Schafft Arcandor nochmals 0,70 ?
Seite 72 von 343 Neuester Beitrag: 25.04.21 00:16 | ||||
Eröffnet am: | 20.11.09 15:41 | von: Biggemann | Anzahl Beiträge: | 9.572 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 00:16 | von: Gabrieleozak. | Leser gesamt: | 1.003.451 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 587 | |
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dass eine news, wenn auch nicht die neueste......, über ostern über den ticker kommt. auch wenn sich nicht`s geändert hat wird diese "wiederholung" morgen einen kursanstieg zu folge haben. die zeit wird nun immer knapper und möchtegern einsteiger werden wohl ein wenig nervöser werden... - allerdings auch die investierten.
nur wer gegen den strom schwimmt hat erfolg - WIR werden ihn haben....
Interesse,kein Interesse,Alle Türen offen,Warenhaus AG!
Es heisst zwar immer Metro sei nicht bei den Bietern,aber,wer bietet für die Metro?
Vielleicht irgendein Konsortium(NO NAME).Cordes wird schon wissen wie man so was bastelt.
Na,ja ,warten wir mal den 12.April ab.Da wird dann wohl ein Name fallen.
P.S.Meiner Meinung nach läßt sich Cordes keinen Auswärtigen Investor(Konkurrenten)vor die Nase setzten.
Gruss
Der Name und die Verkündung der Warenhaus AG über einen Investor wird erst am 30 April bekannt gegeben.
Aber viel interessanter ist die Aussage:
Auch Metro-Chef Eckhard Cordes beschwört immer wieder die Vision eines verschmolzenen Kaufhausriesen. Erst vor wenigen Tagen betonte er erneut in einem Zeitungsinterview, dass es sinnvoll sei, die Geschäfte zu kombinieren.
Also wird doch hinter dem Vohang schon kräftig an der Warenhaus AG gearbeitet.
Es gibt mit Sicherheit schon Pläne, dass Karstadt und Kaufhof von einem Investor übernommen werden und Herr Cordes wird die Warenhaus AG bestimmt mitgestalten.
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_426278
Bis zum 30 April werden wir bestimmt noch ordentlich im Kurs nach oben gehen.
Die Frage ist nur wann es losgeht.
Wenn die Meldung nach Börsenschluss am Wochenende kommt, dann wird keiner mehr Montags günstig an Aktien kommen ! !
Wenn sich im April beim ARO-Kurs nichts tut, dann dürfte der von uns alle ersehnte finale Zock ausfallen.
davon kannst Du gestrorst ausgehen. Hier tut sich nichts mehr. Welche Nachrichten sollten hier den Kurs in die Hoehe treiben? Die potentiellen Kaeufer sind auf drei (oder vier) heruntergeschrumpft und Ende des Monats soll der endliche Kaeufer verkuendet werden. Was dann? Arcandor wird kaum ueberleben. Einzig der Fortbestand Arcandors wuerde noch einen Anstieg heraufbeschwoeren, aber da sind wir uns einig, dass dieser Fortbestand unwahrscheinlich ist auch wenn das hier einige herumposaunen. Ich habe mich aus Arcandor laengst zurueckgezogen, da ich hier kein Potential fuer eine Kursrakete mehr sehe. Ich wuensche euch dennoch alles Gute und einen unerwarteten Kurssprung nach Norden. Alles Gute.
Euer krofi
1. Am 12.04 wenn die Gläubigerversammlung den Insolvenzplan genehmigt, dann kommt die Nachricht "Karstadt ist bereit für den Verkauf"
2. Kurz vor dem 30.04 wenn alle auf den Verkauf spekulieren.
Zwischen 1. und 2. wird der Kurs bestimmt wieder auf 0,14 fallen und wie hoch der Kurs bei 1. und 2. geht weis ich natürlich auch nicht aber ich denke so zwischen 0,20 und 0,25 könnten wir schon landen.
Wenn die Meisten denken, dass sich hier nichts mehr tut, genau dann wird was kommen.
Wenn dann alle doch noch einsteigen wollen, dann ist die beste Zeit zum auszusteigen!
Management beteiligt sich an HSE 24-Aufkauf
(07.04.2010) Wie angekündigt hat die Beteiligungsgesellschaft AXA Private Equity den Teleshopping-Kanal HSE 24 nach der Arcandor-Insolvenz übernommen. Mit 12 Prozent hat sich auch das Management beteiligt
HSE 24
© HSE 24
Der Verkauf des Teleshopping-Anbieters HSE 24, der bislang zum insolventen Arcandor-Konzern gehörte, ist abgeschlossen und die Zukunft damit gesichert. Neuer Eigentümer der HSE24 GmbH ist die HSE24 Management Holding. Neben der Beteiligungsgesellschaft AXA Private Equity hat sich auch das HSE 24-Management mit einem Anteil von zwölf Prozent mit eigenem Kapital an der neuen Holding beteiligt. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt.
Richard Reitzner, Geschäftsführer von HSE24: "Trotz der Insolvenz unserer ehemaligen Muttergesellschaft haben wir das vergangene Jahr als das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte unseres Unternehmens abschließen können. Mit unserem neuen Hauptgesellschafter, der AXA Private Equity, haben wir einen starken Partner, der die langfristige Weiterentwicklung von HSE24 von Anfang an in den Vordergrund seines Engagements gestellt hat. Die neue Gesellschafterstruktur von HSE24 steht für Stabilität und Kontinuität."
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Im Zuge der Übernahme wurde ein neuer Beirat ins Leben gerufen. Dem dreiköpfigen Gremium wird neben dem AXA Private Equity-Vertreter Caspar von Meibom auch Conrad Albert, General Counsel von ProSiebenSat.1, angehören. ProSiebenSat.1 war früher auch Gesellschafter von HSE 24. Den Vorsitz des Beirats übernimmt als Active Chairman Dr. Konrad Hilbers, der von 2003 bis 2007 die Geschäfte von HSE24 geleitet hat, bevor er verschiedene Geschäftsführungsfunktionen beim ehemaligen Gesellschafter Primondo übernahm.
Ich denke bis dahin wird der Kurs bestimmt noch ansteigen, vielleicht so
bis 0,17 bis 0,18
Wenn der Kurs erst mal am ansteigen ist, dann werden einige wieder auf den fahrenden Zug aufspringen und das läßt den Kurs dann weiter steigen.
Es wird am 12.04 und in der Zeit bis zum 30.04 bestimmt einige Nachrichten geben die die Aufmerksamkeit auf die Aktie lenken.
Wenn viele einsteigen, dann ist die beste Zeit für wenige mit viel Gewinn auszusteigen ! !
Also irgendwie hab ich das gefühl, da geht gar nix mehr... wann kommt denn euer vorhergesagter Anstieg?
Babam...
Im Poker um Karstadt drohen alle zu verlieren
Am Montag treffen sich erneut die Gläubiger - dann sollen die Verkaufsgespräche in Schwung kommen. Doch die Abwicklung von Karstadt droht in einem Desaster zu enden. Ungute Erinnerungen an Quelle werden wach. von Alexander Hübner (Frankfurt)
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Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg fürchtet ein Deja-vu. Wenn um das letzte April-Wochenende die bindenden Gebote für die Karstadt-Warenhäuser abgegeben werden sollen, könnte sein Briefkasten ebenso leer bleiben wie ein halbes Jahr davor bei der Schwestergesellschaft Quelle, die anschließend binnen Wochen abgewickelt wurde.
"Das steckt ihm noch in den Knochen", sagt ein Vertrauter. Das Quelle-Desaster treibt auch die Gläubiger um, die sich am Montag in Essen zu ihrer zweiten Versammlung treffen. Sie sollen mit der Zustimmung zum Insolvenzplan den Startschuss für die heiße Phase von Verkaufsverhandlungen geben.
* Gewinnrückgang Einzelhändler büßen Umsatz ein
* Konzernumbau Metro sieht Gewinn schon wieder wachsen
Mehr zu: Gläubigerversammlung, Insolvenz, Karstadt
Aber das Interesse ist mäßig. Zwar haben sich in den vergangenen Wochen sechs Finanzinvestoren in die Bücher des Überbleibsels von Arcandor vertieft. Dazu bekennen will sich keiner: Weder Apollo, Pamplona, Permira, TPG , Blackstone noch Sun Capital wagen sich aus der Deckung.
Die meisten von ihnen spekulieren auf die zweite Chance: sich aus den 120 Karstadt-Häusern die rentabelsten herauszusuchen und sie mit der Metro-Tochter Kaufhof in einer "Deutschen Warenhaus AG" zu bündeln. Metro könnte daran mit Minderheit zunächst beteiligt bleiben.
"Alles andere entbehrt jeder Logik", sagt ein auf den Handel spezialisierter Restrukturierungsberater, der ungenannt bleiben will. Kontakte zwischen mehreren an Karstadt interessierten Investoren und Metro gibt es längst. Metro-Vorstandschef Eckhard Cordes hofft, die ungeliebte Tochter Kaufhof auf diese Weise noch in diesem Jahr loszuschlagen. Erste Vorbereitungen laufen schon. "Eine Lösung muss es noch im April geben", sagt ein Banker, der einen der Investoren vertritt.
Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg
Denn der erfahrene Verwalter hat sich mit dem Insolvenzplan für Karstadt womöglich in eine Sackgasse manövriert. Zwar hat Görg Vermieter - allen voran das Konsortium Highstreet um die Banken Goldman Sachs und Deutsche Bank -, Logistikunternehmer und die Vertreter der 26.000 Mitarbeiter zu Zugeständnissen in deutlich dreistelliger Millionenhöhe bewegt.
Wenn Görg aber nur den Konzern zusammenhält, könnte er ihn beinahe verschenken. Von der Pflicht, das höchste Angebot anzunehmen, haben ihn die Gläubiger schon im Herbst ausdrücklich befreit. Sie geben sich vorab mit einer Quote von drei Prozent ihrer Forderungen zufrieden.
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Teil 2: Kritik an "Sanierung light"
Doch der Preis dafür ist hoch: Alle übrig gebliebenen 120 Häuser müssen in einem Rutsch verkauft werden, alle müssen bis Herbst 2011 geöffnet bleiben.
Diese "Sanierung light" missfällt potenziellen Käufern. Und Görg muss den Zuschlag bis zum 30. April erteilen - sonst ist der Plan hinfällig. "Dann stehen wir wieder da, wo wir im Juli 2009 waren, als Arcandor Insolvenz angemeldet hat", sagt ein Mitarbeiter des Verwalters. Dessen Sprecher beruhigt: "Wir machen jetzt alles Schritt für Schritt, erst die Gläubigerversammlung, dann gehen wir in die Endphase der Investorengespräche."
Kursinformationen und Charts
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Doch in der Karstadt-Zentrale ist Verunsicherung zu spüren: Einige der sechs Interessenten haben sich seit Wochen nicht sehen lassen. "Wir sind verhalten optimistisch", heißt es.
Görgs Team macht sich längst Gedanken über "Plan B", wenn sich kein Käufer findet. Sogar ein Börsengang oder ein Genossenschaftsmodell wird durchgespielt. Denn in die Häuser muss investiert werden. Ein dreistelliger Millionenbetrag käme schnell zusammen. "Was man hier bräuchte, wäre ein Unternehmer", seufzt ein Mitarbeiter Görgs.
Wahrscheinlicher aber ist, dass Görg ab Mai nach und nach jene Karstadt-Häuser schließen muss, die mehr Geld verbrauchen als sie verdienen. Der deutsche Einzelhandel, der überraschend gut durch die Rezession gekommen war, ist schwach in das Jahr 2010 gestartet. "Görg hätte nicht so lange warten dürfen", rügt ein Insolvenzexperte.
Weitere Karstadt-Häuser müssen eventuell schließen Weitere Karstadt-Häuser müssen eventuell schließen
Aber je kleiner das Karstadt-Paket wird, desto attraktiver wird es. Denn gerade die gescholtenen "Heuschrecken" wollen tunlichst vermeiden, mit der Entlassung von Tausenden Verkäufern und Verkäuferinnen Schlagzeilen zu machen. "Um eine Fusion von Karstadt und Kaufhof zum Erfolg zu machen, muss die Hälfte der Warenhäuser stillgelegt werden", sagt ein Banker.
Doch selbst dann ist die Deutsche Warenhaus AG längst nicht ausgemachte Sache. "Gegen Karstadt war Quelle ein Spaziergang", sagt einer aus dem Team des Insolvenzverwalters. "Das ist so komplex, dass gut und gerne auch gar nichts passieren kann", sagt ein Banker.
Gläubiger von Karstadt verzichten auf Milliarden
(1)
Von Hagen Seidel 9. April 2010, 15:33 Uhr
Am Montag treffen sich zum letzten Mal die Gläubiger von Karstadt in der Kantine des Warenhauskonzerns in Essen. Sie sollen einen Insolvenzplan beschließen und damit den Weg für den Verkauf frei machen. Dabei verzichten sie auf Forderungen über 2,7 Milliarden Euro. Offen ist, ob es einen Käufer geben wird.
Neueröffnung des Karstadthauses in Berlin im April 2009
Foto: Massimo Rodari
Wenige Wochen vor der Insolvenz von Karstadt wurde vor einem Jahr in Berlin Steglitz ein Haus neu eröffnet
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In der Kantine von Karstadt in Essen soll es passieren. Dort, wo die angeblich „beste Currywurst in NRW“ verkauft wurde, werden sich am Montag um zehn Uhr bis zu 1000 Gläubiger der insolventen Warenhauskette zum „Erörterungs- und Abstimmungstermin“ treffen. Es ist die entscheidende letzte Versammlung vor dem Verkauf – oder vor der Zerschlagung.
Die Gläubiger sollen den Insolvenzplan von Verwalter Klaus Hubert Görg beschließen, der dann die Grundlage für die endgültigen Verkaufsverhandlungen sein soll. In dem Papier verpflichten sich Vermieter, Mitarbeiter, Dienstleister und der Pensionsversicherungsverein auf den Verzicht von rund 300 Millionen Euro. Auch der Fiskus garantiert Milde. Dafür allerdings muss der mögliche Käufer alle 120 Häuser übernehmen und bis mindestens Herbst 2011 betreiben. So sollen alle 26.000 Jobs erhalten bleiben, zunächst jedenfalls.
Wie als Hinweis darauf, dass sich der Investor gefälligst haargenau an seinen Plan zu halten hat und nicht mehr daran feilen kann, teilte der Verwalter schon mal unmissverständlich mit: „Der Insolvenzplan hat bei Annahme den Charakter eines Gerichtsurteils.“ Dass bereits am Montag ein Käufer feststeht, gilt als unwahrscheinlich.
Kritiker bemängeln, dass sich das Verkaufsverfahren schon viel zu lange hinziehe, der gesamte Herbst sei ungenutzt vergangen. Tatsächlich ist es inzwischen ziemlich genau zehn Monate her, seit Karstadt, Primondo und der Mutterkonzern Arcandor den Insolvenzantrag gestellt haben. Jetzt allerdings gibt Görg Gas: Seit dem 15. März lässt er sechs Finanzinvestoren im sogenannten „Datenraum“ die Zahlen der Warenhäuser prüfen, bis zum 30. April nimmt er noch Kaufangebote für die komplette Karstadt-Kette an.
Wenn keines kommt, folgen wohl der Verkauf der besten Häuser und die Schließung der übrigen – samt Verlust ihrer Arbeitsplätze. Genau so endete im Herbst 2009 schon der langwierige Verkaufsversuchsprozess bei Karstadts Versandschwester Primondo: Keiner der Interessenten wollte Primondo letztlich kaufen. Darauf hin wurde Quelle Deutschland abgewickelt, Quelle Russland und kleinere Anbieter wie Küchen Quelle konnten noch verkauft werden.
Solange hier die Banken(Sal.Opp.oder D.Bank)ihre Anteile nicht verkaufen so wie Frau Schickedanz kommt für mich ein Verkauf nicht in frage.Selbst wenn der Kurs weit höher liegen würde als zur Zeit.
Eine Empfehlung für dich habe ich leider nicht.
Setze doch einen Stopp zu dem Kurs,wo es dir nicht allzu weh tut.
Uns allen viel Erfolg und schönes Wochenende
Gruß
WAZ: Harte Zukunft für Karstadt. Kommentar von Sabine Brendel
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Essen (ots) - Der Montag wird ein Schicksalstag für die insolvente Karstadt-Warenhauskette. Aber um die Häuser offen zu halten, bedarf es mehr als der Zustimmung der Gläubiger zum Insolvenzplan.
Auch wenn all die, denen die Arcandor-Tochter Geld schuldet, auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten, bangen die Beschäftigten weiter. Die Frage ist: Kauft jemand Karstadt? Wenn ja: Was passiert mit den Warenhäusern? Werden welche geschlossen - wenn ja: wie viele? Fraglich ist auch, ob Karstadt angesichts der Konkurrenz von Kaufhof, Shopping-Centern und Internetläden genug Kunden anlocken kann, um zu überleben.
Es reicht nicht, wenn ein Käufer mit Geld auftaucht - er muss auch wissen, wie der Warenhausmarkt tickt. Einer der Bieter soll laut Berichten der Essener Firmenberater Klaus Appelhoff gemeinsam mit einem Finanzinvestor sein. Er war bis 2004 Karstadt-Vorstand - da kämpfte die Firma schon.
Doch jeder Käufer muss Insolvenzverwalter Görg willkommen sein. Die Mitarbeiter können nur hoffen, dass ein künftiger Eigner ihre Jobs langfristig sichert und nicht auf kurzfristigen (Zerschlagungs-) Gewinn aus ist.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
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Henryk Hielscher 10.04.2010 Jetzt kommentieren! 5 (1) Legende
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Schon vor der Karstadt-Gläubigerversammlung am kommenden Montag steht der finanziell größte Verlierer der Warenhaus-Pleite fest: der Staat.
Durch die Karstadt-Insolvenz gehen den Finanzbehörden, der Bundesagentur für Arbeit und den Sozialkassen insgesamt mehr als 650 Millionen Euro verloren, berichtet die WirtschaftsWoche. Die Behörden haben im Insolvenzverfahren Forderungen von rund 665 Millionen Euro geltend gemacht. Rund 500 Millionen Euro entfallen dabei auf die Steuerbehörden. Auf 108 und 78 Millionen Euro belaufen sich die Ansprüche der Arbeitsagentur und Sozialkassen aus Insolvenzgeldzahlungen an Karstadt-Mitarbeiter, heißt es in einem bislang nicht veröffentlichten Statusbericht des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg zur ersten Gläubigerversammlung. Bei einer geplanten Rückzahlungsquote von drei Prozent sind demnach lediglich Rückzahlungen von rund 21 Millionen Euro an die Behörden zu erwarten.
Insgesamt geht Görg im Insolvenzplan von einem Forderungsvolumen aller Gläubiger von rund zwei Milliarden Euro aus. 60 Millionen Euro könnten damit bereits im Mai oder Juni an die Gläubiger gezahlt werden, zu denen auch Vermieter und Beschäftigte gehören. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich bis 30. April ein Käufer findet, der Karstadt als Ganzes übernimmt. Im Zerschlagungsfall sei hingegen lediglich eine Rückzahlungsquote von rund einem Prozent zu erwarten, heißt es in einer Karstadt-internen Präsentation der Insolvenzverwaltung vom 15. März, die der WirtschaftsWoche vorliegt.
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Ob es zu einer Übernahme kommt, ist weiter ungewiss. Den Kandidaten, die derzeit die Karstadt-Bücher prüfen, wurden von der beteiligten Investmentbank zur Tarnung die Städtenamen Boston, Amsterdam, Paris, Seoul, Toronto und Budapest zugeordnet. Darunter sollen auch Finanzinvestoren sein, die einen Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Kaufhof sondieren. Manager des Kaufhof-Mutterkonzerns Metro würden bereits „tastende Vorgespräche" mit verschiedenen Private-Equity-Unternehmen führen, heißt es im Metro-Umfeld. Eine solche Warenhaus AG würde allerdings ebenfalls auf eine Zerschlagung von Karstadt hinauslaufen, heißt es.
Finanzkreise kritisieren indes eine zu zögerliche Trennung von unrentablen Filialen im Insolvenzverfahren. In 13 Häusern, die geschlossen wurden, gab es bisher rund 900 Entlassungen. In der Hauptverwaltung sollen bis September 125 Vollzeitstellen abgebaut werden. Dadurch würden die Personalkosten in der Hauptverwaltung von 95,2 auf 86,5 Millionen Euro sinken, heißt es in den Präsentationsunterlagen. Insgesamt dürften sich die Personalkosten der 26.000 Karstadt-Mitarbeiter auf monatlich über 50 Millionen Euro belaufen.
Ermittlungen gegen Ex-Arcandor-Chef ausgeweitet
Essen. Die Staatsanwälte interessieren sich bei ihren Untreue-Ermittlungen gegen den früheren Arcandor-Chef Thomas Middelhoff nicht mehr nur für dessen Immobiliengeschäfte.
Thomas Middelhoff
| Vergrößern | Foto: dpa
Gegen den ehemaligen Arcandor-Chef Thomas Middelhoff wird wegen Untreue ermittelt.
Bei einer Visite der Ermittler in der Essener Arcandor-Zentrale am vergangenen Mittwoch sei es auch um die auffällig hohen Reisekosten Middelhoffs gegangen, berichtet das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Sprecher des Insolvenzverwalters und der Bochumer Staatsanwaltschaft bestätigten am Samstag den Besuch der Ermittler. Das siebenköpfige Ermittlerteam sei mehrere Stunden in der Unternehmenszentrale gewesen.
Worum es konkret ging, wollte der Behördensprecher nicht sagen. «Wir sind noch dabei, Fakten zu sammeln und uns einen Überblick zu verschaffen», sagte er. Es gehe aber nicht nur um Middelhoff und nicht nur um dessen Immobiliengeschäfte, die Anlass der Ermittlungen waren.
Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hatte bereits im vergangenen Jahr auf den erheblichen Spesen-Aufwand des Vorstands von Arcandor (früher KarstadtQuelle) hingewiesen. Allein im Jahr 2006 soll Middelhoff über 800 000 Euro verflogen haben. Dem Vernehmen nach soll der Manager sogar für eine Strecke von 86 Kilometern den ihm zur Verfügung stehenden Jet genutzt haben.
Nach Angaben des «Spiegel» hätten die Ermittler zudem Interesse an einem mit rund 1,5 Millionen Pfund dotierten Vertrag gezeigt, den Arcandor Ende Januar 2008 mit der Universität Oxford abgeschlossen hatte. 715 000 Pfund seien noch kurz vor der Insolvenz von Arcandor überwiesen und von Middelhoff an seinem vorletzten Arbeitstag abgezeichnet worden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Juli 2009 gegen Middelhoff. Anlass für die Ermittlungen war ein Immobiliengeschäft, das vor seinem Einstieg als Aufsichtsratschef bei Arcandor getätigt wurde, an dem er aber persönlich beteiligt ist.
Es geht um fünf Gebäude, die von dem Konzern für Karstadt- Warenhäuser bei Immobilienfonds angemietet wurden. Die Fonds waren gemeinsam von der Privatbank Sal. Oppenheim und dem Projektentwickler Josef Esch aufgelegt worden. Middelhoff und sein Verteidiger Sven Thomas hatten den Vorwurf der Untreue zurückgewiesen.
Zum eigenen Engagement bei den Fonds hatte Middelhoff gesagt, seine Frau und er hätten als Privatpersonen kleinere Beteiligungen (unter 10 Prozent) an den Esch-Fonds gezeichnet, ohne zu diesem Zeitpunkt zu ahnen, dass er zwei Jahre später in den Aufsichtsrat von KarstadtQuelle gewählt werden würde. Er habe den Aufsichtsrat unmittelbar nach seiner Berufung 2004 über den Sachverhalt informiert.
Auch auf der Hauptversammlung 2005 sei kein Fehlverhalten festgestellt worden. Middelhoff war zunächst Aufsichtsratschef und dann ab Mai 2005 Vorstandsvorsitzender. An diesem Montag versammeln sich die Gläubiger in Essen, um dem Insolvenzplan für Karstadt zuzustimmen.