LEONI.... von der Drahtwerkstatt zum Global Player
Übrigens bei Pfleiderer und IVG haben die Aktionäre alles verloren (kann man gerne nachlesen)
https://www.finance-magazin.de/finanzierungen/...-umstritten-1258951/
Und im Nachhinein wissen wir dann auch alle, warum die LV-Quote so hoch war :-(
http://shortsell.nl/short/Leoni/all
Jetzt auch noch der gleiche Insolvenzverwalter, also ich meine Berater, der kann sich dann schon mal prima in den Fall einarbeiten bevor er zum Insolvenzverwalter befördert wird und die dessen Einarbeitung zahlen auch noch die Altaktionäre :)
Da sage doch noch Einer, dass Hedgefonds nicht richtig schlau wären und Geschichte sich nicht wiederholt.
Und für das Gedeihen im eigenen Haus sorgt sicher die Kantine. Das freundlich und hell gestaltete Betriebsrestaurant hat bereits geöffnet und sorgt für zufriedene Mienen bei den Mittagsgästen. Trotz aller Zukunftsgewandtheit — sein Name ist "Stiebers" und damit eine Reverenz an die Vergangenheit."
Bei der Betriebskantine vom ehemals insolventen Antennenhersteller Kathrein hat der Sanierer Herr Hans-Joachim Ziems zuerst den Rotstift angesetzt. Na denn, guten Appetit Leoni!
aber sicher verfrüht hier den Abgesang auf Grund der schlechten Aktienperformance einzuläuten:
Nach Q1 und den erfolgten Sonderabschreibungen
("nicht liquiditätswirksame Abwertung von Vermögenswerten in Höhe von 67 Mio. Euro sowie Rückstellungen von 35 Mio. Euro im Wesentlichen für künftig erwartete Verluste aus bestehenden Aufträgen, die über einen mehrjährigen Zeitraum liquiditätswirksam werden können")
stellte sich die Liquiditätslage zu Mitte Mai 2019 wie folgt dar:
"Insgesamt hat der Konzern verfügbare Liquidität über 740 Millionen Euro – das sind über 250 Millionen Euro weniger als Ende 2018. Davon entfallen 620 Millionen Euro auf freie Kreditlinien, von denen über dreiviertel fest zugesagt seien – alle ohne Financial Covenants, wie Leoni betont. 120 Millionen Euro stehen als Barmittel zur Verfügung."
--> Festzugesagte Kreditlinien mindestens 480 Mio plus 120 Mio € Cash
= 600 Mio verfügbare Liquidität bei einer EK-Quote von 25,2 % Stand Mai 2019
--> --> damit muss und sollte das Unternehmen genügend zeitlichen Spielraum haben, um die notwendige Restrukturierung erfolgreich zu gestalten
"Durch die strategische Neuausrichtung haben wir eine solide Basis für die Weiterentwicklung unseres Bordnetz-Geschäfts geschaffen. Gleichzeitig ist es uns gelungen, im ersten Quartal die operative Leistung zu stabilisieren. Dies ist angesichts des sich eintrübenden Marktumfelds umso wichtiger.
--> Wir haben die Talsohle erreicht und werden uns im Vergleich zum ersten Quartal im weiteren Jahresverlauf bei Ergebnis und insbesondere Cash-Verbrauch spürbar verbessern."
Wenn das eintrifft gibt es meiner Meinung nach am und ab Mittwoch steigende Kurse!
Denn der Markt rechnet mit worst case und sehr, sehr schlechten Zahlen, aber die waren (ohne Sonderabschreibungen und Rückstellungen) auch nicht schlechter als bei anderen Automobilherstellern und wenn ich weniger Arbeit habe beschäftige ich halt weniger Leute...
um profitabel zu werden/ bleiben...
"Weltweit streicht Leoni 2000 Stellen, bis zu 500 davon in Deutschland und anderen Hochlohnländern. Außerdem verhängt der Vorstand einen Einstellungsstopp."
- ausgeglichenes Ergebnis (!) im Bordnetzbereich, Segment-Umsatz - 6 %
- Wire & Cable Solutions 14 Mio. Euro (Q1/2018: 22 Mio. Euro), Segment- Umsatz -4 %
Meiner Meinung nach nun wirklich nicht das "große Drama" das hier gespielt wird,
meine Strategie für die drei folgenden Börsentage ist ausgearbeitet.
"Das EBIT des Bordnetz-Bereichs ging insgesamt auf -139 Mio. Euro zurück (Q1/2018: 42 Mio. Euro). Ohne die Einmaleffekte und Sonderbelastung aus Merida verbleibt für den Bordnetz-Bereich ein ausgeglichenes Ergebnis. Der Segment-Umsatz nahm um 6 Prozent auf 793 Mio. Euro (Q1/2018: 842 Mio. Euro) ab. Ursächlich ist die schwächere Nachfrage der Automobilindustrie in China und Europa.
Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions (WCS) verringerte sich der Umsatz im ersten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 469 Mio. Euro (Q1/2018: 486 Mio. Euro). Bemerkbar machte sich vor allem das aufgrund der nachlassenden Konjunktur schwächere Geschäft mit Automobilkabeln in China sowie der geringere Kupferpreis. Das Segment-EBIT verringerte sich aufgrund des Umsatzrückgangs, des ungünstigen Produktmixes und Kosten im Zusammenhang mit dem Ausbau des Digitalisierungs-Portfolios auf 14 Mio. Euro (Q1/2018: 22 Mio. Euro).
Bereinigt um die einmaligen Sondereffekte und die Belastungen aus Merida hat sich im ersten Quartal das Leoni-EBIT konzernweit im Vergleich zum 4. Quartal 2018 – aus operativer Sicht – auf 14 Mio. Euro stabilisiert. "
Schönes Wochenende allerseits!
Shortquote Februar: 8,2 % = 2.6 Mio Aktien
Short-Quote im Mai: 15,15 % = 4.9 Mio Aktien
Short-Quote zum 8.08.: 12,15 % = 3.9 Mio Aktien
Größte Veränderung in Einzelpositionen:
*JP Morgan von 1,08% am 24.07 auf 0,36 % (!) am 31.7. = Kauf von mindestens 235.224 Aktien
*Citadel Advisor II von 1,82% im Mai auf 0,4 % am 23.7.
Die verbliebenen 10 Hedge-Fonds & Co mit Positionen über 0.5 % schieben sich die Positionen
hin und her und nutzen die aktuellen Schwankungen zum Auf- oder Abbau Ihrer Positionen.
ERGO: (Stand 8.08 ohne den gestrigen Handelstag):
* 2 haben ihre Gewinne gesichert und haben die Short-Positionen geschlossen
* 2 haben sich für einen Teilrückzug entschieden - 0,14% in Summe
* 2 haben ihre Positionen aufgestockt + 0,21 % in Summe
* 6 haben nicht gehandelt
dass ein Turn-around gelungen ist oder ziemlich sicher gelingen wird, weil
a) das erforderliche Zeitfenster und die Marktentwicklung beherrschbar
b) ausreichend freie Liquidität vorhanden und
c) die Verschuldung durch ausreichend freie Kreditlinien bis wieder Cash generiert wird abgepuffert werden kann....
Ja, dann, dann sollte sich der Trend im Kursverlauf nach jeglicher Wellentheorie (insbesondere Fibunaccio) sich umkehren und eine Gegenbewegung starten.
Deren Höhe ist nicht kalkulierbar, sie hängt von den Aussichten der Company ab und insbesondere, ob die o.a. Short-Positionen zügig oder verhalten abgebaut werden.
Nur Welle ist Welle und so wie die derzeitigen Aktienbesitzer jeden Tag neue Verluste bestaunen, würden die Shorties dann bei irgendwie positiven News mal die Erfahrung machen, dass Ihre Gewinne täglich abschmelzen....
Der mittelfristige Abbau von über 12% Short-Quote oder 3.9 Mio Aktien dürfte für einige grüne Tage sorgen....
Wie immer nur meine persönliche Sicht der Dinge, eine Aktie kann steigen oder fallen und das sogar ohne rationalen Bezug...
Sicher ist der Gewinn liegt im EK ob long / ob short
und die Shorties haben seit Mai noch nichts falsch gemacht, aber auch für sie ist am Mittwoch Tag X und sie werden handeln.
CEO Aldo Kamper hat im Mai in Leoni investiert und 2500 Aktien für 13,85 € gekauft, er hat damit einen aktuellen Buchverlust von 6.800 € im Depot.
Er hätte sicher noch etwas zugewartet oder es gleich gelassen, wenn in Kürze der Himmel über Leoni zusammenfällt.
Mir ist da keiner bekannt, auch keine horizontale Unterstützung aus früheren Jahren.
Und was deine fundamentalen Argumente anbetrifft, sind die sicherlich in der Theorie richtig, aber die großen Automobilhersteller sind ja nun selbst dabei anzufangen, Kosten zu senken. Daimler hat das vor wenigen Tagen gerade nochmal bestätigt. Und teilweise bedeutet das eben auch, Kosten an Zulieferer weiter zu geben. Das heißt, auf Leoni könnte das erst noch zukommen.
Sicherlich wird auch Leoni nun Kosten senken. Das bedeutet meist Personalabbau. Das bedeutet sinkende Kaufkraft und dadurch Binnennachfrage. Das ist ja die typische Spirale, die dann letztlich eine Gesellschaft in eine Rezession führt, weil nicht nur die Autobranche belastet ist, sondern das auf andere Branchen übergreift, beispielsweise auf den Konsum, oder auch die Banken. Und das kann bedeuten, dass es für Leoni länger dauert aus dem Tief zu kommen.
Es ist eben so, wie Katjuscha schreibt. Wir sind ja erstmal am Anfang des konjunkturellen Abschwungs und so was zieht sich i.d.R. über mehrere Quartale hin. Wenn dann ein Unternehmen mit schacher Eigenkapitalausstattung und auch noch hausgemachten Problemen mit reingezogen wird, siehts zappenduster aus und die Altakionäre müssen bluten. Seid froh, wenn überhaupt was übrig bleibt. Ich sehe das nicht.
Wenn die Quartalszahlen Anlass zur Hoffnung böten, wäre der Kurs schon längst angesprungen. Die Insider kennen die doch sowieso schon längst und haben ihre short Positionen nicht verringert. Also ich hab meine Puts auch stehen lassen, die Welle reite ich schön weiter, Geld stinkt ja nicht.
Zu welcher Zeit, war es jemals möglich Kredite zu dermaßen günstigen Konditionen zu bekommen?
Der endgültige Befreiungsschlag bzgl. Verschuldung soll dann mit der Abspaltung der Cable&Wires-Sparte erfolgen, allerdings eher eine Notlösung als eine 100 % überzeugende Strategie.
Aber ggf. bleibt man ja als großer Anteilsinhaber weiter mit drin im Geschäft...
@Katjuscha:
Ja, die Nachfrage lässt nach, allerdings in einem verkraftbaren Maß. Mit den Einmaleffekten in QI dürfte hier das notwendige proaktives Risikomanagement erfolgt sein:
"...nicht liquiditätswirksamen Abwertung von Vermögenswerten in Höhe von 67 Mio. Euro sowie zu Rückstellungen von 35 Mio. Euro, im Wesentlichen für künftig erwartete Verluste aus bestehenden Aufträgen, die über einen mehrjährigen Zeitraum liquiditätswirksam werden können."
Das EK liegt bei aktuell 25 %, da muß es noch ordentlich klappern, bis ernste Insolvenzgefahr auftritt.
Die akute Gefahr einer Rezession sehe ich in keinster Weise, die Absatzzahlen sind mitunter sogar noch richtig gut (z.B. VW) ....
Richtig ist, dass ein Umbau hin zu Elektroantrieb und H2-Antrieb erfolgen wird und muss.
Das wissen die Zulieferer aber auch schon länger...
richtig werden sie dadurch noch lange nicht:
* Im Geschäftsbericht gibt es keinerlei Verpflichtung des CEO oder Vorstands Aktien des Unternehmens zu kaufen.
Peanuts: der AR hat im Jahr 2018 Aktien im Wert von 750.000 € bei Kursen deutlich
über 30 € gekauft.
…. sind 250.000 € Buchverlust auch just peanuts?
* Von 12 Short Positionen über 0,5 % haben sich 2 Gesellschaften aus ihren Positionen verabschiedet.
Warum wohl? Zielmarke erreicht und weitere Gewinne unwahrscheinlich.
* Vorab Bekanntgabe von Geschäftsberichten ist ein Verstoß gegen AktG und strafbewährt:
u.a. § 53a Gleichbehandlung der Aktionäre
Aktionäre sind unter gleichen Voraussetzungen gleich zu behandeln.
* Der Kurs ist nicht angesprungen, weil die Nachricht zu Herrn Ziems als externem Berater halt nicht als "good news" aufgenommen wurde, sondern für weitere Verunsicherung gesorgt hat.
wer sich da wohl wieder sanieren wird ?
Ps
nur meine Meinung
Keine Aufforderung zum Kauf/Verkauf von sog Wertpapieren !
1. Keine Rezession? Im verarbeitenden Gewerbe haben wir die Rezession bereits. Nur weil der Bau und der Dienstleistungssektor aufgrund der guten Konsumnachfrage noch stabil bleibt, haben wir noch keine gesamtgesellschaftliche Rezession. Aber die steht auch kurz bevor. Daran ändern monatliche Absatzzahlen von VW oder Daimler auch nichts.
2. Die Vorstände von Daimler, VW oder Bosch haben kürzlich erst betont, dass sie mit einer länger anhaltenden Krise im Autobereich rechnen und entsprechend ihre Kosten anpassen werden. Wie das Leoni und Co treffen wird und was die selbst für Gegenmaßnahmen einleiten werden, ist noch gar nicht absehbar.
3. Die EK-Quote sagt an sich noch gar nichts über die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens aus.Ich hab schon Unternehmen mit 40-50% EK-Quote pleite gehen sehen, was nicht heißt, dass ich bei Leoni eine Pleite erwarte. Aber man wird möglicherweise irgendwann zu Niedrigstkursen Kapitalerhöhungen vornehmen müssen, oder hoch verzinste Anleihen emitieren müssen, und Anleihegläubiger werden im Fall der Fälle den Aktionären meist voran gestellt.
War zu faul es herauszusuchen, dachte du findest es selbst.