Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 7927 von 7927 Neuester Beitrag: 20.04.25 13:07 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 199.156 |
Neuester Beitrag: | 20.04.25 13:07 | von: Dreiklang | Leser gesamt: | 39.109.386 |
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Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.
Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.
Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.
Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.
http://www.heinrich-heine-denkmal.de/heine-texte/caput01.shtml
Scheint also eher eine künstliche Knappheit an Geld zu sein als eine solche an Gütern; was bewirken kann, dass weniger Güter erzeugt werden können, weil Liquidität künstlich knapp gehalten wird.
Wenn er das richtig anging konnte er es (je nach Gegend) auch zu Wohlstand bringen oder ihn erhalten, wenn er es schlecht machte, verarmen und alles verlieren, auch pleite gehen. Er war ein Unternehmer, der sich einem Markt (Angebot und Nachfrage) aussetzt. (Heute ist er in der Schweiz öfter eher eine Art Staatsangestellter....)
Der Adelige jedoch in den Feudalsystemen lies für sich arbeiten und das organisieren und konnte sich den "schönen Dingen" widmen.
Das Begehren wird ja heutzutage auch oft erst erzeugt vom Angebot. Was war zuerst, das Ei oder das Huhn?
Wenn man die katholischen Kirchen vergangener Zeiten anschaut, sind sie ja auch materialisierte Arbeit.
Die jedoch für einen Gott... oder eher für eine Kirche, geleistet wurde, nicht für den privaten Konsum oder das persönliche Begehren oder einen Markt. Da arbeiteten zB. tausende von Arbeitern, Handwerkern, namenlosen Bildhauern, Künstlern usw. über Generationen an Kathedralen. Nicht um ein Angebot oder ein Überschuss zu produzieren für einen Markt, doch sind diese Bauwerke ja auch ein Überschuss von Arbeitskraft, die nicht für die Selbsterhaltung oder den Markt verwendet wurden.
Ein anderes Kapitel wären z.B. die Kriege, die ja auch nur aus einem "Überschuss" geführt werden konnten an Energien, die nicht für das Überleben oder die Produktion verwendet wurden.
So hat man vielleicht einen latenten Überschuss an "menschlichen Energien" und "menschlichem Begehren", ein ständiges Streben... nach mehr. Heute fliesst vieles davon ab über den Konsum und somit über das individuelle Begehren, welches auch ständig neu erzeugt wird.
Ein Teil der europäischen Gesellschaft. Nur brauchen auch diese Geld und Sinn.
Arbeit ist eben ein Sinn, für die Mehrheit wohl, steckt auch das Feld ab des Alltages und errichtet eine Ordnung, auch eine Hierarchie des täglichen Sinnes.
So waren z.B. die Arbeiter, Steinmetze, Zimmerleute usw., welche die Kathedralen oder auch Burgen errichteten, ja beschäftigt und hatten ein Einkommen. Was hätten sie sonst den ganzen Tag getan? Überfälle, Schlägereien, Revolten?? , es gab weder TV noch Internet.
Heute ist es wohl auch so, dass eben viele ohne Arbeit auch keine Strukturen haben oder selber finden, auch keine sozialen und verelenden und verblöden, auch mit Drogen und Alkohol usw.. oder sich radikalisieren, abdriften in eine Blase (wo sie immer selber recht haben).
Arbeit anders zu definieren, könnte mAn ein Ziel sein, aber ich war und bin z.B. gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen, auch aus oben erwähnten Überlegungen, wäre schon eher für eines welches an Bedingungen gebunden ist, schliesslich gibt es auch Mängel z.B. für den zunehmenden Anteil an Hilfebedürftigen und sozial auch teilweise vereinsamten, hochbetagten Teil der Bevölkerung.
Zudem gibt es Arbeit, nicht nur in der Produktion von Überschüssen. Es wäre nur die Frage der Definition und der Bezahlung dafür.
Was sie davon trennt, diese mal so bedienen zu können dass sie sich auch mal den Kopf übers Begehren zerbrechen dürfen, ist eine chronische Knappheit in ihrer Zahlungsfähigkeit. Dieser Knappheit entspricht der Überschuss an Waren, Leistungen und Kapital, der nie genug zahlungsfähige Abnehmer finden kann und eben deshalb periodisch in die bekannten Entwertungskrisen führt. (FillorKill)
Also muss der Mangel an Geld behoben werden. Mit einer starken Zentralbank im Rücken ist das nicht schwer. Argentinien hat es Jahrzehnte so gehandhabt, begonnen im Peronismus - Wohlstand für alle. Bis dann der Mann mit der Kettensäge kam und den verdutzten Bürgern erklärte : "No hay plata" - es gibt kein Geld (mehr).
In den USA war Immobilienbesitz jahrzehntelang eine Geldmaschine: Weil die Hauspreise stiegen, konnten Hypothekendarlehen immer weiter aufgestockt werden und damit Konsumgüter gekauft werden. Warum nur ein Auto haben, wenn man sich auch zwei leisten kann. Bis dann , 2007 und 2008, die Hauspreise einbrachen, die Besicherung der Hypotheken damit kollabierte und die Banken vom Schuldner Nachschuss forderten. Was viele nicht leisten konnten und das Haus an die Bank fiel.
Ganz schlecht gelaufen.
Seit ca. dem Jahr 2000 ist das Geldsystem heißgelaufen. Die Abwicklung von 2008 ist noch nicht vorbei. Es gibt auch wieder Inflation, obwohl wir doch eigentlich seit 2009 mit der "Deflation" (Ben Bernanke) zu kämpfen haben.
Wie lange musste man in den 80er Jahren arbeiten, um Wohneigentum erwerben zu können?
Wie lange muss man 2025 arbeiten, um Wohneigentum erwerben zu können?
Warum ist Wohneigentum ein wichtiger Indikator? Weil es knapp ist und nicht beliebig vermehrt werden kann. Überschuss-Liquidität sucht sich genau das, was knapp ist, weil hier immer weitere Steigerungen zu erwarten sind. Um das abzufangen, da es schädlich ist, müsste der Überschuss an Geld auf andere Sektoren der Realwirtschaft umgelenkt werden.
Ein Bauer, der erfährt, dass sein Land plötzlich 10 Mio wert ist, könnte sich ja freuen, warum nicht verkaufen?
Oder er freut sich nicht. Er kann genauso sagen: "Der Wert meines Landes ist mir egal. Ich will mit den Früchten meiner Arbeit weiter Geld verdienen" . Das aber werden Finanzleute ( wie z.B. Fillorkill) nie verstehen.
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