Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?

... liegt übrigens bei 25% (Stand heute)

http://bigcharts.marketwatch.com/quickchart/...&time=8&freq=1

60% sind in festen Händen von den Waltons... naja, kann sich ja jeder denken was passiert, wenn hier zum Q2 eine positive Überraschung kommen sollte...  

.... dass immer mehr Solaraktien stabil sind und durchstarten (z.B. Trina + First Solar) und andere Aktien echt Probleme haben und weiter fallen (z.B. Solarworld).  

Na dann gute Nach John Boy;)

... auch bekannt als Wal Mart. Gründer ist Sam Walton und die Familie besitzt nun neben Wal Mart auch viele andere Firmen... so z.B. auch First Solar. :o)  

Im April sind die chinesischen Zell- bzw. Modulimporte in die USA um 64% bzw. 136 Mio. $ auf 71 Mio. $ schon mehr als deutlich gefallen. Das war natürlich auf die anstehende Anti Dumping Zollbekanntgabe zurückzuführen.

Dafür haben aber andere Länder ihre Zell bzw. Modul US- Importe deutlich gesteigert:

- Malaysia um 60 Mio. $ bzw. 342% auf 85 Mio. $
- Taiwan um 23 Mio. $ bzw. 417% auf 44 Mio. $
- Philippinen um 33 Mio. $ bzw. 417% auf 42 Mio. $

Die Vergleichszahlen sind vom April 2011. Wenn jetzt noch berücksichtigt, dass die Preise in diesen 12 Moante um mehr als 35% gefallen sind, dann erhöhen sich die Zuwachsraten aller drei Länder noch ein ganz gutes Stück nach oben.
Damit wurde aus diesen drei Ländern die Differenz des Rückgang des chinesischen Zell- bzw. Modulimporte im April zu April 2011 mit 126 Mio. $ fast ausgeglichen. Es gibt gerade noch ein Fehlbetrag von 10 Mio. $ und wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die Preise in den letzten 12 Monate stark gefallen sind, dann dürfte sich die Absatzmenge aus diesen drei Länder deutlicher erhöht haben als der Rückgang der Absatzmenge der China-Solaris.

Wenn man sich mal die Länder anschaut, die vom Rückgang der Chinesen profitiert haben, dann dürfte dort an erster stelle Sunpower zu nennen sein, denn Sunpower produziert auf den Philippinen und in Malaysia. Wobei aber in Malaysia auch die norwegische REC, Q-Cells und First Solar produzieren und alle drei dürften ebenfalls Profiteure von den Anti Dumping Zölle sein.

In unserer heutigen global verzahnten Wirtschaftswelt bringen irgendwelche Schutzzölle für ein Massenprodukt, wie es Solarzellen/module halt mal sind, halt nicht allzu viel und das belegen diese Zahlen doch schon sehr eindeutig. Kein Wunder, dass die CASM, die ja Solarworld gegründet hat, jetzt schärfere Einfuhrkontrollen und bessere Einfuhrpapiere für Zellen und Module verlangt.

Da einige Chinesen ihre Zellen mittlerweile in Taiwan produzieren lassen und dann in China taiwanesische Zellen in ihre Module rein bauen, kann man mal echt gespannt sein wie sich die taiwanesischen Importzahlen in den nächsten Monate erhöhen werden.

Hier der Link dazu:

http://www.americansolarmanufacturing.org/...e-solar-imports-drop.htm
("Chinese solar imports drop sharply in April; Customs watches for evasion of import duties")  

CASM da andeutet, dann laufen da ziemlich krumme Dinger, um die chinesischen Module in die USA zu bekommen. Mal sehen, wie sich die ganze Sache weiterentwickelt.  

tut sich in jedem Falle der Kurs der SW-Aktie momentan bei L&S.

RT.LS. 21.49  :  1,465 €  mithin +3,16%

gegenüber dem heutigen Xetra-SK von 1,395 sind es immerhin rund +5%

und der Kurs steigt gegenwärtig weiter  

Auf den Philippinen produziert Sunpower mit einer Fertigungskapazität von 650 MW und mit First Philec gibt es dort auch noch einen großen Waferproduzent mit einer Fertigungskapazität von 1.100 MW.
Diese 42 Mio. $, die von den Philippinen aus in die USA importiert wurden im April, ist dann für mich schon eine realistische Zahl, wenn ich bedenke, dass Sunpower alleine in  diesem Jahr in den USA rd. 600 MW an Modulen absetzen will.

In Malaysia lässt der größte amerikanische PV-Projektierer Sun Edision beim Auftragsfertiger Flextronics Module bauen für seine Solarkraftwerke, wie auch Q-Cells und Q-Cells hat dazu noch in Malaysia eine Zellfertigungskapazität 600 MW. Dazu hat First Solar, die ja derzeit zwei ganz große Solarkraftwerke in den USA bauen, in Malaysia eine Fertigungskapazität von 1.500 MW und Sunpower von 400 MW. Da kann es schon sehr gut möglich sein, dass in einem Monat so 40 MW an Modulen und 80 MW an Zellen von Malaysia in die USA importiert werden.

Ich glaube also nicht dass da unbedingt krumme Dinger laufen müssen, denn es war doch eigentlich schon klar, dass durch die Zölle und die Schutzzölle andere Länder davon richtig profitieren werden und es würde mich nicht wundern, wenn Q-Cells davon sogar deutlicher profitieren wird wie Solarworld. Sunpower und First Solar ohnehin, da beide in den USA dick im Projektgeschäft drin sind und beide werden meiner Einschätzung nach die großen Gewinner sein durch diese Zölle. Der Meinung war ich aber schon immer.  

FS heute mit 21% im Plus.
Die Mögliche Erklärung könnte in der Verschiebung der Werksschließungen in Deutschland aufgrund von hoher Nachfrage in Europa liegen.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/...paeter-dicht/70049490.html

unter Umständen auch die Erklärung für den Nachbörslichen Anstieg von Solarworld?

 

Natürlich ist das ein Shortsqueeze bei First Solar - Ein SQ hat immmer einen äußeren Auslöser und die extreme Kursentwicklung kommt durch den Verstärkungseffekt, weil Shortseller die sich bestens eindecken um Schlimmeres zu verhindern die Nachfrage des Käufermarktes zusätzlich erhöhen.

Ohne so eine Initialzündung hatten die Shorties das Sagen - das wird sich nun umdrehen. Ich glaube das war erst der Anfang bei First Solar - jetzt kommt eine längere Erholung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Q1 2012 gab es in den USA einen PV-Zubau von 506 MW, das ist ein Wachstum gegenüber Q1 2011 von 233 MW bzw. 85%.  Nimmt man jetzt aber die deutschen PV-Zubauzahlen für  Q1 2012 her mit 1,8 GW, dann relativieren sich die US-Zubauzahlen schon etwas. Nichtsdestotrotz der US-Solarmarkt wird zu einem ganz großen Solarmarkt werden und wird den deutschen Solarmarkt bei den Zubauzahlen wohl im nächsten Jahr überholen.

Schaut man sich die US-Zubauzahlen im Detail an, dann erkennt man das ganz große Problem von Solarworld in den USA sofort, denn die Zubauzahlen bei den privaten Aufdachanlagen sind nach wie vor alles andere als berauschend mit 94 MW, trotz sehr aggressiv neu aufgelegten Leasingprogrammen von Sunpower und Solar City. Das war gegenüber Q1 2011 gerade mal ein Wachstum von 20 MW. Nimmt man mal jetzt einen Marktanteil von 15% für Solarworld an, dann kommt Solarworld in ihrem ureigenen Kerngeschäft "kleine Aufdachanlagen" in Q1 2012 gerade mal auf einen Absatz von rd. 15 MW. Ist bei Modulfertigungskapazitäten von 350 MW in den USA natürlich viel zu wenig.
Der mit Abstand größte Zubau fand im kommerziellen Bereich statt (große Aufdachanlagen und kleine  bzw. mittelgroße Solarkraftwerke) mit 289 MW bzw. + 59 MW (Marktanteil von 57%) und danach kommen dann die großen Solarkraftwerke mit 124 MW bzw. + 100 MW.

Der Modulabsatz amerikanischer Modulauer, zu denen ja auch Solarworld gehört, ist gegenüber Q1 2011 deutlich um 175 MW auf nur noch 160 MW gefallen und auch das zeigt das Problem von Solarworld in den USA. Alleine Yingli hat in Q1 in den USA 160 MW an Modulen abgesetzt.

Die Modulpreise sind gegenüber Q1 2011 um 0,84 $/W auf 0,94 $/W gefallen. Dagegen sind die Installationspreise nur leicht gefallen. Für eine kleine Aufdachanlagen um 7,3% auf 5,88 $/W (Deutschland im Schnitt bei 2,40 $/W), für kommerzielle Anlagen um 11,5% auf 4,50 $/W und für große Solarkraftwerke um 17,2% auf 3,90 $/W.
Es ist nach wie sehr auffallend, dass die durchschnittlichen PV-Systempreise in den USA deutlich höher sind wie in Europa. Liegt natürlich auch am unterschiedlichen Fördersystem mit den 30%igen Tax Credits und bei den kleinen, privaten Aufdachanlagen, die zu 70% durch Leasingprogramme gebaut werden und das erhöht natürlich die Ystemkosten. Jedoch scheinen in den USA trotzdem die großen Solarteure wie Solar City oder Sun Run bei Solar das große Geld zu verdienen. Anders ist der sehr hohe US-Systempreis nicht zu erklären.

Nach dem für amerikanische Verhältnisse sehr guten 1.Quartal erwartet der amerikanische Solarverband SEIA in 2012 einen Zubau von 3,2 GW. Das wäre ein Plus von  1,4 GW bzw. 75% gegenüber 2011 und das dürfte auch angesichts der großen Solarkraftwerke, die derzeit im Bau sind, auch sehr realistisch sein.

Der Link dazu:

http://www.equities.com/news/...06-12&val=161810&cat=headline
("New Report from SEIA: US Solar Installations Continue to Surge in Q1 2012, but Domestic Manufacturing Woes Continue")  

Nach dieser Meldung müssten das in den USA in Q1 aber deutlich mehr als 15 MW gewesen sein. Scheinbar baut SW jetzt doch größere Anlagen in den USA:

http://www.solarworld.de/presse/aktuelles/...e-in-den-usa-und-kanada/  

Das sind jetzt aber Aufträge die Solarworld schon in 2011 großteils abgewickelt hat und die sind ja auch hier im Thread damals alle verlinkt worden. Warum Solarworld so etwas noch mal in komprimierter Form veröffentlicht zu einem solch späten Termin ist mir aber nicht ganz klar. Obwohl das war ja kurz vor der Hauptversammlung diese Veröffentlichung.
So wurde z.B. das 11,6 MW große Solarkraftwerk für die Stadtwerke Los Angeles schon im Mai letzten Jahres bekanntgeben und das Kraftwerk dürfte wohl demnächst ans Stromnetz gehen. Für das 35 MW große kanadische Solarkraftwerk Stardale hat die Modulieferung schon im Juni 2011 begonnen und dürfte damit im letzten Jahr schon zu 90% abgewickelt worden sein.

Diese 15 MW beziehen sich ja nur auf das kleine Anlagengeschäft. Solarworld beliefert ja bekanntermaßen auch große Solarkraftwerke und auch große kommerzielle Aufdachanlagen.

In Q1 2012 hat Solarworld nach eigenen Angaben 35 MW in Amerika abgesetzt. Darin sind auch Kanada, Mittel- und Südamerika und auch die Karibik beinhaltet. Irgendwo zwischen 25 bis 30 MW dürfte Solarworld in Q1 in den USA an Modulen verkauft haben. In Deutschland wurden in Q1 2012 80 MW verkauft.

Jedoch werden in der US-Produktion auch Module für den asiatischen Raum produziert. Aber mehr als 40 MW hat Solarworld in Q1 2012 aus ihrer US-Produktion nicht abgesetzt. Das ist dann eine Fertigungsauslastungsquote von 46%. Die deutsche Produktion dürfte aber in Q1 fast komplett ausgelastet gewesen sein, denn in Europa wurden 105 MW an Modulen abgesetzt was einer Modulfertigungsauslastungsquote der deutschen Produktion von 84% entsprechen würde. Da jedoch der Verkaufsboom in Deutschland erst so ab Mitte Februar begonnen hat, gehe ich mal davon aus, dass Solarworld auch einige Module aus der US-Produktion in Deutschland verkauft hat.

Hier mal der Modulabsatz nach Regionen von Solarworld in Q1 2012:

1. Deutschland: 80 MW (Q1 2011: 23 MW)
2. Amerika: 35 MW (Q1 2011: 24 MW)
3. Rest Europa: 25 MW (Q1 2011: 33 MW)
4. Asien: 4 MW (Q1 2011: 18 MW)
5. Rest Welt: 1 MW (Q1 2011: 2 MW)