TeamViewer AG - Hype oder echte Kursrakete?
Warum ? Um die Kurse nicht unnötig zu treiben ?
Es ist wohl besser damit etwas zu warten. Es wäre doch schade wenn der Effekt einfach verpufft.
Mit dem wertvollen Cashbestand würde man eigene Aktien kaufen, mit denen TV im Prinzip gar nichts anfangen kann. Klar, man könnte sie später wieder (hoffentlich) mit Kursgewinn verkaufen. Aber das Spekulieren mit eigenen Aktien ist nicht Aufgabe des Managements.
Sinnvoller wäre die Ausschüttung einer Dividende. Wenn die Dividendenrendite beim aktuell niedrigen Kurs bei ca. 10% liegen würde, wäre das ein starker Anreiz für Investoren, langfristig hier einzusteigen. Wenn sich der Kurs verdoppeln würde, würde die Rendite für Neuanleger immer noch bei 5% liegen.
Wenn der Kurs steigt, dann durch den psychologischen Effekt eines ARP, aber diese Psychologie ist derzeit natürlich von anderen Dingen wie Inflation und Krieg plus Rezessionsgefahr überlagert.
Aktienrückkaufprogramme dienen dem Zweck, den Kurs nach oben zu treiben. Davon profitieren Manager, die oft stark ins eigene Unternehmen investiert sind bzw. deren Boni an die Kursentwicklung geknüpft sind.
Ich bleibe bei meiner Meinung: Dividendenausschüttungen sind sinnvoller. Sie fördern das langfristige Investment, auch in Phasen, wo der Kurs schwach ist.
Somit dürfen z.B. heute knapp 456.625 Aktien zurückgekauft werden.
Zusätzlich ist die Preisspanne zu beachten, in der Zurückgekauft werden kann. Diese liegt in einer 20 %igen Range, max. 10 % unter oder max 10 % über dem Preis der Xetra-Eröffnungsauktion. Die Zahl der Eröffnungsauktion liegt noch nicht vor. Aber, wenn wir von der Schlussauktion gestern ausgehen, die auf 12.20 € endete, kommen wir somit auf eine Einkaufsspanne von 10,98 € - 13,42 €.
Somit kann das ARP den Preis auch nach oben treiben oder aber sogar nach unten drücken, je nachdem, welche Kauforder gesetzt und erfüllt werden.
Haken an meinem Text hier: Ich finde das passende Gesetzt über die Regulierung des ARP nicht mehr. Vielleicht kann da jemand aushelfen. Ich glaube, Riverstone hatte damals dieselben Werte rausgesucht...
Wenn der Markt meint, ein ARP treibt den Kurs, dann treibt aber letztlich der Markt den Kurs, weil sie dann höher kaufen. Aber wenn die fundamentale Lage des Unternehmens oder des Gesamtmarktes das nicht zulässt, dann bringt auch ein ARP nichts. Dann fällt der Kurs trotz ARP.
Und nachhaltig entscheiden eh nur die Fundamentaldaten. Wenn ein ARP abgeschlossen ist und danach kommen schlechte News oder der Gesamtmarkt fällt, dann hat fällt auch der Kurs. Ein Vorstand, der also angeblich vom ARP über steigende Kurse profitiert, hätte davon dann gar nix.
Letztlich sind ARPs dazu da, sinnvolle Kapitalallokation zu betrieben. Wenn Vorstände seriös sind, machen sie daher ARPs zum richtigen Zeitpunkt, beispielsweise unter Buchwert kaufen oder unter bestimmten FreeCashflow-Grenzen. Damit erzielt man dann mittel/langfristig Mehrwert für das Unternehmen und damit auch indirekt für sich als Vorstand über Bonis etc.. Aber ARPs als solche treiben nicht pauschal den Kurs.
"Der Rückkauf soll so günstig wie möglich und interessewahrend sowie über die Börse im elektronischen
Handel der Frankfurter Wertpapierbörse (Xetra) erfolgen und nach Maßgabe der Vorgaben des jeweils
gültigen Beschlusses der Hauptversammlung durchgeführt werden. Danach darf der Kaufpreis je zu-
rückerworbener Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Börsenhandelstag durch die Eröffnungsauk-
tion ermittelten Kurs einer TeamViewer-Aktie im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfol-
gesystem) um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.
Darüber hinaus ist die Bank verpflichtet, die jeweils geltenden rechtlichen Vorgaben und insbesondere
die Handelsbedingungen gemäß Art. 3 DVO einzuhalten, sowie sämtliche anderen einschlägigen Best-
immungen zu beachten. Entsprechend Art. 3 DVO dürfen u.a. die TeamViewer-Aktien nicht zu einem
Kurs erworben werden, der über dem des letzten unabhängig getätigten Abschlusses oder über dem des
letzten höchsten unabhängigen Angebots auf dem Handelsplatz, auf dem der Kauf stattfindet, liegt.
Maßgeblich ist der höhere der beiden Werte. Außerdem dürfen an einem Tag zudem nicht mehr als
25 % des durchschnittlichen täglichen Aktienumsatzes an der Börse, an welcher der jeweilige Kauf
erfolgt, erworben werden. Der durchschnittliche Aktienumsatz ergibt sich aus dem durchschnittlichen
täglichen Handelsvolumen der 20 Börsentage vor dem konkreten Kauftermin."
https://ir.teamviewer.com/download/companies/...g_MAR_DE_03022022.pdf
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/....173.01.0034.01.DEU
Demnach stimmen die 25 % vom Durchnittsvolumen der letzten 20 Handelstage. Jedoch dürfen auch andere Marktplätze zur Preisfindung herangezogen werden. Und meine zuvor beschriebene Regelung mit 10 % unter oder über dem Eröffnungsauktionspreises stimmt so nicht. Der Preis darf wohl nicht über dem letzten unabhängig getätigten Abschluss (gemeint ist hier also der letzte frei auf dem Markt getätigte Handel) oder aber nicht über dem derzeit höchsten unabhängigen Angebot (also in der aktuellen Preisfindung) liegen.
Somit kann das ARP nur Preisunterstützend eingesetzt werden, indem man den Fall des Kurses durch Käufe abfedert.
16.03.2022 - 14:04 | Quelle: dpa-AFX
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GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Der Vorstand des Softwareanbieter Teamviewer hat im vergangenen Jahr trotz des Aktienkurseinbruchs und einer Gewinnhalbierung weiter sehr gut verdient. Die Gesamtvergütung von Vorstandschef Oliver Steil lag bei 22,1 Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht des MDax -Konzerns vom Mittwoch hervorging. Das war zwar deutlich weniger als im Jahr davor mit 72,9 Millionen Euro, dürfte aber dennoch eines der höchsten Managergehälter in Deutschland sein. Zum Vergleich: Volkswagen -Chef Herbert Diess lag im vergangenen Jahr inklusive Rentenansprüchen bei einer Vergütung von gut 10,3 Millionen Euro.
Beim Teamviewer-Management kommen Vereinbarungen mit dem ehemaligen Alleineigentümer, dem Finanzinvestor Permira, zum Tragen. Steil und Finanzchef Stefan Gaiser hatten die Firma im September 2019 mit Erfolg an die Börse gebracht, es war die größte deutsche Erstnotiz im Technologiebereich seit dem Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende.
Bei Steil stammen rund 21,1 Millionen Euro der Vergütung 2021 aus der Kasse von Permira in Form von Aktienübertragungen. Finanzchef Gaisers Gesamtvergütung lag 2021 bei 11,2 Millionen - ebenfalls deutlich weniger als 2020 mit rund 36,8 Millionen Euro. Auch bei ihm kommt der Großteil mit 10,6 Millionen Euro aus Aktienübertragungen von Permira. Sein bis August laufender Vertrag wurde im vergangenen Jahr nicht verlängert.
Permira hat seit dem Börsengang den zwischenzeitlichen Aktienhöhenflug zum Kassemachen genutzt und seinen Anteil auf mittlerweile knapp 20 Prozent gesenkt. Die Einnahmen Permiras aus Aktienverkäufen durch den Börsengang und danach summieren sich auf rund 5,4 Milliarden Euro. 2014 hatte der Finanzinvestor Teamviewer für nur 870 Millionen Euro gekauft.
Bei den Göppingern ist im vergangenen Jahr vor allem wegen hoher Werbeausgaben der Gewinn auf die Hälfte eingebrochen. Unter dem Strich stand ein Konzernergebnis von 50 Millionen Euro nach 103 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Teamviewer hatte im Frühjahr einen Marketingvertrag als Hauptsponsor des englischen Fußballclubs Manchester United unterzeichnet und war auch beim Mercedes -Formel-1-Team als Sponsor eingestiegen. Das hat die Kosten für Marketing auf das Zweieinhalbfache anschwellen lassen. Zudem gab Teamviewer mehr für Forschung und Entwicklung sowie für den Vertrieb aus. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich zum jeweiligen Jahresende von 1256 auf 1477.
Das Unternehmen hatte zu Beginn der Corona-Pandemie einen Nachfrageboom nach Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware erlebt, konnte das Wachstum aber dann nicht verstetigen. Vergangenen Herbst kappte der Vorstand dann nach enttäuschenden Quartalen auch die Mittelfristprognosen deutlich, was die Aktie des Konzerns abstürzen ließ. Allein 2021 war Teamviewer mit einem Kursrückgang von 73 Prozent der schwächste MDax-Wert. Aktuell notiert das Papier bei unter 13 Euro - auf dem Rekordhoch im Juli 2020 war die Aktie noch 54,86 Euro wert./men/nas/mis
Quelle: dpa-AFX