+ + Wir haben ÖL Peak + +
Wie soll der Ölpreis vorausgesagt werden, wenn noch nicht einmal der aktuelle erklärt werden kann? Und warum finden hohe Prognosen mehr Gehör als moderate?
Vor der aktuellen Ölpreisblase sind alle gleich: der berühmte kleine Mann auf der Straße, der Politiker, die Banker und der Ölexperte. Keiner hat eine Erklärung für den heutigen Ölpreis - vom morgigen ganz zu schweigen. Dafür, dass Öl gemeinhin als Schmiermittel der Weltwirtschaft gilt, ist das schon erstaunlich, oder besser gesagt erschreckend.
Man ist sich noch nicht mal einig, ob fundamentale Gründe oder die famosen Spekulanten der Auslöser sind. Über den langfristigen Trend herrscht wenigstens Konsens: Die Förderkosten steigen, Öl ist endlich, und wehe, wenn Chinesen und Inder auch nur halbwegs so viel pro Kopf wie wir verbrauchen wollten. Dann helfen alle hiesigen Sparanstrengungen nur wenig - in Deutschland wird heute nur so viel Öl verbraucht wie schon 1968. Doch warum der aktuelle Preisschub just zur Abkühlung der Weltwirtschaft serviert wird, ist vielen rätselhaft. Rätselhafter als der Umstand, dass die Ölfirmen als vermeintliche Gewinner der Preisblase an der Börse eine Nullrunde hingelegt haben, während sich der Ölpreis um 67 Prozent verteuert hat - alles in Euro gerechnet.
Eine menschliche Schwäche erschwert den Erkenntnisgewinn der aktuellen Debatte: Anhänger der Spekulantentheorie und Anhänger fundamentaler Erklärungsmuster erliegen der "Bestätigungsverzerrung" - man sucht stets nach Bestätigung der vorgefassten eigenen Meinung. Die Strategen der Société Générale haben den Beitrag dieser eingeschränkten Wahrnehmung kürzlich auf die Blasenbildung an Finanzmärkten untersucht. Um der Gefahr einseitiger Informationsauslese zu begegnen, raten sie, dass man aktiv gerade jene Argumente sammeln sollte, die der eigenen These widersprechen. Vielleicht hätten sich dann Medien und Märkte nicht so auf die von Goldman Sachs im Mai ausgerufene mittelfristige 200-$-Marke beim Öl konzentriert, sondern auf die 75 $, die 2012 für möglich gehalten werden. Doch es scheint, als wollten zunächst alle erst mal die 150-$-Marke sehen, auch die Leerverkäufer. Mal sehen, was danach passiert.
Aus der FTD vom 24.06.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
Ein Spekulant will Geld verdienen! Die sind jedoch klever die Jungs und wissen ganz genau, dass der Iran angegriffen wird.
Wird der Iran angegriffen, dann bedeutet das wirkliche Versorgungsprobleme, denn die Strasse von Hormuz wird von den Iranern vorher zugemacht, vermient oder beschossen.
Warum muss der Iran angegriffen werden: Er fehlt halt einfach noch auf der Liste der besetzten Gebiete, die Oel haben. Schaut mal die Landkarte an!
Es werden keine Kosten und "Opfer" der Angreifer gescheut, mittel und langfristig muss der Iran unter US Einfluss.
Das wiederum wird eine enorme Explosion des Oelpreises verursachen und die Spekulanten haben gewonnen. Sinn und Zweck der Uebung.
elgreco
Die in vielen Diskussionen postulierte Trennung zwischen "den Spekulanten" (Hinterkopf: "böse" Hedgefonds-Zocker in NY und Chicago) und "den Öl-Konzernen" (Hinterkopf: rechtschaffenes Unternehmen, das sein Geld ausschließlich mit Öl-Handel verdient) scheint mir etwas zu simpel.
Für ein komplettes Bild müssten sowieso noch die Ölproduzenten hinzugenommen werden, die ja auch am teureren Öl verdienen. Die Börse in Dubai wächst rapide und lockt Interessenten mit günstigen Konditionen (auch steuerlich). Dort dürfte es auch Leute geben, die im Interesse der Ölförderstaaten den Öl-Preis mittels Futures nach oben schrauben, sozusagen "Hedge-Beamte".
UPDATE: Saudi-Arabien vereitelt Anschläge auf Ölfelder
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(NEU: Details, Hintergrund)
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DUBAI (Dow Jones)--Saudi-Arabien hat am Mittwoch einen groß angelegten Anschlag auf Ölfelder in Yanbu am Roten Meer und in der östlichen Provinz verhindert. Wie der Sender "Al Arabiya TV" berichtet, waren unter anderem militante Gruppen aus dem Irak daran beteiligt.
In den vergangenen Monaten des Jahres seien insgesamt 701 Personen unter Terrorverdacht festgenommen worden, darunter Personen saudischer, arabischer, asiatischer und afrikanischer Herkunft. Davon seien noch immer 520 Personen in Haft, berichtete die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA. Es handele sich um mutmaßliche Kämpfer des Terrornetzwerks Al Kaida.
Im vergangenen Jahr hatten die saudischen Sicherheitskräfte 172 Islamisten festgenommen, die kurz vor der Umsetzung ihrer Anschlagspläne standen. Im Februar 2006 hatte eine mit Al Kaida in Verbindung stehende Terrorzelle die Abqaiq-Raffinerie am Persischen Golf angegriffen, dabei aber keinen Schaden verursacht.
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DJG/DJN/kth
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(END) Dow Jones Newswires
June 25, 2008 09:42 ET (13:42 GMT)
25.06.2008 | 19:08 | (Die Presse)
Die globale Ölnachfrage soll heuer nur halb so stark wie im Vorjahr steigen.
Wien (APA). 500.000 Fass Öl ist eine ganze Menge. Damit könnte man ein Fußballfeld rund zehn Meter hoch mit dem schwarzen Gold bedecken. Dennoch wäre eine globale Nachfragesteigerung um ebendiese 500.000 Fass – wie sie vom britischen Energiekonzern BP für heuer erwartet wird – eine deutliche Verringerung gegenüber dem Vorjahr. 2007 ist die weltweite Nachfrage nach Erdöl noch um rund eine Mio. Fass pro Tag auf knapp 86 Mio. Fass pro Tag gestiegen.
Trotz Rekordwerten bei den Ölpreisen würden vor allem die Schwellenländer weiterhin einen kräftigen Verbrauchszuwachs verzeichnen, so der BP-Experte Kevin Goodwin. Aufgrund der Industrialisierung von asiatischen Ländern wie China und Indien ergäbe sich ein enormer Nachfrageschub. 90 Prozent des Zuwachses im Vorjahr sei aus Entwicklungs- und Schwellenländern gekommen. Eine Rolle spiele dabei auch die Subventionierung von Ölprodukten durch den Staat in diesen Ländern. Diese gehe aufgrund der gestiegenen Preise jedoch allmählich zurück.
Öl für mindestens 42 Jahre
Der Ölpreis liege inzwischen auch inflationsbereinigt auf einem Rekordniveau – rund 30 Prozent über der bisherigen Höchstmarke im Dezember 1979. Bereinigt um die Effizienzgewinne, wodurch mittlerweile weniger Öl benötigt wird, um dieselbe Menge des BIP zu produzieren, liege der Ölpreis jedoch noch nicht ganz auf seinem Rekordstand.
Die Angst vor einem baldigen Ende des Öls sind laut Goodwin unbegründet. Auch der sogenannte „Peak Oil“ – wenn die Ölproduktion ihren höchsten Punkt erreicht und danach nur noch fällt – sei noch weit entfernt. Allein die aktuellen Ölreserven reichen laut BP für zumindest 42 Jahre. Die Ölförderung würde jedoch immer kostenintensiver und für internationale Konzerne wie BP von den Staaten erschwert werden.
Laut einer Schätzung der US-Regierung wird die Nachfrage nach Energie in den nächsten 20 Jahren um 50 Prozent zulegen. Um die Nachfrage zu decken, müssten nicht nur 113 Mio. Fass Öl pro Tag gefördert, sondern auch 124 AKW gebaut werden.
www.diepress.com
n-tv 26. Juni 2008
Verbrennungsära endet, Durchbruch für E-Autos
Autos mit klassischem Verbrennungsmotor rollen einer Studie zufolge ihrem baldigen Ende entgegen. Verdrängt werden die Pkw mit konventionellem Antrieb durch Elektroautos, die vom Jahr 2010 an mit Macht auf den Markt vorstoßen werden, wie aus einer Studie hervorgeht, die der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" vorliegt.
Ursache für die Wende sind demnach neben der Erderwärmung vor allem die hohen Treibstoffpreise. Schon von 2015 an würden Elektroautos zu einem Massenphänomen. Bei der Studie handelt es sich um ein bislang noch nicht öffentlich vorgestelltes Papier des Center of Automotive Research (CAR) an der Fachhochschule Gelsenkirchen.
"Wir gehen davon aus, dass vom Jahr 2025 an alle Pkw, die in Europa verkauft werden, reine Elektroautos, Parallel-Hybrid- oder Seriell-Hybrid-Fahrzeuge sind", sagte CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer dem Blatt: "Das bedeutet das Aus für Autos, die ausschließlich auf Verbrennungsmotoren setzen." Das sei eine "Revolution". Ausgenommen seien nur Lkw, die auch in Zukunft auf den klassischen Dieselmotor setzen würden.
Favorisiertes Elektromodell sind dabei die spritsparenden sogenannten Seriell-Hybride, die nur zur Aufladung der Batterie bei der Fahrt einen kleinen Verbrennungsmotor an Bord haben. Bislang machten Elektroautos allerdings nur einen kleinen Teil der jährlich verkauften Pkw aus, deren Gesamtzahl sich allein in diesem Jahr auf rund 57 Millionen belaufe, sagte Dudenhöffer. Mit rund 600.000 verkauften Hybrid-Fahrzeugen im laufenden Jahr stecke die Vermarktung noch in den Kinderschuhen. Aber schon 2009 werde es deutlich mehr geben. Der Autofachmann betonte: "Der Elektroantrieb wird die Motorisierung für 30 bis 40 Jahre prägen."
General Motors will 2010 den "Volt", ein Chevrolet-Elektroauto, auf den US-Markt bringen, die deutsche GM-Tochter Opel soll den "Volt" dann ein Jahr darauf starten. Die beiden großen deutschen Hersteller Volkswagen und Daimler haben für 2010 eigene Modelle angekündigt.
http://www.n-tv.de/985250.html
Ich bin überzeugt davon, dass das Angebot NICHT mehr wesentlich steigerbar ist. Da aber selbst MINIMALE Imbalancen (wenige 100 k Barrel pro Tag) zwischen Angebot und Nachfrage ERHEBLICHE Auswirkungen auf den Preis haben, und NIEMAND von uns genau abschätzen kann, ob die Nachfrage vielleicht stäker als das Angebot fallen wird - ist eine kurz- bis mittelfristige Preisprognose sehr sehr schwierig.
Daher rate ich die Finger von LONGS und SHORTS zu lassen, sondern eher FUNDAMENTAL zu urteilen, bei welchen AGs mittel- und Langfristig gute Chancen bestehen, von peak oil zu profitieren. Natürlich bin ich überzeugt, dass der Ölpreis längerfristig weiter steigen wird - aber prognosen auf Wochen oder ein paar Monaten sind ziemlich wertlos (Iran, Hurrikan, andere negative Auswirkungen auf das Angebot - andererseits ein plötzlich wirklich starker Einbruch der Nachfrage ist auch nicht auszuschließen).
Die Zeiten mit 1-2 % järhlichen Angebotssteigerungen sind aber jedenfalls vorbei. Bravo, dass dies Medien Speigel, SZ und andere jetzt doch schon langsam kapiert haben. Oder doch ein bisschen schade (?) wenn man bedenkt, dass man nur solange aus einer Erkenntnis Gewinne erzielen kann, solange die Masse nicht diese Erkenntnis erfährt (?) mmmhhhhh
Besonders interessant ist die Frage, wer sich gegen den steigenden Ölpreis positioniert. Laut Andy Sommer, Analyst bei der HSH Nordbank, sind es insbesondere Hedgefonds, die sich mit diesen Produkten eingedeckt haben. Sommer erklärt in Telefoninterview mit FONDS professionell ONLINE: "Es sind aber auch Öltrader von Banken und von Versorgungswerken, die – nachdem Saudi-Arabien angekündigt hatte, den Ölhahn weiter aufzudrehen – darauf spekulieren, dass der Ölpreis sinkt.“
Insiderkäufe bei Raffineriebetreibern
Was derzeit auch als Anzeichen für einen sinkenden Ölpreis gesehen werden kann, sind die zunehmenden Aktienkäufe durch Führungskräfte von US-Raffineriebetreibern. So berichten US-Medien, dass die Bosse der amerikanischen Raffineriebetreiber im Mai zwei Millionen Dollar in eigene Aktien investiert hätten. Die Erträge der Raffinerien sind im ersten Quartal laut einem Bloomberg-Bericht um 98 Prozent eingebrochen, weil die Firmen die gestiegenen Einkaufspreise für Öl und Gas nicht weitergeben konnten. Die vermehrten Insiderkäufe weisen darauf hin, dass die Raffinerie-Bosse von fallenden Ölpreisen ausgehen, die dafür sorgen, dass die Unternehmensgewinne wieder steigen und mit ihnen wohl auch die Aktienkurse der Raffineriebetreiber.
Hurrikan-Saison ante portas
„Wir können uns das Szenario eines Ölpreises von 150 bis 200 US-Dollar dieses Jahr nicht vorstellen, weil wir eine Nachfrage-Schwäche aus den OECD-Staaten bei gleichzeitigem steigenden Angebot sehen“, meint Andy Sommer. Andererseits stünden die USA vor dem Beginn der Hurrikan-Saison. Diese könnten auch für weitere Preisspitzen sorgen“, ergänzt er. Erst wenn die Hurrikan-Saison abschwächt, gehen wir davon aus, dass diese fundamentale Schwäche zu einem Rückgang der Preise führen kann. Die HSH Nordbank sieht den Ölpreis bei 110 US-Dollar bis zum Jahresende. (dnu)
Quelle: FONDS professionell
betrifft nur die USA, weltweit ist nachwievor ein leichtes Plus von zumindest (!) 500 k Barrel zu erwarten, während die globalen Exporte im bestenfall stangnieren (wenn nicht weiterfallen).
Preise werden daher weiter "hoch" bleiben (über 100 USD), Spikes (IRAN, Nigeria, Venzuela, Hurrcan, Terroranschläge) zischenzeitlich eher wahrscheinlich aus unwahrscheinlich. Kurzfristig (ein paar Wochen) glaube ich aber eher an 120 als an 150 USD, auch eher nicht, dass die 140 sehr baldig durchbrochen werden.
Wie gesagt, nur scheinbar "KLEINE" Imbalancen von wenigen 100 k Barrel zwischen Angebot und Nachfrage können bei einem so einzigartigen Rohstoff wie Rohöl ERHEBLICHE Auswirkungen haben.
Die Zahlen aber, die uns zur Verfügung stehen, reichen oft NICHT aus, diese "kleinen Imbalanzen" vorab einzuschätzen (Schützung mit grosserem statistischen Fehler behaftet als es nötig wäre, kurzfristige glaubwürdige Preisprgnosen abzugeben.) Sämtliche kurzfristigen Schätzungen basieren mehr auf Bauchgefühl als auf Mathematik. Wer nicht Roulett spielen will, lässt daher die Finger von kurzfristigen (risikoreicheren) Spekulationen.
Ups - ist noch nicht 14.30 - PPT geht ja erst in wenigen Minuten zur Arbeit.
Oil price to hit $150-$170 in coming months - Opec UPDATE
(Adds detail)
PARIS (Thomson Financial) - The president of Opec, Algerian Energy Minister
Chakib Khelil, predicted Thursday that oil prices would rise to $150 to $170
dollars a barrel during the northern hemisphere summer.
"I predict probably prices of 150 to 170 dollars this summer. It (the
market) will probably fall a bit towards the end of the year," he said in an
interview with the France 24 television channel.
tf.TFN-Europe_newsdesk@thomsonreuters.com
wj
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prior written consent of Thomson Financial News.
NNNN
2008-06-26 12:29:17
2N|COM CRU|GBR FRA|OIL|
Zur Aufklärung: diese offshore plattform in Nigeria, die letzte Woche attackiert und erheblich beschädigt wurde, führt zu einem verminderten output von 225 000 Barrel.
Das enstpricht etwa der Steigerung, was Saudiarabien ab July versprochen hat.
Das Augenmerk der Massenmedien hat sich aber natürlich viel lieber auf das rein politische Saudi-meeting (mit eher fahlen Nachgeschmack) gerichtet als auf die Bongo-Plattform.
trotzdem ein Bravo an Gaddafi, ohne konstant hohen Ölpreis wird die Welt keinen Lösungen anstreben - und konstant hohe Preise werden wir haben ;0) - und damit früher oder (eher) später - hoffentlich - auch Lösungen.
Nur bis dahin wird's "lustig".
Beispiel: SG0NP3
Fälligkeit: 12.11.2012 Basispreis: 110,000 USD
Break-Even: ca. 146 Dollar (so hoch muß der Ölpreis bis 2012 mindestens steigen, um Gewinn zu machen, ohne Berücksichtigung von Wechselkursen)
Omega (Hebel): 2,437
Aufgeld p.a.: 1,78% (Ölpreis muß jährlich um mindestens 1,78% steigen, um sein Geld wiederzusehen)
Aufgeld p.a/Omega: 0,73% (relativ niedrig)
von http://optionsscheine.onvista.de/snapshot.html?ID_INSTRUMENT=19306128
Abgesehen davon, dass ich nicht im entferntesten daran denke short zu gehen, wären PUT-OS die bessere wahl - wenn man schon unbedingt short gehen will. Bei Longs würde ich eher Zertis nehmen.
Mit entsprechenden Aktien glaube ich hat mehr chancen, zugegeben ein gewissen Branchen- und Unternehmensrisiko, aber dafür auch kein Ausfallsrisiko des Emmittenten (bis 2012?) Aber warum nicht, wenn man ein bisschen streut und etwas von OS versteht. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass der Ölpreis in 2012 DEUTLICH über 145 USD liegen wird.
ÖL hat eine ganz neue Funktion erhalte. Und zwar die der Wertaufbewahrung. Normalerweise beanspruchen nur stabile Währungen diese Eigenschaft für sich. Es bedeutet, dass man dem "fiktiven" Wert eines Stück Papiers vertraut. Mit ruhigem Gewissen trage ich Scheine in meinem Portmonaie und bin der Meinung morgen auch noch etwas dafür kaufen zu können.
Sinkt dieses Vertrauen weil Preise instabil sind, bzw. steigen (Inflation) führt dies zu erhöhter NAchfrage in den sicheren Goldhafen (Quasi eine Währung mit echtem inneren Wert).
Bis Ende 2007 wurde Öl lediglich als Energielieferant angesehen. Dank des imensen medialen Interesse scheint nun die ganze Welt davon überzeugt, dass es auf mittelfrisitge Sicht (bis 3 JAhre) keine Siubstitution für Öl geben wird. Eine radikale Angebotsausweitung ist nciht möglich, eine radikale Nachfragesenkung scheint nicht möglich. Beides führt dazu, dass folgende Aussage im Raum steht:
"Auf die nächsten Jahre gesehen wird Öl wohl nicht mehr günstiger..."
Stellen wir uns vor man könnte mit Öl einkaufen gehen und an der Kasse bezahlen. Wären wir nciht alle froh von einer Währung zu sprechen die für die nächsten Jahre unausweichlich stabil scheint?
Dieser psychologische Aspekt der Wertaufbewahrung verändert die gesamt diskussion um die Frage, ob der Preis von Spekulanten getrieben ist. Spekulanten sind das Gegenstück zum Hedger und gehen lng wie auch short, je nach Überzeugung. Dies kann zu kurzfristigen Über und Untertreibungen führen, je doch nicht zu einer auf einem Rohstoff basierenden Blase.
Die Wertaufbewahrungsfunktion zieht ganz andere Anleger an. Nämlich Value-orientierte Anleger mit einer Buy&Hold-Strategie. Meiner Meinung nach werden Kurse erst von diesen Investoren langsam beeinflusst. Und dieser Efekt fängt aufgrund der neuen Wertaufbewahrungsfunktion gerade an.
Mein Szenario:
1. Innerhalb der nächsten 5 Wochen Anzug bis >150$, dann 2 Monatige Konsolidierungsphase
2. hektischer Anstieg auf unbekannte Höhe und weitere Konsolidierung, gefolgt von neuem Anstieg
3. Konsolidierung niemals tiefer als 15% vom ATH
4. Ab 2012/13 erste merkliche Preisrücksetzer (verstärkte Angebotsseite durch ausgeliefertes Bohrmaterial /erste Ansätze von Ersatztechnologien zerstören Wertaufbewahrungsfunktion/ Nachfrageseite hat gelernt den Verbrauch zu drosseln)
5. Keine signifikanten Ölpreisanstiege mehr ab 2014
6. Kontinuierliches Preisniveau bis 2020
7. Rapider Preisverfall ab 2020 durch konkurrenzfähige Ersatztechnologie
4.
bevorzuge ich Optionsscheine gegenüber Zertis, aus folgendem Grund:
1. Psychologie: Man braucht keine Angst um einen KO zu haben, kein hektisches Handeln
2. Optionsscheine haben meist eine längere Laufzeit, z.B. kenne ich kein Öl-Zerti mit Laufzeit bis 2012, nur bis 2009 gefunden.
Für lange Laufzeiten braucht man ein Open-End-Zerti, Beispiel: BN0XN9 von http://zertifikate.onvista.de/snapshot.html?ID_INSTRUMENT=18303474
mit Hebel 2,4 wie oben und KO bei 83 Dollar. Der große, große Nachteil dieser Zertis ist aber folgender: KO und Basispreis werden im Laufe der Zeit nach oben angepasst, d.h. in wenigen Jahren kann der Basispreis und KO bei über 100 Dollar liegen (gewisse Unberechenbarkeit im Gegensatz zu konservativen OS im Geld (Vola uninteressant!), wo bei Kauf fast alles klar ist, außer Wechselkurse).
Ob Zerti oder OS bleibt natürlich Geschmackssache, bei meinem Zucker-long habe ich z.B. ein open-end-Zerti, weil ich keinen passenden OS gefunden habe.
Also, Konsolidierungen können bei Rohstoffen durchaus heftig ausfallen, deine Aussage zu den Minus 15% vom ATH ist sehr gewagt (Ende 2006 ist der Ölpreis um über 25% gefallen). Außerdem sind deine Zahlenangaben pure Spekulation.
Ein tobender Bulle(nmarkt)
Wer sorgt dafür, dass sich die Blase am weltweiten Ölmarkt ausdehnt?
….. Das einseitige Interesse der Zentralbank an einer Rettung des Bankensektors - ohne sich dabei um die inflationären Folgen des eigenen Tuns zu kümmern - hat dazu geführt, dass die "Hüter des Rohöls" aufgetaucht sind. Sie bestrafen die Zentralbanker mit deutlich höheren Ölpreisen, immer dann, wenn diese auf eine missbräuchliche Weise mit der Geldmenge umgehen.
In der Vergangenheit hat ein scharfer Konjunkturrückgang in der amerikanischen Wirtschaft - dem größten Ölschlucker der Welt - normalerweise regelmäßig dazu geführt, dass die Preise von Rohöl und anderen Rohstoffen nach unten gedrückt wurden. Aber die Zentralbank wurde vollständig überrascht, als sich die Ölpreise verdoppelten, und das zu einem Zeitpunkt, zu dem die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal in eine Rezession abrutschte…..
…. "Der aktuelle Ölpreis steht in keinerlei Bezug zu den Grundlagen des Marktes", erklärte der saudische Ölchef Ali al-Naimi am 5. März. "Er ist an eine gewaltige Spekulation auf die Rohölfutures gekoppelt. Es gibt sogar Spekulanten, die Futures kaufen und darauf spekulieren, dass der Ölpreis bis zum Jahr 2013 die 200 Dollar Marke erreicht haben wird", sagte er.
Am 28. April 2008 stellte der Chef der OPEC, Chakib Khelil fest, dass die Rohölpreise steigen; "obwohl das Angebot angemessen ist, denn der Markt wird vom Abrutschen des Dollars getrieben. Jedes Mal wenn der Dollar um eine Prozentpunkt fällt, steigt gleichzeitig der Preis eines Barrels Öl um 4% und umgekehrt. Wenn der Dollar sich also z.B. um 10% erholen würde, dann besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Ölpreise um 40% fallen werden", stellte er fest.
Doch eine so einfache Logik hat ihre Grenzen. China, Indien, Russland und der Nahe Osten verbrauchen heute zusammen mehr Rohöl als die Vereinigten Staaten. Sie verbrennen am Tag 20,7 Millionen Barrel, das ist ein Anstieg von 4% gegenüber dem Vorjahr, heißt es von der Internationalen Energieagentur.
Die Schwellenökonomien gleichen den Durchhang des Ölmarktes aus. Sie können eine Kontraktion der amerikanischen Nachfrage nach Öl um 1,3% auf 20,3 Millionen Barrel in diesem Jahr mehr als ausgleichen. Somit ist es durchaus möglich, dass eine milde Rezession in den westlichen Ökonomien und in Japan die weltweite Nachfrage nach Öl nicht schwächt.
Und die großen ölexportierenden Länder wie Russland, Mexiko und auch die OPEC selbst wachsen so schnell, dass der eigene Energiebedarf innerhalb der Landesgrenzen die Menge des Öls beschränken wird, die man ins Ausland verkaufen kann. Die landeseigene Nachfrage in Saudi Arabien, in Russland, in Norwegen, im Iran und in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist im vergangenen Jahr um 6% angestiegen…….
….Wenn man auf den Wellen einer Blase fährt, dann ist es immer gut, wenn man einige der Grundlagen auf der eigenen Seite weiß. Die Ölproduktion geht in 54 der wichtigsten 60 ölproduzierenden Länder zurück, unter anderem auch in der britischen Nordsee, wo der Output bereits 1999 den Produktionsgipfel überschritten hat und sich seither halbiert hat…
http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=7541
Es geht ja letztlich darum, OB Anleger eine "investition" (und selbst wenn es ein OS oder Zerti ist) darunter eine "wertaufbewahrung" sehen - sozuagen alternativ zum USD oder Euro. Wenn also (manche) Anleger diesen Gedanken haben, dann kann das schon eine Rolle spielen.
"Absicherungsgeschäft" wie das kaufen von öl-futures durch Fluglinien zB sind von der Natur her nicht viel anders - man meint eben GELD könnte besser "als ÖL" aufgehoben sein als es auf der Bank zu halten.
Ich nehme an Rogers, du meinst "Wertaufbewahrungsmittel" für den worst case. Dann hast Du recht, wenn das Emmittenausfallsrisiko schlagend würde. In diesem Fall nützt ein OS oder Zerti auf Öl nichts mehr. Aber davon geht die allergrösse Masse (noch) nicht aus.
Phyisches Gold (natürlich nicht vergleichbar mit einem wie Öl für die Wirtschaft lebensnotwendigem Rohstoff) hat ebenfalls sein 3000 Jahren "Wertaufbewahrungsfunktion" wobei die Kaufkraft von Gold natürlich von der zum Gold im Wechselspiel stehenden Währungen und Güter abhängt. Anders als Öl hätte Gold zudem für Anleger wie uns auch noch "Tausch(zahlungs)funktion".
Eine Konsolidierung niemals mehr als > 15 % halte ich ebenso für gewagt, aber auch nicht für ganz unwahrscheinlich.
Außerdem kann ich mich ja nicht mal selber überzeugen, sonst hätte ich Hab und Gut verkauft und würde als in Öl investieren und mit 16% trailing-Stop absichern. ;-). Stattdessen, sitzt eine, gemäß meinem Risikomanagement angepasste, öl-long-Position neben vielen anderen Werten in meinem Depot.
Also weiter mit Spannung der Ungewissheit entgegen....