ihm bekannt ist, selbst als 'Keynesianer' charakterisieren würde. Bedeutet dann ja eigentlich, er weiss letztlich über seinen populistischen Unsinn Bescheid ('Professor Sinn, der, wann immer ich ihn persönlich treffe, mir als erstes versichert, er sei Keynesianer,...')
Was Du in # 741 zum Besten gibst ist weitestgehend Nonsense.
Um das halbwegs schlüssig zu erläutern müsste ich nun allerdings wieder einen ganzen Aufsatz schreiben, was mir jedoch gerade zu aufwendig ist.
Einen großen Teil, meiner Einwände könntest Du dabei an sich auch bereits kennen, zumal wir vieles davon bereits an anderen Stellen ausgiebig thematisiert haben.
Ich kann nur einmal mehr feststellen, dass offenbar wenig davon bei Dir hängen bleibt. Du bist selber so ein Vulgärökonom, was Du so gerne den anderen ans Revers heftest.
Wenn Du Dich mit VGR auf einer etwas anspruchsvolleren Ebene auseinandersetzen würdest, dann würde Dir vermutlich auch an der ein oder anderen Stelle ein Licht aufgehen. Materialen zum durcharbeiten, hatte ich da sogar mal für Dich herausgesucht.
Vielleicht nochmal die Tage von meiner Seite etwas mehr dazu.
Wünsche allen einen guten Start in die Woche.
und ich entdecke ein interessantes Gespräch zwischen
Sibylle Berg, Schriftstellerin (Wer hat Angst vor Sibylle Berg?)
Lukas Bärfuss, Dramatiker und Schriftsteller ("100 Tage" und "Koala")
und
Peter von Matt, lehrte bis zu seiner Emeritierung Neuere deutsche Literatur in Zürich
(Autor von "Verkommene Söhne, missratene Töchter: Familiendesaster in der Literatur"
Nach Lektüre des Artikels werde ich davon berichten - das Buch von Peter von Matt werde ich mir auf jeden Fall besorgen...danke für den von Matt, boersalino!
den Artikel: "DieSchweiz ist des Wahnsinns" , der in der Schweiz für erhebliche Aufregung sorgte und Grundlage für das Gespräch, -veröffentlicht in der gestrigen FAZ - ist.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/...ostlos-13856819.html
- so ist das Gespräch der FAZ Redakteurin Sandra Kegel mit den drei Schweizern am 25.04. in der FAZ übertitelt.
Herr Bärffuss, diem heftigen Reaktionen zu Ihrem Artikel "Die Schweiz ist des Wahnsinns" (siehe post 12745) haben überrascht. Was war da los ?
Lukas Bärfuss: Vieles. Entscheidend war, dass der Essay in einer deutschen Zeitung erschienen ist. Das haben mir viele übelgenommen. Man regelt die Dinge lieber in der Familie.
Peter von Matt: Es ist kurios. Seit Jahren wird geklagt, dass sich seit Frisch und Dürrenmatt die Schriftsteller nicht mehr einmischen. Das stimmt zwar nicht, aber so lautet das Medienklischee. Wenn dann mal einer auf den Putz haut, kommt die Animosität wieder zum Vorschein. Politiker und Medienleute meinen, sie seien zuständig für die Politik. Schriftsteller sollen Bücher schreiben, aber sich sonst bitte schön ruhig verhalten.
Kegel: Lässt sich heute nicht mehr moralisch argumentieren?
Sibylle Berg: Moral ist zu einem Schimpfwort geworden. Moraldiskussionen haftet in der kollektiven Meinung etwas Abstossendes an. Erstaunlich, denn jeder hat doch eine moralische Instanz in sich und weiß, was ausserhalb seines kleinen Zirkels in der Welt passiert-------------------
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Demokratie, die sie meinen: Das rotbraune Milieu lässt nun, Oberwasser wähnend, auch auf Ariva die Maske fallen. So müssen ich oder auch AL inzwischen für jedes zweite Posting bei den Ökonomen in den Bau, auch für solche läppischer Natur und selbst dann, wenn diese zuvor 'freigeschaltet' wurden, sprich die erste Meldung abgewiesen wurde - dann macht eben der nächste Metamod den Job komplett.
Das Motiv liegt auf der Hand, nämlich öffentliche Räume zu besetzen und alles, was sich nicht völkisch definieren lässt auszuschliessen. Man kann nun in die Meldebattle einsteigen oder wie AL die Brocken hinwerfen und seine ID löschen. Beides sind jedoch destruktive Optionen. Was bleibt ist zu verstehen, dass die Zeit der Diskussionen vorbei ist und zu versuchen, in strikt michelfrei gehaltenen Zonen 'zu überwintern'. Jedenfalls solange Ariva, das offensichtlich die Seiten zu wechseln beginnt, diese noch zulassen will.
unter Anspielung auf den Monte Verita, wo Künstler vor 100 Jahren an neuen Lebensentwürfen bastelten:
Peter von Matt:
Utopie ist als Kategorie phasenweise wichtig, dann verliert sie sich wieder. Aber heute, da uns die Probleme bis zum Hals stehen, können wir uns nicht auch noch eine Welt ausdenken, die so oder so wäre. Wir müssen schauen, dass der Problempegel sinkt. Die Utopie war eine Luxusdiskussion der Linken in den 70-er Jahren. Mich hat das schon damals genervt. Ich will ein handfestes Problem, worüber ich reden kann.
Kegel:
Sie sind 3 Schweizer Staatsbürger, Ihr Land wird oft als "Willensgemeinschaft" bezeichnet. Liegt darin womöglich ein Moment von Utopie ?
Peter von Matt:
Die Rede von der Schweiz als Willensgemeinschaft ärgert mich. Denn das heißt ja, daß die anderen von Natur aus geworden seien, was sie sind, während wir uns selbst gemacht haben. Aber die Schweiz ist Produkt historischer Zufälle. 1815 wäre die Schweiz aufgelöst worden, wenn nicht die europäischen Groß-Staaten gesagt hätten, wir brauchen das Land wegen der Pässe. Die Schweiz war nicht einmal im Stande, beim Wiener Kongress einig aufzutreten, sondern mußte von den Grloßmächten zu den Grenzen, wie wir sie heute haben, gezwungen werden.
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