Israel plant massiven Militärschlag
Seite 85 von 147 Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48 | ||||
Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
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Die Mitglieder der in Jakarta ansässigen Gruppe AMYM werden den Worten ihres Anführers Suaib Didu zufolge für Selbstmordanschläge ausgebildet, mit denen die israelischen Angriffe auf palästinensische und libanesische Ziele vergolten werden sollen. "Wir werden vier Tage warten", sagte Didu am Samstag mit Blick auf die Männer auf dem Übungsgelände in Pontianak. Sollten die israelischen Angriffe nicht aufhören, würden die Kämpfer losgeschickt. Am Freitag hatte Didu von 3000 Freiwilligen in Pontianak gesprochen. Mehr als 200 Kämpfer aus Indonesien, Malaysia und Singapur hätten sich zudem bereits auf den Weg gemacht.
Wie Didu der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon weiter sagte, wird die Ausbildung der Kämpfer überwiegend von malaysischen Geschäftsleuten finanziert. Neben israelischen Einheiten könnten auch Vertreter westlicher Staaten zum Angriffsziel werden, falls sie ihre Unterstützung für den jüdischen Staat nicht einstellten, betonte er. Namentlich nannte der Extremistenanführer die USA und Großbritannien. Schon in der Vergangenheit haben radikale Gruppen in Indonesien damit gedroht, freiwillige Kämpfer ins Ausland zu schicken. Allerdings stellten sich die Warnungen oftmals als übertrieben heraus.
Indonesien ist das bevölkerungsreichste moslemische Land der Welt. Zwar ist der Großteil der Bevölkerung moderat eingestellt. Es gibt jedoch auch weit verbreitete anti-israelische Einstellungen. Das Land erkennt Israel offiziell nicht an. Das Außenministerium in Jakarta erklärte nun, es rate seiner Bevölkerung nicht dazu, derzeit freiwillig in den Nahen Osten zu fahren. Andererseits könnten die Bürger von so einer Reise auch nicht abgehalten werden.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz dauern inzwischen mehr als drei Wochen. Dabei kamen insgesamt über 800 Menschen ums Leben. Israel setzte seine Angriffe auch in der Nacht zum Samstag fort - nach eigenen Angaben wurden 70 mutmaßliche Hisbollah-Ziele attackiert. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) hat sich über eine Resolution zu der Krise noch nicht einigen können.
USA und Frankreich einigen sich:
Libanon-Resolution fordert Ende der Gewalt
05. Aug 17:14
Die USA und Frankreich haben sich auf den Text für eine Nahost-Resolution des Weltsicherheitsrates geeinigt. Darin wird eine «vollständige Beendigung der Gewalt» gefordert. Von einem umgehenden Waffenstillstand ist offenbar nicht die Rede.
Die USA und Frankreich haben sich auf eine UN-Resolution zur Krise im Libanon geeinigt. Dies gab der amerikanische UN-Botschafter John Bolton am Sitz der Vereinten Nationen in New York bekannt. Zum Inhalt äußerte er sich nicht. Ein Beschluss des Sicherheitsrats gilt als Voraussetzung für ein Ende des Konflikts zwischen Libanon und Israel.
Ein UN-Diplomat sagte jedoch, die Vorlage rufe zur «vollständigen Beendigung der Gewalt» zwischen Israel und der Hisbollah auf, gestehe Israel aber das Recht zu, sich gegen Angriffe der schiitischen Miliz mit Gegenangriffen zur Wehr zu setzen. Ein sofortiger Waffenstillstand ist demnach nicht vorgesehen.
Damit haben sich die USA offenbar durchgesetzt, die sich im Gegensatz zu anderen Ländern nicht für ein umgehendes Niederlegen der Waffen ausgesprochen hatten. Laut Bolton wollte der UN-Sicherheitsrat noch im Laufe des Samstags zusammenkommen, um über die Vorlage zu beraten. Eine Verabschiedung könnte dann binnen weniger Tage folgen.
er US-Botschafter stellte eine zweite Resolution in Aussicht, die den politischen Rahmen für einen langfristigen Frieden zwischen Israel und der Hisbollah schaffen würde. (nz)
http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/430222.html
LONDON (Reuters) - Thousands marched through London to demand a halt to the Lebanon war on Saturday as the British government tried to deflect criticism that it has failed to call for an immediate ceasefire.
Prime Minister Tony Blair's government has come under fire at home for following U.S. President George W. Bush's lead on the conflict between Israel and Lebanese Hizbollah guerrillas and refusing to call for an immediate halt to hostilities.
Thousands of demonstrators marched through central London holding placards reading "End Israeli crimes in Lebanon" and "Freedom for Palestine". Police said around 15,000 people were marching but organizers put the number at more than 100,000.
The Stop the War Coalition, a group formed to oppose the U.S.-led "war on terror" which helped organize the march, urged demonstrators to pile children's shoes near Blair's residence in protest at the death of children in the war.
Marchers will also hand in a petition to Blair urging the government to call for an immediate, unconditional ceasefire.
Despite Blair's decision to delay his holiday to take part in negotiations on a U.N. resolution aimed at stopping the fighting, members of his Labour Party kept up attacks on his stance.
"Our prime minister has failed to represent the country's feelings during the conflict," Mohammad Sarwar, one of a number of Labour legislators calling for parliament to return from its summer break to discuss the crisis, told BBC radio.
CABINET SPLIT DENIED
"The prime minister has made it very clear that the present situation simply cannot continue ... The violence is unacceptable," Hutton told the BBC, adding that Blair was trying to bring the conflict to an end as quickly as possible.
Israel has responded to Hizbollah rocket attacks by pounding Lebanon with devastating air strikes. At least 734 people in Lebanon and 75 Israelis have been killed.
Hutton said London had made clear to Israel that its actions must be proportionate and comply with international law.
Minister and former Foreign Secretary Jack Straw fueled reports of cabinet divisions last week when he called Israel's bombing of Lebanon "disproportionate". Blair and Foreign Secretary Margaret Beckett have avoided similar language.
A spokesman for Blair said he had talked to U.N. Secretary-General Kofi Annan on Friday and would make further calls on Saturday. "The prime minister believes progress is being made in New York (at the United Nations)," he said.
Worried by Blair's plunging popularity, some Labour politicians were already urging him to quit sooner rather than later, after he said he would not stand in the next election expected in 2009.
Blair's stance on the Lebanon crisis has further weakened his authority, potentially hastening his departure from office.
In another threat to Blair's Labour Party, The Guardian newspaper reported that relatives of British soldiers killed in Iraq planned to form a new political party to stand against Labour ministers at the next general election.
Eine Geisterstadt unter Raketenbeschuss
Aus Kirjat Schmona berichtet Alexander Schwabe
Kirjat Schmona, die größte Stadt im Nordosten Israels, liegt seit Wochen unter Beschuss der Hisbollah. 20.000 von 25.000 Einwohnern haben den Ort verlassen. Wenn die Sirenen losheulen, haben die Zurückgebliebenen höchstens 60 Sekunden Zeit, in den Bunker zu flüchten.
Kirjat Schmona - Schon die Fahrt in diese Stadt ist geisterhaft. Die Straße 85 von Akko über Karmiel nach Rosh Pina ist wie alle Straßen nahe der libanesischen Grenze weitgehend leer. Vereinzelt kommen Fahrzeuge entgegen: Tieflader von der Front, die weitere Panzer ins Gefechtsgebiet transportieren und mit Soldaten besetzte Kleinbusse.
Nach Kirjat Schmona fährt heute kaum noch jemand. Nichts ist so einfach wie in der Stadt einen Parkplatz zu finden. Doch wer will hier schon parken? Die Stadt im äußersten Norden des Landes, in einem etwa 30 Kilometer breiten Zipfel zwischen Syrien und dem Libanon gelegen, noch dazu in der Tiefebene der einstmaligen Hule-Sümpfe, liegt seit mehr als drei Wochen unter intensivem Beschuss der Hisbollah.
Die Parkhäuser und -plätze sind leer, auf den Spielplätzen streifen nur noch Katzen umher, an vielen Häusern sind die Rolläden heruntergelassen, die meisten Geschäfte sind dicht. "Was wollen Sie hier", ruft Polizeioffizier Gilad, "alles ist geschlossen". Die Stadt ist wie ausgestorben.
In den Straßen liegen viele Scherben, unter den wenigen Autos, die unterwegs sind, fallen die Pick-up-Wagen von Glasern auf. Auf der vierspurigen Stadtautobahn blinken alle Ampeln orange. Ein alter, hagerer Mann mit langem weißem Bart, mit Hut und schwarzem Anzug schiebt sein Fahrrad auf dem leeren Highway, einer von denen, die zurückgeblieben sind. Schätzungsweise 20.000 der 25.000 Einwohner - genaue Zahlen gibt es nicht - haben sie verlassen. Hier geblieben sind die Armen und Schwachen, die Alten, diejenigen, die sich den Exodus nicht leisten konnten, die kein Geld haben für Hotels im Badeort Eilat oder auch nur für eine Reise zu Verwandten oder Bekannten - oder die wiederum nicht einmal das haben.
Einige wenige haben aus Prinzip die Stadt nicht verlassen. Karina, eine 21-jährige russische Immigrantin, deren Eltern sich kurzerhand nach Moskau zurückgezogen haben, sagt, sie habe keine Angst vor den Raketen, sie habe als Soldatin im Gaza-Streifen gedient, räumt dann jedoch ein, dass es hier in Kirjat Schmona ungemütlicher sei als in dem gefährlichen Stück Land im Süden, wo die Hamas das Sagen hat.
"Infizierter Bereich, Zutritt verboten"
Die Schrumpfpopulation wird von einem Schrumpfteam im Rathaus verwaltet, einem der wenigen Orte, wo man noch mehrere Menschen auf einem Fleck findet. Das Rathaus ist ein hässlicher Block, dessen obere Stockwerke schon lange nicht mehr benutzt werden, seit eine Rakete der Hisbollah vor sechs Jahren dort eingeschlagen ist. Zwei Menschen waren dabei ums Leben gekommen. Die Regierung habe das versprochene Geld zur Wiederherstellung des Gebäudes nicht geschickt, heißt es. So arbeiten die Bediensteten auf engem Raum im Bunker des Erdgeschosses, das insgesamt vier Zimmer aufweist.
Drei Angestellte sind gerade dabei, gleich hinter der dicken Stahltür mit dem eisernen Rad und den ehernen Verschlussstäben wie man es von U-Booten kennt, ein Spruchband über den Eingangsschalter zu kleben: "Infizierter Bereich, kein Zutritt" - Galgenhumor derer, die hier bleiben müssen, obwohl sie eigentlich auch längst raus wollten aus dem Dauerbeschuss.
Kaum haben die drei Damen das Banner hingeklebt, heulen die Sirenen. Luftalarm. Wer sich im Freien befindet, hat in der Regel 60 Sekunden Zeit, um Schutz zu finden. Dann schlägt die Rakete ein. Manchmal sind es nicht einmal 60 Sekunden, bis sie detoniert. "Heute morgen schlug eine Katjuscha ein, ohne Sirenenwarnung", sagt Ricky Tzadok, 44, die in den verbliebenen Rathausräumen ihren Mann Joel, 44, besucht, der sich als Freiwilliger der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt hat. "Vergangenen Sonntag schlugen sie morgens um 7 Uhr ein", sagt Ricky, "es war Nasrallahs Art uns einen guten Morgen zu wünschen".
In den Räumen der Verwaltung werden mit dem Sirenengeheul sofort die schweren Türen geschlossen und frühestens 15 Minuten später wieder geöffnet. "Gestern gab es acht Alarme innerhalb von zwei Stunden", sagt Rahel Chavah-Suckar, 54, die im Bunker am Telefon sitzt und besorgten Bürgern Auskunft gibt. Viele sind verzweifelt, weil ihnen das Geld ausgeht. Das Leben in Kiryat Shmona sei teurer geworden, seit die Stadt leer ist. Nur wenige Läden haben offen, die Konkurrenz fehlt, das treibe die Preise hoch. Außerdem bräuchten die zurückgebliebenen, meist sozial schwachen Familien mehr Geld, um quengelnden Kindern, die in den Bunkern ausharrten, Süßigkeiten und Spielzeug zu kaufen.
Wer keinen privaten Bunkerhat, muss in öffentlichen Schutz suchen. In einem dieser Räume sitzt eine 47-jährige Mutter mit ihren zwei Kindern, die nicht genannt werden will. Sie ist mit den Leistungen der Behörden unzufrieden. "Ich höre, der Bürgermeister geht von Bunker zu Bunker - hier war er noch nicht", sagt sie. Von ihr würde er wohl zu hören kriegen, dass sich die Stadt nicht genügend um ihre Bürger kümmere. "Hier gibt es weder Dusche, noch Klimaanlage", schimpft sie.
Ihre zwölfjährige Tochter sagt, manchmal gehe sie zum Duschen nach Hause, doch dann, wenn die Sirenen wieder losheulen, fürchte sie sich so sehr, dass sie sich nicht einmal das Shampoo vom Kopf spüle und lieber wieder in den Bunker renne. "Ich verstehe nicht, wie das Land das nicht hinkriegt", sagt die Mutter, wenn Ministerpräsident Ehud Olmert in den Krieg ziehe, denke er offenbar nicht an die kleinen Städte hier im Norden.
Raketen, Raketen, Raketen
Um 13 Uhr, in brütender Hitze, hält die Polizeiführung des Norddistrikts eine Pressekonferenz in Kirjat Schmona ab. Neben Naharija am Mittelmeer ist es diejenige Stadt, die am meisten unter dem Beschuss zu leiden hat. Die Beamten präsentieren Raketenreste, stumme Zeugen der gegnerischen Aggression. Darunter sind 220-Millimeter-Raketen, wie Dutzende nach Haifa gefeuert wurden, es sind 122-Millimeter-Katjuschas chinesischen und russischen Typs mit einer Reichweite von 20 Kilometern. Durch Geschosse des russischen Typs, mit 6,5 Kilogramm Sprengstoff und tellergroßen Metallteilen bestückt, waren erst tags zuvor drei Menschen in Maalot, darunter zwei 18-jährige Jungen, und drei Menschen in Akko, darunter ein Vater und seine Tochter, getötet worden.
Das größte gezeigte Geschoss ist eine 302-Millimeter-Rakete mit 60 bis 70 Kilogramm Sprengstoff und einer Reichweite von 100 Kilometern, eine in Syrien hergestellte Kopie des chinesischen Typs, wie die Polizei erklärt. Eine dieser Raketen hatte die Hisbollah am Dienstagnachmittag wohl versehentlich auf ein Dorf nahe der palästinensischen Stadt Dschenin gefeuert.
Die Beamten verteilen eine Landkarte, auf der 2286 Raketeneinschläge bis zum Donnerstagabend, 18 Uhr, eingezeichnet sind. Überall nördlich einer Linie von Haifa am Mittelmeer über Nazareth bis nach Tiberias am See Genezareth ist die Karte mit Raketensymbolen übersät. Die meisten Raketen schlugen in und um Kirjat Schmona ein (485), gefolgt von Naharija (433), Maona (416) und Tzfat (312). Die Angaben differieren. Das Bürgermeisteramt von Kiryat Shmona gibt an, 250 Raketen seien direkt im Stadtzentrum eingeschlagen, dabei seien 25 Menschen verletzt und mehr als 400 Gebäude beschädigt worden. Die relativ geringe Zahl der Verletzten erkläre sich allein dadurch, dass 80 Prozent der Einwohner die Stadt verlassen habe. Der nationale Polizeisprecher dagegen spricht von 116 Einschlägen innerhalb der Stadt und 380 darum herum.
Todesnachricht übers Telefon
Natürlich erfährt man hier nicht, wie viele Bomben und Raketen das israelische Militär im oder in den Libanon abgefeuert hat. Es ist die Kriegsstatistik der einen Seite. Doch wer sich in Kirjat Schmona aufhält, hört allein dort bedeutend mehr Artilleriefeuer der Israelis, die ihre Kanonen entlang der drei Kilometer von der Stadt entfernten Grenze aufgebaut haben, als Raketeneinschläge des Gegners. Die ständigen Bombardements der israelischen Luftwaffe und Artillerie sind leicht bis Haifa, rund 40 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt, zu hören.
Mit dabei beim Presse-Briefing in Kirjat Schmona ist auch Nir Meriesh, der Polizeichef von Haifa. Er erzählt von den Schäden und Verlusten dort - bei einem Raketenangriff in den ersten Tagen des Konflikts waren dort acht Bahnarbeiter ums Leben gekommen. Und er erzählt davon, wie seine Truppe alles im Griff habe, dass schon in den ersten Minuten nach einem Angriff seine Leute vor Ort seien und das Nötige regelten.
Als sich der Journalistentross bereits aufzulösen beginnt, um sich rechtzeitig vor dem für den Nachmittag erwarteten und von der Polizei so genannten "Raketenhagel" in Sicherheit zu bringen, klingelt das Handy von Meriesh. Der Polizeichef von Haifa wendet sich ab. Sein Blick versteinert. Er atmet tief durch. Er sagt etwas. Er schaut in die Ferne. Wieder atmet er schwer durch. Es war ein persönlicher Anruf. Nir Meriesh wurde gerade darüber informiert, dass der Sohn seines besten Freundes im Libanon gefallen ist. Meriesh atmet noch einmal durch, dann sagt er: "Ich muss mich um das Begräbnis kümmern."
Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hat unter wachsendem Entscheidungsdruck Vorbehalte gegen eine deutsche Beteiligung an der geplanten UN-Truppe im Libanon signalisiert.
Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, wandte sich mit Hinweis auf die deutsche Geschichte gegen eine direkte militärische Beteiligung der Bundeswehr. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bevorzugt laut "Spiegel" ein ziviles Engagement Deutschlands. Die Regierung lehnt aber eine Festlegung mit Hinweis auf den noch unklaren politischen Rahmen für eine solche Truppe ab, der jedoch in den nächsten Tagen durch UN-Beschluss geschaffen werden könnte. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert kündigte an, er wolle Deutschland notfalls ausdrücklich um eine Beteiligung bitten. Vertreter der Regierungskoalition wandten sich gegen eine schnelle Entscheidung über einen Einsatz der Bundeswehr, der innenpolitisch weiter umstritten ist.
Mit Erler machte ein weiteres Regierungsmitglied die Bedenken gegen eine militärische Rolle Deutschlands im Südlibanon deutlich: "Es ist schwer vorstellbar, dass deutsche Soldaten mit dem Gewehr im Anschlag israelischen gegenüber stehen", sagte der SPD-Politiker der "Welt". Deutsche Soldaten könnten eher bei der Ausbildung libanesischer Soldaten oder als Experten bei Polizeiaufgaben eingesetzt werden.
Laut "Spiegel" bevorzugt auch Merkel eine solche Rolle für Deutschland bei der Stabilisierung des Libanon. Sie schlösse aber auch den Einsatz von Soldaten nicht völlig aus. Auch Verteidigungsstaatssekretär Friedbert Pflüger (CDU) zeigte sich in der "Frankfurter Allgemeinem Sonntagszeitung" mit Hinweis auf die laufenden Einsätze der Bundeswehr skeptisch. Als erstes Regierungsmitglied hatte sich am Freitag Christian Schmidt (CSU), ebenfalls Staatssekretär im Verteidigungsressort klar gegen eine deutsche Beteiligung an der UN-Truppe gestellt.
ERLER: MANDAT KÖNNTE ANFANG DER WOCHE BESCHLOSSEN WERDEN
Außenminister Frank-Walter Steinmeier bekräftigte dagegen die bisherige Linie der Regierung, vor der Entscheidung über das Mandat der Vereinten Nationen (UN) keine Festlegung zu treffen. "Angesichts der Bedeutung dieser Frage verbietet sich jeder Schnellschuss, und zwar in die eine wie die andere Richtung", sagte der SPD-Politiker dem "Spiegel" laut Vorabbericht. Die geplante Truppe soll nach Ende der Kämpfe zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah im Libanon für Sicherheit sorgen. Die Einzelheiten ihres Auftrags sind aber umstritten. Olmert hatte sich schon in der vergangenen Woche für deutsche Soldaten in der Truppe ausgesprochen, die Israel schützen solle.
Olmert kündigte in der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht eine direkte Bitte an Merkel um deutsche Soldaten an und erhöhte damit den Entscheidungsdruck auf die Bundesregierung. Diese hatte die Zustimmung Israels als eine wichtige Bedingung für eine mögliche deutsche Beteiligung genannt. Bei der UN in New York könnte nach Erlers Worten bereits Anfang nächster Woche eine Resolution zum Libanon verabschiedet werden. Damit dürfte auch mehr Klarheit über das Mandat einer Truppe bestehen, das die Regierung als weitere Bedingung für ihre Entscheidung nannte. Das Mandat ist zwischen Israel und den anderen Konfliktparteien, aber auch in der internationalen Gemeinschaft umstritten. Dabei geht es vor allem um die Entwaffnung der Hisbollah.
SPD-POLITIKER: BUNDESTAGSMANDAT FÜR LIBANON-EINSATZ FRAGLICH
Auch innenpolitisch ging der Streit um das Vorgehen im Nahen Osten weiter. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn zeigte sich erneut skeptisch zu einer deutschen Rolle in der Truppe. "Auf der Basis unserer Vergangenheit ist es nicht so einfach, deutsche Soldaten in den Nahen Osten zu schicken", sagte er der "Bild am Sonntag". Auch FDP-Chef Guido Westerwelle erteilte dieser Überlegung eine Absage: "Deutsche Soldaten in den Nahen Osten zu schicken, ... das ist vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte für mich undenkbar", sagte er der ARD. Auch in der SPD wurde Skepsis laut. Der Sprecher des rechten "Seeheimer Kreises", Johannes Kahrs, bezweifelte in der "Berliner Zeitung", dass eine Beteiligung der Bundeswehr im Parlament mehrheitsfähig wäre.
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm warnte vor einer wachsenden Terrorgefahr in Deutschland bei einer weiteren Eskalation der Kämpfe im Nahen Osten, wenn etwa Israel den Chef der Hisbollah, Sajjed Hassan Nasrallah, töten sollte. "Heftige Reaktionen, auch ein Anschlag in Europa, sind nach einer Liquidierung nicht auszuschließen", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". Olmert hatte eine Tötung Nasrallahs nicht ausgeschlossen.
Sicherheitsrat muss noch zustimmen.Nach tagelangen Verhandlungen haben sich die USA und Frankreich am Samstag offenbar auf eine Libanon-Resolution des Weltsicherheitsrates geeinigt. Die Resolution werde Israel und die radikal-islamische Organisation Hisbollah zur "Einstellung aller Feindseligkeiten" aufrufen, sagte ein französischer Diplomat in New York.
Wie aus UNO-Kreisen verlautete, ließen sich die Franzosen auf Druck der USA dazu bewegen, nicht länger auf einer "sofortigen" Einstellung der Feindseligkeiten zu bestehen.
Zahlreiche Differenzen
Die USA und Frankreich hatten in den vergangenen Tagen mühsam versucht, die noch ausstehenden Differenzen beizulegen. Frankreich ist als Führungsmacht einer internationalen Truppe im Südlibanon im Gespräch. Gestritten wird vor allem über den Beginn eines Einsatzes.
Die USA wollen die Soldaten unmittelbar nach einer Feuerpause im Libanon stationieren. Frankreich dagegen will den Einsatz erst beginnen lassen, wenn ein dauerhafter Waffenstillstand in Kraft ist.
Strittig ist zudem die israelische Forderung, auch weiterhin mit eigenen Truppen im Libanon präsent zu sein.
Zugeständnis an Amerikaner
Das französische Präsidentenamt teilte nun in Paris mit: "Es ist eine Einigung zwischen Franzosen und Amerikanern über die von Frankreich vorgeschlagene Libanon-Resolution erzielt worden, die eine totale Beendigung der Feinseligkeiten sowie die Arbeit an einem dauerhaften Waffenstillstand und einer längerfristigen Lösung verlangt."
Als weiteres Zugeständnis an die Amerikaner erklärten sich die Franzosen demnach dazu bereit, in der Resolution das Recht auf eine Selbstverteidigung Israels zu betonen, falls das Land erneut von der Hisbollah angegriffen werde.
Text noch nicht bekannt
Der Text der Resolution wurde zunächst jedoch noch nicht bekannt gegeben, sondern nur den anderen 13 Mitgliedern des Sicherheitsrates zugeleitet.
Für Samstag um 21.00 MESZ wurde eine Sitzung des Sicherheitsrates hinter verschlossenen Türen anberaumt. Mit einer Verabschiedung der Resolution wurde aber erst in den nächsten Tagen gerechnet, da sich die anderen 13 UNO-Missionen der Sicherheitsratsmitglieder zunächst noch mit ihren Regierungen abstimmen müssten.
Politischer Rahmen
In einer zweiten Resolution solle möglichst Ende der kommenden Woche der "politische Rahmen für einen dauerhaften Waffenstillstand" festgelegt werden, hieß es aus UNO-Kreisen.
Eine internationale Sicherheitstruppe müsse dann die Einhaltung dieses Waffenstillstands im Südlibanon garantieren. Welche Länder sich daran beteiligen, soll in den nächsten Tagen und Wochen geklärt werden.
Warten auf Entscheidung
Die Verhandlungen hatten sich auf Frankreich und die USA konzentriert, weil Frankreich die geplante Sicherheitstruppe leiten soll und die USA am stärksten von der Mehrheitsmeinung im Sicherheitsrat abwichen.
Die Einigung war von vielen UNO-Diplomaten als überfällig betrachtet worden. "Wir warten ungeduldig darauf, dass sich der Sicherheitsrat endlich entscheidet", hatte vorher ein UNO- Sprecher gesagt.
UNO-Generalsekretär Kofi Annan sei "sehr, sehr besorgt darüber", dass das höchste UNO-Gremium noch immer nicht aktiv geworden sei, sagte der Sprecher.
Wenn ecki meine Meinungsäusserungen nicht gefallen, kann man dennoch zunächst mal prüfen, ob ein Regelverstoß (etwa eine Beleidigung) vorliegt. Dies ist hier eindeutig nicht der Fall. "Unterstellung/Verleumdung" ist ebenfalls unzutreffend; man kann ja zum Beweis eckis Postings nachlesen. Schwedenkugel macht es sich etwas zu einfach; ich frage mich ohnehin öfters, ob er als Mod wirklich qualifiziert ist.
MfG
kiiwii
Und wieder die FRage, wie kann jemand mit 400 Postings Mod werden???
DoppelID, Ariva Mitarbeiter?
Kein Mod moderiert so "mädchenmässig" wie Schwedenkugel! Es ist echt zum kotzen...
"Schwedenkugel macht es sich etwas zu einfach; ich frage mich ohnehin
öfters, ob er als Mod wirklich qualifiziert ist."
Ich lasse mir das nicht mehr gefallen, mich von dir als Terroristenunterstützer und -Symphatisant zu beschimpfen. Da hört der Spaß echt auf.
Und danke Schwedenkugel, so krasses gepöbel muß echt nicht stehen bleiben.
Und ums dazu zu sagen: Schwedenkugel hat auch schon Sachen von mir gelöscht in der Vergangenheit, wo ich nicht damit einverstanden war.
Z.B. Gilt ein von mir ausgesprochenes "Wirrkopf" schon als löschwürdige Beleidigung......
Kiiwii weiß das genau, er ist dafür schon mal gesperrt worden, das ist ihm egal, er wiederholt es immer wieder.
Dabei wird es hier kein einziges posting von mir geben, wo ich irgendeine Aktion, eine Bombe, eine Rakete oder irgendwas sonst von der Hisbollah gut geheißen hätte. Im Gegenteil, es gibt eine ganze Anzahl von postings, das ich diese Typen für Fanatische Terroristen und Mörder halte.
Und trotzdem immer diese Stereotypen: Weil du gegen das Zerstören der kompletten Infrastruktur bist, oder weil du gegen die komplette Vertriebung der schiiten aus ihrer Heimat bist, bist du ein Terroristenfreund. Ich lass mir das nicht mehr gefallen.
Und ich hoffe der kiiwii hat es jetzt endlich verstanden.
als "kriegsgeil" und ihrerseits als "Terroristensympathisanten" bezeichnet, braucht keine weiteren Preisschilder mehr umgehängt zu bekommen...
das erklärt sich ohne weitere Worte hinreichend selbst
MfG
kiiwii
Zeitpunkt: 06.08.06 17:52
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Volksverhetzung
und das gleiche gilt für das Wort "Auslöschung"...
si tacuisses...
MfG
kiiwii
Hahaha.
Erst muß der kiiwii noch über den Rubikon, äh Litani. Scheiß Geographie. ;-)
Endlösung ist die Abkürzung von Endgültiger Lösung. Ich dachte Kiiwii will diese erreichen? Oder schon reduziert?
Wenn die Un-Resolution eine Waffenruhe von Hisbollah mit Israel vorschlägt, dann ist schon mal ein Anheben der Hisbollah in Nähe der AUgenhöhe mit Israel.
Auszug aus
http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/430222.html
Die Resolution, die Anfang der Woche beschlossen werden soll, ruft beide Seiten zur «vollständigen Einstellung der Feindseligkeiten» auf. Konkret bedeutet dies «die sofortige Einstellung aller Angriffe der Hisbollah und die sofortige Einstellung aller militärischen Offensivoperationen Israels».
Allerdings meinen die Terroristen auch noch Forderungen stellen zu können:
Die Verhandlungen hatten sich auf Frankreich und die USA konzentriert, weil Frankreich die geplante Sicherheitstruppe leiten soll und die USA am stärksten von der Mehrheitsmeinung im Sicherheitsrat abwichen. Die Einigung war von vielen UN-Diplomaten als überfällig betrachtet worden. «Wir haben zu lange dafür gebraucht», sagte auch der französische UN-Botschafter Jean-Marc de la Sabliere. Er hofft, dass mit dieser ersten Resolution bereits ein Ende der Kämpfe erreicht wird.
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Die Hisbollah will nur dann eine Waffenruhe akzeptieren, wenn Israel seine Truppen vollständig aus dem Libanon zurückziehe, berichtete der US-Sender CNN. Außerdem verlange sie die Übergabe der Scheba-Farmen, eine Gegend im südöstlichen Grenzgebiet, die von Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt worden war. Der libanesische Regierungschef Fuad Siniora bezeichnete den Resolutionsentwurf als «nicht adäquat». Er könne «die gesetzten Ziele nicht erreichen».
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Wenns jetzt eine Waffenruhe gäbe mit einer nicht vernichteten Hissbollah und der vagen Hoffnung auf eine künftige Verhandlungslösung, das sich die Hisbollah einverstanden erklärt sich aufzulösen, wars dann den ganzen "Zirkus" wert?
Mit den vielen Toten, Zerstörungen und Vertreibungen und einem Nassrallah der hinterher am Verhandlungstisch aufgewertet wird?
Aber klar, wenn sogar der Olmert mit dem Nassrallah was aushandlen kann, dann dürfte es für mich auch kein Problem sein, mit dem Herrn Major der Reserve ein Bier zu trinken.
Auch Experten gegen dem Entwurf für eine UNO-Resolution kaum eine Chance.Die ersten Reaktionen nach der Einigung der USA und Frankreichs auf einen UNO-Resolutionsentwurf für eine Waffenruhe im Libanon waren verhalten bis negativ. Die radikalislamische Hisbollah-Miliz ließ bereits wissen, dass sie die Bedingungen für eine Waffenruhe nicht akzeptieren will.
Der Entwurf fordert von Israel und der Hisbollah die "Einstellung aller Feindseligkeiten". Die Hisbollah will jedoch, dass Israel den Anfang macht. Das sagte der libanesische Energieminister Mohammed Fneisch, selbst Hisbollah-Mitglied, am Samstag.
Ablehnung aus dem Libanon
"Israel ist der Aggressor. Wenn Israel seine Aggression beendet, stellen wir den Kampf ein - unter der Bedingung, dass kein einziger israelischer Soldat im Libanon bleibt", so Fneisch in Beirut. Die libanesische Regierung pochte indes auf ihren eigenen Friedensplan.
Man könne den nunmehrigen Resolutionsentwurf nur danach beurteilen, inwieweit er mit dem libanesischen Sieben-Punkte-Plan für eine Waffenruhe übereinstimme, sagte der amtierende libanesische Außenminister Tarek Mitri. Darin wird etwa auch die Freilassung von gefangenen Hisbollah-Mitgliedern gefordert.
Für Blair "erster Schritt"
Der britische Premier Tony Blair wollte den Entwurf zumindest als "ersten Schritt" verstanden wissen. Es gebe "noch viel zu tun. Aber es gibt keinen Grund, warum man nicht jetzt diese Resolution annehmen sollte", um zuerst ein Ende der Kämpfe zu erreichen, sagte er.
Keine Euphorie bei Experten
Kenner der Lage sehen jedoch kaum eine Chance auf eine baldige Waffenruhe. Der Entwurf für die Resolution sei zwar "ein erstes starkes positives Signal", jedoch bestenfalls die Vorarbeit für eine Waffenruhe, meinte der französische Experte Francois Gere.
Wenn wider alle Erwartungen ein schneller Waffenstillstand zu Stande kommen sollte, dann nur weil "der Iran seine Hand im Spiel" hätte, so Gere. Der libanesische Politikwissenschafter Osama Safa glaubt jedoch, dass die Hisbollah jetzt keinesfalls Frieden will.
Kommt die UNO zu spät?
Die Hisbollah sehe sich militärisch derzeit im Vorteil und wolle deshalb vor einer Waffenruhe so viel wie möglich für sich herausholen, ist Safa überzeugt. Sein US-Kollege Shibley Telhami weist vor allem darauf hin, dass niemand mit der Hisbollah geredet habe.
Der UNO-Sicherheitsrat habe in dem Fall die Kontrolle längst verloren, so Telhami. Der Resolutionsentwurf komme "aus dem Vakuum" und habe "nichts mit der "militärischen und psychologischen Realität vor Ort zu tun". Daher sei der Text nicht umzusetzen.
Bush "froh"
Naturgemäß positiv fiel die Reaktion der USA aus. US-Präsident George W. Bush sei "froh" über den Resolutionsentwurf, verlautete aus dem Präsidialamt. Bush wollte die Details des Entwurfs demnach am Wochenende mit Außenministerin Condoleezza Rice besprechen.
Aus Israels Sicht bedeutet das Vorliegen des Entwurfes vor allem, dass "das Zeitfenster für militärische Bewegungen kleiner geworden ist", wie Tourismusminister Isaac Herzog sagte. In den kommenden Tagen müsse man daher militärisch "so viel wie möglich bewegen".
Hisbollah lehnt UN-Resolutionsentwurf ab
Die radikal-islamische Hisbollah hat vorab einen Resolutionsentwurf abgelehnt, der derzeit im UN-Sicherheitsrat beraten wird. Man wolle keiner Waffenruhe zustimmen, solange noch ein israelischer Soldat auf libanesischem Boden stehe. Außerdem verlangt die Hisbollah laut CNN die Übergabe der Scheba-Farmen, ein Gebiet im südöstlichen Grenzgebiet. Es war von Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt worden. Der libanesische Regierungschef Fuad Siniora (Foto) bezeichnete den Resolutionsentwurf als „nicht adäquat“. Er könne „die gesetzten Ziele nicht erreichen“