Leser des Bären-threads
Seite 70 von 108 Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14 | ||||
Eröffnet am: | 23.02.08 10:39 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 3.691 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 00:14 | von: Katharinaqtrv. | Leser gesamt: | 340.287 |
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Die Politik der Fed ist wirklich ziemlich unorthodox. Sie hat ihre Bilanzsumme in spektakulärer Weise ausgeweitet, von weniger als 1 Billion Dollar auf mehr als 2 Billionen Dollar. Sie kauft immer mehr schlechte oder toxische Wertpapiere von den Banken auf und nimmt sie in ihre Bilanz. Das Problem ist, dass trotz der 150-Prozent-Ausweitung der Basis der deflationäre Druck weiter zunimmt und engere Geldmengen wie M1 und M2 eher sinken. Obwohl Banken herausgehauen werden, schrumpft die Kreditvergabe. Sie horten das Geld einfach, weil sie sich für noch größere Turbulenzen wappnen wollen. Die Verluste steigen weiter, weil die Häuserpreise noch weiter fallen und damit die mit Hypotheken besicherten Wertpapiere verfallen. Nach einigen Schätzungen übersteigen die Verluste inzwischen das gesamte Eigenkapital aller Banken. Das heißt, es gibt eine generelle Insolvenz des Finanzsystems.
http://www.faz.net/s/...B69AFA69DC34A72DAC~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Die Bad Bank existiert doch schon. Es ist die Fed, die besonders seit September wie eine Bad Bank agiert. Brauchen wir noch eine Bad Bank, um die Fed zu entlasten, damit nicht zu offensichtlich wird, dass die Fed ein Abladeplatz für Giftpapiere geworden ist? Das Problem mit einer separaten Bad Bank ist die Bewertungsfrage für die Papiere, die sie kaufen würde. Keiner weiß, was diese Papiere noch wert sind. Wenn die Banken effektiv insolvent sind, dann sollten sie besser in staatlichen Besitz überführt werden.
Ist das die Ironie der Geschichte, wenn zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus praktisch das gesamte westliche Finanzsystem verstaatlicht würde?
Die Verstaatlichung darf nur temporär sein, sie muss die Restrukturierung des Systems bringen. Finanzkrisen gab es immer wieder. Wichtig ist, dass wir Finanzmärkte als evolutionäre Systeme begreifen. Die derzeitigen Schritte zur Krisenabmilderung sollten nicht den Evolutionsprozess verhindern. Die Dinosaurier müssen sterben, aber möglichst mit geringen Schmerzen, nicht durch große Bankrotte, weil die das gesamte Finanzsystem und die Wirtschaft erschüttern. Nach dem Absterben der Dinosaurier entstehen neue Lebensformen. Die Staatsinterventionen dürfen diesen Prozess der Evolution nicht stoppen oder verzerren. Die Gefahr der staatlichen Intervention ist, dass sie wie in Japan diesen Erneuerungsprozess verhindert, wenn sie Zombie-Banken erhält, die lebend tot sind und nicht mehr funktionieren.
http://www.faz.net/s/...B69AFA69DC34A72DAC~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Der amerikanische Kongress hat es geschafft, das große Konjunkturprogramm in einen politischen Kuhhandel zu verwandeln. Im Englischen spricht man von "pork barrel" - also einem Fass voller Fleisch, aus dem sich jeder bedient. Den Kongress zu bitten, 800 Milliarden in vernünftiger Weise auszugeben, ist so, als würde man eine Gruppe von Alkoholikern bitten, eine Bar vernünftig zu leiten. Ich glaube, das Paket wird kaum oder gar keinen makroökonomischen Effekt haben.
800 Milliarden werden keine Wirkung zeigen? Nach keynesianischer Auffassung spielt es keine Rolle, ob vernünftige Projekte geplant werden, sondern nur, dass das Geld die Nachfrage stärkt.
Wir leben aber nicht in einer keynesianischen Welt. Keynes hat ja in den dreißiger Jahren schon gesagt, dass seine Ideen besser in einer geschlossenen Volkswirtschaft, sogar in einer totalitären Volkswirtschaft funktionieren würden. Wenn man die Staatsausgaben in einer offenen Volkswirtschaft stark erhöht, also einer mit freiem Handel und freien Kapitalströmen, dann versickert sehr viel Geld.
http://www.faz.net/s/...B69AFA69DC34A72DAC~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Es gibt die Gefahr einer Explosion öffentlicher Schulden. Das Staatsdefizit im laufenden Jahr könnte auf 1,5 Billionen Dollar hochgehen. Billionen-Dollar-Defizite über einige Jahre werden den Schuldenberg auf eine Höhe wachsen lassen, die man seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen hat. Wir erleben momentan die finanziellen Symptome eines Weltkriegs - ohne den Krieg. Wer jetzt in Regierungsanleihen investiert, tut dies in einer gefährlichen Zeit.
Wer soll eigentlich all die Staatspapiere kaufen?
Es ist nicht klar, ob der internationale Finanzmarkt mit so einer Masse an neu begebenen Anleihen fertig wird. Ich halte es für gut möglich, dass die Zinsen für Staatspapiere bald hochgehen, was die Staaten mit höheren Zinslasten beschwert. Anders als etwa in Japan ist die Sparquote in den Vereinigten Staaten sehr gering. Also wird die Fed einen ziemlich großen Anteil der Staatsanleihen diskontieren müssen. Im Klartext: Die Fed druckt Geld und gibt es der Regierung.
Was bedeutet das für den Dollar?
Es ist ein schlechtes Zeichen für den Dollar. Ich glaube, er könnte erheblich abwerten. Und dann gäbe es vermutlich den Vorwurf, dass die Amerikaner ihre Währung "manipulierten", so wie sie es gerade den Chinesen vorwerfen. Werden dann andere auch versuchen, ihre Währung abzuwerten? In den dreißiger Jahren gab es ein Abwertungsrennen, das die Weltwirtschaftskrise verschärft hat.
http://www.faz.net/s/...B69AFA69DC34A72DAC~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Auto-Überkapazitäten bestehen. Das Auto scheint die 2. emotionale Obsession
des Deutschen zu sein. Dabei wird jeder Cent sofort an GM überwiesen.
Das wird anscheinend der teuerste Bundestags-Wahlkampf aller Zeiten.
Der Abgesang auf Opel erfolgt dann nach der Bundestags-Wahl.
http://www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/...f%FCr-Opel/478556.html
wegen 1,30 € entlassen worden ist, während Banker, die Milliardenverluste ver-
ursacht haben, weiterhin ihre Positionen ausüben.
Dabei hat er vergessen anzuführen, dass auch deutsche Politiker, die durch
ihre zahlreichen Gesetzesveränderungen die Handelbarkeit der toxischen
US-amerikanischen Finanzprodukte in der BRD erst ermöglicht haben, ebenfalls
ihre politischen Positionen noch ausüben. Gleiches gilt z. T. für Politiker in Aufsichts-
ratsfunktionen der Landesbanken. Während in Bayern die Konsequenzen gezogen
worden sind, gilt dies für Schleswig-Holstein und Hamburg nicht. So üben z. B.
die CDU-Politiker Peiner und Freytag weiterhin ihre Aufsichtsratsfunktionen bei der
HSH Nordbank aus, die Verluste in nahezu allen denkbaren Bereichen erwirt-
schaftet hat (z. B. US-amerikanische Immobilien, Lehman, Island). Diese Ver-
luste können Schleswig-Holstein und Hamburg in die Gefahr eines Bankrotts
bringen. Da fragt man sich wirklich, was die Aufsichtsräte bei der Landesbank
eigentlich machen, wahrscheinlich nur kassieren (?). Zu allem Hohn wird Super-
Senator Freytag (CDU), der sich selbst zuletzt mit Hamburgs grundsolider Haus-
haltsführung gebrüstet hat, auch noch als möglicher Nachfolger Ole v. Beusts
auf den Bürgermeisterstuhl gehandelt.
Mittwoch, 25. Februar 2009
Deutsche Wirtschaft in schlechterer Verfassung als die der USA. Roubini: Wenn wir Glück haben, dann wird es vielleicht Ende 2010 langsam besser. Politiker haben die Folgen der US-Krise "massiv unterschätzt".
Der amerikanische Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini sieht die Weltwirtschaft "im freien Fall" und die deutsche Wirtschaft in einer schlechteren Verfassung als die der USA. "Rechnet man die aktuellen Zahlen für das vierte Quartal 2008 aufs Jahr hoch, dann fällt die Wirtschaftsleistung im Moment um acht Prozent.
Damit geht es Deutschland zurzeit schlechter als den USA", sagte er in einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des stern. Rechne man die jüngsten Zahlen für die Länder der Eurozone aufs Jahr hoch, käme man auf einen Rückgang von bis zu sechs Prozent. In Japan wären es laut Roubini sogar zwölf Prozent, in den USA dagegen "nur" 3,8 Prozent.
Der US-Professor, der die Finanzkrise richtig vorhergesagt hatte und seither "Dr. Doom", also Dr. Untergang genannt wird, äußerte sich besonders besorgt über die Dynamik der Abschwächung: "Diese Krisen verlaufen sehr schnell. Und sie verlaufen gleichzeitig." Früher seien Krisen in einem Land durch Wachstum in anderen Ländern abgefedert worden. "Doch jetzt ist die Weltwirtschaft buchstäblich im freien Fall."
Roubini sagt der Weltkonjunktur eine lange Durstrecke voraus. Sie habe im Dezember 2007 angefangen - " und wenn wir Glück haben, dann wird es vielleicht Ende 2010 langsam besser". Doch es sei auch möglich, dass es viel länger dauere, warnte der Ökonom im stern: "Ich glaube, die Weltwirtschaft wird in eine Phase der Deflation eintreten: fallende Preise, auch für Rohstoffe, steigende Arbeitslosigkeit." Eine weltweite Stagnation über Jahre, das sei das größte Risiko.
Der 50-Jährige rügte im stern, dass die europäischen Politiker die Folgen der US-Krise "massiv unterschätzt" hätten. Der Kontinent hinke bei der Krisenbekämpfung immer noch hinterher: "Europa hat bislang zu wenig getan." Offenbar handele man nach dem Motto: "zu wenig, zu spät".
Roubini forderte weitere Zinssenkungen: "Die Zinsen der Zentralbanken sind immer noch zu hoch. Sie sollten bei null Prozent liegen." Außerdem seien Steuererleichterungen, umfassende Konjunkturpakete und Hilfen für notleidende Banken erforderlich.
http://www.mmnews.de/index.php/200902252352/...st-im-freien-Fall.html
Wann beginnt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin damit, ihre Aufsichtspflicht zu erfüllen? Das Wall Street Journal hat beispielsweise eine 103.000-Dollar-Hütte in Avondale, Arizona, auf ihre Werthaltigkeit hin untersucht. Das Ergebnis verblüfft nicht nur Experten (http://online.wsj.com/article/SB123093614987850083.html). Warum haben unsere staatlichen Kontrollorgane die Kreditpakete nicht ähnlich akribisch untersucht? Derweil bringen die Strippenzieher ihre Beute in Sicherheit. Lehmann-Brothers-Chef Richard Fuld verwandelte seine 14-Millionen-Dollar-Villa - quasi über Nacht - in eine 100-Doller-Hütte.
Die überschrieb er sodann seiner Frau. Vielleicht gibt es in der einen oder anderen Kredit-Wundertüte ja ähnlich werthaltige 100-Dollar-Hütten. Die Finanzkrise wäre dann - ebenfalls über Nacht - nur noch halb so schlimm.
http://www.mmnews.de/index.php/200902252349/.../Wirtschaftskrise.html
Fondsmanager blicken optimistisch auf China
19. Februar 2009 Sorgte die Chinaphantasie schon in den vergangenen Jahren des liquiditätsgetriebenen Wachstums- und Börsenbooms für Phantasie bei den Anlegern, so scheint sich diese nun zu wiederholen. Denn in einer monatlich stattfindenden Umfrage von Merrill Lynch befragten Fondsmanager sind so optimistisch für China wie zuletzt im Juli des Jahres 2007.
Gerade noch 21 Prozent der befragten 212 Manager gehen davon aus, dass sich das chinesische Wachstum weiter abschwächen wird. Im Januar waren noch 70 Prozent gerade davon ausgegangen. Die veränderte Wahrnehmung macht sich auch global bemerkbar. Obwohl beinahe alle der Befragten zugeben, dass sich die Welt in einer Rezession befinde, rechnen nur noch sechs Prozent der Fondsmanager damit, dass sich die Lage noch weiter verschlechtern wird. Im Januar waren noch 24 Prozent von einer Verschlechterung ausgegangen.
http://www.faz.net/s/...F5A1A1B79A95A80818~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://www.ariva.de/DAX_Jetzt_noch_short_gehen_c2900736
Viel besser geeignet die aktuellen Probleme in den Griff zu bekommen ist die Ursachenbekämpfung. Da die Ursachen der Krise in der Anhäufung des Schulden-Babylons und der immer weiter zunehmenden Vermögensdisparität liegen, bleiben nur zwei mögliche Lösungsansätze:
1. Eine hohe und progressive Besteuerung der grossen Vermögen, damit das Geld wieder in den Innovationskreislauf der Wirtschaft zurückfliesst.
2. Die Reformation des Geldsystems, wobei der Staat sich wieder sein natürliches Recht nimmt, Geld selbst zu drucken, ohne dafür Zinsen an Privatbanken bezahlen zu mwww.wissensnavigator.com www.bankingcockpit.com, www.wallstreetcockpit.com,
http://www.mmnews.de/index.php/200902262361/...s-21.-Jahrhundert.html
Wenn es genügend Kredite für die Wirtschaft gibt, können auch die Zinsen angehoben werden, denn wenn es den USA an etwas mangelt, dann ist es eine höhere Sparquote. Diese lässt sich jedoch nicht durch niedrige Zinsen und das Verschenken von Steuergeldern an Banken realisieren, da hier falsche Anreize und Zeichen gesetzt werden.
http://www.mmnews.de/index.php/200902272369/...Obamas-Denkfehler.html
Pro Person erhielt die Topgruppe der Verdiener das 440-fache an Gehalt als eine durchschnittliche Person der unteren Einkommensklasse. Damit haben sich diese Zahlen seit dem Jahr 1980 nahezu verdoppelt. Es hat nun beileibe nichts mit Sozialismus zu tun, wenn man von den so genannten Eliten, dass der Mittelschicht gestohlene Geld über höhere Steuern wieder eintreibt.
Die angebliche Wirtschaftsfeindlichkeit einer solchen Maßnahme lässt sich sofort entkräften, da es gerade die Akkumulierung von Kapital in immer weniger Händen war, welche die Weltwirtschaftskrise erst ermöglicht hat. Wenn Obama als erfolgreich die vielleicht größte Depression der Wirtschaftsgeschichte bekämpfen will, dann muss er hier ansetzen. Der Schlüssel im Erfolg seiner Wirtschaftspolitik wird darin liegen, dass die Reallöhne der unteren Einkommensgruppen und der Mittelschicht wieder ansteigen. In den USA wirft mittlerweile nur noch jeder zweite Arbeitsplatz ein Gehalt ab, welches für die Aufrechterhaltung eines Familienhaushaltes ausreicht.
Die Folge sind Doppel- oder Dreifachbeschäftigungen mit oftmals erheblichen sozialen Konsequenzen für allein erziehende Mütter, Väter und ihre Kinder. Für Ludwig Erhards Mahnung, dass der Tatbestand einer sozialen Marktwirtschaft nur dann erfüllt werden kann, wenn "echte Reallohnsteigerungen" möglich werden, war im Neoliberalismus kein Platz.
- Die Vermögensdisparität umkehren
Wenn Obama also später daran gemessen werden wird, ob seine Wirtschaftspolitik erfolgreich war, dann muss er es schaffen, die Vermögensdisparität wieder umzukehren und die 10 % der US-Bevölkerung die zwei Drittel der Vermögenswerte kontrollieren, durch höhere Steuern zur Solidarität zu zwingen.
Hätte Roosevelt in den 30er Jahren hier angesetzt wäre sein New Deal wesentlich erfolgreicher gewesen. Obama hat jetzt die Chance, der Welt zu zeigen, dass Amerika nicht nur die Rassentrennung durch seine Präsidentschaft endgültig überwinden wird, sondern auch die Einkommenstrennung, die zu einer der ungerechtesten Ökonomien geführt hat, die die Welt je gesehen hat.
http://www.mmnews.de/index.php/200902272369/...Obamas-Denkfehler.html
sind, ohne dass sich die Kreditklemme gebessert hat - kein Wunder in
Zeiten der Deflation wird gehortet bzw. an die Globalisierungsclique abgeführt -,
echauffieren sich Wall Streeter, dass ein relativ geringer Betrag für die
Hilfe der Hypo-Schuldner verwendet wird und rufen zum Aufstand auf.
Dabei ist diese Hilfe im Gegensatz zur Bankenunterstützung sinnvoll.
http://isht.comdirect.de/html/news/actual/...24704&iOffset=0&iPage=15
News - 27.02.09 09:51
Wall Streeter: Revolte gegen Barack Obama
Bei den Händlern an der Wall Street hatte der 44. Präsident der USA bereits vor seiner Wahl einen schweren Stand. Doch jetzt ruft die Finanzgemeinde zur offenen Revolution auf.
Rick Santelli, der aufgedrehte Bondexperte, der für den TV-Sender CNBC aus Chicago berichtet, fordert eine "Chicago Tea Party". So wie vor 236 Jahren in Boston englischer Tee in den Hafen gekippt wurde, so sollten sich Investoren jetzt alle in Chicago versammeln und Derivate in den Lake Michigan schmeißen.
Stein des Anstoßes ist das 75 Mrd. $ schwere Programm zur Stabilisierung des US-Immobilienmarkts, das Barack Obama vorige Woche vorgestellt hatte. Sein Plan sieht vor, Zwangsversteigerungen zu verhindern. "Prima, dann belohnen wir schlechtes Verhalten", sagt Santelli und wettert: Das sei doch wie in Kuba. Dort habe es einst auch eine ordentliche Konjunktur gegeben, bis das Individuelle durch das Kollektive ersetzt wurde.
Auch an der Wall Street wurde kritisiert, dass mit der Unterstützung für "Loser-Hypotheken" dem Immobilienmarkt und der Konjunktur nicht geholfen wird. Der Pressesprecher des Weißen Haus, Robert Gibbs, antwortete prompt. Santelli solle erst mal den Bericht runterladen und lesen. Dann würde Gibbs ihm gern bei einem Kaffee den Plan erklären - allerdings entkoffeiniert für den aufgedrehten TV-Mann.
Liebe Genossen und Genossinnen, ihr werdet euch fragen, was hat ein deutscher Aussenminister vor dem Rüsselsheimer Opel-Werkstor zu suchen? Nichts ... denn ich bin hier um als Kanzlerkandidat Wählerstimmen für die Bundestagswahl zu sammeln. Deshalb finde ich es geil, dass Ihr alle hier seid um für mich zu trommeln. Auch begrüsse ich die zahlreichen Medien, die meine Propagandarede in die gute Stube der Bundesbürger tragen werden.
Aber ich bin trotzdem auch als Aussenminister hier, denn Rüsselheim zählt doch zum Ausland, mit GM als Besitzer von Opel, und deshalb muss ich Deutschland hier gegenüber unseren Besatzern ... ich meine amerikanischen Freunden vertreten.
Deutschland ist Autoland und Opel ist ein wichter Teil davon. Opel darf deshalb nicht sterben. Autos bauen ist geil und davon hängt unsere ganze Wirtschaft ab. Vor allem, wenn Sie mit vorsintflutlichen Verbrennungsmotoren gebaut werden.
An alle Bundesbürger möchte ich deshalb appellieren, nutzt die 2500 Euro Verschrottungsprämie, werdet die alte Kiste los und kauft euch ein neues deutsches Auto. Ihr müsst euch noch mehr verschulden und den Wirtschaftskreislauf in Gang halten. Wenn ihr das nämlich nicht tut, dann wird die Menge die hier vor mir steht, bald zum wütenden Heer an Arbeitslosen dazugehören, und daran seid ihr dann schuld.
Selbstverständlich wollen wir Opel nicht verstaatlichen. Sind wir Sozis denn Kommunisten? Nein, sicher nicht. Ausserdem haben wir gar kein Geld mehr. Das haben wir schon für die Sozialisierung der Verluste der Spekulanten ... ich meine für die Bankenrettung verpulvert. Ihr könnt mir aber glauben, Opel-Mitarbeiter sind nicht weniger wert als Banker und Banken.
Seid sicher, ich werde an Eurer Seite kämpfen – aber nicht mit Verstand, auch nicht mit dem Herzen, sondern nur so lange der Wahlkampf andauert.
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/
Der Welt droht in vier Jahren ein massiver Öl-Engpass. "Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmaß die gegenwärtige übertreffen könnte", warnt die Internationale Energieagentur. Grund ist ausgerechnet der aktuell niedrige Ölpreis - die Konzerne investieren zu wenig in Förderprojekte.
Paris - Die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris warnt vor einer neuen Weltwirtschaftkrise, die wegen mangelnder Ölvorräte gegen 2013 auftreten könnte. "Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmaß die gegenwärtige übertreffen könnte", sagte IEA-Direktor Nobuo Tanaka der "Süddeutschen Zeitung".
Ölförderung (in Niedersachsen): Experten warnen vor einem Preis von bis zu 200 Dollar pro Barrel
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DPA
Ölförderung (in Niedersachsen): Experten warnen vor einem Preis von bis zu 200 Dollar pro Barrel
Grund sei, dass große Ölkonzerne wegen der aktuell niedrigen Ölpreise ihre Investitionen in neue Förderprojekte stoppten. Das könnte sich rächen, wenn die globale Finanzkrise nachlässt und die Konjunktur wieder an Fahrt gewinnt. "Wenn die Nachfrage (nach Öl) wieder anzieht, könnte es zu einem Versorgungsengpass kommen. Wir prophezeien sogar, dass dieser Engpass 2013 eintreten könnte", sagte Tanaka.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,610455,00.html
Milliarden-Beträge verbrannt und hinterher steht die Volkswirtschaft schlechter
da als vorher, weil die notwendigen Anpassungen bezüglich Überkapazitäten
verhindert werden und nachher noch weniger Geld für sinnvolle Maßnahmen
zur Verfügung stehen.
http://www.mmnews.de/index.php/200903012389/...erlebensstrategie.html
USA: GM braucht keine Überlebensstrategie PDF Drucken E-Mail
Sonntag, 1. März 2009
USA erwägen längere Frist für General Motors- und Chrysler-Rettungspläne. Die Deadline zum Beweis der Überlebensfähigkeit wurde praktisch auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verlegt.
Um dem Verlust von massenhaften Arbeitsplätzen vorzubeugen soll die Frist zum Beweis der Überlebensfähigkeit für die US-Autobauer verlängert werden.
Die USA und Kanada erwägen General Motors und Chrysler länger Zeit für die Vorlage von endgültigen Sanierungskonzepten zu geben. Das berichtet die "Nationol Post". Demnach sind die USA und auch Kanda bereit, weitere Milliardenunterstützungen zu zahlen.
Ursprünglich sollten die US-Autobauer schon bald den Nachweis erbringen, wie sie aus der Krise fahren wollen. Nach bisherigen Plänen haben die Konzerne bis zum 31. März Zeit, um ihre Überlebensfähigkeit unter Beweis zu stellen.
Nun habe der kanadische Industrieminister Tony Clement der Zeitung "National Post" zufolge Signale von der US-Regierung erhalten, dass diese bereit sei, die Frist für beide Autobauer zu verlängern.
In diesem Fall würde auch die kanadische Regierung, bei der beide Hersteller ebenfalls um weitere Milliardenhilfen angefragt haben, eine Verlängerung der Frist zustimmen, sagte Clement laut "National Post".
Wenn die Hersteller einen Monat mehr zur Vorlage eines aussagkräftigen Plans benötigen würden, hätte Kanada damit kein Problem, sagte Clement. "So lange sie immer noch lebensfähig sind, gibt es keinen Grund zur Eile."
Das könne nach Ansicht von Experten auch dazu führen, dass die neuerliche Frist (die allerdings noch nicht klar definiert ist) ebenfalls nicht eingehalten werden braucht.
Die Methoden und laxen Vergabekriterien für Kredite waren nicht besser als in den USA. Zusätzlich wurde im Osten ein Großteil der Kredite in Fremdwährung wie Euro, Dollar, Yen oder Franken vergeben – wegen der niedrigeren Zinsen und daher niedrigeren monatlichen Rückzahlungsraten.
So fragt die „Berner Zeitung“: „Luxus auf Pump: Stößt der Osten Europas Banken in den Abgrund?“ Natürlich war es Luxus auf Kredit, es wurden teure Häuser und Autos auf Kredit gekauft, in Polen oder Ungarn etwa zu 60 Prozent in Schweizer Franken.
Jetzt werten dort die eigenen Währungen ab und die Kreditnehmer können die höheren Raten nicht mehr bezahlen. Zudem bricht überall die Realwirtschaft zusammen, die Arbeitslosigkeit explodiert.
Wenig ist von diesen Krediten in wirklich ertragreiche Industrien geflossen, das meiste aber in Aktien- und Immobilienspekulationen sowie den Konsum. Diese Kredite zahlen sich nicht durch erhöhte Produktion aus, sondern müssen, wie sich jetzt zeigt, abgeschrieben werden.
Zusätzlich zu den Pleitekandidaten im Euroraum mit inländischer geplatzter Bubble wie Irland oder Griechenland kommt jetzt auch Österreich dazu – wegen der „Rettung“ der österreichischen Banken, die in Osteuropa etwa 300 Milliarden Euro an Krediten vergeben haben (100 Prozent des österreichischen BIP – ein Rekordwert).
Die Spreads auf österreichische Staatsanleihen explodieren daher gerade, der Pleitegeier fliegt über Wien bereits tief. Gerade meldet Bloomberg, dass Deutschland und Frankreich möglicherweise einen Bailout der kleineren sich in starken Schwierigkeiten befindlichen Euro-Länder versuchen werden. Dabei haben beide bereits genügend eigene Probleme.
http://www.mmnews.de/index.php/200902282387/...e-Euro-gegen-Gold.html
Neben den systemischen Unternehmensrisiken muss der Anleger auch weiterhin mit Argusaugen die Verschuldungslawine im US-Staatssektor beachten und sich fragen, wie der Karren wieder aus dem Dreck herausgezogen werden kann. Auch hier werden neue Nachkriegrekorde gemeldet: In diesem laufenden Jahr will bzw. muss Obama ein neues Rekord-Haushaltsbilanzdefizit von 1,75 Billionen USD (!!) machen, was 12,3% des BSP sind.
http://www.mmnews.de/index.php/200903012391/Borse/...rbt-zuletzt.html
Von Tim Höfinghoff, Lisa Nienhaus und Christian Siedenbiedel
Rettungspakete für Opel?
Rettungspakete für Opel?
01. März 2009 Die Erpresser treten ganz ruhig vor die Mikrophone. Die Stimme der Redner ist fest, der Blick energisch. Nur ein wenig glänzen die Augen, als die Opel-Führung am Freitagnachmittag ihren "Rettungsplan" für den deutschen Autobauer verkündet. Die zentrale Botschaft: Die amerikanische Muttergesellschaft General Motors (GM) ist bereit, Anteile an Opel abzugeben. Außerdem braucht Opel 3,3 Milliarden Euro vom Staat.
Die Wortwahl ist befremdlich. Dass GM bereit ist, Anteile abzugeben, klingt wie eine freiwillige Großtat, als stünden Investoren Schlange, um Opelanteile zu kaufen. Das ist Unsinn. Opel steht schlecht da, GM Europa machte im vergangenen Jahr 2,8 Milliarden Verlust, und das wird sich so bald nicht ändern. Schlicht größenwahnsinnig ist die Aussage, dass Opel 3,3 Milliarden vom Staat "braucht". Sollte Opel nicht um 3,3 Milliarden bitten? Nein, das Unternehmen fordert sie ein, als hätte jede Firma einen Anspruch auf Staatsgeld, wenn es mit dem Geschäft gerade nicht so läuft. Der Auftritt der Retter ist ein Akt der Erpresser. Und alle schauen zu.
Pathos ist ansteckend
Das Pathos von Betriebsrat, Opel-Führung und streikenden Mitarbeitern ist ansteckend. Wo wir jetzt alle plötzlich Opelaner sind, kann der Staat auch ein bisschen helfen.
Die Antwort der meisten Ökonomen ist einfach: Der Staat soll den Unsinn bleiben lassen. Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in München, sagt: "Opel will sich auf Kosten der Allgemeinheit vom Staat retten lassen. Doch den Staat geht das nichts an." Es ist nicht die Aufgabe des Staates, einzelne Unternehmen zu finanzieren. "Wenn die Firma Opel zusätzliches Geld benötigt, dann sollte sie sich das Geld am Kapitalmarkt und von ihren Kunden besorgen." Doch die Kunden geben wenig Geld. Mag das Unternehmen technisch noch so gute Produkte machen - sie werden einfach nicht gut verkauft. Die Opel-Neuzulassungen in Deutschland und der Marktanteil in Westeuropa sinken (siehe Grafik).
Investoren haben bisher nicht angeklopft
Auch große, mit viel Kapital ausgestattete Investoren haben bisher nicht angeklopft. Deshalb geht Opel einen anderen Weg: den der Erpressung des Staates und der Steuerzahler.
http://www.faz.net/s/...6FB4FD5A83529C0B93~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Die amerikanische Regierung musste die Versicherung, die wegen ihrer Geschäfte in Zusammenhang mit Hypothekenanleihen Wertberichtigungen in Milliardenhöhe vornehmen musste, schon zwei Mal stützen, um eine Insolvenz zu verhindern. Das Hilfspaket für AIG beläuft sich mittlerweile auf fast unvorstellbare 150 Milliarden Dollar. Aber die Abwärtsspirale hält trotzdem an. AIG verhandelt mit der Regierung derzeit über Erleichterungen beim Rettungspaket. Denn AIG wird für das vierte Quartal wahrscheinlich einen gigantischen Verlust von 60 Milliarden Dollar ausweisen. Das wäre ein Rekord in der amerikanischen Unternehmensgeschichte. Die genauen Zahlen wird Konzernchef Edward Liddy am kommenden Montag präsentieren.
...
Vor zwei Jahrzehnten gründete Greenberg zudem die Sparte, die jetzt zur Achillesferse von AIG wurde: Im Geschäftsbereich „Financial Products“, der nun möglichst rasch abgewickelt werden soll, handelte AIG mit außerbörslichen Kontrakten auf sogenannte Derivate, von herkömmlichen Wertpapieren abgeleitete Finanzinstrumente. Die Sparte trug lange zum Gewinnwachstum von AIG bei. AIG bot dort auch Kreditausfallversicherungen für komplexe Anleihen (CDO) an, die zum Teil mit Hypotheken besichert waren. Damit schützen sich Investoren gegen einen Ausfall von Zinszahlungen oder der Rückzahlung einer Anleihe. Die CDO-Papiere zogen AIG nach dem Einbruch des amerikanischen Häusermarktes und steigender Zahlungsausfälle von Hypothekenschuldnern in den Abgrund. Die Lage wurde kritisch, weil die großen Kreditbewertungsagenturen die Bonität des Konzerns aus Sorge um Verluste bei den Kreditversicherungen stark verringert hatten. Das löste bei AIG zusätzlichen Kapitalbedarf in mehrstelliger Milliardenhöhe aus, da Versicherungsnehmer zusätzliche Sicherheiten verlangen konnten. Die Abwärtsspirale war in vollem Gang.
Die Regierung entschloss sich daher im September, AIG unter die Arme zu greifen. Der Versicherer galt im Finanzsystem als zu stark vernetzt. Im Fall einer Insolvenz wurde ein negativer Dominoeffekt auf Banken und Investmentfonds in der Welt befürchtet. Allein zu den Handelspartnern bei Kreditversicherungen zählten rund 25 Finanzinstitute in den Vereinigten Staaten und mindestens sieben anderen Ländern.
Die Wettbewerber werben der AIG die Kunden ab
Ob das Versicherungsgeschäft von AIG von dem Debakel nachhaltig beeinträchtigt wurde, ist noch nicht klar. Wettbewerber legen es aber schon darauf an, Kunden von AIG abzuwerben, selbst wenn sie keine ganzen Sparten kaufen wollen. „Es ist effektiver, den Konkurrenten Geschäft abzunehmen, als für das Geschäft zu bezahlen“, sagt Michael LaRocco, der Vorstandschef des kalifornischen Sachversicherers Fireman’s Fund, einer Tochtergesellschaft der Allianz. LaRocco nannte AIG allerdings nicht namentlich, sondern sprach allgemein über Konkurrenten, die wegen der Finanzkrise straucheln.
http://www.faz.net/s/...2EAF4451500A7EC013~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Wettbewerb verzerrt und andere profitablere Unternehmen in Schwierigkeiten
bringt. Einmal Subvention und es öffnet sich ein Fass ohne Boden, siehe GM.
Dieser Ansicht ist auch Ford, die wahrscheinlich als nächstes Probleme, insbe-
sondere bei einer Opel-Stütze, bekommen würden. Sinnvoller wäre eine Unter-
stützung von Scheffler - für viele ein rotes Tuch wegen der Pelzmäntel - damit
die Wertschöpfungskette nicht unterbrochen wird. Dies ist auch die Ansicht
von Ford.
http://www.mmnews.de/index.php/200903012393/...-und-Staatsstutze.html
Opel und Staatsstütze PDF Drucken E-Mail
Sonntag, 1. März 2009
Ford-Werke-Chef warnt vor Wettbewerbsverzerrung durch Hilfe für Opel.
Bernhard Mattes, Chef der Kölner Ford Werke, erwartet einen Kapazitätsabbau in der Autoindustrie und warnt gleichzeitig vor weitgehenden staatlichen Hilfen für Opel.
"Es sollte alles vermieden werden, was die Verzerrung und Beeinträchtigung von Wettbewerb zur Folge hat", sagte Mattes dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Ford brauche derzeit keine staatliche Hilfe. Der Automanager warnte vor einem Zusammenbrechen des Autozulieferers Schaeffler/Continental.
"Wenn ein Teil in der Wertschöpfungskette notleidend wird, dann kann das negative Folge für die gesamte Kette haben." Aufgrund von weltweiten Überkapazitäten im Volumen von 20 Millionen Autos sei "der Kapazitätsabbau eine wesentliche Aufgabe, um das Automobilgeschäft für die Zukunft ertragreich zu gestalten".
Ein großes Problem ist ihre Verschuldung. Sie ist viel zu hoch. Ich weiß, dass die Europäer gerne den Hedge-Fonds die Schuld für die Krise in die Schuhe schieben. Hedge-Fonds jedoch haben im Durchschnitt ein Verhältnis von Fremd- zu Eigenkapital von 3:1. Bei Lehman Brothers lag das Verhältnis etwa 70:1 und bei Bear Stearns 50:1. Hedge-Fondsmanager arbeiten stark mit eigenem Geld. Viele Bankmanager dagegen legten ihr eigenes Vermögen lieber wo anders an und nicht in die Hände des eigenen Instituts. Diese Investmentbanken, mit ihren Eigenhandels- und sonstigen Spekulationsgeschäften, sollten drastisch verkleinert werden. Wir brauchen andere Banken, die primär an der langfristigen Finanzierung von Investitionen und von industriellen Innovationen interessiert sind.
Ist es realistisch, dass die Banken so rekalibiert werden können?
Ich bezweifle, ob die jetzigen Bankmanager die Expertise haben, dieses Anliegen umzusetzen. Man sollte sie eigentlich alle herauskehren und ersetzen.
Was wird passieren mit Banken wie der Citigroup oder der Banc of America?
Ich bin nicht sicher, ob sie in dieser Form noch lange existieren werden. Ich denke, sie werden letztlich entweder geschlossen werden oder sie werden aufgetrennt in kleinere Teile. Sie sind kaum noch kontrollierbar. Niemand weiß genug über die obskuren Aktivitäten in den verschiedensten Abteilungen, um ihren Zustand beurteilen zu können.
Haben Sie den Eindruck, Finanzminister Geithner und Co. untenehmen die richtigen Schritte, um die Transformation des Bankensektors in die richtige Richtung zu bringen?
Ich bin nicht sicher. Alle zwei Wochen wird irgendein neuer Plan diskutiert und dann gibt es noch die riesigen Garantieprogramme mit so esoterischen Namen wie TALF, über die niemand spricht ...
Hat überhaupt jemand den Überblick?
Ich fürchte, die Bankvorstände wissen letztlich selbst nicht, wie ihre Unternehmen dastehen. Nun hat die Regierung begonnen, ihre Bücher zu untersuchen. Ich weiß nicht, wie lange dieser Prozess dauern und welche Informationen er liefern wird. Ich denke, sollten einige der großen Banken sich als hoch insolvent herausstellen, werden sie übernommen im Sinne von verstaatlicht werden, da sie zu groß sind für die FDIC (Einlagesicherungsfonds).
Das heißt, Aktionäre und Anleihegläubiger würden sich die Finger verbrennen?
Ja.
Wie geht es weiter mit der amerikanischen Wirtschaft?
Ich blicke ziemlich bedrückt nach vorne. Wie ich zu Anfang schon sagte, mache ich mir unabhängig von der aktuellen Krise schon längere Zeit Sorgen über das enttäuschende Investitionsverhalten der amerikanischen Unternehmen. Es wird zu wenig ausgegeben für neue Produktionsanlagen, für die Erschließung neuer Märkte, für die Weiterbildung der Arbeitskräfte und so weiter. Dazu kommt ein demografisches Problem: In zehn Jahren wird ein großer Teil der jetzt noch Erwerbstätigen in den Ruhestand treten. Das führt zu hohen Zahlungsansprüchen und steigenden Abgaben. Diese Mixtur wird die Vermögenspreise unter Druck halten und das Land zwingen, mehr als bisher zu exportieren, um diese Lasten schultern zu können.
http://www.faz.net/s/...D58B67F1E418B35CF0~ATpl~Ecommon~Sspezial.html