Nach der Kaufpanik ist vor der Kaufpanik
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...ckiert-boersianer/50122703.html
Verallgemeinern mit Abwertungen will ich das aber nicht, nur solange man den langfristigen Gleichgewichtskurs noch nicht erreicht hat, der bei 1,15 liegen dürfte. Das Problem ist allerdings, dass sich Deutschland durch eine falsche Lohnpolitik, mit der IGMetall und Gesamtmetall als Anführer, nicht so verhalten hat, wie das in einer Währungsunion angelegt ist: Lohnerhöhungen sollten sich an der Zielinflationsrate der EZB plus der Steigerung der Produktivität ausrichten. Wir haben das die seit 10 Jahren weit unterschritten, die Griechen überschritten - das geht auf Dauer nicht. Die ersten drei oder vier Jahre der Währungsunion war das für Deutschland noch entschuldbar, da die 1,95 ein zu schlechter Einstiegskurs waren, dann hat man so weitergemacht und die momentane Probleme entscheidend mitverursacht.
Zu hohe Abwertungen des Euro und zu niedrigen Lohnsteigerungen haben nämlich einen entscheidenden Nachteil: Sie verzögern den Strukturwandel und verhindern eine Anpassung über Innovation und Rationalisierung - wer sich an die Lohnstückkosten von Moldawien und Kambodscha anzupassen versucht, hat bald auch deren Lebensstandard.
Und noch eine kleine Zusatzbemerkung: Die Steuersysteme der osteuropäischen Staaten, die momentan umkippen, wurden von marktradikalen Spinnern entwickelt. Wir sollten uns hüten, diesen Flachschippen noch mehr zu helfen, als wir das eh schon tun, denn es macht keinen Sinn, dass Lieschen Müller und die anderen deutschen Steuerzahler dafür aufkommen, was Idioten aus schwachsinnigen US-Denkfabriken des Ku-Klux-Klans verbrochen haben.
http://finance.yahoo.com/news/...s&pos=main&asset=&ccode=
Gleich zwei Fehler in einem Artikel:
1. Euro ist nicht gefallen, weil die US Arbeitsmarktdaten enttäuschten, sondern wegen den Unsicherheiten der Marktteilnehmer (die Beschäftigungsverhältnisse waren zumindest dimensionsmäßig klar)
a) wegen Ungarn
b) wegen Differenzen zwischen den Prognosen und den Gegebenheiten bei den Beschäftigungsverhältnissen
2. Dass die Leute nicht aktiv Arbeit suchen ist wohl eine Unterstellung schlechthin
(Die Unternehmen lassen sich zu sehr vom Markt einschüchtern und bieten zu wenig Plätze vermutlich ein oder
die Unternehmen sind durch die strikteren Kreditvergaben gezwungen wirtschaftlich zu denken. Ich denke eher das zweiteres gilt)
Niedriger Euro bedeutet auch gute Exportchancen, daher sollte man die Schwarzmalerei beenden und mal auch die andere Seite der Medaille betrachten
"Einerseits stärkt die Euro-Schwäche die Wettbewerbsfähigkeit vorübergehend, weil Exporte ins außereuropäische Ausland billiger werden. Andererseits kann der schwächere Euro dazu führen, dass Unternehmen nötige Reformen verschieben - wie etwa Technologiewechsel oder Kostensenkungen. Ich denke diese beiden Effekte neutralisieren sich gegenseitig."
Wichtig ist meines Erachtens aber auch, dass die Tarifpartner endlich die unsinnige Politik der letzten fünf Jahre aufgeben, wo in vielen Bereichen die Lohnerhöungen unter der Summe aus EZB-Zielinflationsrate von 2% plus Produktivitätssteigerung blieben. Man darf zwar nicht vernachlässigen, dass Löhne Kosten sind, aber auch nicht, dass sie Nachfrage darstellen. Auch ein Verzicht auf das Ausnutzen der durch Zielinflationsrate und Produktivitätssteigerungen möglichen Lohnerhöhungen behindert den Strukturwandel mit Produktinnovationen, Technologiewechsel und produktivitätsgetriebenen Kostensenkungen. Besonders fatal ist, dass unsere Exporterfolge der letzten Jahre - im Gegensatz zu früher - nach neuesten Untersuchungen ausschließlich auf einer Senkung der Lohnstückkosten beruhen und nicht auf Produktinnovationen und höheren Produktivitätssteigerungen als bei der Konkurrenz. Warum die IG Metall keine höheren Lohnen fordert, ist mir auch klar: Durch ihre Zurückhaltung werden die bestehenden Strukturen konserviert, denn die beim Strukturwandel einsetzenden Wanderungen führen aus dem Machtbereich der IG Metall heraus, und die Lohnerhöungen in Deutschland führen nicht mehr wie zu DM-Zeiten sofort zu Aufwertungen, so dass Zurückhaltung für die Katz war.
http://www.ftd.de/politik/international/...erantwortung/50123059.html
Und manchmal hat sogar der Geithner recht.
"... Andererseits kann der schwächere Euro dazu führen, dass Unternehmen nötige Reformen verschieben - wie etwa Technologiewechsel oder Kostensenkungen. Ich denke diese beiden Effekte neutralisieren sich gegenseitig ..."
abgesehen davon, dass wir in zeiten der dollarparität sehr viel investiert hatten, sind die deutschen firmen in sachen kostensenkung und innovation führend.
bei einem Eurokurs von 1,50 ý 100.000 Euro
bei einem Eurours von 1,25 ý 120.000 Euro
bei einem Eurokurs von 1,00 ý 150.000 Euro
Es ist wohl unbestreitbar, dass wenn ich nur 100.000 Euro bekomme, ich meine Kosten nicht decke. Das zwingt mich über Kostensenkungen und höherwertige Produkte nachzudenken. Bei einem Kurs von 1,20 und 120.000 Euro Erlös macht man sich darüber weniger Gedanken und bei 1,00 und 150.000 Umsatz gilt: weiter so.
Warum in dieser meiner Argumentation ein Märchen siehst, musst Du uns schon erklären.
Wirtschaftswoche: Wie sollte Euorpa auf die asiatische Konkurrenz reagieren?
van Ark: Es muss sich von der Vorstellung befreien, dass nur Investitionen in Maschinen und Anlagen produktiver machen. Immaterielle Produktionsfaktoren sind viel entscheidender! Die Unternehmen müssen viel stärker in Organisation, ihre Strukturen, ihre Entscheidungsprozesse und ihr Know How investieren. Das bedeutet auch mehr Geld in die Weiterbildung der Mitarbeiter zu stecken. All diese sehen viele Betriebe immer noch als reine Kostenfaktoren. Doch immaterielle Produktionswerte sind der größte strategischen Vorteil im Wettbewerb mit Asien. Schauen Sie nur in die USA: Das Land investiert zwölf Prozent seines BIP in immaterielle Produktionswerte - und ist auf einem deutlich höheren Wachstumspfad als Europa. Viele Studien zeigen, dass es hier einen klaren Zusammenhang gibt."
die amis bekommen mehr euro für ihren greenback, fa stihl und fa bosch verkaufen ihre produkte besser, ihre kosten entstehen jedoch a priori in europa und bleiben daher relativ fix. wenn sie nicht übermässig viel im dollargebiet einkaufen, haben sie mehr in der tasche.
Vielleicht solltest Du einfach einmal ein paar Stunden mit Preisbildungsprozessen beschäftigen, denn unsere Diskussion zu diesem Thema führt sonst nicht weiter.
"Analysten erwarten für den amerikanischen Leitindex S&P500 auf Jahressicht einen Anstieg von 27%. Das zeigt die Auswerung von Prognosen, die 2000 von Bloomberg befragte Experten für jeden einzelnen Titel des Börsenbarometers abgegeben haben. Die individuelle Gewichtung im Index wurde dabei berücksichtigt."
Ich befand mich also durchaus nicht in schlechter Gesellschaft, wenn ich gestern für massive Käufe votierte.
"Damit wird deutlich: Analysten blicken zum einen bereits auf die Zeit nach der europäischen Schuldenkrise. Zum anderen lassen sie sich von eher pessimistischen Prognosen großer Namen nicht beeindrucken. So hatte der Chef der Vermögensverwaltung Pimco, Mahamed El-Erlan jüngst erklärt, der Markt müsse sich auf Renditen unterhalb des bisherigen Durchschnitts einstellen."
Diese Sicht teile ich zwar auch, aber erst, wenn die extreme Blase nach unten korrigiert. Der Grund für meine "pessimistische" Sicht nach der Korrektur der Blase nach unten ist simpel: Ich gehe von niedrigeren Inflationsraten in der Zukunft als in den letzten 30 Jahren aus.
"Sollte sich die eher optimistische Sichtweise der Analysten als richtig erweisen, würde der S&P500 bis Mai 2011 auf 1360 Punkte klettern. Das wäre immerhin das höchste Niveau seit Juni 2008. Die Analysten stützen diese Prognosen auf das erwartete Wirtschaftswachstum. Ökonomen gehen davon aus, dass die US-Volkswirtschaft im laufenden Jahr um 3,2% und 2011 um 3,1% zulegen wird. Verbunden damit sind zuversichtliche Gewinnziele für die in dem Börsenbarometer abgebildeten 500 Unternehmen. Die Analysten erwarten, dass der Überschuss der Konzerne im laufenden Jahr um 19% steigen dürfte. Das wäre der höchste Wert seit 1995. Für 2011 liegt die Gewinnprognose mit plus 18% nur knapp darunter. Die jüngsten Bilanzzahlen der S&P500-Konzerne untermauern die optimistische Prognose: Im abgelaufenen Quartal hatten mehr als 77% der Konzerne die Markterwartungen übertroffen."
Mit Sicherheit kurz- und mittelfristig nicht bei den Euro-Staaten, deren Export von der Abwertung profitiert. Und selbst langfristig ist man beim momentanen Kurs in etwa im Gleichgewicht. Allerdings sollte in Deutschland mehr für die Stärkung der Binnennachfrage unternommen werden, denn in bestimmten Konstellationen hat sogar ausnahmsweise der Lafontaine teilweise recht: Autos kaufen keine Autos. Obwohl es natürlich besser wäre, wenn in Deutschland der Dienstleistungsbereich stärker entwickelt würde.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...wollen-Top-Rating-article907897.html
10:55 09.06.10
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW (Profil) hat sein kräftiges Wachstum im Mai fortgesetzt. Weltweit sei der Absatz der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce um 10,8 Prozent auf 120.843 Fahrzeuge gestiegen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Dazu trug vor allem ein rasanter Zuwachs in China bei, wo BMW die Verkaufszahlen auf knapp 14.000 Autos mehr als verdoppelte. In den ersten fünf Monaten legte der Absatz des Konzerns damit weltweit um 13,3 Prozent auf 552.864 Fahrzeuge zu. Besonders viele Wagen verkaufte BMW von der neuen 7er-Reihe./dwi/DP/gr
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