Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?
Ich rechne übrigens auch mit einer kleinen Gegenbewegung und bin bei 2,67 mit einer ZockerPosi rein.
Ich wundere mich aber Ichhabdanochw, dass du hier noch investierst bist. Wenn Solarworld im Mai keine einigermaßen ordentliche Q1-Zahlen bringt, dann rauscht es hier richtig in den Keller.
Ich vermute, dass die Entscheidung über die Dumpingzölle Mitte Mai in den USA eine erhebliche Auswirkung auf die weitere Unternehmensstrategie haben wird. Fallen diese nicht annähernd so aus, wie von SW erwartet, dann muss sich SW den Chinesen geschlagen geben. Das hat der FA ja vor geraumer Zeit schon einmal zugegeben, dass er gegen die "chinesische KP" ohne Hilfe nicht ankommen kann. Ich bin mir fast sicher, dass spätestens dann SW in neue Hände wechseln wird, bevor sie nichts mehr wert ist. Eine wertlose SW kann auch ein FA nicht wollen...
Ich sehe das wie Du, dass die aktuelle Verschuldung das größte Risiko für SW darstellt (hoher Fremdkapitaldienst bei wegbrechenden Margen, der von Dir erwähnte eingeengte Handlungsspielraum) und entsprechend stark den Kurs drückt. Ohne dieses Risiko (z.B. mit starkem Partner) dürfte SW deutlich mehr wert sein. Außerdem hatte ich mal geschrieben, dass ich es mir gut vorstellen kann, dass SW parallel eine neue Strategie fahren wird (Preisführer in Emerging Markets, z.B. Indien) und dafür in diesen Ländern auf alten, jetzt abgeschriebenen Produktionsanlagen, zu lokalen Lohnkosten produzieren wird.
Es gab heute im Manager Magazin einen wirklich guten Artikel über die neue PV-Welt, vor allem über die Emerging Markets. In den letzten drei Jahre war es bis jetzt immer so, dass die Solarkarawane in das Land mit den nächsthöchsten Einspeisetarifen weitergezogen ist und das wird jetzt halt mit immer niedrigeren garantierten Einspeisevergütungen bald nicht mehr der Fall sein.
PV ist mittlerweile recht billig geworden und gegenüber Dieselgeneratoren kann PV bei den Kosten mittlerweile locker mithalten. Dazu kommt ja noch, dass in den Emerging Markets die Stromnetze alles andere als stabil sind. Das heißt man braucht Off Grid-Anlagen. Für solche netzunabhängige Energieprojekte braucht es aber große technische Kompetenz.
Wer in den Emerging Markets mitreden will der braucht eine sehr gute Vertriebsstruktur, Energiemanagement inkl. Speichermöglichkeiten und Smart Grids. Das alles zu entwickeln bzw. weiter zu entwickeln und dazu noch kundenspezifische Wünsche erfüllen zu können kostet richtig Geld bis man in dem Markt richtig drin ist.
Hier der wirklich sehr interessante Artikel vom Manager-Magazin:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/...8,823949,00.html
("Deutsche Solarindustrie - Wer zu Hause bleibt, geht unter")
Vergleiche mit branchenfremden Unternehmen zeigen doch gerade wie relativ einzeln herausgepickte Kennzahlen sind. Das große Gesamtbild ist wichtig. Ähnlich wie ein Arzt auch nicht nur deinen Blutdruck misst, um zu erkennen ob du krank bist.
Modultests zeigen also SW wird immer schlechter? Naja, also wenn man 2% hinter dem Testsieger liegt, ist das erstmal gar nicht soo schlecht. Die Konkurrenz schläft halt auch nicht. Die Aussagekraft ist auch hier eingeschränkt, da nicht alle Faktoren gleichermaßen berücksichtigt werden können. Das schreibt auch Photon z.B. als Überschrift. Keins gleicht wie ein Ei dem anderen. Ich meine deutsche Hersteller sind bei der Langlebigkeit führend. Beim Ertrag kann das temporär anders aussehen. Wenn Sw die nächsten 2-3 Jahre tatsächlich abrutschen sollte im Ranking, dann hätten wir einen Trend, jetzt ist es noch zu früh. Es waren 2011 auch 2009 Module, die allerdings schon das zweite Jahr getestet wurden. Je länger getestet desto aussagefähiger scheibt Photon. Ökotest, hat kein weiteres Modul von Sw nach dem sehr guten Ergebnis meines Wissens getestet. Und der Tüv hat die Produktion von Sw vor kurzem noch zertifiziert. Alles keine Anzeichen für schlechte Qualität. Die Chinesen sieht man übrigens selten vorn. Suntech hatte zwischenzeitlich gar ein mangelhaftes Produkt, später auf gut korrigiert (ÖkoTest), aber halt nicht sehr gut. Trotzdem verkaufen die wie wild.
Es kommt auf so viele Dinge an, auch nicht zuletzt die Vertriebswege.
Sw kann nicht über ihr Cash frei verfügen? Was für einen Sinn hätte denn dann dieses Geld vorzuhalten und dafür auch noch viel Geld (Zinsen) zu bezahlen und es handelt sich wohlgemerkt nicht um Kreditzusagen o.ä.
Das mit den Bilanzrelationen hatte ich schon längst ausführlich inkl. der Problematik, die du angesprochen hast durchgekaut. Wiederholung unnötig! Du verwechselst denke ich Qcells mit Sw. Qcells hat nämlich tatsächlich 69 Mio€ verfügungsbeschränktes Bargeld.
"Derzeit erhält Q-Cells die für das Projektgeschäft sowie gegenüber Lieferanten benötigten Avallinien nur nach erfolgter Barhinterlegung. Aus diesem Grund unterlagen zum Ende des Berichtszeitraumes liquide Mittel in Höhe von 68,9 Mio€ Verfügungsbeschränkungen" (S.42 Geschäftsbericht Q-Cells 2011)
Sw nicht.
Du stelltest mir die Aufgabe Unternehmen zu nennen die einen Auslandsanteil von unter 60% haben.
Zunächst einmal die Fakten. Deutschland ist der größte Markt seit Jahren. D.h. wer im Solargeschäft aktiv ist, kommt und kam an D nicht vorbei. Daher bleiben nur noch die deutschen Modulbauer übrig, die hier zu nennen sein werden.
Aleo Solar 48% nach 36% in 2010
Q-cells 51 % konstant
Außerdem bemisst man eine Premiumstrategie nicht nur nach dem Volumen, sondern nach den Preisaufschlägen die man durchsetzen kann. Ein Billiganbieter wird sicherlich mehr Masse absetzen können.
Ich soll dir einen Markt nennen außer England indem das Aufdachanlagengeschäft um mehr als 100 Mw 2011 stieg.
In Deutschland. Kleine Aufdachanlagen bis 10 kwp stiegen um mehr als 11000 in 2011.(+12%)
Fairerweise sei erwähnt das Großanlagengeschäft über 1 MWp stieg noch stärker +22%
First Solar will seit April 2011 ins kleinere Aufdachanlagengeschäft einsteigen, da dort das Wachstum so hoch ist, laut eigener Aussage.
Du willst aus Sw eine zweite Sunpower machen mit deiner Strategie? Die machen 600 Mio$ Verlust, hatten schon immer eine schlechtere Marge als Sw und wären Pleite laut Total CEO ohne Unterstützung. Gleichzeitig muss sich jetzt Sunpower in Grund und Boden schämen, wegen Pannen beim Ölbohren in der Nordsee. Marken- und Imagebildung ist was anderes.
auf gute Geschäfte
ist technisch aber angeschlagen (heute unter 2,71 gefallen). Sehe da eigentlich eher die 2,40 als eine sofortige Erholung.
Überverkauft ist die Aktie, aber ich meine das geht noch etwas tiefer (RSI aktuell 28%).
Ab 2,45-2,50 würde ich eine Gegenreaktion riskieren.
Sobald die PV-Konsolidierung auf dem Höhepunkt ist (Anfang/Mitte 2013) wird es mehr und mehr Übernahmen geben von großen finanzstarken Konzernen, denn da kann man dann am billigsten zuschlagen.
Naja elfer ist schwer zu sagen ab wann wir bei Solarworld einen technische Gegenbewegung sehen. Der Kurs ist sehr schwer angeschlagen und das Unternehmen ist auch angeschlagen.
Oder hat jmd eine andere relevante Info in Bezug auf Tiefpunkt?
Wenn NEIN (gehe ich mal von aus) dann ist der heutige Tag NUR der Anfang einer neuen Abwärtsspirale welche neue tiefen hervortun wird! So sicher wie der Sonnenschein heute.
Nun aber die wichtigere meiner Fragen:
Wann kann man auf einen kleinen TradingZiel hoffen??? Sprich einen Tagestrade um schöne Gewinne zu realisieren? Was meint Ihr?
kann man schon abschätzen welcher art die partnerschaft sein könnte ? meine intention welche folgen hat das auf den aktien und den anleihekurs :-) anleihekurs dürfte mehr profitieren oder?
Das mit dem teuren Vertrieb in Emerging Markets ist ein wirklich wichtiger Hinweis und auch, dass es Projektierer gibt, die bereits in diesen Märkten vertreten sind. Dazu würde ich die SW-konzerneigene Solarparc allerdings nicht zählen, entsprechend müsste SW zukaufen oder Partnerschaften eingehen.
Her der Link dazu:
http://www.ariva.de/news/...erden-BofA-Merrill-Lynch-Research-4058418
("SolarWorld-Aktie könnte von Konsolidierung der Solarbranche erfasst werden")
Nach dem schwachen Ergebnis haben sich die Analysten auf Solarworld eingeschossen und das kann normalerweise der Aktie gar nicht gut tun.
Trendsetter ich kann mir beim besten Willen nicht vorstzellen, dass Solarworld so schnell durchgereicht wird auf die 2 €-Marke und deshlab bin ich mit einer Traderposi rein. Bis 2,90 oder 3 € könnte es charttechnisch schon nach oben gehen. Unischerheitsfaktor ist aber das Window Dressing von Fonds, denn Ende der Woche ist Quartalsende und da möchten viele Fonds keine solche Loseraktien wie Solarworld in ihrem Depot haben.
Ichhabdanochw Solarworld mischt zwar in bestimmten Bereichen rund um Solar schon mit, aber das machen andere auch. An erster Stelle nenne ich da mal Panasonic und auch von Bosch erwarte ich da einiges. Bosch hat nicht um sonst die Wechselrichtersparte von Conergy gekauft und gerade die Wechselrichter werden in der Zukunft eine noch wesentlich bedeutenere Rolle spielen als heute.
Es stellt sich ohnehin die Frage, kann Solarworld in den nächsten Jahren genug Geld investieren um die Vertriebsstruktur weiter auszubauen (in Asien ist Solarworld schwach vertreten) und um die Bereiche Energiemanagement inkl. Speichermöglichkeiten und Smart Grids entwickeln zu können. Da sehe ich halt das Problem bei Solarworld und die heutigen Lösungen rund um das Thema PV und Energiemanagement sind alles andere als das Non Plus Ultra. Mit Partnerschaften ginge das schon, aber hier sehe ich halt das Problem, dass der "Sonnenkönig" Asbeck schon verdammt vielen in der PV-Branche und auch außerhalb der PV-Branche auf die Füsse getreten ist.
Zitat aus der Q-Cells ad-hoc:
"Der Vorstand der Q-Cells SE ist nach Analyse der letztinstanzlichen Entscheidung des OLG Frankfurt a. M. im Fall Pfleiderer zu der Erkenntnis gelangt, dass der Umsetzung des auf Basis des Schuldverschreibungsgesetzes 2009 vereinbarten Restrukturierungskonzepts für die Anleihen der Q-Cells International Finance BV die Grundlage entzogen worden ist. "
und
"
Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand davon aus, dass die Fortführungsprognose
zurzeit nicht gegeben ist."
Sieht richtig böse aus bei Q-Cells.
Der kleine deutsche Dünnschichtmodulbauer Odersun hat heute Insolvenz angemeldet.
http://www.bild.de/regional/berlin/...-verhandlung-23417108.bild.html
("Odersun stellt Insolvenzantrag - Verhandlung mit Investor")
Das sollte hilfreich sein: "Projekt- und Business Development Aktivitäten in der Region Europe, Middle East und Africa"
Tut sich gerade einiges bei Solarparc, scheint sich wirklich neu auszurichten.
Für mich ein Schritt in Richtung globaler Projektierer, u.a. vom o.g. Zielgebiet (Middle East, Africa) dürfte sich SW einiges erwarten.
Wirsol hat es heute gezeigt wie es geht, die werden in China Projekte entwickeln für Suntech und Yingli. Somit haben sich Suntech und Yingli mit Wirsol einen sehr kompetenten Projektierer fast einverleibt, denn Suntech hat im letzten Jahr über Wirsol in Deutschland etwa 250 MW verkauft. Bei Yingli dürfte es etwas weniger gewesen sein. Sehr klug eingefädelt das Ganze von Suntech und Yingli.
Auch Verlängerung der letzten Tiefpunkte scheint für noch tiefere Kurse zu sprechen.
Man wird sehen.
mfg
Kalle
VG
PA
Für die gekündigten Schlecker-Beschäftigten gebe es Aussichten, in der Branche eine neue Stelle zu finden. „Gekündigt zu werden, von Arbeitslosigkeit bedroht zu sein, das ist eine große Belastung”, sagte Seibert. „Diese Menschen brauchen und verdienen Hilfe.”
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/verdi/...schaft-23411348.bild.html
Ich könnte gelinde gesagt Kot..n - wer ist denn mit für die Insolvenz und somit den Verlust tausender Arbeitsplätze in der Solarbranche mitverantwortlich? Und dann den Samariter spielen - baooohhhhhh die Alte geht mir was auf den S...
Fehlt nur noch, daß sich Rösi einschaltet - dann fahre ich nach Berlin und hau ihm persönlich eins in die Fr.....
(Runterkommen runterkommen...)
PA
Q1 wird ganz bestimmt absatzmäßig ein gutes Quartal werden aufgrund der riesigen Nachfrage in Deutschland. So 3 GW sollen es ja werden, aber das wird weniger sein wie in Q4. Da waren es 3,8 GW. Dem Vernehmen nach ist auch in den USA der Absatz gut gewesen für die Branche. Jedoch andere große Märkte wie Frankreich und Italien sind sehr schwach gelaufen in Q1.
Nichtsdestotrotz Q1 wird ein gutes Quartal. Es ist aber anzunehmen, dass dafür Q2 wohl ein ganz schwaches Quartal in Deutschland werden, da sich die Vorzieheffekte wohl deutlich bemerkbar machen werden und dazu kommen ja dann noch die Kürzungen der Einspeisevergütungen. Q2 könnte aber in Italien stark werden bevor in in Italien die neuen Kürzungen in Kraft treten und die werden den italienischen PV-Markt fast platt machen.
Bin mal echt gespannt was ab Q2 passieren wird bei der Nachfrage in Europa. Die drei großen europäischen PV-Märkte Deutschland, Italien und Frankreich werden wohl deutlich rückläufig sein und das können die kleineren europäsichen Märkte nicht auffangen. Ich gehe mal davon aus, dass die Modulbauer sich dann in Richtung Griechenland bewegen und es da zu einem Boom kommen wird wie in Italien 2010/2011.
privatanlege #1593 : Ich könnte gelinde gesagt Kot..n - wer ist denn mit für die Insolvenz und somit den Verlust tausender Arbeitsplätze in der Solarbranche mitverantwortlich? ===========================================
Hmmmm.....stell dir vor in den deutschen Atomkraftwerken arbeiten auch viele Leute. Dazu habe ich von dir keine Empörungspostings lesen können, daß man diese Jobs durch die Politik gekillt hat. Was ist denn mit den zehntausenden Jobs die im Steinkohlebergbau an Ruhr und Saar verloren gingen, weil die Subventionen vor einigen Jahren runtergefahren wurden? Warum sollte man die Solarbranche endlos lange mit Samthandschuhen anfassen? Mit einer gewissen Reife einer Branche gibt es eben einen Shake Out. Die kommenden Jahre werden dann aufzeigen wer bereit ist sich effizienter dazustellen als die Konkurrenz, um später dann weltweit eine größere Rolle spielen zu können als heute. Es wird auch chinesische Firmen geben die nicht überleben werden.
Lieber Geldanleger,
immer wieder höre ich von Freunden und Bekannten: "Mensch, Armin, Solarworld ist jetzt unter drei Euro gefallen. Die kann man doch jetzt kaufen, oder?" Oder: "Was hältst Du von Praktiker? Da kann man jetzt doch nichts mehr falsch machen unter zwei Euro, oder?"
Ich sag dann immer: "Doch, auch wenn die Aktie nur noch zwei Euro kostet, kannst Du 100 Prozent verlieren!" Lesen Sie, warum mir MIFA nach +300 Prozent lieber ist, als Solarworld nach -80 Prozent.
Zwei Weisheiten, die sich vielleicht spontan wie Allgemeinplätze anhören, sollten Sie als Basis für ihre Entscheidungen bei der Aktienauswahl immer zu Grunde legen:
1. An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Es ist vollkommen egal, ob Solarworld vor fünf Jahren mal bei knapp 50 Euro gestanden hat. Entscheidend ist, wo sie jetzt steht. Wenn die Zukunftsaussichten für deutsche Solarzellenhersteller zappenduster sind, und das sind sie, dann notiert Solarworld eben nicht zu Unrecht nur noch bei 2,65 Euro.
2. Damit wären wir auch schon bei der zweiten Gesetzmäßigkeit: Akzeptieren Sie den Markt als sehr guten Preismesser für den fairen Wert einer Aktie. Wenn Sie in einer Aktie investiert sind, von der sie voll überzeugt sind, diese aber immer weiter fällt und Sie immer weiter in die Verlustzone geraten, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nicht der Markt sondern Sie falsch liegen.
Beispiel: Die GetGoods.de-Aktie
Auch ich bekomme das nach 16 Jahren Börsenerfahrung immer wieder vor Augen geführt. Beispiel GetGoods.de: GetGoods ist eine Art kleine Amazon.com, die den Fokus auf den Internetverkauf von Handys, Smartphones und Laptops legt.Das Unternehmen wächst schnell, teilweise auch durch Zukäufe und meldete vor kurzem auf den ersten Blick sehr gute Geschäftszahlen für 2011. Der Umsatz verdoppelte sich fast auf 322 Millionen Euro und der operative Gewinn (EBIT) lag bei 6,2 Millionen Euro ebenfalls deutlich höher als in 2010 (4,4 Millionen Euro). Das entspricht ebenfalls einer deutlichen Steigerung.
Diese guten Zahlen zeichneten sich schon im Vorfeld ab. Es wurde über ein "sehr starkes" Weihnachtsgeschäft berichtet. Es wurde massiv in die Zukunft investiert, in dem das eigene Logistikzentrum vergrößert wurde und nun Kapazitäten da sind, um einen Umsatz von 700 Millionen Euro pro Jahr zu stemmen. Es liegen Kursziele von 11 Euro vor (Hauck&Aufhäuser) bei einem aktuellen Kurs von gerade mal drei Euro. Ich war zunächst hochgradig begeistert.
Doch dann ist mir aufgefallen: Trotz dieser scheinbar massiven Unterbewertung befindet sich die Aktie seit Monaten in einem Abwärtstrend. Da kann doch was nicht stimmen. Wenn man dann beginnt, tiefer zu recherchieren, wird schnell deutlich, dass nicht unbedingt alles so toll ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
• GetGoods.de
WKN / Kürzel 556060 / GGO
Börsenwert 44 Mio. EUR
KGV 12e/13e 6 / 4
52 WochenHoch / Tief 10,05 EUR / 2,40 EUR
Akt. Kurs 3,18 EUR
Zunächst mal ist GetGoods.de über einen Manteldeal an die Börse gekommen. Die Aktie schlüpfte in den leeren Börsenmantel der DÜBAG AG, einer ehemaligen Immobiliengesellschaft, die quasi kein operatives Geschäft mehr hatte. So gelang ein Börsengang quasi durch die Hintertür. Meine Erfahrungen zeigen: Ein solches Vorgehen ist selten von dauerhaftem Erfolg gekrönt.
Manteldeals oder reine Listings kommen häufig deshalb zustande, weil für ein reguläres IPO mit Kapitalerhöhung keine Investoren gefunden werden können. Das jüngste Negativbeispiel: Solarhybrid. Selbstverständlich kann das bei GetGoods.de auch anders laufen. Immerhin war mit Soneva ein etablierter Private Equity-Investor an Bord, der mehr als 24 Prozent an GetGoods hielt (inzwischen aber an den Mitgründer Markus Rockstädt-Mies verkauft hat).
Trotzdem: Manteldeal ist schon der erste Malus. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten. Es gibt hier immer Altaktionäre, die zum Spottpreis von wenigen Cent eingestiegen sind (über weite Strecken des Jahres 2010 lag der Kurs bei 2 Cent bis 4 Cent).
Hinzu kommt: Trotz der hohen Umsatzzuwächse weist Alexa.com für GetGoods nur ein Bruchteil der täglichen Reichweite der Konkurrenz auf. Die entsprechende Graphik finden Sie
hier.
Das deutet darauf hin, dass viel Umsatz über andere Plattformen wie eBay oder Amazon läuft, was wenig beim Aufbau der eigenen Marke hilft (Branding) und nur geringe Umsatzmargen generiert.
Darüber hinaus besteht offenbar eine relativ hohe Abhängigkeit von Samsung. Wird hier der Vertrag von Samsung aufgekündigt oder modifiziert kann das unter Umständen deutliche Einbußen bei den eigenen Umsätzen/Gewinnen zur Folge haben.
Vorsicht, wenn wichtige
Informationen fehlen
Zu schlechterletzt liegt bei GetGoods.de bis dato noch keine aktuelle Bilanz oder Cash-Flow-Rechnung vor. Alleine mit den Angaben zu Umsatz und operativem Gewinn lässt sich noch nicht endgültig sagen, wie profitabel das Unternehmen tatsächlich wirtschaftet.Bei Firmen, die über ein reguläres IPO an den Markt kommen, kann sich der Anleger durch das Studium des Wertpapierprospekts ein genaues Bild über die Finanzlage des betreffenden Unternehmens machen.
Nachdem ich also genauer recherchiert hatte, war meine Begeisterung für die Aktie merklich abgekühlt. Ich will damit nicht sagen, dass GetGoods.de nichts taugt. Im Moment (Mittwoch, 28.03.; 14:48 Uhr) steigt die Aktie nach mehreren Kaufempfehlungen in den letzten Tagen prozentual zweistellig. Vielleicht kriegt das Papier doch noch die Kurve und kann einen neuen Aufwärtstrend starten.
So oder so zeigt das Beispiel GetGoods.de: Es gibt fast immer gute Gründe dafür, warum eine Aktie nicht steigt oder konstant fällt, obwohl sie günstig bewertet erscheint. Oder umgekehrt: Warum eine Aktie. Achten Sie daher immer auf den Trendverlauf einer Aktie und ziehen Sie die Notbremse, wenn ihre Verluste prozentual zweistellig zu werden drohen.
MIFA vs. Solarworld
Dass eine renommierte und bei Privatanlegern beliebte Aktie auch noch weiter fallen kann, wenn Sie bereits über 90 Prozent vom Hoch verloren hat, zeigt das Beispiel Solarworld: • Solarworld
Alle Anleger, die bisher in fallende Kurse hineingekauft und bis jetzt gehalten haben, sitzen nun auf mehr oder minder hohen Verlusten. Die Aktie fällt einfach immer weiter. Der einstige Konkurrent Q-Cells hat es ja schon vorgemacht und ist zuletzt nur hauchdünn an der sofortigen Insolvenz vorbeigeschrammt. Den Aktionären hilft dies freilich wenig: Die Aktie dümpelt bei ca. 0.25 Euro nur knapp oberhalb der Nulllinie.
In einer neuen Analyse von Merrill Lynch wird nun Klartext gesprochen: Die Solarbranche stehe am Anfang einer Konsolidierung, der Solarworld zum Opfer fallen könnte, schreibt Analyst Matthew Yates. Er rechnet für 2012 und 2013 mit Verlusten. Die Kapitalstruktur sei zudem unzureichend. Die beste Überlebenschance böten Einfuhrzölle der EU auf die chinesische Billigkonkurrenz, was aber unwahrscheinlich sei. Das Kursziel senkt er auf einen Euro.
WKN / Kürzel 510840 / SWV
Börsenwert 264 Mio. EUR
KGV 12e/13e 14 / 11
52 WochenHoch / Tief 11,96 EUR / 2,36 EUR
Akt. Kurs 2,37 EUR
Das dürfte für viele verbleibende hartgesottene Solarworld-Aktionäre so etwas wie ein "Hallo Wach"-Ruf sein. Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Das hier soll kein Abgesang auf Solarworld sein. Ich persönlich hoffe, dass das Unternehmen um den Solarpionier und Visionär Frank Asbeck nochmal die Kurve kriegt. Aber Hoffnung hat nun mal an der Börse nichts verloren und Trends neigen dazu, sich fortzusetzen.
Im Falle Solarworld heißt das: Die Billigkonkurrenz aus China macht die Produktion von Solarzellen/Solarmodulen schlicht unrentabel. Damit wird Solarworld die Grundlage des ursprünglichen Geschäfts entzogen. Natürlich versucht das TecDAX-Unternehmen mit aller Macht andere Schwerpunkte zu setzen: Die Fokussierung des Geschäfts auf die USA, die Forcierung des Projektgeschäfts etc.
Aber auch im Projektgeschäft wird es schwierig. Durch die drastischen Kürzungen der Einspeisevergütungen könnten künftig auch große Solarparks unrentabel werden bzw. erst gar nicht mehr gebaut werden.
Zudem scheint sich nun zu rächen, dass Solarworld bis zuletzt an einer Dividende festgehalten hat. Nun fehlt dringend benötigtes Kapital zur Umstrukturierung, weil es bereits an die Aktionäre ausgeschüttet worden ist. Nicht immer ist die Ausschüttung einer Dividende aktionärsfreundlich, insbesondere dann, wenn es sich ein Unternehmen eigentlich gar nicht leisten kann.
MIFA kommt immer besser in Tritt
Während aus dem Schönen Schwan Solarworld das hässliche Entlein Solarworld geworden ist, ist der Fahrradhersteller MIFA quasi den umgekehrten Weg gegangen und ist so begehrt wie nie.Eine Analyse zu MIFA lesen Sie im zweiten Teil des heutigen Geldanlage-Reports.
MEIN FAZIT:- Folgen Sie beim Aktienkauf den Kurstrends nicht ihrer Meinung. Der Markt hat immer Recht!- Die Kursentwicklungen bei GetGoods.de und Solarworld sind aktuelle Beispiele für die Richtigkeit der oben genannten Aussagen.
Was ich aber für komplett daneben halte ist die Rumschreierei gegen die die Chinesen. Auf der einen Seite tun die Ignoranten so, dass Solar mittlerweile richtig billig geworden ist (stimmt ja, aber Solar ist halt immer noch gegenüber Wind sehr teuer) und bald in einigen Ländern an der Grid Party angelangt ist, und auf der anderen Seite verteufeln sie die Chinesen, die ja eigentlich erst dafür sorgten, dass Solar so billig geworden ist. Jeder der für eine ökologische Energiewende ist, den müsste es eigentlich freuen, dass es die Chinesen gibt. Würde es die Chinesen nicht geben, dann hätte Solarworld zwar noch zweistellige Gewinnmargen, aber die PV-Systemkosten würden wohl um rd. 30 bis 40% höher liegen und die Solar Grid Party wäre meilenweit noch entfernt.
Eine solche naive Argumentationskette kann ich jedenfalls nicht verstehen und wer ohne Fakten und Zahlen argumentiert und nur irgendwelche billige Aussage bzw. Behauptungen in den Raum stellt und das Tag für Tag ohne Unterbrechung, den kann man nicht für voll nehmen.
Solar ist halt mal sehr teuer und wir Deutsche lassen uns Solar einiges kosten. Solar hat uns in Deutschland von 2009 bis 2012 alleine schon 24,4 Mrd. € gekostet (Wind: 16 Mrd. €, aber Wind erzeugte in diesem Zeitraum um den Faktor 4 mehr an GWh als Solar !!!). In diesem Jahr wird uns PV über die EEG-Zulage 8,6 Mrd. € kosten. Das sind 56% der kompletten EE-Zulage. Es ist wohl anzunehmen, dass zumindest in den nächsten 3 Jahren jährlich weitere 10 Mrd. € an Solarsubventionen über die EEG-Zulage anfallen werden. Dann sind wir in 2015 schon bei ca. 60 Mrd. €, was der deutsche Stromzahler nur für Solar berappt hat !!! Ist dann schon mehr als eine ordentliche Summe und bei einer solchen Summe kann doch wohl keiner ernsthaft behaupten, dass die deutsche Politik zu wenig für Solar tut. So ab 2020 wird dann die 100 Mrd. €-Grenze für Solarsubventionen überschritten sein, denn die Einspeisevergütungen sind auf 20 Jahre garantiert.
Für Solar wird in Deutschland sage und schreibe 307 €/MWh bezahlt. Zum Vergleich dazu Wasser bekommt nur 24 €/MWh, Wind Onshore 38 €/MWh, Biomasse 112 €/MWh und Geothermie 166 €/MWh. Da erkennt doch schon ein Blinder, dass da was nicht stimmt und dass Solar in Deutschland eindeutig überfördert wird.
Schaut man sich 2011er deutschen Solarzubauzahlen mal im Detail an, dann sieht man dass die Nachfrage von kleinen PV-Anlagen bis 30 kW sogar rückläufig um 0,3 GW bzw. 12% auf 2,3 GW war. Der Marktanteil der kleinen PV-Anlagen bis 30 kW sinkt seit 2009 stetig in Deutschland. 2009 lag er noch bei 42% (1,6 GW), 2010 bei 35% (2,6 GW) und 2011 dann nur noch bei 31% (2,3 GW). Dafür haben PV-Anlagen über 1 MW, das sind großteils Freiflächenanlagen, in 2011 um satte 64% bzw. 0,9 GW zugelegt. Der Marktanteil von großen PV-Anlagen stieg in den letzten drei Jahren kontinuierlich an ganz im Gegensatz zu den kleinen Aufdachanlagen. 2009 betrug der Marktanteil von PV-Anlagen über 1 MW 17% (0,6 GW), 2010 stieg er leicht auf 19% (1,4 GW) und im letzten Jahr hat er dann 31% (2,3 GW) betragen. Ganz so dezentral ist also Solar nicht mehr wie man allgemein so annimmt. Zumal ja dann noch Bayern einen PV-Marktanteil von 32% der kompletten installierten Leistung in Deutschland Ende 2011 hatte. Bei der erzeugten PV-Strommenge dürfte der bayrische Marktanteil dann sogar bei über 40% liegen aufgrund der guten Sonneneinstrahlwerte !!
Lange Rede kurzer Sinn, wenn man Zahlen und Fakten nicht wahr nimmt bzw. sie gar nicht liest oders chlimmer noch sie kmplett ignoriert, dann hat man ganz einfach keine Grundlage für eine sinnvolle Diskussion. Ist zumindest meine Meinung.
Jedoch zeigen eigentlich die von mir genannten Zahlen schon auf wo ein größeres Problem von Solarworld liegt. Solar wächst großteils im mittleren, großen Kraftwerksgeschäft und nicht bei den kleinen Aufdachanlagen. In Deutschland scheint es sogar eine gewisse Sättigung bei den kleinen Aufdachanlagen zu geben wie man an der rückläufigen Nachfrage in 2011 erkennen konnte. In Deutschland wie auch in den USA, die zwei Hauptmärkte von Solarworld, ist das Kraftwerksgeschäft signifikant gewachsen. In 2011 ist es in Deutschland um 64% bzw. 0,9 GW und in den USA um 117% bzw. 0,4 GW gestiegen. Dagegen ist das kleine Aufdachanlagengeschäft in Deutschland um 12% bzw. 0,3 GW gefallen und in den USA ist es leicht um 11% bzw. gerade mal um 0,03 GW fast nicht spürbar gestiegen. Diese 0,03 GW sind kein Schreibfehler, denn in den USA gab es in 2011 gerade mal einen Zuwachs von 30 MW auf 297 MW in 2011 beim Zubau bei den kleinen Aufdachanlagen. Von einem Wachstum kann da wohl kaum die Rede sein.
Alle 2012er PV-Wachstumsmärkte wie China, Indien und die USA werden fast nur im Großkraftwerkssegment in absoluten Zubauzahlen richtig und kräftig wachsen. Auch kleinere PV-Wachstumsmärkte wie Griechenland, Südafrika oder Thailand generieren ihr Wachstum fast nur aus dem Kraftwerkssegment.
Solarworld hat es verpasst sich im Kraftwerksgeschäft rechtzeitig zu positionieren um so einen neuen Absatzkanal zu generieren und damit die Fertingungsauslastungssquote nach oben zu bringen. Das war ein ganz großer Fehler vom Asbeck. Er hat wohl die kurz- und mittelfristige globale Entwicklung von Solar falsch eingeschätzt und hat auf das falsche Pferd gesetzt, nämlich auf die kleinen PV-Aufdachanlagen. Dieses Geschäft wird sicherlich in 2, 3 Jahren richtig anspringen und wird auch ganz gewiss ein großer Zukunftsmarkt werden, aber wenn Solarworld jetzt keinen Gegenmaßnahmen unternimmt und die getroffenen Fehleinschätzung korrigiert, dann wird es wohl für Solarworld richtig brenzlig werden. 2, 3 Jahre kann Solarworld sicherlich nicht zuschauen wie die Konkurrenz wächst und wächst.
heut mal locki 15 ct. verkoft´ und die Goldmänner stehen mir bei.....hihihi