Morphosys: Substanz beginnt sich durchzusetzen
Klar, in einigen Jahren schon...lässt sich somit aus deinem Posting heraushören, dass MOR nichts für kurz- und mittelfristige Trader ist?!:)
6 Wochen fallende Kurse auf den Milliardendeal, inclusive 1. eigenem Klinikstart. Lässt sich ja gut an, die neue Zukunft....
dies ist das Potential eines MOR 103:
http://img112.imageshack.us/img112/7693/3slide15lt1.jpg
Und in solch einem bestimmt nicht langweiligen Markt bewegen wir uns:
http://img140.imageshack.us/img140/93/2007112720gl8.jpg
Also: Für den CC am Mittwoch schön Hausaufgaben machen und die richtigen Fragen stellen! ;)
16.01.2008 - Telefonkonferenz zum Entwicklungsprogramm MOR103
Die MorphoSys AG gab Ende Dezember 2007 bekannt, dass sie einen Antrag zum Start einer klinischen Phase-1-Studie für den firmeneigenen HuCAL-Antikörper MOR103 zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis gestellt hat.
Aus diesem Anlass wird MorphoSys am 16. Januar 2008 um 10:00 MEZ eine Telefonkonferenz (in englischer Sprache) sowie einen Audio-Webcast im Internet abhalten, in der der Vorstand der MorphoSys AG weitere Details zum Entwicklungsprogramm MOR103 und zur klinischen Studie bekannt geben wird.
Einwahlnummer: +49 (0)69 9897 2623 (Zuhörmodus)
Bestätigungsnummer: 5075940
Die Telefonkonferenz wird moderiert von:
Dr. Simon Moroney, Vorstandsvorsitzender
Dave Lemus, Finanzvorstand
Dr. Marlies Sproll, Vorstand für Forschung und Entwicklung
Ende des Größenwahns
Eine Tablette, eigentlich wie geschaffen, um die guten Vorsätze aus der Neujahrsnacht umzusetzen: Acornplia hilft gegen Übergewicht, Nikotinsucht und Alkoholabhängigkeit. Solche Hoffnungen nährte der Hersteller, der französische Pharmariese Sanofi-Aventis, noch vor gut einemJahr.
Inzwischen macht sich Ernüchterung breit: In den USA ist die angebliche Wunderpille, der Analysten einmal einen jährlichen Spitzenumsatz von fünf Milliarden Dollar zutrauten, bis heute nicht zugelassen. Statt sich über purzelnde Pfunde zu freuen, monierten die amerikanischen Medikamentenprüfer, dass Acomplia die Selbstmordgefahr bei Patienten erhöhe. Von den segensreichen Wirkungen wider den Missbrauch von Nikotin und Alkohol ist schon längst nicht mehr die Rede. In Deutschland ist das Mittel zwar erhältlich, wird aber von den Krankenkassen nicht erstattet.
So geht das immer häufiger in der Pharmaindustrie: Die Konzerne erleiden reihenweise mit ihren neuen Medikamenten Schiffbruch. Aus Hoffnungsträgern werden Flops: Vor einigen Wochen nahm Pfizer, der weltgrößte Pharmakonzern, sein angeblich so innovatives Insulinmittel Exubera wegen Erfolglosigkeit vom Markt. Konkurrent Novartis scheiterte in den USA mit seinem Reizdarmpräparat Zelnorm; es soll Herz- und Schlaganfälle ausgelöst haben. Das Diabetesmittel Avandia von GlaxoSmithKline wird mit Knochenbrüchen und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht.
Ganze fünf Medikamente, die Überlebenschancen und Behandlungsmöglichkeiten für Patienten entscheidend verbessern, konnten die großen Pharmaunternehmen im vergangenen Jahr bei der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA durchbringen, die seit einigen Jahren ganz genau hinsieht, wenn neue Pillen auf den Markt kommen. "Die Zahl der Neuzulassungen könnte auch 2008 auf dem Tiefpunkt bleiben", warnt die Ratingagentur Fitch.
Die Forschung lahmt und gerade die größten Unternehmen der Branche wie Pfizer, Novartis oder Sanofi-Aventis, die immer verkündet haben, dass Größe zum Erfolg führt, dass stärkere Forschungs- und Entwicklungsabteilungen mehr Medikamente hervorbringen und daher etliche Konkurrenten aufkauften, sind besonders betroffen. Tatsächlich steckte hinter dieser Flucht in die Größe eine gewisse Logik, schließlich können die Riesen der Branche die enormen Entwicklungskosten besser wegstecken als die Kleinen und haben eher eine Chance auf Blockbuster - Medikamente, die Milliardenumsätze einspielen.
Doch dieses Modell, das vor allem mit dem Namen des US-Konzerns Pfizer verbunden ist, hat eine Schattenseite: Die zunehmende Größe behindert nun die Entwicklung neuer Medikamente, denn die Großen der Branche - mit Umsätzen zwischen 20 und 30 Milliarden Euro - sind zu schwerfälligen Unternehmen mutiert, in denen etliche tausend Forscher und Entwickler nebeneinanderher arbeiten, die Hierarchien komplex und die Entscheidungswege lang sind. "Größe kann Unternehmen schwerfälliger machen. Die sind dann oft nur noch mit sich selbst und damit beschäftigt, sich zu organisieren", sagt Michael Brückner, Partner bei der Untemehmensberatung Accenture. Wendigere Unternehmen, etwa Boehringer Ingelheim aus Deutschland oder die amerikanische Genentech, die ihren Forschern mehr Freiheit lassen, bringen oft pfiffigere Medikamente zustande als die Großen.
"Sie kommen da irgendwann in eine Größenordnung, die nicht mehr so leicht zu managen ist", sagt Bayer-Chef Werner Wenning: "Kleinere, fokussierte Firmen haben oft eine höhere Produktivität in der Forschung." Mit einem Pillen-Umsatz von mehr als elf Milliarden Euro zählt Bayer, das 2007 ebenfalls ein Medikament wegen Nebenwirkungen vom Markt nehmen musste, zu den mittelgroßen Anbietern.
Im Vergleich zu anderen Branchen steht die Pharmaindustrie zwar noch gut da. Die Umsätze steigen, die Margen liegen oft bei 20 Prozent und mehr. Dennoch: Die Probleme häufen sich. Die Medikamentenschwäche ist nicht die einzige Herausforderung für die Konzerne. Milliardenumsätze gehen verloren, wenn demnächst etliche wichtige Patente ablaufen. Die Unternehmen kämpfen einerseits gegen Billig-Konkurrenten, die ihre Pillen nachbauen, und auf der anderen Seite gegen Regierungen und Krankenkassen, die niedrigere Preise für ihre Wähler und Versicherten fordern. IMS Health, das führende Marktforschungsinstitut der Branche, rechnet für 2008 nur noch mit einem weltweiten Wachstum von fünf bis sechs Prozent - schon in den vergangenen Jahren schrumpften die Zuwächse.
Entsprechend reagiert die Branche: Allein zehn große Unternehmen haben im vergangenen Jahr Stellenstreichungen an gekündigt - von ihren 732 500 Arbeitsplätzen fallen demnächst 50 000 weg. Beim Weltmarktführer Pfizer sind es 10 000 Stellen; Bayer Schering Pharma baut über 6 000 Jobs ab; der Schweizer Novartis-Konzern fast 4 000. Insgesamt etwa 1,1 Milliarden Euro will allein Novartis in den nächsten Jahren einsparen. Dazu sollen auch Hierarchien geschleift, Entscheidungen beschleunigt werden.
Ende vergangenen Jahres bauten die Schweizer ihre Forschungskooperation mit dem deutschen Biotech-Unternehmen Morphosys aus: Die Münchner sollen für Novartis Antikörper gegen Krebszellen finden. "Das ist natürlich auch ein Weg, um der Forschungsmisere zu entkommen", sagt Unternehmensberater Brückner: "Die Konzerne verlagern die Forschung in kleinere, produktivere Biotech-Unternehmen. Später, wenn es an die Entwicklung und Vermarktung der Substanzen geht, können die Konzerne dann wieder ihre Größenvorteile ausspielen." Eine ähnliche Kooperation hat auch gerade Sanofi-Aventis mit dem amerikanischen Biotech-Unternehmen Regeneron vertieft.
Es dürfte noch Jahre dauern, bis sich der neue Kurs für die Konzerne auszahlt doch eine Alternative gibt es nicht. So hat GlaxoSmithKline seine Forschung und Entwicklung völlig neu organisiert: Kleinere, schlagkräftigere Einheiten sind entstanden. Die Forscher arbeiten nicht mehr an einzelnen, abgetrennten Projekten, sondern haben jetzt ganze Krankheitsgebiete im Blick. Gleichzeitig müssen Wissenschaftler auch unternehmerische Entscheidungen treffen - über Budgets und Prämien.
"Wir können die Dinge nun sehr schnell vorantreiben", sagt etwa Jackie Hunter, die an einem Forschungszentrum des Konzerns in der Nähe von London das Arbeitsgebiet "Neurologie und Magen-Darm-Krankheiten" leitet, "wenn ich heute für ein spannendes Projekt 20 neue Chemiker einstellen will, dann kann ich das tun. Früher habe ich zahlreiche Konferenzen gebraucht, um das durchzusetzen.“ Ähnlich wie GlaxoSmithKline ordnen nun auch andere Konzerne, etwa Pfizer, ihre Forschung und Entwicklung neu. Sie müssten dabei noch mutiger vorgehen, findetJochen Duelli, Pharmaexperte bei der Beratung Bain: "Wenn die Unternehmen wirklich etwas verändern wollen, dann müssen sie ihren Forschern viel mehr Freiheiten lassen. So wie bei Genentech."
Das kalifornische Unternehmen gehört zum Schweizer Pharmakonzern Roche, der sich aus der Arbeit der Forscher und Entwickler bei seiner amerikanischen Tochtergesellschaft allerdings weitgehend heraushält. Genentech-Forscher machen sowieso, was sie wollen. Häufig jedenfalls: Die Biotech-Wissenschaftler dürfen während ihrer Arbeitszeit auch an eigenen Ideen tüfteln, an Projekten, die nicht vom Unternehmen vorgegeben sind.
Die Ergebnisse können sich trotzdem, oder gerade deswegen, sehen lassen: Mehr als ein Dutzend neuer Medikamente haben die Genentech-Labors hervorgebracht. Vor allem wichtige Krebsmedikamente, wie das Darmkrebspräparat Avastin. Der Harvard-Ökonom Gary Pisano hat errechnet, dass Genentech in der Vergangenheit - gemessen an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung fast doppelt so viele Wirkstoffe am Markt lanciert hat wie der ungleich größere US-Konzern Merck.
"Ein Forscher muss 30 Prozent seiner Zeit zur Verfügung haben, um nicht projektbezogen zu arbeiten", fordert Duelli. Nur dürfte sich das bei Novartis oder Pfizer kaum durchsetzen lassen: "Dort sind die Leitplanken viel enger", sagt Duelli. Die Aktionäre wollen endlich neue Medikamente auf dem Markt sehen, damit die schlaffen Kurse wieder in Schwung kommen.
Solche Sorgen hat Boehringer Inge!heim nicht: Der rheinland-pfälzische Hersteller, die Nummer 15 der Weltrangliste, ist als Einziger unter den großen Pharmaunternehmen der Welt noch in Familienbesitz. Da von der Börse kein Druck kommt, können die Forscher ruhiger arbeiten als anderswo. Sie sind erfolgreicher als Weltmarktführer Pfizer und haben Top-Medikamente etwa gegen Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck und Prostatakrebs gefunden. Boehringer-Wissenschaftler seien kreativer und selbstständiger, heißt es anerkennend in der Branche. Im vergangenenJahr ist das Unternehmen wieder stärker als der Markt gewachsen. Zum siebten Mal in Folge.
An großen Übernahmen hat Unternehmenschef Alessandro Banchi kein Interesse gezeigt. Selbstbewusst tritt er in der Branche auf. Und zum Weltmarktführer fällt ihm nur das ein: "Das Pfizer-Modell ist fehlgeschlagen."
Umsatz
Partnerprojekte
Klinische Pipeline
Passt das so zusammen?
Marktkapitalisierung zum 31.12.
Kurs zum 31.12.
Aber vielleicht koppeln sich Biottecs jetzt endlich mal positiv vom Restmarkt ab, nachdem sie die Haussee kaum mitgemacht haben?
http://www.morphosys.com/de/jobs/offene_stellen-274.html
Und ab 2009ff ein neues Firmengelände weil das alte nach Jahren zu klein wird. Mal sehen, ob Wachstum auch mal wieder als Erfolg an der Börse honoriert wird......
Da wäre eine Kooperation mit Intercell denkbar. Würde möglicherweise auch beiden einen schub geben. Und Infektionskrankheiten haben einen großen Vorteil gegenüber Krebs und anderen üblen Krankheiten: Der eerfolg eines Präparates lässt sich wesentlich schneller beurteilen. Das beschleunigt die Klinik ungemein.
Corporate news- Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch Hugin.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Corporate news- Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch Hugin.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Die MorphoSys AG (Frankfurt: MOR; Prime Standard Segment) gab Ende
Dezember 2007 bekannt, dass sie einen Antrag zum Start einer
klinischen Phase-1-Studie für den firmeneigenen HuCAL-Antikörper
MOR103 zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis gestellt hat.
Aus diesem Anlass wird MorphoSys am 16. Januar 2008 um 10:00 MEZ eine
Telefonkonferenz (in englischer Sprache) sowie einen Audio-Webcast im
Internet abhalten, in der der Vorstand der MorphoSys AG weitere
Details zum Entwicklungsprogramm MOR103 und zur klinischen Studie
bekannt geben wird.
Einwahlnummer: +49 (0)69 9897 2623 (Zuhörmodus)
Bestätigungsnummer: 5075940
Die Telefonkonferenz wird moderiert von:
Dr. Simon Moroney, Vorstandsvorsitzender
Dave Lemus, Finanzvorstand
Dr. Marlies Sproll, Vorstand für Forschung und Entwicklung
Zu dieser Telefonkonferenz bieten wir Ihnen die Möglichkeit, eine
parallele Folienpräsentation im Internet unter
http://www.morphosys.de zu verfolgen.
Die komplette Präsentation wird auf der Internetseite des
Unternehmens zur Verfügung gestellt.
Im Anschluss an die Konferenz haben Sie die Möglichkeit, einen mit
den Folien synchronisieren Audio-Replay der Konferenz unter
http://www.morphosys.de/Telefonkonferenzen abzurufen.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Dr. Claudia
Gutjahr-Löser, Head of Corporate Communications & Investor Relations,
Tel: +49 (0) 89 / 899 27-122, gutjahr-loeser@morphosys.com oder Mario
Brkulj, Manager Corporate Communications & Investor Relations, Tel:
+49 (0) 89 / 899 27-454, brkulj@morphosys.com.
--- Ende der Mitteilung ---
....Die Konsumnachfrage in den USA schwäche sich offensichtlich ab und es gebe keine Anzeichen, wonach es wieder besser werde, kommentierte Investment-Stratege Michael Metz von Oppenheimer & Co.
...Großer Zinsschritt erwartet
Inzwischen geht man sogar davon aus, dass die US-Notenbank den Leitzins bei ihrer Sitzung Ende Januar ungewöhnlich deutlich senkt. Die meisten Anleger erwarten eine Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt auf 3,75 Prozent, einige halten auch einen stärkeren Zinsschritt für möglich.
==> Egal was die Fed machen wird, es wird weiter nach unten gehen!
Nochmal zur Einstimmung für morgen:
AnalystCorner: MorphoSys - Günstiger
Qualitätswert im Gesundheitssektor
Basisdaten
WKN 663200
Branche Biotechnologie
Land Deutschland
Aktuelle Empfehlung Kaufen
Kurs bei Besprechung 44,95 Euro
Datum 04.01.2008
Die MorphoSys AG geht ihren Weg sehr erfolgreich
und in den letzten Wochen mit Sieben-
Meilen-Stiefeln. Mit der Ankündigung zum
Jahreswechsel, erstmals einen in Eigenregie
entwickelten Antikörper in die klinische Prüfphase
zu bringen, wandelt sich der Biotech-
Dienstleister zu einem vollwertigen
Medikamententwickler und erschließt sich
damit ganz neue, hoch profitable Ertragsquellen.
"MorphoSys wird damit auch zum
interessanten Biotech-Investment für Nicht-
Spezialisten an der heimischen Kurstafel",
meint Thomas Schießle von MIDAS-Research,
der davon ausgeht, dass die Veröffentlichung
der Studien-Details zu MOR 103 Mitte Januar
das Kurspotenzial weiter vergrößert.
AnalystCorner fragte nach.
AC: Herr Schießle, warum ist der Start der klinischen
Prüfphase des ersten firmeneigenen Antikörpermedikamenten-
Kandidaten von MorphoSys, MOR
103, so wichtig?
Schießle: MorphoSys widerlegt damit nicht nur
die Skeptiker, die das Münchner Biotech-Unternehmen
lediglich als reinen Dienstleister rund um
die Antikörperentwicklungen gesehen haben.
AC: Sondern?
Schießle: Sondern verlängert künftig mit dem
Aufbau des Know-hows über die klinischen Prüfphasen
sowie die Platzierung von neuen Medikamenten
im Markt die Wertschöpfungskette
entscheidend - und zwar um die profitabelsten,
aber auch risikoreichsten Teile.
AC: Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Schießle: Mit einer wachsenden Zahl an Eigen-
entwicklungen bekommt die Aktie einen sehr viel
größeren Profithebel. Dann wird nicht mehr das
Geschäft mit Katalogen über Antikörper für
Laborzwecke die Analystenschätzungen beherrschen,
sondern die Entwicklung der Pipeline an
eigenen neuen Therapeutika, denn hier wird das
wirklich große Geld verdient.
AC: Haben sich die Investoren also auf teuere
Einlizenzierungen von Wirkstoffen einzustellen?
Schießle: Eindeutig nein. Der Clou ist ja, dass die
Münchner bei den bestehenden 50 Technologieund
Entwicklungspartnerschaften sehr oft das
Recht zur Einlizenzierung der mit der hauseige-
nen HuCAL-Technik optimierten Pharma-Wirkstoffe
vereinbart haben. Damit eröffnet sich ein
deutlich preiswerterer Nachschubweg, der weit
weniger Risiko als die so genannte Buy-and-build-
Strategie hat. Die Anlaufphase bis hierhin war allerdings
auch eine längere.
AC: Wie ordnen Sie den jüngsten Vertragsschluss
mit Novartis hier ein?
Schießle: Die semi-exklusive Vereinbarung mit
den Schweizern sichert bedeutende Einnahmen
und reduziert damit die Komplexität des Unternehmens
- das heißt, es besteht nicht mehr das
Risiko, dass einzelne Verträge nicht verlängert
werden. Das scheint uns eine wichtige Voraussetzung,
um das risikoreichere Eigenentwicklungsgeschäft
mit Erfolg und beherrschbarem
Stress-Pegel zügig auszubauen.
AC: Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?
Schießle: Insgesamt belaufen sich die vertraglich
zugesicherten jährlichen Zahlungen über die
zehnjährige Vertragslaufzeit auf mehr als 600 Mio.
USD - zusammen mit den künftigen AbD-Gewinnen
also eine grundsolide Basis zur Finanzierung
des bevorstehenden Pipelineaufbaus.
AC: Was für ein Potenzial wird denn mit dem
Wirkstoffkandidaten MOR 103 ins Visier genommen?
Schießle: Was wir heute schon kennen ist das
Indikationsgebiet der entzündlichen Erkrankungen,
im Fachjargon RA genannt. Weitere wesentliche
Details sollen am 16. Januar bekannt gegeben
werden.
AC: Aber existieren nicht bereits reichlich wirksame
RA-Medikamente?
Schießle: Das stimmt, aber eine Heilung ist bis
heute nicht möglich. Als Standardmedikation bei
den milden bis mittelschweren Formen der RA
hat sich das generische Methotrexat etabliert.
Dazu kommt - mit Einschränkungen - Arava von
Sanofi-Aventis, bei Therapieversagen auch die
sehr viel teureren Präparate Embrel, Humira oder
Remicade.
AC: Was ist bei diesen anders?
Schießle: Sie gehören zu der neuen Generation
von Basismedikamenten mit genetisch hergestellten
Eiweißsubstanzen und hemmen sowohl in den
Gelenken als auch im übrigen Körper gezielt den
Tumor-Nekrose-Faktor als einen der wichtigsten
Entzündungsbotenstoffe.
Es ist gut möglich, dass MOR 103 als eine Alternative
zu diesen TNF-a-Blockern mit ihren rund 6
Mrd. USD Jahresumsatz positioniert werden soll.
AC: Also Blockbuster-Potenzial für MOR 103?
Schießle: Durchaus, denn über 6 Mio. Menschen
leiden an unterschiedlich schweren Formen der
RA - und jedes Jahr kommen ca. 1,5% neue Patienten
dazu. Aber: Nicht einmal 25% der RA-Patienten
kann bis heute eine adäquate Therapie
angeboten werden.
AC: Was bedeutet das für die Börsenbewertung von
MorphoSys?
Schießle: Immer offensichtlicher wird das günstige
Chance-Risiko-Profil der Aktie. Der Titel
entwickelt sich nach unserer Meinung vom typischen
Biotech-Dienstleistungstitel zum Qualitäts-
wert im Gesundheitssektor mit der Folge, dass
immer mehr Generalisten die Aktie entdecken -
zumal die Unternehmensstory in letzter Zeit wesentlich
transparenter geworden ist. Es ist abzusehen,
dass die Wachstumsgeschwindigkeit zunimmt,
mit der Folge spürbar fallender Multiples.
AC: Die Aktie bewegt sich weiterhin in einem breiten
Kurskorridor. Sind denn die Aussichten bereits
eingepreist?
Schießle: Nein, die Bewertung scheint uns alles
andere als ausgereizt. Zinsen wir die von uns geschätzten
künftigen Erträge aus den laufenden
Programmen mit Kunden zur Medikamentenentwicklung
sowie dem Verkauf von Antikörpern
an Labors mit für das Dienstleistungsgeschäft sicher
konservativen 11,5% ab, resultierte schon
bisher ein Zielkurs von 71 Euro.
AC: Und was ist darüber hinaus möglich?
Schießle: Mit den für den 16. Januar angekün-
digten
Details zum 103-Projekt und den dadurch
geschürten Erwartungen zum weiteren Ausbau der
Pipeline an Eigenentwicklungen sollte es dann in
den nächsten Monaten reichlich Gelegenheit für
Zielkurserhöhungen durch die Analysten geben.
AC: Und wo sehen Sie die Gefahren?
Schießle: MorphoSys hat mit viel Geduld ein
wirklich breit verankertes Geschäftsmodell aufgebaut
und am Markt etabliert. Gleichwohl ist
die Antikörper-Medikamentenentwicklung bei
Leibe nicht frei von Fehlversuchen. Es wird also
Rückschläge geben, die durch eine spürbar steigende
Zahl an Projekten aber mehr als ausgeglichen
werden sollte. Dieses Prinzip findet ja auch
Eingang in unsere Methode der Kurszielbestimmung.
Im Übrigen sollte die aktuell
niedrige Bewertung mögliche Kursrückgänge eingrenzen.
Das Gespräch führte Robert Burschik