IVU - sachlich und konstruktiv
IVU ist dem Markt mittlerweile sowas von egal. Wer raus wollte ist raus, der Rest hofft auf den großen Deal und sitzt es aus.
Die entscheidenden Kennzahlen werden im vgl. zu 2015 in diesen Jahr gleich bleiben /Umsatz + Ertrag
2016 wird ein Übergangsjahr und mit Übergangsjahren kennt man sich als Softingaktionär ja gut aus xD
Wurde da vlt. auf der HV was gesagt ob ein Großauftrag im Raum steht oder irgendwie erwähnt? .. Wenn nicht ist es aber ja auch egal.
Bei der Div. war für mich jedoch die klare Aussage:
Man hat nicht vor mal eine Div. zu zahlen und mal nicht. Daß die gesetzliche Lage es nicht erlaubt, für 2015 auszuschütten, sei nun einmal so.
Wenn die Bilanzierung es erlaubt, Div. zu zahlen würde geprüft werden, ob das tendenziell so bleiben wird. Wenn ja, wird es wieder Dividende geben.
Nach der Begrüßung und der Einführung durch den AR-Vorsitzenden begann der interessante Teil der HV, der Bericht des Vorstands. Zuerst berichtete Herr Müller-Elschner. Er begann mit einem klaren Bekenntnis zur Profitabilität. Bei der mehrjährigen Darstellung der Unternehmenszahlen ging er auf die Kennzahlen Umsatz, Rohertrag und EBT ein, wobei er hinzufügte, das wichtigste sei was unter dem Strich herauskommt. Er nannte erneut die 5 Mio. € EBT, welche mittelfristig erreicht werden sollen.
Mein Eindruck zu diesem Teil: Ich begrüße es ausdrücklich und war in der Tat erleichtert, dass der Vorstand sich so eindeutig zu profitablem Wachstum bekennt.
Als nächstes folgte die kurze Vorstellung des neuen kaufmännischen Leiters der IVU AG, Herrn Voith, welche zuvor u.a. für airberlin im Controlling zuständig war sowie als CFO für ein mir unbekanntes Unternehmen. Er ging dann näher auf die Entwicklung der Unternehmenszahlen für das vergangene Geschäftsjahr ein. Viel Zeit wurde u.a. damit verbracht, die hohen latenten Steuern, sowie den Grund für den Verlust im HGB-Abschluss der Einzelgesellschaft zu erklären. Außerdem wurde erklärt, dass der entstandene Verlust im HGB-Abschluss mit der Kapitalrücklage verrechnet wurde, sodass bei einem HGB-Gewinn in diesem Geschäftsjahr (2016) wieder eine Dividende gezahlt werden könnte.
Mein Eindruck: Herr Voith machte, wie im übrigen der komplette Vorstand, auf mich einen sehr sympathischen Eindruck. Durch die Erläuterung der beiden Kritikpunkte des letzten Geschäftsjahres die ebenfalls hier im Forum genannt wurden, den Ausfall der Dividende, sowie die hohen latenten Steuern, entstand bei mir der Eindruck, dass wohl mittlerweile sogar im Unternehmen bekannt ist, dass diese beiden Effekte die Investoren verunsicherten. Auch wenn ich nicht unbedingt zu den Verfechtern von Dividenden gehöre, zeigt die Verrechnung des HGB-Verlustes mit der Kapitalrücklage, dass man im Unternehmen selbst daran interessiert ist, künftig wieder eine Dividende zu zahlen. Bezüglich der Entstehung der latenten Steuern konnte ich, wie wohl viele andere, leider nicht ganz folgen. Herr Votih erklärte aber, dass u.a. die unterschiedliche Bewertung von Aufträgen im HGB und im IFRS-Abschluss einen Einfluss haben (wurde hier oder auf w:o ja bereits vermutet bzw. erklärt). Bezüglich der Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge habe ich das folgendermaßen verstanden: Um latente Steuern zu aktivieren, welche dann zu einem Steuerertrag führen können, wie es ihn die letzten Jahre bereits häufig gab, werden die Gewinne der nächsten Jahre geschätzt. Daher ist womöglich aufgrund des Verlustes nach HGB für das vergangene GJ2015 kein Steuerertrag angefallen. Da dieses Jahr wohl wieder ein Gewinn nach HGB wahrscheinlich erscheint, könnte dies ggf. wieder zu einem Steuerertrag führen. Bin mir da aber unsicher und möchte dies selbst beim Unternehmen nochmal nachfragen. Vielleicht kann ja auch jemand der anderen HV-Besucher hier aus dem Forum zu diesem Punkt nochmal äußern, ob er das auch so verstanden hat.
Danach war Herr Bergstein mit seinem Vortrag an der Reihe. Er äußerte sich zu den Projekten der IVU und wies daraufhin, dass man mittlerweile über einige gute Referenzen verfüge. So sei die Referenz in Vietnam besonders für Schwellenländer hilfreich, da für dortigen Markt deutlich andere Kompetenzen notwendig seien als bspw. in Nordamerika, wo man mit der kanadischen Staatsbahn mittlerweile ebenfalls über eine gute Referenz verfüge. In Vietnam müsse man die Bahnmitarbeiter, so Herr Bergstein, erst an die neue Technik ranführen, da diese dort in diesem Bereich noch komplett unerfahren seien, was natürlich in Nordamerika anders sei. Die IVU kommt jedenfalls wohl auf beiden Märkten (Schwellenland oder Industrieland) gut klar.
Danach ging Herr Bergstein noch auf die neuen Produkte bzw. Geschäftsmodelle ein. Er stellte u.a. die IVU-Cloud vor und meinte, dass dieses Produkt die Angebotspalette des Unternehmens erweitern würde und rein theoretisch wohl bei allen oder den meisten Kunden implementierbar sei und damit für die IVU neue, konstante Umsätze generieren würde. Noch seien die Kunden wohl sehr zurückhaltend, allerdings ist sich Herr Bergstein „sehr sicher“ dass sich immer mehr Kunden dafür entscheiden werden. Mit Trenitalia gibt es bereits einen ersten Kunden, der diese Cloud nutzt, außerdem wurde ja erst neulich der Cloud-Auftrag für den Großraum Paris vermeldet. Für die Cloud bietet die IVU einen 24/7-Support an. Danach ging Herr Bergstein noch auf die Veranstaltungen ein, an denen die IVU teilnimmt. Dabei hob es besonders die IT-Trans sowie die Innotrans hervor. Letztere findet alle 2 Jahre statt u.a. auch dieses Jahr (20. Bis 23. September). Die Innotrans eignet sich dabei laut Herrn Bergstein weniger zur Neukundengewinnung als vielmehr zum Crossselling.
Mein Eindruck: Besonders interessant fand ich die Ausführungen zur IVU Cloud. Da sich Herr Bergstein ziemlich sicher zu sein scheint, dass man dafür noch einige seiner Kunden für gewinnen wird scheint dort in diesem Bereits noch ziemliches Umsatzpotential zu bestehen. Da sich die dieses Jahr stattfindende Innotrans laut Aussage gut für Crossselling eignet, wäre dies ja die Gelegenheit einige Bestandskunden dafür zu gewinnen. Auch der Vorstand gibt sich ja im aktuellen Q1-Bericht sehr optimistisch, dass neue Aufträge an Land gezogen werden können.
Danach übernahm wieder Herr Müller-Elschner. Er ging erneut auf zukünftige Produkte ein und stellte dabei neben der bereits vorgestellten IVU-Cloud das IVU-Pad vor. Als nächstes ging er auf den nordamerikanischen Markt ein. Auch hier lieferte er ein klares Bekenntnis für diesen Markt ab und zeigte sich überzeugt, dass man dort zukünftig mehr Geschäft machen wird. Die eigene Software für Züge, IVU-Train, bezeichnete er als weltweit führende Lösung für Bahnkunden. Danach ging er noch genauer auf den Ausblick des Konzerns für 2016 ein. Dieser ist ja bereits bekannt. Er meinte, dass diese angegebenen Werte als Mindestwerte zu verstehen seien. Außerdem habe ich ihn so verstanden, dass das EBT mindestens auf Vorjahresniveau bleiben soll, man allerdings das Ziel von 5 Mio. € EBT nicht aus den Augen verlieren möchte.
Mein Eindruck: Zum einen scheint man sich wohl sehr sicher zu sein, dass man auf dem nordamerikanischen Markt gute Aufträge an Land wird ziehen können. Außerdem stimmte mich die Aussage zuversichtlich, dass die Werte für Umsatz und Rohertrag Mindestwerte sind und außerdem ein EBT mindestens auf Vorjahrsniveau erwartet wird. Wobei er das EBT auf Vorjahresniveau nur am Rand erwähnt hatte. Allerdings hatte Mitsch das wohl ebenfalls so verstanden (siehe Beitrag #445).
Danach folgte die Generaldebatte. Dazu möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren, da ich denke das Wichtigste wurde bereits hier im Forum genannt. Interessant fand ich die Aussagen zum nordamerikanischen Markt. Auf Nachfrage meinte Herr Müller-Elschner sinngemäß, dass die neuen Mitarbeiter in den USA sehr, sehr teuer seien, man von diesen aber auch viel erwarte. Sollten diese nicht liefern könne man sich auch wieder von diesen trennen. Auf Nachfrage eines Aktionärs, ob man den Standort auch wieder dichtmachen würde, wenn mittelfristig kein Erfolg eintreten wird, wollte Herr Müller-Elschner dies nicht direkt bestätigen, sondern zeigte sich erneut sehr zuversichtlich, dass man Erfolg in Nordamerika haben wird und meinte, dass dies klappen müsse. Es scheint als sei ein Scheitern für ihn fast undenkbar, so kam es zumindest bei mir an. Angesprochen auf eine Verbesserung und Intensivierung der Investor-Relations meinte der Vorstand, dass man erkennt habe, dass hier Verbesserungsbedarf bestehe.
Einige wenige Kritikpunkte meinerseits noch: Bei der Beantwortung der Fragen ist mir erneut aufgefallen, wie bereits letztes Jahr, dass der Vorstand nie wirklich konkret auf die Fragen antwortet. Vor allem bei Fragen zu den Zahlen wird vermieden diese konkret, d.h. mit Zahlen zu beantworten. Bei der Generaldebatte wurden außerdem die Fragen, betreffend zu den Zahlen (Steuern etc.), häufig nicht direkt von Herrn Bergstein, sondern vom neuen kaufmännischen Leitern beantwortet. Meiner Meinung nach ein Armutszeugnis, vor allem, wenn man bedenkt, dass Herr Bergstein offiziell als CFO bezeichnet wurde.
Soviel zu meinem Eindruck von der Hauptversammlung.
Alle Angaben natürlich ohne Gewähr.
-Deutliches Crossselling-Potential durch die neue IVU-Cloud, welche zukünftig praktisch jedem Kunden zusätzlich verkauft werden kann, womit neue, konstante Umsätze generiert werden.
-Innotrans-Messe welche alle 2-Jahre, so auch dieses Jahr, stattfindet und wohl, laut Herrn Bergstein, eine der oder die bedeutendste Messe für IVU ist. Auch hier deutliches Potential für Crosselling.
-Neue Aufträge im nordamerikanischen Markt, für den Herr Müller-Elschner sehr zuversichtlich gestimmt war. Auch unter der Beachtung, dass dort für IVU-Verhältnisse schon wirklich viel investiert wurde und der Vorstand doch sonst eher zurückhaltend und kostensparend ist.
-Aussage im Q1-Bericht: „In den kommenden Monaten erwarten wir weitere bedeutende Auftragseingänge aus laufenden Ausschreibungen insbesondere im Bahnbereich.“
Es scheint also tatsächlich so, wie ich es bereits seit einiger Zeit vermute, dass bei IVU das Wachstum zukünftig an Fahrt aufnehmen könnte. Daher halte ich es durchaus für realistisch, dass die mindestens 42 Mio. € Rohertrag am Ende erneut überschritten werden können. Aber selbst bei nur 42 Mio. € Rohertrag und trotz des Anstiegs der Personalkapazität ist ein EBT-Niveau auf Vorjahresniveau in meinen Augen noch erreichbar, u.a. da es ja in Q4-2015 wohl erneut zu einem außerplanmäßigen Aufwand gekommen ist (siehe auch Syrtakihans auf w:o). Dafür bekommt erhält man allerdings die Phantasie, dass das Wachstum zukünftig beschleunigt werden kann (siehe u.a. wie sich INIT entwickelte, als man auf den nordamerikanischen Markt Fuß gefasst hatte).
Ein Problem, welches sich meiner Meinung nach, wahrscheinlich nicht deutlich verbessern wird ist die schlechte Kapitalmarktkommunikation. Wie bereits im HV-Bericht dargestellt wird der Vorstand nur wirklich ungern konkret und ich schätze dies wird sich auch zukünftig nicht wirklich ändern. Daher fußt mein gesamter Investmentcase auch nur auf der Deutung von Vorstands- und Unternehmensaussagen und meinen Eindrücken daraus. Wenigstens kostenbewusst scheint man im Unternehmen allerdings zu sein, wie von Herrn Prof. Dr. Herbert Sonntag (AR-Vorsitzender) mit Verweis auf seine Herkunft aus Baden-Würtemberg gegen Ende der HV nochmal festgestellt wurde.
Alle Angaben natürlich ohne Gewähr.
Ist eine top Zusammenfassung !!
Expansion kostet eben erst mal Geld. Ich bin beeindruckt was die Herren leisten.
Erstrecht wenn man bedenkt, daß IVU kein Weltkonzern ist.
Ich bin recht zuversichtlich hinsichtlich der weiteren Unternehmensentwicklung.
Was den Kurs angeht könnte man den Eindruck gewinnen, daß dieses Jahr schon hohe Erwartungen eingepreist waren.
Der momentane Kurs ist langfristig gesehen günstig. Und wenn sich 2016 so entwickelt wie die Herren das erwarten erstrecht.
Danke nochmal an alle Berichterstatter !
Als die IVU Produkte und Veranstaltungen vorgestellt wurden, ging das so schnell, daß ich anschließend meine handschriftlichen Notizen selbst nicht mehr lesen konnte.
Da wurde zu jedem Produkt auch ein oder mehrere Untenehmen genannt, die man damit gewinnen konnte.
- itcs: Gesamtlösung, z.B. Budapest, Neukunde Rotterdam
- cloud: Trenitalia
- locate: DHL
- elect: Bundestag, Bundesrat, München, Dresden, Niederlande ...
- workforce: Einsatzplanun über I-Phone, I-Pad, Bsp. Stadtwerke München
Wie ich in meinem HV-Bericht schon erwähnte, war 2014 ein positiver Sondereffekt durch die Neubewertung latenter Steuern und nicht 2015 ein negativer Sondereffekt. Das wurde so auf der HV klar kommuniziert. 2015 ist bei der Besteuerung das "normale Fahrwasser" wurde so wörtlich vom kaufm. Leiter gesagt.
Das heißt, dass 2016 wirklich ein Übergangsjahr werden könnte, wenn man nur aufs EPS schaut. Da IVU ja ungefähr ein EBT auf Vorjahresniveau erreichen will, dürfte beim EPS wieder rund 0,2€ raus kommen. KGV dürfte also bei rund 16-17 und cashbereinigt bei 12-13 liegen. Teuer ist das mit Sicherheit nicht. Aber Übergangsjahre kommen an der Börse ja in der Regel nicht gut an. Daher glaube ich, dass auch bei der Aktie in diesem Jahr nicht mehr viel geht. Ich sehe die Aktie eher weiter seitwärts zwischen 3€ und 4€. Nach unten ist die Aktie meiner Meinung nach aber gut abgesichert. Zum einen durch die picobello Bilanz + günstige Bewertung und zum anderen durch die wirklich gute Perspektive.
Wirklich schade fand ich, dass keiner der Vorstände beantworten konnte, wann sich die starken Investitionen in das Personal auch in Umsatz und Ertrag zeigen. Ob das schon in 2016 zu steigenden Erträgen oder doch erst 2017 oder 2018 der Fall sein wird, konnte nicht beantwortet werden.
Die Ertragssteuern im Ausland sind ne andere Geschichte. Deshalb stelle ich mich auch zunehmend auf 10-15% Steuerquote ein.
Was du zur HV sagst, wundert mich, denn die letzten zwei Jahre wurde das auf der HV anders kommuniziert. Die positiven Latenten Steuern damals waren sicherlich ein positiver Effekt, wo man auch ankündigte, dass der maximal noch 2015 anfallen könnte. Es kam dann anders und er war sogar negativ. Aber dann ist das auch ein negativer Effekt.
Zudem gab es 2015 ja nicht nur den Steuereffekt als Sonderfaktor. Deshalb geh ich weiterhin davon aus, dass man bei 43 Mio € Rohertrag knapp 5 Mio Ebt erreichen wird. Ob das dann auf 4,0 Mio oder 4,5 Mio Überschuss rausläuft, spielt für mich nicht die große Rolle, wenn da noch etliche Latente Steuern angefallen sind. Aber auch wenn es nur 4 Mio wären, hätten wir aktuell ein KGV von 14,5, cashbereinigt von 11,5. Da sollte man selbst in diesem schlechten Fall mindestens 30-40% Kurspotenzial haben. Und das in einem Jahr, wo stark investiert wird.
Ich werd dem Vorstand am Montag trotzdem mal ein paar kritische Fragen stellen, denn so ein Fehlverhalten in Sachen Finanzmarktkommunikation geht gar nicht. Sieht man ja auch an den stark unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen zu einigen Themen bei IVU. Ich werde vorschlagen, einen neuen hauptamtlichen CFO einzsutellen, der die IR-Arbeit mitmacht. Das schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, denn so kann sich Bergstein wieder auf seine Stärken konzentrieren und die IR (die von Frau Weisser ohnehin nicht komplett gemacht werden kann, mangels Kompetenz bei Beantwortung von operativen Fragen), könnte dann vom CFO umfangreich übernommen werden. Ich hab jedenfalls den Eindruck, dass sich IVU da in den letztn 4-5 Quartalen nicht mit Ruhm bekleckert hat, was die Außendarstellung angeht.
Daher gehe auch von 43-44 Mio Rohertrag aus. Die Vorstände haben ja auch gesagt, dass man wohl über 42 Mio Rohertrag rauskommen wird und 42 Mio eher als Untergrenze zu verstehen ist. Allerdings gehe ich noch nicht von 5 Mio EBT in diesem Jahr aus. Die stark steigenden Personalkosten dürften den höheren Rohertrag in etwa wieder auffressen. Beim EBT rechne ich mit keiner Steigerung. 5 Mio EBT erwarte ich erst im nächsten Jahr.
Auch von Vorstandsseite aus wurde vom mittelfristigen Ziel 5 Mio EBT gesprochen. Leider hat es sich so angehört, dass man sich mit den 5 Mio EBT mittelfristig zufrieden gibt und keine weiteren Steigerungen plant. Ein Zitat war ja: "Ziel ist 5 Mio EBT, dann auch mal 6 und danach vielleicht wieder 5 Mio". Das ist eine sehr sehr unglückliche Formulierung.
Habe gestern mal die Schätzungen von Syrtakihans auf w:o gelesen. Der wird sich noch ganz schön umgucken müssen.
Hier sein Schätzungen: Rohergebnis 43,1; EBITDA 8,8; EBIT 7,6; EBT 7,4; EAT 7,6; EPS 0,43 EUR
Wie gesagt, beim Rohergebnis gehe ich da vollkommen mit. Aber alles andere ist nach aktuellen Erkenntnissen DEUTLICH zu hoch.
Ich gehe weiterhin erst mal von EBT und EAT auf Vorjahresniveau aus. Klar ist aber auch, dass sämtliche Schätzungen über den Haufen geworfen werden können, wenn wirklich mal ein oder mehrere dicke Aufträge in Nordamerika an Land gezogen werden können. Und hier ist IVU ja wirklich sehr optimistisch. Allerdings konnte man auch hier nicht sagen, ob schon 2016 oder erst 2017 mit News von der Auftragsfront in NA zu rechnen ist.
Deinem Letzten Absatz stimme ich 100% zu. Ein Aktionär/Aktionärsvertreter, weiß nicht mehr wer es war, hat das auch so ähnlich angesprochen und ebenfalls gefordert, dass IVU wieder einen CFO einstellen sollte. Daraufhin folgte deutlicher Applaus von den Aktionären. Leider meinte der AR-Vorsitzende dazu, dass man das erst mal nicht plant...
Der für mich größte Kritikpunkt neben der schwachen Kommunikation ist aktuell die fehlenden Kapitalallokationskompetenz bei IVU. Dank des hohen FCF in den kommenden Jahren wird dies in Zukunft immer mehr Schmerzen, da hier noch erhebliches Potential schlummert. Hoffe, dass es hier bald mal ein Einsehen gibt.
Das Thema wurde auch von einem Podiumsredner mit einiger Schärfe angesprochen. Die Beantwortung ließ aber ganz klar erkennen, daß da in der ersten Reihe nichts umbesetzt wird.
Bei der IR Arbeit gelobte man zwar Besserung, doch klang das nicht sehr überzeugend.
Möglicherweise könnte es helfen, wenn massenweise Reklamationen aus Aktionärsreihen kämen.
Es fehlt einfach an einem Gefühl und meiner Meinung nach auch an Interesse für den Kapitalmarkt. Sonderfaktoren werden teilweise gar nicht erklärt, die Berichterstattung ist sehr spärlich und die betriebswirtschaftlichen Kompetenzen der Vorstände sind auch zu hinterfragen. Ich sehe leider nicht, dass sich da zukünftig was ändern wird. Vielleicht sollte ich mich mal als Head of Invester Relations bewerben ;-)
Aber auch was meine Ergebnisschätzungen angeht, musste ich deutlich zurück rudern. Ursprünglich bin ich schon für 2015 von mindestens 30ct EPS ausgegangen. Jetzt erwarte ich frühestens für 2017 30ct EPS.
Für mich passt hier irgendwie aktuell das Gesamtpaket nicht mehr und ich kann den Kursrückgang gut verstehen und halte den Abverkauf angesichts der letzten beiden Quartalsmeldungen nicht für übertrieben. Dar diletantische Umgang mit dem Kapitalmarkt geht mir tierisch auf den Sack. IVU könnte einfach viel mehr aus dem Unternehmen und der Aktie raus holen. Mit einem Slabke an IVUs Spitze würde die Geschichte mit Sicherheit anders aussehen :-)
@Mitsch, ich seh das durchaus ähnlich wie du, außer vielleicht dass ich dem Vorstand allemal eine betriebswirtschaftliche Kompetenz nicht nur zutraue, sondern er sie auch jahrelang beweisen hat. Dazu ist Bergstein ein ausgewählter Fachmann im technologischen Bereich.
Wo ich dir aber absolut recht gebe, ist der Eindruck, dass der Kapitalmarkt für diesen Vorstand zumindest bislang keine Rolle spielte. Der will das Unternehmen voranbringen, wovon im Normalfall auch der Aktienkurs profitiert und bei IVU auch lange Zeit profitierte. Allerdings kann es natürlich nicht sein, dass man bei seit 2014 um 5 Mio gestiegenen Rohertrag kein höheres Ebt rauskommt. Da kann der Vorstand sich nicht hinstellen und über das Erreichte zufrieden sein. IVU ist vornehmlich ein Software/Dienstleistungsunternehmen. Und als solches hat man im Regelfall eine gewisse Skalierung. Derzeit ist das überhaupt nicht der Fall, eher im Gegenteil. Das kann und muss man kritisch ansprechen, und deshalb habe ich auch eine umfassende Mail mit Kritik und Fragen an IVU vorbereitet, die ich Montag abschicken werde. Andererseits egibt sich aus diesem temporären Kostenanstieg auch eine gewisse Chance, wenn der Vorstand eben auf unsere Kritik eingeht oder sich dadurch zumindest selbst hinterfragt und kritisiert. Zur Not müssen wir da auch Kontakt zum Aufsichtsrat suchen, wenn wir das Gefühl haben, dass die INteressen der Aktionäre (immerhin Eigentümer) nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Ich geh allerdings weiter davon aus, dass man dieses Jahr 43 Mio Rohertrag bei 25-28 Cents EPS erreichen wird, mal unabhängig davon ob weitere Latente Steuern fällig werden. Wenn man den Cashbestand dazu noch bedenkt und was IVU zumindest theoretisch damit anstellen könnte (ARP, Sonderdividende, Übernahmen, Vorfinanzierung von Großaufträgen), dann sollte man auf dem jetzigen Kursniveau wenig Risiken haben. Dennoch muss man dem Vorstand auch klarmachen, dass er nicht das Unternehmen ist. Er ist das ausführende Organ, das von einem AR eingesetzt wird, den wir Anteilseigner bestimmen. Und da sollten ruhig mehr kritische Stimmen kommen. Wobei in Foren halt oft dann auch gleich wieder übertrieben wird, um besonders günstig einsteigen zu können. Bin mir sicher, dass viele User, die in den letzten Tagen verkauft haben, sehr gerne bei 3 € reingehen würden oder zumindest den Kurs solange seitwärts haben wollen, um später nicht mehr zahlen zu müssen als bei ihrem Ausstieg.
In gewisser Weise fänd ich's sogar ganz gut, wenn der Kurs sich jetzt mal bis 3,0-3,1 € auskotzt, en paar Leute ausgestoppt würden, IVU dann das ARP anschmeißt, um später mit Auftragsmeldungen zu glänzen. Ich glaub die guten Finanzdaten werden dann schon kommen. Und wie gesagt, aktuell ist ja nun mehr als genug negatives eingepreist. Bei so einer starken Bilanz und Auftragslage seh ich jeden Kursrückgang eher als Chance.
IVU ist gut gelaufen und unterm Strich habe ich bislang noch Plus gemacht. Trotzdem habe ich meinen Bestand nach und nach von rund 13% Depotvolumen (zur größten Hoffnungszeit) auf nur noch rund 6,5% reduziert. Und diese 6,5% reichen lang hin.
Eine ganz persönliche Betrachtungsweise:
Das Problem aus meiner Sicht ist, dass IVU zu klein für eine wirklich professionelle IR ist und man sich scheinbar die hohen Kosten für einen "echten" CFO sparen möchte. Gut, ist dann halt so, zeigt mir aber die eher mittelständische Denke der Firma bzw. des Vorstands. Erst kommt das Produkt und das eigene "Überleben" am Markt, dann ganz zum Schluss kommen die Anteilseigner.
Unser eigener Konzern liegt bei rund 55 Mio. Euro Gesamtumsatz, daher kann ich die Denke zumindest teilweise nachvollziehen. Fraglich ist halt nur, ob die Börse für IVU wirklich das Richtige ist.
Na, hoffen wir mal das Beste. :-)
Wäre ja interessant, wenn ein weiteres wikifolio umfangreich abgebaut hätte. Ist mir aber nicht bekannt, da ich alle wikifolios mit IVU im Portfolio kenne. So hohe Gewichtung bei hohem AUM hatte nur ein einziges wikifolio.
@Frankfurt1
ich bin ja für die Einstellung eines CFO, der die IR-Arbeit gleich mit erledigen soll.
das heißt aber nicht, dass ein CEO wie Bergstein betriebswirtschaftlich ein Tiefflieger ist. Wer Finanzberichte derartig auf den Weg bringt, kann nicht ein reiner Technikvorstand sein. Der muss auch betreibswirtschaftlich was drauf haben.
es geht ja auch gar nicht um betriebswirtschaftliche Fragen an sich, sondern mein Problem aktuell ist eher, dass man die verständlicherweise höheren Personalkosten dem Finanzmarkt nicht in einem Gesamtkontext rüberbringen kann. Dadurch gewinnen manche Anleger den Eindruck, dem CEO wären Gewinnmargen egal, Hauptsache er kann den Umsatz zuverlässig abwickeln. Und genau da muss natürlich auch Kritik ansetzen. Aber ich denke, das ist Bergstein ohnehin bewusst. Es sind halt Vorlaufkosten. Nichts ungewöhnliches.
Viele (auch ich) hielten damals die Produkte von LST für technisch führend und 'eigentlich' sollte LST bei jeder Auftrags-Ausschreibung an der sie teilnahmen den Zuschlag erhalten, dachten wir. Es wurde investiert, Personal aufgebaut ... ! Der Vorstand von LST ... das waren die Eigentümer, und die waren alle Ingenieure/Techniker. Seltsamerweise blieben die Auftragserteilungen mehr und mehr aus ... die Q-Ergebnisse wurden immer schwächer, und der Kursabsturz von ca 10,5 auf 6,5 EUR erfolgte von ca. Mai14 bis Dez14.
Nun ist IVU in den letzten 5 Monaten von ca 4,4 auf 3,3 EUR gefallen. Die 'weichen Quälitäten' werden vermisst im Techniker-Vorstand von IVU. Wer will kann ja mal schauen, ob er/sie im LST-Thread spätestens ab Mai/14 nicht auf Parallelen stößt zwischen IVU-heute und LST-damals. Beides Firmen mit zuvor guter Kursentwicklung, und reinem Techniker-Vorstand.
Ich sehe zZ da doch einige.
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