Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?
http://www.solarserver.de/solar-magazin/...d-wirkungsgrad-von-15.html
In Deutschland, Italien und auch in Spanien, die drei wohl reifsten Solarmärkte überhaupt, sind wir jetzt in einer Übergangsphase, wo die Forderung für Dachanlagen und Freiflächenprojekte nicht mehr attraktiv sind. In Spanien und Italien gibt es ohnehin keine Solarsubventionen mehr. Es müssen sich also neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, die auf Eigenverbrauch inkl. Speicher bzw. direktem Verkauf von Solarstrom basieren. Hier wird die Zukunft für die Solarunternehmen gemacht. Im 1.Schritt wird das in Europa der Fall sein.
Für das "normale" Aufdachanlagengeschäft bedeutet das, dass erklärungsbedürftige, komplexe Komplettsysteme angeboten werden müssen. Das heißt nicht mehr das Modul bzw. der Modulpreis wird alleine entscheidend sein beim Verkauf, sondern es wird der Preis inkl. der Qualität des Solarkomplettsystems entscheidend sind (Module, Batteriespeichersystem, Energiemanager, Installation). Mit solchen Komplettpaketen haben die Solarunternehmen die große Chance sich vollständig zu differenzieren. Mit den Modulen geht das ohnehin so gut wie nicht mehr, weil sie bis auf Sunpower und Panasonic eh fast die gleichen Werte haben. Das wird der Knackpunkt sein um zukunftsfähig zu bleiben oder wieder zukunftsfähig zu werden.
Die deutschen Solarunternehmen müssen meiner Meinung nach deshalb wieder ein ganz großes Hauptaugenmerk auf die Qualität ihrer Vertriebswege legen, denn das wird wohl der Schlüssel zum Erfolg sein. Zumal ja Solarworld, Centrosolar oder auch eine Solarwatt mittlerweile durch ihre eigenen Komplettsysteme den Großhändler große Konkurrenz machen (werden).
Um gutes Geld zu verdienen müssen meiner Meinung nach die produzierenden Solarunternehmen wieder den direkten Vertriebsweg an die Installateure aufleben lassen. Weg vom Händlervertrieb. Nur so wird es wohl gehen können um gegenüber dem Kunden einen höheren Systempreis mit aufeinander bestens abgestimmten Komponenten (Module, Speicher, Energiemanager) rechtfertigen zu können. Teilweise müssen sich die Solarunternehmen wieder neu erfinden und wer das schafft der ist gewappnet für die Zukunft. Der reine Modulverkauf ist Out im europäischen Aufdachanlagengeschäft. Alles aus einer Hand wird wohl das erfolgreiche Geschäftsmodell im kleinen und mittleren Aufdachanlagengeschäft werden.
Ob Solarworld es schaffen wird, ich weiß es nicht, aber nur immer zu sagen, dass Solarworld nicht konkurrenz- oder wettbewerbsfähig ist, ist mir schon ein wenig zu naiv bzw. billig und bringt niemanden einen Zentimeter weiter. Zumal ja komplett außer Acht gelassen wird, dass die Zeiten der krassen Fertigungsüberkapazitäten wohl bald vorbei sind.
Für das nächste Jahr werden von einige Analysten ein Zubau von 45 GW erwartet (Deutsche Bank, Lazard Capital, Maxim Group) und dann wird es zu Engpässen bei Wafern und Zellen kommen und Ruck Zuck könnte das Solarworld-Geschäftsmodell als vertikal integriertes Solarunternehmen wieder sehr konkurrenzfähig sein. Laut IHS iSuppli gibt es mittlerweile nur noch 49 GW an Wafer- bzw. Zellfertigungskapazitäten !! Man muss deshalb meiner Meinung nach schon etwas weiter vorausschauen und nicht nur nach dem Hier und Heute eine Beurteilung vornehmen. Das wäre dann schon viel zu einfach.
Außerdem ferb ich sehe das mit den Ölscheichs komplett anders wie du. Die haben meiner Meinung nach ein großes strategisches Interesse an Solarworld und wollen in Katar ein vertikal integriertes Solarunternehmen aufbauen. Ohne Solarworld geht das halt nicht, vor allem müssen halt alle Fertigungsprozesse inkl. Massenproduktion beherrscht werden und das ist halt mal gar nicht so einfach.
Ob die Kataris 100 oder 300 Mio. € in Solarworld rein pumpen ist aufgrund der langfristig gedachten Strategie für die mehr als finanzstarken Ölscheichs wohl relativ egal. Immer daran denken bei all seinen Überlegungen, Solar ist eine Zukunftstechnologie, die global gesehen eigentlich immer noch in den Kinderschuhen steckt. In Afrika, in Lateinamerika oder im Mittleren Osten gibt es doch bis jetzt kaum installierte Solaranlagen, aber das wird sich ganz schnell ändern in den nächsten 12/24 Monaten.
Der Katareinstieg bei Solarworld ist nach meinem Dafürhalten eine Win Win-Situation für beide und das ist doch mal gar nicht so übel für eine sehr effektive und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Ohne die Kataris hätte ich auch niemals die Solarworld-Anleihe gekauft, denn aus eigener Kraft heraus würde es Solarworld sehr schwierig haben substanzstark aus den nächsten 12/18 Monaten, die sicherlich noch sehr schwierig werden, heraus zu kommen. Es wurden halt doch recht viele Fehler in den letzten 3 Jahren von Solarworld gemacht (z.B. ganz schwache operative Aufstellung in Asien, internationales Projektgeschäft kaum vorhanden, US-Produktion wurde viel zu groß gebaut, Leasinggeschäft wurde in den USA verpennt), die alle nicht so schnell reparabel sind.
In Punkto finanziell aufgestellt bin auch anderer Meinung wie du ferb. Solarworld hat dem Debt Equity Deal noch eine Finanzverschuldung von um die 450 Mio. €. Dazu kommt eine Liquidität von rd. 160 Mio. € und damit hat Solarworld dann noch eine Nettofinanzverschuldung von um die 300 Mio. € und eine Eigenkapitalquote von > 30%. Damit kann man gut leben um die nächsten 1 bis 2 Jahre über die Runden zu kommen und ab 2015 gehe ich mal davon aus. dass viele Solarunternehmen wieder gute Gewinne erzielen werden. Vor allem die vertikal integrierten.
Meiner Meinung nach entsteht durch den Debt Equity Swap und dem Einstieg der Kataris eine "neue" Solarworld. Ob die "neue" Solarworld erfolgreich werden wird, kann ich selbstverständlich nicht zu 100% Stand heute beurteilen, aber die Voraussetzungen sind meiner Einschätzung nach jedenfalls gut. Vor allem, weil die Kataris bei der Projektfinanzierung helfen können/werden, Überkapazitäten werden sich wohl in den nächsten 12/15 Monate so gut wie auflösen (sehr großer Vorteil für die wenigen vertikal integrierten Solarunternehmen), Solarmarkt wird wesentlich globaler (2014 kommen als neue, signifikante Märkte der Mittlere Osten, Afrika, Lateinamerika, Zentralamerika und Südost-Asien dazu), Wandel im europäischen Aufdachanlagengenschäft durch den Verkauf von Komplettsystemen.
Meine Anleihenrechnung sieht ganz anders aus wie deine ferb:
- 65 Mio. € bleiben als Schulden stehen (pro Anleihe also 439,39 €)
- 8,7 Mio. € an direkter Cashauszahlung (pro Anleihe also 57,84 Mio. €)
- 11 Mio. Solarworldaktien (nach PwC-Analyse hat eine Solarworld-Aktie nach den Finanzmaßnahmen einen Wert von 16,44 € und für die 2016er Anleihe wäre das ein Gegenwert von 111,30 € - nach dem Solarworldszenario sogar 163,57 €)
Nach meiner Rechnung wäre also die 2016er Anleihe 60,8% wert. So hoch wird sie sicher nicht gehen bis Ende August (so lange ist meine derzeitige Zeitrechnung für die Anleihe), aber so an die 40% könnte sie schon gehen (dann wäre der Abschlag immer noch bei 34%), wenn im August auf den beiden Anleihengläubigerversammlungen und auf der Hauptversammlung der Finanzrestrukturierungsplan durch gewunken wird.
Ein wenig optimistisch darf man doch sein oder nicht ferb ?
Valuta ist für deine Transaktion erst 15.7. Daher bekommst du die Zinsen vom Unternehmen, nicht vom Käufer wie bei Stückzinsen, die diese aber nicht auszahlt, sondern stundet bis nach dem 7. August. Dann wohl von der Tilgung abzieht. Also gibt es defacto keine Zinsen, leider.
auf gute Geschäfte
grottenfalsche Rechnung zum Glück hat ulm wenigstens in der Tendenz recht. Immun scheint er/sie ja gegen Korrekturen zu sein.
auf gute Geschäfte
Würde mich über eine ähnliche Analyse zur Windbranche und Nordex/Vestas/Gamesa in deinem Nodexthread freuen
PS: Laut PWC müsste die Anleihe sogar bei 49 Euro stehen, mal schauen
Ist immerhin ne Menge Kohle auf die ich da zusätzlich zum Schnitt verzichte
Bei Centrosolar ist alles beschlossen, was bei Solarworld noch ansteht.
Centrosolar hat dann in der Gruppe nur noch relativ geringe Bankschulden.
Die Eigenkapitalquote in der AG dürfte bei 90 % liegen.
Der faire Wert der Anleihe liegt laut Analysten bei 88 %.
Der Börsenwert liegt derzeit bei 22 % - in Euro weniger als der der insolventen Conergy AG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!11
Also vergesst mal ganz schnell solche Rehenexempel bei der SWV-Anleihe.
wenn du deine Verkaufsorder eingibst, dann siehst du doch ob es Stückzinsen gibt oder nicht?
Konntest du da keine sehen dann gibt es keine!
Ich denke mal die hatten einen Stichtag für den Schuldenschnitt und so lange werden die Stückzinsen dann ausgesetzt! Wenn der Schuldenschnitt kommt, dann bekommst du das mit dem Schuldenschnitt wieder ausgezahlt.
In so fern steht die Anleihe noch viel zu niedrig!
Wiso hampelt ihr eigentlich die ganze Zeit mit diesen Konkurskandidaten rum?
Konzentriert euch doch mal auf die gewinnbringenden Solarwerte. Die werden doch den Markt an sich reißen. Wen interessiert es schon, was die maroden Pissläden hier machen. Selbst bei einer positiven Insolvenzlösung bleibt für diese Unternehmen der Markt unerreichbar.
Im Handelsstreit mit China um Solarmodule hat die EU Zugeständnisse gemacht. Dies betrifft vor allem die Festlegung eines Mindest-Importpreises für chinesische Solarimporte. Das geht aus einem vertraulichen EU-Papier hervor, das der Nachrichtenagentur dpa in Brüssel vorliegt.
Die EU-Kommission, die die EU in den zähen Verhandlungen vertritt, akzeptierte demnach eine Senkung des Preises um 15 Prozent. Dabei spiele auch eine Rolle, dass der Markt für Solarprodukte sehr wechselhaft sei und die Preise generell auf Talfahrt seien, hieß es aus EU-Kreisen. „Die Marktbedingungen haben sich seit der Ermittlungszeit bedeutend verändert.“
Die EU wirft chinesischen Herstellern von Solarmodulen Preisdumping vor. Der Fall ist wegen des hohen Marktwerts der Einfuhren von geschätzt 21 Milliarden Euro pro Jahr ohne Beispiel. Anfang Juni wurden vorläufige Strafzölle von durchschnittlich 11,8 Prozent verhängt. Wird bis 6. August kein Kompromiss gefunden, sollen die EU-Strafzölle auf 47,6 Prozent steigen.
Überwachungsprogramme EU konkretisiert Sicherheitsgespräche mit den USA
Die technischen Arbeiten seien weitgehend abgeschlossen, nun müssten Chinas Handelsminister Gao Hucheng und Handelskommissar Karel De Gucht eine Einigung finden, hieß es weiter. Umstritten sei immer noch der Preis. Es herrsche wegen der bereits beschlossenen Frist der Europäer bis zum 6. August ein enormer Zeitdruck. Nicht alle chinesischen Hersteller werden sich an die geplanten Preis- und Mengenabsprachen bei den Exporten beteiligen. Wer außen vor bleibt, muss die erhöhten Einfuhrzölle für die EU zahlen.
Experten meinten, die Europäer dürften sich keine Illusionen machen. Europa sei in der Sparte auf China-Importe angewiesen. „Unsere Kapazitäten reichen nicht aus.“ Ziel ist, dass die teilnehmenden chinesischen Hersteller auf einen Anteil von rund 60 Prozent des EU-Verbrauchs kommen. Bisher hält China in dem Sektor rund 80 Prozent des EU-Marktes."
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...na-/8491664.html
Wurde hier einiges Spekuliert: Anleihen am 10.07. mit Wertstellung 15.07.2013 verkauft. Stückzinsen für 2 Tage vom Käufer sowie Zinsen für das letzte Jahr heute von Solarworld erhalten. Danke Ulm für die vielen Beiträge!!!! Lese gerne mit. VG und viel Glück
http://www.prcarbon.com/press/...lar-yingli-green-energy-1007626.html
Übrigens: n.m. letzten Kenntnisstand sollen nur teile, nicht aber die ganze Holding inso. Bitte korrigieren, sollte ichhier flasch liegen...
Also nichts mit Umtausch oder Zinsauszahlung in Aktien.
Mal sehen, wie es weiter geht.
Alles wird gut!
Skipjack
"...Zwar haben die Energieriesen die absehbaren Folgen der Energiewende viel zu lange verschlafen und in einige Kraftwerke investiert, die im künftigen Energiemix kaum noch gebraucht werden. Doch angesichts ihrer aufgehäuften Milliardenreserven könnten sie das leicht verschmerzen. Wenn die vier größten Betreiber jetzt mit Stilllegungen drohen, dann geht es ihnen nicht um den Abbau von Überkapazitäten, sondern um Kompensationszahlungen..."
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-07/...nche-kraftwerke-energiewende
nö, es werden keine Zinsen mehr gezahlt! Und man kann die für einen Monat aussetzen bis der Kapitalschnitt kommt!
30 europäische Solarunternehmen sind heute nach Brüssel gereist, darunter die deutschen Modulbauer Solar-Fabrik, Centrosolar, Heckert und Solarwatt um der EU-Kommission klar zu machen, dass mit EU-Zöllen gegen China-Zellen ihre wettbewerbsfähige Produktion gefährdet sind. Die Argumentaion dieser 30 Modulbauer ist eigentlich sehr logisch bzw. nachvollziehbar, denn Zölle auf China-Zellen würden "faktisch eine Monopol-Situation der taiwanesischen Zellhersteller für den Import nach Europa schaffen und es sei damit zu rechnen, dass die Hersteller dies zu ihren Gunsten ausnutzen."
Selbstverständlich haben diese Modulbauer aber kein Problem mit Zölle auf chinesische Module.
Hier der Link dazu:
http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/...ndelszlle_100011700/
("Europäische PV-Industrie macht verstärkt Druck gegen Handelszölle")
Diese ganze Zoll-Geschichte ist extrem schwierig und komplex. Das zeigt auch die Insolvenz von Gehrlicher. Immerhin der zweitgrößte Solarprojektierer Deutschlands hinter juwi und in den Top 10 global gesehen mit einem Jahresumsatz von um die 350 Mio. €. Gehrlicher ist in die Insolvenz gerasselt weil die Banken ihre Kreditzusagen über 85 Mio. € zurückgezogen haben mit der Begründung, dass sich die Marktbedingungen in Europa wegen der Einführung von Strafzöllen auf chinesische Modulimporte drastisch verschlechtert haben.
Kommen die Zölle so wie es derzeit geplant ist für Wafer, Zellen und Module, dann wirds den einen oder anderen europäischen Modulbauer, Systemhaus und Projektierer ganz sicher böse erwischen. Soll heißen es würden weitere Insolvenzen folgen.