K+S
K+S hat jedenfalls bestens vorgesorgt um denen das Leben schwer zu machen.
Ich bleib dabei ein sofortiger Alleingang mit feindlicher Übernahme könnte Selbstmord sein.
Arbeitnehmervertretungen etc.: " ... Westphal und sein Betriebsratsvorsitzender Michael Knackmuß trafen sich am gestrigen Dienstag mit Ministerpräsident Reiner Haseloff und Landesentwicklungsminister Thomas Webel (beide CDU). Es sollte ein Zeichen der Verbundenheit sein. ..." http://www.volksstimme.de/nachrichten/...t-des-Kaliwerks-Zielitz.html
Wow! Ein Zeichen der Verbundenheit, na das wird Potash beeindrucken.
p.s. Der oben verlinkte Artikel einer Lokalzeitung (!) ist aus meiner Sicht sehr bemerkenswert.
Arbeitnehmervertretungen machen erst nach einer erfolgten Übernahme Probleme. Wer diese verleugnet übersieht etwas zentrales das teuer werden kann ....
> K+S wird von allen Seiten bestens beraten.
Sicher und wer sich in Unternehmen und auf dieser Ebene auskennt weiß, dass hier, gerade deshalb leider nicht immer die Interessen des Unternehmens im Vordergrund stehen!
> Was soll man deiner Meinung nach machen ?
> Den 41 Euro zustimmen ? Oder für die Konkurrenz die Bücher öffnen?
Natürlich nicht!, ich meinte der Einladung folgen, sondieren und den Wert und damit den Preis besprechen. Das hat nichts mit "Basar" zu tun. Was genau spricht hier dagegen?
> Sie verstehen es nur auch eine intelligente taktische Position einzunehmen.
> Wer taktisch handelt plaudert nicht, sondern tastet sich voran.
Taktisch oder überheblich, das ist die Frage. Sicher ist, dass Potash es lieber freundlich über die Bühne bringen will. Es ist aber ein Frage des Preises, des Verhaltes des "Opfers" und der Hürden.
> Hürden bei feindlicher Übernahme:
> - ungeklärte Rechtslage seitens der Kartellbehörden
Wo ist der unterscheid zwischen feindlich und freundliche (ich unterstelle dem EU-Kartellamt mal neutralität)
> - große Probleme mit Arbeitnehmervertretungen
die sehe ich in beiden Fällen, wenn den Arbeitnehmern nicht genügend Rechenschaft getragen wird.
> - explosive Lage innerhalb der Belegschaft
siehe Punkt vorher, allerdings klingt das Erfahrungsgemäß recht schnell ab da diese der Angst um den Arbeitsplatz weicht (Konkurrenzdenken). Und: Es in beiden Fällen (feindlich und freundlich) die gleichen gesetzlichen Arbeitnehmerregelungen gibt.
> - keinerlei Feedback wieviel Aktien man zu welchem Preis wirklich bekommt
> -> Sitzenbleiben auf einem großen Betrag.
Wenn man selber aufkauft für Betrag X dann weiß man wie viel man entweder gekauft hat oder/und vertraglich angedient wurden. Da man die Anzahl der gesamten Aktien kennt sollte man das berechnen können. Oder meinst du damit dass es im schlimmstenfalls Leute gibt die spät oder gar nicht verkaufen wollen und hier der Preis zu teuer bzw unkalkulierbar wird. Sehe ich aber auch nicht, da ich glaube, dass die Masse zu 41 verkauft und der Rest, im Summe, verhältnismäßig nicht mehr ins Gewicht fällt. Außerdem: Selbst wenn der Vorstand die Annahme empfehlen würde, kann das obige genau so passieren.
> Umweltauflagen, z.b. dahingehend Einfluss nehmen das die Pflichten des
> Unternehmens für den Umweltausgleich an die Produktion gekoppelt werden.
Letzteres würde nur einer betriebsbedingten Schießung /Abbau von Abeitsplatzen die Tür öffnen. Umweltauflagen, ja, ist ja nichts Neues, man versucht doch bisher schon K+S möglichst viele Prügel in den Weg zu werfen. Man erinnere sich an die Worte von Steiner bezüglich Aktivisten als er sich über die Demonstrationen und "Puppen an Galgen" aufgeregt hat. Wenn Potash übernimmt, dann wird die Politik wohl so schlau sein und mit den Umweltauflagen etwas umsichtiger agieren, es stehen so oder so Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Und kompetente Leute am Werk...
Es gibt keine Einladung. Potash will eine Due Dilligance und dafür müssen die Bücher geöffnet werden. Ohne ein adäquates Angebot wird das nicht passieren. Es gibt also nichts zu besprechen. Jedenfalls in meinen Augen.
Obwohl er dafür einen Nobelpreis bekommen hat, werden hier sicher viele widersprechen. Ich tue es jedenfalls. Allerdings sagt er auch bzw. lässt den Schluss zu, dass die Börsen / Märkte unerklärlich sind. Dem kann man nur zustimmen.
Der Unterschied ist darin zu finden das man nicht auf gut Glück eine Position aufbaut. Bei einem freundlichen Angebot wird das dann ohne vorherigem Geldfluss abgesegnet.
"die sehe ich in beiden Fällen, wenn den Arbeitnehmern nicht genügend Rechenschaft getragen wird. "
Stimme dir absolut zu. Ich nehme aber an das das Management/Aufsichtsrat unter Rücksprache mit der Vertretung Entscheidungen treffen wird. Im Falle einer freundlichen Übernahme muss also Potash Zugeständnisse machen und diese werden dann die späteren Probleme mit den Vertretungen ausräumen.
"siehe Punkt vorher, allerdings klingt das Erfahrungsgemäß recht schnell ab da diese der Angst um den Arbeitsplatz weicht (Konkurrenzdenken). Und: Es in beiden Fällen (feindlich und freundlich) die gleichen gesetzlichen Arbeitnehmerregelungen gibt. "
Bei Mannesmann, Continental, Hoechst oder ähnlichen Übernahmen mag das gegolten haben. Da wurden aber auch nicht sofort Leute ausgestellt. Auch da gab es Verträge mit der Arbeitnehmervertretung und auch im erst und letztgenannten Fall kam es zu einem freundlichen Angebot. Weil es einfach vieles erleichtert. Potash macht sich nicht freiwilliges das Leben schwer.
"da ich glaube, dass die Masse zu 41 verkauft und der Rest, im Summe, verhältnismäßig nicht mehr ins Gewicht fällt. Außerdem: Selbst wenn der Vorstand die Annahme empfehlen würde, kann das obige genau so passieren. "
1. wäre ich mir mit der Aussage nicht so sicher das eben genug verkaufen.
2. Ist der letztgenannte Fall kein Problem, da genau das bei einer freundlichen Übernahme abgesichert wird. Im Vertrag steht dann das Angebot gilt, insofern x % zu den Konditionen angedient werden können. Falls dem nicht so ist platzt der Deal.
"Wenn Potash übernimmt, dann wird die Politik wohl so schlau sein und mit den Umweltauflagen etwas umsichtiger agieren, es stehen so oder so Arbeitsplätze auf dem Spiel."
Wieso sollte man anders als jetzt handeln ? Da wird nichts umsichtiger sein. Man wird im Vorfeld das besprechen müssen. Es wäre ja schön blöd erst übernehmen zu lassen und sich hinterher dann mit Arbeitsplätzen erpressbar zu machen. Das Thema Umwelt wird also netto wohl vor dem ganzen Übernahmeszenario zu verhandeln sein und hier hat die Politik eine gute Karte. Jedenfalls nach meiner Ansicht.
Ich bin auch kein Verfechter dieser Theorie. Allerdings hast du einen Denkfehler. Potash ist selbst Teil des Marktes und wenn ein Marktteilnehmer bereit ist mehr zu zahlen gleicht das eben den Kurs an. Wenn nun jemand käme und sagen würde ich zahle 100 und legt das Geld auf den Tisch wäre es auch unerheblich was der Rest denkt. Der Bietende ist Teil des Marktes und beeinflusst eben den Preis.
Allerdings hatte man bei den anderen Übernahmen auch keine möglichen Druckmittel wie hier und war demnach erfolglos.
Bei der Mannesmann Übernahme hatte die Auslöse des Vorstandsvorsitzenden auch einen gewissen Beigeschmack. Es kam damals sogar zu einer Verhandlung.
Übrigens wohl auch einer der Gründe warum K+S seinen Vorständen selbst eine ordentliche Kompensation im Fall einer Übernahme zuzusichern um gar nicht erst in Versuchung zu kommen. Dies ist auch einer der Punkte der im Management als Abwehrstrategie angedacht war/ist.
Na, mal sehen, was passiert.
Leider habe ich einen schönen Anteil bei 26 verkauft, sehr sträflich und dumm....
Immer abends, wenn Doc2, reitz und Co. sich beteiligen, steigt das Niveau.
Danke, das ist immer eine sehr informativer und angenehmer Abschluss des Tages, wenn ich diese Beiträge lesen darf.
Interessanter ist wohl eher der Aspekt, dass die Börse und auch potash Legacy äußerst gering einschätzen.
Glück auf
> Bücher geöffnet werden. Ohne ein adäquates Angebot wird das nicht passieren.
> Es gibt also nichts zu besprechen. Jedenfalls in meinen Augen.
Ja, so kann man handeln bzw. diese Einstellung haben.
Nebenbei: Ich habe erste gestern einen coolen Spruch auf einem T-Shirt gelesen: "Ja, das kannst du schon so machen - aber dann ist es halt scheiße" *lach*
Wieder zum Thema: Man könnte aber auch darauf aufbauen:
http://www.potashcorp.com/news/2036/ , CEO Tilk: "..we look forward to working collaboratively to address any issues, including safeguarding the interests of employees and communities. We are seeking to meet with K+S management at the earliest possible opportunity so that we can jointly discuss our commitments and further specify the details that would form the basis of a successful combination..."
Zur Taktik: Wenn Potash nun ein 2. Angebot (bzw. eine Preisidee) z.B. 44 Euro vorlegen würde, dann würde K+S prüfen und vermutlich zum gleichen Schluss kommen: Abgelehnt.
Wenn man dann aber feindlich startet wären die 41 Euro sinnlos, da jeder ja weiß man hätte für alle Anteile auch schon 44 gezahlt.
> Politik, Wieso sollte man anders als jetzt handeln ? Da wird nichts umsichtiger sein.
> Man wird im Vorfeld das besprechen müssen. Es wäre ja schön blöd erst
> übernehmen zu lassen und sich hinterher dann mit Arbeitsplätzen erpressbar
> zu machen. Das Thema Umwelt wird also netto wohl vor dem ganzen
> Übernahmeszenario zu verhandeln sein und hier hat die Politik eine gute Karte.
Die Politik bzw. deren Leute sind ein Fähnchen im Wind. Aktuell kann man sich als Arbeitsplatzschützer profilieren. Ich sehe nicht, dass man hier alles vorher verhandeln muss, denn es gibt ja schon Vereinbarungen. Die Politik hat m.E.n. so oder so (feindlich oder freundlich) eine schlechte Karte. Sie hätte nur ein gute Karte wenn K+S eigenständig bleibt weil dann K+S (solange Legacy nicht richtig läuft) steuerbar ist (über die deutschen, alternativlosen Minen).
> Bei der Mannesmann Übernahme hatte die Auslöse des Vorstandsvorsitzenden
> auch einen gewissen Beigeschmack. Es kam damals sogar zu einer Verhandlung.
> Übrigens wohl auch einer der Gründe warum K+S seinen Vorständen selbst eine
> ordentliche Kompensation im Fall einer Übernahme zuzusichern um gar nicht
> erst in Versuchung zu kommen. Dies ist auch einer der Punkte der im
> Management als Abwehrstrategie angedacht war/ist.
Die Frage ist, wie es formuliert ist? Ich habe nicht nachgelesen. Lt einigen Meldungen fällt die Prämie (so würde ich das mal schelmhaft bezeichnen) an sobald eine Übermahne stattfindet, unabhängig ob man später noch im Amt ist oder nicht. Wenn das der Fall ist, wäre es ja gerade zu eine Motivation für das Management die Firma übernehmen zu lassen. Falls es nur beim Ausscheiden gezahlt werden müsste ist der Anreiz nur etwas geringer.
Ich fasse kurz zusammen:
Ich habe bisher keine relevanten Argumente gegen eine feindliche Übernahme gehört. Klar gibt es Risiken und freundlich wäre die erste Wahl. Jedoch sind die Risiken überschaubar. Wenn man sich an einen Tisch setzt und miteinander spricht könnte man vieles klären. Auch ein finales "Nein" wäre dann ein valides Ergebnis.