AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Nichts desto weniger wäre auch 1,5 an Dividende sehr erfreulich, eine sehr gute Rendite vom aktuellen Kurs gerechnet und sollte auch für Langzeitstrategen ein zusätzliches Argument sein.
Umso mehr, als für 2025/26 ja auch EPS von € 10 aufwärts sehr realistisch ist - dann auch die Investitionskostenam absteigenden Ast sind (bzw weniger) es sei denn, es gibt dann schon wieder neue Werkspläne. Da kommen wir bei meiner konservativen Schätzung schon auf eine Dividende von € 3.- und höher.... und liegen bei einer Rendite von 6,6 % bei heutigem Kursniveau.
Absolute Kaufempfehlung. Muss sich nur im Bewusstsein der Investoren festigen.
Börsenort, Cicero, weiß ich, dass das ein Thema für Dich ist. Schwer zu sagen, was sich momentan ändern würde, für AT&S. Aktuell funktioniert Wien überhaupt nicht . Gestern wurden ja bei einigen Titeln die Zahlen präsentiert. KEINER hatte die "massiv positive" Entwicklung wie AT&S. Dennoch: alles was positive Zahlen hatte, ist gestiegen. Bloß AT&S nicht. Das ist dann schon bemerkenswert.... kann ich mir nur mit der deutlicheren Verwurzelung in China erklären und dem aktuellen "Kariesschmerz" verursacht durch die Taiwan / USA Spannung. Wenn das zuträfe, würde das Problem auch an einer anderen Börse so bestehen - und zugleich müsste AT&S den Zahlen-Booster von gestern in recht absehbarer Zeit nachholen - wenn nämlich China einmal mit dem Säbel gerasselt hat und danach alle wieder zur Vernunft kommen (allen voran Frau Pelosi). Mal sehen....
Samsung und TSMC konkurrieren mit Intel um den Subventionstopf des U.S. Chip Acts. Ihr Argument: Wenn die USA den Bau von Foundries in den USA finanziell unterstützt, dann sollte man sich die modernste Technologie holen. Intel schafft nur 10 nm, während Samsung und TSMC bereits 3 nm Nodes bearbeiten. Intel argumentiert dagegen, dass Firmen bevorzugt werden sollten, die das R&D in den Staaten machen und dort auch den größten Teils ihres Personals haben.
Meine Vermutung: Da beide Argumente nachvollziehbar sind, wird das Geld vermutlich aufgeteilt. Intel dürfte am meisten bekommen als U.S. Player. Samsung dürfte auch einiges bekommen, da man technologisch weiter ist und ein westlicher Anbieter. TSMC ist der mit Abstand technologisch versierteste Anbieter, es spricht also auch einiges dafür, sie in die USA zu locken. Allerdings sitzt die R&D von TSMC in Taiwan, was erhebliche Risiken birgt.
AT&S hat sowohl bei PCBs als auch bei IC Substraten seine wichtigsten Werke in China. Das hilft der Aktie im aktuellen Umfeld natürlich nicht gerade.
Es ist für mich jedoch schwer vorzustellen, dass AT&S unter Handelsbeschränkungen fallen könnte. Was die USA angeht: sie hätten sicher kein Interesse daran, einen für Intel momentan nicht ersetzbaren Zulieferer zu blockieren. Und für China dürfte ein erfolgreiches AT&S ebenfalls wichtig sein, weil dies den Aufbau der lokalen Technologiekompetenz stützt. Früher oder später werden auch chinesische Chips auf High-End Substrate angewiesen sein. Diese können natürlich sehr schön aus Chongqing beliefert werden. Warum sollte sich China da also selbst das Wasser abgraben und die Werke und Expertise im eigenen Land schwächen?
Aber klar: was die USA mit Chinas Chipindustrie macht ist de facto ein Wirtschaftskrieg. Sie verbieten den Export von ASML-Litographiemaschinen nach China, welche zum Aufbau einer modernen Chipindustrie praktisch nötig sind. Sie "bezahlen" Firmen wie Samsung dafür, dass sie Investments in China zurückziehen. Sie erweitern das Embargo auf Exporte von Inputs nach China immer mehr (auch LAM soll bald betroffen sein vom Exportverbot). Sie verbieten die Nutzung vieler chinesischer Chips und Technologien im Westen (z.B. aktuell SMIC oder zuvor Huawei).
Es ist eine schwierige Situation.
Das fängt bei der staatlich gesteuerten Spionage an, geht über die massiven Copyright-Verletzungen munter weiter bis zu dem Punkt, dass der Staat dir teilweise Joint-Venture zwingend vorschreibt. Du darf also Deine Technologie auf dem Silbertablett abliefern, dafür das Du in China Geschäfte machen darfst.
Es wurde Zeit, dass hier mal gegengesteuert wird. Putin hat uns über 20 Jahre zielgerichtet mit billigen Gas süchtig gemacht. Unsere Abhängigkeit von China ist in vielen Bereichen bereits deutlich höher. Wir wollen es (wie zuvor beim Gas) bloß nicht sehen.
China und Russland bezeichnen die freie Welt ganz offen als Ihren Gegner und wir sollen einfach so tun, als wäre das ohne jegliche Relevanz für uns?
Wir müssen sehen, dass wir wichtige Technologien und auch die Produktion wieder zu uns zurück holen. Die Chipproduktion ist da nur ein winziger kleiner Anfang. Das geht über Medikamente weiter und hört bei PV nicht auf. Dank Merkel und Co. können wir ja inzwischen auch die Energiewende vergessen, wenn China nicht das Material liefert.
Russland und China können bei uns also nach belieben das Licht ausschalten und sie tun es auch, wenn es Ihnen passt, wie man ja gerade bei Russland merken kann.
Hier tobt schon lange ein Krieg und das Ende ist offen.
Mal abgesehen davon, dass die asiatische Highend Technologie auch wächst - wie auch der entsprechende Markt, könnte das für AT&S aber auch zur Option führen, das nächste Werk in Europ zu bauen und europäische Förderungen zu lukrieren, oder in den USA. Billiger wärs wohl in Osteuropa :o)
Vor allem aber wär die Frage, ob die USA nicht auch von Kulim aus beliefert werden kann, womit man einem US-Bann entginge - und dort ist auch noch viel Platz.
Die zusätzlichen Erträge kann man gut für die diversen Invests gebrauchen - zumindest für die in Euro. Für die Investitionen in USD ist das ja ohne Relevanz, da die analog zu den Erträge in Euro gerechnet auch teurer werden.
Zum Thema China noch:
Ich denke, bereits Kulim wurde zielgerichtet als "nicht-chinesischer" Standort ausgesucht. Ich glaube auch, dass es seitens AT&S über die bestehenden Werke hinaus absehbar keine neuen Werke in China geben wird.
Es ist kurzfristig nicht gut für unser Invest, aber das ist nebensächlich, was meine politische Meinung zu dem Thema angeht. China spioniert und stielt, wo sie nur können; sie unterdrücken Minderheiten in Internierungslagern; sie sperren jeden weg, der eine kritische Meinung hat; sie versuchen die Welt über Aggression gefügig zu machen. Und da ist dann der große Skandal, dass Nancy Pelosi es wagt, den demokratisch gewählten Staatschef eines Landes auch nur zu besuchen...
Ich bin zwar nicht sicher, wie klug oder nötig diese Reise war, aber ich bin da, was die normative Wertung angeht, voll bei Dir: Wenn der Westen sich nicht strategisch gegen China und Russland positioniert, nimmt das kein gutes Ende für die Freiheit des Westens.
Der Westen mit Vorallem USA als "Weltpolizei" Intervenierte in allen Belangen für IHRE Interessen.
Jetzt stoßen sie vermehrt an Grenzen von (zumindest gedanklich) Weltmächte.
Hier entladen sich Spannungen.
Die null Covid19 Strategie von China sind Sanktionen unter den Deckmantel.
Glaube die Situation sind zu komplex um Zusage wer wirklich Schuld ist.
War er das wirklich? Ich denke, dass ist Wunschdenken. In den westlichen Demokratien unterschätzt man, dass Autokratien in Dekaden denken und planen. Putin hat den Krieg seit der Jahrtausendwende zielgerichtet vorbereitet, während wir die Mär von Wandel durch Handel angebetet haben. Unsere Politiker, die höchsten noch bis zur nächsten Wahl denken, sind gar nicht mehr in der Lage, solch strategischen Vorgehen zu begegnen. Die haben selbst am 23. Februar noch gedacht, dass Russland nur blufft...
Und was Deinen letzten Satz angeht... Wenn wir das glauben, dann hat Putin sein Ziel erreicht.
Mit JP Morgan hat eine weitere Investmentgesellschaft eine Netto-Shortposition aufgemacht.
0,59% wurden laut der FMA - Seite am 03.08.2022 eröffnet.
Vom Montag 01.08.2022 bis Mittwoch 03.08.2022 wurden etwa 530 Tsd Stk Aktien gehandelt. Geht man davon aus, dass die Eröffnung der Position in diesen Zeitraum fiel, was sehr wahrscheinlich ist, so entfallen fast die Hälfte dieses Handelvolumens nur auf die Eröffnung dieser Position. Bei einem solchen Verkaufsdruck kann der Kurs gar nicht steigen.
https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/...uen/28575360.html
Trotz alldem darf man aber auch nicht auf die Betrachtung der Chancenseite vergessen.
Nehmen wir die Situation mit Intel. Intel hat zuletzt Probleme gehabt, diese wurden von hzenger recht umfangreich dargestellt und es wurde versucht die Brücke zu spannen, inwieweit AT&S davon betroffen sein könnte.
Vergessen bzw. überhaupt nicht im Thema war hingegen der Umstand, dass Intel gerade sein größtes Investitionsprogramm aller Zeiten in Gang setzt. Das Unternehmen soll nicht nur in den USA 100 Mrd USD investieren - auch in Europa - sollen mehr als 80 Mrd investiert werden. Intel plant damit, als Auftragsfertiger - zum derzeit größten Auftragsfertiger der Welt TSMC - aufzuschließen. Die Werke werden bis 2030 on Track sein. Es wird dabei ein riesiger Bedarf an Substraten entstehen. Möglicherweise ist das Werk in Kulim bereits für die Deckung dieses Bedarfes angedacht. Meiner Ansicht nach wird das aber bei weitem nicht reichen.
https://www.derstandard.at/story/2000138043802/...-die-weltwirtschaft
Sollte es tatsächlich jemals zu einer Blockade von Taiwan kommen, hätte AT&S wohl wieder Vorteile.
Mittel- und langfristig gehen die Short Positionen auch wieder aus der Aktie.
Mich würde es freuen, noch mal so günstig nachladen zu können. ;)
Die Analysten der Erste Group haben in ihrer Wochenpublikation "Equity Weekly" die Unternehmens-News von heimischen Börsenotierten kommentiert bzw. neue Research-Reports veröffentlicht.
Zu den AT&S Q1-Zahlen: "Das Management bestätigte den Ausblick von Mitte Juni mit einem Umsatzziel 2022/23 von EUR 2,2 Mrd. (+38% j/j) und einer bereinigten EBITDA-Marge von 27-30% (dies entspricht rund EUR 594-660 Mio.). Das Investitionsbudget wird bis zu EUR 1,25 Mrd. betragen. 2025/26 wird weiter ein Umsatz von EUR 3,5 Mrd. bei einer EBITDA-Marge von 27-32% angepeilt. Wir sehen unsere positive Einschätzung der AT&S-Aktie durch die Q1-Zahlen bestätigt. Mit ihrem High-End-Fokus ist AT&S auch resilienter gegenüber einer schwächeren Konsumnachfrage als die meisten ihrer Mitbewerber, zu denen sie immer noch mit Abschlägen notiert."
Mit ihrem High-End-Fokus ist AT&S auch resilienter gegenüber einer schwächeren Konsumnachfrage als die meisten ihrer Mitbewerber.
Genau dieser Punkt dürfte noch nicht ausreichend bekannt sein. Man kennt die Unterschiede zwischen den Unternehmen noch zu wenig. Die Branche meldet reihenweise Rekordzahlen, aber die Börsianer trauen offenbar den Aussichten nicht so ganz.
Es ist ja auch nicht gerade einfach, hier den Überblick zu behalten.
Nehmen wir nochmal die Aussagen aus dem CC - hier die Übersetzung von hzenger:
Unimicron ist zwischen High und Low-End angesiedelt. Sie hängen vermutlich mehr am Konsumentenmarkt dran. Außerdem: wir haben Lanfristabnahmeverträge, sie hängen vermutlich mehr vom Spot-Markt ab, daher spüren sie kurzfristige Nachfrageschwankungen eher als wir. Im übrigen ist die Interpretation des Marktes der Unimicron Guidance sehr seltsam. Sie haben die Preise erst um 30% erhöht und wollen jetzt nochmal um 10% zulegen -- wir sehen das als sehr margenstark und eine sehr gute Guidance bezüglich Pricing an. Unimicron hat nicht nur IC Substrate sondern auch PCBs und da sind sie eher bei Low End Smartphones.
Ein Teil der Antwort kennen wir bereits. Der Nachfrageüberhang bei den ATS Produkten wird mindestens bis Mitte des Jahrzehnts bestehen, während es auf der Konsumentenseite kfr. abebben könnte und sicher auch wird. Man muss also ein Risiko bei der Umsetzung sehen oder in der Zeit nach 2026. Alles andere macht - zumindest mit den Begründungen - nur bedingt Sinn.
Deshalb sollte man besonders Resilienz gegen diese Probleme aufbauen, indem nicht mehr in China investiert wird bzw. man sogar geeignete Produktion an andere Standorte verlagert, um die Bedeutung Chinas von ca. geschätzt 85% für den Gewinn abzubauen. Dies geschieht ja schon durch Kulim, wodurch China bereits auf vielleicht ca. 50% fallen dürfte.
Ich erwarte, daß AT&S spätestens in 2023 eine neue Produktionsstätte in Kulim oder auch wegen der staatlichen Subventionen in Europa oder den USA ankündigen wird. Dies wäre dann der Game-Changer, weil die Bedeutung von China damit vielleicht nur noch bei ca. 30 % liegen dürfte. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender, Vorteil gegenüber den taiw. Firmen ist die jetzt schon durch Kulim stattfindende Diversifikation weg von China, was bei diesen Mitbewerbern das große Manko ist, die meines Wissens praktisch ausschließlich in China und Taiwan produzieren.
Andererseits muss man bedenken, dass AT&S in China und Kulim nicht nur gewaltige Investitionen sondern auch Kapazitäten aufgebaut hat (bzw gerade aufbaut). Da noch eine zusätzliche Produktion in der EU zu bauen, könnte zuviel werden (die EU fördert, zahlt aber nicht alles).
Was weiters zu bedenken ist, das wäre ganz generell der / ein Grund vieler Unternehmen, ursprünglich mal aus Europa weggegangen zu sein. Der liegt in den erheblich höheren Produktionskosten sowie den höheren behördlichen Auflagen bei Errichtung und Betrieb von Anlagen und der Verfügbarkeit von Rohstoffen hierzulande. Das wird sich in der EU alles nicht so rasch (bis niemals) ändern. Das macht letztlich Stückpreise, die der Markt nicht zahlt, wenn die Konkurrenz schneller und billiger in Asien produziert. Wär wahrscheinlich keine gute Idee für AT&S - und nur für die Fördermittel wird sich das nicht ausgehen.....
Allerdings: interesssnt(er) könnte es bei der Produktion von Modulen werden, wenn die Stückpreise mehr Spielraum zulassen.
Und (leider) nochmal "interessant" wird es dann, wenn die USA den "Wirtschaftskrieg" verschärfen und Europa (relativ sicher) mitzieht. Also Produkte aus China und ev weiteren asiatischen Staaten "verbietet" oder erschwert. Ob man sich das wünschen soll, daran darf gezweifelt werden. Ich finde, es gibt jetzt schon eine Fülle von Maßnahmen, die weder der Welt- noch der westlichen Wirtschaft gut tun. Was es heißt, auf Lieferungen aus China zu warten, und sei es nur aus covidialen Shanghai Schließungen, weiß nicht nur alleine die Autoindustrie....
Summasummarum denke ich nicht, dass AT&S so groß dimensionierte Projekte wie Kulim nach Europa bringen wird oder soll. Und die EU ist dazu auch nicht bereit.... Finde ich halt ganz privat.
In Bezug auf AT&S ein Wechselbad der Gefühle. Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat, aber in der momentanen Lage ev eine Option, WENN man schon investiert ist:
Die Aktien eines Unternehmens, von dem man überzeugt ist kaufen, und dann ein oder zwei Jahre nicht mehr hinschauen.....
NVIDIA stellt im Gaming-Bereich insbesondere GPUs her, also Chips für Grafikkarten. Das ist ein sehr Konsumenten-lastiger Markt (Spiele PCs). Wie im AT&S Call beschrieben und zuvor diskutiert, ist dieser Client-Markt konjunkturell ziemlich schwach gerade. Konsumenten sind nicht konsumfreudig angesichts der Inflation und Rezessionssorgen.
NVIDIA leider hier auch darunter dass GPUs für Bitcoin-Mining benutzt werden. Das ist bei aktuellen Bitcoin-Preisen viel weniger attraktiv. Auch das ist recht spezifisch für NVIDIA und betrifft AT&S nicht direkt.
Allerdings sind NVIDIA GPUs als Booster auch in Servern eingebaut, um den Intel bzw. AMD CPU bei anspruchsvollen Workloads zu unterstützen. Dies ist der für Chongqing relevante Datacenter Markt.
Ich denke, hier macht es aber mehr Sinn, direkt auf Intels (bzw. AMDs) Datacenter Units zu schauen. Wie diskutiert war das bei Intel dieses Quartal schwach, bei AMD hingegen stark.