Softing AG - Die M2M Company
Maßgebend sind die tatsächlich angefallenen Entwicklungskosten und wenn man diese direkt in den Aufwand verbucht sind diese komplett verdaut und der Profit davon kommt in der Zukunft voll ohne Abschreibungen an.
Die Diskrepanz der Entwicklungskosten, dürfte mit der Konsolidierung von Psiber und OLDI zusammenhängen, da diese im Vorjahr noch nicht existend waren, wurden Sie nicht erfasst und dürften für eine bessere Vergleichbarkeit jetzt mit aufgeführt sein.
Das Bedarf der Klarstellung und es wäre auch sinnvoll, eine Größe zu nennen, die für den normalen Betrieb und Wachstum im Branchenumfeld nötig ist und wie darüber hinaus der Aufwand ist um zusätzliches Wachstum zu forcieren.
Hallo allavista,
Aufgrund der gesamten Situation von Softing und aufgrund des vorliegenden Geschäftsberichtes hatte ich das Gefühl, dass Softing eher krampfhaft nach Gewinn gesucht hat. Eine absichtliche Verlagerung von Kosten in den Aufwand anstatt diese zu aktivieren erscheint mir bei der aktuellen Bilanzpolitik nicht logisch. Nebenbei ist dies im IFRS auch kein Wahlrecht sondern eine Aktivierungspflicht.
Die Abschreibungen waren im aktuellen Jahr um 1,5 Mio. unter den Zuschreibungen für Produktentwicklungen.
Die Diskrepanz der Entwicklungskosten im Vorjahr können nicht auf die neu erworbenen Unternehmen zurückgeführt werden, da hier IFRS eindeutig ist. Die Vorjahreszahlen dürfen keine Beiträge der neuen Unternehmen enthalten.
Ich gehe davon aus, dass dies dem Wirtschaftsprüfer durchgerutscht ist, da es "nur" im Lagebericht erwähnt wird. Allerdings gehe ich beim Unternehmen von Absicht aus, da ich sonst Unfähigkeit unterstellen müsste. Es stellt sich nun die Frage, warum Softing aktuell so puschen will. Hier sind ja die Entwicklungskosten nur ein Teil des Puzzles. M.E. hat der Wirtschaftsprüfer schon viele Fehler abstellen können, aber eben nicht alle. Wenn man die Bilanzierung der Akquisitionen zum 3. Quartal mit dem Jahresabschluss vergleicht fällt einem das schnell auf.
Jetzt nehm doch die PPA mal weg (sind nicht cashwirksam) und die einmaligen Belastungen durch die Aquisen, man hat doch ein sehr ordentliches Ergebnis hingelegt.
Das man, für eine bessere Vergleichbarkeit, die Entwicklungskosten incl. den neuen Gesellschaften auch für das Vorjahr darstellt, halte ich für wünschenswert.
Bei den Abschreibungen auf immaterielle Güter, komme ich auf 3,4 Mio. (4,2 Mio. minus PPA)
Zur Aktivierung von Entwicklungskosten gibt es gewisse Voraussetzungen. Wenn diese erfüllt sind, so besteht kein Wahlrecht ob aktiviert wird oder nicht. Das Rechnungswesen der neu akquierierten Unternehmen wird wohl noch nicht die Qualität gehabt haben, dass die Kosten aktiviert werden durften. So einfach ist es auch nicht 1 bis 2 Millionen zusätzlich zu aktivieren. Aber das war gar nicht der Punkt den ich meinte, sondern, daß die Gesellschaft einfach die Bewertung ihrer gesamten Entwicklungskosten ob aktiviert oder nicht mal kurzerhand verdoppelt haben ohne die Bewertungsänderung zu erläutern. Dies ist der krampfhafte Versuch ein Bild zu erzeugen, daß es im Jahr 2016 wieder riesiges Wachstum gibt. Anschließend wurde auch noch ausgiebig auf den Kennzahlen für die Entwicklungskosten herumgeritten.
Zum Ergebnis kann man unterschiedlicher Meinung sein. Zuerst stört mich die Argumentationsweise von Softing sehr. "Das EBIT erreichte mit 5,9 Mio. EUR die Prognose in Höhe von 7,0 Mio. EUR aus dem Jahr 2013 nicht, was in erster Linie in Einmalkosten im Geschäftsjahr 2014 und in erhöhten Abschreibungen aus der Kaufpreisverteilung der Akquisition begründet liegt" (Seite 18).
Nun wollen wir mal sehen: Laut GB seite 20 erhöhten sich die sonstigen Kosten der AG von 1,2 auf 1,4 Mio. Euro aufgrund von Kosten im Zusammenhang mit den Akquisitionen. Das ist nach Adam Riese 0,2 Mio. Euro. Desweiteren sind noch Belastungen aus Abschreibungen auf die PPA in Höhe von ca. 0,8 Mio. in den Zahlen enthalten (Siehe Seite 63 bis 66). Dies könnten die ominösen 1 Mio. direkten und indirekten Kosten aus den Akquisitonen sein über die Dr. Trier ständig redet und die für alles die Erklärung sein sollen. Allein der geschätzte EBIT von OLDI (bei Berücksichtigung der Steuerquote der USA 40,5% Seite 82) müsste ca. 1,7 Mio. Euro betragen haben. Also das Gegenteil ist der Fall, ohne die Akquisitionen wäre das Ergebnis noch schlechter ausgefallen. Hier fühle ich mich persönlich für dumm verkauft. Der von mir geschätzte EBIT ohne Akquisitionen würde wohl bei ca. 4,8 Mio. Euro liegen, was wohl eine dicke Gewinnwarnung wäre. Soviel zum Thema ordentliches Ergebnis.
Bei den Abschreibungen habe ich in meinem vorherigen Beitrag nur den Unterschied zwischen Zuschreibung und Abschreibung angegeben, also den Betrag um den sich das Ergebnis aufgrund der Aktivierungen verbessert hat (Siehe Anlagenspiegel)
vielen Dank für den Hinweis. Ich habe Softings IR angeschrieben um zum einen nach der offensichtlich geänderten Bewertungsgrundlage für Entwicklungsaufwendungen zu fragen (und wie hoch diese Ausgaben auf Basis des 2013er Maßstabs in 2014 gewesen wären, um eine Vergleichbarkeit year-on-year zu ermöglichen). Zum anderen habe ich nach einem konkreten Ausweis der organischen Profitabilität in 2014 von "Softing alt" (also in einem hypothetischen Szenario ohne Übernahmen) gefragt.
Die Sache mit den Forschungsausgaben ist mir bei Durchsicht des Berichts in keinster Weise aufgefallen. Und Du hast recht, dass es wohl auch nicht auffallen soll. Wenn man Vergleichszahlen zu 2013 aus dem 2014er Bericht dann nochmal mit dem original 2013er Bericht vergleichen muss, ist das wirklich alles andere als vertrauenserweckend. Bin sehr genervt über diese Arithemtik ohne auch nur den Hauch einer Kommentierung im GB.
Ich sehe es zwar durchaus nicht so, dass das alles ein Indiz für eine schlechte zukünftige Entwicklung des Unternehmens ist. Auch teile ich nicht Deine Vermutung, dass Softing in Wahrheit sogar weniger in F&E investiert hat. Allerdings stimme ich Dir voll zu, dass diese Art der unerklärten Bilanzveränderung wirklich das letzte ist, was man als Investor braucht. Wenn ich bei Unternehmen Sorge tragen muss, dass ich immer jede kleine Zahl im Geschäftsbericht zehnmal nachkontrollieren muss, ist mein Interesse an der Investition gleich ziemlich im Keller.
Ich hoffe von Softing IR kommt eine vernünftige Antwort.
Jedoch, wenn eine Gesellschaft die schwache Entwicklung insbesondere in einem Segment damit erklärt, dass Akquisitionen in diesem Bereich für den Gewinnrückgang verantwortlich sind und selbst ich das durch genaueres Studium des Abschlusses widerlegen kann, dann lassen sich für mich nur zwei Schlüsse zu.
1) Die Gesellschaft weiß gar nicht, warum sich ihr Geschäft so entwickelt oder
2) Die Gesellschaft will mir negative Tendenzen nicht mitteilen sondern lieber mit vielen Worten überspielen.
Da ich das erste ein Armutszeugnis für die Gesellschaft darstellen würde glaube ich eher an das zweite. Bei dem zweiten Punkt fühle ich mich allerdings manipuliert und das stärkt mein Vertrauen in die Gesellschaft nicht.
Wenn Du meine Ausführungen zur Ergebnisqualität in meinem vorherigen Abschnitt ließt wird dies deutlich.
Ich will Dir aber gerne auch noch eine weitere Erkenntnis meiner Analyse des letzten Jahres zukommen lassen.
Wenn Du die Umsatzerlöse des letzten Jahres in Höhe von 74,5 Mio. Euro um die Zukäufe von OLDI (12,9 Mio.) und Psiber (8,8 Mio.) (Siehe Seite 64-66) bereinigst bleiben noch 52,8 Mio. Euro übrig. Im Vorjahr waren es 52,6 Mio. Euro Umsatz. Diesen Anstieg von 0,2 Mio. Euro finde ich eher schwach.
Wenn Du dir dann den Segmentbericht ansiehst stellst Du fest, dass die Umsatzerlöse des Segmentes Industrial Automation in Höhe von 46,9 Mio. Euro bereinigt um OLDI und Psiber (zusammen 21,7 Mio. Euro) gerade noch 25,2 Mio. beträgt und das ist 1,3 Mio. Euro unter dem Vorjahr.
Wenn man dann noch davon ausgeht, dass Oldi seinen Umsatz in den USA tätigt stellt man fest, dass das Basisgeschäft in den USA sich im letzten Jahr schlecht entwickelt hat (Psiber Umsätze in den USA hierbei gar nicht mit einbezogen). Laut Segmentbericht beträgt der Umsatz in den USA 16,0 Mio. Euro. Bereinigt um OLDI beträgt der Umsatz also noch 3,1 Mio. Euro. Im Vorjahr werden Umsatzerlöse von 4,9 Mio. Euro im Segmentbericht für die USA ausgewiesen. Dies wäre ein Rückgang um 1,8 Mio. Euro. oder 36%. Zu diesen ganzen offensichtlichen Tatsachen wird überhaupt nicht Stellung bezogen. Dies erhöht auch nicht mein Vertrauen.
Ich hoffe, dass bei Softing nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft gehandelt wird, und sollten "nur" die konservativen Warburgschätzungen eintreten, dann kann man zur Zeit eine Aktie vom 2016er KGV von etwa 14 kaufen.
Was den erneuten Rückgang jetzt auf unter 14 Euro angeht, kann man IMO gelassen bleiben. Das war letztes Jahr vor der HV auch so.
Eas die Informationspolitik von Softing angeht, kann man Dir in Teilen Recht geben. Meist rückt aber auf Anfrage die IR das wieder gerade, was zuvor versäumt wurde. Wenn jetzt ab übermorgen die Vorstandsmannschaft gedoppelt wird, sollte sich das hoffentlich mal bessern.
...eine vorherige Rücksprache mit der IR des Unternehmens erachte ich für sehr sinnvoll, bevor ich solche Behauptungen ins Netz stelle.
Ich vermute du bist vielleicht im Controlling beruflich tätig, aber mir persönlich gehen deinen Äusserungen als Erkenntnis deiner Analyse der GB´s etwas zu weit...
only my few words...
Vielleicht bekommt hzenger ja eine zügige Antwort auf seine Anfrage bei der IR und stellt sie der Allgemeinheit hier im Forum zur Verfügung.
Letztendlich ist das Jahr 2013 Geschichte und an der Börse wird nunmal die Zukunft gehandelt. Man sieht es oft genug, dass ein CEO in schwachen Berichtsjahren oder in Übergangsjahren so gut wie alle anfallenden Kosten und Aufwendungen in das Jahr steckt, frei unter dem Motto: Lieber ein richtig schlechtes Jahr und dann wieder mit besseren Ergebnissen punkten, als zwei bis drei durchwachsene Jahre. Für dieses Phänomen gibt es auch ein Wort, es fällt mir gerade nicht ein.
Mr Fundi ist zwar sehr kritisch, aber seine Ausführungen sind gut begründet und sinnvoll recherchiert. Auch wenn ich als Softing Investor sowas natürlich nicht gerne lese, finde ich es dennoch einen sehr brauchbaren Beitrag. Er weist ja zunächst nur auf Fakten hin.
Was die Interpretation angeht, bin ich weniger kritisch gestimmt. Wie von Nussit zurecht bemerkt, war der Umstand, dass 2014 ein schwieriges Jahr für Industrial Automation war, bereits bekannt. Das hat Trier auch immer schon im Subtext durchblicken lassen. Aber klar kommuniziert mit passenden Zahlen, die man sich im GB wünschen würde, wurde es leider nicht.
Was die Entwicklungsaufwendungen angeht, vermute ich erstmal überhaupt nichts schlimmes. Auf Basis der neuen Berechnungsmethode sind die Aufwendungen ja wie angekündigt signifikant gestiegen. Allerdings hätte man sich auch hier mehr Transparenz im GB gewünscht.
Mal schauen, was die IR inhaltlich mitteilt. Wird sicher einen Moment dauern, bis eine Antwort kommt.
Zu den Warburgschätzungen muss man feststellen, dass diese Analysen von Softing beauftragt sind (siehe letzte Seite). Das heißt, dass Warburg die Aussagen des Unternehmens eventuell ungefiltert übernimmt.
Zu der letzten Analyse von Warburg:
"Softing Geschäftsbericht hat die vorläufigen Zahlen bestätigt. Mit Hinblick auf das Ergebnis war 2014 ein Übergangsjahr. Dies ist auf die M&A-bedingten Aufwendungen primär für Oldi und deutlich gestiegene F&E Aufwendungen zurückzuführen. Letztere stiegen auf fast 15 Mio. an (von EUR 11,5 Mio. in 2013), während die aktivierten Eigenleistungen fast unverändert bei 4 Mio. lagen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen die Markteinführung neuer Produkte vorbereitet."
Dass die vorläufigen Zahlen sich bestätigt haben ist keine große Leistung, da diese zu einem Zeitpunkt veröffentlicht wurden, als der Abschluss bereits fertig gewesen sein muss. Auch Warburg reitet auf den geänderten und nicht erläuterten F&E Aufwendungen herum und stellt diese als verantwortlich für das Wachstum ab der 2. Hälfte des Jahres 2015 heraus. Rechnet man die Umsätze von Oldi 2014, die nicht im Abschluss 2014 enthalten sind (7,1 Mio. Siehe Seite 66) hinzu so erhält man einen Umsatz von Softing für 2014 als ob Oldi am 1.1.2014 hinzugekommen wäre in Höhe von 81,6 Mio. Euro. Für die Warburg Schätzung bedeutet dies einen Umsatzrückgang in Höhe von 0,6 Mio. Euro. Sagen wir also man geht von keiner Umsatzsteigerung aus. Für die Jahre 2016 und 2017 wird wieder von einem Wachstum ausgegangen. Dies liegt aber weit in der Zukunft und ist mit deutlichen Unsicherheiten behaftet.
Für 2015 rechnet Warburg mit folgendem: " Die USA dürften etwa EUR 30 Mio. zu Softings 2015er Umsatz beitragen". Im Vergleich zu 2014 (16,0+7,1) 23,1 Mio. in 2014 wäre dies eine Steigerung um rund 30%. Das allerdings wäre gewaltig, nur leider gibt es hierfür auch keine weiteren Erläuterungen. Außerdem hieße das, das das Geschäft ohne USA um 7,5 Mio. sinken würde. Auch hierzu wird keine Stellung bezogen.
Inwieweit man sich dann was die künftigen Umsatz und EBIT Zahlen darauf verlassen sollte muss jeder für sich selbst entscheiden. Aufgrund der obigen Ausführungen sowie meiner Ausführungen zu den Entwicklungskosten erscheinen mir die Ausführungen von Warburg zu wenig mit Argumenten hinterlegt. Aber ich gebe Dir recht, wenn die Softing, "entschuldigung Warburgschätzungen" eintreten, dann wäre die Aktie wirklich aktuell günstig.
Ich bin mal gespannt, wie IR die F&E Kosten erklärt.
ich möchte fragen ob du uns im Forum an der Antwort von IR-Softing teilhaben läßt?
Falls ja, kann bzw. muss ich nicht selbst anfragen.
Danke
Holger
ich habe in meinem obigen Beitrag die Umsatzsteigerung in der USA von 30% als gewaltig eingeschätzt. Dies muss ich leider wieder zurücknehmen. Diese wird voraussichtlich im wesentlichen durch den $-Kurs bedingt sein. Der Durchschnittskurs in 2014 war 1,33 USD pro Euro (Seite 62). Geht man aktuell von einem USD Kurs von 1,07 USD pro Euro aus, so würden bei gleichbleibenden Dollar Umsätzen die Umsätze in den USA schon auf 28,6 Mio. steigen. Das restliche Wachstum auf 30 Millionen ist dann leider nicht mehr gewaltig. Der Umsatzrückgang von 7,5 Mio. Euro im Rest der Welt würde allerdings verbleiben.
Ich muss mich jetzt vorbereiten auf meine Vorlesung "Ethik im Management" bis bald.
Softing ist ein deutsches Unternehmen, folglich wird der Euro als Währung in der Bilanz unterlegt. Natürlich geht ein Großteil des Wachstums in den USA auf Währungsgewinne zurück. Es ist auch hinlänglich bekannt, dass Softing unter dem Einbruch des Ölpreises etwas gelitten hat. Man kann aber nicht so argumentieren wie Du. Zunächst einmal kommen die Währungsgewinne voll zum Tragen. Klar, wenn der Dollar wieder zum Euro fallen sollte, ist hier natürlich ein Währungrisiko, naja zumindest das Potenzial dazu, entstanden. Andererseits hätte ein einem anderen Szenario der Euro ja auch von 1,40 damals auf 1,60 steigen können. Fakt ist, dass der Euro bei 1,10 steht.
Man sollte sich als Aktionär in Europa (unabh. von Softing!) darüber klar sein, dass ein Großteil der Gewinne dieses Jahres auf den Euro-Verfall zurückzuführen ist, spätestens wenn man seine Gewinne im Dollar-Raum verlauben möchte, merkt man das.
Nach der HV könnte es dann vielleicht weitere DDs geben, vorher dürfte das wohl nicht möglich sein.
wie hoch der Bestand genau ist, weiß ich nicht, muß ja irgendwo im Jahresbericht stehen. Letztes Jahr wollte Softing Aktien verkaufen, was ja nicht so richtig erfolgreich war. http://investor.softing.com/de/aktie/verkaeufe-eigener-aktien.html Der Rest - also um die 90000 Aktien- dürfte noch bei Softing liegen. Das dürfte bei der großzügigen Auslegung eines Vorstandsgehalts bei Softing für ein Jahresgehalt von Homolka durchaus reichen...
Ich kopiere seine Antworten im Folgenden einfach mal unkommentiert in diesen Post:
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Zu 1) Die nicht aktivierbaren Entwicklungskosten betrafen in den Vorjahren nur direkt produktbezogene Entwicklungskosten. Softing betreibt aber in hohen Maße auch Weiterentwicklung bestehender Produkte und Basisentwicklung von Technologien, die für sich noch kein Produkt darstellen, jedoch Grundlage zukünftiger Produktentwicklung sind. Damit bilden auch diese nicht direkt Neuprodukten zuweisbaren Aufwendungen zusätzlich zu den aktivierten (direkt Neuprodukt-bezogenen) Entwicklungskosten die Grundlage für zukünftige Erträge. Dies ist eine einmalige Umstellung, sollte also zukünftig leicht nachvollziehbar sein.
Zu 2) Das operative Ergebnis der Softing in 2014 ist wie im Vorwort unter Absatz 2 und Absatz 5 beschrieben, mit rund 2,0 Mio. EUR belastet. Davon enthalten sind akquisitionsbedingte Aufwendungen und Abschreibungen aus der Kaufpreisverteilung von 1,0 Mio. EUR. Die zusätzlichen Aufbaukosten für die Markentwicklung in Nordamerika belaufen sich auf weitere 1,0 Mio. EUR. Diese würde ich nicht direkt dem Kauf zuordnen, wohl aber dem Markteintritt in dieser Dimension. Wie von mir bereits im Vorwort vermerkt wollen wir uns in den USA schon in 2015 (!) umgerechnet auf EUR von ca. 5 Mio. auf etwa 30 Mio. wachsen. Dies liegt deutlich über dem, was OLDI bisher leisten konnte. Dies geht nur mit dem neuen Vertriebsnetz, das darüber hinaus auch zur Absicherung des bestehenden OLDI-Geschäfts dient.
Wir publizieren in erster Linie aus Wettbewerbsgründen keine Einzelergebnisse, die nicht im GB enthalten sind. Sie haben aber, wie unschwer zu erkennen ist, Recht, dass ohne OLDI das EBIT zunächst kleiner gewesen wäre. Allerdings wären dann auch die rund 2 Mio. EUR nicht angefallen, was vermutlich im Endeffekt keinen großen Unterschied gemacht hätte.
Man darf sich etwas wundern über die signifikanten Kursunterschiede, die die letzte verkürzte Börsenwoche in Verbindung mit wohl vorab veröffentlichten Q1-Zahlen und der anstehenden HV für ein Verwürfnis bei den Schlusskursen am Donnerstag hinterlassen hat:
Orderbuch (Xetra)
14,185 279
13,815 10.000 (!)
L&S: 13,61 zu 14,08
Börse Stuttgart: 14,03 zu 14,33
Tradegate: 13,70 zu 14,19
Alles in allem: Großer Spread (13,61 bis 14,33), aber gerade dass der Kurs am späten Abend noch über 14,00 Euro gesprungen ist, lässt vielleicht erahnen, dass sich Softing ein wenig gegen den Kursrutsch vom Mi und Do stemmen kann.
Sicherlich, Softing hat ja die Kursgewinne in Q1 vom Gesamtmarkt nicht mitgemacht, von daher besteht auch wenig Anlass, dass die Aktie jetzt mit dem Gesamtmarkt abstürzt; es gibt ja auch wenig Kursgewinne zu realisieren.
Sollten die Zahlen etwas besser sein als vermutet, dann glaube ich in den nächsten Wochen an einen Anstieg bis ca. 15,75 Euro mit einer anschließenden Bodenbildung knapp über 15 Euro. Der Gesamtmarkt dürfte dabei dann aber nicht mehr großartig weiterfallen und der Dollar und der Ölpreis auch sich stabiliseren.
Sofern keine katastrophalen Zahlen vorgelegt werden, ist das Risiko wohl im Augenblick bei max. 2 Euro zu sehen, sofern der DAX nicht weitercrasht.
§
Für mich ist die Antwort nicht wirklich zufriedenstellend.
Zufriedenstellend ist allerdings, dass Rockwell Automation gute Zahlen vorgelegt hat (Profit rises 14%). Das gibt Hoffnung für die anstehenden Zahlen bei Softing und vor allem für das Amerikageschäft!
Kann gut verstehen, dass Du die Antwort nicht voll zufriedenstellend findest. Der Grund, warum ich selbst zufrieden bin, ist folgender:
Bei den Entwicklungskosten ist jetzt die Ursache der Umstellung klar. Ich schließe aus der Anwtort: die Zusatzinvestitionen in Entwicklung, die Softing betrieben hat, fanden NICHT in direkt produktbezogenen Kategorien statt (sonst hätte man die alte Bewertungsmethode beibehalten können), sondern betrafen überwiegend strukturellere Entwicklungsvorbereitungen. Hierbei wird es sicher auch viel um die Verbindung von OLDI und Softing-Knowhow gehen. Ich sehe hier keine grundsätzlich keine Problematik.
Beim EBIT stimmt es, dass Trier sich etwas rauslaviert. Allerdings bestätigt er, dass Softing alt 2014 keine tolle Entwicklung hatte. Mit dem Hinweis auf USA erscheint mir schon auch absehbar, dass auch in 2015 das Europageschäft nicht toll wird. Allerdings zeigt der letzte Satz, dass das EBIT in etwa in Höhe von 2013 gewesen wäre ohne die Akquisitionen.
Vor diesem Hintergrund fühle ich mich ausreichend informiert (wobei zugegebenermaßen immer noch eine gewisse Verschleierung drin sein mag). Würde das Ganze für die nächste Zeit persönlich so sehen:
- Europageschäft wird nicht toll. Mit mehr als dem Vorjahresergebnis ist sicher nicht zu rechnen. Bei einem Rückgang in Automotive wäre sogar ein rückläufiges EBIT denkbar.
- Einmalkosten in Höhe von 1 Mio. EUR im Zusammenhang mit dem Ausbau des Vertriebsnetzes US fallen weg, was das EBIT erhöht.
- PPA-Abschreibungen fallen weiter an, sind aber nicht cashwirksam.
- OLDIs Erfolg wird zu weiteren signifikanten Earn-Out Zahlungen führen.
- Im US-Geschäft sollte die Produktentwicklung und insbesondere der Auf- und Ausbau des Vertriebsnetzes zu spürbaren Umsatzsteigerungen führen. Hier wird auf Jahre hin mit Wachstum durch neue Produkte und besseren Vertriebszugang gerechnet.
- In Europa muss man abwarten und hoffen, dass die Produktneuentwicklungen in Industrial Automation ab 2016 auch hier zu einer spürbaren Ausweitung des Geschäfts führen. Hinzu könnten positive Effekte aus dem im Herbst vermeldeten Exklusivauftrag mit Daimler (?) kommen. Wünschenswert wären hier Folgeaufträge aus dem Zuliefererbereich sowie möglicherweise ähnliche Rahmenverträge mit anderen Automobilisten.
Insgesamt also reichlich Unsicherheit drin, trotz insgesamt guter Wachstumsperspektive. Aber das reflektiert sich ja auch im Kurs, so dass ich die Downside nach wie vor als überschaubar ansehen würde. Mal schauen, was die HV bringt, dann sind wir vielleicht schon wieder einen Schritt weiter.