Cegedim (WKN:895036)
Wer hier denkt der Markt erkennt das tolle Cegedim nicht liegt falsch. Das Unternehmen ist einfach Mist so wie es geführt wird und ein Geldverbrenner. Jedes Jahr neue Hoffnung jedes Mal wird diese zerschmettert durch das unfähige Management.
https://www.cegedim.fr/finance/documentation/...1H-2022-earnings.aspx
Was allerdings auch mir sehr sauer aufstößt, ist, dass schon wieder irgendwoher in großem Umfang Kosten kommen, mit denen vorher nicht gerechnet wurde. Im Q1 Call hatte man noch angekündigt, man werde vermutlich nur leicht unter 2021 liegen im recurring operating income. Diese Kommunikation hat sich mal wieder geändert.
Aus dem Call:
- Guidance von maximal 40% Rückgang im operating income ist sehr konservativ
- Sante wird 2022 negatives EBIT haben, aber vermutlich nur knapp negativ
- HCP UK: das Problem ist hier, dass die neue Software aus Regulierungsgründen (so habe ich das verstanden) erst 2023 auf den Markt gebracht werden kann. Daher kann man da auch erst ab 2023 wieder neue Marktanteile gewinnen.
- Langfristig: Die Kostenbasis soll stabiler werden, während das Wachstum weitergehen soll. So will man die Margen wieder auf ein ordentliches Niveau bringen.
Der Squad-Manager fragt recht ungehalten nach der Kosteneffizienz von Cegedim. Er sagt (zurecht), dass Cegedim auf Basis üblicher Effizienzmetriken wie Umsatz pro Mitarbeiter im Vergleich zu nahezu allen Peers sehr viel schlechter dasteht. Offensichtlich sei Cegedim ineffizient geführt, was die Personalsituation angehe. Er fragt, welche konkreten Programme das Management einsetzt, um das offensichtliche Overstaffing zu reduzieren und so die Kosten in den Griff zu bekommen.
Antwort lautete: Wir sehen uns nicht als overstaffed an, denn sonst würden wir ja das Unternehmen ineffizient führen. Vielmehr sind die hohen Kosten getrieben von der einmaligen Opportunität Sante im Markt zu plazieren. Dafür braucht man ein grosses Vertriebsteam. Der Markt wird jetzt verteilt, daher muss man investieren in Vertrieb.
Das ist -- theoretisch -- natürlich total nachvollziehbar. Aber: gegeben, wie oft Cegedim in der Vergangenheit schon enttäuscht hat, und gegeben, dass man auch dieses Quartal schon wieder die tatsächlichen Kosten der Gruppe unterschätzt hat, ist wenig verwunderlich, dass das Vertrauen des Marktes am Tiefpunkt ist.
Es ist andererseits aber auch klar, dass zumindest die Vertriebskosten für Sante dauerhaft zurückkommen werden, wenn das Produkt erstmal plaziert ist. Insofern werde ich hier sicher keine Aktien verkaufen, wenn nur die Anlaufkosten höher sind als vermutet. Bedenklicher wäre, wenn Sante als Produkt keinen Erfolg hat. Das wird man vermutlich erst in 1-2 Jahren sehen können.
Natürlich besteht ein Risiko, dass der Kostenanstieg mangelndem Vertriebserfolg geschuldet ist, und Cegedim denkt, dass sie jetzt All-in gehen müssen. Im Call wird dies abgestritten. Den Kursrückgang finde ich stark übertrieben. Allerdings hat das Management sich die geringe Vertrauensbasis durchaus selbst erarbeitet.
WENN Sante der erwartete Erfolg wird, kann das hier natürlich ein enorm profitables Investment werden. Denn die UK Probleme wird man auf die eine oder andere Art ja nicht dauerhaft haben. Allerdings wird man nach all den Jahren einfach dünnhäutiger. Das geht mir bei Cegedim nicht anders.
/regulated_information/Pages/default.aspx#doc-7
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Gründe:
Ich hoffe, dass nun ein Grossteil der zittrigen Hände langsam raus sind. Selbst die grössere Adresse hat heute nicht mehr zu jedem Preis verkauft.
Es gibt mit Maiia und UK zwei Optionen zu einer Verbesserung des Ergebnisses in den nächsten Jahren. Jede der Optionen kann im Erfolgsfall mehr als 1 Euro EPS-Verbesserung beitragen.
Die aktuelle Bewertung nimmt schon eine sehr negative Entwicklung voraus. Sollte es dann doch nicht so schlecht laufen, könnte das nun auch den Tiefpunkt darstellen.
Ähnlich wie Katjuscha kann ich es einfach nicht glauben, dass die Labrunes als grösster Anteilseigner einfach den Laden gegen die Wand fahren.
Aktuell kommen sehr viele negative Faktoren zusammen, welche den Kurs auf das Niveau gebracht haben. Vielleicht gibt es noch eine Sonderabschreibung zum Jahresende, aber dieses Jahr können wir einfach abhaken. Aber nächstes Jahr könnte sich das Sentiment nauch schnell drehen, wenn die Verbesserungen abzusehen sind.
In 2 Jahren sind wir schlauer. Diese Zeit bringe ich noch mit.
Haltet Ihr die Schätzungen insbesondere zum Ebit (vor special items) und FreeCashflow für realistisch, oder habt ihr da Bedenken? Hier wuden ja gerade auch zum Thema Inflationsindexierung und natürlich Überinvestition/Capex Kritik geäußert. Vielleicht könntet ihr diese Bedenken mal mit den Zahlen abgleichen, damit ich meine Tabelle realistisch/sinnvoll einschätzen und gegebenenfalls abändern kann.
Für 2024 hab ich die Schätzungen nur gering reduziert, weil ich nach wie vor glaube, dass sich die Investitionen bei Maiia sukzessive auszahlen werden, und/oder das UK Geschäft entweder zumindest dann neutral arbeiten wird oder wenn nicht, verkauft wird. Zusammen mit den 5% Umsatzwachstum (gerade auch in den ohnehin hochprofitablen Bereichen) müsste man rechnerisch eigentlich locker mehr als 50 Mio € Ebit erzielen. UK allein würde ja 15 Mio Gewinnanstieg bringen. Wenn das Wachstum von 10% kumuliert zudem mindestens 10% Gewinnwachstum in den schon profitablen Bereichen bringt, müsste Maiia nicht mal sein Ergebnis verbessern, um meine 56 Mio € Ebit in 2024 zu erreichen.
Am liebsten wäre mir, sie würden nach Vorbild der Springer Familie einen Teil der Aktien an Private Equity verkaufen, damit dem Management mal Feuer unter dem Hintern gemacht wird.
n dies dem Management ankreiden kann, weiss ich nicht. Jedenfalls sollte sich die UK Problematik mit Freigabe der neuen Software deutlich verbessern.
@katjsucha, wegen der Steuerzahlung von 12,5 Mill. Geht Cegedim nur von 12 Mill FCF 2022 aus. Die fließt dann aber später zurück
Nachdem Du mich jetzt nach Feedback gefragt hast, habe ich selbst mal die Zahlen für H2 gerechnet um das übereinanderlegen zu können. Dabei bin ich auf folgende Abweichung gestoßen:
Beim EBITDA liegen wir recht dicht beieinander. Ich übernehme mal Deine 99 Mio. fürs Gesamtjahr
D&A waren im ersten HJ 34,8 Mio. €. Da würde ich für H2 dann von 36,5 Mio. € ausgehen --> also +1,5 Mio. EUR ggü. dem ersten HJ. Das heißt 71,3 Mio. € gehen vom EBITDA für D&A weg dann bin ich bei 27,7 Mio. EBIT before special items. Wie kommst Du hier auf 33,5 Mio. EUR?
Gruß,
Johannes
Wenn man beim Umsatz von 151 Mio ausgeht (+5%), komme ich ebenfalls auf ein EBITDA von etwa 97-98 Mio, REBIT von 27 Mio (setze die Abschreibungen mit etwa 71 Mio an) und EBIT knapp über 20 Mio (2 Mio einmalige Kosten lassen sich im Halbjahr immer finden).
Beim Umstatz könnten noch so 4-5 Mio aus den Übernahmen im 2. HJ oben drauf kommen, da die 5% Wachstum eigentlich auf einer like-for-like berechnet sind. Diese sind aber meines Wissens ergebnisneutral, so dass sich an den Ergebnis-Grössen wenig ändern sollte.
Umsatz 2023:
Die 5% Wachstum sollten wohl auch nächstes Jahr das Minimum sein. Aus dem Inflationsindex kommt wohl auch ein knappes Prozent drauf, so dass ich eher von 6% Wachstum ausgehe (585 Mio inkl. ergebnisneutralen Aquisitionen Richtung 600 Mio.).
Umsatz 585 Mio
EBITDA 111 Mio
REBIT 35 Mio (bei 76 Mio Abschreibungen)
EBIT 33 Mio (bei 2 Mio aussergewöhnlichen AfA)
Sollte Cegedim nächstes Jahr überhaupt keinen Personal mehr aufbauen, woran ich kaum glaube, wären auch 41 Mio EBIT möglich.
Lennart geht auf die aktuellen Quartalszahlen ein. Er sieht den fairen Wert weiterhin bei einem KUV von 1,5.
https://www.youtube.com/watch?v=wMDxz5aGi38
Das Video ist ganz interessant aber meines Erachtens etwas oberflächlich gehalten (siehe mein Kommentar unter dem Video).
Gruß,
Johannes
Bei UK verschiebt der NHS seit 2020 die Akkreditierung der neuen Software. Dass man dann nicht kurzfristig die Leute rausschmeisst, die man ggf. ein paar Monate soäter braucht ist auch nachvollziehbar. Wenn die neue Software 2023 verkauft werden kann, wird sich auch hier das Bild verbessern.
Bis auf 35 Cents ist man ja nun an die 25 Jahrestiefs rangekommen. Und damals hatte man sich ja wirklich total verzettelt.
Ist es nicht ein weiteres Warnzeichen wenn:
Sich im Forum noch jede Menge Interessenten tummeln und gleichzeitig der Aktienkurs nach einem derartigen Sturz keinerlei Gegenwehr zeigt?
Riecht für mich danach, dass die Kapitulation noch nicht durch ist und/oder (was schlimmer wäre) noch einiges im Argen liegt. Wäre Cegedim jetzt ein wirkliches Schnäppchen hätten Leute im Cegedim-Umfeld sicher schon zugegriffen und beim Kurs zumindest die übliche Gegenreaktion ausgelöst.
Sicher gibts auch noch andere Gründe für die auffällige Schwäche nach dem Sturz...aber zu denken gäbe es es mir schon.
Ich bin kein Investor, sondern habe diesen Wert nur auf der watchlist.
Ist es nicht ein weiteres Warnzeichen wenn:
Sich im Forum noch jede Menge Interessenten tummeln und gleichzeitig der Aktienkurs nach einem derartigen Sturz keinerlei Gegenwehr zeigt?
Riecht für mich danach, dass die Kapitulation noch nicht durch ist und/oder (was schlimmer wäre) noch einiges im Argen liegt. Wäre Cegedim jetzt ein wirkliches Schnäppchen hätten Leute im Cegedim-Umfeld sicher schon zugegriffen und beim Kurs zumindest die übliche Gegenreaktion ausgelöst.
Sicher gibts auch noch andere Gründe für die auffällige Schwäche nach dem Sturz...aber zu denken gäbe es es mir schon.
Ich bin kein Investor, sondern habe diesen Wert nur auf der watchlist.