Kaufsignal bei Gagfah
ich sage ja nur, dass es jetzt nicht gerade schlau wäre zu verkaufen. wer jetzt verkauft hat keine ahnung von immobilien und börse.
alles was in "monitor" berichtet wurde ist nicht neu. aber einige "kleinanleger" glauben jedem dummen bericht und kommentar. und dann beschweren sie sich dass sie mir verlust verkaufen mussten...
verkauft. Habe etwas mitgenommen, bin unter 7,50 rein. Für mich war der Bericht dahingehend Grundlage meiner Entscheidung, als ich dort hin gezappt habe, ich wusste nicht das ein Bericht über gagfah ausgestrahlt wird.Demnach ist mir die Entscheidung zu gefallen. Für mich gibt es Grenzen, weniger ideologisch, denn eine Kapitalgesellschaft ist nun mal da, um mehr Kapital zu erwirtschaften, als mehr eine Frage des Geschmacks. Die aufgezeigten Immobiliens sind nun mal im Portofolio.Ich will keinen Schimmel, keine Gerüste und ungepflegten alten Ramsch in meinem Depot. Zudem haben es die Granden von gagfah versäumt Stellung zu beziehen.Egal welche Stellung! Ohne Bezug gibt es für mich keinen Grund mehr die Anteile zu beziehen oder zu halten, völlig emotionsfrei, rein in der Ganzheit der Wirtschaft gesehen.
"Dies ist die Geschichte einer Privatisierung mit dramatischen Folgen"
Soso. Mal sehen, ob vielleicht doch noch irgendwelche Beweise kommen. Vorläufig werden wir mit folgendem Rührstücken abgespeist:
Eine ältere Dame mit osteuropäischem Akzent tritt auf: "Achtunddreisigeinhalb Jahre hab' ich hier gewohnt. Es war alles wunderbar und schön aber die letzte paar Jahre war Katastrophe."
Worin die "Katastrophe" besteht brauchen wir natürlich nicht erfahren. Wozu auch - mit älteren Menschen hat man gefälligst Mitgefühl zu haben und unbesehen alles was sie sagen ohne irgendwie geartete Substantiierung zu glauben.
Und wieder spielt das traurige Blasinstrument im Hintergrund.
Wo sich diese "Katastrophe" abspielt bekommen wir auch nicht zu hören. Wozu auch - daß Gagfah eine böse Heuschrecke ist haben wir ja schon am Anfang des Stücks gelernt.
Nun kommt ein älterer Herr zu Wort: "Also ich wohn jetzt 40 jahre hier. Ich werde siebzig Jahre alt. Wo soll ich hin?"
Warum er überhaupt irgendwo 'hin' sollte brauchen wir natürlich nicht zu erfahren. Wozu auch? - mit älteren Menschen hat man gefälligst Mitgefühl zu haben und davon auszugehen daß sie stets gute Gründe haben für das was sie sagen.
Und wieder spielt das traurige Blasinstrument im Hintergrund.
Wie hier unter Verzicht auf jegliche Sachinformation an Emotionen appeliert wird hat mit Journalismus nicht mehr das geringste zu tun.
Die 10 € Marke!
Sollte man nachdenken.
Wer ist schon Monitor.
pseudo-enthüllungen, verallgemeinerungen, panikmache, "die welt ist ja so schlecht"-gejammere. alles nur, damit man mal wieder ins gespräch gebracht wird.
wer sich davon beeindrucken läßt, glaubt auch noch an den klapperstorch.
aber: chacun à son gout.
O-Ton Monitor:
"Doch der neue Eigentümer - die Fortress - machte schnell Kasse. Mit tausenden Wohnungsverkäufen ..."
Was - Wohnungsverkäufe?
Also wenn Gagfah Wohnungen hat ist das laut 'Monitor' ja schlecht. Wenn Gagfah Wohnungen verkauft, und dann natürlich nicht mehr hat, ist das auch wieder schlecht. Logik ist offensichtlich nicht die Stärke der Monitor-Journalisten: Gagfah darf Wohnungen weder haben noch nicht haben.
"... und mit drastischen Sparmaßnahmen. Vor dem Verkauf investierte die Gagfah in die Instandhaltung noch 15,29 Euro pro qm im Jahr. Jetzt, nach der Privatisierung sind es 7,60 Euro - gerade 'mal die Hälfte. Die Gagfah hält das für angemessen."
Immerhin wird hier nach 2:37 Minuten übelsten Tränenjournalismus hier zum ersten mal eine Tatsache erwähnt die wenigstens grundsätzlich diskussionswürdig ist: die vergleichsweise niedrigen Ausgaben der Gagfah für Instandhaltung.
So gehe ich davon aus daß die 'alte' Gagfah tatsächlich im Jahr vor der Privatisierung die hier angegebenen 15,29 pro jahr und qm in die Instandhaltung gesteckt hat. Bloß ist das ein ungewöhnlich hoher Betrag der wohl nicht jedes Jahr ausgegeben wurde sondern insbesondre in 2003 um die Verkaufbarkeit des Portfolios zu erhöhen. Branchenüblich sind 12 Euro pro Jahr und qm und nicht 15.
Hätte man aber die realistische Vergleichszahl von 12 Euro genannt, und außerdem noch erwähnt das Gagfah 8 Euro für angemessen hält (in welchem jahr waren die 7,60? Müssen wir natürlich nicht wissen) würde der Unterschied weniger drastisch aussehen und wäre nicht reißerisch genug. Also müssen die untypischen 15,29 Euro herangezogen werden.
Die Tatsache daß Gagfah die bei Wohnungswechsel allfälligen Schönheitsreparaturen mit eigenem Personal preiswerter erledigen kann als das lokale Handwerk mit seinem berühmt-berüchtigten goldenen Boden findet natürlich auch keine Erwähnung.
Aufgrund besseren Einkaufs und Eigenleistung würde ich durchaus annehmen daß Gagfah für 8 Euro Instandhaltungsleistungen erbringen kann die im Branchenduchschnitt 9 - 10 Euro kosten.
Der Unterschied zwischen den Instandhaltungsleistungen der Gagfah und denjenigen anderer Immobiliengesellschaften beträgt also bei realistischer Betrachtung lediglich 16% bis 33%.
Und dieser Unterschied heißt dann natürlich daß die Fenster alle 15 anstatt alle 10 Jahre gestrichen werden. Der Mehraufwand den die branchentypische Immobiliengesellschaft im Vergleich zur Gagfah bei der Instandhaltung betreibt läßt sich mE nicht durch entsprechend höhere erzielbare Mieten rechtfertigen.
Ein anderer Aspekt ist natürlich daß Gagfah in Katastrophensiedlungen nur das allernötigste tut, da hier die Abrißbirne schon bereit liegt.
So sieht kaufmännisch betriebene Wohnungswirtschaft eben aus, und Gagfah macht das im großen uind ganzen richtig.
Daß derartige Erwägungen über den Horizont eines linken Tendenzjournalisten gehen war natürlich zu erwarten.
Man könnte noch ergänzen (um etwaigen dummen Einwänden vorzubeugen) * "der sein Leben lang hart gearbeitet hat u. trotzdem nur 600 € Rente bezieht".
Bin seit über zwei Jahren investiert und kann mich an einen Tag mit derart hohen Umsätzen nicht erinnern.
Für 8 - 8,20 scheint es nahezu unendlich viel Nachfrage zu geben - egal wieviele schockierte Kleinanleger schmeißen.
Tja - Goldman speaks, and the street listens.
'Monitor' speaks, and small investors do something they might rue forever.
Irgendwo tun die mir zum heulen leid. Aber mehr als mir den ganzen Tag die Finger wundschreiben kann ich auch nicht machen.
Vielleicht aber für einige das letzte Mal daß sie sich von Systemmedien haben ins Bockshorn jagen lassen.