Scheich Jassin liquidiert
wiederrum so what...
An Deinen Spekulationen, weshalb die Juden in Ihrer Geschichte so oft verfolgt wurden,
beteilige ich mich nicht.
Ich sehe nur, was sie tun, wenn sie selbst in der Position sind, draufschlagen zu können..
Und die , die Israels hartes Vorgehn in Palestina kritisieren , werden die ersten sein , die Stoiber waehlen.
Die Zeit des pol. correctness gegenueber dem Islam ist zum Glueck bald abgelaufen .
mfg
boersenfeger
;-)
Gestern kam ja wieder ID4 im TV.
Beeindruckend die Szene als der Präsident mit dem Alien "spricht"
Präsident: Was sollen wir tun?
Alien: Sterben.
Erinnert mich an die Diskussion hier.
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Und ich fordere den Abwurf von Atombomben für mehr Demokratie im Nahen Osten.
Außerdem muß das demokratische Regime der Saudis gestärkt werden, damit die auf die Region ausstrahlen.
Und wir sollten unsere Freiheit überall dort verteidigen, wo natürlicherweise Kamele leben.
He is attending Brussels EU discussion on ways to fight terror – in Europe.
US State Department official urges restraint.
Mubarak calls off parliamentary delegation to Jerusalem to mark 25th anniversary of Egyptian-Israeli peace accord.
oder wer hier die guten und hehren Ziele verfolgt.
Ich weiss nur in Nahen Osten gelten die Gesetze des Dschungels.
Der grösste Gorilla hat immer recht.
Und die Israelis habe die grössere Keule, auch ohne USA.
Ich glaube nur die Moslems wissen das noch nicht so recht.
Vielleicht kann unser Ex-Taxifahrer da noch ausgleichend eingreifen.
Wir werden wohl in den nächsten Wochen Kaufkurse an der Börse sehen.
in diesem Sinne, recht leidenschaftslos
timchen
beide fronten sind blind vor wut & bombardieren was das zeugs hält.
die juden bauen im besetzen gebieten villen.. das ist ja auch nicht ganz koscher..
Dein Posting [...] 7. RECHT so !! Boersenfeger [...] hat zurecht 1 x beleidigend erhalten und wäre ich Moderator, würde ich dir einen weiteren schwarzen Stern geben. So ein dummes, hasserfülltes Geschwätz!
Ich empfand keine Freude, als ich von dem Tod Jassins hörte, ich empfinde nur Angst um die Menschen in Israel, die mir sehr nahe stehen und die in Zukunft noch stärker gefährdet sein werden; ich sehe die Raketen auf Scheich Jassin als Beginn einer neuen Welle der Gewalt - ein möglicher Erfolg der "Genfer Initiative" scheint in weite Ferne gerückt.
Meine persönliche Meinung deckt sich weitgehend damit: Die Abgeordnete Juli Tamir von der oppositionellen Arbeitspartei sprach dagegen von einem "tragischen Fehler, der zu endlosem Blutvergießen führen" werde. "Statt des Abzugs aus dem Gazastreifen wird es nun Krieg geben", sagte sie. Awschalom Wilan von der linksliberalen Meretz-Partei nannte den Angriff auf Jassin "absoluten Wahnsinn".
@neo andersson, du hast das Wesentliche auf den Punkt gebracht:
[...] wenn jetzt noch einer die sharons und arafats aus der gleichung nimmt ( disclaimer : dies ist _kein_ aufruf zur gewalt ) , gibt es vielleicht doch irgendwann mal eine lösung. und wenn die aufwiegler nur friedlicher werden, weil sie angst um den eigenen hals kriegen. [...]
Ich befürchte jedoch, dass nach dem Tod von Scheich Jassin - auch wenn Jassins Hamas von der EU als terroristische Vereinigung betrachtet wird - die von Hamas angekündigte Vergeltung eine weitere Blutspur in der Spirale der Gewalt ziehen wird. Ein schwarzer Tag für die Bemühungen um Frieden zwischen Israelis und Palästinensern!
MT
Al Qaeda soll Atombomben gekauft haben
netzeitung 22. Mär 12:00
Auf Schwarzmärkten in Asien soll Al Qaeda fertige Atombomben bekommen haben. Zumindest behauptet das der selbsternannte Biograf von Aiman al Sawahiri.
Ein Interesse an Atomwaffen hat das Terror-Netzwerk Al Qaeda nie geleugnet. Nun berichtet ein australischer Nachrichtensender, dass es den Terroristen tatsächlich gelungen sein soll, solche Waffen in die Hände zu bekommen. Die Quelle der Information jedoch ist unsicher.
Der pakistanische Journalist Hamid Mir bezeichnet sich selbst als den Biografen des Stellvertreters Osama bin Ladens, Aiman al Sawahiri. Von dem habe er erfahren, sagte Mir dem australischen Fernsehsender ABC, dass es auf dem Schwarzen Markt «smarte Aktentaschen-Bomben» gebe. Wann Sawahiri ihm dies gesagt haben soll, wurde nicht mitgeteilt. Das Interview des Fernsehsenders mit Mir soll am Montag ausgestrahlt werden.
30 Millionen Dollar
Mir berichtet darin, er habe zu Sawahiri gesagt, dass es schwer zu glauben sei, dass Al Qaeda Atomwaffen besitze, da das Netzwerk keine Technologie habe, um sie zu bauen. «Dr. Aiman al Sawahiri lachte und sagte: 'Herr Mir, wenn sie 30 Millionen Dollar haben, gehen sie zu einem Schwarzmarkt in Zentralasien und kontaktieren sie irgendeinen übel gelaunten sowjetischen Wissenschaftler... und viele smarte Aktentaschen-Bomben werden auf dem Markt erhältlich sein.'»
Sawahiri soll auch gesagt haben: «Sie haben sich mit uns in Verbindung gesetzt, und wir haben unsere Leute nach Moskau, Taschkent und in andere zentralasiatische Länder geschickt, und sie haben verhandelt, und wir haben einige solcher Bomben gekauft.»
Dass bin Laden tatsächlich versucht hat, Atomforscher zu kontaktieren, ist seit einigen Jahren bekannt. Die US-Regierung glaubt, dass bin Laden schon 1992 versucht hat, Teile von Atomwaffen zu erwerben. 2001 sagte er in einem Interview mit einem pakistanischen Journalisten, man besitze solche Waffenteile und habe sie «als Abschreckung» versteckt. Zwei Pakistaner haben außerdem 2001 laut Geheimdienstberichten zugegeben, mit bin Laden ausgiebig über atomare, biologische und chemische Waffen diskutiert zu haben.
Suche bisher vergeblich
Hamid Mir hatte vor kurzem auch behauptet, dass Sawahiri sich 1996 in Australien aufgehalten und dort Unterstützung für seinen Kampf gesucht habe. Die australische Regierung hat dies dementiert. Man könne die Möglichkeit nicht völlig ausschließen, so der Generalstaatsanwalt Philip Ruddock, doch habe Sawahiri nie unter seinem Namen oder einem seiner bekannten Pseudonyme das Land besucht.
Bis vor wenigen Tagen hieß es, Sawahiri halte sich im Grenzland zwischen Pakistan und Afghanistan auf. Zumindest hatte die pakistanische Armee dort mit großem Aufwand eine Suche nach ihm begonnen und lieferte sich Gefechte mit den ansässigen Stämmen.
"Scheich Jassin liquidiert", und nicht "Scheich Jassin ermordet".
Wenn ein Jude draufgeht ist es Mord, bei einem Palestinenser nicht. Dabei haben wir das Zeitalter der klassenmaessigen Einteilung von Menschen hinter uns. Nur die Juden tun sich damit noch etwas schwer.
mfg
Jassin vor Moschee beschossen
Israelische Kampfhubschraubern hatten am Morgen in Gaza-Stadt mehrere Raketen auf Jassin abgefeuert. Der im Rollstuhl sitzende Hamas-Führer hatte gerade die Moschee verlassen und stieg in ein Auto. Bei dem Angriff wurden acht weitere Palästinenser getötet, darunter zwei Leibwächter Jassins sowie Gläubige, die in der Moschee beteten, teilten die Krankenhäuser mit. Es gab 15 Verletzte.
Hamas droht mit Tötung "Hunderter" Israelis
Palästinenserpräsiden Jassir Arafat rief nach dem Tod Jassins eine dreitägige Trauer aus. Hamas kündigte Vergeltung an. In einem Flugblatt hieß es, die Rache werden Israel wie ein Erdbeben erschüttern. Die Tötung "Hunderter" Israelis wurde angekündigt. Die Drohung richtet sich auch gegen die USA.
Noch am Morgen gingen zehntausende Palästinenser auf die Straßen. Im Gazastreifen kam es zu blutigen Zusammenstößen. Soldaten erschossen zwei jugendliche palästinensische Steinewerfer, berichteten Augenzeugen. Insgesamt starben mehr als 13 Menschen.
Mofas: Jassin war "palästinensicher bin Laden"
Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas hat die gezielte Tötung Jassins am Montag gerechtfertigt. Jassin sei "der palästinensische bin Laden" gewesen, erklärte Mofas nach Medienberichten. An seinen Händen klebe das Blut Hunderter von Israelis. "Er schickte die Mörder zu den schlimmsten Anschlägen." Die Liquidierung Jassins sei nur ein Teil des umfassenden Kampfes gegen die Terror-Infrastruktur. "Der Kampf gegen Hamas wird weitergehen", betonte Mofas. Ministerpräsident Ariel Scharon wollte sich am Mittag vor dem Parlament zu der Aktion äußern.
Jetzt Forderung nach Tötung Arafats
Rechtsorientierte israelische Politiker reagierten zufrieden auf den Angriff, Abgeordnete des linken Spektrums verurteilten ihn und warnten, er werde eine neue Welle des Blutvergießens auslösen. Juri Stern, Fraktionsvorsitzender der ultra-rechten Nationalen Union forderte, Israel müsse nun auch den Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat gezielt töten.
USA rufen zur Ruhe auf
Die Israelis riegelten die Palästinensergebiete ab. Die Zugänge zum Westjordanland und zum Gazastreifen seien gesperrt worden, teilte das Militär mit. Die USA riefen die Konfliktparteien zur Ruhe auf. Alle müssten jetzt "Zurückhaltung" zeigen, hieß es aus dem US-Außenministerium. Die US-Regierung stehe sowohl in Kontakt mit der israelischen als auch mit der palästinensischen Regierung.
Kurei verurteilt Anschlag
Der palästinensische Regierungschef Ahmed Kureia verurteilte den israelischen Angriff in einer ersten Stellungnahme scharf. Die militante Organisation Islamischer Dschihad bezeichneten die Tat als "schlimmstes Verbrechen". Das israelische Armeeradio berichtete, die Entscheidung zur Tötung Jassins sei nach den palästinensischen Selbstmordanschlägen auf den Hafen Aschdod getroffen worden. Dort hatten zwei Palästinenser zehn Israelis mit sich in den Tod gerissen. (ha/dpa/AFP)
Aber das kennt man von Arabern: unfähig, die Folgen von Handlungen abzuschätzen .. .auf gut deutsch befinden die sich alle in der vor-operationalen Phase eines europäischen 12 Jährigen ...
Wer Wind säht, wird Sturm ernten ...
Seit mehr als 2 Jahren würden die bereits schon in ihrem eigenen Staat sitzen ... aber abgelehnt ist nunmals abgelehnt ...
MaMoe, dem´s einfach wurscht ist ...
also
Erst die Geschichte richtig studieren , dann gegen Israel polemisieren .
Danke
Adieu, zionistische Moral
Warum sich Benny Morris, einst Stichwortgeber der israelischen Linken, heute zur Vertreibung der Palästinenser bekennt
Der israelische Soziologe Natan Sznaider in der Zeitung "Die Welt" vom 6. März 2004
"Ich glaube an die Gerechtigkeit, aber bevor ich die Gerechtigkeit verteidige, werde ich meine Mutter verteidigen." Albert Camus, 1957 Unlängst erschütterte ein Interview große Teile der israelischen Gesellschaft. Ausgerechnet in der israelischen liberalen Tageszeitung "Ha'aretz" riss Benny Morris, der Kopf der so genannten Neuen Historiker in Israel, die Leser aus ihrer Ruhe. Morris hatte wie kein Zweiter von der Vertreibung der Palästinenser im Unhabhängigkeitskrieg von 1948 geschrieben; nun rechtfertigte er diese Vertreibungen. Dabei zitierte er Albert Camus, der angesichts des algerischen Terrors gegen die Franzosen gesagt haben soll, dass ihm seine Mutter wichtiger sei als universale Gerechtigkeit.
Morris behauptete nun klipp und klar: Ohne Vertreibung gäbe es den jüdischen Staat Israel nicht. Viele Leser von Morris waren von seiner Haltung erschüttert, denn die Neuen Historiker wie Morris sollten ja nicht nur vergangenes Unrecht erforschen, sondern universale Konsequenzen aus dem selbstkritischen Geschichtsnarrativ der eigenen Nation ziehen. Morris hat nun genau das Gegenteil getan.
Was waren die Ziele der neuen Historiografie, die man oft fälschlicherweise auch Postzionismus nennt? Die westliche Modernität, die als dominant, progressiv, zukunftsträchtig und bewundernswert galt, wurde zum intellektuellen und praktisch-handlungsbezogenen Leitmotiv. Benny Morris hat in seinen Büchern, die sowohl auf Hebräisch als auch auf Englisch vorliegen, identitätstragende Mythen zerstört. So hat er den israelischen Unabhängigkeitskrieg als Eroberungskrieg entlarvt. Neue Historiker wie Benny Morris spielten eine wichtige Rolle dabei, den Modernisierungsprozess zu formen und eine neue Tradition zu erfinden.
Diese neue akademische Protestkultur, die in den ausländischen Medien oft und gern zitiert wird, ist auch Teil einer neuen Auffassung des Staatsbürgertums, die das ethnische Prinzip der israelischen Identität ersetzen soll. Die Neuen Historiker suchten nach einer Identität, die nicht mehr traditionell sein sollte - nach einer israelischen Variante des Verfassungspatriotismus.
Historiker wie Morris zeigten, dass der Ursprung Israels auf einer Ursünde beruht: nämlich der Vertreibung von ungefähr 700 000 Palästinensern, die nun mehr als 50 Jahre später ihr Recht auf Rückkehr fordern. Der Mythos, dass die Palästinenser nicht vertrieben wurden, sondern freiwillig ihre Dörfer verließen, um im Sog der siegreichen arabischen Armeen wieder zurückzukehren, war nach der Veröffentlichung der wissenschaftlichen Arbeiten von Benny Morris nicht mehr aufrecht zu halten. Die Vertreibung als historische Tatsache drang langsam in das Bewusstsein der Bevölkerung ein.
Wäre Morris Teil der israelischen Rechten, hätte sich niemand über sein Interview in "Ha'aretz" gewundert. Die israelische Rechte hat die Formel des skeptischen Geschichtsnarrativs nie akzeptiert. Sie war schon immer kompromisslos, weil sie von der Kompromisslosigkeit der anderen Seite ausging. Sie glaubte nie daran, dass man die Palästinenser mit machtfreier Kommunikation beschwichtigen kann. Dreh- und Angelpunkt der Auseinandersetzungen war in ihren Augen nicht 1967 - das Datum des Sechstagekriegs und der Beginn der Besatzung -, sondern 1948, die Staatsgründung. Oder noch klarer: die jüdische Existenz selbst. Deshalb waren die Rechten gegen die Oslo-Abkommen - sie glaubten nicht an die Formel der israelischen Friedensbewegung, dass mit dem Abzug aus den von Israel 1967 eroberten Gebieten das Problem gelöst sei. Realistischer als viele andere verstanden sie, dass die Palästinenser die Demütigung und die Vertreibung von 1948 den Israelis nicht verzeihen können. Und sie verstanden, dass es ohne diese Vertreibung keinen jüdischen Staat gegeben hätte.
Morris schließt sich nun dieser Meinung an: Staatsgründung ist für ihn jenseits der Moralität. Es geht um die Legitimität Israels selbst. Mit einer großen Zahl feindseliger Palästinenser im Herzen Israels hätte der Staat nicht existieren können. Deshalb, so Morris, tat die israelische Führung das Richtige, als sie die Palästinenser vertrieb. Es geht um Politik, nicht um Moral. Die Alternative wäre gewesen, das jüdische Nationalprojekt aufzugeben.
Als die Palästinenser vor Ausbruch der jüngsten Intifada in der letzten Verhandlungsrunde das "Recht auf Rückkehr" auf die Tagesordnung setzten (das heißt die Rückkehr der 1948 vertriebenen Palästinenser), schien sie die Analyse der Rechten zu bestätigen: Offenbar ging es den Palästinensern nicht um die Besetzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens, sie wollten dem Staat Israel selbst die Legitimität absprechen. Das brachte die israelischen Liberalen zum Schweigen und zu der Einsicht, dass sie sich mit diesem Konflikt aus dem politischen Raum verabschieden; die Zeit des Nullsummenspieles brach an. Und Morris hat gerade diesen Punkt auch durch seine Forschungsarbeiten verstanden.
Die Intellektuellen Israels - unter ihnen Benny Morris - sahen sich mit Beginn der Friedensverhandlungen mit einer palästinensischen Gewalt konfrontiert, die zwar durch die israelische Besatzung ausgelöst war, sich aber längst von ihrem ursprünglichen Motiv losgelöst und verselbstständigt hat. Damit verwandelte sich der Terror von einer politischen Waffe in ein antipolitisches Instrument, das jegliche Kommunikation auslöscht. Verständnis beginnt da, wo die Gewalt aufhört, doch die anhaltende Gewalt hat langsam jedes Verständnis untergraben. Friedenswillige und kompromissbereite Israelis zogen sich aus der Öffentlichkeit zurück und begannen allen Ernstes zu überlegen, ob nicht die Rechte Recht hat - und sie selbst jahrelang einem Irrtum aufgesessen sind. Das ist der Hintergrund für das Interview, das Morris nun gab.
In den vergangenen Jahren hat sich über alle nationalstaatlichen Grenzen hinweg ein globales Gedächtnis ausgebildet, das von der Erinnerung an den Holocaust, an Völkermord, Sklaverei und Kolonialismus bestimmt wird. Dieses Gedächtnis wird nun gegen Israel gewandt - und das gerade in Europa, wie die jüngste Gerichtsverhandlung des internationalen Gerichtshofs in Den Haag zeigt, wo über die Trennungsmauer zwischen Israel und Palästina verhandelt wird. Die israelische Position beharrt auf dem Nationalinteresse. Dadurch definiert sie sich geradezu als Gegenstück zum globalen Kosmopolitismus. Das in Kategorien des 19. Jahrhunderts verfangene Israel hinkt dem 21. Jahrhundert hinterher.
Israels Reaktion auf das Gerichtsurteil von Den Haag war, der Weltöffentlichkeit klar zu machen, dass auch Israelis Opfer sind und leiden. Man hat begriffen, dass man nur dadurch die Sympathien der aufgeklärten Weltöffentlichkeit erreichen kann. Morris will dieses globale Spiel nicht mitspielen. Es geht ihm um eine Position jenseits der Moral, wo das Überleben der eigenen Gruppe Vorrang hat. Das Interview mit Benny Morris verdeutlicht aber noch einen weiteren Punkt: Skeptische Geschichtsnarrative haben in einer Zeit des Überlebenskampfes keine universalen Gerechtigkeit zur Folge. Dies stößt in Gesellschaften, in denen universale Moral normativ geworden ist, oft auf Unverständnis. Die Unterstützung, die die jüdische Mehrheit Israels oft ihrer Regierung für all ihre Maßnahmen gibt, ist auch Ausdruck der steigenden Existenzängste, die der Terrorismus erzeugt hat. Dadurch wird die Distanz zwischen Europa und Israel immer größer.
Früher war die israelische Linke auf der Suche nach einer Vergangenheit, die universalistische Konzeptionen anbietet. Das kann man sich heute nicht mehr erlauben. Der moralische Wandel Europas kann in einer solchen Situation nicht mehr mitgetragen werden.
Die europäischen Reaktionen auf "ethnische Säuberungen" während des vergangenen Jahrzehnts sind Ausdruck eines normativen Wandels der internationalen Gemeinschaft. Vor 1948 galten Vertreibungen noch als legitim, als ein Mittel der internationalen Stabilisierung. Nach 1948 hat "ethnische Säuberung" ihre Legitimation verloren - sie ist zu einer verbotenen und unmoralischen Praxis geworden. Diese neue Beurteilung wird von einem Wandel der rechtlichen Grundlagen internationaler Maßnahmen in Gang gesetzt, einem Wandel, der die moralische und gesetzliche Beurteilung der Behandlung von nationalen Minderheiten ortlos macht, indem er übernationalen Foren Autorität und politisches Durchsetzungsvermögen überträgt. Das war ja gerade auch in Den Haag der Fall - und ist nun zum Dilemma geworden, mit dem sich israelische Intellektuelle auseinanderzusetzen haben.
Für Benny Morris und viele andere Israelis, die bis zum Sommer 2000 zum Friedenslager gehörten, waren diese moralischen und gesetzlichen Maßnahmen Auslöser für ihren Friedenswillen. Als nun just zu der Zeit, da die israelische Friedensinitiative ihren Höhepunkt erreichte, auch der palästinensische Selbstmordterror begann und sich die Palästinenser auf ihr Rückehrrecht beriefen, musste die universale Moralität neu gedacht werden. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten von Morris lagen nun aber offen dar, und es gab kein Weg mehr zurück. 1948 haben die Israelis Unrecht begangen, um ihren Staat zu gründen. Die alte Interpretation lautete, dass das damals begangene Unrecht dazu dienen sollte, nun wieder Recht zu schaffen; doch ist die neue Situation sehr viel grausamer. Unrecht wurde begangen, aber es war richtig für die eine Seite, dass sie es beging. Morris geht sogar noch weiter. Er "beschuldigt" David Ben-Gurion, Israels Staatsgründer, dass er die Austreibung nicht vollendet habe, und erlaubt sich zu spekulieren, dass ein ethnisch homogener jüdischer Staat stabiler wäre als ein Staat mit einer feindlich eingestellten Bevölkerung in seiner Mitte. Morris schließt auch eine künftige Vertreibung der in Israel lebenden Palästinenser nicht mehr aus. Der Zionismus kann sich nicht mehr erlauben, universal zu sein.
Nun ist es gerade diese amoralische Haltung, die in den vergangenen Monaten Fünkchen der Hoffnung auf Frieden aufkommen ließ. Man denke nur an das Genfer Abkommen der israelischen Linken, das ja auf dem Prinzip der ethnisch homogenen Zweistaatlichkeit beruht. Kann es wirklich sein, dass das Wohlergehen der eigenen Mutter letzten Endes gerechter ist, als die universale Moral und Gerechtigkeit?
Für die Juden Israels ist das gewiss der Fall.
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Fast 2000 Jahre lang lebte das jüdische Volk in der "Diaspora" (Verstreuung). Ende des 19. Jahrhunderts forderte der österreichische Schriftsteller Theodor Herzi den Juden eine nationale Heimatstätte zu gewähren. Als Ort eines Jüdischen Staates wurde Palästina ausersehen, das Land der Väter, in das nach dem Glauben der Juden der Messias sein Volk zurück führen werde. Seit dem 12. Jahrhundert hatten sich immer wieder kleiner Gruppen von Juden aus religiösen Gründen in Palästina niedergelassen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verstärkte sich der Zuzug durch den Aufflackernden Antisemitismus in Europa und vor allem durch die wiederholten Progrome in Rußland. Die jüdischen Einwanderer kauften Land und begannen, es zu kultivieren. Palästina war ein dünn besiedeltes, teilweise unfruchtbares Land, in dem seit dem 7. Jahrhundert nach Christus Araber lebten. Diese Palästinenser fühlten sich schließlich durch die immer massiver werdende Einwanderung der Juden, besonders nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und nach dem Zweiten Weltkrieg, in die Enge getrieben. Es kam zu Auseinandersetzungen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen zwischen Juden und Arabern. Großbritannien, nach dem l. Weltkrieg Schutzmacht über Palästina, übergab die Lösung des Palästina-Problems den Vereinten Nationen. Diese beschlossen im Jahre 1947 die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Die Araber aber erkannten den Teilungsplan nicht an.
Als die Briten ein Jahr später das Land verließen, riefen die Juden unter Ben Gurion am 14. Mai 1948 den Staat Israel aus. Sofort griffen fünf arabische Nachbarstaaten das neugegründete Israel an, das aber einen militärischen Sieg erringen konnte. 1949 verfügte Israel über ein zusammenhängendes Staatsgebiet, das 78% Palästinas gegenüber 57% nach dem UN-Teilungsplan umfaßte.
Es gab keinen Friedensvertrag, die Waffenstillstandslinien waren nun Israels Grenzen. Seitdem bestehen die arabischen Reste aus zwei unabhängigen Gebieten, dem West-Jordanland und dem Gazastreifen. Das West-Jordanland wurde von Transjordanien annektiert, das sich seither Jordanien nennt. Die arabischen Staaten erkannten Israel nicht an und verhängten eine Wirtschaftsblockade.
In drei weiteren Nahostkriegen (1956, 1967, 1973) konnte sich Israel behaupten und sein Territorium sogar erweitern.
Im März 1979 führten Friedensverhandlungen zwischen Israel und Ägypten unter der Vermittlung der USA zu einem Friedensvertrag zwischen diesen beiden Ländern. 1993 schlössen Israel und die palästinensische Befreiungsorganisation PLO (gegründet 1964) ein Abkommen über die Teilautonomie für die Palästinenser im Gazastreifen (seit 1967 von Israel besetzt) und in Jericho. Die israelisch-palästinesiche Aussöhnung, die den Weg zu Frieden mit den arabischen Staaten eben soll, wurde jedoch mit der Ermordung von über 50 Palästinensern durch einen radikalen israelischen Siedler in Hebron/Westjordanland am 25.2.1994 gefährdet.
Weiters führten viele terroristische Aktivitäten von beiden Seiten zu Störungen der Friedensbemühungen.
15. Nov 2000 16:39
Foto: nz
Laut einem Beschluss der Vereinten Nationen endete am 15. Mai 1948 das britische Mandat über Palästina. Der 15. war ein Samstag. Dieser Tag, der Schabbat, ist den Juden heilig. Daher wurde der Staat Israel bereits am 14. Mai proklamiert. Am gleichen Tag zogen die Briten ihre Truppen ab, drei Monate früher, als sie ursprünglich versprochen hatten.
Schon als die UN über den Teilungsplan abstimmte, im November 1947, kam es zu arabischen Überfällen auf jüdische Siedlungen in Palästina. Anfangs beschränkten sich die Angriffe auf die Städte Jerusalem, Jaffa, Tel Aviv und die großen Verbindungsstraßen. Kurz darauf gab es schwere Kämpfe im ganzen Land. Zum Teil mit dem Einverständnis der Briten drangen die von der Arabischen Liga finanzierten Verbände über die Grenzen vor.
Der erste Krieg
Der Bürgerkrieg ging nahtlos in den ersten israelisch-arabischen Krieg über. Einen Tag nach der Proklamation des Staates griffen die Armeen der benachbarten arabischen Staaten Israel an. Ihr Ziel war es, den eigenständigen Staat zu verhindern. Israel führte seinen Unabhängigkeitskrieg.
Ägypten griff im Süden mit 11.000 Soldaten an, Syrien, Irak und die Arabische Legion mit zusammen 16.000 Mann im Osten. Der Libanon im Norden schickte 2.000 Soldaten. Auf israelischer Seite kämpften schätzungsweise 20.000 Mann. Sie gehörten vor allem zur Haganah (hebr. für Verteidigung), einer militärischen Untergrundorganisation, die 1920 gegründet wurde, um jüdische Siedlungen zu schützen.
Israel zurückerobert
Innerhalb von zwei Monaten schrumpfte die Fläche von Israel auf einen schmalen Streifen am Mittelmeer. Nur die Golan-Höhen und Jerusalem konnten die Verteidiger halten. Bei zwei Gegenangriffen im Oktober und im Dezember eroberten die Israelis einen großen Teil des Gebietes zurück.
Der Kriegsverlauf entschied über die neuen Grenzen: Nach dem 1949 auf Rhodos ausgehandelten Friedensvertrag gehörten noch 73 Prozent des ehemaligen Mandatsgebietes zu Israel. Das Westjordanland fiel an Transjordanien, dass fortan Jordanien hieß. Es bekam auch die Altstadt von Jerusalem. Der Gaza-Streifen stand unter ägyptischer Verwaltung.
Durch den ersten Nahost-Krieg wurden über 850.000 palästinensische Araber heimatlos.
22. Mär 13:30, ergänzt 13:53
Israels Premier Scharon und Außenminister Mofas haben am Montag die Tötung von Scheich Jassin als Akt der Selbstverteidiung bezeichnet.
Israels Außenminister Schaul Mofas hat den am Montagmorgen von der israelischen Armee getöteten Hamas-Führer Scheich Ahmed Jassin als den «palästinensischen bin Laden» bezeichnet. Er habe viel israelisches Blut an seinen Händen, sagte Mofas vor Abgeordneten der Likud-Partei. Der Außenminister rechtfertigte gemeinsam mit Premier Ariel Scharon in der vom Fernsehen übertragenen Ansprache die Tötung Jassins.
Jassin sei ein Terroranführer gewesen, seine Organisation, die Hamas, stehe auch auf den Terrorlisten Europas. Mit der Tötung Jassins habe Israel sein Recht auf Selbstverteidigung wahrgenommen, so Mofas.
Scharon dankte den Sicherheitskräften: «Der Staat Israel hat heute Morgen den Anführer der palästinensischen Mörder und Terroristen getroffen», sagte Scharon. Er rief die Welt dazu auf, gemeinsam mit Israel gegen den Terror zu kämpfen. «Der Kampf gegen den Terror geht weiter». (nz)