der Euro/Dollar Long Thread
Seite 133 von 173 Neuester Beitrag: 25.04.21 10:13 | ||||
Eröffnet am: | 15.05.04 15:07 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 5.304 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 10:13 | von: Mariejpgpa | Leser gesamt: | 236.109 |
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Charttechnik: EUR/USD dürfte nach dem Bruch wichtiger Unterstützungen auch in den nächsten Tagen unter Druck bleiben. Allerdings könnte der Euro durch die Veröffentlichung des Handelsbilanzdefizits und des Budgetdefizits der USA am Mittwoch Unterstützung erhalten, denn der Fokus könnte sich dadurch wieder auf die Strukturschwächen der US-Wirtschaft verschieben. Insbesondere wenn es in der Handelsbilanz erneut ein neues Rekorddefizit gibt. Kurzfristig ist jedoch mit einem Test der Unterstützung bei 1,2050/40 zu rechnen. Ein weiterer Support liegt bei 1,1980/70. Die mittelfristige Tendenz bleibt aber aufwärts gerichtet, solange die Unterstützung bei 1,1920/00 nicht unterschritten wird.
Strategie: Kurzfristig orientierte Trader können Short-Positionen mit Ziel 1,2050/40 eingehen.
grüsse
füx
In der letzten Woche hat die Europäische Zentralbank zu verstehen gegeben, daß sie plant, in Zukunft eine Zinserhöhung pro Quartal vorzunehmen. Dieser kon-servativere Fahrplan hat den Euro ins Wanken gebracht, so daß der Euro trotz einer mäßigen Erholung, die gestern berichtet wurde, nach wie vor unter Druck steht. Die guten Nachrichten im politischen Bereich haben die Befürchtungen zerstreut, daß sich die Proteste in Frankreich weiter ausweiten könnten, da Premierminister Dominique de Villepin die umstrittene Neuregelung des Kündigungsschutzes zurückgenommen hat, wie gestern berichtet wurde. Aber in Anbetracht der Wahlen in Italien bleibt die Politik ein Hauptthema für die Märkte. Derzeit steht noch nicht fest, ob die Wahl zugunsten von Berlusconi oder Prodi ausgefallen ist, weil bisher keines der beiden Lager eine klare Mehrheit erzielen konnte. Dies könnte bedeuten, daß die Italiener erneut zu den Wahlurnen gerufen werden, so daß es möglicherweise noch eine Weile dauern wird, bis sich entschieden hat, wer in Zukunft der Premierminister von Italien sein wird. Vorläufig wird der Markt seine Aufmerksamkeit auf den ZEW-Konjunkturindikator richten, da der ZEW-Bericht heute veröffentlicht wird. Der letzte Bericht ist schwächer als erwartet ausgefallen, so daß der Markt nun mit einer deutlichen Verbesserung für diesen Monat rechnet. Die Stimmung der Unternehmen ist nach wie vor positiv, zumal die EZB ein mäßigeres Tempo in Bezug auf weitere Zinserhöhungen angekündigt hat, so daß die Analysten etwas bullischer werden dürften, denn in nächster Zeit kann man wohl davon ausgehen, daß die lockerere Geldpolitik fortgesetzt wird. Die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank wird am nächsten Donnerstag stattfinden. Die gestern veröffentlichte französische Industrie-produktion ist mit einem Rückgang im Februar um 0.9% schwächer als erwartet ausgefallen.
Die EZB habe nicht vor, die Zinsen nächsten Monat zu erhöhen, aber es gebe bei der Inflation noch keine Entwarnung, und es bestehe weiter Handlungsbedarf, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg den österreichischen Notenbank-Chef in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. Die neuen EZB-Prognosen im Juni dürften der EZB ein klareres Bild der Situation liefern. Eine Erhöhung der Wachstumsprognosen für die Euro-Zone für 2006 sei nicht auszuschließen. Die Zinsen seien noch immer "sehr, sehr niedrig", sagte Liebscher weiter.
EZB-Chef Jean-Claude Trichet hatte vergangene Woche der an den Märkten schon fest verbuchten Zinserhöhung im Mai überraschend eine Absage erteilt. Seitdem setzen die Beobachter auf den Termin im Juni, an dem die Notenbank auch ihre neuen Inflations- und Wachstumsprognosen veröffentlichen wird.
Nachdem Konjunkturexperten zuletzt ihre Wachstumsprognosen für Deutschland reihenweise nach oben korrigierten, gibt der Internationale Währungsfonds nun eine niedrigere Vorhersage ab. Dafür dürfte die Weltwirtschaft einmal mehr deutlich zulegen.
Berlin - Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für Deutschland im laufenden Jahr laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" ein Wachstum von 1,4 Prozent. 2007 werde die deutsche Wirtschaft um ein Prozent zulegen, berichtet das Blatt vorab aus seiner Dienstagsausgabe unter Berufung auf den IWF-Bericht, der am 19. April veröffentlicht werden soll.
DPA
Hamburger Hafen: IWF erwartet 1,4 Prozent Wachstum
Der Internationale Währungsfonds (IWF) beurteilt die Aussichten für die deutsche Wirtschaftsleistung damit zurückhaltender als die meisten Wirtschaftsforscher in der Bundesrepublik, die ihre Prognosen für das kommende Jahr kräftig nach oben revidiert hatten. Die Vorhersagen pendeln zwischen 1,5 und zwei Prozent.
Für die Weltwirtschaft rechnet der IWF der "SZ" zufolge mit einem Plus von 4,8 Prozent in diesem und 4,7 Prozent im nächsten Jahr. Zum vierten Mal in Folge werde die Weltwirtschaft 2006 um mehr als vier Prozent wachsen.
Für die Euro-Zone sage der IWF eine Zunahme der Wirtschaftsleistung von zwei Prozent in diesem und 1,9 Prozent im kommenden Jahr voraus. Die US-Wirtschaft werde um 3,3 Prozent im laufenden und 3,6 Prozent im kommenden Jahr wachsen. Besonders dynamisch werde die Wirtschaft in China, Indien und Russland zulegen.
Noch immer müsse die EZB für Preisstabilität sorgen, sagte Mersch am Dienstag in Luxemburg. Noch sei die Notenbank nicht am Ende dessen, was der EZB-Präsident als ein Ausbalancieren bezeichnet habe. Es bestünden weiter Inflationsrisiken, die die Notenbank sehr genau und wachsam beobachte.
EZB-Chef Jean-Claude Trichet hatte vergangene Woche der an den Märkten schon fest verbuchten Zinserhöhung im Mai überraschend eine Absage erteilt. Seitdem setzen die Beobachter auf den Termin im Juni, an dem die Notenbank auch ihre neuen Inflations- und Wachstumsprognosen veröffentlichen wird.
Wenn seine Vasallen jetzt dagegenwettern, darf man das wohl unter "psychologische Intervention" / propagandistisches Säbelrasseln abbuchen.
Deshalb werden bald die Zinsen erhöht - wir wissen sogar schon wann (JUNI).
Bestätigung ist u.a. der Arbeitsmarkt (lagging indicator !).
Monster Job Index sieht zB weiter gut aus.
Europaweit und nicht nur in Deutschland.
USA wachsen weiter (aber langsamer). Es werden wohl bald Assets verkauft werden. Ebenso wird das Doppeldefizit in den Blickpunkt rücken.
Pro Euro.
Der einstimmig beschlossene Schritt des für die Geldpolitik zuständigen Ausschusses der Zentralbank war von Analysten erwartet worden. Notenbankchef Toshihiko Fukui sorgte anschließend nicht für die erhoffte Ankündigung der ersten Zinserhöhung seit sechs Jahren. An den Finanzmärkten wird für Juli mit einem solchen Schritt gerechnet.
"Alles, was wir sagen können, ist, dass wir angemessen auf wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen reagieren werden", sagte Fukui. "Wir haben keine Festlegungen für die künftige Geldpolitik. Wir sind in der Frage völlig offen." Die BoJ war im März zu einer konventionellen, an Zinsen ausgerichteten Politik zurückgekehrt. Dieser Umschwung gilt als erstes Signal für eine künftige Zinserhöhung und als Beleg dafür, dass die Bank eine sieben Jahre lange Bekämpfung der Deflation im Land erfolgreich hinter sich gebracht hat. Zudem deutet sie auf das Ende einer Ära, in der die Geldbeschaffung weltweit wenig kostete.
An den Finanzmärkten gehen die Akteure nun überwiegend davon aus, dass die BoJ ihre Leitzinsen im Juli anheben könnte. Nach Einschätzung von Analysten könnte ein Anziehen der Preise für Immobilien den Inflationsdruck erhöhen. Fukui sagte am Dienstag allerdings, die Entwicklung der Immobilienpreise sei derzeit kein Anlass zur Sorge.
Bei seinen zweitägigen Beratungen in dieser Woche dürfte sich der geldpolitische Ausschuss der BoJ auf die Vorbereitung seines Zweijahresberichts zum Ausblick für Konjunktur und Preise konzentriert haben, der für den 28. April erwartet wird.
Volkswirte rechnen damit, dass der Bericht für das Fiskaljahr 2007/08 einen Anstieg der Verbraucherpreise um ein Prozent vorhersagen wird. Für das Ende März 2007 endende Fiskaljahr werde die Teuerungsrate noch auf ein halbes Prozent geschätzt werden. Das wäre die erste Inflationsprognose, nachdem die Notenbank im vergangenen Monat erklärt hat, sie sehe bei einer Inflationsrate zwischen null und zwei Prozent die mittel- bis langfristige Preisstabilität als gewährleistet an.
Der Handel ist gestern ruhig verlaufen, während der Dollar einen Teil seiner Gewinne der letzten Woche wieder abgegeben hat. Es gibt viele Gründe dafür, daß der Dollar gestern unter Druck geriet, wobei es sich um Faktoren handelt, die nicht kurzfristiger Natur sind, sondern langfristige Auswirkungen auf den Wert des Dollar haben könnten. Besonders Besorgnis erregend ist, daß der Iran die erfolgreiche Anreicherung von Uran und damit die "Mitgliedschaft im Club der Atommächte" verkündet hat. Der Iran widersetzte sich damit der Forderung des Weltsicherheitsrates. Das Gremium hatte Ende März vom Iran gefordert, die Uranan-reicherung aufzugeben. Der Sicherheitsrat setzte dem Iran eine Frist von 30 Tagen. Vorgestern kursierte das Gerücht, daß die US-Regierung möglicherweise Atom-waffen gegen den Iran einsetzen wird. Dies wurde zwar dementiert, aber das konnte die Märkte nicht beruhigen. Unsicherheit ist nie gut für die Währung eines Landes. Der Ölpreis ist aufgrund dieses Konflikts in die Höhe geschnellt, und das gilt auch für den Goldpreis. Der Ölpreis hat fast das Allzeithoch vom November 2005 von 69,45 erreicht. Als der Ölpreis über 69 Dollar pro Faß gehandelt wurde, stieg der Benzinpreis in den meisten US-Bundesstaaten auf 3 Dollar/ Gallone. Das wird auch jetzt der Fall sein, und wir rechnen auch mit höheren Energiepreisen, was nicht nur problematisch für den Dollar ist, sondern es wird sich auch auf die Verbraucherausgaben und das Wachstum im zweiten Halbjahr auswirken. Heute wird die Handelsbilanz für Februar erwartet, was die wichtigste Veröffentlichung dieser Woche darstellt. China berichtete gestern einen Handelsüberschuss, der die Prognosen um das Doppelte übertraf. Gigantische Exporte und eine Verringerung der Importe führten zum zweithöchsten Handelsüberschuss, der jemals erreicht wurde. Die USA sind der größte Handelspartner Chinas, das inzwischen Kanada fast eingeholt hat, den bisher größten Handelspartner der USA. Das US-Handelsdefizit wird eher größer als kleiner ausfallen, was die Dollar-Bullen zum Ausstieg veranlassen wird.
Die EU hat ihre Wachstumsprognose für die Euro-Zone im Zeitraum Jänner bis September leicht nach unten revidiert.
Wie aus der heute veröffentlichten neuen Schätzung des EU-Statistikamtes Eurostat hervorgeht, wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im besten Fall in den Euro-Ländern in den ersten drei Quartalen kontinuierlich um 0,8 Prozent wachsen. Im schlechtesten Fall gehen die Statistiker bis zum dritten Quartal von einem Sinken der Wachstumsrate auf 0,2 Prozent aus.
Konkret sagt Eurostat für das erste Jahresviertel nun in den Euro-Ländern ein BIP-Wachstum von 0,4 bis 0,8 Prozent voraus. Im zweiten Quartal reicht die Bandbreite von 0,3 bis 0,8 Prozent Wachstum und im dritten Quartal von 0,2 bis 0,8 Prozent. Anfang März war die EU-Kommission für alle drei Quartale noch von einem BIP-Wachstum zwischen 0,4 und 0,9 Prozent ausgegangen.
Der Fehlbetrag sank um 4,1 Prozent auf 65,7 Milliarden Dollar, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Experten hatten mit einem Rückgang auf lediglich 67,5 Milliarden Dollar von revidiert 68,6 Milliarden Dollar im Januar gerechnet. Die Importe sanken um 2,3 Prozent auf 178,7 Milliarden Dollar. Die Exporte gingen um 1,2 Prozent zurück auf 113 Milliarden Dollar. Das Defizit aus dem Handel mit der Europäischen Union (EU) reduzierte sich auf 8,1 Milliarden Dollar und damit den niedrigsten Stand seit Januar 2005.
Der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz wird an den Märkten mit großer Sorge betrachtet. Zur Finanzierung des Fehlbetrags benötigen die USA massive Kapitalzuflüsse aus dem Ausland. Bleiben diese aus, droht eine Dollar-Abwertung mit entsprechenden Auswirkungen für die Weltwirtschaft.
Charttechnisch bleibt kurzfristig der Abwärtsdruck bestehen. Insbesondere im Falle einer positiven Überraschung bei den US-Handelsbilanzdaten dürfe EUR/USD daher erneut fallen und zu einem Test der Unterstützung bei 1,2050/40 ansetzen. Nur wenn der Anstieg über den Widerstand bei 1,2170 gelingt, hätte sich erneut die Aufwärtstendenz durchgesetzt. Doch auch bei weiteren Kursverlusten bleibt die mittelfristige Tendenz aber aufwärts gerichtet, solange die Unterstützung bei 1,1920/00 nicht unterschritten wird. Trader können daher kurzfristige Short-Positionen aufbauen, sollten aber die Handelsbilanzdaten im Auge behalten.
Das Defizit habe 85,47 Milliarden Dollar betragen, teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Im Vorjahreszeitraum hatte das Defizit bei 71,21 Milliarden Dollar gelegen und im Februar 2006 noch bei 119,20 Milliarden Dollar. Von Reuters befragte Analysten hatten für März 73 Milliarden Dollar erwartet. Das Ministerium sprach vom höchsten Defizit, das jemals im Monat März verzeichnet wurde. Die Ausgaben und Steuerrückerstattungen hätten die Einnahmen weit überwogen. Das kumulierte Defizit für das Haushaltsjahr 2006 - das im Oktober begann - betrage bislang 302,99 Milliarden Dollar. Im Geschäftsjahr 2005 hatte das Minus in den ersten sechs Monaten bei 294,63 Milliarden Dollar gelegen.
"Es ist wichtig, dass Gläubiger und Schuldner sich über das derzeit sehr niedrige Zinsniveau im Klaren sind und auch darüber, dass diese Situation nicht für immer fortbestehen kann", erklärte die Bank in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht. In Irland liegt das Kreditwachstum deutlich über dem Schnitt in der Euro-Zone. Auch das starke Wachstum der dortigen Immobilienpreise beunruhigt die Notenbank.
EZB-Chef Jean-Claude Trichet hatte zuletzt signalisiert, dass die Notenbank im Juni ihren Leitzins auf 2,75 Prozent anheben dürfte.
"Die Prognosen sind eher nach oben gerichtet als nach unten", sagte Finanzstaatssekretär Thomas Mirow am Mittwoch in Berlin. Zum vierten Mal in Folge werde die Weltwirtschaft um über vier Prozent wachsen. Ein anderes deutsches Delegationsmitglied beim anstehenden Treffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der sieben führenden Industrieländer (G-7) sprach von knapp fünf Prozent in diesem Jahr. Dagegen stünden als Risiken der Ölpreis, Ungleichgewichte und Protektionismus, die zum Teil zugenommen hätten, sagte Mirow. Er verwies auch auf immensen Währungsreserven, gerade in einigen asiatischen Ländern. China verfüge inzwischen mit 850 Milliarden US-Dollar über die höchsten Währungsreserven der Welt. Deutschland sehe die die Stabilität der Finanzmärkte rund um den Globus etwas skeptischer als andere Länder, ergänzte ein deutsches Delegationsmitglied.
Die Diskussion über die aktuelle Lage der Weltwirtschaft ist traditionell ein zentrales Thema der Treffen von G-7 und IWF. Das Frühjahrestreffen beginnt nächste Woche in Washington.
EUROPÄER HINKEN WELTWIRTSCHAFTSWACHSTUM HINTERHER
Gemessen an der weltweiten Wachstumsrate hinken die Euro-Zone und namentlich Deutschland noch stark zurück. Von Kritik oder Rechtfertigungsdruck gegenüber anderen G-7-Ländern könne aber keine Rede sein, sagte Mirow. Vielmehr herrsche Erleichterung, dass die Wirtschaft auch in Europa endlich sichtbar nach oben tendiere. Die neuesten Wachstumsprognosen des IWF sollen in der kommenden Woche vorgestellt werden. Nach Berichten mehrerer Zeitungen wird darin für 2006 ein Wachstum der Weltwirtschaft von 4,8 Prozent vorausgesagt. Für Deutschland wurde in den Zeitungen ein Wachstum von 1,3 Prozent oder 1,4 Prozent genannt.
Zu den Risiken wird Mirow zufolge in einigen Industrieländern auch eine schnelle und synchrone Zinserhöhung in den drei wichtigsten Wirtschaftsräumen der Welt - USA, Japan und Europa - gezählt. "Das ist von dem einen oder anderen angesprochen worden als ein Thema, das man im Auge gehalten müsse." Es gebe dazu aber keine gemeinsame Meinungsbildung.
In deutschen Delegationskreisen hieß es ergänzend, Deutschland sehe zunehmende Risiken für das Welt-Finanzsystem. "Wir sind etwas vorsichtiger in der vielleicht zu positiven Beurteilung des Weltfinanzsystems" (durch den IWF), hieß es. Angesichts hoher Liquidität und niedriger Zinsen seien Risiken möglicherweise von den Märkten nicht richtig eingepreist. Die Wahrscheinlichkeit eines steigenden Kreditausfallrisikos nehme zu. Am Vortag hatte der IWF seinen Stabilitätsreport vorgelegt. Darin hieß es, unter dem Strich hätten die Finanzmärkte an Stärke gewonnen.
MIROW: EUROPÄER WOLLEN KEINEN DRUCK AUF CHINA AUFBAUEN
Ein Thema beim Treffen von IWF und G-7 könnte erneut die Mahnung an einige asiatische Länder und vor allem China werden, mehr Flexibilität bei ihren Währungen herzustellen. Es gebe dazu sehr intensive bilaterale und multilaterale Gespräche, sagte Mirow. In der Grundsatzposition gebe es wohl keine gravierenden Unterschiede, wohl aber in der Tonalität. "Da ist, glaube ich, die europäische Auffassung eher die, dass, wenn man zu viel Druck aufbaute, das in der Sache nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt."
Die Verbraucherpreise blieben im Schnitt unverändert, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch nach endgültigen Berechnungen mitteilte.
Die Inflation sank jedoch dank Preissenkungen bei Pauschalreisen und Ferienwohnungen auf 1,8 von 2,1 Prozent im Februar. Obst und Gemüse verbilligten sich innerhalb eines Monats um rund ein Prozent und trugen damit auch zum Rückgang der Inflation bei.
Im Vorjahresvergleich bleibt die Energie wie seit rund zwei Jahren Preistreiber. "Die Preise für Energie lagen im März 2006 um 11,8 Prozent über dem Vorjahresmonat." Haushaltsenergie habe sich um 13,5 Prozent verteuert und Tanken um gut neun Prozent. Insgesamt mache dies über die Hälfte der gesamten Preissteigerung gegenüber März 2005 aus. Ohne Energie und Kraftstoffe habe die Inflation nur um 0,8 Prozent zugelegt. Insgesamt korrigierten die Statistiker ihre vorläufigen Berechnungen von Ende März leicht nach unten.
So genannte Verbrauchsgüter - also Nahrungsmittel, Energie, Körperpflegemittel und Zeitungen - kosteten im März fast fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer wie Bekleidung, Schuhe und kleinere Haushaltsgeräte verbilligten sich um knapp ein Prozent, während langlebige Gebrauchsgüter wie Möbel, Fernseher und Computer für 0,4 Prozent weniger zu haben waren. Bekleidung und Schuhe verteuerten sich hingegen zum Vormonat um fast zwei Prozent, was vor allem an der neuen Frühjahrsmode liegen dürfte.
Der für die Geldpolitik der EZB entscheidende harmonisierte Verbraucherpreisindex erhöhte sich zum Februar um 0,1 Prozent und lag damit 1,9 Prozent über dem Vorjahr. Hier bestätigte das Amt seine erste Schätzung.
Brüssel (Reuters) - Die EU-Kommission hat am Mittwoch überraschend ihre Prognosen für das wirtschaftliche Wachstum der Euro-Zone in den ersten drei Quartalen dieses Jahres gesenkt.
Für das erste Quartal sagt die Kommission nun ein Wachstum zwischen 0,4 und 0,8 Prozent voraus. Im zweiten Vierteljahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zwölf Euro-Länder zwischen 0,3 und 0,8 Prozent und im dritten zwischen 0,2 und 0,8 Prozent wachsen. Bislang war die Kommission für alle drei Quartale von einer wirtschaftlichen Expansion von 0,4 bis 0,9 Prozent ausgegangen.
Das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2005 bestätigte die Brüsseler Behörde mit 0,3 Prozent zum Vorquartal. Zum Vorjahr nannte sie ein BIP-Wachstum von 1,8 Prozent (revidiert von 1,7 Prozent).