Global Fashion Group AG - Thread!
Ich bin da mal ganz entspannt wegen der Dinge die da kommen.
Ich hatte es ja hier vor ein paar Wochen schon angesprochen. Das Grundproblem der Aktie ist, dass man ohne Lamoda rund 100 Mio Verlust macht, bei zum letzten Finanzbericht (Halbjahr 2022) 157 Mio Nettocash.
Vor zwei Jahren hat der Finanzmarkt sowas noch locker gesehen, aber jetzt bei höheren Zinsen und wenig Wachstum ziehen sich die Anleger aus solchen Unternehmen/Aktien zurück.
Bin auch gespannt wie die Sache hier ausgeht, aber mir würde hier jetzt nicht als erstes Kursdrücken und Delisting als Gründe für den Kursverlauf einfallen. Es sind schlicht keine guten Zeiten für defizitäre ECommercer (erst recht aus dem Modesegment), bei denen das Wachstum nachlässt. Sieht man ja sogar bei ECommerce Marktführern. Vor 18-24 Monaten waren noch KUVs von 1,5-2,0 normal, jetzt sind 0,3-0,5 die neue Realität, sogar bei profitablen Marktführern wie Hellofresh.
Wir sind hier im E-Commerce und egal was da spekuliert wird, es ist und bleibt ein fantastischer Wachstumsmarkt! Wenn die Aktie vom Markt ist, dann ist das Unternehmen auch vom Radar der potentiellen Käufer - Zalando könnte schon jetzt locker 2 Euro bezahlen und bekommt neben den Wachstumsmöglichkeiten und eine automatisierte Logistik nochmal ca. 400 Euro cash.
Ich warte ganz gespannt und vor allem entspannt auf das erste Übernahmeangebot ,-)
Bzgl. den 100 Mio Verlust p.a., hier stimme ich Katjuscha insofern zu, dass dies natürlich aus der operativen Kraft des Unternehmens und auch durch Gegenmaßnahmen reduziert werden muss. Daran führt ja kein Weg zu einem profitablen Unternehmen vorbei. Das dies mit Lamoda einfacher gewesen wäre (mein Standpunkt vor dem Krieg), steht außer Frage. Das mit dem Zinsumfeld sehe ich etwas entspannter und differenzierter. Das Unternehmen hat einen Global Footprint und kann daraus sich auch an unterschiedlichen Kapitalmärkten Geld zu weitaus günstigeren Konditionen sichern als bspw. hiesige Bauszinsen (Sicht aus der eigenen Bubble). Ebenso und dabei bleibe ich, ist es im Endeffekt bei angestrebten Margen um die 40% und Wachstumsraten um die 20% p.a. unerheblich, ob die Zinsen 1,2,3,4% betragen. Wobei wir aktuell bei GFG sicherlich bei 2,X - 3,X liegen. Klar ... das ist jetzt vereinfacht gesagt, da dies nicht gleichermaßen ins Ergebnis läuft. Dennoch sind die Freight-Rates erheblich zurückgegangen, was ich als positiv erachte. Zum anderen werden die Margen bei den einzelnen Kleidungsstücken etwas leiden (bestelle selbst viel Rohware und hier sehen wir Steigerungsraten von 10-20% auf den Preis. Wobei das auch sooo differenziert zu sehen ist, da Kleidung nicht Kleidung ist. Also schwierig einzuschätzen. Dafür müsste man richtig tief ins Portfolio von GFG abtauchen.
Sie haben nämlich anscheinend nicht die Ukraine Aktivitäten von LaModa an Russen verkauft. Das heißt sie könnten hier mit den alten Mitarbeitern mit Ukraine spezifischen Wissen (Sprache, Kultur) Operations hochziehen.
Das Land ist erstmal 20 Jahre nach hinten gebombt.
Es ist eine sehr große Real Option, die im Kurs meiner Meinung nicht eingepreist ist. Ich will lieber zu den ersten gehören, die hierauf setzen. Downside ist Dutch hohes Cash Polster sowieso für mich die Aktie abgesichert.
Stellt Euch vor, Russland schnappt sich doch einen großen Teil oder gar die ganze Ukraine - oder ein zweiter Lukaschenko wird in der Ukraine eingesetzt.
Dann müsste man wieder ein mühsam aufgebautes Geschäft zu billig abgeben.
Lieber in den sichereren Märkten Vollgas geben als ein neues total unsicheres Geschäft beginnen.
Aber genau das wäre bei GFG ja nun wichtig, die Konzernverluste deutlich zu reduzieren. Sich mit der Ukraine einen weiteren Verlustbringer ans Bein zu binden, wäre da eher kontraproduktiv. Würde nur den Umsatz ein wenig pushen. Darauf sollte man lieber verzichten.
so günstig war der EK bei mir noch nie.
Ich sehe hier durchaus ein trading Profil, dass zum Ziel hat den Kurs zu drücken,
bislang hat das dann immer wieder für ein upside Potential gesorgt.
Bleibt spannend.
Das wäre dann wirklich langsam zu krass. Der Markt würde unterhalb 0,97 € eigentlich eine Pleite in 2-3 Jahren zwar nicht einpreisen aber wohl für wahrscheinlich halten. Insofern gehe ich mal davon aus, dass die 0,97 € halten. Aber man weiß ja nie …
für < 1 kommt die zweite Tranche.
Heute wieder typisch mit Xetra Schluss 40.000 Stück geschmissen und neues Tages-Tief,
genauso läuft das bei GFG ständig,
bis wieder zum Kaufalarm geblasen wird.
Ist ja kein ermutigendes Zeichen für die nächsten Tage/Wochen.
Aber du hast natürlich recht, dass man unter 1 € eigentlich kaufen müsste. Wie gesagt, gäbe es unter 0,97 € nochmal einen Ausverkauf (aus technischen Gründen vielleicht nur), wird die Aktie dann einfach ab 0,90 € zu absurd günstig. Da müsste GFG die Verluste schon 2023/24 nochmal ausweiten, um das halbwegs sinnvoll erklären zu können.
Aber ich kann mich nur wiederholen. Ich will vom Vorstand mal Aussagen zur weiteren Strategie hören. Alle Töchter einfach so unabhängig weiterlaufen zu lassen, und ab zu mal Geld reinzustecken, wenn Not am Mann ist, kann ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Ich hatte vor knapp einem Jahr mich mal fast mit identischer Mail an die IR von Home24 und GFG gewandt, weil beide eine südamerikanische Tochter haben. Und bei beiden hatte ich auch fast die gleiche Antwort bekommen, wonach die Vorstände dort unabhängig handeln, so als ob man sie nur als Finanzbeteiligung sehen würde, die man im Zweifel finanziell unterstützt. Das ist mir einfach zu wenig, zumindest in der veränderten weltweiten Lage der Finanzmärkte und geopolitischen Situation.
Das ist GFG nicht ( warum auch immer, da der Wert auch nicht wirklich im Fokus steht bewegt er sich sowieso unter dem Radar der meisten Anleger ).
Ich bin da zu tiefst entspannt was die Bewertung angeht, nach unten sind wir denke ich erstmal zwei bis drei Jahre abgesichert.
Sobald hier aber das erste Quartal mit einem davor gemeldet wird spielen wir glaube ich sehr schnell in einer anderen Liga.
Ich denke dass Management wird die Wachstumsziele erstmal zurück fahren und auf die Profitabilität setzen .
Übernahme und Squeeze Out sind bei der momentanen Verwerfung der Bewertung aber auch jederzeit möglich ( ich hoffe es kommt nicht dazu ! ).
und das sogar an Erholungstagen ;-)
Nur wenn ein "Großer" an niedrigen Kursen interessiert ist, läuft das halt so.
Wird wohl die 0,99 auch noch genommen, bislang gab es sowohl bei den Tiefs wie bei den Hochs starke
Handelsumsätze...
zuletzt als die BoA es hier wissen wollten, ruckzuck 1.80,
da dacht ich schon 1,x bald passé, wie man sieht es kam anders.
Nettoliquidität würde ich aktuell auf etwa 220 Mio € schätzen.
Sprich, bei einem Kurs von 1,05 € hätte man exakt ein KUV von 0,20 und EV faktisch bei 0,0
Von der Bewertung her eigentlich ein Witz, aber das Thema Strategie bleibt, um die Verluste zu reduzieren. Trigger gäbe es ja genug, aber man muss sie auch mal kommunizieren und umsetzen.
Man stelle sich mal vor (was nicht passieren wird), man würde SEA und LATAM für zusammen 400 Mio € verkaufen, und es bleibt dann die wachstumsstarke, sehr gut positionierte ANZ mit die nächsten Jahre 600-700 Mio € Umsatz und GFG mit 500 Mio netcash. Der Aktienkurs würde sich nach so einer Meldung innerhalb weniger Tagen ver3-4fachen. Aber wie gesagt, ich hab nicht das Gefühl, dass das so kommen wird. Wäre dann ja auch keine GFGroup mehr. Blöde Situation irgendwie für Anleger. Eigentlich eine sehr günstige Bewertung, aber wenn der GFG Vorstand dem cashburn noch 3-4 Jahre zuschaut, bringt das halt auch nix.
Bei den meisten oder gar allen anderen ECommercern, in die sie beide frühzeitig investiert hatten, hat sich ja zumindest einer der beiden zurückgezogen.