islamische Welt sätzt Dänemark unter Druck...
Zitat: "Natürlich ist die Reaktion auf die Karrikaturen aus unserer abendländischen Sicht übertrieben, müssen wir es deshalb noch weiter treiben?" Stimmt schon grundsätzlich, aber es wird/wurde ja nicht nur von "uns" weitergetrieben oder interpretiere ich die Artikel in der Presse etwa falsch? Weshalb, noch einmal meine Frage, war nach der Entschuldigung nicht Ruhe im Karton?
Ich frage mich nur, weshalb die islamische Welt derart, ja wie, fast schon hysterisch reagiert und damit ja selbst kein bisschen Toleranz aufbringt, gegenüber der Demokratie nach abendländischem Verständnis, die eben auch eine andere Auffassung von Karikaturen und deren Veröffentlichung hat, unabhängig davon, ob diese jetzt dumm, plump oder wie auch immer zu nennen sind (die Karikaturen).
Vom Westen einerseits Verständnis und Zurückhaltung erwarten, ja geradezu einfordern und sogar drohen, andererseits das Wort Toleranz nach eigenem Gutdünken auslegen, gerade wenn es um die Darstellung Andersdenkender in den Blättern/Publikationen in den arabischen Ländern geht; die liest jedoch hier - logischerweise - kaum einer. "Sie" und "wir", wir werden uns wahrscheinlich nie verstehen!
Ciao!
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Umstrittene Mohamed-Karikaturen in "France-Soir" (dpa) | |
Islamischer Bildersturm: "Nicht steuerbare Kräfte"
Der Streit um die dänischen Mohammed-Karikaturen hat sich am Mittwoch mit neuen Massendemonstrationen in islamischen Ländern, aber auch der erneuten Veröffentlichung der Zeichnungen in Frankreich ausgeweitet. Die Boulevardzeitung «France-Soir» begründete den Abdruck der von Muslimen in aller Welt heftig kritisierten zwölf Karikaturen auf der Titelseite mit dem Satz: «Ja, man hat das Recht, Gott zu karikieren.» Begleitet wurde dies von einer Karikatur, die die buddhistischen, jüdischen, muslimischen und christlicher Götter auf einer Wolke zeigt.
Im Innenteil des Blattes werden dann die dänischen Karikaturen gezeigt. Dazu heißt es: «Das Erscheinen der zwölf Zeichnungen in der dänischen Presse hat in der muslimischen Welt Emotionen ausgelöst, weil dort die Darstellung Allahs und seines Propheten verboten ist. Aber kein religiöses Dogma kann einer demokratischen und säkularen Gesellschaft auferlegt werden, 'France-Soir' druckt deshalb die kritisierten Karikaturen.»
In Tunis hatten 17 Innenminister aus den Ländern der Arabischen Liga am Vorabend von der Regierung in Kopenhagen die Bestrafung der Verantwortlichen für die schon vier Monate zurück liegende Veröffentlichung im dänischen Blatt «Jyllands-Posten» verlangt.
In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa demonstrierten zehntausende Frauen gegen die dänische Zeitung. Wütende Studentinnen verbrannten dänische Fahnen. Sie trugen Transparente mit Aufschrift wie «Eine Beleidigung unseres Propheten ist eine Beleidigung für uns» und «Unterstützt den Islam durch den Boykott dänischer Produkte» fest.--
Zeitung gibt sich geschlagen
Angesichts der massiven Proteste erklärte die Zeitung «Jyllands-Posten» den von ihr betriebenen «Kampf um die Meinungsfreiheit» durch Veröffentlichung der Mohammed- Karikaturen für verloren. Chefredakteur Carsten Juste sagte: «Ich muss zutiefst beschämt zugeben, dass die anderen gewonnen haben.»
Er hätte vor vier Monaten niemals die Zustimmung zum Abdruck der Zeichnungen gegeben, wenn ihm die Folgen damals schon klar gewesen wären. Das Blatt wollte nach eigenen Angaben mit den Zeichnungen ein Zeichen gegen zunehmende Selbstzensur aus Angst vor islamistischem Druck setzen.
"Nicht steuerbare Kräfte"
Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen meinte ebenfalls in «Berlingske Tidende», sein Land müsse es nun «mit nicht steuerbaren Kräften» aufnehmen. «Es erfordert einen ganz besonderen Einsatz, um diese wieder dämpfen zu können», sagte Rasmussen weiter. Er warnte vor allen Aktionen gegen muslimische Zuwanderer in Dänemark.
Das Fernsehen berichtete dazu von per SMS verbreiteten Boykottaufrufen gegen islamische Geschäfte in Dänemark, hinter die sich auch zwei prominente Abgeordnete der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei (DVP) stellten. Diese agiert parlamentarisch als Mehrheitsbeschaffer für die Minderheitsregierung von Rasmussen.
Aufruf zu Anschlägen
Die Büros der «Jyllands-Posten» in Kopenhagen und im Westen Dänemarks mussten am Dienstagabend geräumt werden, nachdem ein Anrufer vor Bomben gewarnt hatte. Die Polizei durchsuchte die Gebäude, fand aber keine Sprengsätze. Im Internet riefen irakische Aufständische ihre Anhänger zu Anschlägen in Dänemark und Norwegen auf.
Eine der Karikaturen zeigt Mohammed mit einem Turban in Gestalt einer Bombe samt brennender Zündschnur. Auf einer weiteren Zeichnung hat er ein Schwert in der Hand. «Jyllands-Posten» veröffentlichte sie bereits am 30. September, eine norwegische Zeitung druckte sie im Januar nach.
Nachdruck in Deutschland umstritten
Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat den Nachdruck von Mohammed-Karikaturen in deutschen Zeitungen kritisiert. Entscheidend sei die Ziffer 10 des Pressecodex, sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner der «Netzeitung». Danach seien «Veröffentlichungen in Wort und Bild, die das sittliche oder religiöse Empfinden einer Personengruppe nach Form und Inhalt wesentlich verletzen können, mit der Verantwortung der Presse nicht zu vereinbaren». Die zunächst in der dänischen Zeitung «Jyllands-Posten» erschienenen Zeichnungen haben eine Protestwelle in der arabischen Welt ausgelöst.
Der Presserat habe in ähnlichen Fällen bereits Rügen erteilt, in denen allerdings das christliche Empfinden verletzt wurde, sagte Zörner nach Angaben der «Netzeitung». Er räumte ein, die Zeitungen könnten mit der Chronistenpflicht argumentieren. Es sei verständlich, wenn sie den Lesern zumindest zeigen wollen, worum es bei dem Konflikt gehe. Dafür hätten sich die betreffenden Zeitungen aber auf eine einzelne Karikatur beschränken sollen.
Der Presserat dagegen reagierte zurückhaltend. Wenn Beschwerden über die Abdrucke eingingen, werde man prüfen, ob sie gegen den Pressecodex verstoßen, sagte Arno Weyand vom Presserat der «Netzeitung». Da die Zeitungen aber nicht Urheber der Karikatur seien, könne man ihnen möglicherweise nichts vorwerfen. Eine Rüge des Presserats zu diesem Zeitpunkt sei auf jeden Fall ausgeschlossen. (N24.de, dpa, AP)
<!--nachrichtentext ende -->Mohammed mit Schwert: Freie Meinung oder Gotteslästerung?
Prophet mit Bombenturban: Protest ufert in Gewalt aus
Praktisch betrachtet, sind das ganz typische Verhaltensweisen.
greetz bammie
Das Problem ist nur, dass diese "Kinderchen" nicht mit Sandförmchen spielen, sondern ganz gefährliches "Spielzeug" in der Hand halten, das können neben Waffen genauso gut Ideologien (im Sinne von Weltanschauung) mit festgefahrenem Wahrheitsanspruch sein, und kein "Erwachsener" ist in der Nähe, der diesem Treiben ein Ende bereiten könnte. Man muss das nicht alleine an den Amerikanern festmachen, das wäre zu einfach gestrickt, die "bösen Kinderchen" finden wir überall und sie haben sich eigentlich schon immer von dem Ziel einer "Gesellschaft des Friedens" entfernt, hin zu einer "Gesellschaft des Krieges". War die menschliche Rasse jemals eine "Gesellschaft des Friedens"? Wohl kaum!
Ciao!
PS Solltest du mir jetzt die Frage stellen, weshalb ich dennoch ein in der Regel optimistischer Mensch bin, dann gebe ich dir die Antwort: Man kann nicht gegen seine Natur... ;-)
PPS Ich gehe jetzt in den Sportverein und "haue" mich ein bisschen mit meinen Sportkollegen, immer sehr lehrreich, denn Flexibilität und das Prinzip des Nachgebens spielen dabei eine große Rolle. *cya*
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Mohammed-Karikaturen
„France-Soir“ und „Welt“ gießen Öl ins Feuer
Was wiegt schwerer - die Gefühle von Muslimen oder die Meinungsfreiheit? Die Zeitungen „France-Soir“ und „Die Welt“ haben sich im Streit um die dänischen Mohammed-Karikaturen für die Freiheit entschieden und drucken die umstrittenen Zeichnungen ab. France-Soir garniert die Veröffentlichung mit einem deftigen Kommentar.
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Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung Jyllands-Posten. Foto: AFP
HB PARIS/BERLIN/KOPENHAGEN. Die in Paris erscheinende „France-Soir“ druckte alle zwölf Karikaturen nach, die bereits vor mehreren Monaten in der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“ erschienen waren, aber erst jetzt zu einer Protestwelle von Muslimen in aller Welt geführt hatten.
In einem Kommentar auf der Titelseite begründet die Redaktion des „France Soir“ ihre Entscheidung, alle zwölf Karikaturen zu veröffentlichen. Die Zeichnungen hätten die moslemische Welt geschockt, weil die Darstellung Allahs und seines Propheten verboten sei, heißt es darin. „Weil aber kein religiöses Dogma die Auffassungen einer demokratischen und säkularen Gesellschaft bestimmen kann, veröffentlicht „France Soir' die umstrittenen Karikaturen.“
„France Soir“-Chefredakteur Serge Faubert schrieb zudem: „Schluss mit den Belehrungen dieser bigotten Reaktionäre! Diese verurteilten Karikaturen enthalten nichts, was eine rassistische Absicht ausweist oder eine Gemeinschaft als solche verunglimpfen will.“ Dann fügte er hinzu: „Nein, wir werden uns niemals für die Freiheit, unsere Meinung zu sagen, uns Gedanken zu machen und Überzeugungen zu haben, entschuldigen.“
Die Welt druckte am Mittwoch nur eine Karikatur, die den Propheten mit einem bombenförmigen Turban zeigt, in dem eine brennende Lunte steckt. Die Zeichnung wurde auf der Titelseite veröffentlicht. Einer der Reporter des Blatts erzählte in einem Interview im Deutschlandradio, schon vor mehreren Monaten habe man alle Karikaturen aus Solidarität nachgedruckt, damals sei es nur niemandem aufgefallen.
„Welt“-Chefredakteur Roger Köppel schrieb in einem Kommentar zur Karikatur: „Es gibt kein Recht auf Satireverschonung im Westen.“ Der Nachrichtenagentur Reuters sagte Köppel, es entspreche seinem journalistischen Selbstverständnis, dass Medien dann einschreiten müssten, „wenn wesentliche Grundpfeiler unserer Kultur in Frage gestellt werden, wie es hier der Fall ist“. Das Abdrucken der Zeichnungen sei auch ein Bekenntnis zur Meinungsfreiheit. „Hier geht es um Todesdrohungen, nicht darum, sich aus Jux über eine Religion lustig zu machen. Das ist ein hochpolitischer Vorgang, den journalistisch abzubilden die Pflicht eines Mediums ist“, sagte Köppel. Die westliche Zivilisation beruhe auch „auf der Möglichkeit, sich mit einer gewissen Respektlosigkeit und einem Lächeln auch die letzte Autorität vornehmen zu können“.
Der Deutsche Journalistenverband (DJV) kritisierte den Nachdruck der Karikaturen. Sprecher Hendrik Zörner sagte der „Netzeitung“, nach Ziffer 10 des Pressecodex seien „Veröffentlichungen in Wort und Bild, die das sittliche oder religiöse Empfinden einer Personengruppe nach Form und Inhalt wesentlich verletzen können, mit der Verantwortung der Presse nicht zu vereinbaren“. Zörner wies darauf hin, dass der Presserat bereits in Fällen Rügen erteilt habe, in denen allerdings das christliche Empfinden verletzt wurde.
Der Presserat dagegen reagierte zurückhaltend. Wenn Beschwerden über die Abdrucke eingingen, werde man prüfen, ob sie gegen den Pressecodex verstoßen, sagte Arno Weyand vom Presserat. Da die Zeitungen aber nicht Urheber der Karikatur seien, könne man ihnen möglicherweise nichts vorwerfen. Eine Rüge des Presserats zu diesem Zeitpunkt sei auf jeden Fall ausgeschlossen.
In der arabischen Welt dauern unterdessen die Proteste gegen die Karikaturen an. In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa protestierten am Mittwoch zehntausende Frauen gegen die Veröffentlichung. Wütende Studentinnen verbrannten dänische Fahnen und riefen zum Boykott dänischer Produkte auf. Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 80 000 Frauen an der Protestaktion. Die Veranstalter sprachen von 150 000 Teilnehmerinnen.
Solange jeder auf sein eigenes Recht auf freien Willen pocht, wird auch kein Erwachsener kommen und dazwischen gehen. Sie müssen es selbst lernen, durch ihre eigene Einsicht.
Was ist denn die menschliche Rasse ? Der "Mensch" ist geistig und Ja, es gab den Geist des Friedens, bis zum Sündenfall.
Man kann nicht gegen die Natur, richtig,.......Gnothi Seauton
Viel Spass beim Sport, was genau machst Du denn, Boxen ?
greetz bammie
"Dann ist Heulen und Zähneklappern"
greetz bammie
is ja doll, wie die aufn mal alle ihre pressefreiheit demonstrieren.
wie mutig!
auflagensteigernd wäre bestimmt auch, wenn mal über das kleine bushi-tony telefonat mehr berichtet wird, ihr wißt schon, das, in dem georgie die bobardierung von al dschasira gefordert hatte.
das wär auch a richtige gaudi!
Zeitpunkt: 01.02.06 21:28
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für 12 Stunden
Kommentar: Regelverstoß
Zeitpunkt: 02.02.06 06:51
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für 12 Stunden
Kommentar: Regelverstoß - beleidigend
Ich finde das Ganze nur lächerlich, Symphatien gewinnt man so auf jeden Fall nicht. In dieser Angelegenheit kann man sich nach meiner Auffassung nur auf die Seite der Dänen stellen.
gruss
permanent
Reaktion auf Mohammed-Karikaturen
„Angriff auf 1,5 Milliarden Muslime“
Der Streit über die Mohammed-Karikaturen einer dänischen Zeitung droht zu eskalieren. Staunend beobachten die an beißende Satire gewöhnten Menschen in der westlichen Welt, wie Muslime Boykottkampagnen organisieren und Mordaufrufe starten. Werden sie gefragt, was sie konkret an den Zeichnungen empört, ist die Antwort meist die selbe.
HB KAIRO. Was zuerst aussah wie ein Sturm im Wasserglas, hat sich zu einer riesigen Welle der Empörung hochgeschaukelt: Regierungen ordern ihre Botschafter zurück und die Arabische Liga fordert eine Garantie von der dänischen Regierung, „dass so etwas nicht noch einmal vorkommt“. Gingen die Meinungen in der arabischen Welt bei der Debatte über das Kopftuchverbot in französischen Schulen noch weit auseinander, so findet man in der Region heute nur wenige Muslime, die sich über die Veröffentlichung dieser Bilder nicht erregen.
Fragt man Muslime, was sie konkret an den Karikaturen empört, so ist es meist nicht das im Islam geltende Bilderverbot, das es den Gläubigen verbietet, Gott oder den Propheten in menschlicher Gestalt darzustellen. Denn trotz des Verbots hatte es auch früher schon Muslime gegeben, die Mohammed in Filmen von Schauspielern darstellen ließen und Zeichnungen veröffentlichten, die ihn darstellen sollten. Einzig im islamischen Königreich Saudi-Arabien, das ohnehin so bilderfeindlich ist, dass selbst in Freizeitparks keine gemalten Figuren mit Gesichtern zu finden sind, hält man die Tatsache, dass der Prophet überhaupt abgebildet wurde, schon für eine unerträgliche Form der Gotteslästerung.
Die meisten der aufgebrachten Kritiker der Karikaturisten in anderen islamischen Ländern sehen die Veröffentlichung der Zeichnungen jedoch im derzeitigen politischen Klima vielmehr als Ausdruck einer aus ihrer Sicht wachsenden islamfeindlichen Haltung im Westen. Dabei haben nicht alle, die jetzt nach Strafe rufen, die Zeichnungen überhaupt gesehen. Viele kennen den Inhalt nur vom Hörensagen.
„Das ist doch Terroristen-Klischee“
Unter denjenigen, die die Karikaturen angeschaut haben, stößt deshalb vor allem die Abbildung, die Mohammed mit einer Bombe auf dem Kopf zeigt, auf Empörung. „Das ist doch wieder dieses Klischee, dass die Muslime generell Terroristen sind“, ärgert sich eine ägyptische Journalistin. „Die Ablehnung von Bildern des Propheten ist für mich eine Glaubensfrage, aber ich erwarte von anderen nicht, dass sie sich auch daran halten“, erklärt Abdul Dschalil al-Scharnubi, der für den Internetauftritt der ägyptischen Muslimbruderschaft verantwortlich ist. Bei einer veralbernden Darstellung Mohammeds hören für ihn jedoch Spaß und Toleranz auf. Sich über den Propheten lustig zu machen, sei nicht akzeptabel, meint er, „so viel Respekt für den Anderen kann man erwarten“.
Der Chefredakteur der in London erscheinenden "Al-Quds Al-Arabi", Abd Al-Bari Atwan, versteht die Karikaturen als Angriff auf 1,5 Milliarden Muslime. Er kritisiert die Verteidigung der Karikaturen und vergleicht dies mit dem Umgang mit Antisemitismus in Europa. Vor diesem Hintergrund begrüßt er die Proteste in der arabischen Öffentlichkeit und fordert die arabischen Regierungen auf, mit ähnlichen Maßnahmen auch gegen die US-Politik im Nahen und Mittleren Osten vorzugehen. "Zielgerichtete Beleidigungen wie diese sind Wasser auf die Mühlen des Extremismus. Sie vergiften die Beziehungen zwischen dem Islam und dem Westen, stacheln zur Gewalt an und erleichtern es al-Qaida und anderen, zornige junge Männer für Racheakte gegen die westlichen Gesellschaften zu rekrutieren", schreibt Atwan.
Auch Magdi Ahmed Hussein, der Generalsekretär der inzwischen vom ägyptischen Staat aufgelösten islamistischen Arbeitspartei, hat weniger ein Problem mit der Tatsache, dass sich die Zeichner über das in Aussprüchen Mohammeds erwähnte Bilderverbot hinweggesetzt haben, sondern mit der Art und Weise der Darstellung.
Dabei gehören Karikaturen in vielen arabischen Ländern zum Alltag, und auch Witze, die mit dem Satz „Klopft ein Mann an die Tür zum Paradies...“ beginnen, sind sehr beliebt. Die Zeichner der Zeitungen nehmen täglich Politiker auf's Korn. Seit seiner Festnahme durch die US-Truppen zählt beispielsweise der irakische Ex-Diktator Saddam Hussein zu den beliebtesten Opfern der arabischen Karikaturisten, die ihn nun vorzugsweise mit zotteligem Bart zeichnen, so wie ihn die Amerikaner im Dezember 2003 erstmals nach der Ergreifung den Kameras präsentiert hatten.
Doch auch im politischen Bereich gibt es Tabus. So würden etwa die meisten arabischen Zeitungen aus Angst vor diplomatischen Verwicklungen keine respektlosen Karikaturen des saudiarabischen Königs oder eines anderen Golf-Monarchen veröffentlichen.
In den westlichen Staaten reiben sich die Menschen angesichts der Heftigkeit Empörung verwundert die Augen. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat die Mordaufrufe von Islamisten gegen dänische Journalisten scharf verurteilt. Bundesvorsitzender Michael Konken erklärte, die freie Meinungsäußerung sei ein Grundwert der Demokratie. Deutsche Tageszeitungen hatten am Mittwoch die Karikaturen weiterverbreitet, die zuerst in einer dänischen Zeitung erschienen waren. Der Nachdruck ist nach den Worten Konkens ein „notwendiger Beitrag zur Meinungsbildung, dessen Ziel nicht die Verletzung religiöser Ziele gewesen sei.“
„Welt“-Chefredakteur Roger Köppel, der die Zeichnungen in seinem Blatt veröffentlichen ließ, schrieb in einem Kommentar auf der Titelseite: „Es gibt kein Recht auf Satireverschonung im Westen.“ Köppel sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es entspreche seinem journalistischen Selbstverständnis, dass Medien dann einschreiten müssten, „wenn wesentliche Grundpfeiler unserer Kultur in Frage gestellt werden, wie es hier der Fall ist“.
Das Abdrucken der Zeichnungen sei auch ein Bekenntnis zur Meinungsfreiheit. Zugleich machten die massiven gewalttätigen Proteste und die Morddrohungen gegen einen der Zeichner den Streit zu einem Politikum, zu dem Medien sich verhalten müssten. „Hier geht es um Todesdrohungen, nicht darum, sich aus Jux über eine Religion lustig zu machen. Das ist ein hochpolitischer Vorgang, den journalistisch abzubilden die Pflicht eines Mediums ist“, sagte Köppel.
Heute druckte auch die französische Boulevardzeitung "France Soir" die umstrittenen Karikaturen ab. "Ja, man hat das Recht, Gott zu karikieren", hält das Blatt auf seiner Titelseite fest. Man könne von den Karikaturen halten, was man wolle, sie seien jedoch in keinerlei Weise rassistisch gemeint oder setzten eine Gemeinschaft herab, schreibt "France-Soir". In der Kontroverse um die Karikaturen gehe es um das "Gleichgewicht" zwischen dem Respekt von religiösen Überzeugungen und der Meinungsfreiheit in der Demokratie.
Es ist auch nicht falsch, den Propheten mit einer Bombe im Turban darzustellen. Dazu ist die gewaltbereite Fraktion im Islam ausreichend groß. Auch die aktuell laufende Kampagne gegen Dänemark im arabischen Raum rechtfertigt, nein verlangt geradezu die Veröffentlichung!
vive la liberté
54reab
Die satanischen Verse (The Satanic Verses) ist der Titel eines 1988 erschienen Romans von Salman Rushdie, der von indischen Emigranten in Großbritannien handelt und teilweise vom Leben des Propheten Mohammeds inspiriert ist.
"Satanische Verse" ist die Bezeichnung für gewisse angeblich gelöschte Koran-Verse. Bekanntlich erhielt Mohammed die göttliche Offenbarung vom Engel Gabriel. In einer Sure ging es um bei der Kaaba verehrte "alte" Gottheiten. Die ursprüngliche Fassung äußerte sich vorteilhaft über sie. Mohammed behauptete später, diese Fassung sei von Satan diktiert. Die neue Fassung verbot diese Götter praktisch. Diese Episode aus der Geschichte des Islam wird - zusammen mit vielen anderen, die nahelegen, daß Mohammed ein geschickter Politiker war ("Wie praktisch, ein Prophet zu sein"), göttliche Inspiration oder nicht - im Roman erzählt. Die Satanischen Verse sind schwer zu lesen, aber die islamische Geistlichkeit verstand nur zu gut, gerade weil diese Episoden - minus Rushdies literarische Freiheit - vermutlich historisch so stattgefunden haben. Es kam zu Pogromen und dem berüchtigten Mordaufruf des iranischen Staatschefs Khomeini, siehe den Artikel Salman Rushdie. Mehrere Übersetzer des Buchs wurden ermordet.
In Deutschland wagte kein einzelner Verlag, Die satanischen Verse zu verlegen. Gleichzeitig wurde es als Akt der Verteidigung der Menschenrechte gesehen, die Publikation sicherzustellen. Schließlich gründete eine Arbeitsgemeinschaft der deutschen Verlage einen neuen Verlag mit Namen "Artikel 19 Verlag" (dem Artikel, der in der europäischen Menschenrechtskonvention das Grundrecht auf Meinungsfreiheit zusichert), dessen einziger Zweck die Herausgabe der Verse war (ISBN 3-9802315-0-X). Im März 1997 erschien das Buch im Verlag Droemer Knaur als Taschenbuch (ISBN 3-426-60648-8).
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_satanischen_Verse
Zeitpunkt: 01.02.06 21:28
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