Leser des Bären-threads


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Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14
Eröffnet am:23.02.08 10:39von: Rubensrembr.Anzahl Beiträge:3.691
Neuester Beitrag:25.04.21 00:14von: Katharinaqtrv.Leser gesamt:340.375
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51986 Postings, 6136 Tage Rubensrembrandt700 Milliarden verpulvern?

 
  
    #951
26.09.08 23:31
Das Risiko der Rettung eines freien Marktes besteht allerdings darin, dass das Geld nicht effizient eingesetzt wird. Die Unternehmen, denen der größte Vorteil daraus zuteil wird, werden diejenigen sein, die die meisten schlechten Wertpapiere angehäuft haben. Folglich könnte die Regierung Unternehmen stützen, die unter normalen Umständen nicht überleben würden - vergleichbar mit lebendigen Toten. Diese Finanzinstitute werden nicht ausreichend Geld für ein effizientes Kreditgeschäft haben. Stattdessen werden sie ihre gesamte Energie darauf verwenden, einfach nur zu überleben, während sie Gelder vereinnahmen, die anderorts besser eingesetzt wären.


http://www.faz.net/s/...4A945ABB4000821B35~ATpl~Ecommon~Scontent.html  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtBeispiel Schweden

 
  
    #952
26.09.08 23:36
Welche Alternativen bestehen zum Rettungsplan von Finanzminister Paulson? Eine Alternative bestünde für die Regierung darin, sich weniger auf den Kauf schlechter Vermögenswerte zu konzentrieren, und stattdessen das Finanzsystem mit neuem Kapital auszustatten, indem sie größere Anteile ausgewählter Unternehmen kauft. Das würde bedeuten, Gewinner und Verlierer zu bestimmen, ein verhasster Gedanke unter den Befürwortern der freien Märkte.

Doch dadurch könnte Geld gespart werden und die Steuerzahler würden bei Erholung der Banken einen Teil ihres Geldes zurückerhalten. Bei seiner Aussage am 23. September hat Bernanke den Gedanken zurückgewiesen, Anteile an denjenigen Firmen zu übernehmen, die Vermögenswerte verkaufen. Denn er befürchtete, dass diese „Strafmaßnahme“ sie daran hindern könnte, sich konstruktiv zu verhalten. Daniel Alpert, Bankenexperte der Investmentbank Westwood Capital, vergleicht dies mit der Befürchtung, dass ein Ertrinkender die Rettungsleine zurückweisen könnte.

Das Vorbild Schweden

Eine vorübergehende Übernahme durch die öffentliche Hand hat in Schweden funktioniert. Dort war es ein Schlüssel für die schnelle Erholung von der Bankenkrise in den frühen neunziger Jahren. „Wenn man das gesamte Verlustrisiko übernimmt, sollte man auch einen Teil der Gewinnchancen erhalten. So würde der normale Bürger argumentieren“, so Lars Thunell. Er wurde mit der Leitung eines von der Schwedischen Regierung garantierten Unternehmens mit dem Namen Securum betraut, das angeschlagene Unternehmen und Vermögenswerte übernahm.

Heute leitet Thunell die zur Weltbank gehörende Internationale Finanz-Corporation in Washington. Bo Lundgren, Leiter des Schwedischen National Debt Office, berichtet, dass er sich in diesem Jahr zwei Mal mit Vertretern der Fed getroffen hat, um über die Strategie Schwedens zu sprechen. Seiner Ansicht nach ist es für den Erfolg einer staatlichen Intervention nicht ausreichend, nur Gelder zur Verfügung zu stellen. Die Regierung, so sagte er, „muss die vollständige Kontrolle über die Verwendung der Vermögenswerte haben.“



http://www.faz.net/s/...4A945ABB4000821B35~ATpl~Ecommon~Scontent.html  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtEZB

 
  
    #953
27.09.08 10:55
betreibt eine abenteuerliche Politik. Nicht Inflation, sondern Deflation ist das augen-
blickliche Problem. Den Unternehmen brechen kreditfinanzierte Aufträge weg und
der Euro-Raum droht in eine Rezession abzurutschen.  

1287 Postings, 6756 Tage NavigatorCEZB und ähnliche spezialisten

 
  
    #954
1
27.09.08 11:03
Die amerikanische Notenbank Fed kämpft wegen der Finanzkrise gegen Engpässe am Dollar-Geldmarkt. Deshalb hat sie Vereinbarung mit den Zentralbanken Australiens und Skandinaviens getroffen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,580207,00.html
ausserdem werden die devisenreserven abgepumpt  und dann an den us-derivate und aktienmärkten verjubelt.
spätestens wenn die fed diese "Kredite" zurückzahlen muss geht die gelddruckerei loss.

navigatorc

 

3233 Postings, 7162 Tage DahinterschauerHilfspaket könnte ein Geschäft werden

 
  
    #955
27.09.08 19:45
Falls der Ankauf der gefährdeten Hypotheken zu neutralen Kursen gelingen würde, könnte sich der beabsichtigte Deal für den Staat als Gewinn herausstellen. Die Regierung hat die Absicht, sich die 700 Mrd als carry trade wie bisher vornehmlich im asiatischen Raum zu 3 - 4 % Zins zu leihen. Da die zu erwerbenden Papiere durchweg mit einem Zinssatz von 10 - 12 % ausgestattet sind, kann man durchaus eine ordentliche Abwertung vertragen und macht nach 2 - 3 Jahren  immer noch einen Gewinn.  Die Rechnung  sieht wegen des hohen spread für die Regierung halt doch ganz anders aus, als für die betroffenen Banken, die entweder garnicht oder nur zu hohen Zinssätzen ans Geld kommen.  

7114 Postings, 8505 Tage KritikerWarum wird die Kardinalfrage umgangen?

 
  
    #956
1
27.09.08 22:02
WOHIN ist das Geld gegangen ???
Wir lesen und hören ständig, die Banken haben sich Verzockt!
Doch bei jedem Zock gibt es auch Gewinner.

Von Anfang:  Es wurden Kredite vergeben (Häuser, Waren), die zu gering gedeckt waren.
Also wurden Häuser & Waren verkauft. Die Verkäufer bekamen dafür $$.
Frage: WER sind diese Verkäufer? Und haben DIE diese Gelder noch? - WO liegen diese Gelder?
Anscheinend nicht bei den Banken. Warum nicht?

Diese faulen Kredite wurden danach von Banken an andere Banken verkauft (weitergeleitet); die Vermittler bekamen dafür Mio's Provisionen - warum??
Evtl. haben die Banken mehr Provisionen gezahlt, als der ganze Handel wert war.
Das Geschäft hat sich selbst ausgehöhlt.
Logik: wenn ein und derselbe Kredit x-mal gehandelt wird, kann dieser nicht viel Provision vertragen.

Ergebnis: die Invest-banker haben ihre eigenen Banken ausgenommen, bis diese Pleite waren.

Ohne Korruption mit der Politik konnten jedoch diese deals nicht laufen.

Ergo, erfahren wir die Sünder nicht!

Nochmal zurück: Das Geld ist in der Welt nach wie vor vorhanden; nur in anderen Händen.
Ob in besseren oder schlechteren wissen wir noch nicht.

Demnach würden die USA mit dem Rettungspaket nur eine Zwischenfinanzierung machen, bis das Geld wieder auftaucht. Dies erklärt auch, warum der DOW Freitag Nacht gestiegen ist.

Kreditenge für die gesunde Wirtschaft sehe ich daraus wenig. Denn gute Firmen (AG) können sich Kredite auch ohne Banken holen (Kap-Erhöhg, Investoren, Hedger etc).
Kritisch wird es nur, wenn die Einlagen, Konten bei Geschäftsbanken ungedeckt wären.

Die wahre Krise war demnach eine Vermischung von Giro mit Invest.
Hier will wohl Poulsen ansetzen - mit recht.

Jedenfalls sehe ich diesen gesamten Banken-Schrott als reichlich aufgeblasen, panikartig aufbereitet, wozu auch die SkandalPresse reichlich beiträgt.
Und die völlig ahnungslosen und total unfähigen Politiker (Bush, McCain, Obama, Merkel, die Steini's u.A.) steigern die Krise endlich zum realen Unglück.

Anstatt den Versuchen und Ansätzen entgegenzusteuern, warten sie bis die Katastrophe ausbricht.
Bei nur geringer Sachkenntnis wäre die Sache 2007 leicht zu stoppen gewesen.

Aber Irak, Iran, Taliban, 19% MWSt, Bahnverramschung, Selbstdarstellung waren ja so wichtig!!??

Demokratie sollte nicht dazu führen, daß Elite nicht regieren darf! - Kritiker  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtRettungspaket

 
  
    #957
28.09.08 11:13
Grundlage ist der Plan, den Bush vor einer Woche vorlegte

Pelosi zufolge muss das Abkommen noch schriftlich fixiert werden. Grundlage ist ein Plan, den Bush vor einer Woche vorgelegt hat. Die Demokraten forderten jedoch stärkere parlamentarische Kontrollbefugnisse bei der Umsetzung des Pakets und gleichzeitige Hilfen für verschuldete Hausbesitzer. Die Mittel für den Aufkauf der Hypothekenpapiere sollen nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise freigegeben werden. Die erste Hälfte von 350 Milliarden Dollar soll zur Verfügung gestellt werden, sobald dies vom Präsidenten beantragt wird. Die weiteren Mittel sind von der Zustimmung des Kongresses abhängig. Dabei kann der Präsident allerdings sein Veto gegen Blockaden des Parlaments einlegen.


http://www.faz.net/s/...6FB8DCF3B9B6A80455~ATpl~Ecommon~Scontent.html  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtProblematisch

 
  
    #958
3
28.09.08 11:37
an dem Rettungsplan ist, dass er im Grunde eine Subvention der Banken ist. Dabei
werden auch noch die Banken am stärksten gefördert, die sich besonders spekulativ
verhalten haben.
Notwendig ist jedoch ein Abbau der Überkapazitäten im Bankensektor, denn zahl-
reiche Geschäfte im Bankensektor (z.B. Hypothekenkredite, Kreditderivate, IPOs
usw.) werden weniger werden. Der Rettungsplan in der jetzigen Form wird die
notwendige Anpassung behindern.
Viele Banken sind zwischenzeitlich derart verschuldet, dass möglicherweise
durch den Rettungsplan eine gewisse Rückführung der Verschuldung erreicht wer-
den kann, diese Banken werden jedoch weiterhin ums Überleben kämpfen müssen.
Diese Bankenzombies werden das Rettungsgeld aufsaugen, um die Verschuldung
zu vermindern. Eine Beibehaltung oder Ausweitung des Kreditvolumens ist von
diesen Banken nicht zu erwarten. Eine Beseitigung der Kreditklemme wird dadurch
nicht erreicht.  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtRettungsplan unvollständig (Roubini)

 
  
    #959
28.09.08 12:03
Gäbe es denn eine bessere Alternative?

In der vorgeschlagenen Form ist der Plan ein Fehler und geht nicht weit genug. Der Kauf der „toxischen“, nicht verkäuflichen Kreditpakete ist nur ein erster Schritt. Dem muss ein Programm folgen, das pauschal das Volumen der Hypothekenschulden der privaten Haushalte verringert. Sehr viele Haushalte sind praktisch insolvent, können also die hohen Raten nicht mehr zahlen. Wenn ein Land oder eine Firma insolvent ist, dann werden ja auch die Schulden abgeschrieben, damit sie wieder arbeiten und erneut wachsen können. Damit ist zum Beispiel Argentinien wieder auf den Wachstumspfad gekommen. Genauso ist es jetzt mit unserem Haushaltssektor, er ist überschuldet und muss umfassend entlastet werden. In einem dritten Schritt müssen schließlich die Banken neues Kapital bekommen, sei es privat oder vom Staat, damit sie überhaupt wieder richtig arbeiten können. Alle drei Schritte zusammen könnten eine Lösung der Kreditklemme bringen. Aber der Plan der Regierung beschränkt sich nur auf den ersten Schritt, und das ist das Problem.

Würde Ihr Vorschlag das Rettungsprogramm nicht noch viel teurer für die Steuerzahler machen?

Nein, denn natürlich müsste die Regierung für das Kapital, das sie den Banken zuführt, Vorzugsaktien bekommen, der Staat wäre also an den Gewinnen nach der Sanierung beteiligt und könnte sich so das Geld später wieder zurückholen. Auch die Minderung der nominellen Werte der Hypotheken würde am Ende weniger Kosten verursachen, als wenn es bei den hohen Schulden bliebe, denn in diesem Fall müssten viele Hausbesitzer ihre Häuser einfach aufgeben und würden am Ende gar nicht zahlen. Besser wäre es, ihre Schulden abzubauen und ihnen für den Rest eine Refinanzierung zu niedrigen Zinsen zu ermöglichen. Mit einem ganz ähnlichen Programm hat die Regierung die Folgen der Großen Depression in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfolgreich bekämpft.




http://www.tagesspiegel.de/politik/...-Nouriel-Roubini;art771,2624331  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtDollar-Crash? (R.)

 
  
    #960
28.09.08 12:13
Könnte die Finanzkrise auch einen Crash des Dollar auslösen?

Ich erwarte keinen Crash, denn China und viele andere Staaten stützen den Dollarkurs, indem sie immer mehr Dollars kaufen. Aber die Bedeutung des Dollar als Reserve- und Handelswährung wird mit der Zeit weit geringer werden, weil der Euro und andere Währungen zunehmend an seine Stelle treten werden. Das wird sich über lange Zeit hinziehen, aber es wird geschehen.



http://www.tagesspiegel.de/politik/...-Nouriel-Roubini;art771,2624331  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtDow-Wunder

 
  
    #961
1
28.09.08 14:12
Dow Jones manipuliert?    PDF    Drucken    E-Mail
Von Michael Mross  
Sonntag, 28. September 2008
Ist der Dow ein Aktienbarometer oder ein Seismograph für Aktivitäten des Plunge Protection Teams?

Beruhigen, beschwichtigen, betrügen – das ist die Antwort auf die größte Finanzkrise des Kapitalismus.

Politiker beruhigen, Medien beschwichtigen, Bänker sagen einen Tag vor dem Bankrott: „Alles bestens.“ Wie soll diese Krise bewältigt werden, wenn die Beteiligten nicht in der Lage sind, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken?

Anstatt die Tiefe des Problem-Eisbergs auszuloten, werden Beruhigungspillen verabreicht. Wenn Kurse sinken, dann gibt es ein Shortselling Verbot. Wenn alles nicht mehr hilft, dann zahlt der Steuerzahler – und die Medien feiern Moral Hazard als Rettung. Motto: Es ging halt nicht anders. Ob es doch anders geht, wird nicht hinterfragt.

Der Gipfel der offiziellen Berichterstattung war am Freitag bei Bloomberg (GB-Ausgabe*) zu beobachten. Thema: Die Pleite von WaMu, US-Rettungsplan und die Folgen fWeiss Group ) durften hier ihre Meinung kundtun. Und Martin Weiss sagt es klipp und klar:

Der US-Rettungsplan ist ein Witz. Schnell gestrickt und schlecht durchdacht. Die Wahrheit:

1.479 Mitgliedsbanken des FDIC mit Vermögenswerten in Höhe von 2,4 Billionen Dollar sind vom Untergang bedroht.

Weitere 158 Sparkassen mit Vermögenswerten von 756 Mrd. Dollar sind bedroht.

Insgesamt sind also Vermögenswerte von 3,2 Billionen Dollar betroffen, also 36 mal mehr sich aus der Liste der FDIC ergibt.

Diese Zahlen legen nahe, dass die 700 Mrd. des vorliegenden Rettungsplans nicht ausreichen könnten.


Auch der Privatsektor, Gemeinden und Kommunen halten Hypothekenkredite in substantiellen Größenordnungen. Folglich müsste der Rettungsplan auch folgende Investorengruppen umfassen:

Investmentbanken und andere Emittenten von durch Vermögenswerte gesicherten Anleihen (die halten zurzeit 2,1 Billionen Dollar an Wohnimmobilienkrediten).

Finanzinstitute, die keine Banken sind (426 Mrd. Dollar).

Genossenschaftsbanken (332,4 Mrd. Dollar).

Kommunen und Gemeinden (159 Mrd. Dollar).

Lebensversicherungen (61,6 Mrd. Dollar).

Pensionskassen, Beamtenpensionskassen und private Haushalte.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einem offenen Brief von Martin Weiss an den US-Kongress.

Die alles entscheidende Frage aber ist, wie soll das eigentlich finanziert werden? Bekanntlich sind die USA ja schon jetzt überschuldet. Bleibt also nur das Drucken von Schuldscheinen und deren Verkauf ans Ausland. Es erscheint sehr fraglich, ob China und Russland zum Beispiel gewillt sind, einen neuen Schwall an US-Schuldscheinen zu kaufen.

Ich würde es jedenfalls nicht tun.

Und damit sind wir beim Dow Jones. Freitag. WaMu bankrott. Weltbörsen stürzen. Dow eröffnet Minus 200. Dann schließlich, gegen 21 Uhr, kann man, wie so oft, die Uhr nach stellen: Zeit für das übliche Dow Jones Wunder: Das Aktienbarometer schießt nach oben und schließt mit 1,5% im Plus.

Die Schlussglocke leutet. Alles im Lot. Am nächsten Tag stehts in der Zeitung: Börsen im grünen Bereich. Botschaft: Alles in Ordnung.

Ich möchte hier nicht behaupten, dass der Dow tatsächlich manipuliert wird. Doch es ist an einem solchen Tag, wie letzten Freitag, schon sehr außergewöhnlich, dass ausgerechnet im Mutterland der Finanzkatastrophe die Börse nicht den Ernst der Lage reflektiert.

Es könnte sein, dass dies gewollt ist.

Wenn ich Anfang des Jahres eine Wette angeboten hätte, dass der Dow trotz Pleite der größten Investmentbanken, trotz Bankrott von Fannie und Freddie, trotz Untergang 14 großer Geschäftsbanken (Wachovia schon eingerechnet), trotz Bankrott des größten Versicherungskonzerns der Welt ... trotz all der Fakten, die wir kennen, ... dass also der Dow Jones dann immer noch bei 11000 stehen würde – man hätte mich für verrückt erklärt.

Doch es ist Realität geworden.

Lesen Sie hier die komplette Analyse von Martin Weiss:  Zuwenig, zu spät, um die Kreditkrise zu beenden. Zu viel und zu schnell f Link zur Studie (PDF Format)
*) Die deutsche Ausgabe von Bloomberg ist wesentlich analytischer.

 


http://www.mmnews.de/index.php/200809281147/...Jones-manipuliert.html  

3233 Postings, 7162 Tage DahinterschauerRettungsplan in Etappen

 
  
    #962
1
28.09.08 19:38
Die ersten 250Mrd werden sofort gegeben, 100 Mrd. nach Bedarf, der Rest ist noch vom Senat blockiert.
Für die MBS (Mortgage backed securities) könnte er reichen, da von der 1 Billion $ nur noch 800 Mrd am Markt verfügbar sind, mit Abschlägen von 35 % macht das nur 520 Mrd. Investoren haben ja bereits 200 Mrd mit Abschlägen von 50 bis 78 %  aufgekauft. Gemessen an der Gesamtverschuldung ist es natürlich wenig, aber es muß ja nicht alles gleich umgeschuldet werden. Die meisten Gläubiger sind in der Lage, bis zu den Fälligkeiten auszusitzen. Wir werden daher sicher am Montag ein Aufatmen an den Weltbörsen, insbesondere in den USA feststellen können.  In einigen Tagen könnte sich die Welt wieder eingrauen, weil die Banken weiter klamm sein werden. Entweder, ihnen sind die verlangten Abschläge zu hoch, oder sie stellen bei der Übergabe  fest, daß noch zu wenig abgeschrieben worden ist.  Sie werden sich nach wie vor nichts gegenseitig leihen wollen.  

3233 Postings, 7162 Tage DahinterschauerDie Bilanz der USA

 
  
    #963
28.09.08 20:28
(nach Lewrockwell.com) zum besseren Verständnis der laufend genannten Zahlen
                                          2002                  Q2,2008
Real Estate assets         14,9 Mrd                  21,8 Mrd
durable goods ass.          3,3                           4,1
financial assets               29,7                        44,3
other assets                     0,1                          0,3
 total assets                   48,0                        70,5

mortgage dept                  6,0                         10,6
consumer credit                2,0                           2,6
other dept                        0,8                           1,3
  total liabilities               8,8                           14,5
net worth                       39,2                           56,0

Darin kann man sehen, wie sich der Reichtum der Amerikaner in wenigen Jahren, hauptsächlich aus dem Finanzbereich förmlich aufgeblasen hat. Genau so schnell kann er wieder schwinden, denn eine vernünftige durchschnittliche Steigerung beträgt jährliche 3 %. Real estate hat in den letzten 6 Monaten bereits um 500 Mrd abgenommen, financial assets um 4 %, ist aber erst am Beginn einer deutlichen Reduzierung , die 10 bis 20 % betragen könnte.  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtSind jetzt die Euro-Banken dran?

 
  
    #964
1
28.09.08 23:15
Großaktionär der Hypo ist die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Flowers. Die Schwierigkeiten der Bank sollen bei einer irischen Tochtergesellschaft, der Depfa-Bank, angefallen sein. Die Depfa hatte langfristige Ausleihungen in der Vergangenheit durch die Aufnahme kurzfristiger Mittel refinanziert.

Fortis sucht nach Rettern

In den vergangenen Tagen soll es der Depfa nicht mehr gelungen sein, neue Mittel zu finden. Angeblich fehlt ihr nun ein zweistelliger Milliardenbetrag. Gleichzeitig bemühten sich in Brüssel Politiker und Banken, den in Existenznot geratenen Bank– und Versicherungskonzern Fortis zu retten. Im Gespräch waren ein Notverkauf oder eine Verstaatlichung. (Siehe auch: Finanzkonzern Fortis in schwerer Existenzkrise). In Großbritannien stand die Hypothekenbank Bingley & Bradford vor der Verstaatlichung.


http://www.faz.net/s/...E34~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlefeed  

7114 Postings, 8505 Tage KritikerDas "hohe" Finanzdenken ist falsch!

 
  
    #965
1
29.09.08 14:54
Es dient dem Abzocken der ehrlichen Bürger.

Neue Rettungsparole: Banken müßten anderen Banken Geld leihen können!
Frage, WOZU? - wird weder gestellt noch beantwortet.
Wenn jede Bank für sich korrekt arbeitet, braucht sie kein Geld der Konkurrenz.
Brauchen hingegen mehrere Banken Geld, dann würde die eine marode Bank der anderen maroden Bank Geld leihen; - und dies im Kreis herum.
Genau in dem Teufels-Kreis, der die ganze Krise ausgelöst hat.

Bildlich: man reißt das Unkraut aus und pflanzt gleichzeitig neues.

Weitere Fragen dürfen nicht gestellt werden:
Warum holt der US-Staat das Geld nicht dort, wo es hingewandert ist?

Warum finanzieren nicht die Hedger, die an der Kacke verdient haben, die Misere?

Antwort: weil das Geld dort bleiben soll! vermutl. bei den Parteispezeln, welche den Wahlkampf finanzieren.
Und - bei den Fonds, die soeben den dtn DAX leer kaufen.

Für mich bleibt diese angebl. Bankenkrise ein Ablenkungsmanöver, um unbemerkt den EU-Markt aufzukaufen.
Weil es in den USA abwärts geht, sucht man neues Manövergebiet.

Und dies wird möglich, weil die europ. Polit-Spitze mit Selbstdarstellung (A.M.) beschäftigt ist.
Was haben denn die Merkels & Sarkozys für Europa bewegt? - außer NICHTS!
Und das ist weder in Italien, noch in Polen oder London anders.
Putin ist die einzige Ausnahme, deshalb wird er angefeindet.

In den hohen Etagen, ob Politik oder Geld geht es mom nur um Empfindlichkeiten oder Macht.
Das Volk, für das sie Verantwortung tragen, geht denen allen derart am Arsch vorbei, daß man nur noch nach Revolution rufen kann.
Doch wer stellt als erster die Gouillotine auf?

Manchmal verstehe ich nicht, warum ein Kennedy erschossen wurde und ein Bush noch regieren darf?
Oder - ein Helmut Schmid gehen mußte - - -  

3233 Postings, 7162 Tage Dahinterschauerre.963 Bilanz der USA

 
  
    #966
29.09.08 17:34
Natürlich handelt es sich in dem oben genannten Beitrag nicht um Milliarden, sondern Billionen $  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtKommt der Crash?

 
  
    #967
29.09.08 20:18
Sieht schlecht aus für Mc Cain.  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtRettungsplan geplatzt

 
  
    #968
29.09.08 20:47
Repräsentantenhaus lässt Rettungsplan platzen

Die Zahlen zeugen vom Scheitern des Plans

29. September 2008 Der mühsam ausgehandelte Kompromiss über den Rettungsplan für die amerikanische Finanzbranche ist gescheitert. In einer dramatischen Abstimmung im Repräsentantenhaus lehnten 228 Parlamentarier das 700 Milliarden Dollar schwere Paket ab. Lediglich 205 stimmten zu.

Vor allem Republikaner, die staatliche Eingriffe grundsätzlich ablehnen, votierten gegen das Programm. Die Aktienkurse an der Wall Street reagierten mit einem dramatischen Absturz. Wie der Fernsehsender CNN berichtete, arbeitet das Weiße Haus bereits an einem neuen Rettungsplan.


http://www.faz.net/s/...218CD22860BB2ACB76~ATpl~Ecommon~Scontent.html  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtGründe

 
  
    #969
2
29.09.08 22:37
Das große Scheitern
von Markus Ziener

Für die US-Börsen war die Nachricht über die Entscheidung gegen das US-Rettungspaket ein Schock, für den scheidenden Präsidenten Bush ist es die wahrscheinlich bitterste Niederlage seiner Amtszeit. Vor allem ist das Scheitern aber eines: eine Konsequenz aus Fehleinschätzungen und handwerklichen Fehlern. Eine Analyse.

WASHINGTON. US-Präsident George W. Bush hatte noch am Morgen vor allem an seine republikanischen Parteifreunde appelliert, das Gesetz zur Rettung der Finanzmärkte anzunehmen. Doch nur Stunden später machten die Konservativen das genaue Gegenteil: 133 republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus stimmten gegen den Plan von Finanzminister Henry Paulson. Und gemeinsam mit 95 Nein-Sagern aus dem demokratischen Lager bildeten sie eine klare Mehrheit gegen das Rettungskonzept. Auf den Finanzmärkten herrschte nach dem Votum zunächst blankes Entsetzen. Und für den scheidenden Präsidenten Bush ist die Niederlage im Kongress die wahrscheinlich bitterste Schlappe seiner Amtszeit.

Das Scheitern ist eine Konsequenz aus Fehleinschätzungen und handwerklichen Fehlern. So wurde das Notpaket von Beginn an mit dem falschen Etikett versehen. Das Schlagwort "Rettung für die Wallstreet" produzierte landesweit eine Gegenreaktion, die über die Wahlkreise wieder zu den Abgeordneten zurückgespült wurde. In deren Büros entlud sich der Ärger empörter Bürger, die nicht einsehen wollten, dass mit dem Geld des Steuerzahlers ausgerechnet jene aus dem Sumpf gezogen werden sollten, die sich jahrelang die Taschen füllten. Da halfen auch die Hinweise auf die Konsequenzen für den Bürger nichts, der möglicherweise durch ein weiteres Abrutschen der Finanzmärkte noch viel mehr verliert. Das Gerechtigkeitsempfinden der Amerikaner ist von der Rettungsaktion so tief berührt, dass es sich wie selten zuvor Luft machte. Viele vernünftige Argumente für den Rettungsplan blieben darüber buchstäblich auf der Strecke.

Und falsch war es ebenfalls, die Abgeordneten zeitlich unter Druck zu setzen - so wichtig ein schnelles Handeln auch sein mag. Das mit heißer Nadel gestrickte Paket war in der Kürze der Zeit inhaltlich nicht wirklich vermittelbar. Der Eindruck, der beim Bürger blieb war der, dass Hank Paulson de facto ein Blankoscheck über eine unglaubliche Summe ausgestellt würde. Zu spät wurden die 700 Mrd. Dollar in fassbarere und verdaulichere kleinere Tranchen gestückelt. Die Wähler machten ihren Abgeordneten den gravierenden Vorwurf, mit dem Gesetz im Grunde eine Katze im Sack zu kaufen - und die Abgeordneten wussten nicht einmal, wie sie diese Vorwürfe entkräften sollten.

Unterschätzt wurde aber auch noch anderes: So hätte vor 24 Stunden wohl niemand angenommen, dass sich die Autorität des amerikanischen Präsidenten George W. Bush inzwischen auf einem so niedrigen Niveau bewegt, dass er nicht einmal die Hälfte der republikanischen Abgeordneten für seine Position gewinnen würde. in Wahrheit aber sind die Kongressabgeordneten bereits in der Post-Bush-Ära angekommen. Und da am 4. November nicht nur ein neuer Präsident gewählt, sondern auch ein Drittel aller Abgeordnetenmandate im Kongress neu vergeben wird, ist den Politikern im Zweifel das Hemd näher als die Hose. Warum also sollten sie ihren Kopf für einen Präsidenten riskieren, der in ein paar Monaten Geschichte sein wird. Eine Zustimmung zum Rettungsplan ließe sich angesichts der Wut in den Wahlkreisen kaum vernünftig rechtfertigen. Statt dies bei den Planungen für die Abstimmung zu berücksichtigen wurde eben diese Vorbehalte übersehen oder unterschätzt. Dabei wusste der Sprecher der republikanischen Minderheit im Repräsentantenhaus, John Boehner, selbst am besten, wie problematisch die Abstimmung sein würde. Als "Schrott-Sandwich" brandmarkte er das Gesetz - und forderte seine Parteifreunde nur halbherzig dazu auf, es zu verabschieden.

Es ist eine Ironie der Geschichte, dass am Ende die demokratische Fraktionsführung immerhin 60 Prozent ihrer Mitglieder dazu brachte, dem Paulson-Plan zuzustimmen. Und es war der demokratische Vorsitzende des Finanzausschusses, Barney Frank, der öffentlich das Konzept des politischen Gegners lobte. Das zeigte aber auch: Die Liberalen in den USA haben ideologisch viel weniger Probleme damit, dass der Staat - wenn es sein muss - tief als Akteur in die Marktmechanismen eingreift. Für viele Republikaner hingegen ist aber genau dies nicht weniger als "Sozialismus" - und damit grundsätzlich abzulehnen.

Das Scheitern macht aber auch noch etwas anderes deutlich: Es zeigt, dass die republikanische Partei nach acht Jahren in der Regierung weiter eine neue Orientierung sucht. Von George W. Bush will sie praktisch nichts mehr wissen - und hinter ihrem Spitzenkandidaten John McCain hat sie sich nur mit Mühe zusammengefunden. Doch diese Einheit ist brüchig und im Wesentlichen von der Notwendigkeit getragen, zu den Wahlen in fünf Wochen geschlossen aufzutreten. Die konservative Partei in den USA hat tatsächlich viel Arbeit vor sich - egal ob sie wieder an die Macht kommt oder nicht.



http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...s-grosse-scheitern;2051438  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtUnausgegegorenes Rettungspaket

 
  
    #970
30.09.08 16:06
Es kann doch nicht sein, dass der US-Staat die notleidenden kreativen Finanz-
produkte der Banken aufkauft. Das wäre eine reine Bankensubvention und
vor allem eine Förderung derjenigen Banken, die sich besonders spekulativ
verhalten haben. Außerdem wäre das ein Fass ohne Boden.
Damit würden die halbtoten Bank-Zombis weiterhin am Leben gehalten, ohne
dass diese in der Lage wären ihre eigentliche Aufgabe zu erfüllen, nämlich
der Wirtschaft notwendige Kredite zu gewähren. Denn sie wären zu sehr
mit dem eigenen Überleben und der Rückführung ihrer eigenen Schulden
beschäftigt, sie würden das Geld nur aufsaugen und nicht an die Wirtschaft
weitergeben.
Zudem besteht zwar ein Mangel an Kreditgewährung, aber eine Überkapazität
an Banken, denn weite Geschäftsbereiche (Hypothekenkredite, Kreditderivate,
IPOs usw.) sind zurückgegangen und es besteht eine Überkapazität von Ban-
ken, die  abgebaut werden muss. Das Rettungspaket behindert diese Gesund-
schrumpfung.
Es ist deshalb vernünftig, dass dieses "Rettungspaket" abgelehnt worden ist.
Sinnvoll wäre es, jemand anderen als den Cheflobbyisten der Banken, Herrn
Paulson, mit der Ausarbeitung dieses Rettungspakets zu beauftragen.  

25951 Postings, 8542 Tage PichelNachtrag Kreditkrise

 
  
    #971
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30.09.08 16:28
Sicherlich haben alle verstanden das die Banken sich untereinander kein Geld mehr verleihen da das gegenseitige Vertrauen völlig zum erliegen gekommen ist. Aber wie ist es um den Amerikanischen Bankkunden bestellt?
Was kriegt denn der noch?
Kriegt der gar keinen Kredit mehr?
Nein! Dem ist nicht so.
Aber die Banken haben durchweg ihre Policen geändert.

Die amerikanische Unterschicht hat ein heftiges Problem! An sie werden keine Kredite mehr vergeben. Da ist durch die Bank weg, nix mehr zu machen.
Die Mittelklasse erhält weiterhin Kredite so sie denn solvent ist.
Aber der Rahmen hat sich sozusagen halbiert.
Nur als Beispiel:
Wer auf sein Einkommen vor kurzem noch 10.000,- Loan erhielt, muß sich nun mit der Hälfte oder weniger begnügen.
Ähnliches bei der Oberschicht. Auch hier fließen Kredite weiterhin aber auch dort wurde heftigst gekürzt.

Wer durch Virginia fährt kann sehen wie sehr die Kreditkrise zugeschlagen hat.
Man kann sagen vor jedem dritten Haus hängt ein Schild "For sale". Und es sind nicht nur kleine Häuser die zum Verkauf stehen. Diese nagelneuen Paläste die sich auch die Mittelklasse hingestellt hat, sind in Worten nicht zu fassen.
Mir sind Häuser und Grundstücke von Vermögenden bekannt.
Doch das sind kleine Bungalows gegenüber diesen Wohnpalästen die man hier sehen kann.

Und als letztes noch ein Witz der schon fast unverschämt ist:
Da wirbt eine Bank die durch die Kreditkrise und eigenes Verschulden nahezu Pleite ist und faktisch übernommen wurde, wie man in 6 Punkten der Krise entkommen kann!

Überschrift:
Six Strategies for Weathering Market Volatility

http://www.wachoviasecurities.com/offers/strategies.html  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtBush als Pressesprecher von GS & Co

 
  
    #972
30.09.08 21:59
Wallstreet-Mafia erpresst Politik    PDF    Drucken    E-Mail
Von Michael Mross  
Dienstag, 30. September 2008
Wer hätte nicht gern ein paar Hundert Milliarden vom Steuerzahler? Wenn die Politiker nicht parieren, dann zeigen wir es ihnen eben.

Das Rettungspaket-Theater in den USA geht ins Finale. Dass die Politiker nicht sofort gespurt haben, als die Investmentbanken staatliche Unterstützung forderten, hat selbst hartgesottene Profis überrascht.

Doch die Investmentbanken sitzen bekanntlich am längeren Hebel. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Kongress gegen die Steuerzahler-Milliarden stimmt, hatte man schon eine schöne Antwort parat: Den Sell-Buttom.

Kurz bevor sich im Kongress abzeichnete, dass eine knappe Mehrheit gegen den Rettungsplan votierte, war es dann so weit: Es regnete S&P Futures. Der Aktienmarkt ging in die Knie. Resultat: Der größte Punkte-Verlust in der Geschichte des Dow Jones.

Das ist nun wirklich ein Argument, das überzeugt. Am nächsten Tag stellt sich US-Präsident Bush vor die Kamera und sagt sinngemäß: „Seht ihr, das habt ihr nun davon. Der Aktienmarkt hat an einem Tag 1 Billion (US: 1 Trillion) Dollar Marketcap eingebüßt. Jetzt müssen wir uns ernsthaft Sorgen machen. Betroffen ist jeder Amerikaner, jeder dessen Alterssicherung am Aktienmarkt hängt. Betroffen die Pensionskassen, die Versicherungen, die private Altersvorsorge“

Dieses Argument hat nun auch die letzten Zweifler überzeugt. Aus Angst vor weiteren Kursverlusten dürfte die nächste Abstimmung sicherlich positiv ausfallen. Bush wörtlich: „Der Aktienmarkt hat gestern 1 Billion Dollar eingebüßt. Machen sie sich deshalb klar, wie wichtig die 700 Milliarden Hilfe ist. Wird sie nicht bewilligt, dann müssen wir uns auf weitere Kursstürze gefasst machen, die dem Bürger weit teurer zu stehen kommen als der Rettungsplan.“

Besser hätte man es nicht formulieren können. Bush als Pressesprecher vorn Goldman Sachs & Co.?

Die großen Investmentbanken sind die Hauptprofiteure des staatlichen Geldsegens. Darauf hat selbst Warren Buffett spekuliert, der wörtlich sagte: „Es sei eine Wette darauf, dass die Politiker das Richtige tun“. Buffett hatte sich zuvor mit ca. 5 Milliarden rund 10% an Goldman Sachs gesichert.

Richtig kann aus dieser Sicht natürlich nur das sein, was auch ordentlich Rendite abwirft. Und mit staatlicher Hilfe geht das natürlich viel leichter.

Dass das berüchtigte Plunge Protection Team am Montag also nicht eingegriffen hat, hat seinen Sinn. Eine klare Botschaft an den Kongress: Wenn ihr keine Knete rausrückt, lassen wir den Aktienmarkt absaufen. Und dann gewinnt Obama die Wahl.

Kein Wunder, dass ein sichtlich verstörter US-Präsident noch mal eindringlich klar macht, dass es zu dem vermeintlichen Rettungsplan keine Alternative gebe.

Dabei weiß jeder an der Wall Street, dass dies nur ein krönender Abschluss eines perfiden Spiels ist, welches in der Geschichte seines Gleichen sucht.

Jeder in den Chefetagen der Investmentbanken wusste, dass das Kreditmüll- Pyramiden-Spiel nicht aufgeht. Trotz großer krimineller Energie heisst dies jedoch nicht, dass man nicht noch die letzte Karte ausreizt.

Jetzt, wo das Kartenhaus zusammenbricht, soll der Steuerzaler noch ein letztes Mal bluten. Eine letzte riesige Umverteilungsaktion von Milliarden Dollar. Der triumphale Sieg von Moral Hazard. Und die Politiker spielen mit.







http://www.mmnews.de/index.php/200809301166/...-erpresst-Politik.html  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtNeubewertung des Kreditmülls

 
  
    #973
01.10.08 21:51
USA: Banken bestimmen Wert für eigenen Kreditmüll    PDF    Drucken    E-Mail
Dienstag, 30. September 2008
"Wünsch dir was an Wallstreet": SEC schafft schöne neue Bilanzierungs-Welt in den USA. Banken dürfen den Wert für den Kreditmüll in ihren Büchern nun selbst bestimmen, auch wenn er unverkäuflich ist.

Die Finanzkrise treibt immer fantastischere Blüten. Die SEC wird ab nächster Woche zulassen, dass die Banken bei der Bilanzierung nicht mehr Marktpreise für ihren Giftmüll ansetzen müssen, sondern den Wert dieser Posten selbst bestimmen können - innerhalb gewisser Regeln.  


http://www.mmnews.de/index.php/200809301167/...igenen-Kreditmull.html  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtLehman-Nachwirkungen

 
  
    #974
01.10.08 21:56
UBS: Milliarden-Aktienpaket verschollen    PDF    Drucken    E-Mail
Mittwoch, 1. Oktober 2008
Hedgefonds in Panik: Durch die Lehman Pleite kommen Fonds nicht mehr an ihre Aktien heran. Betroffen: Ein Großaktionär von UBS. Das Problem könnte dramatische Folgen haben. 40 Milliarden eingefroren.

UBS Großaktionär Luqman Arnold wollte eigentlich morgen auf der Hauptversammlung bei UBS mitstimmen. Immerhin hält seine Beteiligungsgesellschaft Olivant rund 3% an UBS, Wert: 1,5 Milliarden Franken.

Doch das ist nur Theorie, denn tatsächlich kann Arnold derzeit über seine Aktien nicht verfügen, weil sie bei Lehman lagern und dort geht nichts mehr. Olivant-Chef Luqman Arnold ist perplex: «Wir wissen nicht einmal mehr, wie viele Aktien wir besitzen.» Resultat: Das Stimmrecht ist nicht nutzbar.

Doch es kann auch schlimmer kommen. Theoretisch ist es denkbar, dass die Aktien von Olivant in die Konkursmasse von Lehman eingehen. Das liegt an komplizierten angelsächsischem Recht.


http://www.mmnews.de/index.php/200810011168/...paket-verschollen.html  

51986 Postings, 6136 Tage RubensrembrandtWarum steigt der USD trotz Rekordverschuldung?

 
  
    #975
02.10.08 20:51
Die Tatsache, dass der USD vor diesem Hintergrund freundlich tendiert ist nicht auf fundamentale Stärke zurückzuführen, denn die  ist nicht gegeben. Vielmehr ist es der USD-Liquiditätsmangel, der eine treibende Kraft darstellt.


http://www.mmnews.de/index.php/200810021177/...ar-und-US-Rettung.html  

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