Leser des Bären-threads


Seite 68 von 108
Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14
Eröffnet am:23.02.08 10:39von: Rubensrembr.Anzahl Beiträge:3.691
Neuester Beitrag:25.04.21 00:14von: Katharinaqtrv.Leser gesamt:340.285
Forum:Börse Leser heute:22
Bewertet mit:
52


 
Seite: < 1 | ... | 65 | 66 | 67 |
| 69 | 70 | 71 | ... 108  >  

6741 Postings, 5861 Tage MarlboromannAL du drehst dir die Dinge auch so hin wie du sie

 
  
    #1676
15.02.09 12:50
gebrauchst und deshalb sehe ich keinen Sinn mehr darin mit dir zu diskutieren.

Wer will kann selber in der History vom Arivaforum nachschlagen. Ariva hat sozusagen ein Gedächtnis.  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtBonus-Anreize (Bomhard)

 
  
    #1677
15.02.09 13:48
Die Bonus Bankster    PDF    Drucken    E-Mail
Samstag, 14. Februar 2009
Die Bonus-Anreize der Kreditinstitute beförderten das Spiel mit dem Feuer und  waren Brandbeschleuniger der Finanzkrise. Münchener-Rück-Chef kritisiert Boni-Regeln: „Es gab klare Exzesse“ / Bomhard: „Große Gefahr für unsere Gesellschaft“



Nikolaus von Bomhard, Vorstandschef des Versicherungsgiganten Münchener Rück, hat bisherige Boni-Regeln, aber auch die Schöpfer solcher Vergütungsprogramme scharf kritisiert:

„Es gab klare Exzesse“, sagte er in einem Gespräch mit dem Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. Gerade die „hohen, kurzfristigen Boni“ hätten als „eine Art Brandbeschleuniger der Krise“ gewirkt. Angesichts der „ungeheuerlichen Dimension dieser Krise“ müsse man sich aber auch „überlegen, ob man nur die Manager kritisiert oder nicht auch die Aufsichtsräte und Investoren, die solche Vergütungssysteme geschaffen haben“.

Die nun einsetzende öffentliche Erregung findet der Münchener-Rück-Chef dabei „völlig legitim“. Er habe „großes Verständnis“ für politische Pläne, die Boni nun zu deckeln. Im Gespräch mit dem SPIEGEL zeigte sich Bomhard allerdings auch „sicher, dass Appelle und Kritik auch so greifen werden. Das Pendel wird nun in die andere Richtung ausschlagen“. Er halte Wettbewerb zwar „generell für notwendig. Aber man muss diesem Wettbewerb auch Grenzen setzen, einen Ordnungsrahmen schaffen“.

Große Bereiche der Finanzindustrie seien für viele Bürger noch immer„vollkommen intransparent“. Das schaffe „erst Unsicherheit, dann Misstrauen und kann am Ende dazu führen, dass gesellschaftliche Gruppen weit auseinander driften“. Bomhard weiter: „Das ist eine große Gefahr für unsere Gesellschaft.“
Neben den Boni-Exzessen sieht der Vorstandschef allerdings zwei weitere Grundprobleme: Einerseits „die oft völlig unzureichende Qualität des Risikomanagements“, andererseits mangelnde „persönliche Verantwortung“ vieler Top-Manager. Bomhard: „Wenn die Musik ganz laut spielt, muss man auch mal zu sagen wagen: Nein, ich tanze nicht mit!“

Bomhard zielt damit auf einen Vergleich des ehemaligen Citigroup-Chefs Charles Prince. Dieser hat im Hinblick auf üppige Bonuszahlungen das Spiel ganz besonders ausgereizt. Kurz vor dem Kollaps sprangen er und viele seiner Bank-Kollegen mit mehrstelligen Millionenabfindungen ab.

"Solange die Musik spielt, muss man aufstehen und tanzen". so der ehemalige Chef der Citigroup, Charles Prince, noch im Sommer vergangenen Jahres. Und hatte selbstbewusst hinzugefügt: "Wir tanzen immer noch".

Keine vier Monate später war Schluss mit der Musik. Zuvor war Prince noch mit einem Goldenen Fallschirm abgesprungen. Mit über 100 Millionen Dollar Bonus schaut er sich das Geschehen nun aus der Ferne an und lässt seinen Nachfolger die "Drecksarbeit" erledigen.

Dabei war schon lange klar, dass das große Rad der US-Banken und insbesondere der Citigroup, nicht gut gehen konnte - ja sogar zwangsläufig in die Katastrophe führt. In der Zwischenzeit haben die Bankmanager ihr Schäflein ins Trockene gebracht. Das gilt auch für Richard Fluid, der bis zur Pleite von Lehman 500 Millionen Dollar "verdiente".

 


http://www.mmnews.de/index.php/200902142254/...ie-Bonus-Bankster.html  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtBanken über alles

 
  
    #1678
1
15.02.09 21:38
auch bei Obama. Zusätzlich zu den bisherigen Zuwendungen, die z. T. bereits in
Form von Boni und Ausschüttungen verbraucht sind, gehen die Zuwendungen an
die Banken weiter. Die sogenannte Bad Bank könnte schlappe 1 Bio für den Auf-
kauf toxischer Papiere aufwenden. Weiterhin steht noch ne weitere schlappe Bio
zur Verfügung, um die Kreditmärkte wieder funktionieren zu lassen. Für die übrige
US-Wirtschaft gibt es ca. 0,8 Bio und für die Häuslebauer 0,05 Bio.

Zu befürchten ist, dass die Kreditmärkte weiterhin nicht in Gang kommen, dass
Überkapazitäten nicht abgebaut werden, dass nur Kapital verbrannt wird bzw.
in die Taschen der Globalisierungsclique gelangt. Sinnvoll wäre eine Zuwendung
an Banken nur dann, wenn sie sich alleine auf das Kreditgeschäft beschränken.
Notfalls müsste eine Aufspaltung der Banken erzwungen werden oder es müssten
neue Banken mit diesem Zweck gegründet werden, die Zockerbanken sollte man
pleite gehen lassen. Sie produzieren negativen Grenznutzen und sind verant-
wortlich für das tiefe Misstrauen gegenüber Banken. Nur die Pleite dieser Banken
würde wieder Vertrauen herstellen. Die Idee der Bad Bank bringt keine Lösung,
denn die "reingewaschenen" Banken könnten weitermachen wie bisher und das
Vertrauen wie bisher mit ihren innovativen Finanzprodukten ruinieren. Außerdem
verschleiert die Bad Bank nur die Umverteilung von unten nach oben.

Dagegen sollten die Zuwendungen an die Hypothekenschuldner erheblich er-
höht werden, um Zwangsversteigerungen einzudämmen. Baugenehmigungen
sollten eingeschränkt werden, um den Immobilienmarkt zu stützen und die Über-
kapazitäten im US-Bausektor abzubauen.  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtDroht die Gefahr aus Osteuropa?

 
  
    #1679
1
15.02.09 21:51
Betroffen ist insbesondere Österreich.

http://www.profil.at/articles/0907/560/233798/...steuropa-oesterreich

Droht Republik Österreich der Bankrott?
Osteuropa zieht Österreich mit nach unten

 



Die heimischen Banken können die drohenden Verluste in Osteuropa nicht alleine schultern. Wäre der Staat damit überfordert? Zusätzlich droht Gefahr von anderer Seite: Hält der Euro?

Von Eva Linsinger und Andrea Rexer

Manche Geldsorgen wirken in der Rückschau putzig. Vor einem halben Jahr noch sah die ÖVP bei der Abschaffung der Studiengebühren die Staatsfinanzen in Gefahr. Das Aus kostet 150 Millionen Euro pro Jahr. Derartige Summen fallen mittlerweile unter den Budgetposten Kleingeld. Manche Szenarien haben die Abteilung gewechselt – von der Horrorvorstellung zur Realität. Wer vor einem Jahr über die Möglichkeit von Bankenverstaatlichungen geredet hätte, wäre im besten Fall ausgelacht worden. Heute sind Banken zu staatlichen Sozialhilfeempfängern geworden. Und alle Regierungschefs schwanken, das gibt Österreichs Kanzler Werner Faymann offen zu, wie viel Krisengerede der Bevölkerung zumutbar ist: „Die Politik kann jetzt nicht Panik verbreiten, das würde das Vertrauen zerstören. Aber andererseits müssen wir die Wahrheit sagen. Das ist eine schwierige Balance.“ Also entscheidet sich Faymann im profil-Gespräch für die Sätze: „Ich hoffe, wir erleben es nicht, dass wir in Österreich Banken verstaatlichen. Aber ausschließen kann ich es nicht.“  

3233 Postings, 7161 Tage DahinterschauerBankenaufsichten

 
  
    #1680
1
16.02.09 13:45
Bankenaufsicht ist eine Staatsverantwortung und so hat dieser konsequenterweise mit Steuermitteln für sein Unvermögen einzustehen. Bitter vor allem für Länder, deren Bruttosozialprodukt überproportional vom Finanzmarkt abhängt.  Island hat es bereits richtig erwischt, Luxemburger Banken haben offenbar weniger Eigenhandel und mehr Vermögensverwaltung zum Risiko der Anleger betrieben. In der Schweiz dagegen wurde starker Eigenhandel betrieben, die Banken hatten offenbar aber starke Polster. Da wird es für das Land erst noch Ernst, wenn diese Polster endgültig aufgebraucht sind. Liechtensteiner Banken haben sich wohl wie die Luxemburger mehr auf Vermögensverwaltung konzentriert, wo die Verluste jetzt von den Anlegern getragen werden. Allerdings  hört man nur sehr wenig aus Liechtenstein und der Schweiz. Eine Eigenrecherche für Neugierige empfiehlt sich nicht, seit die Kontaktdaten für das Finanzamt aufgezeichnet werden.  Hat jemand hierzu Informationen vorliegen? Ich habe nur einen Bericht in der Wirtschaftswoche gelesen, daß eine Anzahl luxemburger Fonds verseucht seien mit Madoff-Papieren. Von Belastungen der Banken selbst aber keine Infos.  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtRating-Agenturen

 
  
    #1681
1
16.02.09 15:58
Die US-Rating-Agenturen betreiben weiterhin ihr Unwesen zumeist zugunsten
des USD-Raums. Für mich unverständlich, wieso es keine bekannte deutsche  
oder europäische Rating-Agentur gibt. Können die das nicht oder dürfen die
das nicht?  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtKrise erfreut Bewertungsspezialisten

 
  
    #1682
1
16.02.09 16:58
vorher dick verdient, nachher anscheinend ebenfalls:


Dauerkrise erfreut Bewertungsspezialisten
von Elisabeth Atzler (Frankfurt)

Die Kreditkrise verschafft Bewertungsexperten ein Riesengeschäft: Banken, Versicherer und Fonds lassen sich bei der Durchsicht komplexer und teils fauler Wertpapiere von Spezialisten helfen.


"Es gibt eine große Nachfrage", sagt Peter Jones, der bei Standard & Poor's (S&P) die Wertpapierbewertung leitet. "Die Kundenzahl ist deutlich gewachsen", pflichtet Bruce Brittain, Leiter Management strukturierte Produkte der Investmentfirma Pimco, bei.

Da der Markt für komplexe strukturierte Papiere ausgetrocknet ist, können viele Investoren Wert und Risiken ihrer Anlagen nicht verlässlich einschätzen. Oft fehlen Zeit und Know-how. Meist sollen die unabhängigen Experten den Zeitwert (Fair Value) der Papiere ermitteln - der Buchpreis ist in der Regel zu hoch angesetzt, einen echten Marktpreis gibt es nicht. Seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers brummt das Geschäft der Spezialisten.

Es könnte bald einen weiteren Schub erhalten: Die USA wollen Banken faule Papiere abkaufen. Vorher müssen die Institute ihre Kredite bewerten - mit enormem Aufwand. Die Spezialisten verwenden öffentlich zugängliche Daten, setzen aber eigene mathematische Modelle ein und befragen Banken, die die Wertpapierpakete geschnürt haben. Manche nehmen auch die einzelnen Kredite unter die Lupe - Darlehen für Häuser in Detroit sind anders zu bewerten als für Immobilien in Kalifornien.

"Man braucht die Spezialisten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie hoch die Risiken noch ausfallen können", erklärt der Fachmann einer Bank. Ähnliches gilt für Versicherer. "Die Wirtschaftsprüfer wollen wissen, ob die Papiere wirklich werthaltig sind. Sie selbst können das nicht berechnen", sagt Rainer Gogel, der bei Frankfurt-Trust einen Fonds mit forderungsbesicherten Anleihen verwaltet und für Kunden deren Anlagen durchforstet.

Je größer das Portfolio, desto enger arbeiten Anleger und Berater zusammen. "Bei komplexen Dienstleistungen geht es zum Beispiel um die Restrukturierung von Zweckgesellschaften. Das dauert oft mehrere Monate. Wir agieren dann quasi als Vermögensmanager", sagt Brittain von Pimco.

Längst haben neben großen Firmen wie S&P, Pimco und Blackrock kleine Anbieter das Geschäft entdeckt - Investmentboutiquen, die früher Portfolios aus forderungsbesicherten Anleihen oder Immobilienverbriefungen verwaltet haben. Manche versuchten, ihr Geschäftsmodell in Richtung Bewertungsexpertise zu ändern, sagt Jones. Die US-Gesellschaft Guggenheim Partners sowie Cambridge Place und Prytania aus London zählen dazu.

Auch deutsche Banken heuern zunehmend Berater an. Die Staatsbank KfW ließ die Zweckgesellschaft Rhineland Funding, die der Mittelstandsbank IKB Riesenverluste beschert hat, von Blackrock analysieren. Die HSH Nordbank engagierte Cambridge Place, die LBBW soll Prytania durchforsten. Auf den hiesigen Markt spezialisiert ist Value Price. "Etwa 70 Prozent unserer Kunden sind Banken, kleine und große. Der Rest sind Versicherer, Investmentgesellschaften und deren Depotbanken", sagt Vorstand Astrid Joost-van der Spek. "Wir haben 30 Kunden, jede Woche kommen neue Kontakte dazu."

Kredite im Paket

ABS Asset-Backed Securities sind forderungsbesicherte Anleihen. Unternehmen verkaufen einen Teil ihrer Forderungen an eine eigens für dieses Finanzierungsmodell gegründete Tochter. Sie refinanziert sich durch die Ausgabe von ABS.

RMBS Verbriefte Wohnungsimmobilienkredite heißen Residential Mortgage-Backed Securities.

CMBS Verbriefte Gewerbeimmobiliendarlehen heißen Commercial Mortgage-Backed Securities.

CDO Collateralized Debt Obligations sind Investmentpools, die in Kreditportfolios investieren.

CDS Credit Default Swaps oder Kreditderivate nutzen Banken, um sich gegen Kreditausfälle abzusichern. Die Kontrakte werden auch für Spekulationen auf die Bonität von Unternehmen genutzt.


http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...sspezialisten/475087.html  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtSchlimmste Rezession seit mehr als 100 Jahren

 
  
    #1683
1
16.02.09 22:52
This is the worst recession for over 100 years'

Ed Balls, the PM's closest ally, warns that downturn is ferocious and says impact will last 15 years

By Nigel Morris, Deputy Political Editor, and Sean O'Grady, Economics Editor


       
Britain is facing its worst financial crisis for more than a century, surpassing even the Great Depression of the 1930s, one of Gordon Brown's most senior ministers and confidants has admitted.
Related articles

 
In an extraordinary admission about the severity of the economic downturn, Ed Balls even predicted that its effects would still be felt 15 years from now. The Schools Secretary's comments carry added weight because he is a former chief economic adviser to the Treasury and regarded as one of the Prime Ministers's closest allies.

Mr Balls said yesterday: "The reality is that this is becoming the most serious global recession for, I'm sure, over 100 years, as it will turn out."

He warned that events worldwide were moving at a "speed, pace and ferocity which none of us have seen before" and banks were losing cash on a "scale that nobody believed possible".

The minister stunned his audience at a Labour conference in Yorkshire by forecasting that times could be tougher than in the depression of the 1930s, when male unemployment in some cities reached 70 per cent. He also appeared to hint that the recession could play into the hands of the far right.

"The economy is going to define our politics in this region and in Britain in the next year, the next five years, the next 10 and even the next 15 years," Mr Balls said. "These are seismic events that are going to change the political landscape. I think this is a financial crisis more extreme and more serious than that of the 1930s, and we all remember how the politics of that era were shaped by the economy."

Philip Hammond, the shadow Chief Secretary to the Treasury, said Mr Balls's predictions were "a staggering and very worrying admission from a cabinet minister and Gordon Brown's closest ally in the Treasury over the past 10 years". He added: "We are being told that not only are we facing the worst recession in 100 years, but that it will last for over a decade – far longer than Treasury forecasts predict."

The minister's comments came as the Chancellor, Alistair Darling, admitted the global economy was "seeing the most difficult economic conditions for generations". Writing in today's Independent, Mr Darling said his plans for shoring up Britain's finances included "measures to insure against extreme losses" as well as separating out impaired assets into a "parallel financial vehicle". Unemployment figures out tomorrow are expected to show the number of people out of work has passed two million. The Bank of England's quarterly inflation report, also released tomorrow, is expected to include a gloomy forecast for economic growth.

Yesterday, the Financial Services Authority warned that the recession "may be deeper and more prolonged than expected", adding that the global financial system had "suffered its greatest crisis in more than 70 years".

Speaking to Labour activists in Sheffield, Mr Balls conceded that the Government must share some of the blame because it had failed properly to control the banks. But he accused the Tories of blocking Labour's attempts to tighten financial rules.

He said: "People are quite right to say that financial regulation wasn't tough enough in Britain and around the world, that regulators misunderstood and did not see the nature of the risks of the dangers being run in our financial institutions – absolutely right."

The other great depressions

*Long Depression, 1873–96

Precipitated by the "panic of 1873" crisis on Wall Street and a severe outbreak of equine flu (Karl Benz's first automobile did not chug on to the scene until 1886), it was remarkable for its longevity as well as its global reach. In Britain, it was the rural south rather than the rich cities of the north that suffered. The UK ceased to be a nation that relied in any way on farming for its livelihood.

*Great Depression, 1930s

The "Hungry Thirties" were rough on many, at a time when welfare systems were rudimentary. The worst period was from the Wall Street Crash of 1929 to about 1932, but in places such as Jarrow, the unemployment rate hardly dipped below 50 per cent until the economy was mobilised in 1940. However, for many in the south and for the middle classes, the times were relatively prosperous.
http://www.independent.co.uk/news/uk/politics/...0-years-1605367.html  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtKandidaten für den Staatsbankrott

 
  
    #1684
2
17.02.09 16:04
Reykjavik an der Themse    PDF    Drucken    E-Mail
Dienstag, 17. Februar 2009
Die Bankenkrise reisst nicht nur kleinere Volkswirtschaften in den Abgrund. Hauptproblem: Zu großer Bankensektor. Betroffen: Österreich, Schweiz, Irland, Schweden, Dänemark. Es besteht die  Gefahr einer gleichzeitigen Bankenkrise, Währungskrise und eines Staatsbankrotts.

Nachdem der Kollaps des aufgeblasenen isländischen Bankensektors das ganze Land mit sich in die Tiefe gerissen hat, und Island nun vor dem Staatsbankrott steht und sich in einer Depression befindet, während das aufgebrachte Volk die Regierung zum Rücktritt gezwungen hat, mehren sich die Berichte über andere kleinere Volkswirtschaften, denen ähnliche Probleme bevorstehen könnten.

Die Gefahr droht hier immer von einem überdimensionierten Bankensektor, der wie im Falle Islands zu gross ist, als dass der Staat einen Zusammenbruch verhindern könnte. Solche Länder sind insbesondere Irland, Dänemark, Schweden, die Schweiz, Österreich aber auch Britannien.

Ein grundlegendes Problem, welches die Banken dieser relativ kleinen Länder von denen grösserer Nationen wie Japan oder den USA unterscheidet, ist dass sie oft zum grössten Teil im Ausland tätig sind, und ihre Bilanzen gleichzeitig grösser sind, als das Nationaleinkommen ihrer jeweiligen Domizile. Das macht es schwierig bis unmöglich für die betreffenden Länder, ihre Banken zu retten.

Island konnte nur mithilfe eines, für das kleine Land riesigen, IWF-Notkredits die Kontohalter bei den nun verstaatlichten Banken auszahlen. Ein ähnliches Problem zeichnet sich bereits in Irland ab, wo sich der Staat gezwungen sieht, Schritte in Richtung der Verstaatlichung der grössten Institute zu unternehmen - deren Bilanzen, und damit das potenzielle Risiko, den irischen Staatshaushalt und auch das gesamte Nationaleinkommen, übersteigt.

Besonders krass ist der Hebel in der Schweiz: Das Land erwirtschaftet etwa CHF 500 Milliarden pro Jahr, die Bilanzen der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse betragen aber über CHF 3000 Milliarden. Das sind 600 Prozent des Bruttoinlandprodukts, und die Schweiz muss sehr hoffen dass die Banken stabil bleiben, denn der Staat hat sich bereits mit Garantien und Kapitalspritzen engagiert.

Es gibt aber leider Grund zu mehr Sorge für die meisten dieser kleineren Volkswirtschaften: Die Banken haben mit hohen Summen im "emerging" Osteuropa mitgespielt. Das gilt insbesondere für Österreich (BIP: 282 Mrd. Euro) und die dortigen Banken wie Erste Bank, Raiffeisen International oder die zur italienischen UniCredit gehörende Bank Austria, die sich laut "PROFIL Online" mit 300 Milliarden Euro in Osteuropa engagiert haben.

Und nun rutschen einige osteuropäische Länder infolge der Weltwirtschaftskrise in die Depression, die Ukraine steht auch nach einem 17,6 Milliarden Dollar IWF-Kredit kurz vorm Staatsbankrott, wie der Präsident Juschtschenko erst letzte Woche warnte. Die lokalen Währungen geraten unter Druck, und die Schulden in Fremdwährung, d.h. Euro oder Schweizer Franken, drücken umso stärker. Entsprechend wird es hohe Ausfallraten bis zu 20 Prozent geben, und damit das bereits durch die US-Finanzkrise geschwächte europäische Bankensystem als Ganzes auf eine harte Probe stellen.

Das grösste schwarze Loch gähnt jedoch in London, hier wurde vor kurzem der Pleitekandidat Royal Bank of Scotland überwiegend verstaatlicht - mit einer Bilanzsumme von unglaublichen 3,8 Billionen US-Dollar. Doch das ist nicht alles - nimmt man die beiden Grossbanken HSBC und Barclays dazu, kommen 8600 Milliarden US-Dollar Bilanzsumme zusammen, das sind 226 Prozent des britischen Bruttoinlandprodukts.

Das Risiko einer dreifachen Krise wurde bereits vor drei Monaten von Starökonom Willem Buiter in der Financial Times beschrieben, unter dem Titel "Reykjavik an der Themse". Es besteht die reelle Gefahr einer gleichzeitigen Bankenkrise, Währungskrise und Staatsbankrott für die britische Wirtschaft, da wie bei Island die vier Kriterien einer (1) relativ kleinen Wirtschaft, (2) eines international positionierten Bankensektors, (3) einer eigenständigen Währung, die nicht Reservewährung ist, und (4) einer limitiert handlungsfähigen Fiskalpolitik gegeben sind. Das britische Pfund ist bereits um über 30 Prozent abgestürzt, und die Zinsen auf britische Staatsanleihen sind gestiegen - ein klares Misstrauensvotum.



http://www.mmnews.de/index.php/200902172276/...vik-an-der-Themse.html  

3233 Postings, 7161 Tage DahinterschauerUS-Regierung macht sich kundig zu Bewertungen

 
  
    #1685
1
17.02.09 16:51
Lt CNBC`s Steve Liesmann wollen Bank-Regulatoren diese Woche Finanzinstitute aufsuchen, um Daten zu erhalten, damit sie ein koordiniertes Vorgehen bezüglich der Bewertung dessen, was in deren Büchern steht, beschließen können. Na, dann viel Glück! Wenn da schon wieder die gleichen Ratingagenturen bereits herumwerkeln, die uns die ganze Misere eingebrockt haben, wie uns oben Rubensrembrand bereits erläutert hat!  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtBail out auch für EU-Mitgliedsländer?

 
  
    #1686
17.02.09 17:47
Steinbrueck Says Euro States May Bail Out Members (Update2)
Email | Print | A A A

By Rainer Buergin and Holger Elfes

Feb. 17 (Bloomberg) -- German Finance Minister Peer Steinbrueck said euro-region countries may be forced to bail out cash-strapped members of the 16-nation bloc, going further than his counterparts in saying euro states can’t be allowed to fail.

“Some countries are slowly getting into difficulties with their payments,” Steinbrueck said late yesterday in a speech in Dusseldorf. “The euro-region treaties don’t foresee any help for insolvent countries, but in reality the other states would have to rescue those running into difficulty.”

Steinbrueck’s comments underscore mounting investor concerns as European nations pile on debt to bail out banks and counter the deepest recession since World War II. The EU governing treaty says member states aren’t liable for other members’ obligations.

While declining to identify countries facing problems, the German finance chief said Ireland, which has a widening budget deficit, is in a “very difficult situation.” The comment came in response to a question from the audience. Ireland’s debt- rating outlook was cut by Moody’s Investors Service Jan. 30.

The European Commission predicts budget shortfalls this year of 11 percent of gross domestic product in Ireland, 3.7 percent in Greece, 6.2 percent in Spain and 3.8 percent in Italy, compared with 2.9 percent in Germany. The EU ceiling is 3 percent.

Euro Weakens

The euro fell below $1.26 for the first time since early December. The difference in yield, or spread, between 10-year Irish and German bonds widened nine basis points to 257 basis points today. It widened by almost six times since the middle of last year as investors demanded higher premiums to hold Irish debt.

The Irish government is committed to restoring sustainability to public finances by 2013, the Dublin-based finance ministry said today in an e-mailed statement. At 41 percent of gross domestic product, the country’s debt is below the EU average of 60 percent, it said.

EU rules don’t “really constrain the ability of euro area countries to support one another during a period of exceptional stress,” David Mackie, chief European economist at JPMorgan Chase & Co. in London, said in a research note. “It’s hard to imagine that the region as a whole wouldn’t come up with a package of measures to support the individual economy.”

Governments including Germany’s may call in help from international organizations first before committing funds and pushing their own budgets deeper into the red to help others.

‘Very Unlikely’

The German government, presiding over Europe’s biggest economy, is “very unlikely” to provide help to troubled euro- region members by selling bonds jointly, Juergen Michels, an economist at Citigroup Inc. in London, said in an interview, adding that it would be a “very expensive solution.”

“The most likely option is that the European Investment Bank or some other multinational organization will start supporting these countries by buying government bonds or by providing direct support,” Michels said. “That would help narrow spreads and reduce refinancing costs.”

Investors should keep buying bonds of European governments that have “more flexibility in funding requirements in the short term,” Barclays Plc analysts said today.

It’s better to be “adding positions here rather than in the periphery, where any renewed funding concerns may weigh more heavily,” Huw Worthington, a fixed-income strategist at Barclays Capital in London, wrote in a research note.

Default ‘Remote’

The chance of Ireland defaulting on its debts is “remote,” Moody’s Investors Service analyst Dietmar Hornung said today in a telephone interview. “Our rating and outlook on Ireland remain appropriate” and “Ireland remains a creditworthy issuer.”

Widening yield spreads are “worrying developments,” Luxembourg Finance Minister Jean-Claude Juncker, who represents the countries sharing the euro at international meetings, said at a Group of Seven gathering in Rome on Feb. 14, according to an unpublished prepared “speaking note.”

Michels said the EU can help governments that are finding it hard to sell their bonds without violating the bloc’s “no bail-out” clause. Any insolvency of a euro region country would be “fraught with significant costs” for the EU as a whole.

To contact the reporters on this story: Rainer Buergin in Berlin at rbuergin1@bloomberg.net; Holger Elfes in Dusseldorf at helfes@bloomberg.net
Last Updated: February 17, 2009 11:12 EST



http://www.bloomberg.com/apps/...20601068&sid=aGwRmgq6Tz7w&refer=home  

2 Postings, 5751 Tage rolfeskyaktuelle Lage von Dirk Müller

 
  
    #1687
3
17.02.09 18:22

Wir befinden uns in einer äußerst brisanten Phase der Krise. Was wir zurzeit erleben, ist mit einem wirtschaftlichen Tsunami vergleichbar. 2008 war die Phase, in der sich das Wasser vom Ufer zurückgezogen hat und 2009 wird der Tsunami an Land gehen. Das geht nicht ohne schwere Verwüstungen und Schäden ab.

Um die ganzen Ursachen und Hintergründe abzudecken wären diese Seiten schnell überfordert, daher habe ich das in dem Buch Crashkurs ausführlich dargestellt. Hier in dieser Rubrik möchte ich Ihnen einige kurze „Meilensteine“ der aktuellen Situation anreißen. Weiter unten finden Sie dann die Artikel der letzten Zeit rückwärts, die wichtig sind um die aktuelle Lage einzuschätzen.

  • Die Lage der sogenannten Realwirtschaft spitzt sich weltweit immer mehr zu. 
  • Die offizielle Datenlage (Sie wissen, dass ich die offiziellen Zahlen ohnehin meist für zu „optimistisch“ halte) verschlechtert sich in einer nie gekannten Geschwindigkeit.
  • Die Auftragseingänge brechen geradezu ein. Selbst Unternehmen, die im Moment noch „normal“ produzieren arbeiten Ihre alten Aufträge ab, aber es kommt kaum etwas nach.
  • Was ich diesbezüglich von den Autozulieferern höre klingt geradezu dramatisch.
  • Selbst die Bundesregierung rechnet intern mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung (Rezession) in diesem Jahr von 3 bis 4 Prozent. Noch vor wenigen Monaten hat die gleiche Regierung ein schwaches Wachstum! erwartet.
  • Die Entscheider in Politik und Wirtschaft sind mit Vollgas im Nebel unterwegs und unterschätzen die Situation dramatisch. Die Wirtschaftsweisen haben noch im August 2008 eine kommende Rezession ausgeschlossen. Heute wissen wir, dass wir damals bereits in der Rezession waren. Wie sollen sie Lösungen für die Zukunft finden, wenn sie eine offensichtliche Rezession noch nicht einmal erkennen, wenn sie bereits eingetreten ist ? 
  • Die Abschreibungen der deutschen Banken sind noch nicht annähernd abgeschlossen. Laut eigener Schätzung der Banken haben sie noch giftige Wertpapiere in Höhe von 300 Milliarden Euro, von denen gerade einmal ein Viertel abgeschrieben wurde. Das Bundesfinanzministerium geht sogar davon aus, dass es über eine Billion Euro an faulen Wertpapieren sind. Würde der Staat hierfür gerade stehen, würde sich die Staatsverschuldung mit einem Schlag fast verdoppeln. Das wäre ein Schritt vor dem Staatsbankrott!

Wir sprechen hier von den bisherigen faulen Wertpapieren. Jetzt geht die Krise in Deutschland und Europa erst richtig los. Jetzt fangen die ersten Unternehmenspleiten in Deutschland an. Hunderttausende von Jobs (optimistische Schätzung der Regierung) werden in den nächsten Monaten abgebaut. Diese Menschen können ihre Kredite nicht zurückzahlen. Hier warten die nächsten Abschreibungen auf die ohnehin schon auf den Brustwarzen kriechenden Banken. Wie sollen die das Verdauen?

  • In Amerika bläst sich eine Anleihe-Blase von nie gekannter Dimension auf, deren Platzen unser Wirtschafssystem an seine Grenzen und vermutlich deutlich darüber hinaus bringen würde. Siehe dazu den Artikel weiter unten.
  • Die weltweiten Konjunkturpakete verpuffen zusehends. Amerika hat bereits Anfang 2008 120 Milliarden an Schecks an die Bevölkerung verschenkt. Erfolg : Null ! Das 50 Milliardenpaket der Bundesregierung ist ein inhaltlicher Schabernack und nur dazu angetan im September bei den Bundestagswahlen (kurz nach Inkrafttreten) einige Wählerstimmen zu sichern. Der Effekt des Paketes wird in optimistischen Kreisen mit 0,8% Wirtschaftsleistung eingestuft. Bei 3-4 % Rezession (Regierungsschätzung) ist das ein sehr teurer Tropfen Chanel No.5 auf den heißen Stein.
  • Bislang sagen viele Menschen „Isch merk noch nix von der Krise!“. Das ist korrekt, denn die Unternehmen hatten bis vor kurzem noch alte Aufträge abzuarbeiten. Das ändert sich in diesen Monaten. Jetzt beginnen die Entlassungen. Mit den Entlassungen wächst die Angst der Menschen. Die der Entlassenen und die der Kollegen, die befürchten, als nächstes dran zu sein. Folglich wird der Konsum weiter einbrechen und die Preise weiter unter Druck kommen. Wenn die Preise fallen, halten sich die Bürger noch mehr mit Ausgaben zurück, da es ja demnächst noch billiger wird. Was wir hier erleben ist ein reinrassiges Deflationsszenario. Die Preise fallen immer weiter und die Wirtschaft schrumpft zusätzlich. Da die Banken wie oben beschrieben in immer größere Schwierigkeiten kommen, geben sie immer weniger Kredite aus. Sie müssen ja auch damit rechnen, dass die Bürger und Firmen aufgrund der Situation diese Kredite gar nicht werden zurückzahlen zu können.
  • Was das für die Stimmung der Menschen in Europa in den nächsten Monaten bedeutet, lässt sich schwer abschätzen, aber wenn zu dem ohnehin vorhanden Misstrauen in die Regierung und die Wirtschaft noch Verzweiflung (Entlassene) und Angst (Kollegen) kommt, kann die Situation recht schnell eine kritische Phase erreichen. Einen Vorgeschmack haben wir vor wenigen Wochen in Griechenland mit sofort anschließenden „Solidaritätsprotesten“ in anderen europäischen Städten erlebt.   
  • In höchsten Kreisen von Politik und Wirtschaft wird hinter den Kulissen ernsthaft ein Zusammenbruch des US-Dollar und die Einführung einer neuen US-Währung diskutiert. Auch eine Zahlungsunfähigkeit der USA spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Ganz gleich, ob das kommt oder nicht: Die Tatsache, dass es in höchsten Kreisen ernsthaft diskutiert wird zeigt den Ernst der Lage.

Trotz all dieser Entwicklungen steht der DAX bei 4300 Punkten. Zur Erinnerung: Vor 6 Jahren stand der DAX bei 2200 Punkten wegen einer geplatzten Internetblase! Jetzt sprechen wir von einem möglichen Kollaps der Weltwirtschaft. Ich befürchte, die Aktionäre werden sich auf deutlich tiefere Kurse in den nächsten Monaten einstellen müssen.

Es kann daher im Augenblick nur einen verantwortungsvollen Rat geben: Null Risiko! In Deflationsszenarien ist das einzige, was ständig wertvoller wird ihr Geld.

Leute mit Immobiliendarlehen sollten darüber nachdenken, ob jetzt nicht Zeit wäre, die Finanzierung zu verlängern, solange die Banken noch in der Lage sind, das zu tun. Die Hypotheken-Zinssätze sind historisch tief, die dürften  demnächst aus Risikogründen eher ansteigen. Wenn wir in die Situation deutlich fallender Preise kommen, gilt das auch für Immobilienpreise (siehe USA, Spanien, England – auch wenn die Situation dort nicht mit unserer Vergleichbar ist). Wenn dann ihre Hausfinanzierung ausläuft und Sie einen Anschlusskredit benötigen, kann es passieren, dass der Wert ihres Hauses zur Deckung eines neuen Kredites gar nicht mehr ausreicht. Sie laufen dann Gefahr, ihr Haus zu verlieren, obwohl Sie ihre Raten stets bezahlt haben. Man sollte also überlegen, ob man sich nicht ein sogenanntes Forward-Darlehen einräumen lässt, dessen Konditionen heute schon festgelegt werden, auch wenn es erst in 2 oder 3 Jahren zur Auszahlung kommt.

Menschen mit kurzfristige Krediten wie Konsumentenkrediten oder Kontoüberziehungen sollten schnellstmöglich diese Schulden abtragen, da Sie damit rechnen müssen, dass die Banken eine Verlängerung verweigern könnten.

Zusammenfassend bleibt zu sagen: Helm bereitlegen und Anschnallen, wir treten in die heiße Phase ein. Wir werden Sie hier weiter über die aktuelle Entwicklung auf dem Laufenden halten. Wir werden auch schnellstmöglich Entwarnung geben, wenn die Lage sich entspannen sollte. Hier sitzen keine Weltuntergangspropheten, sondern Menschen, die versuchen die aktuelle Lage bestmöglich einzuschätzen.

 

http://www.cashkurs.com/aktuelle-lage/

 

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtMobilisierungsfond,

 
  
    #1689
1
17.02.09 22:32
also zentrale Sammelstelle für den Kreditmüll findet insbesondere bei der
Union Anklang. Nichts anderes als eine zentrale Bad Bank mit Konten für
die jeweiligen betroffenen Banken. Der Anklang bei der CDU lässt sich damit
erklären, dass die betroffenen Landesbanken sich ausschließlich in CDU-
Ländern befinden. Auf diese Weise können diese Landesbanken bequem
auf Kosten der Steuerzahler reingewaschen werden, ohne dass der CDU-
Aufsichtsrat zur Rechenschaft gezogen wird. Wahrscheinlich hofft man auf
die Vergesslichkeit des Wählers.

http://www.sueddeutsche.de/finanzen/923/458574/text/

17.02.2009    07:16 Uhr   Drucken  |  Versenden  |  Kontakt
Trennlinie
Finanzkrise: Bad Bank
Banken wollen Sondermülldeponie für Geld

Der Bundesverband deutscher Banken will die Finanzinstitute von faulen Wertpapieren befreien - mit einer zentralen "Bad Bank" beim Soffin.
Von G. Bohsem u. C. Hulverscheidt


Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat der Bundesregierung einen Vorschlag unterbreitet, wie die Finanzinstitute von ihren faulen Wertpapieren befreit werden können. Dazu will der Verband beim Sonderfonds zur Stabilisierung der Finanzmärkte (Soffin) eine zentrale "Bad Bank" einrichten.

Diese Sammelstelle, die der BdB "Mobilisierungsfonds" nennt, soll die fraglichen Wertpapiere und Forderungen übernehmen und zwar zum Buchwert, den sie am 31. Dezember des vergangenen Jahres hatten. Damit kann aus Sicht des Verbandes verhindert werden, dass die Banken den in ihre Bilanzen eingestellten Wert der faulen Papiere weiter mindern müssen, heißt es in einem inoffiziellen Arbeitspapier des Verbandes, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Weil sich im Zuge der Finanzkrise kein Käufer für die Papiere findet, werden die Banken derzeit dazu gezwungen, die Wertpapiere von Quartal zu Quartal schlechter zu bewerten. Das führt zu Verlusten und das Eigenkapital der Banken sinkt.






Eine "Bad Bank" - also eine Sammelstelle, in die diese problematischen Anlagen gesteckt werden können - gilt als möglicher Ausweg aus dieser Abwärtsspirale. Nach früheren Schätzungen des Bundesfinanzministeriums wären dazu bis zu 200 Milliarden Euro nötig.

Stichtag 30. Juni

Folgt man den Vorstellungen des Verbands, sollen die Banken alle aus ihrer Sicht toxischen Wertpapiere bis zum 30. Juni beim Staat abgeben können, wobei der Mobilisierungsfonds einzelne Papiere oder Portfolios auch ablehnen kann. Ein jeweils kleiner Teil verbleibt in der Bank, um einen Anreiz zu schaffen, sich an der Verlustminimierung zu beteiligen.

Im Gegenzug erhalten die Institute für den Buchwert der Papiere variabel verzinsliche Anleihen ("Floating Rate Notes") des Fonds, die mit dem Euribor verzinst werden - jenem Zinssatz also, den die europäischen Banken untereinander beim Handel mit Einlagen verlangen. Die Laufzeit der Anleihe, die vom staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin garantiert wird und bei der Europäischen Zentralbank zur Refinanzierung zugelassen sein sollen, richtet sich nach der längsten Laufzeit der abgegeben Papiere.

Für jede Bank wird beim Mobilisierungsfonds ein eigenes Konto eingerichtet, auf das alle Aufwendungen und Erträge gebucht werden. Damit wäre sichergestellt, dass die toxischen Papiere jederzeit einem Institut zuzuordnen sind. Der Staat hätte eine eigentlich unerwünschte zentrale "Bad Bank" eingerichtet, durch die besondere Konstruktion wäre allerdings die Bedingung von SPD und Union erfüllt, für jedes Institut eine eigene Lösung zu suchen.

Große Sympathien bei der Union

Dementsprechend großen Anklang findet der Vorschlag des Bankenverbandes auch in der großen Koalition. So gebe es in der Unionsfraktion große Sympathien für den Vorschlag, hieß es. Den Parlamentariern kommt bei der Ausgestaltung der "Bad Bank" offenbar eine entscheidende Rolle zu. Denn die Regierung will nach Angaben aus Koalitionskreisen darauf verzichten, einen konkreten Vorschlag zu erarbeiten.

Ist die "Bad Bank" erst einmal eingerichtet, könne die Betreuung der Wertpapiere im Aufgabenbereich des jeweiligen Instituts bleiben, argumentiert der BdB. Das reduziere den notwendigen Verwaltungsapparat des Fonds auf ein Mindestmaß, ohne gleichzeitig seine Befugnisse einzuschränken. Denn der Fonds erhalte die volle Kontrolle und Entscheidungsgewalt über die Wertpapiere.

So sei es der "Bad Bank" möglich, die faulen Anlagen zu verkaufen. Falls ihr Wert während der Verwaltungszeit durch den Fonds sinkt, könne die Bank sie wieder erwerben, die sie an den Mobilisierungsfonds abgegeben hat. Steige der Wert der Papiere, könne der Fonds sie beliebig veräußern. Die aus diesen Geschäften erzielten Einnahmen sowie die Erträge aus den Wertpapieren bleiben bis zur Schlussabrechnung im Fonds und werden verzinst. Als weitere Einnahmequelle stehen der "Bad Bank" die Einnahmen aus der Provision für die variabel verzinslichen Anleihen zur Verfügung.

Endet die Laufzeit der Anleihen, kommt es zu einer Endabrechnung. Sollte nach Verrechnung aller Kosten, Verkaufserlöse und Zinseinnahmen ein Fehlbetrag anfallen, kann der Soffin von der betroffenen Bank dafür einen Anteil an den künftigen Gewinnen des Instituts verlangen. "Die Gesamthöhe wird im gegenseitigen Einvernehmen im Sinne einer fairen Lastenteilung festgelegt", heißt es in dem Papier. Allerdings dürften die Rückzahlungs-Konditionen die Bank nicht über Gebühr belasten.  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtBail out für EU-Staaten

 
  
    #1690
1
18.02.09 11:45
Steinbrueck Says Euro States May Bail Out Members

Peter Boehringer kommentiert für MMnews:

   Nicht mehr wirklich überraschend, da eigentlich einzig folgerichtig: Man hat Steinbrück (und damit Deutschland) weichgeklopft für Bailouts der anderen europäischen Staaten.

   Sehr interessant ist dabei auch Steinbrücks Formulierung im ersten Satz (siehe Bloomberg): Er spricht von "euro-region countries" - nicht von "der EU"!   "Eurobond" wird man die von einem (juristisch nicht existenten) Staat "EU" besicherten Hilfen daher wohl nicht nennen.

   Man findet sicher weniger explosive Namen (so wie aus "Bad Bank" ja auch über Nacht der "Mobilisierungsfonds" [(c) BdB] werden konnte) - und als Haftender tritt juristisch direkt die Bundesrepublik Deutschland auf.

   Explosiv werden lediglich die Beträge werden, die Deutschland für die Bailouts wird aufwenden müssen. Aber wenn uns schon die HRE 100+ Mrd EUR wert ist, dann sollten uns die spanischen oder irischen oder italienisch-griechischen Hypobanken ja wenigstens das Zehnfache (?!) wert sein.



http://www.mmnews.de/index.php/200902172283/...ut-fur-EU-Staaten.html  

3233 Postings, 7161 Tage DahinterschauerAlter Wein in neuen Schläuchen

 
  
    #1691
1
18.02.09 11:51
Zu dem von Rubensrembrand vorgetragenen Mobilisierungsfonds auch von mir eine kleine Anmerkung:
Die Überträge sollen zu den Bilanzbewertungen von Ende 2008 erfolgen. Da die Konten separat pro Bank geführt werden, können somit Erträge aus evtl. Aufwertung der Bestände nunmehr den Banken gutgeschrieben werden. Dies ist eine eindeutige Verbesserung zu Gunsten der Banken gegenüber bisherigen Plänen. Da aber der Müll aus den Bankbilanzen verschwindet, trägt somit der Steuerzahler alleine das Risiko aus zu geringer Abschreibung oder noch kommenden Abschreibungen ohne eine Gegenleistung! Ein starkes Stück und man soll nicht glauben, die Banker seien dumm, wenn es darum geht, ihre Haut zu retten.  

51986 Postings, 6135 Tage Rubensrembrandt"Schöne Aussichten"

 
  
    #1692
1
18.02.09 12:01
Gefahren- und Panikpotentiale!

Dazu ein Vergleich. Würden von den Derivatewetten nur 1% ausfallen, so müssten Verluste von 7 Billionen Dollar gedeckelt werden. Sollten davon lediglich 10% auf Deutschland fallen so entspricht diese Summe etwa einem Drittel der 1,6 Bill.€ hohen Staatsverschuldung. Glauben Sie, dass 99% der Derivate sicher sind ?

Hinzu kommt, dass einerseits durch die deflationäre Pleitewelle gleichzeitig weniger Steuereinnahmen fließen und die Aufblähung des Anleihenmarktes diese Papiere nicht mehr verkauft werden können. Ganz abgesehen von der Flucht aus diesen, welche immer dann folgt, wenn diese Blasenprodukte nicht mehr gekauft werden.

Dramatisierend wirken:

   *

     zunehmende Pleiten, Rettungen und Konkursgerüchte großer Konzerne wie derzeit von General Motors,
   *

     das Platzen der Kreditkartenschulden (hier sollen bis 1 Bill. $ verlustig sein)
   *

     durch den weiteren dramatischen Rückgang der Realwirtschaft kollabierende Aktienkurse. Der DAX müsste sich im Vergleich zum Platzen der New Economy heute mindestens ebenso auf einen Wert unter 2500 Pkt. bewegen.
   *

     Die Headlines WÄHRUNGSREFORM und HYPERINFLATION in den großen Medien die mittlerweile so freizügig diese Sensationsmeldungen publizieren,

dass Regierungen diese schon bitten (verbieten ?), „verantwortungsvoller“ zu

formulieren.

   *

     Steigende Edelmetallpreise und sich stabilisierende Rohstoffmärkte (Kaufsignale)
   *

     Keine Bodenbildung beim Wertverfall von Immobilen
   *

     neue Staatsbankrotte auch von Industriestaaten wie England
   *

     Wendehälse wie Hans Werner Sinn, welche derartige „Fachkompetenz“ entlarvend, nun von einer langjährigen schlimmen Krise ausgehen wobei vor drei Monaten durch jene weder diese Dimension erkannt noch reagiert wurde.


Damit sind dann ausreichend Vertrauensverlust und Panikpotential in der mittlerweile etwa zur Hälfte sensibilisierten Bevölkerung vorhanden um den Bankrun 2.0 zu starten. Seit Washington Mutual`s Zusammenbruch wissen wir, dass dazu 9% der Kunden reichen. Derzeit dürften es weniger sein da die Eigenkapitaldecke schrumpfte.

Dieses mal werden auch die Versicherungen und Pensionskassen stärker betroffen sein. Ich schätze das passiert Mitte 2009. Viele werden demnächst ihre Policen zur Bestreitung des Lebensunterhaltes (Hartz IV) verkaufen müssen, andere flüchten noch mit diesen Summen in Sachwerte. Auch hier wird es bald zu eingefrorenen Konten kommen müssen.

Die Flucht aus dem System kann daher schon recht bald beginnen, sofern die Information des Geheimpapiers der EU über 18 Billionen faule Assets in den Büchern europäischer Banken über das Internet in den Mainstream gelangt und jedem klar wird, dass diese Beträge nicht mehr so einfach wie in den letzten Monaten aufgefangen werden können. Eine Lösung wird dann die schon seit Monaten herbeigeredete „Bad Bank“ sein müssen um ebenso diese Verluste über die Zeitachse zu strecken. Bislang wurde alles gemacht wogegen sich die Politiker anfangs vehement aussprachen. Das sich damit die Volkswut erhitzen wird, denn es werden hierbei künftige Steuergelder einkalkuliert, ist absehbar, vor allem wo es einen weltweiten Produktionskollaps gibt. Ich schätze in diesem Zusammenhang die reelle Abeitslosenzahl ab 2010 mit 12 Millionen Menschen in Deutschland, welche zusätzlich das klamme Sozialsystem belasten.


Immobilienverfall !

Bemerkenswert war der Artikel der WELT am 6.2.09 wonach Immobilien nicht vor Inflation schützen.

Darin wird eine 35-Jahres-Studie des Institutes der Deutschen Wirtschaft zitiert, wonach die Preise selbst in diesem Zeitraum nicht so stark gestiegen sind, dass es die Inflationsrate kompensierte. Der „kondratieff-geschichlich“ erzeugte Irrglaube kollabiert aus folgenden Gründen:

  1.

     Die Geschwindigkeit der Geldmengenausweitung steigt durch die Charakteristik der Exponentialfunktion schneller als der Wertzuwachs der Häuser folgen kann.
  2.

     Die durch die jetzige Krise notwendigen Billionen- Rettungen (Inflation der Geldmenge) beschleunigen diesen Prozess.
  3.

     Die Krise wurde durch eine Überversorgung (Sättigung) des Marktes über Immobilienblasen in vielen Ländern ausgelöst.
  4.

     Häuser werden fast nur über Kredite gekauft, die es dafür immer schwieriger geben wird. Kein Kredit- kein Haus.
  5.

     Die Qualität vieler der heute gebauten Einfamilienhäuser bedingt eine Sanierung u.a. der Fassade durch Verschleiß der Dämmung nach ca. 20 Jahren. Einige Banken bewerteten schon vor 10 Jahren massive Steingebäude (Ziegel, Lehm) höher als Fertigleichtbau.
  6.

     Massenhafte Zwangsversteigerungen in Millionenhöhe haben beginnend in den USA den Markt zusammen brechen lassen. Das wirkt sich verzögernd auch auf die Bewertungen in anderen Teilen der Welt (auch Europa) aus, vorrangig dort, wo es eben solche Immobilienblasen gab.


Die einzigen Immobilien die im Werte stabilisieren, steigen oder schon seit längerem aufwärts tendieren sind besagte Ziegel-Altbauten, einige gute und exclusive Stadt- und Landlagen, essentielle Industrieimmobilien, Acker, Wald sowie Öl- und Gasfelder, Kohlegruben, Rohstoffminen.





http://www.mmnews.de/index.php/200902182274/MM-News/Bankrun-2.0.html  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtHeutiger Marktkonsens eine Satire? (Grüner)

 
  
    #1693
18.02.09 18:29
Im Frühjahr 2000 waren sich fast alle deutschen Anleger einig. Es hat eine neue Ära begonnen. Zukünftig sollte es keine Wirtschaftszyklen mehr geben und die Notenbanken können mit ihrer fein abgestimmten Politik die Märkte in einem dauerhaften Aufschwung halten. Die hohen Überschüsse im Staatshaushalt sollten dazu führen, dass die USA in wenigen Jahren ihre kompletten Schulden getilgt haben. Heute – fast neun Jahre später – kommt uns der Marktkonsens von damals wie eine Satire vor.

Was ist heute Marktkonsens? Man soll nur „sichere“ Anlagen wie Bargeld, Tagesgeld und Bankeinlagen bzw. Staatsanleihen bevorzugen. Aktien sind in der Krise viel zu riskant und man wird damit in den nächsten Jahren nicht viel verdienen können. Die derzeitige Krise wird sich massiv verschärfen und der eigentliche Crash steht uns erst noch bevor. Wollen wir wetten? In ein paar Jahren kommt uns auch der heutige Marktkonsens wie eine Satire vor!


http://www.ariva.de/...r_Fisher_Kolumne_Die_umgekehrte_Blase_c2895887  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtOsteuropa

 
  
    #1694
2
18.02.09 19:17
Osteuropa kann das ganze Kartenhaus zusammenbrechen lassen

Wir schauen dauernd wegen der Finanzkrise nach Amerika, dabei ist die Situation in Europa viel schlimmer. Wenn die kranken Patienten in Osteuropa nicht sofort behandelt werden, dann wird das Bankensystem ganz Westeuropas mit dem tödlichen Virus angesteckt.

Der Währungschef bei Morgan Stanley Stephen Jen sagt, Osteuropa hat sich $1.7 Billionen im Ausland geborgt, das meiste kurzfristig. In den nächsten Monaten müssen davon $400 Milliarden zurückgezahlt werden, ein Drittel des BIP dieser Region. Dann mal viel Glück beim Versuch zu Refinanzieren oder die Kredite zu verlängern, denn niemand ist bereit ihnen neues Geld zu geben.

Am schlimmsten sind die Banken in Österreich betroffen, die sich extrem in Osteuropa mit 230 Milliarden Euro exponiert haben, oder 70 Prozent des BIP des Landes. Der österreichische Finanzminister Pröll hat deshalb letzte Woche verzweifelt versucht ein Rettungspaket für den ehemaligen Ostblock in Höhe von 150 Milliarden Euro zusammenzuschnüren. Er ist gescheitert.

Der Standard in Wien schreibt dazu: „Eine Ausfallquote von zehn Prozent würde wohl zum Kollaps des Finanzsektors führen.“ Das wird wohl bald passieren.

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) sagt, faule Kredite könnten 10 bis 20 Prozent des BIP erreichen. Andere Medien wie Die Presse in Wien schreiben, die Bank Austria und ihr italienischer Besitzer die Unicredit stehen vor einem “Monetären Stalingrad” im Osten.

Tatsächlich leiden die österreichischen Banken - allen voran die Erste-Bank-Tochter BCR - am Verfall des rumänischen Lei, der 2008 um rund 30 Prozent abstürzte. Die mehr als die Hälfte ausmachenden Fremdwährungskredite (vor allem in Euro) verteuern sich wegen der Abwertung massiv. "Rumänien könnte Österreich in den Bankrott führen", schrieb eine rumänische Zeitung als Überschrift.

Pröll versuchte Unterstützung für ein Rettungspaket von seinen EU-Kollegen in Brüssel zu bekommen. Aber die Idee wurde von Deutschlands Peer Steinbrück torpediert. “Ist nicht unser Problem”, sagte er.

Pröll wirbt weiter für seinen Stabilisierungspakt und sagt: "Wir können es uns nicht leisten zu warten bis der Ernstfall eintritt". Der österreichische Wirtschaftskammerpräsident Leitl kritisierte die Ablehnung Steinbrücks und sagte. "Steinbrück ist auf zwei Augen blind, auf dem europäischen, aber auch auf dem deutschen Auge. Ich kann Steinbrück nur empfehlen, auf die Daten und Fakten zu achten", wie in den Salzburger Nachrichten zu lesen ist.

Wir werden ja bald sehen, wessen Problem es am Ende sein wird. So viel zur Solidarität innerhalb der Europäischen Union.

In Polen lauten 60 Prozent der Hypotheken auf Schweizer Franken. Der Złoty hat in den letzten Monaten die Hälfte seines Wertes gegenüber den Franken verloren. Wie wollen sie diese Kredite jemals zurückzahlen? Wie ich schon hier geschrieben habe, wenn der Kreditnehmer zahlungsunfähig wird, dann zieht es die Schweiz mit in den Strudel.

Ungarn, der Balkan, die baltischen Staaten und die Ukraine leiden unter der selben Misere. Wenn diese Länder kollabieren, dann sind die Kreditgeber im Westen auch pleite.

Einen Grossteil der Kredite schulden die osteuropäischen Länder Westeuropa, speziell Banken in Österreich, Schweden, Griechenland, Italien und Belgien. Die Amerikaner sind da nicht gross dabei und stehen besser da. Die Europäer sind fünfmal mehr in diesem Schlamassel exponiert als die amerikanischen und japanischen Banken, und obendrein sind sie doppelt so hoch geleveraged, laut IWF.

Dazu kommt noch, dass spanische Banken bis oben mit $316 Milliarden in Lateinamerika drin sind, doppelt so viel die USA. Mexiko steht kurz vor dem Zusammenbruch, in Brasilien sieht es auch nicht gut aus. Grossbritannien und auch die Schweiz sind in Asien bis über beide Ohren exponiert.

Ob es jetzt noch Monate oder nur noch Wochen dauert, wir werden es demnächst erleben, das europäische Finanzsystem ist am Ende. Und es gibt keine europäische FED die als letzte Möglichkeit im Notfall bereit steht und mit einer Geldspritze unter die Arme greift. Die EZB ist laut Maastricht Vertrag nicht dazu vorgesehen.

Die europäischen Regierungen machen die Situation jetzt noch schlimmer, in dem sie nur an sich selber denken. Einige üben Druck auf ihre Banken aus, damit sie sich aus Osteuropa zurückziehen. So hat zum Beispiel die Regierung in Athen den griechischen Banken befohlen aus dem Balkan raus zu gehen.

Die Summen die notwendig sind um das sinkende Schiff über Wasser zu halten, sind jenseits was der IWF leisten kann, da er ja bereits Ungarn, Ukraine, Lettland, Weissrussland, Island und Pakistan retten musste … die Türkei ist bereits der nächste Kandidat …, und bald seine eigenen Reserven von 155 Milliarden Euro aufgebraucht hat. Wie ich hier schon geschrieben habe, der IWF muss wohl bald selber Geld drucken, denn die Mitgliedsländer können nichts mehr zum Topf beisteuern.

Lars Christensen von der Danske Bank sagte dazu: “Das ist schlimmer als die Asienkrise in den 90gern.”

“Der GAU wird in der ganzen Region demnächst passieren, aber die EU-Institutionen haben keinen Mechanismus um damit fertig zu werden. An dem Tag an dem sie entscheiden eines dieser Länder fallen zu lassen, wird es eine massive Krise auslösen, die sich über die ganze EU ausbreiten wird.”

Alle schauen jetzt auf Deutschland als Retter der EU, nur sie haben ja selber genug Probleme, mit einem Rückgang der Wirtschaft im vierten Quartal hochgerechnet auf das Jahr von 8.3 Prozent. Die Deutsch Bank sagt sogar voraus, die deutsche Wirtschaft wird um 9 Prozent 2009 schrumpfen. Na Mahlzeit, kann ich da nur sagen.

Berlin ist gar nicht in der Lage und denkt auch nicht daran, Irland, Spanien, Griechenland, Portugal und Italien zu retten und schon gar nicht die Abenteuer Österreichs in der ehemaligen k. und k. Monarchie.

Wenn der erste Stein im Osten fällt, dann können wir den europäischen “Domino Day” erleben, ein Flächenbrand über ganz Europa. Und wenn das passiert, ist die globale Krise perfekt.

Die Situation erinnert sehr stark an den Gründerkrach von 1873, wo auch nach der Zahlungsungfähigkeit einiger Banken im Osten, Banken in Wien zahlungsunfähig wurden. In Folge gab es den Bank Run von 1873 in New York und daraus resultierte eine Weltwirtschaftskrise. Die Geschichte wiederholt sich alle 60 bis 70 Jahre (Kondratjew-Zyklen), 1930 und 2000, denn die aktuelle Krise begann tatsächlich schon mit dem Platzen der Internet-Blase und Absturz der Börse damals. Deshalb wurden die Kriege im Irak und Afghanistan inszeniert, plus die Hypothekenblase, um das Ganze zu verzögern. Jetzt holt uns das Unvermeidliche ein.

Der Goldpreis klettert weiter, ist bei $970, bald wie beim Rekordhoch von $1'003 vor einem Jahr. Die Börsen stürzen weltweit um 2 bis 4 Prozent ab. Was früher eine Schlagzeile wäre, wird heute in den Medien nichtmal erwähnt.



http://alles-schallundrauch.blogspot.com/  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtHypotheken-Hilfsplan

 
  
    #1695
18.02.09 22:02
Obama stellt Hypotheken-Hilfsplan vor

Nach dem massiven Hilfspaket für die US-Konjunktur wendet sich Präsident Barack Obama nun gezielt der Hypothekenkrise zu: Einen Tag nach Inkrafttreten des größten Konjunkturprogramms der US-Geschichte hat er nun einen Hilfsplan für die durch die Finanzkrise von Zwangsversteigerungen bedrohten Hausbesitzer vorgestellt. Der Plan hat ein Volumen von 275 Mrd. Dollar.


http://www.handelsblatt.com/politik/international/...plan-vor;2160826  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtWarum so spät?

 
  
    #1696
1
18.02.09 22:16
Die Hypothekenkrise wird als Hauptursache für die Kreditklemme des Finanz-
sektors angesehen. Warum erfolgt dann der Hilfsplan so spät?
Vermutungen:
- Das Geld an die Häuslebauer bleibt dem Zugriff der Globalisierungsclique
 verwehrt, deshalb erheblicher politischer Widerstand der Politmarionetten.
- Von dieser Maßnahme würden indirekt auch Ausländer profitieren.
- Ein lang andauerndes Köcheln der Finanzkrise erlaubt eher eine vollständige
 Umverteilung von unten nach oben.  

6741 Postings, 5861 Tage MarlboromannAL Genialität und USA - du Schenkelklopfer

 
  
    #1697
2
19.02.09 10:15
Du kannst doch gerne mal nach Deutschland gucken und was die alles an Entwicklungen versemmelt haben.

1. Fangen wir mal mit den Walkman an. Deutsche Erfindung mit dem Namen Retroplayer. Der Mann hat über 20 Jahr in Deutschland sein Patent einklagen müssen und erst im letzten Jahr hat er einen Vergleich von Sony angenommen. Nur weil unsere Justiz zu dumm ist Patentschutz zu gewährleisten.

2. Die kleinen Bagger, die man so häufig auf Baustellen der Fußwege sieht.
Erfunden in Deutschland. Die Banken und Investoren waren zu dumm das Potenzial zu sehen. Die Japaner haben es erkannt.

3. Das Faxgerät.
Erfunden in Deutschland hat man mal wider nicht den Entwicklern für die Produktion Kredite geben wollen. Verlagerung nach Japan.

4. Transrapid:
Entwickelt in Deutschland, fährt hier seit Jahren im Kreis - so wie einige andere geistig - und nun soll die Entwicklung nach China verschenkt werden. Postwendend denkt man in China und den USA über den Bau einer Magnetschwebebahn nach.

Jetzt komm du mir nochmal mit den Idioten aus USA und profiliere dich nicht immer so als Allwissender.
Nur mal so. Um den Protektionismus im 19Jhd von den USA zu überwinden und deutsche Waren weiterhin nach USA verkaufen zu können, hatte der damalige deutsche Staat alle Exportgüter mit der Summe subventioniert, die den US-Einfuhrzöllen entsprachen. Die Amis hatten sich über sehr stark erhöhte Zölle damals abgeschottet.  

3656 Postings, 6325 Tage CasaubonMarlboroman: Transrapid

 
  
    #1698
2
19.02.09 11:36
vielleicht wird wird er hier nicht weiterentwickelt weil er einen zu starken Konkurrenten hat: den TGV, der sich ja scheinbar weltweit durchsetzt.

Gruß


Casaubon

PS: ich hoffe, es geht deiner kleinen Tochter besser. (habe selbst zwei kleine Kinder)

Hier ein Teddy für deine Kleine, dann kannst du ihn ausdrucken und sie ihn ausmalen
Angehängte Grafik:
phpthumb_cache_schulbilder.jpeg (verkleinert auf 68%) vergrößern
phpthumb_cache_schulbilder.jpeg

6741 Postings, 5861 Tage MarlboromannDanke Casaubon, meine Kleine findet den Teddy süß

 
  
    #1699
1
19.02.09 16:47
zum ausmalen.  

51986 Postings, 6135 Tage RubensrembrandtAllmählich

 
  
    #1700
19.02.09 16:58
scheint auch in den USA der Gedanken aufzutauchen, dass die Finanzkrise
in erster Linie nicht durch mangelnde Liquidität, sondern vor allem durch
den Vertrauensverlust verursacht ist. Solange Banken als Zockerbuden
und Selbstbedienungsläden und als Agenturen für die dahinter stehende
Globalisierungclique agieren, wird sich Vertrauen nicht einstellen, vor allem
auch nicht zwischen den Banken.
Vertrauen kann sich nur einstellen, wenn
- Finanzregularien eingeführt werden
- die kriminellen Rating-Agenturen zur Rechenschaft gezogen werden
- das kurzfristige Boni-Unwesen beseitigt wird
- die betrügerische Weitergabe von innovativen Finanzprodukten wider
  besseren Wissens bestraft wird
- reine Kreditvergabebanken geschaffen werden - durch Aufspaltung oder
 Neugründungen - und nur diese Banken finanziell unterstützt werden.
Nichts von dem ist geschehen und wird wohl  auch nicht geschehen.
Denn anscheinend sind diejenigen, die die Finanzkrise verursacht haben
auch diejenigen, die bestimmen, was als kriminell zu gelten hat und was
zu bestrafen ist. Der Preis hierfür ist der Vertrauensverlust. Der wird von
diesen Kräften jedoch in Kauf genommen, hält er doch die Finanzkrise
am Köcheln und deshalb die Notwendigkeit (?) den Bankensektor finan-
ziell weiterhin zu unterstützen. Die Kapitalumschichtung von unten nach
oben wird dadurch gewährleistet und sie wird durchgreifend sein.
http://www.handelsblatt.com/politik/wissenswert/...ersagt-hat;2133420  

Seite: < 1 | ... | 65 | 66 | 67 |
| 69 | 70 | 71 | ... 108  >  
   Antwort einfügen - nach oben