Musique sacrée et classique


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Neuester Beitrag: 20.12.21 15:08
Eröffnet am:16.08.20 08:49von: boersalinoAnzahl Beiträge:106
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58425 Postings, 4922 Tage boersalinoGaspar van Weerbeke - Tenebrae factae sunt

 
  
    #26
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02.09.20 07:49


Gaspar van Weerbeke (* um 1445 in Oudenaarde, Flandern; † nach 1517 in Mainz (unsicher)) war ein franko-flämischer Komponist und Sänger der Renaissance.
Die hohe Wertschätzung Gaspar van Weerbekes in Italien zeigt sich darin, dass etwa zwei Drittel seiner überlieferten Werke bei dem Verleger Ottaviano dei Petrucci im Druck erschienen sind. Sein Schaffen konzentrierte sich auf die geistliche Musik des Messordinariums und der Motette. Neben Loyset Compère, Johannes Martini und anderen Komponisten hat er mit den so genannten Motetti missales (motettische Stücke an den liturgischen Orten der Messteile) einen neuartigen Typ von Sakralmusik geschaffen, der durch einen ausgewogenen Wechsel zwischen durchimitierten und homophonen Abschnitten sowie durch eine textdarstellende Vertonung (Syllabik) charakterisiert ist. Diese sechs- bis neunteiligen Gruppen von Motetten stellen wegen ihrer satztechnischen Merkmale in der Geschichte der Motette einen wichtigen Zwischenschritt zur durchimitierten Motette der Josquin-Zeit dar. In seiner prägnanten Satztechnik verlässt er das weitschweifende polyphone Linienspiel seiner franko-flämischen Zeitgenossen und ist offenkundig von den volkstümlich-italienischen mehrstimmigen Vorbildern seiner Wahlheimat beeinflusst. In seiner Messe „Et trop penser“ gibt es Ähnlichkeiten mit der gleichnamigen Messe von Heinrich Isaac; beide verweisen auf Frühformen der Parodiemesse.

Gaspar van Weerbeke ist in seinen Messen offenbar von der von Guillaume Dufay in seinen Spätwerken mustergültig ausgebildeten Cantus-firmus-Messe ausgegangen. Er hat sich aber im Laufe seiner Entwicklung mit den vielfältigen Möglichkeiten auseinandergesetzt, wie ein vorgegebenes Cantus-firmus-Material behandelt werden kann und wie die Parodie mehrstimmiger Vorlagen herbeigeführt werden kann. Von den ästhetischen Konzepten seiner in der Heimat verbliebenen Kollegen hebt er sich durch seine manchmal plakative Textdarstellung und durch die Anwendung kompositorischer Mittel verschiedenster Herkunft ab. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Loyset Compère aus der Mailänder Hofkapelle besitzt Gaspar van Weerbeke kaum eine Neigung zu extravaganten Experimenten in der Komposition, sondern er strebt nach abgerundeten Formen, die auf traditionelle Muster zurückgehen und deren Neuheit darauf beruht, franko-flämische und volkstümlich-italienische Stilelemente ausgewogen miteinander zu kombinieren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gaspar_van_Weerbeke


 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoMarc' Antonio Ingegneri - Tristis est anima mea

 
  
    #27
03.09.20 19:34


Marc’Antonio Ingegneri (Schreibweisen auch Ingegnieri, Ingignieri, Ingignero, Inzegneri; * 1535 oder 1536 in Verona; † 1. Juli 1592 in Cremona) war ein italienischer Komponist der späten Renaissance. Obwohl er die meiste Zeit seines Lebens in Norditalien arbeitete, wird er wegen seiner stilistischen Ähnlichkeit mit Palestrina oft als Mitglied der Römischen Schule der polyphonen Kirchenmusik betrachtet. Er ist auch berühmt als Lehrer Claudio Monteverdis.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marc%E2%80%99Antonio_Ingegneri


 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoJacobus Vaet - Currite, felices

 
  
    #28
1
04.09.20 21:13


Jacobus Vaet (* wahrscheinlich 1529 in Kortrijk oder Harelbeke; † 8. Januar 1567 in Wien) war ein franko-flämischer Komponist, Sänger und Kapellmeister der späten Renaissance.
Jacobus Vaet gehört zur Generation von Giovanni Pierluigi da Palestrina und Orlando di Lasso; sein Kompositionsstil nimmt eine Zwischenstellung zwischen diesen und der vorangegangenen Generation von Nicolas Gombert und Jacobus Clemens non Papa ein. Sein werkmäßiges Hauptgewicht lag in den Motetten; in dieser Gattung zeigte er eine besondere Meisterschaft in der Handhabung der verschiedenen kontrapunktischen und satztechnischen Mittel. Eine besondere Prägung erfuhr sein Stil offenbar durch Nicolas Gombert; auch ist ein gegenseitiger Einfluss zwischen ihm und Orlando di Lasso feststellbar. So hat sich Lasso in seinen mehrchörigen Werken weniger an dem venezianischen coro-spezzato-Stil orientiert, sondern mehr an den mehrchörigen Kompositionen von Jacobus Vaet. Beide Komponisten haben Trauermusiken (Nänien) auf den Tod von Clemens non Papa geschrieben („Continuo lachrimas cantores fundite fluxus“). Alle Messen Vaets sind Parodiemessen auf eigene oder andere Vorlagen; hier gibt es sogar Doppel-Parodien (Parodien über Parodien), die eine besondere kontrapunktische Meisterschaft zeigen. So sind die beiden Messen von Vaet „Tityre, tu patulae“ und „Vitam quae faciunt“ Parodien über die Motetten „Tityre, tu patulae“ von Lasso und „Vitam quae facierunt“ von Vaet selbst, die aber schon Parodien auf Motetten Lassos sind.

Vaet benutzte auch musikalisches Material von Josquin, Jean Mouton, Jachet de Mantua, Christian Hollander, Clemens non Papa, Cipriano de Rore und anderen. Er scheint auch der Erste gewesen zu sein, der eine Missa quodlibetica geschrieben hat und fand darin Nachahmer in Jakob Regnart, Carl Luython und anderen. Harmonisch zeigt Vaet öfters kühne Dissonanzen, die von der Verwendung übermäßiger Sexten und Oktaven ausgehen. Im Vergleich zu Clemens non Papa ist er tonal weniger an Kirchentonarten orientiert, dichter im Satzgefüge und noch konkreter im Wortausdruck.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jacobus_Vaet

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoFirminus Caron - Messe

 
  
    #29
1
05.09.20 11:57


Firminus Caron (* um 1430 in Amiens; † nach 1480) war ein franko-flämischer Komponist der frühen Renaissance.
Aus den überlieferten Quellen geht hervor, dass der Ruhm von Firminus Caron größtenteils aus seinem Erfolg als Liedkomponist stammt; einige seiner Chansons gehören zu den am häufigsten kopierten Stücken seiner Zeit. Außer von Johannes Tinctoris und Loyset Compère gibt es auch von dem englischen Meister John Hothby (~1410–1487) eine überlieferte Äußerung über eine seiner Kompositionen. Die moderne Musikwissenschaft bestätigt die Hochschätzung Carons durch seine Zeitgenossen. Er erreicht zwar nicht die kompositorische Tiefe von Johannes Ockeghem und nicht die kontrapunktische Subtilität von Antoine Busnoys, jedoch zeigt er in seinen gelungensten Werken eine strukturelle und melodische Klarheit, die er mit unerwarteten Phrasenlängen, wechselnden Imitationspaaren und kleinen rhythmisch-motivischen Beziehungen zwischen den Stimmen anreichert. Nachweisbar sind auch Ansätze zur musikalischen Ausdeutung einzelner Worte. Auffällig an den Messen Carons ist das kontrapunktische Spiel mit Paraphrasen und Zitaten aus eigenen und fremden Chansons. Die Missa „Sanguis sanctorum“ zitiert aus der Chanson „O vie fortunee“, die „Missa L’homme armé“ aus „Mort ou mercy“, die Missa „Clemens et benigna“ aus der Chanson „Se brief je puys ma dame“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Firminus_Caron

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoMatthaeus Pipelare - Missa "Dicit Dominus"

 
  
    #30
05.09.20 16:36


Matthaeus Pipelare (* um 1450; † um 1515) war ein franko-flämischer Komponist und Chormeister der Renaissance.
Gewisse Kompositionsmerkmale bei Pipelares Messen entsprechen der Epoche nach Antoine Busnoys (Jacob Obrecht, Josquin, Pierre de la Rue und andere) mit konservativen, nicht italienisch beeinflussten Stilmerkmalen. Von Imitationen macht er nur sparsam Gebrauch; ist ein Anfangsmotiv vorhanden, beschränkt er sich in der Regel darauf, insbesondere wenn Abschnitte nur zweistimmig sind, wie in den häufigen Duetten. Kurze, kadenzlich abgegrenzte und tonartlich klar konturierte kontrapunktische Episoden sind typisch bei ihm, auch Sequenzen und Ostinati. Eine deutliche Ausnahme stellt die Missa da feria dar, wo ein erkennbares Streben nach Straffung zu einer ausgiebigen akkordischen Deklamation führt und der Komponist sich von den zuvor beschriebenen Techniken entfernt. In seinen Motetten (ohne Magnificat) und in einer der Credo-Vertonungen treten die beschriebenen Stilmerkmale weniger konsequent auf (weniger Sequenzen und Ostinati etc.). Das vorrangig auftretende Cantus-firmus-Prinzip durchdringt nur selten eine ganze Komposition; auch Parodien werden nur selten angewandt. Die Chansons von Matthaeus Pipelare entsprechen dem homophonen Stil der weltlichen Musik, wie er zwischen 1490 und 1510 üblich war; eine feste Form hat beispielsweise nur die französische Chanson „Ballade Vray dieu d’amours“.

Die meisten Werke Pipelares fanden keine große Verbreitung; eine beachtliche Ausnahme davon waren die Messe „L’homme armé“ sowie Messe und Chanson (2. Fassung) über „Fors seulement“, die in bis zu 13 Exemplaren überliefert sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Matthaeus_Pipelare  

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoMatthaeus Pipelare - Missa "L'homme Armé"

 
  
    #31
05.09.20 16:42

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoMatthaeus Pipelare - Missa "Fors Seulement"

 
  
    #32
05.09.20 16:51

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoJean Mouton - Salva Nos, Domine

 
  
    #33
1
05.09.20 18:30


Jean Mouton (ursprünglich Jean de Holligue; * vor 1459 in Samer (heute im Département Pas-de-Calais); † 30. Oktober 1522 in Saint-Quentin) war ein franko-flämischer Komponist, Sänger und Kleriker der Renaissance.
Moutons musikalischer Stil war in seiner Zeit wohl einzigartig und auf jeden Fall höchst innovativ, entfaltete eine große Wirkung und erlebte eine „intensive und extensive“ Rezeption; dieser Stil „veraltete“ aber dadurch ziemlich schnell. Er unterscheidet sich vom Stil Josquins und dessen Nachfolgern ziemlich radikal, dagegen verbinden ihn viele Kennzeichen mit anderen Komponisten der französischen Hofkapelle zwischen 1500 und 1520, besonders mit Antoine de Févin. Wo sein Stil besonders rein auftritt, dort hat die musikalische Konstruktion Vorrang vor der Darstellung des Textes; hier treten Kontraste gänzlich hinter dem gleichmäßigen und zäsurarmen Fluss der Stimmen zurück in einem auf weiten Strecken vollstimmigen Satz. Wegen seiner Neigung, den Text der Musik unterzuordnen, spielt bei Mouton eine korrekte oder gar emphatische Textdeklamation kaum eine Rolle, und eine affektgeprägte oder bildhafte Motivik der Deklamation ist sehr selten. Dagegen herrscht eine außerordentlich ausgewogene Melodik vor, bei der die einzelnen Phrasen erst mit motivisch prägnanten und syllabisch deklamierten Einfällen anfangen, dann aber schnell in eine Melismatik übergehen, die eine stufige Bewegung und sanfte Rhythmik besitzt. Dabei zeigt sich der Komponist oft als begnadeter und origineller Melodiker.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Mouton

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoJohannes Ghiselin - Salve Regina

 
  
    #34
1
05.09.20 19:01


Johannes Ghiselin alias Verbonnet (auch Verbonetto, Barboneto) (* um 1455 in der Picardie; † zwischen 1507 und 1511 wahrscheinlich in Flandern) war ein franko-flämischer Komponist und Sänger der Renaissance.
Auf den zeitgenössischen Ruhm Ghiselins deutet der Druck von fünf seiner sechs überlieferten Messen durch den Verleger Petrucci im Jahr 1503 hin. Der nachweislich enge persönliche Kontakt zu Josquin führte auch zu gehäuften musikalischen Beziehungen zwischen einzelnen Werken beider Komponisten, während in seinen früheren Werken eine starke Orientierung am Vorbild von Johannes Ockeghem nachweisbar ist. In den fünf gedruckten Messen ist eine außerordentliche Vielfalt der Kompositionsmethoden anzutreffen: Umfangreiche Cantus-firmus-Messe, extrem konsequente Durchführung der Hexachorde, Ansätze zur Parodiemesse, Bemühungen um besondere Klanglichkeit, Einbeziehung von Choralzitaten. Besonders in seinem Spätwerk, der Messe „Ghy syt die wertste“, wo das Prinzip der Parodiemesse gegenüber dem Cantus-firmus-Prinzip gänzlich in den Vordergrund rückt, wird streckenweise eine kontrapunktische Dichte erreicht, die erst bei der nachfolgenden Komponistengeneration zum stilistischen Hauptmerkmal wird.

In seinem Motettenschaffen zeigt sich Ghiselin als typischer Komponist des ausgehenden 15. Jahrhunderts mit seiner Vorliebe für die Dreistimmigkeit (nur die wenigen Spätwerke sind vierstimmig), sowohl bei den geistliche Motetten, insbesondere den Marien-Motetten, als auch bei den weltlichen Stücken. Auch hier ist die Bemühung um motivische Durchdringung und satztechnische Rationalisierung erkennbar. Eine Sonderstellung besitzt die Komposition „Dulces exuviae“, eine Vertonung der Klage der Dido aus Vergils Aeneis, angeregt von der Vergil-Begeisterung von Isabella d'Este. Hier wird die Gliederung der Verszeilen besonders deutlich nachvollzogen und eine eindringliche, zwischen Homophonie und Polyphonie fein ausbalancierte musikalische Schreibweise angewandt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Ghiselin

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoAntoine de Févin - Sancta trinitas unus Deus

 
  
    #35
06.09.20 07:24


Antoine de Févin (* um 1470 in Arras; † Ende 1511 oder Anfang 1512 in Blois) war ein franko-flämischer Komponist, Sänger und Kleriker der Renaissance.
Der Schweizer Chronist und Musiktheoretiker Heinrich Glarean (1488–1563) schrieb im Jahre 1547, dass Févin ein Anhänger oder Schüler von Josquin Desprez gewesen sei und jung verstorben ist. Sein kompositorisches Werk, welches ausschließlich Vokalmusik enthält, fällt in eine musikgeschichtliche Zeit des Wandels; dies betrifft besonders die inzwischen vollständige Gleichberechtigung aller Stimmen als Träger des Kontrapunkts mit Imitation und ebenso des Textes. Bei Févin trifft dies mit einer offensichtlich sehr fruchtbaren kompositorischen Fantasie zusammen, so dass seine Werke in gewissem Sinne als zukunftweisend gelten können. Zusammen mit den anderen Kollegen an der französischen Hofkapelle Antonius Divitis und Jean Mouton hat er die Tradition der Parodiemesse begründet, nachdem es zu diesem Typus bei Johannes Ockeghem, Jacob Obrecht und Josquin Desprez einzelne Vorgängerwerke gibt. Die kompositorischen Techniken Josquins sind in abgewandelter und teilweise in zugespitzter Form in Févins Werk allgegenwärtig. Besonders in seiner Messe „Ave Maria“ findet sich ein besonderer Reichtum und herausragende Konsequenz der Verarbeitung des Typs der Parodiemesse. Häufig wählte er auch die Methode, einen Kontrast zwischen imitativen Abschnitten und homophonen Teilen herzustellen, wie es ab den 1490er Jahren öfters üblich war, oder auch zwischen zweistimmigen Abschnitten (Bicinien) und dem ganzen Chor.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antoine_de_F%C3%A9vin

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoJohannes de Stokem - Gloria de Beata Virgine

 
  
    #36
06.09.20 07:50


Johannes de Stokem (Stockem, Stokhem, Jean de Prato alias Stochem) (* um 1445 in Stokkem, damals im Fürstbistum Lüttich (?); † 2. oder 3. Oktober 1487 in Rom) war ein franko-flämischer Komponist, Sänger und Kleriker der frühen Renaissance.
Nachdem ein wesentlicher Teil der Kompositionen Stokems verloren gegangen ist, kann sich eine Würdigung seines Werks nur auf die verbliebenen Kompositionen beziehen. Manche seiner Chansons, die hauptsächlich Verarbeitungen schon bestehender Melodien darstellen, weisen zwar keine besonders originelle Inspiration auf, zeigen aber eine echte kontrapunktische Erfindungskraft. Diese Fähigkeit, die schon in dem Rondeau „Ha! traitre amours“ erkennbar ist, kommt in dem Duo „Ave maris stella“ zur vollen Entfaltung. Der Umstand, dass seine Chansons von Petrucci gedruckt wurden, spricht für ihre Beliebtheit. Insgesamt lassen sich die wenigen und posthum überlieferten musikalischen Zeugnisse kaum mit dem Bild eines Musikers vereinbaren, der solch eine brillante Karriere gemacht hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_de_Stokem





 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoMarbriano de Orto - Missa "L'homme Armé"

 
  
    #37
06.09.20 09:55
Marbriano de Orto (gebürtig Marbrianus Dujardin; * um 1460 in Tournai; † Januar oder Februar 1529 in Nivelles, belgische Provinz Brabant) war ein franko-flämischer Komponist und Sänger der Renaissance.
Zentrale Bedeutung für die Überlieferung von de Ortos Kompositionen nimmt Petruccis genannter Individualdruck von 1505 ein, der fünf der sechs überlieferten Messen des Komponisten enthält; weitere wichtige Handschriftengruppen stehen in enger Verbindung mit seinen päpstlichen und kaiserlich-habsburgischen Dienstherren. Seine Messen zeigen auf hohem Niveau seine zeit- und gattungstypische Kompositionskunst und sind alle vom Cantus-firmus-Typ (c.f.). Zu den frühesten Messen gehört die kanonische Messe „Ad fugam“, die kurz vor 1490 entstand und nicht in Petruccis Sammlung enthalten ist. Sie lehnt sich auch stilistisch mit ihrer Tendenz zu kleiner Gliederung und schweifender Melodik an den Stil der Ockeghem-Generation an. Ihr am nächsten steht die Messe „L’homme armé“, die das bekannte Volkslied in der verkürzten Fassung, mit dem c.f. meist im Tenor, in verschiedenen Zeitmaßen, Diminutionen und Transpositionen zitiert, wie es für die Josquin-Generation typisch war. Dagegen wird in seiner Messe „La belle se sied“ der c.f. freier behandelt. Hier wird die aus dem 13. Jahrhundert stammende Melodie gelegentlich ornamentiert, aber hauptsächlich imitiert; diese Messe fällt auch durch ihre farbige und vielfach akkordische Struktur auf. In der Messe „J'ay pris amours“ verwendet de Orto als Einziger diese anonyme, im 15. Jahrhundert sehr beliebte Chanson für eine Messe, bringt den Tenor und die oberste Stimme der Vorlage meist linear, teilweise sogar als c.f., lässt aber die polyphone Struktur der Melodie gänzlich beiseite, so dass die Komposition nicht als Parodiemesse im eigentlichen Sinn bezeichnet werden kann. Die Messe „Petita camusette“ verdankt ihre Namensgebung seitens Petrucci der zufälligen Ähnlichkeit des „Mi-mi-Motivs“ mit der Chanson Petita camusette. Weil hier aber weitere Bezüge zu dieser Melodie fehlen, gilt die Namensgebung als irrtümlich. In dieser längsten Messe de Ortos wird vielmehr der doppelte Quintsprung verarbeitet und Choralzitate stehen im Vordergrund, weshalb diese Messe in die Reihe von Mi-mi-Messen etwa von Johannes Ockeghem oder Matthaeus Pipelare eingeordnet werden kann. In der „Missa dominicalis“ schließlich werden unterschiedliche Choralmelodien paraphrasiert und im Credo werden zwei verschiedene Credo-Melodien miteinander kombiniert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marbriano_de_Orto

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoMarbriano de Orto - Missa Dominicalis: Agnus Dei

 
  
    #38
1
06.09.20 10:08


Leider unvollständig.  

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoAntoine Brumel- Lamentations of Jeremiah

 
  
    #39
06.09.20 15:58


Antoine Brumel (auch Brummel, Brommel, Brunello) (* um 1460 in der Diözese Laon; † nach 1513 in Italien) war ein franko-flämischer Komponist, Sänger und Kleriker der Renaissance.
Antoine Brumel war zu Lebzeiten bei seinen Zeitgenossen hoch geschätzt und galt noch im ganzen 16. Jahrhundert zusammen mit Josquin, Jacob Obrecht, Heinrich Isaac und anderen als besonderes musikalisches Vorbild. Auch viele Musiktheoretiker haben immer wieder seine Bedeutung betont, insbesondere der Schweizer Musiktheoretiker Heinrich Glarean, der in seinem Dodekachordon (1547) über Brumel schreibt: „Antonius item Brumel dignus qui inter eximios Symphonetas numeretur, magis tamen diligentia et arte ualuit quam naturae indulgentia“.

Seine Werke zeigen eine große Vielfalt der angewandten Techniken, teilweise mit einer Experimentierfreudigkeit, wie sie für die franko-flämische Musik der 3. Generation charakteristisch war. In vielen Fällen sind seine Kompositionen, zumindest streckenweise, auf klangliche Wirkung angelegt. Brumel benutzt dazu einige typische Mittel, die von seinen Zeitgenossen nicht in diesem Maße verwendet wurden, beispielsweise eine Vorliebe für eine homophone Satzweise und der Einsatz von ostinatoähnlichen Motivwiederholungen. Eine häufig verwendete Methode ist auch die antiphonale Gegenüberstellung von Stimmenpaaren in vierstimmigen Sätzen. Er verzichtet im Allgemeinen auf subtile klangliche und melodische Ausgewogenheit, wie sie in Josquins Werken zu finden ist, sondern er setzt auf eine rhythmisch und melodisch eindringliche Motivik. Brumels Werke zeigen eine souveräne Beherrschung des Kontrapunkts und ein beachtlich ausgeprägtes Verständnis für modale Zusammenhänge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antoine_Brumel

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoAntoine Brumel - Missa et ecce terrae motus

 
  
    #40
06.09.20 16:03

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoAntonius Divitis - "Agnus Dei"

 
  
    #41
06.09.20 18:48


Antonius Divitis (de Rycke, de Rijke, de Ryke, le Riche) (* zwischen 1470 und 1475 in Löwen; † um 1526) war ein franko-flämischer Komponist, Sänger und Kleriker der Renaissance.
Ähnlich wie bei vielen anderen franko-flämischen Komponisten seiner Zeit und seiner Vorgänger liegt der künstlerische Rang und der Reiz der Musik von Antonius Divitis vor allem in der kreativen Verarbeitung von schon vorhandenem melodischen Material (z. B. von Johannes Ockeghem oder Josquin). Die Motette „Ista est speciosa“ ist um einen Cantus-firmus-Tripelkanon herum aufgebaut; seine Magnificat-Vertonungen sowie die Motette „Gloria laus et honor“ sind Cantus-firmus-Paraphrasen auf höchstem kontrapunktischen Niveau. Der historisch und künstlerisch bedeutendste Teil seines Gesamtwerks sind jedoch die drei vorhandenen Messenvertonungen, frühe Vertreter der Parodiemesse nach den Vorläuferwerken von Ockeghem, Obrecht und Josquin. Diese nahm in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts ihren Anfang bei den Komponisten am französischen Hof; hier wurde nicht ein einstimmiger Cantus firmus, sondern ein kompletter vierstimmigher Satz als Vorlage verarbeitet.
Die technische Meisterschaft von Antonius Divitis, seine nicht-ostentative, aber immer klare Textvertonung und die reiche Fantasie im Umgang mit schon vorhandenem musikalischen Material stellen ihn den anderen franko-flämischen Komponisten seiner Generation (Mouton, Richafort, de Sermisy) ebenbürtig zur Seite.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antonius_Divitis

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoGiaches de Wert (II) - Peccavi super numerum

 
  
    #42
1
06.09.20 19:34


Nachtrag:
Das Madrigalschaffen von Giaches de Wert erreicht mit seiner kunstvollen Höhe durchaus den Rang von Orlando di Lasso oder Philippe de Monte (Alfred Einstein 1949). Der Musikforscher Ludwig Finscher hält es sogar für möglich, ihn vielleicht für den größten Madrigalkomponisten anzusehen, weil Wert, anders als Orlando di Lasso, seinen Madrigalstil über vier Jahrzehnte stets dynamisch weiterentwickelt hat und für eine virtuos-plastische und rhetorisch-dramatische Textvertonung neue Maßstäbe gesetzt hat. Er wurde in dieser Gattung auch Vorbild für Luca Marenzio und Claudio Monteverdi. Er verwendet literarisch anspruchsvolle Texte von Francesco Petrarca, Luigi Tansillo, Torquato Tasso und Giovanni Battista Guarini. Insbesondere hat der Komponist mit seinen 14 Vertonungen aus Tassos Gerusalemme liberata die typische Musikalität und dramatische Kraft dieser Gedichte effektvoll umgesetzt. Für Werts Madrigalstil ist grundsätzlich seine Sensibilität für den Sprachrhythmus charakteristisch, weil die Verse nicht nur genau deklamiert werden, sondern sogar in kontrapunktischen Sätzen kontrastreich und spannungsvoll rhythmisiert werden. „Er zeigt sich als geborener Dramatiker, arbeitet im Satz mit mehreren Motiven gleichzeitig und lässt immer das Bestreben erkennen, das für Motetten typische Prinzip der kleingliedrigen Reihung von Details durch die Bildung größerer, in sich homogener Formkomplexe zu überwinden“ (Hartmut Schick in der Quelle MGG).

https://de.wikipedia.org/wiki/Giaches_de_Wert

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoBenedetto Pallavicino - Dum complerentur a 8

 
  
    #43
07.09.20 18:05


Benedetto Pallavicino (* 1551 in Cremona; † 26. November 1601 in Mantua) war ein italienischer Komponist der späten Renaissance.
Benedetto Pallavicino war mit dem Verfassen von zehn Madrigalbüchern (vier-, fünf- und sechsstimmig) einer der populärsten Madrigalkomponisten seiner Zeit. Er entwickelte nach seinem Studium der Vokalmusik Venedigs 1584 einen eigenen ausdrucksstarken Kompositionsstil, der in der Folgezeit durch die künstlerische Auseinandersetzung mit Giaches de Wert und durch seine Kontakte zum benachbarten Hof von Ferrara beeinflusst wurde. Hier inspirierte gerade das concerto delle dame die glänzenden Koloraturen, die in seinem vierten Madrigalbuch von 1588 in Erscheinung treten. Während der Herrschaft Guglielmo Gonzagas war das gesellschaftliche Klima in Mantua von religiöser Strenge geprägt. Nach dem Ableben des Herzogs wich dies unter seinem Sohn einer aufgeschlosseneren Atmosphäre und regte Pallavicino zu eigenen musikalischen Experimenten an; in der darauf folgenden Zeit treten in seinen Madrigalen öfters ungewöhnliche Dissonanzen auf, auch kommt es zu einer zunehmenden Anwendung von Chromatik. Dies führte in seinen Madrigalen zu einer gesteigerten Expressivität und intensiveren Textausdeutung, was sich insbesondere in seinem sechsten Madrigalbuch aus dem Jahr 1600 feststellen lässt.

Von den geistlichen Werken Pallavicinos wurden nur wenige Werke nach seinem Tod gedruckt. Sie waren Jugendwerke im Stil der Prima pratica, wurden aber dennoch von seinen Zeitgenossen gern angenommen. Der Komponist Lodovico Viadana führt in der Vorrede zu seinen Salmo a quattro chori aus dem Jahr 1612 aus, er verdanke seine fortschrittliche mehrchörige Technik in den 16-stimmigen Eingangsteilen seines Jubilate und seines Laudate den Sacrae Dei laudes von Pallavicino, die 1605 herauskamen.

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoBenedetto Pallavicino - Libro de madrigali

 
  
    #44
07.09.20 18:19

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoBenedetto Pallavicino - Libro de madrigali (II)

 
  
    #45
1
07.09.20 18:40

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoLodovico Grossi da Viadana - Missa pro Defunctis

 
  
    #46
07.09.20 19:10


Lodovico Grossi da Viadana (auch Lodovico Viadana; * um 1560 in Viadana bei Parma; † 2. Mai 1627 in Gualtieri) war ein italienischer Komponist und Mitglied des Franziskaner-Observanten-Ordens. Seine musikalische Wirkungszeit ist an der Schnittstelle der Renaissance zur Barockzeit.
Sein Geburtsname war Lodovico Grossi. Möglicherweise lernte Viadana bei Constanzo Porta. Er erhielt 1594 den Posten des Chorleiters an der Kathedrale von Mantua. 1597 ging er nach Rom, zurück in Mantua wurde er 1602 Chorleiter an San Lucca. Anschließend war Viadana in gleicher Position in verschiedenen norditalienischen Städten, so auch in Concordia bei Venedig und in Fano aktiv. Von 1614 bis 1617 war er für seinen kirchlichen Orden in der Provinz Bologna tätig, neben Mantua noch in Ferrara und Piacenza. Um 1623 zog er sich in das Kloster Santa Andrea in Busseto zurück.
Viadana war der erste bedeutende Komponist, der die damals neuentwickelte Technik des bezifferten Basses in seinem Op. 12, den Cento concerti con il basso continuo - Concerti a una voce con l'organo einsetzte.
Seine Salmi a 4 cori op. 27 gehören zu seinen besten Werken. Sie sind im Concertato-Stil komponiert und stellen kontrastreich fünf Solostimmen, einen dreistimmigen Chor und verschiedene Instrumente (3 Orgeln, Chitarrone, Streicher, Fagotte und Trompeten) einander gegenüber.



 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoLodovico Grossi da Viadana - Salmi a quattro chori

 
  
    #47
07.09.20 19:24

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoChiara Margarita Cozzolani - Salmi a otto

 
  
    #48
08.09.20 07:41


Chiara Margarita Cozzolani (* 27. November 1602 in Mailand; † zwischen 4. Mai 1676 und 20. April 1678 ebenda) war eine italienische Sängerin und Komponistin.
Die überlieferte Musik weist Cozzolani als eine der bedeutenden Komponisten Mailands in der Mitte des 17. Jahrhunderts aus. Ihre Duette und Soli aus den Concerti sacri zählen nach Ansicht des New Grove zu den hervorragenden Beispielen des von Gasparo Casati geprägten lombardischen Stils. Diese Motetten zeichnen sich durch ausdrucksvolle, schnell vorgetragene Texte, Sequenzen, Melismen in ungleichmäßigen Abständen sowie parallele Terz-Intervalle aus. Ihre drei- und vierstimmigen Stücke hingegen gehen auf ältere Stile zurück. In der Marienvesper von 1650 wechseln sich Doppelchor-Antiphonen und konzertante Soli und Duette ab. Die im selben Werk veröffentlichten Concerti weisen einen vielseitigeren Stil als diejenigen von 1642 auf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chiara_Margarita_Cozzolani



Stilistische Ähnlichkeiten mit Francesco Cavalli (gleiches Geburtsjahr) sind unverkennbar:

 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoGiovanni Contino - Missa Illuminare Hierusalem

 
  
    #49
08.09.20 13:26


"Giovanni Contino ist um 1513 in Brescia geboren. Von 1541 bis 1551 stand er im Dienst des Kardinals Cristoforo Madruzzo in Trient. Darauf trat er die Stelle eines Domkapellmeisters von Brescia an und blieb es mit Unterbrechungen bis 1566. Aus der Zeit bis zu seinem Tod in Brescia im Jahre 1574 fehlen sämtliche Nachrichten."
[Propyläen - Welt der Musik - Komponisten Bd. I, S. 622]


 

58425 Postings, 4922 Tage boersalinoAntonio Maria Abbatini - Missa sexdecim vocibus

 
  
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08.09.20 14:31


Antonio Maria Abbatini (* 26. Januar 1595 oder um 1600 in Città di Castello; † vermutlich im August 1679 (oder 1677) ebenda) war ein italienischer Kapellmeister und Komponist.
Abbatini war ein Schüler seines Onkels Lorenzo Abbatini, der Kapellmeister am Dom seiner Heimatstadt war und möglicherweise von Giovanni Bernardino Nanino. Nach dem Tod des Onkels, übernahm Antonio Maria für eine kurze Zeit stellvertretend dessen Amt, bevor er in das Seminario Romano eintrat, wo er später zum Kapellmeister ernannt wurde. Von 1626 bis 1628 war Abbatini Maestro di cappella an der Lateranbasilika in Rom. Danach kehrte er in seine Heimatstadt zurück. 1632 erhielt er den Titel eines Kapellmeisters am Dom von Orvieto. Von 1635 bis 1640 war er wieder in seiner Heimatstadt tätig. Ab 1640 war er Kapellmeister an der Basilika Santa Maria Maggiore, wo ihm im Januar 1646, möglicherweise wegen eines Streits gekündigt wurde. Daraufhin ging er als Kapellmeister an San Lorenzo in Damaso. Im Mai 1649 wird er wieder als Kapellmeister an Santa Maria Maggiore genannt. Im Januar 1657 ging er an die Wallfahrtsbasilika in Loreto, wird aber 1672 wieder an Santa Maria Maggiore genannt, wo er bis 1677 blieb. In diesem Jahr zog er sich in seine Vaterstadt zurück, wo er noch bis zu seinem Tod, im Jahr 1679 das Amt des Kapellmeisters ausübte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Maria_Abbatini  

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