Culture Club
Seite 509 von 2530 Neuester Beitrag: 19.08.25 09:24 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 64.23 |
Neuester Beitrag: | 19.08.25 09:24 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 7.807.770 |
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Was dich daran so sehr stört, kann wie schon mal angedacht lebensbiographischen Hintergrund haben, zB im Sinne negativer Erfahrung mit der destrutiven Seite dieses Milieus, die es ja auch gibt. Oder vielleicht ist es auch nur der unverdiente Erfolg dieses 'unehrlichen' Milieus in der Gesellschaft, der trotz und wegen des Widerstandes, auf den sie dabei trifft, ihre kulturellen Paramter nachhaltig verändert.
Denn am Ende landen die vermeintlichen Wreckers of Zivilisation im Museum of Modern Art und halten Einzug in den Schulunterricht, während die von dir geschätzten good clean fun Barden morgen schon keiner mehr kennt oder als die eigentlichen Barbaren gehandelt werden. Wie auch immer, dein Ressentiment werd ich mir nicht zu eigen machen, was du sicher verstehst. Reden können wir aber darüber.
heute abend um 22.20 ARTE Doku: Der nackte Shakespeare
anschliessend 23:55 ARTE Romeo und Julia
Montag 25.04. 20:15 ARTE Ein Sommernachtstraum
Mittwoch 27.4. 20:15 ARTE Viel Lärm um nichts
Donnerstag 28.4. 20:15 ARTE Othello
Der Rest Deines Beitrages verwundert mich dann umso mehr. Über die Wreckers of Zivilisation, den Industrial insgesamt, genau so wie etwa auch über Dadaismus, Futurismus und überhaupt die sogenannten Avantgarden des letzten Jahrhunderts, die Du hier ebenfalls immer mal wieder einfließen lässt, habe ich nun schon mehrmals etwas über meine differenzierte und äußerst ambivalente Haltung dazu geschrieben. ...und dabei sogar mit vielen Textstellen und links untermauert. Die Qualität, über die sie nach Masstäben der Kunst einerseits verfügen, sowie antizoziale und teils sogar totalitäre Tendenzen und in weiten Teilen auch krude politischen Zielsetzungen auf der anderen Seite, wären da z.B. ein Schlüsselthema für ein differenziertes echtes Verständnis jener Bewegungen.... Aber ich drifte ab. Das wäre jedenfalls nochmal ein anderes Thema.
In den Kunstgalerien stehen diese Dinge in jedem Fall völlig verdient, und ich wäre auch der letzte, der Ihnen diese Stellung streitig machen wollte. Manches davon z.B. Die großartigen Skulpturen und Bilder der Futuristen sagen mir ästethisch sogar ausgesprochen zu. Aber in der Politik....bloß nicht..
Diese Ambivalenz liegt dabei in diesen Bewegungen selbst begründet und nicht in der Biographie von Zanoni, oder wem auch immer. Diese Ambivalenz wird dann auch in jeder ernstzunehmenden kulturgeschichtlichen Auseinandersetzung mit diesen Avantgarden thematisiert. Hatte dazu dann ebenfalls im Verlauf dieses threads bereits einiges dazu hereingestellt.
Selbstverständlich brauchst Du Dir das alles nicht unbedingt zu eigen zu machen. Du darfst diese Dinge gerne weiterhin ausblenden, unsinniger Weise anders betrachten oder wie auch immer.
Ich habe nunmal jedoch wiederrum keine Ambitionen, den linksradikalen politischen Aktivismus, mitzutragen wenn er in Deinen Beiträgen zuviel Gewicht bekommt.
Das ist dann übrigens auch der Grund, warum ich hier zunehmend seltener geschrieben habe. Nimm's als Erklärung und bloßes Feedback meinerseits.
Du kannst das hier machen, wie Du möchtest. Bei großen Differenzen funktioniert das Miteinander allerdings nur dann, wenn man auch darüber stehen kann, also auch mal in der Lage und vor allem gewillt ist, diese einfach mal beiseite stehen zu lassen. Vorausgesetzt natürlich, dass man Interesse an einem Austausch hat. Wenn man dem anderen jedoch in nahezu jedem zweiten Beitrag damit vor der Nase herumwedelt, dann haut es nicht gut hin. Was wiederum nicht am Gegenüber, sondern in der Natur der Sache liegt. Was erwartest Du denn?
Entweder müsste ich ständig widersprechen, was mir zu zeitaufwendig ist, oder aber es einfach durchwinken, was ich aber auch nicht möchte. XD
Wer sich nach 8 arglosen Post-Minimal Tracks, einem interessanten Interview mit einem weit in bürgerlichen Diskurse reichenden Philosophen ('Zeit', Faz usw) und der Verlinkung eines Artikels über exotische Baustile zurückkehrender Exmigranten von kommunistischer Propaganda erdrückt wähnt, hat auch nichts anderes verdient.
Seelische Nöte sind es natürlich nicht wirklich, bzw. keine die sich nicht auf sehr einfache und naheliegende Weise beheben ließen. Wie gesagt, wenn es mir dann zu viel wird, ziehe ich mich hier für gewöhnlich eben ein bisschen zurück.
Mir ging es in diesem Fall einfach mal um ein übergeordnetes Feedback.
Äh....ja.., hier z.B. aus der Faz:
"Kurz' Antwort auf die Weltordnungskrise, die Renaissance radikaler Gesellschaftskritik, vermag daher kaum zu überzeugen - zumal der Verfasser eine nähere Erläuterung ihrer Möglichkeiten und Konsequenzen ohnehin schuldig bleibt. 433 Seiten beißender Systemkritik stehen knapp 6 Seiten Erörterung von Alternativen gegenüber, die in der Forderung nach der Transformation der linken Gesellschaftskritik und der Überwindung einer weltweiten "religiösen Regression" als entscheidender Treibsatz für die Barbarisierung der Welt kulminiert. Mit anderen Worten, der "primitive weltanschauliche Materialismus aufklärerischer und vulgärmarxistischer Provenienz" ist nach Kurz völlig ungeeignet, mit dem heutigen religiösen Krisenfundamentalismus fertig zu werden. Statt dessen drehen wir das Rad zurück in die Welt von Utopia und greifen die Idee der genossenschaftlichen Selbstverwaltung auf der höheren, übergreifenden Ebene des gesamtgesellschaftlichen Ressourcenflusses neu auf. Es lebe der transnationale, alle Grenzen hinter sich lassende Welt-Kibbuz. Wie dieser in der Praxis funktionieren soll, kann uns der Verfasser allerdings nicht verraten."
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/politik/...mkritik-1119657.html
...wow...was für eine tolle und bis in den bürgerlichen Mainstream hereinreichende Philosophie. Wo lernt man sowas eigentlich?
Wollte ich schon immer mal gefragt haben. Denn mit Homers Geschichte vom Trojanischen Pferd, der antiken Variante der marxianischen Maulwurfstrategie hat es ja sicher nichts zu tun, nehme ich an.
SHARPs recognise the biracial origins of the skinhead subculture, and resent what they see as the racial hijacking of the skinhead name by white power skinheads—who are consequently designated as "boneheads" by some SHARPs. The SHARP logo is based on the logo of Trojan Records, which originally mainly released black Jamaican ska, rocksteady and reggae artists. SHARPs recognise the biracial origins of the skinhead subculture, and resent what they see as the racial hijacking of the skinhead name by white power skinheads—who are consequently designated as "boneheads" by some SHARPs. The SHARP logo is based on the logo of Trojan Records, which originally mainly released black Jamaican ska, rocksteady and reggae artists.
Trojan Records is a British record label founded in 1968. It specialises in ska, rocksteady, reggae and dub music. The label currently operates under the Sanctuary Records Group. The name Trojan comes from the Croydon-built Trojan truck that was used as Duke Reid's sound system in Jamaica. The truck had "Duke Reid - The Trojan King of Sounds" painted on the sides, and the music played by Reid became known as the Trojan Sound.
(Wobei vieles zugegebener Maßen und wie oben dann ja auch bereits angedeutet sehr viel ambivalenter und auch komplexer zu betrachten ist. Wobei sich aus den Kategorien Kunst oder eben Politik gänzlich unterschiedliche Beurteilungsmaßstäbe ergeben)
...und wie gesagt...Es sei Dir auch gerne belassen. Wie und ob es dann aber ankommt ist dann aber wie so oft nicht zuletzt auch eine Frage des richtigen Maßes. Dieses Thema könnte dabei durchaus auch in anderen Bereichen ein nicht ganz unproblematischer Bereich bei Dir sein, wie ich zumindest ahne.
Der Rest ist dann bestenfalls polemischer Unsinn. Aber auch dies sei Dir nachgesehen, kam doch das Contra als Initialimpuls von mir.
p.s.: Wenn ich Dir andersherum, in jeder zweiten Reihe liberale, oder ordoliberale Theorien und Meinungen, als Metaethik oder mehr oder minder platten und dabei musikalisch auch noch eher mittelmäßigen Agitpop verkaufen wollte, würdest Du mich vermutlich nach einigen ausufernden Diskussionen irgendwann sperren.XD
Nein? Dann kann ich ja mal eine neue tägliche metaethische Reihe etwa von Deinem Liebling Hans Werner Sinn auflegen....
Vereinzelt ist das ja sicher alles ganz nett, aber täglich....?
Ups...welch diabolischer Plan :)))))))
Aber nein, keine Sorge... mir würde das jedenfalls zu schnell selber zu blöde werden....
XD
;-)
Eine gewisse Kritik an Sinn ist dabei sicher nicht unberechtigt, wobei das eben auch ein gutes Stück weit damit zu tun hat, dass er neben seiner eigentlichen Tätigkeit als Hochschullehrer, Ökonom und (mittlerweile ehemaliger) Präsident des IFO- Wirtschaftsforschungsinstituts eben auch populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht hat. Das ist immer eine zweischneidige Angelegenheit. Als Wissenschaftler macht man sich mit solchen Ausflügen grundsätzlich angreifbar, auf der anderen Seite halte ich es allerdings für durchaus hilfreich, um die Grundzüge bestimmter Wissenschaften auch einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Mit für den Hochschulbereich verfasster Fachliteratur kann nunmal nicht unbedingt jeder etwas anfangen. Allerdings gibt es von Sinn ja nun auch weiß Gott genügend reine Fachschriften, die wiederum nicht unbedingt für alle, schon gar nicht den Stammtisch, verständlich sein dürften.
Deine saldenmechanischen Zusammenhänge, mit denen Du trotz mehrjähriger Beschäftigung immer noch auf Erstsemesterniveau herumhantierst, dürften ihm ebenfalls alles andere als unbekannt sein, allerdings ist er dann auch über das erste Semester hinausgekommen. Als Professor hat er diese Dinge sogar unterrichtet. Seine Stationen sind dabei übrigens durchaus bemerkenswert.
"Seit 1984 ist Sinn Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er war zwei Jahre lang Professor an der University of Western Ontario in Kanada. Als Gastprofessor war er an der London School of Economics sowie an den Universitäten Bergen, Stanford, Princeton und Jerusalem tätig. Er hielt als bislang einziger Deutscher Yrjö Jahnsson Lectures[3] in Helsinki und Tinbergen Lectures in Amsterdam. Seit 1988 ist Sinn zudem Honorarprofessor an der Universität Wien. Von 1997 bis 2000 war er Vorsitzender des Vereins für Socialpolitik und zwischen 2006 und 2009 Präsident des International Institute of Public Finance, des Weltverbandes der Finanzwissenschaftler. Außerdem ist er Fellow des National Bureau of Economic Research in Cambridge (USA)."
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hans-Werner_Sinn
Was sich meines Erachtens auf bloßen Stammtischniveau bewegt sind nicht die Untersuchungen und Studien von Sinn, sondern vielmehr die allgemeine Diskussion darüber, was sowohl für manche seiner Befürworter aber eben auch seiner Gegner gilt. Wirklich Qualifiziertes habe ich von Dir da übrigens auch noch nicht gelesen ;-)
Vielleicht ja wirklich keine schlechte Idee mit der täglichen Hans Werner Sinn-Reihe. Auf diesem Wege ließen sich vielleicht auch wunderbar einige hartnäckige Ressentiments abbauen.
Es gäbe da zudem viele interessante Gebiete, bei denen man dort wertvolles Grundlagenwissen aneignen könnte:
"Sinn hat sich in seinen ersten wissenschaftlichen Jahren vor allem mit der ökonomischen Risikotheorie beschäftigt. Seine 1977 eingereichte und 1980 publizierte Dissertation mit dem Titel „Ökonomische Entscheidungen bei Ungewissheit“ (1980)wurde auch international publiziert (Economic Decisions under Uncertainty, North Holland: Amsterdam, New York und Oxford 1983). Schwerpunkte dieser Arbeiten lagen bei der Symbiose von Erwartungsnutzentheorie und der axiomatischen Fundierung der Mittelwert-Varianz-Analyse, hier: der Fundierung des Prinzips des unzureichenden Grundes, bei der psychologischen Fundierung von Risikopräferenzfunktionen und vor allem der Analyse von Risikoentscheidungen mit Haftungsbeschränkungen. Nach dem Urteil von Martin Hellwig hat Sinn damit die bislang als Basiswerk geltende Arbeit von Stiglitz und Weiss aus dem Jahr 1981 vorweggenommen.
Es folgte eine größere Anzahl von Arbeiten zu konjunkturtheoretischen, umweltökonomischen und außenhandelsbezogenen Themen, darunter Arbeiten zum so genannten Asset Approach und zur Mikrofundierung des allgemeinen Modells des temporären Gleichgewichts sowie Thesen zur Erklärung des Exportbooms in bestimmten Ländern (→ Basarökonomie).
Einen besonderen Schwerpunkt bildeten Probleme des längerfristigen wirtschaftlichen Wachstums. Vor Abel, Blanchard und Chamley formulierte Sinn das ökonomische Zentralplanungsmodell des wirtschaftlichen Wachstums in der Tradition von Robert Solow als intertemporales allgemeines Gleichgewichtsmodell mit dezentral optimierenden Akteuren und Markträumungsbedingungen.
1987 erschien Sinns Analyse der Anreizwirkungen beschleunigter Abschreibungen und der verschiedenen Komponenten der Kapitaleinkommensbesteuerung auf die intertemporale, internationale und intersektorale Ressourcenallokation.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hans-Werner_Sinn
...mir fehlt da nur etwas der missionarische Eifer. Kann sich zudem bei Interesse letztlich auch jeder selber anlesen. Er ist ja nun wirklich bekannt. Eine wirklich ernsthafte Diskussion solcher Themen, sprengte dann auch ganz und gar die Möglichkeiten eines solchen Threads und wohl auch die zeitlichen Ressourcen seiner Teilnehmer.
Die übliche Diffamierung, wie man sie dann auch regelmäßig bei Dir lesen kann, ist mir aber jedenfalls Fall nicht nur zu billig, sondern auch zu blöd.