AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro
Immerhin wäre eine massive Verwässerung (mehr als die 50% KE) auch möglich gewesen.
Schaut euch doch einmal an, was die Aktie derzeit kostet! Letztlich spielt es hier keine Rolle, ob 2026/27 3,5 oder 3,1 Mrd oder vielleicht noch etwas weniger an Umsätzen raus kommen. Der Marktwert von 765 Mio - im Vergleich dazu ist ein Witz.
Wenn sich die Marktlage wieder verbessert (und das ist bereits abzusehen) kann es hier sehr schnell wieder rauf gehen.
Interessant wird es nun auch, wie sich die Leerverkäufer verhalten. Insbesondere Marble dürfte auf die KE spekuliert haben.
Wir werden wohl am Dienstag erstmalig auch eine Prognose für 2024/25 erhalten. Es darf spekuliert werden, wo die Prognosen hier zum liegen kommen.
Bei einem Umsatz von 3,1 Mrd in 2026/27 kann man ein Umsatzwachstum von 25% pA unterstellen. Ich denke, dass wir uns für das laufende GJ nicht zu viel an Steigerung erwarten dürfen zumal das AMD Werk Kulim I erst im Herbst anläuft. Umso kräftiger sollte es dann 2025/26 und 2026/27 aufwärts gehen.
20 % EK-Quote :
Ich verstehe es so, dass sie die Quote in 2026/27 dort sehen.
Das würde bedeuten, dass sie von aktuell 24% (Q3! - mit Ende des Geschäftsjahres wohl noch niedriger) noch weiter sinkt - aber nur mehr geringfügig.
Interessant wäre es auch, wo die EK-Quote in 2024/25 und 2025/26 gesehen wird. Das wird eine Frage für die HV werden.
Auch wenn es 400-500 Mio an frischem Kapital geworden wären, was ist das bei einer 50%-Verwässerung?
Ich denke alleine Anslan, kann 150 bis 250 Mio bringen und damit verkauft man gerade einmal 75 Mio an Umsatz.
Zu erwarten sind ja auch noch Auszahlungen von Förderstellen.
Ich nehme auch an, dass noch Zahlungen der Kunden (AMD, Intel) ausständig sind.
Möglicherweise denkt man auch noch über weitere Verkäufe nach - siehe dazu die Ausführungen in der AdHoc.
In Summe sollten also auch ohne die KE diese 400-500 Mio zu lukrieren sein.
Österreicher sind in der Regel recht geschickt darin mit wenig Eigenkapital zu hantieren. (bitte nicht husten vor Lachen, hier sind keine Schulabbrecher die für nen ausländischen Geheimdienst arbeiten am Werk)
Sieht für mich ganz so aus als ob das ganze Kapitalerhöhungsthema und die Leakerei eine Nebelkerze von Shortsellern oder Konkurrenten war, die die alten Gründer über Verwässerung ausbooten wollten um den Laden zu übernehmen.
Umsatzprognose für in 3 Jahre um 10 % gesenkt? geschenkt. Da fließt noch viel Wasser die Mur hinunter. Investitionskosten sind halt hoch, und Auftragslage ist halt in nem Tal, das wohl auch schon durschritten ist. da gehts dann auch sehr schnell wieder nach oben.
Für mich sind hier einfach sinnvolle Maßnahmen getroffen worden, und das Eigenkapital wird als genügend angesehen um das durchzuziehen. 800 Mio für ca 3 Mrd Umsatz bei ner Rohmarge von ca 30 %? Ja.
Bloß hätte es zu alldem keiner ad hoc Meldung bedurft, das hätte man auch alles am kommenden Dienstag bei der Bekanntgabe der aktuellen Zahlen präsentieren können.
Klar, hätte auch am Dienstag den Kurs nach unten gebracht, Beispiele, beginnend mit INTEL und auch AMD, gibt es genug, die trotz gar nicht so schlechter Zahlen und einem durchaus positiven Ausblick Federn lassen mussten. Das, was für mich eine katalysatorische Wirkung hat, ist die Frage, warum jetzt noch eine ad hoc unmittelbar vor den Zahlen - ist das bloße Ungeschicklichkeit ? Oder ein interner Machtkampf zwischen Vorstand vs. Aufsichtsrat ? Oder steckt noch mehr dahinter, was wir aber nicht erfahren ? Nichts davon ist günstig - und alles davon wäre entbehrlich.
Und das ist es, was ich meine mit: Ich würds gerne verstehen. Vielleicht könnte man dann auch den Kursrutsch um 10 % besser einordnen.
Aber nun ist's mal so. Es gilt die Zukunft zu bewerten. Die sollte für AT&S ja immer noch sehr gut aussehen. Zumindest in 3 Jahren (und am Weg dorthin). Bleibt mein derzeit einziger noch offener Wunsch, dass AT&S sich mal positioniert zum Thema Glasfasern - oder was man sonst so als Technnologie der 2030er Jahre sieht. Hier wäre, meiner Ansicht nach, ein weites Feld für eine treibende Kursphantasie.
Ich sehe da jetzt keinen internen Machtkampf oder ähnliches, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Mitteilung "vor den Zahlen".
Uns Aktionären ist die Beendigung der Gespräche unmittelbar danach mitzuteilen. Ich nehme an, dass der kurze Abstand zur Veröffentlichung der Zahlen einfach nur Zufall ist. Im konkreten Fall hat man dann auch gleich die Reduzierung der Prognose drauf gepackt. Ich sehe das jetzt nicht als Ungeschickt an.
Es ist oft schwierig Ereignisse und Nachrichten richtig einzuordnen. Die erste Reaktion war ja positiv und hat den Kurs kurzzeitig auch steigen lassen. Erst danach kam es zur Abwärtsbewegung. Du hast es ja schon richtig angemerkt, dass es auch bei AMD und Intel so war. AMD hat sich in den Folgetagen dann
wieder schön erholt.
Ich gehe davon aus, dass es auch bei AT&S nicht anders sein wird, zumal die Nachricht (zumindest aus meiner Interpretation heraus) überwiegend positiv war.
Wir werden am Dienstag die Zahlen präsentiert bekommen, wohl auch versehen mit einem Jahresausblick. Ich denke, dass es auch Äußerungen zur aktuellen Geschäftslage, also dem Q1 2024/25, und dem nächsten Quartal geben wird. Nachdem es hier einige Signale gibt (Freitags hat auch TSMC einen sehr guten April gemeldet und gesagt, dass die Talsohle durchschritten ist) dass sich die Lage nun tatsächlich verbessert, sollte auch AT&S beim Ausblick nicht enttäuschen.
Hätte es das Leak nicht gegeben, wäre das alles unbemerkt - unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgelaufen und wir hätten von den Verhandlungen gar nichts mitbekommen.
Für mich ist der gesamte Ablauf damit nachvollziehbar bzw. ergibt es jetzt im Nachgang ein gewisses Bild, das man wohl so zeichnen kann.
Hier eine chronologische Zusammenfassung der Ereignisse im Zusammenhang mit der KE (Meine persönliche Interpretation):
Jahresmitte 2023 (Aktienkurs zwischen 30 - 35 Euro):
Der Vorstand erkennt - dass es bei widrigen Umständen (Allgemein schlechte Nachfrage; Intel hat den Bedarf für sein Werk in Kulim hinaus gezögert; AMD war auch nicht in Stein gemeißelt) ohne weiteres Eigenkapital knapp werden könnte, zumindest darf nicht mehr viel passieren. Nachdem der Aktienkurs auch noch höher steht, sieht man eine KE als adäquates Mittel an. Ich denke, dass zu diesem Zeitpunkt auch Androsch und Dörflinger noch kein Problem mit der KE hatten bzw. wären die Gespräche ohnehin unverbindlich gewesen.
September 2023 (Kurs bei 32 Euro):
Die Verhandlungen dringen in Investmentkreise durch (Leak). Der Aktienkurs beginnt zu sinken. Marble beginnt seine Leerverkäufe. Der Kurs fällt bis auf 23 Euro und erholt sich nach positiven Unternehmensnachrichten wieder bis auf 28 Euro.
13.11.2023 (Kurs bei 28 Euro)
Man ist gezwungen, den Aktionären die Aufnahme der Verhandlungen mitzuteilen. In den folgenden Wochen hält sich der Kurs zwar, beginnt danach aber langsam abzugleiten und sinkt letztlich bis Mitte März auf 16 Euro. Die Stimmung ist extrem schlecht und die Ungewissheit riesengroß.
Wie so oft, kommt dann, wenn die Stimmung am Tiefpunkt ist, die Kurswende. Alle die verkaufen wollten, hatten dies nun getan. Ohne weitere Unternehmsnachrichten beginnt der Kurs wieder bis auf 22 Euro zu steigen.
Die Verhandlungen ziehen sich. Die Positionen der Parteien liegen weit auseinander. Die Großaktionäre erkennen, dass es ohne einen Machtverlust nicht gehen wird. Außerdem wird klar, dass aufgrund des niedrigen Aktienkurses kaum Cash generierbar ist, bzw. dieses Geld teuer erkauft werden würde. Die Banken sind in die Gespräche eingebunden. Man beginnt ein Parallelkonzept zu entwickeln. Es mehren sich die Anzeichen, dass die Talsohle durchschritten ist; die Abrufe von AMD sind mittlerweile sicherer. Man sieht sich zunehmend hinaus, auch ohne KE auszukommen.
10.05.2024:
Meldung vom Freitag, dass die Verhandlungen beendet sind und AT&S keine KE mehr plant.
Wenn ich das richtig weiterlese, dann braucht man das nun nicht, weil man ohnedies auch andere operative Lösungen gefunden hat (Kostenoptimierung, Aufschub der Investitionen, Entfall der Dividende, Verkauf der Medizinsparte). Ansätze, die wohl viele Unternehmensleitungen zuerst angegangen wären, ehe man eine solche dauerhafte Vewässerung (incl. Machtverlust im Falle einer neuen Sperrminorität) in Betracht zieht.
Du könntest mit Deiner Überlegung durchaus Recht haben. Aus der Sicht der EK-Pflege hast Du wahrscheinlich noch mehr Recht. Gefallen tut's mir aber nicht - was ja nicht an Dir liegt, wohlgemerkt !!!
Ich hätte es lieber gesehen, wenn eine KE aufgrund einer weiteren umsatzgenerierenden Investition heraus in's Spiel gekommen wäre, wenn's schon überhaupt sein muss, etwa um neue Technologien (Glassbustrate) anbieten zu können, oder um einen neuen Standort in den USA ("gezwungenermaßen" !!) zu errichten um an massive Fördermittel zu gelangen und keine Marktanteile im Falle weiterer Marktabschottungen (China / USA) zu verlieren - oder vielleicht auch um rascher den Maschinenpark in Kulim zu implementieren, weil die Auftragslage schneller steigt als geplant, etc.... Da ich aber ohnedies der Meinung bin, dass AT&S ein gewagtes Tempo in Sachen Expansion geht, bin ich daher auch nicht unglücklich, wenn man das auch "langsamer" versuchen möchte.
Soweit's mich betrifft: eine solch massive Abwertung unserer Anteile zu akzeptieren nur um ein absehbar vorübergehendes Auftragstief zu bewältigen und gleichzeitig die Kreditlinien nicht in Anspruch zu nehmen, das hätte mir wahrlich nicht gefallen. Falls Androsch das verhindert hat, dann sollte ich ihm zum Vatertag einen Blumenstrauß senden.
Die Zahlen morgen und der sicherlich sehr vorsichtige Ausblick werden wohl weiteren Druck auf die Aktie bringen. Mal schauen, ob es noch einmal bis zum Tief um die 16 Euro runter geht. Tiefer kann ich mir eigentlich aktuell nicht vorstellen.
So langsam könnte AT&S ruhig auch mal wieder positiv überraschen...
ich komme da fast auf 100 Mio EUR, das ist angesichts ihres operativen CF nicht wenig (der aber natürlich steigen wird)
https://www.finanznachrichten.de/...ktie-das-ist-jetzt-ratsam-486.htm
Die zuletzt vermeldeten Zahlen des letzten Quartales sowie der Ausblick auf das laufende Jahr, lag unter meinen persönlichen Erwartungen.
Außerdem wurde abermals eine Verschiebung des Aufschwungs vermeldet. Zuletzt hieß es, dass eine Erholung im 2. "Kalender"halbjahr eintreten würde. Nun geht man offenbar vom 2. "Geschäftsjahres"halbjahr aus, was einer Verschiebung um 1 Quartal bedeutet.
Trotz dieser an sich schlechten Ausgangslage ist der Aktienkurs in einer ersten Reaktion sogar deutlich gestiegen und hat sich nun vorerst stabilisiert.
Offenbar überwiegt bei den Börsianern nun die Erwartung, dass die schlechtesten Nachrichten hinter uns liegen.
Ich habe in den letzten Tagen mit befreundeten Börsianern über die neue Situation diskutiert. Das größte Defizit sehen diese im mangelnden Vertrauen in die Aussagen des Vorstandes. Ich kann das gut nachvollziehen, allerdings weiß ich auch, dass das in der Vergangenheit genau anders herum lief. Die Prognosen fielen durchwegs niedriger aus, als letztlich die Zahlen. Es dürfte also nicht an der mangelnden Prognosefähigkeit des Vorstandes liegen, sondern an der schwierigen Branche.
Für mich ergibt sich folgendes Gesamtbild:
Ich sehe hier weiterhin enormes Kurspotential auf Sicht von 2-3 Jahren und begründe das wie folgt:
Sparmaßnahmen (Kostenreduzierungsprogramm)
Im letzten Geschäftsjahr wurden Teil I der Programmes vollzogen. 250 Mio wurden angeblich an Einsparungen erzielt.
Mit dem angekündigten Abbau von weiteren 1000 Arbeitsplätzen im Konzern (Österreich 200-250) sollen weitere Kosten reduziert werden. Es bleibt zu hoffen, dass das nicht Arbeitsplätze sind, die wegen niedriger Auslastung wegfallen, sondern, dass es sich hier um tatsächliche Effizienzmaßnahmen handelt. Interessant wird hier sicher sein, welche weiteren Maßnahmen hier kommen werden. Insgesamt sollen die Einsparungen weitere 200 Mio ausmachen.
Für die Mitarbeiter ist das natürlich bitter, aus Aktionärssicht aber sicher zu begrüßen. Ich persönlich hoffe, dass ganz generell ein Umdenken bei der Unternehmensführung statt findet. Ich habe den Eindruck, dass Effizienz und Sparsamkeit bislang keinen hohen Stellenwert hatte. Jetzt muss man und das hat somit auch seine guten Seiten. Auch die Unternehmensführung muss hier mit einem guten Beispiel vorangehen. Wenn man das Geld nicht hat, sollte man sich auch keine 5 Vorstände leisten oder zumindest das Fixgehalt reduzieren. Leistung gehört belohnt, das ist keine Frage. Worin bestand aber die Leistung des CEO und der CFO in derart wichtigen Fragen, wie "Finanzierung"? Wer ist für diese eklatante Fehleinschätzung, dass die Kundenanzahlungen als "Eigenkapital" zu werten sind, verantwortlich?
Letztlich muss man dort hinkommen, wo auch die Asiatischen Mitbewerber sind. Ich erinnere an zwischenzeitliche EBITDA-Margen von 38% von Unimicron. Die Branche gibt solche Margen also her, dann sollte es auch für AT&S möglich sein, diese zu erreichen.
* die Schulden stammen aus diesem riesigen Investitionsprogramm, das zur Fertigstellung von 2,5 (Kulim II ist noch nicht fertig) brandneuen Werken führte, die technologisch auf dem neuesten Stand sind. Es wurde hier kein Geld in den Wind gesetzt. Mit den Werken werden Umsätze gemacht, mit denen man zukünftig eine Menge Geld erwirtschaften wird.
* es sind noch immer jede Menge an liquiden Mitteln (Zahlungsmittel und freie Kredite) vorhanden. In Summe sind das 1,2 Mrd Euro. Es erscheint durchaus nachvollziehbar, dass man damit das Auslangen finden wird. Für Leoben und Kulim I sollen noch 500 Mio investiert werden müssen. Dazu kommen Bestandsinvestitionen. Auf der Einnahmenseite sehen wir den OCF; Auszahlungen von Förderungen; Verkauf von Anslan; möglicherweise noch weitere Kundenanzahlungen.
* es ist davon auszugehen, dass man sich in den letzten Monaten eingehend mit der finanziellen Situation beschäftigt hat. Die Entscheidung auf die KE zu verzichten wurde offenbar von allen entscheidenden Parteien getroffen oder wird zumindest mitgetragen - auch von den Banken.
Folgt man den Prognosen, kommt man zu folgendem Ergebnis, was den Gewinn betrifft:
2026/27:
Mitteprognose:
Umsatz: 3 Mrd
EBITDA: 885 Mio (29,5%) - 400 Mio Abschreibungen
EBIT: 485 Mio - 80 Mio Zinsen
EBT: 405 Mio - 18% Steuern
Ertrag: 332 - 34 Mio Hybridzinsen
Ertrag/Aktie: 7,7 Euro
KGV bei einem Kurs von 20 Euro: 2,6
AfA: Möglicherweise liege ich hier mit meiner Annahme von 400 Mio zu niedrig. Wir werden sehen...
Zinsen: 80 Mio sind die Nettozinszahlungen - die Zinseinnahmen also gegengerechnet.
Bei der Steuerquote gehe ich davon aus, dass man in Malaysia Steuervorteile hat. 50% der Umsätze stammen 2026/27 aus Malaysia.
Ich muss mich leicht korrigieren.
500 Mio sollen insgesamt investiert werden, der Großteil davon in Kulim und Leoben.
Betreffend des Umstandes, dass die EK-Quote in 2026/27 noch nicht höher als die genannten 20% sein soll, ist zu sagen, dass man dann von einer wesentlich höheren Bilanzsumme ausgehen muss.
Es ist auch das Working Capital für Kulim I zu finanzieren, womit die Bilanzsumme noch wesentlich weiter aufgebläht sein wird.
Ich sehe derzeit in AT&S eine Aktie, die sich eigentlich gerne erholen möchte. Das war zu sehen VOR der jüngsten ad hoc Meldung (deren Notwendigkeit ich immer noch nicht wirklich verstehe), und, nach dem folgenden logischen Absturz, den nun der neuerlichen Versuch, sich über € 20,00 zu halten. Das sollte auch gelingen, AT&S ist mehr wert, als 20 - 22 Euro.
Was auffällt ist, wie Cicero schon geschrieben hat, dass die wirtschaftliche Erholungsphase neuerlich verschoben wurde. Nun an das Ende des GJ 2024/25. Das ist nun nicht "die Schuld" des CEO, sondern liegt wohl am Marktumfeld. Aber es ist halt keine besondere Einladung. Die Entscheidung, 1.000 Mitarbeiter abzubauen, stärkt den Eindruck nicht nur, sondern bestärkt auch in der Annahme, dass man sich wohl seeeehr am das Ende de Geschäftsjahres orientieren wird (und möglicher Weise auch darüber hinaus, was man aber noch nicht sagen möchte oder kann), denn so viele Mitarbeiter würde man nicht abbauen, wenn das Licht am Ende des Tunnels schon recht hell wäre.
Der Wegfall der Dividende war zu erwarten und ist wohl auch gerechtfertigt. Eine Einladung zum Kauf der Aktie ist das aber halt auch nicht gerade. Wenn wir Glück haben, dann steht viel Seitwärtsbewegung mit kleinen Aufwärtsbewegungen an.....
Ciceros Beobachtung in Gesprächen mit anderen Investoren, wonach man derzeit dem Management gegenüber vorsichtig ist, kann ich teilen. Mir geht es ebenso. Und so wie ich das sehe, gibt es halt immer wieder Stoff für diese Vorsicht. Und oft hängt das mit der Kommunikationspoltik (freundlich gesagt) zusammen:
Die KE abgesagt ? Nun, in der Veröffentlichung heißt es wörtlich "VORERST". Da ich annehme, man schreibt bewusst, dann ist das für mich die Prolongierung eines seit Monaten bestehenden Unsicherheitsfaktors. Warum man die Ungewissheit weiterhin aufrecht erhält, ist mir ein Rätsel.
Schade ist, für mich (!), dass man die Gelegenheit ausgelassen hat, im Bereich der Wachstumstreiber ein Wort über zukünftige Technologien zu sagen ! Wo steht AT&S da ? Weiterhin kein Wort darüber.
Ich habe Vertrauen in den Markt, den AT&S bedient. Alles aber mit AI / KI zu begründen, ist ein wenig dünn. Wenn z.B. NVIDIA daran super profitiert (auch wenn diese Bäume auch nicht nur in den Himmel wachsen), muss das nicht unbedingt auch ein "Selbstläufer" für AT&S sein, da man NVIDIA nicht beliefert.... Und wenn AMD wirklich auf "Glassubstrate" oder andere technologische Fortschritte setzen sollte, wird AT&S dann liefern können ? Ich finde keine Positionierung des Vorstandes. Und das kann maßgebliche Investoren - abseits von der wirtschaftlichen Situation - davon abhalten, großartig einzusteigen und den Kurs nach oben bringen.
Die mittelfristige Guidance mit 3,1 Mrd. Umsatz ist schön zu lesen. Jetzt würde ich mich über ein paar Zeilen freuen, wie man das plausibel macht, dass man in 4 Jahren dann dort auch wirklich steht. Die Kündigung von 1.000 Mitarbeiter*innen wird nicht ausreichen. Die Streichung der Dividende auch nicht.
Das Vertrauen muss sich der Vorstand erst wieder zurückverdienen.
Soweit ich mich richtig erinnern kann, hat auch Marble im Schnitt bei 25 Euro ihre Position eröffnet. Es bleibt also spannend ob sie bereit sind, auch in die Verlustzone zu rutschen.
Auf die wichtigsten Ausführungen möchte ich hier eingehen:
Ausführungen von Herrn Gerstenmayer:
PCB Markt:
Dieser war 2023 um 11% rückläufig (4% Volumens- und 11% Preisbezogen).
2024 sieht man hier wieder eine Steigerung von 4%, wobei das Volumen hier um 7% steigen soll, die Preise jedoch nochmals um 3% fallen sollten).
Substrat-Markt:
Dieser war 2023 um 26% rückläufig (16% Volumens- und 10% Preisbezogen).
2024 sieht man hier wieder eine Steigerung von 8%, wobei das Volumen hier um 15% steigen soll, die Preise jedoch nochmals um 7% fallen sollten).
Wohlgemerkt ist das der Markt! AT&S sieht sich hier Volumens-Seitig besser als der Markt performen. Den weiter fallenden Preisen ist man allerdings ausgesetzt. Hier will man mit Teil II des Kostensenkungsprogmm gegensteuern. Insgesamt sollen hier im laufenden Jahr weitere 190 Mio an Einsparungen erreicht werden. Diese sollen nun struktureller Natur sein. Hauptsächlich sollen es Verwaltungsmitarbeiter sein (White colour - Side).
Teil I des Programmes hat im Vorjahr 250 Mio gebracht, wobei diese Einsparungen mit dem nachlassenden Volumen zusammen hingen und eine gewisse Neu-Organisation der Unternehmensstruktur auslösten. Hier adressierte man in erster Linie die Produktionsmitarbeiter (Blue colour - Side).
Man ist weiter der Meinung, dass man 2026/27 zur Nr. 3 bei den größten Substratherstellern werden wird.
Auch konnte man zuletzt wieder Neukunden gewinnen. Einerseits ein großes US-Techunternehmen und einen weiteren Kunden im AI-Bereich, wobei dieser zwar die Voraussetzung bietet, das Geschäft signifikant zu bereichern, nicht aber der Größte in dem Bereich ist. Nvidia dürfte damit wegfallen.
Gleich mit mehreren Folien widmete man sich der künstlichen Intelligenz. Hier sieht man sich gut aufgestellt, entsprechende Produkte bieten zu können. Zunehmend würden AI Produkte bei den Devices (Handy etc.) Einzug finden.
Mein Fazit:
Das gröbste müsste hinter uns liegen. Wenn der Markt zulegt, AT&S stärker als der Markt wächst und zusätzlich weitere Kosteneinsparungen greifen, müssten wir laufenden Jahr auf jeden Fall wieder in die Gewinnzone kommen. Diese Ansicht scheint auch der Markt zu antizipieren.
Insgesamt halten diese 2,99% bzw. 1,161 Mio Aktien.
Die Umsätze in der Aktie sind in den letzten Tagen gestiegen und liegen nun bei etwa 150 Tsd Stk am Tag. Die "Days of Cover" liegen damit bei etwa 8 Tagen, nimmt man die 30 Tage Durchschnittsumsätze her, sogar bei 11 Tagen.
Meiner Ansicht spielen nun zwei Faktoren eine maßgebliche Rolle, ob die Leerverkäufer nun eindecken werden.
Einerseits hängt es vom weiteren Kursverlauf ab. Weiter steigende Kurse erhöhen den Druck. Andererseits hängt es auch vom Einstiegszeitpunkt ab. Derzeit sind noch alle drei Shortseller in der Gewinnzone. Sowohl Marble als auch Jane Street haben durchschnittliche Einstiegskurse bei etwa 25 Euro. JPM ist weiter satt in der Gewinnzone.
Es macht psychologisch etwas aus, wenn man in den Verlust rutscht, der Druck, auszusteigen, nimmt damit weiter zu.
Die LV Kennzahlen kenne ich zwar auch jedoch frage ich mich, wo Du die avg Kurse der LV ablesen kannst? Hast du hierfür eine Quelle?