Telekom durchgefallen. Fahne abwärts!
Schließlich müssen die Banken auch verdienen. Von den paar Wertpapierorders wird niemand fett.
Auch ich shorte gelegentlich Aktien. Ja, ich oute mich.;-) Es ist ein sehr lukratives Spiel. Es werden immer wieder Stories gespielt und nach ein paar Monaten der Überbewertung knickt alles ein...
Großbanken verdienen mit Eigenhandel richtig(!) Geld und kommen durch viele kleine Anleger mit vielen kleinen Depot in der Summe an gerade gespielt werdende Aktien, die sich die Anleger auf Guruempfehlung ins Depot legen. Zudem kann man von Fonds Wertpapiere ausleihen. z.B. von Indexfonds, die die DTE im Portfolio haben müssen. Wenigstens so kommt auch bei fallenden Kursen etwas Geld in die Kasse.
Shortsellern ist es egal, was sie da handeln. Hauptsache es fällt. Das ist nichts anderes als Casino-Zocken. Eine Risikobegrenzung gibt es freilich... sonst hat man aber freie Hand und bekommt bei Erfolg(wer ist das im Moment nicht) die Millionen hinterher geworfen.
SEB
Die Analysten der SEB bewerten die Aktie der Deutschen Telekom AG (WKN 555750) in ihrem aktuellen "AnlageFlash" mit "strong buy".
Ein Konsortium der Deutschen Telekom und DaimlerChrysler habe von der Bundesregierung den Zuschlag für einen milliardenschweren Auftrag zur Errichtung eines Bezahlsystems für die Autobahnnutzung schwerer LKW in Deutschland erhalten. Ein Vertragsabschluss werde in den nächsten Wochen erwartet.
Das unterlegene Konsortium Ages (Vodafone) erwäge allerdings noch eine Beschwerde beim Bundeskartellamt. Dem von der Telekom und DaimlerChrysler mit je 45 Prozent dominierten Konsortium mit dem Namen Toll Collect gehöre noch die französische Autobahnbetriebsgesellschaft Cofiroute an. Toll Collect werde nach Telekom-Angaben vom Bund eine Vergütung im zweistelligen Millionenbetrag erhalten. Die Investitions- und Betriebskosten von über 600 Millionen Euro pro Jahr trage allein der Bund.
Start des für alle schweren LKW aus dem In- und Ausland verbindlichen Mautsystems solle in rund zwölf Monaten sein. Die streckenabhängige Gebühr könne automatisch über einen im LKW installierten Bordcomputer, über Bezahlstellen an den Autobahnauffahrten und Raststätten oder über das Internet erfolgen. Rund 300 an den Autobahnen installierte Brücken würden den Angaben zufolge dann durch elektronische Erfassung der Kennzeichen prüfen, ob die Autobahnbenutzungsgebühr entrichtet worden sei. Dabei kämen neben der Mobilfunktechnik GSM auch Satelliten zum Einsatz.
Der Auftrag des Bundes habe den Angaben zufolge eine Laufzeit von zwölf Jahren. Die jährlichen Investitions- und Betriebskosten bringe zunächst DaimlerChrysler Capital Services und ein Bankenkonsortium um die HypoVereinsbank auf. Refinanziert würden die Kosten durch die Maut-Einnahmen von 3,4 Milliarden Euro pro Jahr, ab 2010 sollen es mehr als vier Milliarden Euro pro Jahr sein. Die endgültige Vertragsunterzeichnung solle am 7. Juli erfolgen, sofern es keine Einsprüche vor allem vom unterlegenen Bieterkonsortium Ages um den Mobilfunkkonzern Vodafone gebe.
Das Kursziel auf Jahressicht betrage 16 Euro. Die Analysten der SEB stufen die Deutsche Telekom-Aktie mit "strong buy" ein.
Grüße
ecki
von Holger Struck, M.M.Warburg & CO
So imposant die Aufwärtsreaktion bei der Dt. Telekom auch erscheinen mag, durch die richtungsweisenden Trendfolgemodelle und die dynamikmessenden Indikatoren wird dem Kursverlauf weiterhin ein stabiler und zudem hochdynamischer Abwärtstrend ausgewiesen. Gerade wieder im zweistelligen Kursbereich angekommen, mehren sich deshalb die konkreten Zweifel am Fortbestand der am 26. Juni begonnenen Aufwärtsrallye. Diese bescherte der deutschen Volksaktie einen Anstieg von gut 26 % in 4 Handelstagen, der allerdings kaum zu realisieren war. Es sei denn es gelang der Kauf zum (bisherigen) historischen Tiefstand von 8,14 € und der Verkauf zum gestrigen Hoch. Da die Markttechnik in ihrer Gesamtaussage allerdings anzeigt, das von diesem Anstieg nicht allzu viel übrig bleiben wird, besteht für den Anleger wenig Grund zur Ärgernis über die verpaßte Chance. Nach der jüngsten Erholung ist bereits von einer sehr deutlich überkauften (!) Verfassung der Aktie auf Tagesbasis zu sprechen, die ein Überwinden der sich jetzt zeigenden Chartwiderstände sehr unwahrscheinlich macht. Letztere bestehen aus einem Horizontalplateau zwischen 10 und 11 € von Anfang Juni, dem steilen Tertiär-Abwärtstrend vom April und schließlich in der ursprünglichen Primär-Abwärtstrendlinie vom historischen Höchststand. Da auch das Volumen während der Aufwärtsreaktion stetig rückläufig tendierte (bearish) drängt sich folgendes Fazit auf: Kurse um bzw. knapp über dem genannten Kreuzwiderstandsbereich von 10 € beenden vermutlich die technische Reaktion der Dt. Telekom. Neue Tiefstände müssen abermals mit einkalkuliert werden.
Dt. Telekom: 9,95, DAX: 4278
Dieses Papier hat evtl. Zockerwert, weil es zw. 9,5 und 10,3 pendeln könnte, aber mit Geldanlage hat es nichts gemein. Der Kurs müßte dazu unter € 1,- fallen - und dann noch zu teuer. Rechnet Euch mal ein mögliches KGV aus bei 50 Mio Gewinn - staun!!
Wirklich gut gemeint von - Kritiker!!
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie der Deutschen Telekom hat am Freitagmorgen kräftig zugelegt. Einerseits gehe dies auf die starke Nachfrage nach TMT-Titeln (Technologie, Medien, Telekommunikation) zurück, sagten Händler. Andererseits verlange ein großer Investor seine an einen Hedge-Fonds verliehene T-Aktien zurück. Um 10.40 Uhr notierte der Titel 6,67 Prozent über dem Vortageswert bei 10,24 Euro, während der DAX um 1,93 Prozent auf 4.341,15 Punkte zulegte.
"Die T-Aktie ist derzeit sehr gefragt und daher knapp", sagte ein Händler. "Wir haben gehört, dass ein großer Investor die Rückgabe seiner Aktien verlangt, die er zuvor an einen Hedge-Fonds verliehen hatte." Hedge-Fonds sind fondsartige Anlagen, die sich hauptsächlich an institutionelle Anleger und vermögende Privatkunden richten und Gelder in Termingeschäfte und Optionen anlegen. Sie übernehmen gezielt Risiken, um bestimmte Ertragsziele zu erreichen. Nun ist einer in Bedrängnis gekommen, da er bei der Telekom auf weiter fallende Kurse gesetzt hatte. Da er die Titel kaufen muss, um sie dem Großinvestor zurückzugeben, trägt er zum Anstieg des Kurses bei.
Ein anderer Händler sagte, seit der Markt vernommen habe, dass ein Hedgefonds nun knapp mit Telekom-Titeln ist, habe der Kurs angezogen und die Zehn-Euro-Grenze überschritten. Diese sei nach den Tiefständen Mitte Juni zu einer Widerstandslinie geworden./ck/so
Die Luft an der Spitze der Deutschen Telekom wird für Vorstandschef Ron Sommer dünner. Unions-Fraktionschef Friedrich Merz nennt Europas größtes Telefonunternehmen bereits einen "Sanierungsfall" und macht damit klar: Die Telekom und ihr Chef werden in der heißen Phase vor dem 22. September 2002 zum Wahlkampfthema.
In der Tat braucht die Telekom in ihrer desolaten Situation einen Sanierer. Sommer hat das Unternehmen, das einst nur auf Deutschland ausgerichtet war, zu einem europäischen Konzern mit US-Ableger ausgebaut. Seine Fehler kann nur ein Manager ausbaden, der sich mit einem harten Kurs bei seinen Beschäftigten, in der Öffentlichkeit und der Politik durchsetzt. Sommer wird dies nicht gelingen; er hat das Vertrauen aller drei Parteien verloren.
Die Diskussion um Sommer lenkt aber vom eigentlichen Problem ab. Der Fall Telekom kann schneller und einfacher gelöst werden, wenn die Bundesregierung einen strikten Privatisierungskurs fährt und sich aus dem Konzern zurückzieht. Noch hält der Bund, zusammen mit dem Zwölf-Prozent-Anteil der Kreditanstalt für Wiederaufbau, etwas mehr als 43 Prozent der Aktien. Ein Verkauf an Anleger und Investoren scheidet bei dem derzeitigen Aktienkurs aus. Hans Eichel sollte den Staatsanteil entweder bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau parken - oder bei Banken.
Danach kann die Regierung ihren Aufsichtsrat abrufen. Nur mit dieser Entscheidung distanziert sich der Bund von der Telekom. Die Anleger würden die Politik dann nicht mehr für Verluste bei der Aktie verantwortlich machen.
© Deutsche Bank 24 AG, Frankfurt am Main
Nein, so einfach kommt der Bund da nicht raus. Und im übrigen ist es meiner Meinung nach nicht die Schuld Schröders oder SOmmers (in manchen Details natürlich schon, nicht aber insgesamt) denn den chart der Telekom kannn man 1:1 auf viele andere Telkos auf der Welt legen und da ist DTE teilweise sogar noch deutlich besser, ohne gleich worldcom anzuschauen....
Wahlkampf mit Telekom? Blödsinn, aber die Politik macht alles mit. :-(
Grüße
ecki
Jede realistische Bewertung widersprach diesem
überhöhten Emissionskurs.
2. Versteigerung der UMTS-Lizenzen zu einem überhöhten
Preis mit Hilfe des Preistreibers Deutsche Telekom.
Folgen:
Zu 1. Die deutschen Kleinanleger wurden dauerhaft enteignet.
Sehr sozial.
Zu 2. Überschuldung der deutschen Telekomwirtschaft mit seinen wirtschaftlichen Folgen.
Sehr gut für den Kurs der entsprechenden Telekom-Aktien.
Wer trägt die Verantwortung dafür?
Natürlich nicht der Bund als massgeblicher Anteilseigner,
sondern die Opposition, die die Omnipotenz der Regierung
in Sachen Wirtschaft in Frage stellt.
Und bald könnte die Telekom bei 5€ stehen und wäre dann immer noch der Bund ein Abzocker? Aktien sind nun mal keine Anleihen und die Preise für UMTS haben alle in die Höhe getrieben.
Die Lizenz-Gebühren wurden von der Deutschen Telekom ins Astronomische getrieben.
Im Auftrage der Bundesregierung?
Damals gab es schon sehr viele Kritiker und Warner.
Im übrigen ist der erfolgs- und liquiditätswirksame Effekt der
Lizenzgebühren sehr leicht errechenbar:
Der jährliche Kapitaldienst plus Abschreibung muss jedes Jahr erst erwirtschaftet werden.
Eine Aufgabe für einen BWL-Studenten im 4.Semester.
Aber auch eine Bewertung auf der Basis von finanzmathematischen Verfahren
hatte immer schon in der Vergangenheit ihren unbestrittenen Stellenwert.
Sie wurde nur durch die Aktieneuphorie nach ca. Beginn 1998 in der Öffentlichkeit hinweggefegt.
Der Grundgedanke unterschiedlicher Bewertungsverfahren ist identisch, aber
die Verfahren unterscheiden sich marginal auch unter dem Aspekt des Zeithorizonts. Allerdings das Ergebnis differiert nicht sehr erheblich.
Das Ganze, erlernbar an jeder BWL-Berufsakademie, -Fachhochschule oder -Uni,
kommt der ingenieurwissenschaftlichen Methodik sehr nahe und ist wissenschaftlich unbestritten.
FAZIT:
Es wäre eine soziale Wohltat im Sinne einer breiten Vermögensstreuung gewesen,
wenn der Emissionspreis realistischer und damit erheblich niedriger ausgefallen wäre.
Hier wurde aber Manchester-Liberalismus praktiziert.
Warum wohl?
Und bei der Versteigerung wurde so lange geboten, bis endlich jemand nicht mehr höher geboten hat und ausgestiegen ist. Ein Verfahren mit einer prozentualen Umsatzabgabe auf UMTS-Erlöse hätte mir auch besser gefallen, aber sehr viele hielten das damals für richtig, und was England konnte, mussten wir doch auch machen. Naja.
Grüße
ecki
deshalb nicht gezeichnet.
Der VoiceStream-Deal hat natürlich die Aktie dann später zusätzlich enorm verwässert.
Mir tun nur die vielen enttäuschten Telekom-Aktionäre leid,
die nie wieder eine Aktie kaufen werden, weil sie ihre Ersparnisse verloren haben.
Ich kenne da auch eine Reihe von Kleinrentnern und -verdienern.
Viele Grüsse
m.
Berlin, 08. Jul (Reuters) - Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) angesichts der Kursschwäche der Telekom-Aktie zu einem entschiedeneren Eingreifen bei dem Unternehmen aufgefordert.
Die Aktie der Telekom falle drastisch, während die Vorstandsgehälter des zu noch fast zur Hälfte dem Bund gehörenden Unternehmens erheblich gestiegen seien, sagte Stoiber in einem am Montag in der "Bild"-Zeitung veröffentlichten Streitgespräch mit dem Kanzler. "Die Aktien gehen um 90 Prozent zurück, und auf der anderen Seite werden die Gehälter um 90 Prozent erhöht", beklagte Stoiber. Diese Dinge würden von der Bevölkerung als außerordentlich ungerecht empfunden. Hier müsse die Politik eingreifen, forderte Stoiber. Der Kanzler warf Stoiber vor, sich bei enttäuschten Kleinanlegern "einzuschmeicheln" zu wollen.
Schröder sagte, die T-Aktie leide unter einer Schwäche, von der alle Telekommunikationswerte betroffen seien. Für die Gehälter der Telekom-Vorstände sei allein der Aufsichtsrat des Unternehmens zuständig. Er verstehe den Versuch, den Unmut der Kleinaktionäre für die Zwecke der Union zu nutzen, sagte Schröder. "Aber mit ökonomischer Kompetenz und Durchblick hat das nicht das geringste zu tun."
Am Samstag hatte Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) Schröder aufgefordert, angesichts neuer Medienberichte über eine baldige Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer eindeutig Position zu beziehen. Das "Bild"-Streitgespräch war am Donnerstag geführt worden.
Das Magazin "Focus" hatte unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, die Bundesregierung wolle Sommer noch vor der Bundestagswahl im September auswechseln. Ein Regierungssprecher kommentierte den Bericht mit den Worten: "Es ist nicht Sache des Bundeskanzlers, sondern des Aufsichtsrates, über Personalfragen zu entscheiden."
Angesichts des Kursverfalls der T-Aktie - sie war von einem Höchststand von knapp 105 Euro im März 2000 in dieser Woche auf ein historisches Tief von 8,14 Euro gefallen - hat es wiederholt Spekulationen über eine mögliche Entlassung Sommers gegeben. Am Freitag hatte die Aktie um 12,5 Prozent zulegen können und bei 10,80 Euro geschlossen.
pfi/kps/chg
09.07.2002 12:29:00
Presseberichten zufolge wird der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom bereits am kommenden Montag in einer außerordentlichen Sitzung darüber entscheiden, ob Ron Sommer weiterhin Vorstand des Unternehmens bleiben soll. Dies berichtet die Rheinische Post in ihrer Online-Ausgabe. Eigentlich würde Sommers Vertrag noch bis 2005 laufen.
Anderen Presseberichten zufolge übt vor allem die Bundesregierung, die 43 Prozent der Telekom besitzt, Druck auf den Aufsichtsrat aus. Wie der Focus berichtete, wolle die Regierung Sommer noch vor den Wahlen im September ablösen.
Alleine kann die Regierung allerdings nur wenig ausrichten, denn sie hält nur zwei der zwanzig Sitze des Aufsichtsrates des größten europäischen Telekommunikationskonzerns.
Der Grund für den Ärger über den Telekom-Vorstand ist vor allem der um 90 Prozent gefallene Aktienkurs.
Die Sozialisten dürfen ALLES und sind nie verantwortlich - gegenüber die CDU in der Opposition darf NICHTS, was die SPD dort machen würde.(?)
Der Kardinalfehler dieses Unternehmens liegt doch allein in der Masse der ausgegebenen Aktien - 5 Mrdn!!! Das sind für jeden dt. Haushalt etwa 200 Stk zu € z.B. 75,- = € 15ooo,-. Ist ein Telefonanschluß sooo viel wert???
Die Banken hätten die Verantwortung gehabt, auf diesen Irrsinn aufmerksam zu machen, anstatt damit Kohle zu machen auf Kosten der verdummten Dt. Anleger.
Jedes abgeschrottete Tel-Häuschen wurde hochgejubelt usw. usw. - WARUM???
Weil die Regierung Geld braucht.
Eichel muß bald wieder verkaufen, weil er mit diesem Erlös die Postpensionen bezahlen muß; deshalb hat vor kurzem der Buka GS im TV gesagt, die Wirtschaft geht aufwärts, er empfiehlt T-Aktien zu kaufen. Unglaubwürdig der Herr!!!
Da sag ich nur noch - ABWÄHLEN!! - R.Sommer tut mir leid, bis auf sein Einkommen. Damit würde ich's auch machen - Kritiker.
Telekom-Aufsichtsrat berät offenbar über Sommers Zukunft
09 Juli 2002 12:35 CEST
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Bonn (Reuters) - Nach monatelanger Kritik an seiner Unternehmensführung wird sich das weitere berufliche Schicksal von Telekom-Chef Ron Sommer offenbar noch am Dienstag entscheiden. Sowohl Unternehmens- als auch Aufsichtsratskreise bestätigten der Nachrichtenagentur Reuters, dass das Präsidium des Telekom-Aufsichtsrats noch im Tagesverlauf in einer außerordentlichung Sitzung über die Zukunft Sommers beraten werde. Offiziell dementierte die Telekom ein solches Treffen.
In den Aufsichtsratskreisen hieß es, das Gremium wolle die Bundesregierung um eine klare Stellungnahme zu Vorstandschef Ron Sommer ersuchen. Aus Unternehmenskreisen verlautete ergänzend, Gegenstand der Beratung sei die Lage des Unternehmens nach der sich immer stärker auf Vorstandschef Sommer verengenden öffentlichen Diskussion.
Auch das Bundesfinanzministerium bestätigte das Treffen zunächst nicht und nannte die entsprechenden Berichte "reine Spekulation"; eine Formulierung, die nach Berliner Gepflogenheiten kein Dementi darstellt.
Sommer steht seit Monaten unter anderem wegen des dramatischen Absturzes des Aktienkurses und der hohen Verschuldung des Unternehmens in der öffentlichen Kritik. Die Aktie hat gegenüber ihrem Höchststand von knapp 105 Euro im Frühjahr 2000 mehr als 90 Prozent verloren. Rund drei Millionen Deutsche halten Telekom-Aktien. Die Entwicklung der einstigen "Volksaktie" wird zunehmend auch Thema im Bundestagswahlkampf. Der Bund kontrolliert noch rund 43 Prozent des Telekom-Kapitals und ist damit größter Aktionär.
Pläne über eine angebliche Bereitschaft der derzeitigen Regierung zur Ablösung von Sommer noch vor der Wahl waren zu Wochenbeginn erneut dementiert worden. Anders als in den vergangenen Wochen enthielt das jüngste Dementi aber keine Würdigung der Arbeit von Sommer mehr. Aus der SPD-Führung war zudem der Telekom-Aufsichtsrat aufgefordert worden, notfalls in die Unternehmensgeschicke einzugreifen, sofern dies für notwendig erachtet werde.
An der Börse sorgte die Reuters-Nachricht über ein Treffen von Aufsichtsräten zunächst für einen deutlichen Kursaufschwung, der im weiteren Handelsverlauf jedoch wieder zusammenschmolz. Gegen Mittag tendierten die Telekom-Aktien bei schwächerem Gesamtmarkt mit 10,81 Euro noch rund zwei Prozent besser als am Vortag. Ein Händler sagte, Sommer könne im Hinblick auf die anstehenden Wahlen zum Opferlamm der Politiker im Kampf um die Gunst der Kleinaktionäre werden. An der Strategie des Unternehmens werde dies jedoch nichts ändern.
flori