Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 7883 von 7883 Neuester Beitrag: 03.03.25 09:55 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 198.059 |
Neuester Beitrag: | 03.03.25 09:55 | von: Dreiklang | Leser gesamt: | 37.747.487 |
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FF: Die Überschrift des FAZ-Artikels (unten) suggeriert, die Europäer hätten die Lage im Griff und würden selber aktiv handeln. Tatsächlich kuschen sie
letztlich vor Trump, der beim Selensky-Kursbesuch am Freitag fast diktatorisch Frieden verlangt hatte.
Denn bis zum Eklat im Weißen Haus scholl es aus Europa (inkl. Merz/Scholz) fast unisono: "Die Ukraine muss den Krieg gewinnen". Frieden geht anders.
Ich finde originell, wie schnell sich solche scheinbar in Stein gemeißelten Gewissheiten über Nacht in Luft auflösen.
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Text der FAZ:
Krieg in der Ukraine :
Europa plant den Friedensplan
Von Johannes Leithäuser, London
...Der britische Premierminister Keir Starmer hat bei einem europäischen Gipfeltreffen in London am Sonntag einen Friedensplan für die Ukraine in Aussicht gestellt. Starmer sagte, es gebe zwischen den Beteiligten, also auch zwischen Washington und Kiew, nun Einigkeit darüber, dass Frankreich, Großbritannien und „ein oder zwei weitere Staaten“ mit der Ukraine einen Vorschlag ausarbeiten, wie ein dauerhafter Frieden erreicht werden könne. Dieser Plan solle dann mit den Vereinigten Staaten erörtert werden. Starmer sagte am Ende des Treffens, es sei darum gegangen, „unsere Partner“ hinter diesen Absichten zu versammeln...
2030 ist Wiederwahl Putins - die letzte mögliche lt. Verfassung. Diese wird zugleich mit der Wahl geändert werden insoweit, dass Putin seinen Nachfolger selbst bestellen kann. Wie es sich für einen großen Zaren gehört.
Der Wahlsieg wird ein rauschendes Fest, ein Triumph werden. Ein großer Sieg wird gefeiert werden. Nicht der über die Ukraine, sondern der über die NATO bzw. EU. Dafür muss Putin schnell - d.h. von jetzt ab binnen 2 Jahren zu seinem "Plan B" kommen. Den Krieg gegen Kiew kann er nicht mehr gebrauchen. Er hat seinen Erfolg in der Ukraine schon längst.
Aber Trump weiß das nicht. Für Trump ist Putin derjenige, der einfach ein paar neue Linien in der Karte der Ukraine zeichnen soll - und fertig ist der Deal. Damit überlässt er Putin jeden Vorteil
Die Ukraine kann das nicht akzeptieren, neue Grenzen nach Putins Geschmack. Deswegen musste das Treffen am Freitag auch scheitern. Dass es so spektakulär gescheitert ist, ist jedoch ein Fehler der ukrain. Diplomatie.
EU/NATO ex USA haben hingegen ein Interesse daran, dass der Krieg weitergeht. Deshalb hängt man sich an unmögliche Forderungen, die "Sicherheitsgarantien".
Die man, siehe wieder #197044, gar nicht braucht.
Ein Dilemma.
Russland wird nicht bereit sein auf europäische Vorschläge einzugehen. Es ist nicht so blöd wie Selenskyi und will die USA verärgern. Wir sollten das auch nicht weiter tun. Wie soll die eigenen Aufrüstung funktionieren wenn die USA uns nicht mehr beliefern. Dann reicht aber ein Jahrzehnt bei weitem nicht.
Es geht nicht darum sich einzuschleimen sondern auf den Boden der Realität an zu kommen und endlich nachhaltig an der Aufrüstung zu arbeiten. Und das beginnt mit einem Plan und erst dann mit dem Einkauf und dem Aufbau der Mannschaften. Auch der Zivilschutz ist weit wichtiger als Windräder. So wie Deutschland keine Chance hat das Klima zu retten und sich dabei selbst erledigt, sind wir ohne die USA auf absehbare Zeit chancenlos. Es wird höchste Zeit dass die bekifften Träumer aufwachen. Die Zeiten sind vorbei wo der Schwanz mit dem Dackel wackelt. Sich mit den USA anzulegen bedeutet dass wir wirtschaftlich im Abgrund landen. Um da dann heraus zu kommen wird uns auch eine Reform der Schuldenbremse nicht helfen.
Übrigens wir brauchen Drohnen die eigenständig ihr Ziel aussuchen und den Gegner erledigen, auch wenn wir bisher das immer aus "menschlichen" Gründen abgelehnt haben. Die Zeit der edlen Ritter ist vorbei und ausreichende Mannschaften um die Drohnen zu steuern werden wir nicht zusammen bekommen. Die Zeit des breiten KI-Einsatzes ist gekommen, auch am Boden.
Donald Trump wird seit vielen Jahren von Putins Apparat manipuliert:
Nach der Wahl kamen die US-Geheimdienste zu dem Schluss, dass Russland versucht habe, Einfluss auf die Wahl zu nehmen, etwa durch den Einsatz von Trollfarmen, aber auch durch geleakte E-Mails aus Clintons Umfeld, die kurz vor der Wahl bekannt wurden. Der ehemalige FBI-Direktor Robert Mueller schrieb 2019 in einem Bericht, Russlands Einflussnahme auf die Wahl sei "umfassend und systematisch" gewesen.
Aber Trump sprach im Oval Office nicht nur von den Wahlen von 2016 und 2024, sondern auch von 2020. Anlass war die Frage einer Journalistin gegen Ende der Veranstaltung, als Trump und sein Vize J.D. Vance sich schon Wortgefechte mit Selenskyj geliefert hatten. Die Reporterin kam erneut auf das Thema der Sicherheitsgarantien zu sprechen: Was passiere, wenn Russland den geplanten Waffenstillstand breche?
Trump wurde nun noch wütender, als er zu diesem Zeitpunkt bereits war: "Was wenn sie… Was wäre wenn?! Was, wenn Ihnen jetzt gleich eine Bombe auf den Kopf fällt?"
Frühere Waffenstillstände seien von den Russen gebrochen worden, weil sie Joe Biden und Barack Obama nicht respektiert hätten, sagte Trump. "Sie haben ihn [den Waffenstillstand] mit Biden gebrochen, weil Biden - sie hatten keinen Respekt vor ihm. Sie hatten keinen Respekt vor Obama. Sie respektieren mich. Lassen Sie mich Ihnen sagen, Putin hat verdammt viel mit mir durchgemacht. Er hat eine verlogene Hexenjagd durchgemacht, bei der sie ihn benutzt haben, und 'Russland, Russland, Russland, Russland'."
Der "Laptop aus der Hölle"
Jetzt war Trump in Fahrt. "Das war ein verlogener Hunter-Biden-Joe-Biden-Betrug", sagte er. "Es war ein Demokraten-Betrug, und er musste das durchmachen, und er hat es durchgemacht, und wir sind nicht in einen Krieg geraten, und er hat es durchgemacht. Ihm wurde all dieses Zeug vorgeworfen. Er hatte nichts damit zu tun." Auch den "Laptop aus der Hölle" und "die 51 Agenten" brachte Trump in seinem Stakkato der Empörung unter.
Der "Laptop aus der Hölle", wie Trump ihn nennt, ist zentraler Bestandteil einer Verschwörungstheorie, die Trump seit Jahren verbreitet. Zentraler Aufhänger sind Geschäfte, die Joe Bidens Sohn Hunter Biden mit ukrainischen Oligarchen gemacht hat. Trump behauptet, Joe Biden habe als Vizepräsident dafür gesorgt, dass ein ukrainischer Generalstaatsanwalt gefeuert wurde, der wegen dieser Geschäfte gegen Hunter Biden ermittelte. ...
Vollkommer Unfug, nun bei diesen Amis Waffen zu kaufen, die auf Befehl aus Moskau oder Peking abgeschaltet werden können...
Für die Ukraine ist es weiterhin geboten, den Schulterschluss mit den USA zu suchen. Nur kann man Trump mit Putin nicht allein verhandeln lassen.
Für EU/GB gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder man zeigt Mumm und verlegt Truppen in die Ukraine, ohne Putin zu fragen.
Oder man hat keinen Mumm. Dann halte man besser die Klappe und siehe zu, wie man die Verhandlungen für die Ukraine verbessern kann. Dazu hatte ich auch schon geschrieben, Unterhändler beizuziehen, die zwar pro-ukrainisch, aber unabhängig sind.
Derzeit jedoch macht man Selenskyi falsche Hoffnungen bzw. Versprechungen. Das ist unverantwortlich und kann für die Ukraine in einer Katastrophe enden.