Ich lese gerade ...
Ein sagenhaftes Buch! Eigentlich bloss eine Auseinandersetzung mit Schlesien, den Erinnerungen und Verklaerungen - aber im Grunde eine urkomische Abrechnung mit der gescheiterten deutschen Politik nach Bismarck.
Das muss man/frau gelesen haben :-)
offensichtlich nur gut versteckt war, verlinke ich den von mir heute eröffneten thread
"Buchtipp" hierher, und bitte alle Interessenten, hier fortzufahren....
damit die Bücher nicht zerfleddert werden....
Danke !
http://www.ariva.de/forum/Buchtipp-532095
ist für Viel-Leser in der derzeitigen Besetzung nicht mehr erste Wahl....
Im Schweizer Fernsehen gibts den Literaturclub, nächste Sendung ist am 22.12.
zu später Stunde um 22:25 Uhr
http://tvprogramm.srf.ch/22.12.2015
und am 7.Januar 2016 im SWR
Lesenswert zn 23:15 Uhr
http://www.deutschlandradiokultur.de/...e.html?dram:article_id=333963
mit Sendezeiten und eventuell feststehenden Wiederholungen
http://www.mein-literaturkreis.de/infos/buecher-im-tv-und-radio/
Lutz Seiler
Kruso
Suhrkamp Taschenbuch
https://www.perlentaucher.de/buch/lutz-seiler/kruso.html
Ich habe die Ausgabe der Büchergilde.
Um bei dieser zu bleiben, weil immer edel, mein Tipp zu einem etwas leichter zu lesenden Buch, gerade auch für die Wenigleser.
Stephanie Bart "Deutscher Meister"
Der wohl zweite Roman der 1965 geborenen Autorin.
Auch hier wird ein real stattgefundenes Ereignis in einer Romanhandlung
literatisch behandelt.
Es wird die Geschichte um Rukelie Trollmann, Sinto und beim Publikum beliebter Profiboxer , erzählt , der von den Nationalsozialisten um seinen Titel betrogen wird.
Es werden die Trollmann-Kämpfe beschrieben, seine Fans und Widersacher, der auf NS-Kurs gebrachte Boxverband und das gesamte Zeitgefühl im Berlin 1933.
Trotz des ernsten Hintergrunds vergisst die Autorin auch nicht die humoristische Seite.
-"Sehen wir uns morgen Abend auf der Bücherverbrennung?“, Haymann: „Ach so, ja, natürlich. Aber nur zum Verbrennungsakt, für den Fackelzug hab ich keine Zeit.“-
-Der Erste Vorsitzende des Verbands Deutscher Faustkämfer war seinem bürgerliche
Beruf nach Fleischer ...
Er hatte eine kleine Fleischerei in einer ruhigen Seitenstrasse besessen, die promt vom internationalen Weltjudentum mit seinen undurchsichtigen Machenschaften in den Ruin getrieben worden war.
Glücklicherweise hatte der Erste Vorsitzende in eben dieser Zeit erfahren , dass der Führer der Bewegung Vegetarier sei. Dies hatte ihn bewogen , den Untergang seiner Metzgerei in einem völlig anderen Licht zu sehen, er wurde ihn nunmehr zur folgerichtigen Fügung des Schicksals im Sinne der nationalsozialistischen Bewegung..
Zu Hause schob er beim Abendessen die Wurstplatte weg und erklärte Frau und Sohn, dass und warum kein Fleisch mehr gegessen werden dürfte.-
über die Person Rukelie Trollmann:
http://www.dw.com/de/der-tanzende-boxer/a-16909418
die Autorin Staphanie Bart:
http://www.hoffmann-und-campe.de/autoren-info/stephanie-bart/
http://www.johann-trollmann.de/
Florian Huber
"Eine unerzählte Geschichte. Ein bis heute währendes Tabu.
Am 30. April 1945 schoss sich Adolf Hitler in Berlin eine Kugel in den Kopf. Zur selben Zeit strömten im Städtchen Demmin beim Einmarsch der Roten Armee hunderte Menschen in Flüsse und Wälder, um sich dort umzubringen. Ganze Familien wurden ausgelöscht, Eltern töteten ihre Kinder. Demmin ist nur ein Beispiel unter vielen: Eine Selbstmordepidemie ergriff tausende Menschen im ganzen Land. Basierend auf Tagebüchern, Briefen, Berichten und Erinnerungen erzählt dieses Buch erstmals vom Untergang der kleinen Leute. Die Massenselbstmorde von 1945 sind ein bis heute verdrängtes Kapitel der Zeitgeschichte, für die seelischen Wunden, die Überlebende und Angehörige davontrugen, interessierte sich jahrzehntelang niemand. Beidem, der Selbstmordwelle wie dem Schweigen, Verdrängen und Vergessen, lag dasselbe Motiv zugrunde, die Flucht vor dem Unerträglichen. Die tieferen Ursachen aber verbargen sich in der Innenwelt der Deutschen, die zwölf Jahre lang im emotionalen Ausnahmezustand gelebt hatten. Florian Huber entwickelt die Geschichte der Gemüts- und Gedankenwelt der Menschen im Dritten Reich im Wechsel von historischer Reportage und Mentalitätsstudie – ein fesselnder Blick auf die Gefühle der kleinen Leute, die in ihren Untergang marschierten."
http://www.berlinverlag.de/buecher/...schiesst-isbn-978-3-8270-1247-0
Hui, Tabu, nun ja. Irgendwann reicht es mit der "Selbstmordepidemie", eindrucksvoll dargestellt vor allem am Bsp. Demmin. Interessanter für mich war der zweite Teil des Buches, die "Geschichte der Gemüts- und Gedankenwelt der Menschen im Dritten Reich im Wechsel von historischer Reportage und Mentalitätsstudie – ein fesselnder Blick auf die Gefühle der kleinen Leute, die in ihren Untergang marschierten.", veranschaulicht anhand von Aufzeichnungen von Einzelpersonen.
Peter Richter
Peter Richter erlebt als Jugendlicher die Wende in Dresden. Danach gabs zwei Möglichkeiten: Punk oder Skin werden. Richter war schon vorher Punk. Häufiger vergnüglich.
"Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles mitmachen darf - damals in Dresden vom Sommer vor der Wende bis zur Wiedervereinigung: die Konzerte im FDJ-Jugendklub "X. Weltfestspiele" oder in der Kirche vom Plattenbaugebiet, wo ein Hippie, den sie "Kiste" nennen, weil er so dick ist, mit wachsamem Blick Suppe kocht für die Punks und ihre Pfarrerstöchter. Sie sind die Letzten, die noch "vormilitärischen Unterricht" haben. Und sie sind die Ersten, die das dort Erlernte dann im Herbst ྕ erst gegen die Staatsmacht anwenden. Und schließlich gegeneinander. Denn was bleibt dir denn, wenn du zum Fall der Mauer beiträgst, aber am nächsten Tag trotzdem eine Mathe-Arbeit schreiben musst, wenn deine Freundin eine gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis werden? Peter Richter beschreibt in seinem autobiografischen Roman das chaotische Ende der DDR aus der Sicht eines damals Sechzehnjährigen. Coming of Age im Schatten von Weltgeschichte."
https://www.perlentaucher.de/buch/peter-richter/89-90.html
Als hätte ich nicht genug mit dem Mist zu tun ... aber lieb gemeint.
bis er von mir gelesen werden wird....
Zur Zeit hab ich noch Raddatz vor mir: Eine Erziehung in Deutschland
... das ist inhaltlich auch nicht "ohne" und schön scheusslich deprimierend...
Taliskers "Der Untergang der kleinen Leute"
ist bei mir vorgemerkt, dazwischen brauch ich dann aber sicher auch mal
was, was mir weniger den Schlaf raubt....
Krawatten sind übrigens bei uns seit Jahren auch kein Thema mehr....
Obwohl mein Mann noch Dutzende als "Reserve" aufgehoben hab.
"Man weiss ja nicht, was kommt"
So, Schluss jetzt hier, duschgels schöner Thread soll nicht weiter zerschossen werden.